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Das Olympische Bildungsmagazin

Milliardenverträge im Original, Korruptions-Gespenster aus Deutschland und andere FIFA-Notizen

(Nachtlektüre für Hartgesottene, nicht nur für die FIFA-Propagandisten und deren Rechtsabteilung.

Anbei die Rohfassung jener Texte, die ich heute für verschiedene Medien fabuliert habe – ergänzt um einige einleitende Bemerkungen, die für sich betrachtet schon ziemlich lang geraten sind. Ich hätte gern noch etwas gründlicher gearbeitet, aber Mann soll nicht klagen, wenn es mal Aufträge gibt. Ginge es immer so wie heute, ließe sich sogar dauerhaft Recherchejournalismus finanzieren.

Aber nun genug der selbstreferenziellen Spitzen. Anbei meine Machwerke, leider aus Zeitgründen wieder weitgehend unverlinkt, wer mehr lesen will, klickt unten einfach auf die Zeile „verwandte Artikel“, dann kommen sie zum Vorschein, die feinziselierten, scharfzüngigen Analysen :)

* * *

Beginnen wir mit dem Aktuellen: Inzwischen hat sich der Blatter Sepp, ich hätte es mir denken können, in der Bild-Zeitung gemeldet und wohl einen offenen Brief geschrieben. Guido Tognoni hatte bereits angekündigt, dass Sepps Drohgebärden nicht Ernst zu nehmen seien.

Friede, Freude, Eierkuchen also zwischen Deutschen und der FIFA. Auch Fedor Radmann hält zum Sepp, wie ich immer gesagt habe. Gestern wurde Radmann schon im Berliner Tagesspiegel als Kronzeuge aufgerufen. Unfassbar, nachdem dieselbe Zeitung bereits falsch behauptet hatte:

In dieser Woche wurden der größten Sportorganisation der Welt Schmiergeldzahlungen in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro nachgewiesen.

Falsch, und zwar doppelt:

  1. Schmiergeldzahlungen sind von der Staatsanwaltschaft und von wenigen Journalisten vor Ewigkeiten nachgewiesen worden, inklusive zahlreicher Namen. Havelange und Teixeira haben wir schon seit Jahren genannt. (Leoz, Hayatou, Diack und andere ebenfalls.)

    Das hat die Meute der Journalisten nur nie gelesen oder nicht lesen wollen.

    (Darauf gehe ich in einem Kommentar ein, den ich für die FR und die BLZ geschrieben habe. s.u.)

  2. Ich muss die FIFA endlich mal verteidigen: 100 Millionen Euro der 142 Millionen Franken, die die ISL gezahlt hat (gerichtsfest dokumentiert, wie viel es wirklich war, wissen wir nicht) gingen nicht an die „größte Sportorganisation der Welt“, sondern wurden auf viele große Sportorganisationen bzw. deren Funktionäre verteilt.

Auch das kann man natürlich wissen. Ich nehme das Beispiel dieser Zeitung, es hätten Dutzende andere sein können, auch deshalb, weil es die so genannten Nachrichtenagenturen permanent falsch verbreiten. Manche haben sogar geschrieben und schreiben es noch, die FIFA habe öffentlich gemacht … Das nennt man dann wohl Geschichtsfälschung.

Ich frage mich zunehmend, welche Berichterstatter, die Dokumente überhaupt lesen, die ihnen da im Internet verlinkt werden. Andrew Jennings hat mir gestern gesagt, er hätte die Einstellungsverfügung zwei volle Tage studiert. Andere offenbar nicht mal zwei Sekunden.

Summary of the agreements bw FIFA and Sporis Holding/Taurus Film re. 2002/06 FIFA World Cups; 28.10.1996

(Das musste jetzt mal raus. Sorry, aber dafür gibt es ja (auch) Blogs. Da kann man ohne Ende mit Fakten argumentieren, Dokumente bereit stellen, mit Fachleuten diskutieren, sich korrigieren – und Luft ablassen.)

Weil so unglaublich viel Schräges berichtet wird, werde ich dieser Tage, vor London, wohl doch noch mal eine ganze Reihe von Facts und Dokumenten zum olympischen Korruptionssystem der ISL/FIFA/IOC/IAAF/etc bereit stellen. Zunächst aber, wie ganz oben kursiv angekündigt, die Nachtlektüre für Hartgesottene, mein Arbeitsnachweis von heute, in den Urfassungen:

***

Blatters Angriff aus der Ecke

Warum eigentlich die Aufregung über eine angeblich gekaufte WM 2006 in Deutschland?

Joseph Blatter, der krisengestählte Präsident des Fußball-Weltverbandes (FIFA), hat doch nur laut nachgedacht und gar nicht viel gesagt in einem bestellten Interview mit der Schweizer Boulevard-Postille Blick. In jenem Blatt also, wo Blatters Kommunikationsdirektor Walter de Gregorio einige Jahre als Sportchef werkelte. Inzwischen macht de Gregorio für Blatter Propaganda – und wie vielen Öffentlichkeitsarbeitern vor ihm, die Blatter heuerte und feuerte (Guido Tognoni, Keith Cooper, Andreas Herren, Hans Klaus, Markus Siegler) legt er eine bescheidene Performance hin. Warum? Wer für Blatter PR macht, wer die Korruptionsskandale und unendlichen Affären der FIFA, die Lügen und leibhaftigen Widersprüche vertuschen und beschönigen soll, muss einfach schlecht aussehen. Es gibt nur ein Mittel dagegen, das aber ist im Arzneischrank des FIFA-Hauptquartiers nicht vorhanden: Transparenz, absolute.

Die FIFA investiert ein Vermögen in PR und Kommunikation. Blatter leistet sich seit etlichen Jahren zusätzlich eigene Berater und Sprecher, derzeit den Österreicher Bernd Fisa, der einst, natürlich, als Sportjournalist begonnen hatte, ehe er bei Red Bull und Ferrari die Seiten wechselte. Fisa, de Gregorio und dem Briten Brian Alexander, noch so ein Propagandist, gelingt es durchaus, wichtige Meinungsmacher in den Medien einzuschläfern und von ihrer eigentlichen Arbeit abzuhalten: Recherche. Große Nachrichtenagenturen plappern meist nur nach, was die Spin-Doktoren der FIFA verbreiten, gern werden so genannte Round Table Gespräche organisiert, in London, Doha oder Zürich, je nach Lage.

Doch im Grunde bleibt das Dilemma: Der Ruf der FIFA ist ruiniert. Der Verband steht als Synonym für eine Ganovenfamilie – und Blatter gilt in der Öffentlichkeit als Witzfigur und Serienlügner. Wenn er in ein Stadion kommt, buhen die Massen.

„Den nimmt doch niemand mehr ernst“, raunt ein Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), der namentlich nicht genannt werden will. Tatsächlich aber wird Blatter in aller Welt noch immer wie ein Staatschef empfangen, nicht nur von Diktatoren. Tatsächlich hat sich, zum Beispiel, in Deutschland noch kein Politiker gefunden, der die Aberkennung des Bundesverdienstkreuzes fordert.

Im Grunde bleibt alles beim Alten.

