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Das Olympische Bildungsmagazin

Vancouver, Tag 14: Willy Bogner, Münchens Olympiachancen und die IOC-Präsidentschaft

VANCOUVER. Das Gesicht der Bewerbung ist müde. Willy Bogner sitzt in der Lounge II des Deutschen Hauses in Vancouver und braucht jetzt einen Kaffee. Er ist schon wieder zwölf Stunden auf den Beinen, und der Abend hat nicht einmal begonnen. Er muss noch zwei Interviews geben und in Kürze gibt es ein Essen zur Erinnerung an die Sommerspiele 1972 in München.

Walther Tröger kommt gleich, der Bürgermeister des Olympischen Dorfes von 1972, der in Vancouver mit seinen 81 Jahren – und trotz tagelanger heftiger Zahnschmerzen – tapfer fürs Vaterland schuftet. Tröger, seit Januar IOC-Ehrenmitglied, damit nicht mehr stimmberechtigt und also relativ unabhängig, blüht wieder auf. Denn München ist seine olympische Liebe. Er umgarnt die älteren IOC-Mitglieder, von denen es viele gibt, und er führt seinen Kumpel Willy Bogner (68) in diesen bizarren Zirkel ein.

So eine Olympiabewerbung ist eine anstrengende Sache. Jeden Morgen um 7.30 Uhr lässt Thomas Bach, IOC-Vizepräsident und Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), seine Pappenheimer aufmarschieren. Dann werden im Deutschen Haus die großen Themen und winzige Details besprochen. Die Deutschen sind gründlich.

Nach dieser Präsidialrunde schwärmen sie aus, um IOC-Mitglieder zu treffen und zu antichambrieren. „Mehr als 90 IOC-Mitglieder habe ich bisher gesprochen“, sagt Bogner. Ein Dutzend werden in Vancouver dazu kommen. Im Jacket hat er stets ein kleines Büchlein mit Passfotos, Funktionen und wichtigsten Infos über die Zielpersonen. Sehr hilfreich. Nach jedem Treffen werden Notizen gemacht. Wer, wann, wo, mit wem, was wurde besprochen? „Ich muss mich doch daran erinnern können, und die anderen müssen das wissen.“

"Doppelpass für München 2018" u.a. mit Rauball, Bogner, Bach

Auch die DFL wirbt für München 2018 / © München 2018 GmbH

Die Notizen werden von der Olympia GmbH zentral erfasst, sagt Bogner. Man hat ihm erklärt, dass das mal ein heikles Thema war in einer deutschen Bewerbung: Denn Berlin, das sich damals um Olympia 2000 bewarb, hatte Anfang der neunziger Jahre auch Bemerkungen über sexuelle Orientierungen von IOC-Mitgliedern zusammen getragen. Deshalb fügt Bogner flink an: „Wir stellen nichts Regelwidriges zusammen! Selbst wenn man diese Datei finden würde, steht da nur drin, mit wem wir geredet haben. Wir haben da keine Angst.“

Im Fokus der Medien stehen vornehmlich Olympiasiegerin Katarina Witt und der Textilfabrikant Bogner. Bei beiden verschwimmt vieles.

Die Witt ist ja eigentlich als ARD-Mitarbeiterin vor Ort, co-kommentiert, schreibt ein Blog, dreht bunte Fernsehschnipsel, ist Olympia-Lobbyistin.

Bogner war selbst Olympia-Skifahrer, wie sein Vater, der 1936 bei den Nazi-Spielen in Garmisch-Partenkirchen den olympischen Eid sprach. Bogner Junior stattet seit Jahrzehnten deutsche Olympiamannschaften aus, hat mal an James-Bond-Filmen mitgewirkt, vor drei Jahren für Sotschi ein Bewerbungsfilmchen produziert, und außerdem hat er mit seiner brasilianischen Frau Sonia eine Wette laufen: 2016 wollen die beiden die Sommerspiele in ihrer Heimat Rio erleben, 2018 in Bogners Heimat die Winterspiele in München.

