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Das Olympische Bildungsmagazin

Übersetzungshilfe zur Erklärung des IOC-Exekutivkomitees

Dieser Beitrag enthält u.a. ein bislang unveröffentlichtes Dokument, das wegweisend für die Sperren russischer Athleten in Rio sein kann: Das Urteil das CAS vom Januar 2016, in dem der Einspruch des bulgarischen Gewichtheber-Verbandes gegen die Kollektivstrafe abgeschmettert wurde.

Handshake zwischen Bach und Putin beim "World Olympians Forum and WOA Genral Assembly"

Der unvergleichliche, freidemokratischste und unpolitischste IOC-Präsident der Welt, Thomas Bach, hat dem Planeten Erde gestern Nachmittag eine echte Denksportaufgabe erteilt. Die Erklärung des IOC-Exekutivkomitees, nach einer Telefonkonferenz am Tag nach Veröffentlichung des McLaren-Reports, ist ein Meisterwerk des Bach’schen Propaganda-Arsenals. Routinierte Verschleierungstaktik habe ich das in meinem ersten Kommentar auf Spiegel Online genannt: „Olympia-Ausschluss Russlands: da fließt noch viel Wasser den Bach runter“. Thomas Bach hat, so wie man das von ihm kennt und nicht anders erwartet, wieder einmal vielfältige Lebenssachverhalte kreiert.

Sollten Sie mit dem Begriff der Lebenssachverhalte – die flink zwischen persönlichen, geschäftlichen, nationalen, supranationalen, olympischen und universalen Lebenssachverhalten changieren und sich jeder Situation anpassen – noch nicht so vertraut sein, nehmen Sie sich doch bitte einen Tag Zeit und überfliegen diesen und diesen und diesen und diesen und diesen und diesen und diesen und diesen und diesen und diesen und diesen und diesen und diesen und diesen und diesen und diesen und jenen und weitere Texte, lesen dieses Ebook, folgen den Links in all diesen Textangeboten und studieren die Dokumente.

Willkommen in der Spezialdemokratie des Tauberbischofsheimer Fechtmeisters, wo man ein Faible dafür hat, Kausalitäten und sonstige Zusammenhänge (etwa im russischen Staat und in der russischen Sportdopingpolitik) als eine Aneinanderreihung von Zufällen zu betrachten.

Doch immerhin, es heißt, im 15-köpfigen Exekutivkomitee sei im Vergleich zur Sitzung Anfang Juni die Erkenntnis gereift, es brauche tatsächlich einschneidende Maßnahmen gegen Russland. Vielleicht wurde WADA-Präsident und IOC-Vize Craig Reedie, gewiss kein Revoluzzer, sondern vielmehr lange Zeit ein Kollaborateur der Russen und Bach-Paladin, deshalb für befangen erklärt. Für ihn galt jedenfalls ein sogenannter Interessenkonflikt oder anders formuliert: vielfältige Lebenssachverhalte konnte Reedie nicht für sich reklamieren. Hätte er mit seinem WADA-Vorstand eben keinen gut begründeten Olympia-Bann der Russen fordern sollen – selbst Schuld, wenn er auf seine alten Tage ausschert.

Exekutivmitglied Pat Hickey aber, der unbedingt die European Games 2019 in Russland austragen will (wer könnte sonst Milliarden investieren und Hickeys dunkle Geschäfte fördern) und gleichzeitig das russische Staatsdopingsystem gegen Sanktionen verteidigt, für diesen Hickey gelten andere Lebenssachverhalte, keine Interessenkonflikte.

Das neue IOC-Papierchen bietet alles, was man von anderen Gelegenheiten von Thomas Bach kennt: da werden Kommissionen gegründet, Nebelkerzen gezündet, juristische Bedenken überhöht, wo es keine Bedenken braucht, da wird die Wahrheit ein wenig gebeugt, da werden die politisch und sportpolitisch Verantwortlichen für das russische Staatsdopingsystem weiter geschont … usw usf … dem Kernproblem weicht Bach natürlich aus:

Gemäß Olympischer Charta, Grundgesetz des IOC und aller olympischer Verbände und Institutionen, letztlich sogar aller vom IOC via ihrer NOK anerkannten Nationen, ist eine Suspendierung des russischen NOK (Russian Olympic Committee) unumgänglich und problemlos möglich.