Was ist passiert? Was einige Journalisten seit Jahren berichten, hat nun den Amtsstempel der Schweizer Justiz, nachdem die Einstellungsverfügung zum ISL-Bestechungssystem veröffentlicht werden musste: Blatter hat durch seine Misswirtschaft und mangelnde Organisation als FIFA-Generalsekretär und Präsident Korruption befördert und Kenntnis von dubiosen Transaktionen gehabt. Das ist noch höflich formuliert. Denn das Treiben der einstigen Marketingagentur ISL, die Anfang der 1980er Jahre aus dem Reich des Sportartikelkonzerns Adidas hervor ging, prägte seine Karriere.

Der einstige Adidas-Boss und ISL-Gründer Horst Dassler, 1987 an Augenkrebs früh verstorben, holte Blatter 1975 zur FIFA, er bezahlte ihn einige Monate aus der Adidas-Kasse und stellte ihm in seiner Dependance in Landersheim im Elsass ein Büro zur Verfügung. Dassler und Blatter waren beste Freunde. Der eine hatte am 12. März Geburtstag, der andere am 10. März – also feierten sie gemeinsam am 11.

Im Reich von Adidas und ISL sind auch Franz Beckenbauer und dessen Intimus Fedor Radmann verortet, die sich jetzt mächtig über Blatters Andeutungen aufregen, bei der WM-Vergabe an Deutschland sei es nicht mit rechten Dingen zugegangen. Die beiden könnten, außer sich zu empören, Aufklärung schaffen, in dem sie etwa jene Vorgänge erläutern, die im Frühjahr 2003 das Manager Magazin und die Süddeutsche Zeitung enthüllten: Wie die WM-Bewerber einst mit dem Geld des Medienunternehmers Leo Kirch FIFA-Exekutivmitglieder wie den Thailänder Worawi Makudi bedienten.

Als die Geschichten vor neun Jahren publik wurden, soll Blatter von engsten Mitarbeitern gedrängt worden sein, die Vorfälle zu untersuchen. Er hat es nicht getan. Er wollte die WM in Deutschland nicht gefährden.

Blatter hat Deutschland auch geholfen, als im Sommer 2000, vier Wochen nach der WM-Vergabe, die geschlagenen Südafrikaner mit einem prominenten Anwalt (Jean-Louis Dupont, der einst Jean-Marc Bosman vertreten hatte) in Zürich auftauchten und vor Gericht ziehen wollten. Blatter machte ihnen klar, dass sie bei einem Gerichtsgang nie die WM bekommen würden. Kurz vor dem FIFA-Sonderkongress zogen die Südafrikaner um Danny Jordaan ihre Drohung zurück. Deutschland hatte Ruhe, Blatter war zufrieden – und die WM 2010 wurde vier Jahre später nach Südafrika vergeben.

Ja, die WM-Vergabe an Deutschland gehört aufgeklärt. Auch die von irren Korruptionsgerüchten überschatteten WM-Vergaben an Russland (2018) und Katar (2022) müssen ausrecherchiert werden. Während Russland und Katar durchaus fürchten müssen, können sich die Deutschen allerdings beruhigt zurücklehnen. Außer einem Imageschaden droht keine Gefahr, denn die WM kann ihnen kaum mehr entzogen werden. Zudem: Im FIFA-Reich sind eventuelle Bestechungen, die bis zum Sommer 2000 stattgefunden haben könnten, auch unter den neuen Regeln verjährt. Dafür sorgte der von Blatter persönlich beauftragte Compliance-Experte Mark Pieth, ein Strafrechtler aus Basel.

Auch der Elsässer Jean-Marie Weber, der für Dassler als Geldbriefträger unterwegs war und später als ISL-Manager ein Großteil der gerichtlich bestätigten 142 Millionen Schweizer Franken Schmiergeld persönlich an höchste Sportfunktionäre verteilte, zählte lange Jahre zu Blatters Vertrauten. Weber beriet den FIFA-Präsidenten Joao Havelange, der Millionen von der ISL kassierte, weshalb Blatter nun fordert, dem todkranken 96-Jährigen die FIFA-Ehrenpräsidentschaft zu entziehen.

Weber ist noch immer als Berater anderer FIFA- und IOC-Funktionäre aktiv: so arbeitet er mit Lamine Diack (Senegal), Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, und FIFA-Vize Issa Hayatou (Kamerun). Diack und Hayatou hatten selbst ISL-Schmiergeld kassiert, wurden im vergangenen Dezember vom IOC aber nur verwarnt, während sich Havelange einer derartigen Ermahnung durch Rücktritt entzog.

Es bleibt alles in der Familie. Und dieser Sepp Blatter, der dieses System seit Mitte der siebziger Jahre als FIFA-Direktor, Generalsekretär und Präsident prägt, gibt nun am Dienstag in Zürich wieder den Reformer. Das Exekutivkomitee soll die Mitglieder und Chefs der ab sofort aus zwei Kammern bestehenden Ethikkommission ernennen. Neben Blatter sitzt dann der Vizepräsident und Finanzchef Julio Grondona aus Argentinien. Warum auf dessen Auslandskonten mehr als 120 Millionen Dollar lagern, ist ein weiteres Mysterium.

Deutsche Fußballfunktionäre und Blatter beharken sich öffentlich immer mal wieder. Das ist alles nicht wirklich ernst zu nehmen, weil es selten an die Substanz und über Geplänkel hinaus ging. Ein neuer Sachstand wäre erst gegeben, wenn der DFB offiziell Blatters Rücktritt und die Einberufung eines außerordentlichen FIFA-Kongresses fordern würde. Davon aber ist man weit entfernt.

Am Dienstag sind der einstige DFB-Präsident Theo Zwanziger und Joseph Blatter wieder engste Verbündete. Denn, so absurd das klingt, Zwanziger, der seine Reformen durchsetzen will, hält Blatter für den einzigen im 24 Personen umfassenden Exekutivkomitee, der sich für Statutenänderungen interessiert.

Anders gesagt: Zwanziger glaubt, ohne Blatter, den Hauptverantwortlichen für das kolossale FIFA-Dilemma, sei keine Zukunft zu organisieren.

* * *

Ein Leitartikel für FR & BLZ:

Korruption in der FIFA – ein Gespenst aus Deutschland

Korruption ist die dominierende Konstante des weltweiten Sportbusiness. Seit Jahren machen der Fußball-Weltverband (FIFA) und sein Präsident Joseph Blatter beinahe täglich Korruptions-Schlagzeilen, ohne dass sich nachhaltig etwas ändert. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat seinen größten Korruptionsskandal 1999 glimpflich überstanden. Das Treiben in der Formel 1 im Reich des allmächtigen Briten Bernie Ecclestone wurde gerade von einem Gericht in München aufgearbeitet. Nun droht Ecclestone selbst die Anklage.

Im Grunde aber können derlei Sportkonzerne machen, was sie wollen. Prozesse wie der in München oder der gegen die ISL-Gruppe, den einstigen Weltmarktführer in der Sportvermarktung, der jetzt wieder die FIFA in Bedrängnis bringt, sind die Ausnahme. Denn obwohl das IOC und die FIFA jährlich eine Milliardensumme bewegen, sind sie nach dem kommoden Schweizer Vereinsrecht organisiert und entziehen sich zu weiten Teilen Antikorruptionsgesetzen und internationalen Konventionen.

