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Das Olympische Bildungsmagazin

Brief an IOC-Boss Bach: 14 NADAs fordern Russlands Olympia-Ausschluss. CAS-Entscheid pro IAAF

Es ist ein kraftvoller und klug argumentierender Brief, den 14 NADAs gestern an IOC-Präsident Thomas Bach geschrieben haben. Die Agenturchefs aus Österreich, Kanada, Dänemark, Neuseeland, Ägypten, Norwegen, Finnland, Spanien, Deutschland, Schweden, Japan, der Schweiz, den Niederlanden und den USA argumentieren streng an der Olympischen Charta, die eindeutige Regelungen vorsieht und dem IOC-Exekutivkomitee alle Entscheidungsbefugnis einräumt, und sie messen Bach an seinen eigenen Worten, wenn sie fordern:

14 Nadas schreiben dem IOC-Präsidenten

Dear President Bach: …

In light of the strength of the IP Report which the IOC, WADA and the Olympic Movement have fully accepted, and given the short amount of time remaining before the Rio Olympic Games, we believe it is appropriate and necessary for the IOC to take decisive action to uphold the Olympic Charter and the integrity of the Rio Olympic Games. This is a responsibility that cannot and should not be delegated by the IOC. As a consequence, we call upon the IOC to exercise its leadership authority under the Olympic Charter and take the following steps in response to the IP Report to protect the Rio Olympic Games:

  1. Suspend the Russian Olympic Committee (ROC) and exclude it from the Rio Olympic Games;
  2. As a consequence of the suspension of the ROC, provisionally deny entry to all Russian athletes nominated by the ROC to participate in the Rio Olympic Games; and
  3. Establish a task force consisting of the members of the currently existing WADA –IOC Pre‐Games Testing Task Force to apply a uniform set of criteria to determine whether individual Russian athletes should be permitted to participate in the Rio Olympic Games under a neutral flag; thereby striking a fair balance between your stated concerns between “collective responsibility and individual justice” so that no truly clean elite Russian athlete is barred from the Rio Olympic Games.

Anything less than these three (3) outcomes is not a reasonable and proportionate measure to protect the value of the Olympic promise given the circumstances caused by the state run doping program that corrupted the Olympic Games and this action would certainly would fall well short of the “toughest sanctions available” to the IOC Executive Board. If these actions are taken, the world will know that you and the IOC Executive Board have the resolve to protect the integrity of the Olympic Games and the rights of ALL athletes including Russian athletes from the abuse of state‐run doping programs. Accordingly, we urge you and the IOC Executive Board to promptly implement the foregoing measures.

Ein nicht unwesentliches Detail, kommt immer gut an in der Bewegung: die 14 Agenturen kommen aus allen fünf NOK-Kontinentalverbänden: Asien, Ozeanien, Amerika, Europa, Afrika. Dieses Detail ist sogar extrem wichtig.

Ein Schreiben, das die Agenturen schon vergangene Woche vorbereitet hatten, war von Bachs Prätorianern wie Pat Hickey et al ja als unfaire, politisch motivierte Attacke und als angebliche Entwertung des McLaren-Reports propagandistisch fehlinterpretiert worden. Dabei ist das Papier, das nun vorliegt, doch so klar an Regeln und Fakten orientiert – und gleichzeitig ein Aufschrei.

Werbung. Journalismus und teure Olympiareisen müssen finanziert werden:

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In diesem Theater bekommen Sie auch heute wieder erstklassige Informationen, orientiert an Dokumenten, verbunden mit Analyse. Dieser Beitrag ist wie die Texte der vergangenen Tage, regelmäßig mit Exklusivmaterial versehen, bereits Teil meiner vorolympischen Berichterstattung. Einige Beiträge und Supplements werden hinter einer bescheidenen Paywall verschwinden – dieser Text bleibt frei zugänglich.

Ich werde vom 1. bis 21. August, in hoffentlich alter Frische und bester Tradition, nahe an 24/7 aus Rio de Janeiro bloggen – wie zu anderen Großereignissen und während vieler anderer Reisen.

Das ist gerade die richtige, schwer durchschaubare Krisen-Atmosphäre für so ein Projekt. Für die sogenannte olympische Bewegung geht es ums Überleben.

An Ideen und Lust mangelt es nicht, ich bin in einem magischen olympischen Dreieck zwischen IOC, Deutschem Haus und Olympiapark in Barra da Tijuca einquartiert, erlebe meine 25. IOC-Session, wenn ich richtig zähle, habe als einer von nur wenigen Dutzend Journalisten weltweit Zugang zum IOC-Hotel, werde die Olympia-Bosse beobachten, interviewen, debattieren, werde recherchieren und Ihnen/Euch darüber aus erster Hand berichten. Ich freue mich sogar auf das traditionelle Live-Blog von der Eröffnungsfeier im João-Havelange-Stadion und den Kollegen G neben mir. Ob die Kraft reicht, muss der olympische Geist entscheiden.

Sagen Sie es gern weiter.

Es ist eine historische Situation. In diesen Tagen kann das gesamte System der sogenannten Dopingbekämpfung explodieren. Sehr bald wird das auch Folgen haben für das Geschäftsprinzip der Olympischen Spiele. IOC-Bach mag intern damit argumentieren, dass er doch seit 2013 TV- und Sponsorenverträge von rund 13 Milliarden Dollar (wahrscheinlich schon mehr, müsste mal wieder nachrechnen) unterschrieben hat, doch die Erosion schreitet unaufhaltsam voran. Darüber wird in den nächsten Tagen und Wochen ausführlich zu reden sein.

Hier zunächst der Brief des Tages:

Ich werde auch heute hier so live es geht bloggen und Sie auf dem Laufenden halten. Ganz wichtige Stunden in Lausanne, dem Zentrum der Bewegung. Erwartet wird die Entscheidung des CAS zu den russischen Einsprüchen (Leichtathletik-Olympiasperren). Außerdem treffen sich die olympischen Fachverbände (IF) zur Krisensitzung. Da deutet sich an, was ich gestern bereits ausführlich in meiner Textkritik zum Papier des IOC-Exekutivkomittees beschrieben habe: Man will eine Lösung, wonach nur wenige Verbände hart bleiben (IAAF, IWF zum Beispiel), die meisten aber Russlands Sportler zulassen – wenn Bach dann entgegen der Charta einen Bann des ROC verhindert, ist Putin zufrieden.

Kann sein, dass ich dazu noch einen gesonderten Beitrag beginne. Vorerst steht hier:

TBC

Übrigens hat Rio und haben die Spiele der XXXI. Olympiade sogar wieder ein Dopingkontrolllabor, na da schau her, wenn das keine ermutigende Nachricht ist:

12.32 Uhr: Auf die Schnelle die Pressemeldung des CAS. IAAF-Schritte werden bestätigt. ROC wird als nicht zuständig erklärt, weil Sache des Fachverbands. Andere Fragen werden an das IOC verwiesen. Schade, dass die Kammer auf den Zusatz verzichtet: Hallo, IOC, lest mal die Olympische Charta und handelt danach!