Katarina Witt und Willy Bogner sind die so genannten Gesichter der Bewerbung. Aber sie machen das, was ihnen andere sagen. Denn Boss des Ganzen ist Thomas Bach. Und im Hintergrund arbeitet ein Team mit einer im sportpolitischen Deutschland nie dagewesenen Vernetzung. Ich habe es kürzlich schon angedeutet. Hier noch einige Beispiele:

Frau Merkel spielt eine zentrale Rolle. Nicht die Kanzlerin, über deren Unterstützung Bogner stets in höchsten Tönen redet. Nein, Katrin Merkel, DOSB-Abteilungsleiterin Internationales. Seit drei Jahren ist sie die rechte Hand des DOSB-Präsidenten auf Reisen. Sie kennt alle IOC-Mitglieder und deren bessere Hälften, vor allem: Man kennt sie ebenfalls. Katrin Merkel weiß, wer mit wem und wieso und warum, nimmt am Damenprogramm teil, koordiniert, zieht die Fäden, kümmert sich um Kleinigkeiten: Bezahlt mitunter Bachs Rechnungen an der Bar, und wenn der Ire Patrick Hickey, IOC-Mitglied und Chef der europäischen NOK-Vereinigung, hurtig ins Deutsche Haus schreitet, um seinen Alliierten Bach zu treffen, dann nimmt Frau Merkel selbstverständlich die Garderobe entgegen.

Jeder hat seine Aufgaben. Da greift ein Rädchen ins andere.

Für die internationalen Medienkontakte wurde der Engländer Jon Tibbs verpflichtet. Seine Mitarbeiterin Séverine Hubert betreut auch IOC-Mitglieder. Auf derlei Kontakte spezialisiert ist Carlos Garcia aus Uruguay. Garcia war bis vor kurzem Vizepräsident des Weltverbandes der Sportjournalisten (AIPS) und ist schon etliche Jahre in der Bewerbungsbranche tätig. Nun ist er Experte für die Latino-Fraktion, für Südamerikaner, Spanier, Italiener. „Der Carlos macht gute Arbeit“, sagt Bogner.

Walther Tröger kümmert sich um die Routiniers. Thomas Bach um alle.

Als graue Eminenz stets zugegen ist Bachs Freund Dieter Kühnle, ebenfalls ein ehemaliger Journalist, wie Garcia. Kühnle ist ein Beobachter, der vielfältige Lebenssachverhalte und „den Thomas“ zu schätzen weiß. Er hat stets auch die Medien im Blick, und man fragt sich, ob er vielleicht sogar den einen oder anderen Reporter beeinflussen könnte, wenn er denn wollte. Nur mal so eine Frage.

Dieter Kühnle war mal Chefredakteur des Sportinformationsdienstes und zeitweise Vizepräsident des Bundes Deutscher Radfahrer. Vor allem aber ist er Verbindungsmann zwischen Daimler und dem IOC, konzentriert sich auf das Entwicklungshilfeprogramm und hat beispielsweise schon mehr als 100 Kleinbusse in Dritte-Welt- und Schwellenländern übergeben. Oft gemeinsam mit Bach. Aber nicht immer, darauf legt er Wert. Auf einer Liste des IOC, in welchen Ländern wann mit welchen IOC-Mitgliedern Kleinbusse und andere Gaben überreicht wurden, steht der Name Bach tatsächlich nicht hinter jedem Termin – sondern nur einige Male.

Kühnle hat viele Dutzend IOC-Mitglieder daheim besucht, er kennt Geschichten und Schicksale. Ich finde, er ist wichtig für diese Geschichte. Und er steht, neben einigen anderen, die noch nicht genannt wurden, für ein Teilchen des Beziehungsnetzwerks im großen olympischen Puzzle, das, wenn es gelöst ist, im Juli 2011 (auf der IOC-Session in Durban) nicht nur München die Winterspiele 2018 beschert haben soll, sondern zwei Jahre später (auf der IOC-Session in Buenos Aires) auch Thomas Bach die IOC-Präsidentschaft.

Das ist der Masterplan, über den sie nicht gern reden. Den es vielleicht gar nicht gibt, diesen Masterplan, was weiß ich schon von Lebenssachverhalten, die sich zufällig ergeben könnten.

Wasserstandsmeldung

Kleiner Einschub. Es ist mal wieder Zeit für eine Wasserstandsmeldung, nach bestem Wissen (beschränkt) und Gewissen (sauber). Ich sage heute:

(1) München ist gefühlter Front-runner im Wettbewerb um die Winterspiele 2018, rund sechzehn Monate vor der Abstimmung. München arbeitet sehr gut und versucht, eine Idee zu verkaufen. Wogegen Pyeongchang, die Koreaner überhaupt, noch mit sich selbst beschäftigt sind, nicht in die Gänge kommen und sogar Schwierigkeiten haben, eine Botschaft zu verkaufen. Sie müssen sich sputen und ein Momentum entwickeln. (Demnächst werde ich versuchen, mal eine Rangliste anhand olympischer Kriterien vorzulegen.)

(2) Thomas Bach hat momentan keinen ernsthaften Konkurrenten um den IOC-Thron. Müsste die Sache heute entschieden werden, wäre das UDIOCM IOC-Präsident. Ich bin gespannt, ob sich da überhaupt noch etwas tut.