Das IOC-Exekutivkomitee hat alle Macht der olympischen Welt, dazu braucht es nicht einmal eine IOC-Vollversammlung.

Kapitel 6, Regel 59.1.4, Seite 102 der Charta.

Aber der Florett-Mannschaftsolympiasieger Bach bevorzugt natürlich die Finten.

Olympic Charter, #6: Measures and Sanctions, Disciplinary Procedures and Dispute Resolution

Ich schnappe mir nun die komplette IOC-Mitteilung und erläutere Ihnen einige Punkte, so weit ich das im Moment vermag. Da fällt dann einiges wie ein Kartenhaus zusammen oder: einige Finten und Verschleierungen lassen sich enttarnen. Bisschen holprig gerade, aber es kommt auf die Inhalte an. Würde mich über jede Ergänzung von Ihnen/Euch freuen – dazu gibt es die Kommentarspalte. Wenn möglich, ergänze ich im Laufe des Tages einiges, da fällt mir und Ihnen bestimmt was ein.

Auf geht’s:

Statement of the Executive Board of the International Olympic Committee on the WADA Independent Person Report

  • Soweit korrekt. Da gibt es nichts zu beanstanden.

The International Olympic Committee (IOC) received yesterday the World Anti-Doping Agency’s “Independent Person Report”.

  • Korrekt. Oder: wer weiß das schon. Denn Craig Reedie, oben erwähnt, bekam den Bericht ja am vergangenen Freitag. Und er ist gleichzeitig IOC-Vizepräsident. Ob das also mehr ist als eine semantische Frage?

“The findings of the report show a shocking and unprecedented attack on the integrity of sports and on the Olympic Games. Therefore, the IOC will not hesitate to take the toughest sanctions available against any individual or organisation implicated,” IOC President Thomas Bach said.

  • Wenn Thomas Bach das so gesagt hat, dann hat er das bestimmt auch so gesagt. „Shocking and unprecedented attack on the integrity of sports and on the Olympic Games“ und „not hesitate to take the toughest sanctions available against any individual or organisation implicated“ wird nicht zum ersten Mal unter seinem Namen verbreitet. Indes es fehlen die Konsequenzen. Wie bereits ausgeführt und wie noch mehrfach auszuführen/zu erwähnen: Was vorliegt, reicht längst, um das ROC zu suspendieren. Die Charta verlangt das im Grunde auch von den Gralshütern des Olympismus.

Today, the IOC Executive Board (EB) expressed its appreciation of the work of the “Independent Person” (IP), Mr Richard McLaren. The IOC fully supports his request to continue and finalise his work, in particular since so far the “compressed timeline of the IP investigation did not permit compilation of data to establish an anti-doping rule violation” (IP Report page 4).

  • Das ist positiv. McLaren hat mehrfach erklärt, dass nur ein Bruchteil der Vorgänge ansatzweise aufgearbeitet ist. Es ist ein gigantischer Kriminalfall. Das IOC hat genug Geld und Druckmittel (gegenüber IF, NOC und allen anderen Mitgliedern der sogenannten olympischen Familie), um McLarens Ermittlungen zu unterstützen. Es müsste sich nur an die eigenen Regeln halten und das auch von den russischen (und anderen) Familienmitgliedern verlangen.

The International Sports Organisations will now have to evaluate the IP Report and then take the appropriate measures, according to their respective rules.