Es ist eine Parallelgesellschaft, die nach mafia-ähnlichen Prinzipien organisiert ist und sich in partiell rechtsfreien Räumen eingenistet hat. FIFA-Boss Joseph Blatter strapaziert stets den Begriff der Familie. Die FIFA, so sagt er gern, akzeptiert keine externe Rechtsprechung, „das ist nicht mehr unsere Familie“.

Am Dienstag wird Blatter, der kaum mehr ein Fußballstadion betreten kann, ohne ausgepfiffen zu werden, bei der Sitzung des FIFA-Exekutivkomitees die Besetzung einer neuen Ethikkommission festlegen. Neben Blatter sitzen dann Absahner wie der Erste Vizepräsident und Finanzchef Don Julio Grondona aus Argentinien, der Schwarzkonten im Ausland unterhält, die mit mehr als 120 Millionen Dollar gefüllt sind. Woher das Geld kommt, weiß kein Mensch. Figuren, die eigentlich von Kriminalisten durchleuchtet werden müssten, verkaufen sich als Reformer.

Diese Sportkonzerne können auch deshalb reichlich ungestört ihr Unwesen treiben, weil potenzielle Aufpasser in Medienwirtschaft und in der Politik versagen.

Der Journalismus könnte flächendeckend Aufklärung schaffen, wenn Medienkonzerne und Journalisten ihre Rolle wirklich als vierte Gewalt verstehen und sich darauf konzentrieren würden, zu recherchieren, Misswirtschaft und Korruption aufzudecken.

Stattdessen aber wollen Medienunternehmen am Geschäft verdienen. Wer etwa für viel Geld die Fernsehrechte an derlei Top-Ereignissen ersteigert, bezahlt zugleich sein eigenes Versagen und unterwirft sich dem Diktat des Veranstalters. Das betrifft nicht nur RTL und die Formel 1, sondern auch die öffentlich-rechtlichen Sender, wie immer wieder in erschreckender Weise bewiesen wird – zuletzt bei der Fußball-EM, demnächst bei den Olympischen Spielen in London, oder einst in zwei Korruptionsprozessen gegen ARD-Sportchefs.

Stallregie von Intendanten und Chefredakteuren, auch in Zeitungshäusern, die Sportberichterstattung nur in der Unterhaltungssparte verorten, ist es aber nicht allein. Die Journalisten darf niemand aus der Verantwortung nehmen. Viele sind glücklich, wenn sie von Olympia, der Fußball-WM oder Formel-1-Strecken berichten dürfen. Davon haben sie als Kinder geträumt, nun hören sie auf zu denken.

Wie kann es sein, dass zwar weltweit zehntausende Reporter aller Medienrichtungen hauptberuflich über Fußball berichten, aber weltweit gleichzeitig nur vielleicht ein Dutzend Journalisten ernsthaft die Hintergründe des FIFA-Business und damit auch des Handels mit dem WM-Goldpokal beleuchten? Da stimmt etwas gewaltig nicht in den Medien.

Ähnlich verhält es sich in der Politik. Warum gewähren Politiker aller Couleur mafiosen Vereinen wie der FIFA oder IOC Steuerbefreiungen und erfüllen allerlei andere Sonderwünsche? Die Sportfürsten kassieren Schmiergelder, handeln privat in großem Stil mit WM-Tickets, und werden auf roten Teppichen wie Staatsgäste empfangen. Mag sein, dass es Politiker begeistert, wie dreist-kriminell viele Sportfunktionäre durchs Leben jetten. Brot und Spiele, das ist ein uraltes politisches Unterfangen. Aber das macht es nicht erträglicher.

Vertreter des für Hochleistungssport zuständigen Bundesinnenministeriums zählen international stets zu den Bremsern, wenn – wie zuletzt im Europarat – versucht wird, die strukturelle Korruption im Sportbusiness einzudämmen. Das ist eine Schande.

Dabei hätten gerade die Deutschen allen Grund, Aufklärung zu betreiben. Denn die moderne Sportkorruption in FIFA und IOC und anderen Weltverbänden ist ein Gespenst aus Deutschland. Nicht nur das Vermarktungssystem von milliardenschweren Mega-Events – umfassende Exklusivrechte für einen sehr kleinen Kreis von Sponsoren – wurde von einem Deutschen erfunden. Nein, dieser Visionär, der vor rund dreißig Jahren das Sportbusiness umkrempelte, hat den Weltsport zugleich mit einem engmaschigen Korruptionsnetz und mit seinen personellen Kreationen überzogen. Es war der damalige Adidas-Chef Horst Dassler, der die Bestechungsagentur ISL gründete.

Zu Dassler engsten Freunden zählte: Joseph Blatter.

* * *

Und noch ein Text, den ich einigen Zeitungen angeboten habe:

Sepp Blatter hat wenig zu befürchten

Wer erinnert sich schon noch an die IOC-Session im Dezember 1999 in Lausanne?

Damals wurde ein so genanntes Reformpaket verabschiedet, die Bestechungskrise um den Olympiabewerber Salt Lake City hatte das Internationale Olympische Komitee glimpflich überstanden. Erstmals wurden wirkliche Athletenvertreter aufgenommen, die sogleich den Eid auf die olympische Charta sprachen. In seiner Eigenschaft als Präsident des Fußball-Weltverbandes (FIFA) wurde seinerzeit auch ein übel beleumundeter Schweizer Funktionär kooptiert.

Als Joseph Blatter den Eid schwor auf die Bewegung, das Fairplay, die Weltjugend und derlei Dinge, wurde schallend gelacht unter den Medienvertretern.

Das IOC hat es immer gut gemeint mit Blatter, auch wenn der mitunter drohte, die Fußballer, der Zuschauermagnet bei Olympia, würden den Spielen fernbleiben. Nein sie werden auch kommende Woche in London wieder kicken. Und während der Olympischen Spiele wird der Welt-Sportgerichtshof CAS in Lausanne über den Einspruch des wegen Korruption auf Lebenszeit von der FIFA suspendierten langjährigen Exekutivmitglieds und Blatter-Wahlhelfers Mohammed Bin Hammam aus Katar entscheiden. So ist das Leben.

Blatter selbst aber hat nun wenigstens eine Sorge weniger, denn das IOC teilte offiziell mit, dass es – anders als bisher vermeldet – keinesfalls beabsichtige, den Fall Blatter durch seine Ethikkommission behandeln zu lassen. Man wolle erst mal sehen, was die neue FIFA-Ethikkommission leiste, heißt es aus der IOC-Zentrale.

Zwar soll die FIFA-Ethikkommission, die am Dienstag personell besetzt wird, nun auch eine hochrangig geführte Ermittlungskammer haben. Doch die Verjährungsfrist von zehn Jahren hat der Compliance-Beauftragte Strafrechtler Mark Pieth so gewählt, dass gegen Blatter wegen der Mitwisserschaft im ISL-Bestechungssumpf und der Havelange-Million, die irrtümlich auf einem FIFA-Konto landete, nicht mehr ermittelt werden kann.

Selbst wenn der Argentinier Luis Moreno Ocampo, der die Anklagekammer leiten soll und sich zuvor als Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag bewährt hat, es unbedingt wollte: Die Frage, ob Blatter gelogen hat, als er nach vielen anderen Lügen nun behauptet, die Havelange-Million sei auf ein ISL-Konto zurücküberwiesen worden – und nicht etwa, wie kolportiert, auf Havelanges Privatkonto, mit Blatters Unterschrift versehen -, diese Frage wird nicht beantwortet werden.