(3) Im Moment sieht vieles danach aus, als könnte das olympische Doppel 2011/2013 gelingen. Zwar gibt es auch in München viele, die Bach misstrauen, die Angst haben, ob das eine mit dem anderen vermischt werden könnte, all diese Lebenssachverhalte, doch es deutet kaum etwas darauf hin, dass Bach sich nicht energisch für München engagieren würde. Ganz im Gegenteil. So hat man ihn noch für keine deutsche Olympiabewerbung strampeln sehen.

Ich finde, es könnte weiter abgestimmt werden:

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Neben Frau Merkel sind noch andere Frauen sehr wichtig für die Bewerbung und die Karriere des UDIOCM. Seine Sekretärin zum Beispiel, hochprofessionell steht sie mitten im olympischen Familienleben, und seine Frau Claudia, die in letzter Zeit erstaunlich offensiv agiert und bei vielen Anlässen aktiv einschreitet. Das war nicht immer so. Manche sagen, Claudia Bach habe in vielerlei Hinsicht Stil entwickelt und sei bereits präsidiabel.

Für die an Lebensjahren jungen Mitglieder ist Claudia Bokel zuständig. Die ehemalige Fecht-Weltmeisterin kam im Sommer 2008 über die Athletenkommission ins IOC. Es geht um 15-20 Stimmen, wenngleich es der vielsprachigen Bokel sicher nicht gelingen wird, alle zu überzeugen. Kürzlich betreute sie im Deutschen Haus Südkoreas Olympiasieger Dae Sung Moon. Dessen Problem ist: Er verträgt nicht viel Alkohol, verbringt aber täglich viele Stunden in Lounges und Suiten, wo ihm stets Drinks gereicht werden. Moon wird manchmal etwas lauter, um nicht zu sagen: ruppiger. Er ist eigentlich ein netter Kerl, aber er kommt aus dem Taekwondo-Sport, vielleicht liegt es daran.

Von Willy Bogner würde man derlei Geschichten nie hören. Vermintes Terrain, zu gefährlich. Er bevorzugt aalglatte, politisch korrekte Sätze. Etwa: „Es gilt, das größte Medien-Event der Welt in unser Heimatland zu holen. Ein Event mit unglaublichem Werbe-Effekt, um unser Land sympathisch und sportlich darzustellen.“

Olympiagegner unterteilt Bogner in „konstruktive Kritiker, die man überzeugen kann“ und „Fundamental-Oppositionelle, mit denen man nicht vernünftig reden kann“. Im IOC sei man es gewohnt, „dass es nicht nur hundertprozentige Zustimmung gibt und dass sich viele auf dieses weltweite Medienereignis setzen, um ihre eigenen Interessen zu vertreten“.

Ich will nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, nicht jeden Satz bewerten, den Bogner in unserem Gespräch formuliert hat. Eines jedoch lasse ich ihm nicht durchgehen, da sollte er argumentativ nacharbeiten und sich an der Realität orientieren.

Er behauptet, der Steuerzahler stehe hinter der Bewerbung, weil die Politik geschlossen hinter der Bewerbung stehe.

Ich sagte ihm, der Bundestag habe abgestimmt, ohne einen Finanzplan zu kennen. Der Öffentlichkeit, dem Steuerzahler, wurde bis heute kein belastbarer Plan (OCOG, Non-OCOG etc.) vorgelegt.

Er sagte, natürlich habe man die Zahlen gekannt. Das OCOG-Budget werde vom IOC finanziert, da komme mehr heraus, als das den Steuerzahler koste. Das Organisationsbudget werde durch die Fernseheinnahmen des IOC gedeckt.

Ich sagte: Stimmt nicht. Nur etwa zur Hälfte. Und es ist Verhandlungssache zwischen OK und IOC. Derzeit weiß niemand, was aus Lausanne überwiesen werden könnte.

So ging das hin und her.

Willy Bogner sieht in München und Umgebung keine wirklichen Probleme. Dass in Deutschland heftig über die unglücklichen Auftritte von Christian Ude und Horst Seehofer in Vancouver diskutiert wurde, nimmt er gelassen. „Da wurden aus Mücken Elefanten gemacht.“

Schon ist sie um, die halbe Stunde mit Willy Bogner im Beisein von zwei Medienbetreuern (Simone Seefried/Olympia GmbH, Christian Klaue/DOSB), die wissen, dass ihr Klient keinen Fehler gemacht hat. Es wartet bereits der nächste Journalist.