Später mehr.

15.00 Uhr: Endlich kommt wieder Leben in die Bude und kluge Kommentare bereichern die Diskussion. Unter einem anderen Beitrag, dem Live-Blog zum McLaren-Bericht hat Herr Holle gerade wichtige Hinweise zum Ruder-Weltverband FISA gemacht, den ich gestern kurz erwähnte. Interessant daran ist besonders der Hinweis auf jenen Paragrafen im FISA-Regelwerk, wonach allein schon die Vertuschung von Proben (26 positive Tests von Russen verschwanden, wenn ich mich recht erinnere an McLarens Bericht) zur Suspendierung eines Nationalverbandes führen kann:

Der Weltruderverband hat gestern nach einer Telefonkonferenz seines Councils die Stellungnahme vom Dienstag aktualisiert und konkretisiert. Demnach sollen auf Basis der Entscheidung des IOC-Exekutivkomitees ausschließlich Athleten zugelassen werden, die eine ausreichende negative Testhistorie aus Labors außerhalb Russlands haben. Außerdem bemüht sich die FISA bereits jetzt, eventuell freiwerdende Plätze durch Athleten anderer Länder zu besetzen, die in der Qualifikation hinter Russland gelegen haben. Das könnte eventuell den deutschen Para-Ruderer Johannes Schmidt betreffen, andere deutsche Boote wären nicht betroffen.

Im FISA-Anti-Doping-Code gibt es zusätzlich einen interessanten Artikel, der Sanktionen gegen einen nationalen Verband erlaubt, wenn dieser Verband von positiven Dopingtests seiner Sportler aus nationalen Labors erfährt und die Ergebnisse nicht an die FISA weiterleitet. Also käme es hinsichtlich einer pauschalen Sanktion des russischen Ruderverbands nicht auf die positiven Tests selbst, sondern auf die Beweislage in der Kommunikation zwischen RUSADA und dem russischen Ruderverband an. Aufgrund der weiter oben beschriebenen Vorkommnisse 2006-2008 im russischen Nationalteam dürfte der Weltruderverband recht scharf reagieren. Für die Mitleser mit Aluhut: Ja, das FISA-Exekutivkomitee ist aufgrund der Geschichte des Rudersports recht stark dominiert von angelsächsischen und (west-)europäischen Vertretern. Ob der FISA-Präsident Rolland – ob mit oder ohne e – einer „Russland-Fraktion“ angehören könnte vermag ich nicht zu sagen. Da kennt sich der Hausherr sicherlich besser aus.

Das als Beispiel zur Situation in einem nicht so massiv wie die Leichtathletik, aber doch deutlich betroffenen Sportverband.

0.11 Uhr: Interview auf SWR2:

1.43 Uhr: Kurz noch meine erste Einschätzung zum CAS-Entscheid von gestern Nachmittag für Spiegel Online:

Der Sport-Weltgerichtshof CAS hat die Einsprüche von 68 russischen Leichtathleten und des russischen Nationalen Olympischen Komitees (ROK) gegen die vom Leichtathletik-Weltverband IAAF ausgesprochenen Olympiasperren zurückgewiesen. Die CAS-Kammer bestätigte das Vorgehen der IAAF auf ganzer Linie. Die IAAF hatte wegen nachgewiesenen systematischen Dopings im Herbst 2015, nach Vorlage des ersten Untersuchungsberichts der Welt-Antidopingagentur WADA, den russischen Leichtathletikverband suspendiert und diese Sperre nach Informationen aus drei weiteren Untersuchungsberichten im Juni 2016 aufrechterhalten. Für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro legte die IAAF Kriterien fest, nach denen nur die in den USA trainierende russische Weitspringerin Darja Klischina zugelassen wurde.

Der CAS hatte bereits im Januar die Klage des bulgarischen Gewichtheberverbandes gegen seinen Ausschluss von den Spielen abgewiesen und die Entscheidungsbefugnis des Gewichtheber-Weltverbandes IWF bestätigt. (Hier das komplette Urteil.) Beide Beschlüsse des CAS sind im Zusammenhang zu betrachten. Zumal die IWF seit Juni ebenfalls den russischen Verband suspendieren will, weil bei den Nachuntersuchungen der eingefrorenen Dopingproben der Olympischen Spiele 2008 in Peking und 2012 in London schon drei Russen als Doper enttarnt wurden. Das IOC verhindert aber bislang mit seiner Hinhaltetaktik die Durchsetzung des IWF-Beschlusses.

Die olympischen Zulassungsregeln werden in Kapitel 5.II der Olympischen Charta festgehalten. Entscheidend ist in diesen Fällen der Artikel 40. Aber auch gemäß Artikel 43 könnte das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) das russische NOK problemlos suspendieren. Denn Russland wurde schon im November 2015 von der WADA als nicht regelkonform zum Welt-Antidoping-Code WADC eingestuft. Regel 44 wäre ebenfalls leicht anzuwenden, in dieser Regel ist festgeschrieben, dass die Olympischen Spiele eine Einladungsveranstaltung sind. Das IOC kann diese Einladung jederzeit zurücknehmen oder Zulassungen entziehen und muss dabei, so steht es in der Charta, nicht einmal Gründe nennen. Es gibt keinen Rechtsanspruch auf die Olympiateilnahme, heißt es in der Charta. Das IOC-Exekutivkomitee könnte sich auf weitere Artikel berufen und das ROK beispielsweise wegen politischer Einflussnahme durch die russische Regierung und Präsident Wladimir Putin oder wegen der Mitwirkung von ROK-Offiziellen am staatlich orchestrierten Dopingsystem sperren. Das alles ist hinreichend belegt.

Die Organisation der olympischen Wettkämpfe obliegt gemäß Charta ohnehin den jeweiligen Fachverbänden, in Rio de Janeiro sind das 28 Weltverbände. Der CAS unterstrich nun, dass das Vorgehen der IAAF in der Russland-Frage durch das olympische Grundgesetz gedeckt ist. Das ROK war wie 68 russische Leichtathleten ebenfalls gegen die IAAF vor das Sportgericht gezogen und erhielt eine deutliche Abfuhr. Das ROK habe kein Recht, russische Leichtathleten für die Sommerspiele zu nominieren, die gemäß IAAF-Regeln nicht zugelassen sind. Einzig die Nominierung von Darja Klischina ist deshalb rechtens, weil die Weitspringerin als einzige Russin die IAAF-Zulassungsregeln erfüllt.