Auch wegen der dubiosen Vorgänge während der deutschen Bewerbung um die Fußball-WM 2006, über die Blatter am Wochenende orakelte und eine Welle der Entrüstung in Deutschland und beim DFB auslöste, kann diese Kommission auch nicht, nun ja, ermitteln. Verjährt. Wie so vieles.

Aber vielleicht kann Ocampo wenigstens die aufklären, warum sein Landsmann Julio Grondona, Erster Vizepräsident und Finanzchef der FIFA, Auslandskonten in etlichen Ländern hält, die mit mehr als 120 Millionen Dollar gefüllt sind – fast so viel, wie die ISL-Gruppe einst an Schmiergeld verteilte. Ist das denkbar? Wohl kaum. Man wird auch Grondona in Ruhe lassen. Notfalls entzieht er sich einem Zugriff unbotmäßiger Ermittler durch einen gepflegten Rücktritt. So wie es sein alter Kompagnon aus Brasilien vorgemacht hat: FIFA-Ehrenpräsident Joao Havelange, dessen Ehrentitel Blatter nun aberkennen und der aufgeregten Öffentlichkeit als Opfer darbieten will, kam einer milden Bestrafung durch das IOC-Exekutivkomitee im Dezember 2011 mit einem Rücktritt zuvor.

Seit 1963 gehörte Havelange dem IOC an und war das dienstälteste Mitglied. Dass er Millionen an Schmiergeld von der ISL kassiert hatte, war gerichtsfest bewiesen. Doch wie sagte IOC-Präsident Jacques Rogge, noch so ein vermeintlicher Reformer?

Herr Havelange ist kein IOC-Mitglied mehr. Für uns ist er Privatmann. Und die IOC-Ethikkommission kann sich nur mit IOC-Mitgliedern befassen.

Voilà, die Quadratur des Kreises, sie war gelungen.

Derlei Finten dominieren den olympischen Weltsport mit wenigen Ausnahmen. Blatter wird keine dieser Ausnahmen sein, es sei denn, der DFB macht Ernst, beantragt einen außerordentlichen FIFA-Kongress und gleichzeitig Blatters Rücktritt. Doch derlei Erwägungen sind rein theoretischer Natur, und die aufgeregten Schlagzeilen dieser Tage rund um Blatters Bemerkungen zur WM-Vergabe 2006, über die es doch viel mehr und auch (siehe Leo Kirch) viel Konkretes zu sagen gäbe, sind Folklore.

Es gibt aber immerhin FIFA-Exekutivmitglieder, die sich plötzlich für Details aus der ISL-Einstellungsverfügung interessieren, die seit vergangenem Mittwoch weltweit Schlagzeilen macht.

Da findet sich für den 5. Juli 2000 eine Notiz, wonach das anonymisierte Kürzel „E 16“ 250.000 Dollar erhalten habe. Einen Tag später, am 6. Juli 2000, wurde in Zürich unter turbulenten Umständen die WM 2006 an Deutschland vergeben. Da wird doch nicht wohl die ISL, die schon im Besitz der WM-Fernseh- und Sponsorenrechte war, nachgeholfen haben? Ein paar Tage später wurden weitere 270.000 Dollar von der Schmiergeldstiftung entnommen. Vergleicht man die Angaben aus der Verfügung mit der Anklageschrift im ISL-Prozess, so verbirgt sich hinter „E 16“ die Firma „Organisa for General Trading“ in Kuwait.

Man würde es gern genauer wissen. Luis Moreno Ocampo hätte vielleicht das Zeug dazu, derlei Details herauszufinden – allein fehlt ihm aufgrund der Verjährungsfrist die Befugnis.

Wie clever von Blatter und Pieth. Wie schön für alle Beteiligten.

51 Gedanken zu „Milliardenverträge im Original, Korruptions-Gespenster aus Deutschland und andere FIFA-Notizen“

  1. Nur so am Rande: Ich habe mehrfach gelesen Ecclestone könne nicht angeklagt werden, weil er für seine Aussage bzgl. Gribkowski Immunität erhalten habe – was ja zweifelsfrei ein schlechter Witz wäre, weil er überhaupt nichts zu dessen Verurteilung beigetragen hat, sondern ganz im Gegenteil alles abstritt.
    Ist dem nicht so?

  2. Ich weiß es nicht, Felix. Wenn es so sein sollte, wie Du schreibst, hätte ich einen Fehler gemacht. Das wusste ich nicht und hatte auch (leider) keine Zeit, für den Kommentar nochmal zum Gribkowsky-Prozess zu lesen.

    Der erste Google-Treffer, den ich anklicke, ist aber ein Text von Klaus Ott, der es anders darstellt.

  3. Ja, die Naivität, mit der z.B. Radmann als Kronzeuge aufgerufen wird, ist schon sehr lustig. Zuletzt fiel der, wenn ich mich richtig erinnere, im Rahmen der Salzburger Olympiabewerbung unangenehm auf, für die auch Beckenbauer zwischenzeitlich als Berater tätig war.

    Aberkennung des Bundesverdienstkreuzes … hm. Eigentlich doch ein feines Mahnmal für das Agieren der deutschen Politik, die wieder dienern wird bei dubiosen Gestalten des Weltsports, sobald es um die nächste Bewerbung geht. Oder bei der nächsten großen Veranstaltung auf der Ehrentribüne.

  4. Aufklärung als Pose von: Thomas Bach. Fordert via FAZ Klärung des Verbleibs der bescheidenen Rest-Summe – von der FIFA:

    „Es sollte aus meiner Sicht alles aufgeklärt werden“, sagte Bach. „Denn die Einstellungsverfügung macht lediglich zwei Personen und eine Summe von angeblich 14 Millionen Schweizer Franken öffentlich, während insgesamt wohl 140 Millionen über mehrere Jahre in Rede stehen.“ Das traut Bach der Fifa, die sich im Besitz der gerichtlichen Unterlagen sein dürfte, trotz aller Beschädigung zu.

    Ob dem IOC-Vizepräsidenten tatsächlich entgangen ist, dass die FIFA nur ein Empfänger der Schmiergeldzahlungen war, dass mehrere Weltverbände und Funktionäre daraus betroffen waren, dass dies also irgendwie vielleicht doch eher IOC-Angelegenheit wäre?

    Einfach nur herrlich.

  5. Man könnte es so verstehen: Das Bundesverdienstkeuz soll er jetzt wieder aberkannt bekommen, da Blatter sich nicht mehr an die Abmachung gebunden fühlt. :D

    Irgendwie bekommt man das Gefühl , als würde hier nur noch gedealt. Die für heute anberaumte PK wird bestimmt mit einem weiteren durchsichtigen Schachzug aufwarten.

    Übrigens gestern abend in den Tagesthemen eine „tolle“ Pointe im Kommentar zur FIFA und zu Blatter. Die FIFA solle sich beim Rücktritt von Blatter an Deutschland orientieren. Sinngemäß : Bei uns werden sogar Bundespräsidenten zum Rücktritt gezwungen. … Das ist ja nun aber auch ein Lacher.