  • Formal korrekt. Sagt das IOC immer wieder. Doch ein entscheidender Einwand: Das IOC muss die Verantwortung nicht delegieren. Die Charta ist klar. Das IOC kann handeln als höchste Instanz und hätte entscheiden müssen.
  • Ein weiterer Punkt: letztlich behindert das IOC sogar Entscheidungen einzelner Verbände. Am Beispiel der IWF (Gewichtheben) lässt sich das relativ gut belegen. Der IWF-Vorstand hatte im Juni auf Grundlage der Doping-Nachtests von Peking 2008 und London 2012 u.a. die Sperre des russischen Verbandes und die Streichung der Quotenplätze verfügt – Voraussetzung dafür sollte der Abschluss der Disziplinarmaßnahmen durch das IOC-Exekutivkomitee sein. Zwei Wochen vor Beginn der Rio-Spiele und zwei Tage nach Meldeschluss durch die Fachverbände stehen Entscheidungen des IOC zu den drei russischen gedopten „Medaillengewinnern“ aber noch aus. Der Teufel liegt also im Detail, um nicht zu sagen: blöde vielfältige Lebenssachverhalte.
  • Grundsätzlich hat der Sport-Weltgerichtshof CAS der IWF bereits im Januar Recht gegeben, als die Bulgaren gegen ihren Bann aufbegehrten. Grit Hartmann hat das vor einigen Wochen erklärt. Sie hat mir für diesen Beitrag dankenswerter Weise auch das bislang unveröffentlichte Urteil zur Verfügung gestellt. Das IOC hat gemäß CAS die Vollmacht zur letzten Entscheidung. Nachzulesen u.a. auf Seite 21, Satz 73, und Seite 24, Satz 89. Exklusiv:

  • Allerdings verdichtet sich die Ahnung, dass es darauf hinaus laufen wird: Allen voran die IAAF, aber auch die oben erwähnte IWF und einige andere werden die russischen Verbände sperren bzw die Sperren aufrechterhalten. Also wird das russische Team kleiner. Das IOC wird aber das ROC trotzdem nicht suspendieren, das macht Bach nicht, das akzeptiert Putin nicht. So wird es irgendwie ein halbes russisches Team geben. Wenn die sonst vielleicht 400 Leute geplant hatten (Sportler), werden es +/- 200 sein.
  • Bei den Fachverbänden mit bisher nachgewiesenen meisten vernichteten Positivproben liegen vorn: Leichtathletik (139), Gewichtheben (117), Ringen (28), Kanu (27), Radsport (26), Schwimmen (26) …
    Number of Disappearing Positive Test Results for Russian Athletes by Sport
  • Rudern kommt mit Fußball gleich dahinter (je 11 Fälle). Russische Ruderer waren schon vor einigen Jahren total gedopt, ich meine mich zu erinnern, dass der Verband sogar mal deshalb suspendiert war (check!). Und das teilt der Ruder-Weltverband FISA gerade mit: Alle Proben seit 2011 im FISA-Reich werden überprüft, Kontaktaufnahme des IOC wegen eventueller Umbesetzung der Quotenplätze (ist auch das Problem der IWF), Meeting der IF mit der WADA … spricht alles für die von mir skizzierte Lösung.

1. This means for the IOC that, following Rule 59 of the Olympic Charter, the EB has today started disciplinary actions related to the involvement of officials within the Russian Ministry of Sports and other persons mentioned in the report because of violations of the Olympic Charter and the World Anti-Doping Code. To accelerate this procedure, the IOC EB has established a Disciplinary Commission and has, following Bye-law 1 to Rule 59 of the Olympic Charter, delegated the task of establishing the facts and granting the hearings required by Bye-law 3 to Rule 59, and by natural justice.

  • Ho ho ho, die Regel 59 der Charta kommt ins Spiel. Da schau her.

As members of this Disciplinary Commission the following people have been appointed:

  • Eine Kommission mehr also. Klassischer Move von Bach. Auch in seiner Zeit als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat er in mancher schwierigen Situation gern Kommissionen gegründet, so wie jetzt, hat damit Zeit gewonnen und wichtige Entscheidungen vertagt – mehr noch: diese Entscheidungen in seinem Sinne beeinflusst.