Eine Urteilsbegründung soll zeitnah nachgereicht werden, teilte der CAS mit. Die drei Richter – der Italiener Luigi Fumagalli, der Brite James Robert Reid und der US-Amerikaner Jeffrey G. Benz – gingen zunächst nur in einem Absatz auf die Rolle des IOC ein und unterstrichen letztlich dessen Entscheidungsbefugnis. Am Dienstag hatte das IOC-Exekutivkomitee eine Reihe von provisorischen Maßnahmen verabschiedet, ein endgültiges Urteil über die russische Olympiateilnahme aber verschoben. Damit wird frühestens am Wochenende gerechnet.

Inzwischen haben vierzehn Nationale Antidoping-Agenturen von allen fünf Kontinenten, darunter die deutsche NADA, in einem fünfseitigen Brief an IOC-Präsident Thomas Bach jene „härtestmöglichen Sanktionen“ gefordert, die die Olympische Charta vorsieht und die Bach mehrfach versprochen hat. Die Agenturen fordern die sofortige Suspendierung des ROK und dessen Ausschluss von den Rio-Spielen. Provisorisch soll allen russischen Athleten die Teilnahme verweigert werden. Eine Taskforce soll, offenbar nach ähnlichen Kriterien wie die IAAF, die gerade vom CAS bestätigt wurden, über die mögliche Zulassung einzelner russischer Sportler unter neutraler Fahne entscheiden. Alles andere als diese drei Entscheidungen wären keine „härtestmöglichen Sanktionen“, schreiben die Dopingfahnder. Das russische Staatsdopingprogramm und die Korrumpierung der Olympischen Spiele seien belegt. „Wir fordern Sie und das IOC-Exekutivkomitee auf, diese Maßnahmen unverzüglich zu ergreifen.“

Die Verzögerungs- und Verschleierungstaktik der IOC-Führung um Thomas Bach wird durch weitere intransparente Prozesse deutlich: So sind die Disziplinarmaßnahmen zu den positiven Dopingproben der olympischen Nachtests von Peking (2008) und London (2012) immer noch nicht abgeschlossen. Im Mai hatte das IOC 31 Fälle in sechs Sportarten und zwölf Nationen für Peking sowie 23 Fälle in fünf Sportarten und sechs Nationen für London gemeldet – Russland liegt auch hier an der Spitze der Statistik. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE soll den Weltverbänden inzwischen eine weit größere Zahl positiver Proben dieser Nachtests mitgeteilt worden sein. Allein in einer dieser Sportarten geht es um zwei Dutzend Fälle, so dass die Gesamtzahl im dreistelligen Bereich liegen könnte. Namen wurden bislang nicht bekannt. Öffentliche Erklärungen vermeidet das IOC, offenbar, um die historische Krisensituation nicht noch mehr zu belasten. Ein weiteres Problem: Über die versprochenen Nachtests der 2014 bei den Winterspielen in Sotschi eingefrorenen Dopingproben ist nichts bekannt. Verbandspräsidenten und hohe IOC-Funktionäre verlangen verzweifelt nach Informationen, werden aber hingehalten.

In Lausanne treffen sich am Donnerstag die 28 Sommersportverbände zu einem Krisen-Gipfel. Einige Föderationen (Tischtennis, Turnen, Judo, Schwimmen, Ringen) haben angekündigt, russische Athleten zulassen zu wollen. Im jüngsten WADA-Bericht des Chefermittlers Richard McLaren ist die Vernichtung von 643 positiven Dopingtests und weiteren mehr als 8.000 Proben in Russland dokumentiert – alles nur Mindestangaben aus den vergangenen vier Jahren. Doch sogar betroffene Weltverbände wie die Ringer halten dennoch zu den Russen. Vieles deutet weiter darauf hin, dass keinesfalls die versprochenen „härtestmöglichen Sanktionen“ ergriffen werden, sondern zwischen IOC-Präsident Bach, Russlands Präsident Wladimir Putin und zahlreichen Weltverbänden, die unter russischem Einfluss stehen, ein fauler Kompromiss geschlossen wird: Das russische NOK wird nicht gesperrt, aber es nehmen auch nicht die bislang 387 gemeldeten Sportler teil, sondern ein um die Leichtathleten und wenige andere Sportarten (eventuell Gewichtheben) dezimiertes Team.

Was das für die Atmosphäre unter den Sportlern bei den Spielen in Rio bedeuten würde, ist kaum auszudenken.

* * *
Bis in wenigen Stunden in diesem Theater!

66 Gedanken zu „Brief an IOC-Boss Bach: 14 NADAs fordern Russlands Olympia-Ausschluss. CAS-Entscheid pro IAAF“

  1. Wenn man die von den Sanktionen direkt betroffene Frau Issinbajewa wüten hört

    Danke an alle für diese Beerdigung der Leichtathletik. Das ist eine rein politische Entscheidung. Die maßgebliche Entscheidung wird von Thomas Bach kommen.

    ,
    dann hört man doch schon, wie der FSB die Kompromatkoffer aus seinem Hochregallager holt. Mal sehen wie schwer derjenige von Herrn Bach ist.

    Bei Frau Issinbajewa könnte ich mir ja sogar vorstellen, dass von ihr in den vergangenen Monaten/ Jahren so viele negative Dopingproben in bislang unverdächtigen Labors außerhalb Russlands vorliegen, dass ihr eine Teilnahme vom IOC/IAAF erlaubt wird. Vor dem Hintergrund ihrer obigen Aussage und ihrer besonderen Nähe zur russischen Regierung würde sie aber eine Teilnahme – womöglich als „internationale Athletin“ nicht unter russischer Flagge – sicherlich boykottieren.

  2. Sieg der Heuchler!

    Die Sperrung der Russen ist ein Witz!
    Wenn Usain Bolt gegen Justin Gatlin läuft, dann freuen sich die deutschen Sportreporter und die unbedarften Zuschauer, auch wenn Gatlin schon zweimal erwischt wurde und Bolt den Doping-Rekord von Ben Johnson um 0,21 Sekunden unterbot.
    Der Justin ist ohne Doping übrigens genauso schnell wie mit ..
    .. ei, wie macht er das bloß?

    Herr Weinreich, wer soll bitte Sie und diese Thematik noch ernst nehmen?
    Als Russenhasser sollten Sie sich bei der Atlantik-Brücke oder am besten als Nachfolger von Klaus Kleber bewerben.

    Sportler zu sperren, bei denen kein direkter Nachweis erfolgte ist der absolute Hammer!
    Aber wenn die westliche Wertegemeinschaft ihr Rechtsbewußtsein vermittelt, dann bleibt nun mal kein Auge trocken.
    Und mit den Beweisen schleift es auch ein wenig, wenn man sich der Thematik ein wenig nähert. Aber wen interessiert das schon?

    Übrigens, der obengenannte Usain hat sich für die Sperrung der Russen ausgesprochen, ebenso wie ein deutscher Diskuwerfer, der von einem weltbekannten Doping-Trainer an die Weltspitze geführt wurde.
    Ich bete darum, daß diese beiden ehrenwerten Leistungssportler ganz besonders intensiv in Rio überprüft werden.