  6. Nach dem ich hier regelmäßig lese, war ich von der Berichterstattung insbesondere der ÖR sehr enttäuscht, so dass ich in einer Mail an Sportschau und Tagesschau u.a. gefragt habe:
    Wieso man in den Berichten Blatter so viel Raum lässt um zu erzählen, dass er davon ja nichts gewusst hätte obwohl dies jetzt nicht mehr haltbar ist?
    Wieso man die Schmiergeldzahlungen als Neuigkeiten verkauft?
    Wieso man die Äußerungen Niersbachs und Zwanzigers so kritiklos und unhinterfragt verbreitet?

    Heute kam die Antwort:

    Wir haben Herrn Blatter keinen Raum gegeben, sich herauszureden oder Lügen zu verbreiten. Vielmehr haben wir den Journalisten mehrfach zu Wort kommen lassen, der die Herausgabe der Akten erreicht hat. Dadurch wurde es möglich, Vermutungen gewissermaßen amtlich zu untermauern. Insofern hat der Beitrag viel Neues und Hintergründiges enthalten.

    Die Blatter-Zitate waren bereits seine Replik auf diese neuen, offiziellen Vorwürfe. Insofern sind diese notwendig und journalistisch berechtigt.

    Die Aussage von Wolfgang Niersbach spiegelt seine Meinung – und die haben wir wiedergegeben. Es ist nicht unsere Aufgabe, an dieser Aussage des DFB-Präsidenten zu zweifeln. Ihre Bemerkung bewegt sich nur im spekulativen Bereich.
    Das ist Ihr gutes Recht, deckt sich aber nicht mit unserer Auffassung von journalistischer Sorgfaltspflicht.

    Wir haben uns statt dessen auf das Darstellen von Fakten und das Erklären von Zusammenhängen beschränkt.

    Es ging hauptsächlich um diesen Artikel:
    http://www.sportschau.de/fussball/allgemein/blatterantwortkritik100.html

    – „Die Blatter-Zitate waren bereits seine Replik auf diese neuen, offiziellen Vorwürf“
    – „Es ist nicht unsere Aufgabe, an dieser Aussage des DFB-Präsidenten zu zweifeln.“

    …und dafür bezahlen wir Journalisten.

  7. @ Pseu: Grossartig! Vielen Dank! „offizielle Vorwürfe“, das ist es. Ein Problem von vielen. Alles andere, ob mit Akten und Gerichtsurteilen belegt oder nicht, ist inoffiziell. Inoffiziell sind demnach auch journalistische Leistungen.

    Ich teile Deinen Kommentar und würde mich freuen, wenn Du mir die Emails zur Verfügung stellen könntest, denn was wir in den vergangenen Tagen erleben, liefert genug Material für eine Doktorarbeit über das Versagen des Journalismus.

    Einer, der es mit der „journalistischen Sorgfaltspflicht“ nicht gar so ernst nimmt,

    jw

  8. @ Johannes: Meine Forderung nach Aberkennung des Bundesverdienstkreuzes hatte ich zuvor schon mehrfach getwittert.

  9. @Pseu
    Verdienstvolle Befragung. Die Antwort beschreibt das, was unter „objektiver Berichterstattung“ verstanden wird, treffend. Wenn dabei keine klaren Fehler gemacht werden, so wie im von jw zitierten Tagesspiegel, ist das der Normalzustand.

    Eine gewisse Grundskepsis – die es beispielsweise verbieten würde, gerade bei diesem Thema dem IOC und seinen Repräsentanten eine aufklärerische Rolle zu unterstellen – ist nicht wirklich vorhanden. Manchmal aus Berechnung: Stelle ich das IOC als toll dar, wirkt Blatter noch ein bisschen böser.
    Hier ist es so unerträglich, weil die nationalistische Komponente durchschlägt, weil „wir“ Deutschen es nicht gewesen sein können, weil am deutschen Funktionärswesen ja eigentlich die Sportwelt genesen sollte. Obgleich das Gegenteil richtig ist – der Satz von jw, den man nicht oft genug wiederholen kann: Korruption im Weltsport ist eine sehr deutsche Angelegenheit.

    Exemplarisch für völlig verwirrte öffentlich-rechtliche Gedankengänge auch dieses Interview im DLF-Sport, Moritz Küpper mit Roland Baar: Sportfunktionär ist ein Fulltime-Job

    Gerade jetzt – ein Interview, das Beschwerde darüber führt, wie wenige deutsche Funktionäre in internationalen Gremien sind. Inklusive der Vermutung, dass „integre“ (deutsche) Persönlichkeiten ja vermutlich irgendwie abgeschreckt würden …

  10. Welcher ARD-Mann da auch immer geantwortet hat, wie entlarvend.

    „Es ist nicht unsere Aufgabe, an den Aussagen des DFB-Präsidenten zu zweifeln“?

    Doch. Das ist Grundaufgabe des Journalismus. (Des Journalismus, wohlgemerkt, vielleicht machen die längst was anderes.)

    Und dann dieses Gesülze von angeblicher Sorgfaltspflicht und neutraler Darstellung.

    Unsinn. Sie nehmen minutenlanges Material auf und verkürzen die Wirklichkeit auf einen Zehnsekundenquote. Sie wählen aus, werten dadurch, komponieren.

  11. @Herbert
    Wenn man’s genau bedenkt, hat sich die FIFA (in Gestalt von Ex-Vorstand Beckenbauer) ja schon „an der Bundesrepublik“ (in Gestalt von Ex-Kanzler Schröder) orientiert. Beide wirken zum Wohle der erweiterten Putin-, sorry, Gazprom-Interessen.

    Die „Tagesthemen“ sind also einfach nicht auf der Höhe der Zeit.

  12. @JW: z.B. http://www.bbc.co.uk/news/business-18522111
    „Mr Gribkowsky was speaking seven months after Mr Ecclestone gave testimony to the Munich court under immunity.

    Mr Ecclestone said he had paid Mr Gribkowsky to avoid a UK tax inquiry into the sale of Formula 1 in 2006, but denied the payments were bribes.“

    Hoffe allerdings, dass da tatsächlich doch noch eine Anklage kommt…

    bzgl. Bundesverdienstkreuz aberkennen: Wenn man der Wikipedia glauben darf ist das bis jetzt erst zwei Mal passiert (beide Male wegen NS-Vergangenheit), von daher erscheint mir das ja eher unrealistisch.

  13. Glaube ich auch. Z.B. ist mehrfach versucht worden, ehemaligen inoffiziellen Stasi-Mitarbeitern das Bundesverdienstkreuz aberkennen zu lassen – erfolglos.

    Auf eine vielleicht nahe liegendere Unternehmung verweist Claudio Catuogno in der Süddeutschen, hier, denn Blatter ist seit noch gar nicht allzu langer Zeit auch Ehrenmitglied des DFB. Und natürlich Träger des Olympischen Ordens. Wie Manfred Ewald, Erich Honecker, Nicolae Ceaucescu usw. usf.

    Ehrenmitgliedschaften sind etwas anderes. Ordensträgerschaften haben schon auch einen historisch-dokumentarischen Wert.

  14. Herbert Fischer-Solms heute morgen im Tagesgespäch bei WDR5: Wie korrupt ist die FIFA? Zum Nachhören (25Min): http://tinyurl.com/cuebndq
    Zwar keine Neuigkeiten, aber wenigstens Wahrheiten für einen etwas größeren Zuhörerkreis,

  15. T20 sagte u.a.:

    «Der Reformprozess wäre gar nicht weitergegangen ohne ihn.»
    […]
    «Ich hatte keinen Auftrag, [den Rücktritt Blatters] zu fordern.»