Und draußen im Flur treffe ich Walther Tröger. „Wie war’s mit Willy“, will er wissen. Bisschen zu friedlich, entgegne ich, Bogner habe seine Lektionen gelernt und gebe sich keine Blöße. Damit ist Tröger sehr zufrieden. „Der Willy lernt schnell“, sagt Tröger und dehnt ein breites olympisches Grinsen. Dann dreht er ab.

Er muss die Tischordnung für das Abendessen mit IOC-Mitgliedern prüfen.

***

(Eine Kurzfassung dieses Beitrages findet sich in der Stuttgarter Zeitung.)

49 Gedanken zu „Vancouver, Tag 14: Willy Bogner, Münchens Olympiachancen und die IOC-Präsidentschaft“

  1. Die Werte des Sports sind mal wieder in Gefahr, weil sich kanadische Eishockeyspielerinnen wie Eishockeyspielerinnen verhalten. Eine Schande! T. Bach bitte einschreiten. Ich fordere Maulkörbe, Sperren, umgehend!

    via Vancouver Sun

  2. Da macht der Walter gleich mal eine Kontrolle nachdem der Willy mit einem der kritischsten Journalisten des Business geschwätzt hatte. Herrlich.

    Sch̦ner Beitrag Рgut zu lesen, mehr davon.

  3. Interessante Einblicke, danke.
    Nach dem Desaster Berlin 2000 und der wenig glanzvollen Leipziger Bewerbung für 2012 wird es vermutlich auch in München die ein oder andere spannende Aufagbe für investigative Journalisten geben.

    Und bis zur Einführung eines Bezahlmodells hier alternativ bei der StZ fleißig auf die Werbung neben dem jw-Artikel geklickt.

  4. Toller Bericht.
    …gibt es eigentlich eine analog hintergründige Berichterstattung zu den südkoreanischen und französischen Bewerbungsbemühungen? Journalistenkollegen aus Frankreich und Südkorea, mit denen sich der Hausherr in Vancouver austauscht?
    Das wäre im Vergleich und direkt gegenübergestellt mal spannend: Wer zieht da wie die Fäden in Vorder- und Hintergrund, wer macht was besser oder eben nicht?

  5. @ enrasen: Nein, er hat nicht kontrolliert, das würde er nicht machen. Da hat er seine Gelassenheit. Wir haben uns auf dem Flur getroffen, in drei Dutzend Meter Entfernung von der Lounge.

  6. Der beste Beitrag in diesem Jahr von Dir. Mein Kompliment. Ein Vergleich der Lobbyarbeit der Franzosen und Südkoreaner bzgl. ihrer Bewerberstädte wär auch sehr interessant.

  7. Sehr interessante Einschätzung zum derzeitigen Stand der Dinge. Würde aber den Faktor des „Hinter hinter den Kulissen“ bei Pyeongchang nicht unterschätzen. Was ist den mit Annency? Nicht mal mehr der Rede wert?

    München macht in Sachen Außenkommunikation da weiter, wo dein Bericht aufhört und veröffentlicht gestern Abend die ersten Imagevideos.

    Ein gutes Beispiel für den lernenden Willy und das Umschiffen aller Klippen im Sinne der eigenen Mission gab es vor kurzem auch beim ZDF.

    Irgendwie schon tragisch, dass wer sich um die Spiele bewirbt, keine Ecken und Kanten mehr haben darf.

  8. Ich wollte mir die Frage eigentlich ja verkneifen, aberweil du die Richtung vorgibst:

    Wer kommt eigentlich für die Wittsche Olympiareise auf?
    a) Der Steuerzahler, der Olympia2018 will?
    b) Der Gebührenzahler, der ihre Clips sehen will?
    c) sie selbst (muhaha)

  9. Südkorea hat jetzt auch eine golddekorierte Eisprinzessin. Ihre Sponsoren: u.a. Samsung, Hyundai, LG, Nike.
    Die junge Dame wird wohl eine Rolle im südkoreanischen Bewerbungsteam spielen.

  10. ich will zahlen! sofort!

    „Demnächst werde ich versuchen, mal eine Rangliste anhand olympischer Kriterien vorzulegen.“

    olympische kriterien nach welcher definition? ioc oder realität?

  11. @enrasen

    Wirklich nicht tragbar.

    Das IOC sollte sofort eine internationale Untersuchung einleiten.