    Das vorschnelle Geschnatter bekam auch einer Merlene Ottey nicht besonders als sie nachträglich die Weltmeistertitel von Kathrin Krabbe (Tokio 1991) einforderte. Ein paar Jahre später wurde sie auch erwischt.

    Heuchler aller Länder vereinigt Euch.

  3. @ Henning Müller #4

    Meine Lebenszeit ist zu kurz, um mit Ignoranten wie Ihnen auch nur länger als diesen einen Kommentar zu diskutieren. Sie sind offenbar ein besonders dummer Mensch, denn Sie kennen die Faktenlage nicht (oder ignorieren diese), Sie ideologisieren, Sie wissen nicht, mit wem Sie hier diskutieren und welche Diskussionen gerade hier zum Beispiel über den ehemaligen Trainer von Robert Harting geführt worden sind.

    Trollen Sie sich bitte. Auf Typen wie Sie lege ich keinen Wert. Hätten Sie wenigstens anständig Unsinn geschrieben, aber so bleibt nur Dummgetrolle. Aber schauen Sie: Auch so etwas darf stehen bleiben.

  4. Noch einmal für Herrn Müller: Auch aus Russland darf jeder an den olympischen Spielen teilnehmen, der eine einwandfreie und den Regeln entsprechende negative Testhistorie nachweisen kann. Da die Labors in Sochi und Moskau gemäß der von der WADA veranlassten Untersuchungen aufgrund massiver Betrügereien diese Historie in den vergangenen Jahren nicht liefern können, darf demäß CAS-Urteil nur die eine russische Weitspringerin an den olympischen Spielen teilnehmen die eine regelkonforme Testhistorie außerhalb dieser beiden Labore vorweisen kann. Im Sport muss man sich an die vereinbarten Regeln halten – so einfach ist das, das hat mit „Russenhasserei“ gar nichts zu tun.
    Herr Weinreich, solche Kommentatoren wie Herr Müller, die in gleicher Tonalität auch anderenorts anzutreffen sind, desavouieren sich doch schon selbst. Da muss man sie doch nicht noch als „dumm“ oder „ignorant“ bezeichnen, das ist nur Wasser auf deren Propagandamühlen.

  5. Also Jens, weshalb immer gleich alles erdoganisieren ? Was sich hier schon „geschlagen“ wurde und trotzdem wurde weiter diskutiert. Oft wurden Zweifel an Entscheidungen gerade hier von einigen angefochten und dafür von anderen im Sinne der manchmal schon unheimlichen political correctness verteidigt. Argumentum ad hominem war leider manchmal auch die dafür favorisierte Methode. Einige haben es durchgestanden, andere sind verschwunden. Auch wenn ich Sie nicht in der Atlantik-Brücke verorten würde, prinzipiell sehe ich die Dinge ähnlich – was sie nicht verwundern wird – wie H. Müller. Was im Anti-Doping-Kampf geheuchelt wird, geht wirklich auf keine Kuhhaut. Und es nur außerordentlich gerecht und angebracht empfinden, wenn es die neuerdings ungeliebten Russen trifft, führt auch nicht zu einer Lösung. Zumal das Geschmäckle sich durchsetzt, dass das Ganze lediglich nur einen weiteren Teil im gefährlichen derzeitigen Russenabwatschen darstellt. Die Russen dopen doch auch wie andere schon immer. Man hätte sie doch z.B. im Wintersport schon früher härter anfassen können. Weshalb gerade jetzt? Die Zusammensetzung der CAS-Jury, ein Italiener, ein Brite und ein US-Amerikaner entlastet auch nicht gerade die Vorbehalte ggü. dem in Rede stehenden Urteil. Ich bleibe dabei, wenn das Anti-Doping-System nicht unabhängiger und effizienter wird, dann bleibt alles so wie es ist und der Willkür stehen weiter Tor und Türen offen…. Gerade läuft die TDF und ich sehe einige der Favoriten noch immer wie ihre geschmähten und geächteten Vorgänger die Berge hochfahren. Und Prudhomme redet einen Sch*** über die saubere Tour und beißt sich bei den Namen Armstrong, Hamilton, Landis, Ullrich, etc. auf die Zunge. Das ist auch eine verda**** Heuchelei.

    Wir sollten nicht vergessen, dass Coubertins Idee der Wunsch nach Überwindung nationaler Egoismen und das Eintreten für internationale Verständigung zugrunde lag: „Die „Jugend der Welt“ sollte sich bei sportlichen Wettkämpfen messen, anstatt sich auf dem Schlachtfeld zu bekämpfen.“ Schon Boykotte sind ein Affront gegen dieses Mantra.

    Die Reaktion bzw. Entscheidung des IOC ist noch offen. Das olympische Wirtschaftsunternehmen muss scharf nachdenken, zumal seine Prämissen schon lange nicht mehr im Sport zu finden sind. Eine Spaltung der olympischen „Familie“ ist durchaus möglich; die Chinesen und andere kleinere Mitglieder überlegen schon seit einer geraumen Weile. Das wäre das Ende von Coubertins olympischer Idee und der Spiele der Neuzeit.

  6. Sofasportler, wer nicht für Erdogan ist, ist gegen ihm. So ein Schmarrn. Sollte doch nicht unser Niveau sein.

  7. OMG.

    Lieber Herr Holle, ich versuche es, gebe aber keine Versprechen ab. Beim Elaborat von Herbert gelingt mir das schon ganz gut. Ich gehe nicht drauf ein. Und Leute wie Henning Müller lasse ich vielleicht nicht mehr in mein Wohnzimmer. Vielleicht besser so.

  8. Herbert, der McLaren-Report legt doch nun wirklich eindeutige Belege vor: Zeugenaussagen, Emails, physikalische Untersuchungen (Flaschen von ungeöffneten B-Proben, die unter dem Mikroskop klare Anzeichen erkennen lassen dass sie geöffnet und wieder verschlossen wurden) und biologisch-medizinische Untersuchungen (Salzgehalt in Urinproben etc.). Lies doch bitte einfach mal den McLaren-Report, wenigstens die Zusammenfassung auf den ersten 15 Seiten.
    Wenn nun die Ergebnisse in Moskau und Sochi durchgeführten Dopinganalysen anulliert werden müssen, liegt für viele Sportler keine ausreichende Testhistorie vor, die heutzutage zwingende Voraussetzung für die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen ist. Ergo können die betreffenden Sportler nicht teilnehmen.
    Das hat gar nichts damit zu tun, dass viele gedopte Sportler, sicherlich auch einige aus Deutschland, an den olympischen Spielen teilnehmen werden die durch das Netz der Dopingfahndung und -kontrolle gerutscht sind. Wäre all das was der McLaren-Report über Vorgänge in russischen Labors schreibt, in Deutschland passiert: Ich würde mich in Grund und Boden schämen und Robert Harting wäre vielleicht sogar einer der ersten Sportler, die freiwillig zu Hause bleiben würden. Und ich bin mir fast sicher, dass wenn es Vorwürfe und ähnliche Belege gäbe dass positive Tests deutscher Sportler vom Bundesinnenministerium vertuscht wurden, hier zum Glück ganz anders von Politik, Justiz und Presse reagiert werden würde als es derzeit in Russland der Fall ist.
    Du schreibst: „Zumal das Geschmäckle sich durchsetzt, dass das Ganze lediglich nur einen weiteren Teil im gefährlichen derzeitigen Russenabwatschen darstellt.“
    Wo setzt sich das Geschmäckle durch? Bei wem? Wieso „gefährlich“? Du möchtest doch wohl nicht etwa suggerieren, das was der McLaren-Report schreibt sei manipuliert, unwahr oder sollte doch besser ignoriert werden nur weil die NATO gerade ein paar Soldaten im Baltikum stationiert?