Guy Canivet (Chair) (Vice-Chair of the IOC Ethics Commission and former member of the French Constitutional Court)

Robin Mitchell (Vice-Chair of the IOC Medical and Scientific Commission, Member of the IOC Ethics Commission)

Yang Yang (Athletes’ representative on the IOC Ethics Commission)

Andrew Ryan (Executive Director of ASOIF)

Wolfgang Schobersberger (Representative of the International Winter Sport Federations, Member of the FIS Medical Commission).

  • Ich muss die Auswahl der Personen nicht kommentieren. Drei glaube ich relativ gut zu kennen. Habe auf die Schnelle gestern noch sagen lassen, es seien Gute dabei. Schaun mer mal.

The Commission can refer to any external expertise and support to fulfil its mandate.

  • Siehe oben zu McLaren: Geld ist reichlich vorhanden, um Forensiker anzuheuern. Tausende ehemalige Interpol-FBI-MI6-BND-FSB-CIA-Leute sind mit ihren Firmen auf dem Markt. Vielleicht sind sogar vertrauenswürdige Typen darunter, die einen guten Job machen für ihre Traumgagen.

2. With regard to the participation of Russian athletes in the Olympic Games Rio 2016, the IOC will carefully evaluate the IP Report. It will explore the legal options with regard to a collective ban of all Russian athletes for the Olympic Games 2016 versus the right to individual justice. In this respect, the IOC will have to take the CAS decision on 21 July 2016 concerning the IAAF rules into consideration, as well as the World Anti-Doping Code and the Olympic Charter.

  • Hier kommen wir also zur entscheidenden Frage. Ich bleibe dabei, die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Bann des russischen NOK kommt, tendiert gegen Null. Man nehme die Stellungnahmen etlicher Weltverbandspräsidenten und der Vereinigung der olympischen Sommersportverbände ASOIF zur Kenntnis. In Bach’schem Sinne: Keine Kollektivstrafe. Obwohl die Charta, aber ich wiederhole mich, klar ist und das IOC-Exko bei vergleichsweise Lappalien schon so manches (kleine) NOK suspendiert hat.
  • Eigentlich reicht sogar die Suspendierung der RUSADA durch die WADA und die Einordnung als non-compliant, was bereits im November 2015 nach Vorlage des ersten WADA-Reports geschah. Das Moskauer Labor bleibt ja ebenfalls suspendiert.
  • Der Fall Russland ist sonnenklar. Die Beweise zum russischen Staatsdoping wiegen schwer. Der inzwischen mit forensischen Mitteln belegte großflächige Betrug der Dopinganalysen bei den Winterspielen 2014 in Sotschi hat historische Dimensionen. Die Zahl von 8.000 vernichteten Proben und 643 vernichteten positiven Dopingproben russischer Sportler (letzteres allein zwischen 2012 und 2015) hat ebenfalls kaum vergleichbare Ausmaße. Und dabei stehen die Ermittlungen erst am Anfang. Die zentrale Steuerung durch das Sportministerium unter Einbindung von Funktionären des russischen Olympiakomitees (ROC) und aller olympischen Sportverbände ist bestens belegt.
  • Viele Führungspositionen in diesen Organisationen wurden wiederum von zwei Männern mit Politikern und Oligarchen besetzt, die seit dem Jahr 2000 als russische Präsidenten amtierten: Wladimir Putin und Dmitri Medwedew. Zurzeit ist Medwedew Ministerpräsident, Putin der Boss, und er ist auch der mächtigste Sportpolitiker des Planeten. Um das nachzuweisen, braucht es keine Kriminalisten, es genügt eine Internet-Recherche von wenigen Minuten. Die Anordnungen der russischen Staats- und Regierungschefs, die Erklärungen des Kreml, wichtige Reden von Putin und Medwedew, all das findet sich in Dokumenten und Videos. Habe das gestern in Grundzügen noch einmal dargelegt.

3. Given the urgency of the matter the IOC EB has already taken the following provisional measures:

  • Es ist dringend. Wer hätte das gedacht. Die Eröffnungsfeier im João-Havelange-Stadion (sic) steigt in Rio am 5. August. Die Frage ist: Warum wurde so viel Zeit versäumt, Herr Dr. Bach?