    Wo kam das Bier her?
    Wo kam der Champagner her?
    Wie wurde es in den kanadischen Umkleideraum geschmuggelt?
    Wo war die Sicherheit?
    Wo waren IOC Beamte in der Zeit, um das zuzulassen, was geschehen ist?
    Warum waren die Spielerinnen auf dem Eis ohne Helme?
    Wo waren VANOC Beamte zu dieser Zeit?
    Wurden diese Produkte im kanadischen Umkleideraum durch die USA deponiert, weil sich Gerüchte andeuteten?
    Wie bekam Kanadier Luger Krug das Bier auf dem Weg zum CTV-Interview?
    War das ein Komplott der USA, um die Medaillen zurücknehmen zu lassen?
    Was haben die USA Snowboarder beim Weggehen in einem Nachtklub gemacht?

    .

    Selbstverständlich sind wir jetzt dadurch so kompromittiert, daß wir jetzt den Glauben an die Vorbildfunktion der Sportlerinnen verloren haben. Aber wir haben ja unsere Gralhüter???

    Olympische Gedanke ist was?

    Heilige mit Bodenhaftung, welche vegetarisch leben, über Wasser laufen und daraus schöpfen, zu Fuß gehen und frei von Fehlern sind?
    In einem anderen Leben vielleicht.

  12. Warum wird die deutsche Mannschaft eigentlich seit 1936 immer von der Firma Bogner ausgestattet? Gibts da keine Ausschreibung?

    Nur mal so…

  13. Ein Freud’scher Verschreiber? :-)

    „(…) Puzzle, das, wenn es gelöst ist, im Juli 2011 (auf der IOC-Session in Durban) nicht nur München die Winterspiele 2018 beschwert haben soll, (…)“

  14. @ Moselelvis: Ausschreibungen? In der Familie?

    @ hallolui: Ich finde, mit diesem w las sich der Text irgendwie hintersinniger. Habe das w dennoch mal getilgt.

    @ trebor: natürlich ist er gaaaanz wichtig, eine Schweinerei, dass ich ihn noch nicht entsprechend gewürdigt habe. Werde auch darauf mal eingehen, auf die anderen international tätigen Funktionäre. Vergiss nicht, wenn Du ihn an der Biathlonstrecke entdeckst: Er war mal Vizepräsident des Weltverbandes der Biathleten und Modernen Fünfkämpfer! Denn die hatten bis Mitte der neunziger Jahre einen gemeinsamen Verband. Ohne nachzuschauen, also ohne Biathlongewähr, meine ich, der Verband hieß UIPMB. Daraus wurde dann die IBU (Besseberg als Präsident, der Ganove Tichonow als mächtiger Mann) und eben die UIPM mit dem hessischen Ewig-Präsidenten von der CDU.

  15. die entscheidung im 4er-bob entwickelt sich — man möchte sagen: wie nicht anders zu erwarten — unterdessen zum sturzfestival. da macht die 50-50 kurve ihrem namen alle ehre. schon 6 mal kieloben. darunter die anfänger aus den schlitten RUS1, RUS2 und USA2…

    wolfgang hoppe als ard-experte vom tage ist auch schon seeeehr genervt, spricht wie eine tibetanische gebetsmühle von einer „farce“, fordert den abbruch der konkurrenz.

    dann gibt es hier eben keinen olympiasieger

    ich wette mal dagegen ;-)

  16. @Moselelvis (Moselelvis? Die Mosel? Der Elvis? Sachen gibt’s!)

    Vielleicht ist das ein Erbpachtvertrag über 99 Jahre, der in den 30ern tatsächlich ausgeschrieben wurde? Müßte ein Qualitätsjournalist mal recherchieren. Heißen die Bogners eigentlich einfach nur Bogner? Nicht von Bogner? Das ist ja eigentlich auch ein schwaches Bild! Ein Erzherzog zu Bogner ob Bognersdorff würde irgendwie mehr hermachen. :)

    Die Top 6 Fahrer nach dem ersten Lauf kamen im zweiten Lauf 4er-Bob auch mit der richtigen Seite nach oben runter, insofern spricht doch alles für „Fahrfehler“ – die Stürzer können’s halt nicht richtig.

    Höher, schneller, weiter!

  17. Gleich Teamwettkampf im Eisschnelllauf. Ich wäre nicht überrascht, wenn CP zwischendurch durch die Hallendecke kommt, mit einer Gerichtsverfügung in der Hand.