  9. Whataboutism.

    Wikipedia sagt (nur die Einleitung):

    Whataboutism (aus dem Englischen: „What about?“ = „Was ist mit“ und dem Suffix -ism = „ismus“ zusammengesetzt) ist ein Begriff aus der Politik, der eine Propagandataktik bezeichnet, die von der Sowjetunion bei ihrem Umgang mit der westlichen Welt vermehrt während des Kalten Krieges verwendet wurde. Die Taktik wurde und wird angewendet, wenn Kritik an der Tagespolitik geäußert wird, wobei man mit „Was ist mit…“ entgegnet, gefolgt von der Benennung einer Begebenheit in der westlichen Welt, die Ähnlichkeiten mit dem ursprünglichen Gegenstand der Kritik aufweist.[1][2][3]
    Beispiel aus neuerer Zeit: Wenn über Menschenrechtsverletzungen in Russland gesprochen wird und das Gegenüber mit Verbrechen im Gefangenenlager Guantanamo durch die USA antwortet, oder wenn auf die Krim-Annexion das Beispiel Kosovo genannt wird.[4] Es stellt einen Fall von tu quoque dar, wobei es das Ziel ist, die Position des Gegners zu diskreditieren, ohne seine anfänglichen Argumente direkt zu widerlegen.

    Ich finde ja, Whataboutism ist auch prächtig in der Dopingdiskussion zu beobachten. Nicht nur beim Thema Russland übrigens. Würde ad hoc sagen, es kommt mir sehr bekannt vor. Ist eigentlich bei jeder Enthüllung, egal zu welchem Thema und in welcher Himmelsrichtung, eine konstante Reaktion. Aus Zeitgründen verzichte ich auf 1000 Beispiele.

  10. Sind aus der „First Wave“ schon Nationen/Sportarten bekannt – offiziell oder inoffiziell?

  11. First Wave Beijing war bereits 2008/2009.

    Darüber haben wir damals hier ausführlich diskutiert, u.a. in diesen Beiträgen:

    Nachuntersuchung der Dopingproben von Peking

    Die Peking-Nachlese: sechs Cera-Fälle

    (Im zweiten Artikel steht eine Liste von 21 Dopern und Gäulen, darunter in den Kommentaren hat Ralf bestimmt jahrelang aktualisiert.)

    First Wave London war meines Erachtens im vergangenen Jahr.

    Korrekter hätte das IOC zweite und dritte Welle sagen müssen. (Oder vierte, ich weiß es nicht. Aber die anderen Aktionen waren nicht so umfangreich. Vielleicht stelle ich das heute Nacht mal zusammen, interessiert mich.)

    Anyway.

    Die Namen der russischen Sportler, Herr Holle, gingen damals bereits durch die Medien. Habe unterwegs keine Zeit, das rauszusuchen.

    (Bestimmt ist Ralf schon damit da, während ich noch schreibe.)

    Auf Grundlage der Nachtests will IWF Kasachstan, Russland und Weißrussland ein Jahr suspendieren (das hatte ich jetzt in mehreren Texten erwähnt), weil die Disziplinarmaßnahmen nicht abgeschlossen sind (bei Olympia mit ad hoc Division geht das mitunter in 48 Stunden), sind IWF die Hände gebunden.

    Deshalb der Eindruck in der Branche: Zeitspiel.

    Nur ein Fall ist, soweit veröffentlicht, bislang durchgezogen:

    Julia Kalina (Ukraine, Gewichtheben, Urteil, Pressemitteilung IOC)

  12. @Herbert: Generell ist der Relativismus kaum zu ertragen. Es ermüdet zunehmend, immer wieder die gleichen uninformierten Gegenreden zu lesen. Es mag sehr wohl sein, dass der Westen in Sachen Doping eine Doppelmoral fährt und nicht wirklich besser dasteht als der Osten. Dies relativiert aber nicht die Doping-Praktiken in Russland, die nun – einmal mehr – auf nachdrückliche Weise nachgewiesen wurden. Man kann nicht glaubwürdig gegen die aktuellen Veröffentlichungen argumentieren, ohne auf die Faktenlage einzugehen. Russland steht es natürlich frei, dem Westen ebenfalls solche Vergehen nachzuweisen. (Was ich persönlich sehr gut fände.) Gelegenheiten gab es schließlich genug bei diversen Großveranstaltungen in den letzten Jahren. Aber auch in Russland war der Schein eben sehr viel mehr wert als das Sein.

  13. @Ralf und Jens: Ah, herzlichen Dank. Bin ja mal gespannt, vor allem darauf wann und in welchem Kontext die Details der zweiten Welle veröffentlicht werden – und ob diese Ergebnisse eventuell auch in die Entscheidungsfindung des IOC/ der einzelnen Sportverbände einfließen.

  14. Barton Fink

    Sie schreiben: #Generell ist der Relativismus kaum zu ertragen. #

    Ja, da haben Sie recht.
    Bei Renate Stecher und Marita Koch ergötzte man sich an den Doping-Ergebnissen, bei Annegret Richter und Inge Helten hielt sich die Empörung in Grenzen. Den Ost-Läuferinnen würde man gerne die Weltrekorde aberkennen, denen der anderen Seite .. ach lassen wir das. :-(
    Wie meinte einst Manfred Ommer zu Liesl Westermeier?
    Sie solle sich doch bitte nicht so weit aus dem Fenster hängen.

    #Es ermüdet zunehmend, immer wieder die gleichen uninformierten Gegenreden zu lesen. #

    Wer hier uninformiert ist, wäre noch zu klären. ;-)

    #Es mag sehr wohl sein, dass der Westen in Sachen Doping eine Doppelmoral fährt und nicht wirklich besser dasteht als der Osten.#

    Aha, und warum wird dann in den USA und Jamaika oder Holland nicht so ermittelt, daß auch hier WADA und IOC aktiv werden können?