  16. Sportauschusschuss läuft in Ermangelung parlamentarischer Aktivitäten und trotz Sommerpause zwischen EM und Olympia zu Hochform auf: Politiker fordern Entzug des Bundesverdienstkreuzes

    Eberhard Gienger kennt ein Verfahren:

    „Wir müssen erstmal den Ausgang des Verfahrens abwarten, danach kann man darüber nachdenken. Es ist sicherlich kein guter Charakterzug, so zurückzuschlagen, aber wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, tut man manchmal Dinge, die man später bereut.“

    Frank Steffel hingegen ist noch bei der Unschuldsvermutung:

    „Die Vergabe der Fußball-WM 2006 nach Deutschland war richtig. Dafür wurde Blatter 2006 zu Recht mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Daher bin ich gegen die Entziehung des Bundesverdienstkreuzes. Dennoch zeigt die Affäre, dass Korruption und Vertuschung bei der FIFA eine große Rolle spielen.“ Man müsse zudem feststellen, dass Blatter bis heute nicht verurteilt sei. Somit gelte die Unschuldsvermutung und es gebe gar keine Rechtsgrundlage, ihm das Bundesverdienstkreuz zu entziehen.

    Mal abgesehen davon, dass ich der Aberkennung auch keinen Klärungseffekt irgendeiner Art erkennen kann – auf den Begriff „Unschuldsvermutung“ muss man bei Blatter erst mal kommen.

  17. Was will man von einer „lame duck‘ wie Theo anderes erwarten. „Theo gegen den Rest der FIFA-Welt“ haette mich jetzt erstaunt…

  18. Pingback: Trainer Baade » Korruption im Weltsport ist eine sehr deutsche Angelegenheit

  19. das erschütternde dürfte ja zusätzlich sein, dass all diese journalismus-simulationen, all dieses wohlfeile gefasel von „journalistischer sorgfaltspflicht“, all diese sprechblasen, die die berichterstattungen des ÖR zieren v.a. eines sind: hochgradig symptomatisch für den allgemeinen niedergang des investigativen journalismus und zeitgleichen aufstieg von PR und marketingblabla und hofberichterstattungen etc. pp., die sich als journalistische wirklichkeitsbeschreibungen ausgeben.

    Wie kann es sein, dass zwar weltweit zehntausende Reporter aller Medienrichtungen hauptberuflich über Fußball berichten, aber weltweit gleichzeitig nur vielleicht ein Dutzend Journalisten ernsthaft die Hintergründe des FIFA-Business und damit auch des Handels mit dem WM-Goldpokal beleuchten?

    wie kann es also sein, dass all das auf den sportjournalismus zutrifft, aber v.a., & womöglich noch viel dramatischer, auf jenen journalismus, der hauptberuflich über politik, wirtschaft oder militär berichtet? das hat doch system, oder? verblödung, verseichtung & verschleierung beats aufklärung, kritik, kontext, hintergründe? die kommunikationsherrschaft von INSM, ifo-institut, Spiegel, Bild, SZ etc. auf der einen, die kommunikationsherrschaft von FIFA, DFB oder UEFA auf derselben seite. eine hand wäscht die andere. cui bono?

  20. Einfach traurig, dass man so einen … [GELÖSCHT, JW] … wie blatter nicht aus dem Amt bekommt. wie richtig beschrieben ist es auch völlig unklar, warum Politiker oder Funktionäre wie zwanziger blatter immer noch unterstützen und auf Zeit spielen, weil noch eine Untersuchung und noch eine Untersuchung abgewartet werden sollen. alleine dafür haette zwanziger längst alle Ämter verlieren müssen. Wie … [GELÖSCHT, JW] … muss man eigentlich sein, wenn man blatter immer noch unterstützt? im grunde müsste man eigentlich die fifa abschaffen, weil das System so kaputt ist.

  21. Nur mal der Vollständigkeit halber: Ich habe mir heute für die S-Bahn die Berliner geleistet. Über dieselbe kann man ja viel sagen. Heute habe ich die Investition keineswegs bereut.

  22. (Tschuldigung, jetzt wird es deutlich).

    Warum nur fällt mir bei dem Verhalten der Journalisten die Bezeichnung „Schwanzlutscher der Macht“ ein?

    Weil sie es sind.

    Weil es ein Teil des Nehmens und Gebens ist, den Funktionären virtuell den Schwanz zu lutschen um sich als Journalist Privilegien zu sichern. Sei es den Zugang zu Veranstaltungen, den Zugang zu VIP-Bereichen, den Zugang zu VIPs, die Karten für Freunde und Verwandte. Immer schön freundlich und entgegenkommend die Herren Funktionäre befriedigen, dann gibt es das „Insidermaterial“ für den Job, dann fällt mal was nebenbei ab.

    Ein bisschen müssen auch die Fans gelutscht werden. Fans zu verärgern ist jetzt nicht ganz so schlimm, aber unangenehm und stört etwas das Tagesgeschäft. Also wird der Sportsgeist und die Fan“kultur“ rundgelutscht.

    Mehr Anstrengung und Saugkraft ist bei den Sponsoren und Werbekunden gefragt. Das lernt schon jeder Volontär einer Lokalzeitung, dass man den örtlichen Großschlachter gefälligst lieb zu haben hat, weil der immer die großen Anzeigen schaltet.

    Bleiben die Politiker. Die trifft man schon zwangsweise beim Lutschen der Sponsoren und Funktionäre. Die muss man als Sportjournalisten nicht direkt lutschen, in Ruhe lassen, Wegschauen und Ignorieren reicht.

    Das einem beim Lutschen dann die Luft wegbleibt um eine kritische Frage zu stellen ist verständlich. Der Herpes auf dem Lippen sieht zwar scheiße aus, geht aber als Berufskrankheit durch.

  23. Im Endeffekt nützt es auch nichts, ständig die Rolle der Medien anzuprangern. Es gibt doch einige bzw. wenige Journalisten, die sich seit Jahren mit der Materie Blatter und Fifa beschäftigen. Aber ähnlich wie es auch ein Wulff versucht hat, kann man Krisen und Skandale auch aussitzen. Das macht Blatter einfach ganz stumpf, weil auch der Druck bzw. die Sanktionen fehlen.

    Von daher wird es Zeit, dass die Staatsanwaltschaft sich des gesamten Korruptionssumpfes annimmt. Für den Normalsterblichen ist es leider kaum mehr durchschaubar, warum gegen Blatter nicht direkt ermittelt wird und wieso eigentlich Prozesse immer zu keinem Ergebnis führen.

    Da sitzt seit über 50 Jahren ein inzwischen 96-Jähriger in Brasilien und genießt seine zig Millionen, die er sich wer weiß wie selbst zugeschanzt hat. Blatter wird seit Jahren von allen Staatschefs dieser Welt hofiert und genießt ebenfalls ein sicherlich erträgliches Einkommen. Wie auch im Fall Wulff hilft da eine kritische Presse nicht mehr weiter. Es ist ein Fall für die Staatsanwaltschaft und dann kann man nur hoffen, dass auch einige der handelnden Personen mal im Gefängnis landen.