  18. Bin ich wieder reingefallen. Dann kommt CP sicher erst morgen.
    Curling war auch klasse, während bei Eurosport die Verlängerung lief, zeigte ARD eine Zusammenfassung der ersten Frames (?). Mein Spruch des Tages, Co-Kommentator bei Eurosport zu Frank Wörndl: „Du bist doch schon in der Abfahrtshocke geboren worden.“

  19. Für alle, die sich gestern auf den Snowboard Parallelslalom der Damen gefreut haben und mit der Moderation das ganz Gegenteil erleben durften.
    Was Michael Pfeffer dort gestern Abend ablieferte, dürfte der Olympiaberichterstattung die Krone aufgesetzt und an Inkompetenz schwer zu überbieten sein.
    Nicht nur, das er die (es waren ja nur zwei) zwei Kursfarben den Läufern falsch zuordnete und sich fast unfähig mühte, die Namen der Läuferinnen auszusprechen – beschränkte sich dann auch auf Französin und Russin u.s.w. -, nein, er hat auch das Ablaufprozedere nicht verstanden.
    Hat weder gewusst und bei der Berichterstattung dann auch überhaupt nicht mitbekommen, dass die Läuferinnen im 2. Lauf zeitversetzt mit dem Rückstand aus dem 1. Lauf starten. Er war wirklich der Meinung, da verschläft eine immer den Start.
    Selina Jörg wollte er ihre 1,5 sec. aus dem 1. Lauf nach ihrem Sieg im 2. Lauf noch dazurechnen.
    Er hat ihr Strahlen – nach dem Sieg und Weiterkommen – nicht begriffen und selbst in der Auswertung nicht verstanden, warum sie in der nächsten Runde wieder dabei war.

    Alles, was als Berichterstattung kam, war die Wiederholung, der langweiligen Informationen zu den Läuferinnen aus der Qualifikation noch einmal in den 1/8-Finalen.
    Mehr gab es, außer die gebetsmühlenartige Wiederholung zu den Alpinboards, die es doch im normalen Handel gar nicht gibt und den „blöden“ (Originalton) Frontsidekanten, die verantwortlich dafür sind, das diese Sportart todgeweiht ist, nicht zu hören.

    Sicher, mit solchen Kommentatoren kann man einer Sportart natürlich einen enormen Imageschaden zufügen, denn es ist davon auszugehen, dass der Snowboard Parallelslalom zu keiner Zeit von so vielen Menschen wahrgenommen wird, wie zu den olympischen Spielen.
    Und das ist eine der schönen Seiten der olympischen Idee, Sportarten in die Weltöffentlichkeit zu tragen, die es sonst schwer haben, wahrgenommen zu werden.
    Nach einer derartigen Miss-Kommentierung der Wettkämpfe zu erwarten, Zuschauer, die bisher weniger mit dieser Sportart vertraut wahren, dafür zu begeistern oder dass gar junge Leute sich dafür entscheiden, dürfte mehr als vermessen sein.

    Das ist ein absoluter Bärendienst, den die ARD und speziell Herr Pfeffer gestern dem Raceboarden und dem olympischen Gedanken erwiesen hat.
    Und das damit viele Jahre Aufbauarbeit und hartes Training innerhalb kürzester Zeit im Rahmen der inkompetenten Berichterstattung über den Snowboard Parallelslalom der Damen zunichte gemacht werden, und DAS im ÖR – . . .
    Lieber nicht daran denken.

    Was vordergründig bleibt, ist die Frage, ob der ÖR-Rundfunk mit einer derartigen negativen und von Ahnungslosigkeit geprägten Berichterstattung seinen Informationsauftrag überhaupt noch erfüllt ?

  20. @domspatz

    Ich und meine Kumpels sind bei der Snowboardübertragung gestern vor Gelächter reihenweise vom Sofa gekippt. Eigentlich müsste man sich aufgrund der Inkompetenz ja ärgern, war aber comedy pur :-) Zeigt sich mal wieder dass Eurosport mit seinen Ãœbertragungen fast immer nen Kompetenzschritt voraus sind – Experten bzw ehemalige Athleten mit am Mikro zu haben zahlt sich grad bei sogenannten Randsportarten eben doch aus. Kann es Herrn Pfeffer dann allerdings auch nicht verübeln – der wird von der Redaktionsleitung wahrscheinlich zum Wettbewerb geschickt ohne jemals zuvor einen Parallelslalom gesehen zu haben – nach dem Motto: „Wir haben unser ganzes Expertenbudget für Biathlon, Nordische & und Alpine rausgehauen, also mach einfach mal…“ Will ja jetzt nicht wieder das Fass aufmachen warum überhaupt beide ÖR Sender mit Riesenmannschaft zu so einem Ereignis müssen – was spräche dagegen sich wenigstens die Experten zu teilen? Der Wasmeier oder der Gross würden wohl nicht an Arbeitsüberlastung leiden wenn Sie Ihre Nase auch beim jeweils anderen Sender in die Kamera halten. Aber gut, man hats ja – schon GEZahlt ;-)

  21. Ich fand den Kommentator im ZDF Infokanal auch schlecht, vermutlich war er sauer auf das ZDF.

    Dadurch das er das Rennen kommentieren musste durfte, konnte er schließlich den Slalom der Frauen mit dem Goldmedaillengewinn von Riesch nicht sehen, dass war schließlich zeitgleich.