    #Dies relativiert aber nicht die Doping-Praktiken in Russland, die nun – einmal mehr – auf nachdrückliche Weise nachgewiesen wurden. #

    Nein, aber dann sind entsprechende gerichtsfeste Fakten zu liefern. Ist das so schwer zu verstehen?

    #Man kann nicht glaubwürdig gegen die aktuellen Veröffentlichungen argumentieren, ohne auf die Faktenlage einzugehen. #

    Benennen Sie doch endlich einmal die hieb- und stichfesten Fakten als sich ständig auf Allgemeinplätze zurück zu ziehen.
    Und das bitte in verständlicher Sprache.
    Vorab danke für Ihr Verständnis.

  15. @ Henning Müller:

    Sie sind leider der nächste, ich kann das nicht anders sagen, weil es korrekt ist, der nicht lesen will und die Fakten nicht zur Kenntnis nehmen will. Gewiss haben Sie keinen der vier Untersuchungsberichte gelesen.

    Niemand muss zusätzlich etwas benennen. Die Berichte und anderes finden Sie hier und überall im weiten Internet.

    Sparen Sie sich Ihren Whataboutismus zu Jamaika & anderen Nationen. Sie diskutieren hier unter anderem mit Journalisten, die auf keine Nationalitäten Rücksicht nehmen.

    Ja, Sie sind es, der uninformiertes Geschwätz verbreitet.

    (Herr Holle, es geht nicht anders, ich entschuldige mich, aber das hält doch niemand aus. Du hast es ja versucht, an Fakten entlang zu diskutieren.)

  16. @ Herr Müller: Sie fragen: „Aha, und warum wird dann in den USA und Jamaika oder Holland nicht so ermittelt, daß auch hier WADA und IOC aktiv werden können?“
    Ich erlaube mir zu antworten: Immer her mit den Whistleblowern vom Range Athleten, Labor-Mitarbeiter, oder sogar einen Laborleiter aus jeder anderen Nation, dann wird sicherlich mit der gleichen Intensität ermittelt. Aber offensichtlich haben nicht mal die ehemaligen Kollegen von Herrn Putin beim ja in dieser Sache offenbar sehr intensiv eingebundenen FSB keine dementsprechenden Hinweise – obwohl sie sicherlich umfangreich recherchiert haben und recherchieren.

    Sie fragen:
    Nein, aber dann sind entsprechende gerichtsfeste Fakten zu liefern. Ist das so schwer zu verstehen?
    Ich antworte (erneut!) mit der Bitte, nun doch endlich einmal den McLaren-Report zu lesen. Ist alles gerichtsfest. Ist das so schwer zu verstehen? Sogar Kollege Mutko scheint ja langsam zurückzurudern und seine Landsleute darauf vorzubereiten, dass am McLaren-Report doch etwas dran sein könnte.

    P.S. Erneut meine Bitte: könnten Sie dieses Ost-West-Ding auch in den Beiträgen von sich geben, wo es hingehört: Wahlweise, je nach Gusto entweder unter Stichwort „Freiburg“ oder „Pechstein“, da finden Sie sicherlich Gleichgesinnte. Hier gehört es schlicht und einfach nicht hin. Ich fürchte der Hausherr wird sonst editieren und Ihren gesamten Beitrag mit dem Kommentar „themenfremd“ dorthin verschieben wo dann auch die Dinge unbeachtet bleiben, die hier wirklich etwas zu suchen haben. Und ansonsten nicht weiter auf Sie eingehen.

  17. Die russische Methode ist eine altbekannte Methode:

    „Dopingkontrollen sollen gezielt umgangen worden sein: Mit unterschiedlichen Strategien sollen Institutionen wie das BISp, der Deutsche Sportbund oder das Nationale Olympische Komitee verhindert haben, dass gedopte Athleten enttarnt wurden. Wie die „SZ“ unter Berufung auf den Bericht der HU schreibt, seien Sportler angewiesen worden, verordnete Anabolika rechtzeitig vor Wettkämpfen abzusetzen. Zudem soll die Einführung von Trainingskontrollen verzögert worden
    sein.“
    http://www.spiegel.de/sport/sonst/studie-der-humboldt-universitaet-systematisches-doping-in-der-brd-a-914597.html

  18. Schluss jetzt. Finito. Es reicht (wieder einmal).

    Sinnlos, störend und nur ärgerlich sind dieser Whataboutismus, diese Nebelkerzen, diese dämliche Propaganda. Alles, aber auch alles ist dazu tausendmal in diesem Blog gesagt. Immer wieder reagieren Typen wie Herbert in seiner DDR-Verbohrtheit, und neuerdings (s.o.) ein „Henning Müller“ und andere in dieser trolligen Art.

    Natürlich ist auch über die nun mit einem Zitat aus SpOn gerade verwiesene (umstrittene) Studie der Humboldt Uni hier ausführlichst berichtet und debattiert worden. Das weiß Herbert auch, in guter alter Tradition hat er aber einen beliebigen Text irgendwoher verlinkt, u.a. um zu insunieren, das sei etwas kaum Bekanntes, etwas irgendwie Vernachlässigtes und Unbesprochenes. Klassische Nebelkerzentaktik. So wie die Russen.

    Barton Fink und Herr Holle haben gerade noch einmal versucht, sinnvoll mit diesen Herrschaften zu diskutieren. Das ist nicht möglich. Und ich möchte diese Störer-Kommunikation nicht mehr hinnehmen. Der Erkenntnisgewinn ist gleich Null … aber halt, es bringt gar nichts, sich an einer weiteren Aufzählung dieser negativen Wirkungen zu versuchen. Diese Leute wollen nichts verstehen, was nicht in ihr festgefahrenes Weltbild passt.

    Im WordPress-Backend gibt es die schöne Möglichkeit, Kommentare einzeln freizuschalten. Das ist mir allerdings zu aufwändig und wird in den kommenden Wochen gerade während der Rio-Spiele kaum möglich sein. Ich werde deshalb einige dieser Kameraden auf eine Blacklist setzen und als Hausherr und Sittenpolizei in Personalunion darüber entscheiden, ob der Allgemeinheit und der Diskussion mit gelegentlichen sinnvollen Einwänden und Hinweisen dieser Personen (man soll die Hoffnung nicht aufgeben) etwas Gutes getan kann – oder ob das Dauergetrolle doch besser im Spam-Ordner landet und dann sehr bald automatisch gelöscht wird.

    Für Stammgäste hier ist das nichts Neues, ich musste immer mal zu dieser Maßnahme greifen. Mal schauen, ob ich diesmal konsequent bleibe. Es ist einfach nicht auszuhalten.

    Ach ja, Herbert, die Humboldt-Studie – es gibt kaum andere Stellen in diesem Internetz, wo so viel darüber gesagt wurde, mit Live-Blogs und Dokumenten und allem Pipapo.