  24. Dickes, fettes Kompliment, jw – jetzt, nachdem sich die Familie wieder lieb hat und Blatter ganz bestimmt auch DFB-Ehrenmitglied bleibt. Wenn ich es richtig gelesen habe, waren Deine Artikel die einzigen, die das klar prognostiziert haben. Sonst ist ja Medienmasseur Niersbach beinahe schon als Revoluzzer dargestellt worden.

    Zu 2006 fand ich ja Beckenbauers Getwittere hübsch. Behauptet, die Dempsey-Stimme sei den Deutschen „schriftlich zugesagt“ gewesen. Erstaunlich, dass es da schriftliche Vereinbarungen gegeben haben soll – obgleich er vom Ozeanischen Verband ja zur Stimmabgabe für Südafrika verpflichtet worden war. Andrew Jennings stellte das ja mal ganz anders dar, 250.000 aus Deutschland für Dempseys Enthaltung, wahrscheinlich ein Fantasiegebilde:

    Was it funny Fedor (Radmann) who planted the bag with $250,000 in the gent’s wash ‘n’ brush-up room and gave the receipt to a grateful 79 year-old Charlie Dempsey to pick up later? Who else would Leo trust with so much folding stuff? We’ve asked Fedor about all this and Fedor is indignant! He says he doesn’t know anything about persuading Charlie to walk out. …
    So the old rogue went for a pretend pee and a handwash, collected the bag, checked out of the Dolder Grand, the uber-posh bed factory above Zurich where the FIFA folks stayed for the crucial meeting at the end of the first week in July and never cast his vote.
    Germany won 12-11, executive committee member Charlie Dempsey wasn’t in the chair he usually occupied and his next appearance was the refuelling stage in Singapore, claiming he had been too frightened to vote. Charlie frightened? The knuckle sandwich boy from Maryhill who spent the first 30 years of his life on Glasgow’s meanest streets before emigrating to New Zealand and climbing football’s ladder. His last achievement was to be part of a dirty conspiracy to give the shaft to Nelson Mandela.

  25. @ franzferdl am 17. Juli 2012 um 21:11

    auf diese cui-bono- frage gibt es eine klassische, gleichwohl nur selten gehörte (kurz-)antwort:

    Eine Hand wäscht die andere-
    und beide das Gesicht.

    die ausführliche antwort in diesem spezifischen fall zu geben hieße m. E., dieses gesicht dann als die heute (gerade mit dem spezifischen business der FIFA, eben weil es dabei um die weltweite monopolisierung des auf ein spielfeld aufgezeichneten systems der seit jahrtausenden so schön erfolglos um das Nichts kämpfenden, dabei bestens als imitationsmuster aus dem bzw. für den planetar von den Powers To Be inszenierten managed conflict taugenden, sich damit *vorschriftsmäßig* die welt untertan machenden abendländischen metaphysik als deren beispielhaftesten und konsequentesten auswuchs geht) in ihrer globalen vollendung begriffene, allesergreifende bzw. mit immer weiter zunehmender (angeblicher) unersetzlichkeit alles unter ihr „lukratives beispiel“ zu subsummieren versuchende maske des „Weltbild[s] (…) einer providentiellen Weltregierung“ [1] zu entlarven; das erklärt übrigens auch gleich, warum sich gerade protestanten (wie z.b. Merkel, Schäuble, Zwanziger und nicht zuletzt der Schweizer – da heissen diese vorsehungs-fundis calvinisten – Blatter) prädestiniert fühlen, in diesem spiel – es war doch einmal ein spiel, bevor es todernst wurde, nicht? – die „kommunikationsherrschaft“ (Zwanziger/Bach) zu übernehmen.

    allerdings hätte das alles, wollte man es ausführlicher als in einem solchen bandwurmsatz sagen, selbst im dicksten buch noch nicht ausreichend platz; der autor zum beispiel, von dem der oben benutzte [schlüssel-]begriff stammt, hat seine genealogische erforschung der macht auch schon 1995 begonnen und mittlerweile 4 schwere bände dazu vorgelegt:

    [1] Giorgio Agamben, Herrschaft und Herrlichkeit/ Zur theologischen Genealogie von Ökonomie und Regierung (Homo sacer II.2); Suhrkamp Verlag Berlin 2010, S.149
    (wobei der leider nicht unmissverständlich ins deutsche zu übersetzende titel der ital. originalausgabe von 2007, Il Regno e la Gloria, an sich anschaulicher und daher direkt aufschlussreicher wäre.)

  26. @pecas
    man könnte natürlich all das von Dir mithilfe agambens insinuierte auch herunterschwurbeln, den alten max-weber-klassiker zur hand nehmen, sich über die provenienz des geistes des kapitalismus aus der protestantischen ethik informieren, v.a. eine seiner schlussbemerkungen beachten, dass der puritaner berufsmensch sein wollte, wir es hingegen sein müssen, weshalb die form bleibt, aber die konkrete religiöse handlungsmotivation verschwindet – um sich im anschluss daran die aktualisierung webers von boltanski/chiapello über den „neuen geist des kapitalismus“ zu gemüte führen und sich dann schließlich fragen, was all das mit diesem komplett durchgedrehten, postdemokratisch-neofeudalistischen sport-massenmedien-politik-militär-industriellen-komplex zu tun hat, der offensichtlich in der hauptsache dazu da ist, dass sich einige ganz wenige immer weiter bereichern. um es noch schlichter zu sagen: all diese beobachtungen und entlarvungen von korruption, in diesem falle im institutionellen gefüge der fifa, können unmöglich einzel- oder zufälle sein – sie müssen ausdruck eines größeren ganzen sein, das endlich wieder benannt werden muss, nicht zu letzt um die lethargie und vereinzelungsbereitschaft der verblödeten massen zu überwinden.
    das wäre dann eigentlich meine große resthoffnung: dass all diese von weinreich et al. geborgenen erkenntnisse endlich in einen (noch) größeren, bedeutungsvolleren zusammenhang gestellt werden, damit die tentakels des hiesigen regimes sichtbar gemacht werden. der sportjournalismus kann dann dementsprechend nicht bloß „sportjournalismus“ bleiben, sondern ist v.a. in seiner investigativ-kritischen form immer schon mehr.
    anregend in diesem zusammenhang ist dann im übrigen immer wieder paul veyne: brot und spiele. gesellschaftliche macht und politische herrschaft in der antike. die ähnlichkeiten mit unserer gegenwart sind verblüffend!

  27. @ franzferdl
    genau das wollte ich eigentlich – zunächst aber mal danke für Deine profunde antwort und die weiteren lektüre-tips resp. -volltreffer!

    denn ich sehe diesen zusammenhang – genau wie Blatter & Co., vermutlich, und alle anderen zauberlehrlinge des juristen Faustino Havelange – schön langsam und nicht zuletzt auch dank der arbeiten von Jens et al. in der zwingenden nachfrage jenes „Weltbilds einer providentiellen Weltregierung“ nach einer state-of-the-art (bzw. marketingprofessionell-totalitären) ausstattung und auch vertickerung ihres „brot-und-spiele“-theaters.