    Und wenn man so einen Medaillengewinn verpasst als Ski Alpin Experte und dafür in einem digitalen Sender vor einer sehr geringen Zuschaueranzahl kommentieren muss darf, da kann es schonmal passieren das man nicht motiviert ist.

    Da muss man einfach mal eine Beschwerde e-mail ans ZDF schicken.

  22. Frage an Jens, vielleicht ein bisschen Off-Topic: Ist der Parallelslalom beim Snowboard wirklich solch eine Witzveranstaltung? Der Kommentator auf ZDF info kam gestern jedenfalls zwei Stunden lang gar nicht aus dem Lästern raus; die Sportart müsste gestrichen werden, die Sportler seien alle unfähig (sinngemäß), das Ganze wäre ein Skandal…

    Der Ton war wirklich verdammt harsch, was mich grundsätzlich nicht stören würde – wenn man nicht den Eindruck hätte, dass sich ARD und ZDF sowas nur bei Randsportarten trauen. Andere „Glückssporarten“ wie Skispringen oder die Nordische Kombination werden hingegen bejubelt – und auch bei Rodeln, Skeleton und Bob hab ich von den ÖR noch nie gehört, dass man den Wettbewerb wegen Irrelevanz streichen sollte…

  23. Ups, hab gerade gesehen, dass schon andere etwas ähnliches gefragt haben. Sorry, hätte erst lesen sollen. ;(

  24. Also ich würde sagen, keine Sorge Sarah. War bzw. ist doch ein interessanter Beitrag.

    Eine kritische Betrachtung zum Frauen-Eishockey habe ich auch von Holger Gertz in der Süddeutschen gelesen. Klasse-Text, trotzdem kann ich die Kritik am Olympia-Status der Eishockeyspielerinnen nur bedingt nachvollziehen.

    Bisher finde ich diese Art von Diskussion nicht notwenfig, weder was Frauen-Eishockey, noch was Snowboard-Parallelslalom oder Skiercross angeht.

    Die Eishockey-Frauen spielen auch immerhin zum vierten Mal mit. Leistungsfälle: Ja. Pff, gibt`s halt auch im Sport. Kann sich ändern. In Deutschland (und anderen Ländern) dürfte es ja so sein, dass Frauen-Eishockey wegen und eigentlich nur wegen des olympischen Status` gefördert wird. Dadurch KANN sich das Niveau verbessern (wie sonst?).

    Als freuen wir uns, wenn der ehrenwerte G. oder der ehrenwerte W. solch eine Diskussion eröffnen. Legitim ist es (unabhängig davon, ob es notwendig oder auch nur im engeren Sinn sinnvoll ist). Sie müssen sich ja tiefsinnigerweise mit etwas beschäftigen. Doch die Diskussion heißt nicht, dass da was gestrichen werden muss.

    Beim Frauen-Skispringen funktioniert die Empörung im Zweifelsfall umgekehrt. Da springt die Presse leicht auf den Zug mit auf, wenn ehrgeizige Frauen klagen und argumentieren, der Grundsatz der Gleichberechtigung werde verletzt.

    Aber eine Symmetrie gibt es beim Thema Frauen-Männer eigentlich sowieso nie. Die gibt es am ehesten als Konstruktion. Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, den „Frauensport“ grundsätzlich durch die Männerbrille zu betrachten. Auch wenn es mir eineleuchtet, das eine eingermaßen breite Spitze (und eine weltweite Verbreitung) von Vorteil sind, wenn eine Sportart, bei Männern, bei Frauen im olympischen Programm vertreten ist.

  25. @ Sarah: Ich habe von dieser Disziplin keine Ahnung. Habe das nur gestern im Fernsehen gesehen, mit kanadischem Kommentar. Zugespitzt: ich wüsste jetzt nicht, warum ein Slalom mit einer Siegerin Riesch per se hochwertiger sein sollte, als dieser Snowboard-Wettbewerb. Ich habe, um ein anderes Beispiel zu wählen, oft genug gesagt, dass ich eine Goldmedaille im Rodeln auf die selbe Stufe stelle wie einen Sieg bei der Wok-WM von Stefan Raab. Kein Witz. Ich denke, Du hast eine mögliche Antwort bereits angedeutet – im zweiten Absatz Deines Kommentars. Ich kann jedes Wort unterstreichen, absolut!