    Und all das, guter Mann, damals ohne jede Paywall, einfach nur aus Interesse an Aufklärung und Erkenntnisgewinn, beides nicht an Himmelsrichtungen, Nationen, politische/religiöse Glaubensrichtungen und Weisungen aus Washington/Bonn/Moskau/Peking/Paris/Istanbul oder sonstwoher gebunden:

    https://www.jensweinreich.de/2013/08/31/ioc-countdown-10-tage-sportausschuss-sondersitzung-kinderdoping-thomas-bachs-schmalspur-taktik-more/

    https://www.jensweinreich.de/2013/08/29/doping-in-deutschland-stellungnahme-des-bisp/

    https://www.jensweinreich.de/2013/08/06/duestere-konstanten-des-deutschen-spitzensports-ernst-jakob-und-freiburgs-aerzteschule/

    https://www.jensweinreich.de/2013/08/05/doping-in-deutschland-die-ersten-berichte-zum-forschungsprojekt/

    https://www.jensweinreich.de/2013/08/05/was-vom-tage-uebrig-bleibt-82-die-dopingstudie-oder-das-konnte-man-alles-wissen/

    https://www.jensweinreich.de/2013/08/04/brd-doping-oder-schutz-des-diskreten-anabolismus-ueber-ein-halbes-jahrhundert/

    https://www.jensweinreich.de/2012/11/08/die-bankrotterklarung-ii-doping-in-deutschland/

    https://www.jensweinreich.de/2012/11/06/die-bankrotterklarung-doping-in-deutschland/

  19. So, die Daily Mail/Mail on Sunday [*] berichtet, dass das IOC EB beschließt, mit wenigen Ausnahmen (Stepanova, etc) das russisches Team von Olympia auszuschließen.
    Woher der weise Entschluss: Wirtschaftlicher Druck, moralischer Druck, sind die Nachtests von London und Peking so einseitig das man aus der Nummer nicht anders rauskommt.

    Oder ist das eine Finte, damit auf „Pro-Ausschluss“ Funktionäre in den nächsten Stunden massiver Druck aufgebaut wird.

    [*] eigentlich sollte man das Blatt boykottieren, aber dem getesteten Motto Der Feind meines Feindes ist mein Freund folgend eine Ausnahme machen, es wäre ja eine gute Nachricht.

  20. Ich bin wahrscheinlich der einzige, auf den das zutrifft. Aber mich amüsiert dieser Kommentarstrang über alle Maßen. Allerbeste Unterhaltung.

    @Jens: An Deiner Stelle wäre ich ja beleidigt, dass Du Dir immer noch so wenig aufgeklärte Bürger eintrittst. Da fehlt es doch an der nötigen Ernsthaftigkeit des Gegenübers.

  21. Da dennoch ein paar Russen starten werden, obwohl diese scheinbar „sauber“ sind, wir aber komplett gegen organisiertes Staatsdoping sind. Werden wir auf der Seite truelympics.org einen Medaillenspiegel ohne Russland veröffentlichen die russischen Medaillen weitervergeben. Wäre nett wenn das etwas über die sozialen Medien verteilt wird 🙂

  22. Hier wurde in den Kommentaren ja in Sachen Hickey geunkt, sich wegen Betrugs beim Tickethandel verhaften zu lassen, sei ja wie 2016 mit Oral-Turinabol erwischt zu werden? Nun denn:

    Reanalysis of Kolodko’s samples from London 2012 resulted in a positive test for the prohibited substances dehydrochlormethyltestosterone (turinabol) and ipamorelin.

    Aber ist das Londoner Kugelstoßfinale der Frauen damit jetzt eigentlich final abgeschlossen? Die Goldmedaille der Weißrussin Astaptschuk wurde ja schon relativ zeitnah umverteilt. Nun also die ursprüngliche Bronzemedaille, die sich zwischenzeitlich aber in Silber verwandelt hatte. Bronze geht jetzt an die damals Fünftplatzierte Chinesin Li Ling?

    (Und durch die Deutschlandbrille geschaut, darf man Nadine Kleinert nunmehr zur nachträglichen Qualifikation für den Endkampf gratulieren!)

  23. dpa: Weitere 15 Gewichtheber bei Olympia 2008 positiv getestet

    Hätte das IOC die Nachtests früher abgeschlossen, wären nach Festlegung des Weltverbandes IWF Nationen wie Kasachstan, Weißrussland, Armenien, China, Moldau, Türkei und Ukraine für Rio gesperrt worden. Die Suspendierung betrifft alle Teams, die bei den Nachtests mindestens drei positive Fälle hatten. Diese Länder gewannen bei den Gewichtheber-Wettbewerben in Rio 17 Medaillen.

    Wenn nur nicht immer ein solcher Zeitdruck herrschen würde!?

  24. IWF: Public disclosure

    The IWF reports that as a consequence of the IOC’s reanalyses of samples from the 2012 London Olympic Games, the samples of the following Athletes have returned Adverse Analytical Findings:

    CIRICU, Anatoli (MDA)

  25. Liam Morgan für insidethegames.biz (23.09.): International Weightlifting Federation frustrated at IOC for handling of Beijing 2008 and London 2012 retests

    A total of 47 weightlifters have been named by the IWF as having failed drugs test when their samples given during Beijing 2008 or London 2012 were re-analysed by the IOC. […] So far, the IOC has only brought sanctions, such as stripping of Olympic medals and disqualification of results, against eight of those athletes from Beijing 2008.
    […]
    As a result of the retests, Tomasz Zielinski of Poland, ninth in the men’s 94kg competition in London four years ago, is in line to receive a bronze medal

    qz.com (16.09.): When a guy comes in ninth and still wins an Olympic medal, you know the drug problem in sport is bad

    Ironically, while Zielinski’s sample from 2012 turned up clean, he tested positive ahead of the 2016 Olympics. Zielinski and his weightlifting brother, Adrian Zielinski, were banned from the competition in Rio and sent back to Poland.

  26. @Ralf
    Also, ich weiß ja nicht, worüber sich die Gewichtheber hier beim IOC beschweren?! Eines ist doch mal klar: Schuld hat allein die WADA. Und der Rest ist einfach sonstigen schwerwiegenden juristischen Bedenken geschuldet. Da kann man leider nichts machen als IOC…

    Aber an der Stelle passt dann vielleicht doch nochmal der Hinweis auf das Editorial im Guardian zum Themenkomplex „IOC und Anti-Doping“:

    Today's @guardian editorial on the future of anti-doping. Wada has issues, but sidelining it is not the answer: theguardian.com

    — Owen Gibson (@owen_g) September 22, 2016

    …und dann ist hier wohl auch noch genug Platz für einen expliziten Verweis auf den darin erwähnten Artikel zu den (vermeintlichen?) IOC-Plänen zur Gründung einer ominösen tollen neuen „integrity unit“ (als ersten Vorsitzenden schlage ich prophylaktisch schonmal Witali Smirnow vor):

    Wada fears for future as Olympic chiefs take aim over Russia’s ban at Rio 2016.