The IOC will not organise or give patronage to any sports event or meeting in Russia. This includes plans for the European Games 2019 organised by the European Olympic Committees (EOC).

  • Sehr witzig, Hickey will die Europaspiele dort haben, das schon, aber die Russen haben in Person ihres Sportministers Witali Mutko zuletzt mehrfach erklärt, dass sie sich nie für die European Games 2019 beworben hätten und mit den noch vor ihnen stehenden Aufgaben (Fußball-WM 2018, Winter-Universiade Krasnojarsk 2019 u.a.) bestens ausgelastet sind.

The IOC will not grant any accreditation to any official of the Russian Ministry of Sport or any person implicated in the IP Report for the Games of the XXXI Olympiad Rio 2016.

  • Hammerharte Bestrafung. Und was ist mit Putin? Und was ist mit den russischen IOC-Mitgliedern? Mit all jenen Sportfunktionären, die Verantwortung tragen, aber (noch) nicht erwähnt sind, die aber Teil des Systems sind in herausragenden Rollen, was ist mit den vielen Funktionärs-Politikern und Oligarchen? Come on, Mr. Bach.

The IOC will initiate reanalysis, including forensic analysis, and a full inquiry into all Russian athletes who participated in the Olympic Winter Games Sochi 2014 and their coaches, officials and support staff. For this purpose, a specific Disciplinary Commission is set up under the chairmanship of Mr Denis Oswald. Following the report of this Commission, the IOC EB will impose all the appropriate sanctions.

  • Auch das ist lobenswert, aber hallo, es kommt Monate zu spät! Die Athletensprecher Beckie Scott und Claudia Bokel haben das bereits im Mai gefordert.
  • Und nun: Denis Oswald und eine weitere Kommission. Oswald ist, bei allem gebotenen Respekt, lieber Denis, doch eher ein routinierter Verschlepper, man denke an seine Kommission zum Telekom-Doping und andere Rollen.

Because of the detailed references to the manipulation of samples during the Olympic Winter Games Sochi 2014 the IOC asks all International Olympic Winter Sports Federations to freeze their preparations for major events in Russia, such as World Championships, World Cups or other major international competitions under their responsibility, and to actively look for alternative organisers.

  • Hört sich gut an. Viele Medien haben in ihren Reaktionen und Kommentaren aber etwas Entscheidendes vergessen. Es heißt: „Olympic Winter Sports Federations“. Wenn meine Liste korrekt ist, dann haben bislang seit 2010 in Russland 18 olympische Weltmeisterschaften stattgefunden. Geplant sind demnächst noch Bob und Rodel/Skeleton in Sotschi. Also nichts von Belang. Vor allem aber: Sommersport und damit die Universiade (weiß jetzt gar nicht, ob das IOC da auch was sagen dürfte, aber gewiss, weil ja die IFs dort involviert sind) und, ganz wichtig: Die Fußball-WM 2018. Über die Fußball-WM wurde auf der Telefonkonferenz des IOC-Exekutivkomitees (natürlich) nicht gesprochen!

The IOC asks all IFs for a full inquiry and, in case of implication in infringements of the World Anti-Doping Code, sanctions against Russian National Federations by the respective IF. Such inquiries should be coordinated with the work of the IP, Mr Richard McLaren.

  • Ist okay. Überfällig. Viel Zeit verschenkt.

These provisional measures apply until 31 December 2016. They will be reviewed by the IOC EB at its meeting in December 2016.

  • Hach Gott. Nur provisional und dann auch nur bis Ende des Jahres.

4. The EB reiterates and supports the measure already announced by the Olympic Summit on 21 June 2016 to reverse the “presumption of innocence” of athletes from Russia with regard to doping. This means that the eligibility of each Russian athlete will have to be decided by his or her International Federation (IF) based on an individual analysis of his or her international anti-doping record. The EB also took note of the actions already being undertaken by the IFs in cooperation with WADA with regard to targeted international tests of Russian athletes in accordance with the declaration of the Olympic Summit.