    Bach hat gerade auf der Bilanz-Pressekonferenz der Deutschen auch davon geredet, dass es kulturelle Verständnisprobleme gibt in Deutschland, wenn über neue oder sagen wir: junge Disziplinen geredet wird. Was Du dort beschreibst, könnte man als kulturelles Problem beschreiben, es ist aber natürlich vor allem auch ein journalistisches.

  26. @nocheinjurist:
    Ich bin Deinem Tipp zum Tagesspiegel gefolgt, habe ihn gelesen und (sorry!) kapiere den Artikel nicht – Soll das lustig, kritisch, ironisch oder kabarettistisch sein? Wenn ja, was soll die Aussage sein?
    Auf mich wirkt dass so, als ob jemand einen Mustertext zum Austesten von copy&paste recht sinnfrei zusammen geschustert hat.
    Vielleicht liegt es ja auch einfach nur an mir und der Artikel ist der „Knaller in Dosen“ und mir erschließt es sich einfach nicht.

  27. Jens: Danke für deine Antwort. Nachdem ich inzwischen gelesen habe, dass der Kommentator ja nicht einmal die Regeln bzw. den Ablauf der Sportart kannte (die Anfangsphase hatte ich im TV leider verpasst), erübrigt sich wohl ohnehin die Frage nach seiner Qualifikation, über deren Relevanz zu urteilen.

  28. So wird das nichts mit den Gebühren: Zuerst keine Maskottchenfotos (ey, die haben vier – in Zahlen: 4 – Stück, da wird, doch wohl mal eines Dienst haben), und dann sportpolitisch auch noch so extrem hinter dem Mond:

    Die olympischen Winterspiele 2018 werden selbstverständlich von Berlin-Neukölln ausgerichtet.

    Als Veranstaltungsort für das Eishockeyturnier der Herren bietet sich die Kampfbahn des Eisstadions im Werner-Seelenbinder-Sportpark an, die hat eh vor einigen Jahren eine überkandidelte Tribünenüberdachung bekommen, die auf diese Weise wenigstens zeitweise einem sinnvollen Nutzen zugeführt wird.

    Mehrere Dutzend Parkplätze sind vorhanden; Eiskunstlauf kann auf der angrenzenden Publikumsbahn stattfinden, selbstverständlich nur dann, wenn gerade kein Hockey-Spiel stattfindet. Aber auch außerhalb der Zeiten für den Öffentlichen Lauf, denn auf die Eintrittsgelder ist das Sportamt Neukölln angewiesen und außerdem gäbe es sonst Ärger mit dem Betreiber des Stadionimbisses. Da die Eismeister aus religiösen Gründen grundsätzlich um 22:00 Uhr abschließen, wird noch nach einer Lösung gesucht.

    Alle anderen Disziplinen sind bis dahin wegen offensichtlichen Blödsinn aus dem Programm gestrichen oder finden in einer Halle innerhalb einer regionalen Shopping-Mall 2 Kilometer westlich von Doha statt. Als Pausenprogramm der FIFA-WM.

  29. Oh je, hier fehlt es nicht nur an Qualitäts-Content, jetzt mangelt es auch noch an gehaltvollen Kommentaren: Mein lieber sternburg, darf ich Dich bitten, die Fakten zur Kenntnis zu nehmen? Wenn Du bitte hier nachschauen würdest, wirst Du gleich im ersten Absatz hierhin umgeleitet. So viel zu gehaltenen Versprechen.

    Und btw: Ein Eishockeyticket habe ich extra für Dich veröffentlicht. Soll ich Dir das Finalticket auch mal zeigen?

    (Kleine Gemeinheit, ich weiß. Ich denke dabei auch die ganze Zeit an Dich, echt.)

  30. Ähm.. das liegt nur an.. das ist mir jetzt ein wenig unangenehm. Ich habe überhaupt die – ganz bestimmt furiose – Berichterstattung hier nicht weiter verfolgen können: Ich bin bei der ersten Erwähnung des Namens „Pechstein“ eingeschlafen und erst aufgewacht, als mir ein in diesem Haushalt wütender Magen-Darm-Virus deutlich machte, dass ich für das Verfolgen der Winterspiele keine Zeit haben werde. Eventuell kann ich heute Abend wenigstens Das Große Finale sehen, die Zeichen aus dem Krankenlager sind noch uneindeutig.

    Ob es noch eine „kleine“ Gemeinheit sein kann, wenn Du die ganze Zeit hämisch an mich denkst, lasse ich mal offen.

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  32. macht ja auch nichts auf Nolympia hinzuweisen. Da gibts nichts konstruktives. Nur ein Motto, nämlich wir sind dagegen das wir dafür sind. Das ist zu wenig und macht keinen Sinn für ein sinnvolles Gegen Olympia.

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