    Fears are growing for the future of the World Anti-Doping Agency amid concerns that the International Olympic Committee wants to neuter, sideline or even replace it as punishment for calling for a blanket ban on Russian athletes at the Rio Olympics.

  27. IWF: Public disclosure

    The IWF reports that as a consequence of the IOC’s reanalyses of samples from the 2012 London Olympic Games, the sample of the following Athlete has returned with an Adverse Analytical Finding:

    VARDANYAN Norik (ARM)

  28. IWF: Reanalysis

    London 2012

    M85

    AUKHADOV, Apti (RUS) ongoing IOC
    TSIREKIDZE, Rauli (GEO) ongoing IOC

    M94

    CIRICU, Anatoli (MDA) ongoing IOC
    ILYIN, Ilya (KAZ) ongoing IOC
    ZAIROV, Intigam (AZE) ongoing IOC
    UTESHOV, Almas (KAZ) ongoing IOC
    IVANOV, Alexandr (RUS) ongoing IOC
    DEMANOV, Andrey (RUS) ongoing IOC
    VARDANYAN, Norik (ARM) ongoing IOC

    M+105

    ZHARNASEK, Yauheni (BLR) ongoing IOC

    W53

    CHINSHANLO, Zulfiya (KAZ) ongoing IOC
    IOVU, Cristina (MDA) ongoing IOC

    W58

    KOSTOVA, Boyanka (AZE) ongoing IOC
    KALINA, Yuliya (UKR) closed IOC – closed IWF

    W63

    MANEZA, Maiya (KAZ) ongoing IOC
    TZARUKAEVA, Svetlana (RUS) ongoing IOC
    SIMSEK, Sibel (TUR) ongoing IOC

    W69

    SAZANAVETS, Dzina (BLR) ongoing IOC
    SHKERMANKOVA, Maryna (BLR) ongoing IOC

    W75

    PODOBEDOVA, Svetlana (KAZ) ongoing IOC
    ZABOLOTNAYA, Nataliya (RUS) ongoing IOC
    KULESHA, Iryna (BLR) ongoing IOC

    W+75

    KHURSHUDYAN, Hripsime (ARM) ongoing IOC

    Beijing 2008

    M62

    HASANOV, Sardar (AZE) ongoing IOC

    M69

    DUDOGLO, Alexandru (MDA) closed IOC – ongoing IWF
    MARTIROSYAN, Tigran (ARM) closed IOC – ongoing IWF

    M85

    ZAIROV, Intigam (AZE) closed IOC – ongoing IWF
    RYBAKOU, Andrei (BLR) ongoing IOC
    SEDOV, Vladimir (KAZ) ongoing IOC

    M94

    ILYIN, Ilya (KAZ) ongoing IOC
    PASHAYEV, Nizami (AZE) ongoing IOC
    AKKAEV, Khadzhimurat (RUS) ongoing IOC

    M105

    LAPIKOV, Dmitry (RUS) ongoing IOC

    W48

    CHEN, Xiexia (CHN) ongoing IOC
    OZKAN, Sibel (TUR) closed IOC
    TAYLAN, Nurcan (TUR) closed IOC – ongoing IWF

    W53

    NOVIKAVA, Nastassia (BLR) ongoing IOC

    W58

    SHAINOVA, Marina (RUS) closed IOC – ongoing IWF

    W63

    MANEZA, Maya (KAZ) ongoing IOC
    NEKRASSOVA, Irina (KAZ) ongoing IOC

    W69

    DAVYDOVA, Natalya (UKR) ongoing IOC
    LIU, Chun Hong (CHN) ongoing IOC

    W75

    CAO, Lei (CHN) ongoing IOC
    EVSTYUKHINA, Nadezda (RUS) closed IOC – ongoing IWF
    KHURSHUDYAN, Hripsime (ARM) closed IOC – ongoing IWF
    KULESHA, Iryna (BLR) ongoing IOC

    W+75

    GRABOVETSKAYA, Mariya (KAZ) ongoing IOC
    KOROBKA, Olha (UKR) ongoing IOC

  29. IOC: IOC sanctions eight athletes for failing anti-doping test at London 2012

    Zulfiya CHINSHANLO, Kazakhstan

    Kirill Ikonnikov, Russia

    Maiya Maneza, Kazakhstan

    Svetlana Podobedova, Kazakhstan

    Dzina Sazanavets, Belarus

    Marina Shkermankova, Belarus

    Dmitry Starodubtsev, Russia

    Yauheni Zharnasek, Belarus

    SZ: Alle Medaillen weg

    Unter ihnen ist auch der Usbeke Soslan Tigijew, der bereits zum zweiten Mal eine Medaille zurückgeben muss. […] Unter anderem verliert auch Tigijews Bruder Taimuras seine Silbermedaille von 2008, er ist ebenfalls Freistilringer, tritt allerdings für Kasachstan an.

  30. IOC: IOC sanctions 16 athletes for failing anti-doping tests at Beijing 2008

    Khadzhimurat AKKAEV, Russian Federation

    Khasan BAROEV, Russian Federation

    Natalya DAVYDOVA, Ukraine

    Chrysopigi DEVETZI, Greece

    Mariya GRABOVETSKAYA, Kazakhstan

    Iryna KULESHA, Belarus

    Dmitry LAPIKOV, Russian Federation

    Asset MAMBETOV, Kazakhstan

    Maya MANEZA, Kazakhstan

    Irina NEKRASSOVA, Kazakhstan

    Vita PALAMAR, Ukraine

    Nizami PASHAYEV, Azerbaijan

    Vitaliy RAHIMOV, Azerbaijan

    Vladimir SEDOV, Kazakhstan

    Elena SLESARENKO, Russian Federation

    Denys YURCHENKO, Ukraine

  31. Alte Dopingerklärung: Zahnpasta.
    Jetzt neu: Lippencreme!

    Johaug war während des Trainings im Sommer positiv auf das anabole Steroid Clostebol getestet worden, dessen Einnahme von der Welt-Anti-Dopingagentur Wada verboten ist. Johaug gab an, eine Lippencreme benutzt zu haben, die der Arzt des Teams in einer Apotheke in Italien gekauft habe. Der Arzt ist inzwischen zurückgetreten.

    OK, es stand auf der Verpackung.

  32. Pingback: Russland nimmt Kurs auf die Winterspiele 2018 in PyeongChang: nächste Ausfahrt CAS • Sport and Politics

  33. Pingback: Was vom Tage übrig bleibt (98): IOC-Ticketdealer Hickey, Kuwait, IPC, CAS, NADA • Sport and Politics

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