  • Das ist alles schön und gut, aber nur, wenn daraus Konsequenzen folgen. Ich wiederhole: das IOC muss die Verantwortung nicht an die IF delegieren. Auch interessant, wie dieser Olympic Summit, eine Geburt des Dr. Thomas Bach, in offizielle Verlautbarungen und Beschlüsse einfließt, denn dieses Papier hier ist ja ein Beschluss des Exekutivkomitees. Die Deklaration des Olympic Summit aber ist: nichts. Der Summit kommt in der Olympischen Charta nicht vor. Die Teilnehmer des Summits wurden von Bach handverlesen. Ein Gremium, dass er vor allem braucht, um seine Politik und Propaganda zu lancieren und zu unterstützen.

5. In this context, the IOC asks WADA to extend the mandate of the IP, Mr Richard McLaren, to communicate the names of Russian athletes implicated in the “Disappearing Positive Methodology” and the alleged manipulation of the doping tests performed by the Sochi laboratory to the respective International Federations and, where appropriate, to the IOC, in order to allow them to take swift action.

  • Mehrfach gesagt: McLaren – gut und wichtig.

6. Since, for the IOC as an international non-governmental organisation, the Russian Ministry of Sports and its subordinated organisations such as the Center of Sports Preparations of National Teams of Russia (CSP) and the Russian Federal Research Center of Physical Culture and Sport (VNIIFK) are beyond its reach, it will forward the results of its inquiries to UNESCO and WADA to take further measures and sanctions in application of the UNESCO “Convention against Doping in Sport“ and the World Anti-Doping Code.

  • Schön und gut. Gehört aber auch in die Nebelkerzen-Rhetorik. Wurde das ROC vom IOC-Exko genannt? Natürlich nicht. Ich muss mich dazu nicht wiederholen.

7. The IOC EB notes with great concern the deficiencies revealed by the IP, Mr Richard McLaren, in the fight against doping. Therefore the IOC reiterates the call of the Olympic Summit on 21 June 2016 to fully review the anti-doping system by requesting WADA to convene an “Extraordinary World Conference on Doping” in 2017. The Olympic Summit on 8 October 2016 will propose further measures in this respect. This will include proposals to clarify and increase transparency of the respective responsibilities in the fight against doping; the accreditation and supervision procedures of WADA accredited laboratories; and the WADA “International Standards for Laboratories” (ISL).The IOC is reinforcing the request issued by the Olympic Summit on 17 October 2015 to make the entire anti-doping system independent from sports organisations.

S. o. meine Anmerkung zum Olympic Summit. Hier macht er es erneut und höchst prominent: Bach stellt den Summit, den die Olympische Charta nicht kennt, prominent zur Schau und verschafft seinem handverlesenen Gremium quasi schon sportrechtliche Bedeutung und Befugnisse.

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Dieser Beitrag, der gestrige Live-Blog und der vorherige Text mit Exklusivmaterial sind bereits Teil meiner vorolympischen Berichterstattung. Einige Beiträge und Supplements werden nun wieder hinter einer bescheidenen Paywall verschwinden.

Ich werde vom 1. bis 21. August, in hoffentlich alter Frische und bester Tradition, in diesem Theater nahe an 24/7 aus Rio de Janeiro bloggen – wie zu vielen anderen Großereignissen und während vieler anderer Reisen.

Ich finde, das ist gerade die richtige, schwer durchschaubare Krisen-Atmosphäre für so ein Projekt.

An Ideen und Lust mangelt es nicht, ich bin in einem magischen olympischen Dreieck zwischen IOC-Hotel, Deutschem Haus und Olympiapark in Barra da Tijuca einquartiert, werde dort viel Rad fahren, die Olympia-Bosse beobachten und freue mich sogar auf das traditionelle Live-Blog von der Eröffnungsfeier im João-Havelange-Stadion und den Kollegen G neben mir. Ob die Kraft reicht, muss der olympische Geist entscheiden.

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