    „sei dabei!“ – oder… du bist ausgegrenzt!

    im gegenzug wird dann nicht nur viel zweimal-steuerfreies (einmal über die auf die öffentliche hand abgewälzten veranstaltungsnebenkosten zu beträchtlichen teilen vom steuerzahler einzuschießendes, und zum anderen dann vereinsmäßig nicht weiter sonderlich zu versteuerndes) pulver gescheffelt, sondern (mit zunehmendem erfolg) auch eine immer dreistere art von offshore-status „für den sport“ (und seine illustren magister ludi) eingefordert (vgl. z. b. die Schäuble-/Merkel-/Zwanziger-/Bachsche grundgesetzänderungs-absicht bzw. das aufnahmeprojekt eines „Staatsziel Sport“-paragraphen, der dann wohl ihrem bereits bis zum erbrechen vorexerzierten demagogischen doppelpass von „politik“ und „sport“ sowie den darin agierenden granden und paten noch den entscheidenden ritterschlag bzw. die ESM-mäßige juristische immunität verpassen soll).

    die geschäftsidee der FIFA – die m. a. n. wäre, der freilich erst noch zu patentierenden „herrlichkeit“ der jeweils herrschenden im providentiellen (leider – die zeichen mehren sich rapide und unerbittlich – anstelle der vorgesehenen bzw. zwanghaft eingebildeten „herrlichkeit“ auf den totalen kollaps zusteuernden) weltregierungszirkus das spiel zu visualisieren bzw. zu garantieren, indem den zuschauern das gefühl gegeben wird, mit ihnen auf der mittellinie zwischen vorsehung und schicksal [- begriffe, auf welche Agamben in seiner eingangs erwähnten untersuchung hinweist -] sitzen zu dürfen – wird wohl von keinem besser verstanden als von SB selbst; nicht nur seine position als unangefochtener master executive des weltfußballverbandes, ebenso der wäschekorb an orden, die er von allerlei illustren magnaten und machthabern aus der weiten, offenbar doch irgendwie immer wieder in kleine arenen pferchbaren welt verliehen bekommen hat, zeugt davon.

    meine these: der skandal bei der FIFA besteht in etwas sehr schwer fassbarem, nämlich der (quasi-höchstrichterlichen) enteignung des poetischen momentes des (fußball)spiels – um dieses element dann, erst einmal pro gegnerischer mannschaft exclusiv adidas- oder nike- oder You-Name-It-uniformiert und gemeinsam medienmäßig über milliardenverträge vermarktet, versteht sich, als quasi-begründung für etwas auflaufen zu lassen, dessen begründung ohne dichtung nicht möglich ist, namentlich die herrlichkeit der herrschenden (bzw. eben ihres heute global/total herrschen wollenden weltbildes einer providentiellen, „völlig unparteiisch“ auf jener sauberen, an sich freilich vollkommen illusionären mittellinie zwischen triumph und versagen [diesmal meine begriffe] hockenden weltregierung).

  28. @franzferdl

    Eigentlich könnte man das Ganze viel schlichter formulieren und würde zudem auch noch von einer größeren Minderheit verstanden werden. Wir brauchen eine neue Aufklärung, wenn wir überhaupt noch genügend Zeit dazu haben.


  29. einen neuen fußball auf sechseckigen feldern mit 3 mannschaften und 3 toren

    um dem fast unentrinnbar gewordenen demagogischen einspielen des fatalen alten jüdisch-christlichen oikonomia-dispositivs per FIFA-reglement als dem weltbestimmen(wollen)den schlagbild der weltbeherrscher doch zu entrinnen

  30. Pingback: Kurz notiert: Die Story der FIFA und was die Presse daraus macht.

  31. War mir gar nicht bewusst, dass Joseph Blatter das Bundesverdienstkreuz kassierte. Man lernt immer dazu… Und die Frage bleibt – wofür hat er eigentlich bekommen? Dachte bisher, Martin Sonneborn hat mit der Titanic die WM nach Deutschland geholt, oder?

  32. Pingback: Über Leichen | Beves Welt

  33. Weiß gar nicht, was ihr habt – das Neue war doch nun wirklich eindeutig zu erkennen: Netzer, Hahn wollen auch -zig Jahre nach Bekanntwerden dieser CWL-Verträge für Bayern-Freundschaftsspiele mit Mifsud und Makudi IMMER.NOCH.NICHTS.SAGEN.

    Und: Das Monitor-Filmchen wurde als „Schritt-für-Schritt-Recherche“ anmoderiert. Wahrscheinlich ist die ARD da auch schon seit neun Jahren knallhart dran.

  34. @ ha:
    Wollen? Das ganze ist schon so lange her, daß die das gar nicht mehr wissen KÖNNEN!

    Spaß beiseite! Andrew Jennings zuzuhören ist immer eine Freude. Und wenn sich bestimmte Herren einfach nicht mehr erinnern können, sollen sie von mir aus noch die nächsten 15 Jahre damit belästigt werden…

  35. @Ralf
    Journalistische Perspektive: Sollte dann bloß auch so gesagt werden, dass ein solches Filmchen nicht Recherche bietet, sondern mehr so auf der Ebene der bedilderten Gedächtnisprüfung operiert ;-D

  36. Habe mal ein bisschen notiert aus Moderation und Beitrag:

    unser Sommermärchen soll gekauft gewesen sein?“

    Wessen Märchen?

    Meins? Unseres?

    Was ist das für eine Sprache?

    der Mann, der diese schweren Vorwürfe erhebt“

    Stimmt nicht. Andrew hat diese „schweren Vorwürfe“ nicht erhoben. Er hat nur gesagt, dass FIFA-Leute nach Geld fragen.

    Recherche führt uns nach Malta“

    Auch mal schön.

    liegt der Vertrag vor
    eines der zentralen Dokumente“

    Ja, und? Details wurden vor neun Jahren veröffentlicht. Anderswo.

    Andrew Jennings wird als „Sportjournalist“ bezeichnet. War er nie. (Selbst ich möchte nicht als Sportjournalist bezeichnet werden. Dann schon lieber als: Blogger.)

    wie Insider sagen“

    Oh!

    eine märchenhafte Zeit
    die Hintergründe werden immer fragwürdiger“

    Oh!

    unsere Recherche führt uns nach England“

    Gut so.

    und tatsächlich, ein Dokument von damals bringt Makudi mit Kirch …“

    Das war vor neun Jahren mal neu. Warum wird die Quelle nicht genannt?

    Es war einmal ein Märchen. Das Märchen vom sauberen Sommermärchen.“

    Für mich war es nie ein Märchen. Für ganz wenige andere auch nicht. Für die ARD und für Monitor schon.

  37. Nachtrag zur Quelle bzw. dem, was davon online noch zu finden ist, Titelseite, Inhaltsverzeichnis im Manager Magazin, Ausgabe Mai 2003, so angekündigt:

    Schiebung im Spiel?: Fußball-Weltmeisterschaft: Beraterverträge und TV-Geschäfte mit Fifa-Funktionären nähren den Verdacht, dass bei der Vergabe der WM 2006 an Deutschland nachgeholfen wurde.

    Fernsehrechte-Verträge für die Spiele mit Mifsud (Malta), Makudi (Thailand), Chiboub (Tunesien) und natürlich Jack Warner. Textauszug:

    Sicher ist, dass Netzer die mit Radmann abgestimmten Verträge unterschrieb und dass die Kirch-Gelder über Netzers Firma CWL ausgezahlt wurden.
    Das Geld bereitzustellen war offensichtlich die Aufgabe von Kirch-Vize Dieter Hahn. Insgesamt sollen für die Betreuung schwankender Fifa-Exekutiver rund 3,5 Millionen Euro im Topf gewesen sein.

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