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live aus Rio (15): Hexenschuss beim Lichtausmachen

live aus Rio (15): Hexenschuss beim Lichtausmachen

BARRA DA TIJUCA. Die traurige Nachricht des Tages, natürlich, das Ausscheiden von Robert Harting. Tut mir wirklich leid. Heutzutage erklärt sich jeder selbst seinen Followern und Kunden, da braucht es fast kein zwischengeschaltetes Medium mehr. Harting auf Facebook, derzeit 4.600 aufmunternde Gesten und 652 Kommentare.

Da kämpft jemand zwei Jahre. Dann das.

„Im Innersten bin ich noch Sportler“, sagt er. Und spricht über die nächsten zwei Jahre. 2018 gibt es die EM in Berlin.

live aus Rio (14): das DOSB-Führungsduo propagiert die Vorgaben des DOSB-Ehrenpräsidenten vom IOC

BARRA DA TIJUCA. Es gibt mal wieder Post vom DOSB, die ich ihnen nicht vorenthalten möchte.

Am 4. August 2016, einen Tag vor der Eröffnung der Sommerspiele, haben DOSB-Präsident Alfons Hörmann und der DOSB-Vorstandsvorsitzende (ehemals Generaldirektor) Michael Vesper den Mitgliedsorganisationen und persönlichen Mitgliedern des DOSB in einem zweiseitigen Schreiben die schwer umstrittene Pro-Russland-Entscheidung des IOC-Exekutivkomitees vom 24. Juli erläutert. Die Email ging am 4. August raus, das Schreiben datiert vom 3. August.

Im Grunde liegen Hörmann und Vesper als Fanboys fast komplett auf der Linie des DOSB-Ehrenpräsidenten Thomas Bach.

live aus Rio (13): Ihre/Eure Fragen zu Olympiaberichterstattung von ARD und ZDF

[caption id="attachment_27372" align="aligncenter" width="1024"]Eingang zu den heiligen Hallen des Teams ARD/ZDF in der ersten Etage des International Broadcasting Centers. Eingang zu den heiligen Hallen des Teams ARD/ZDF in der ersten Etage des International Broadcasting Centers.[/caption]
BARRA DA TIJUCA. Ich habe nachher einen Gesprächstermin mit/bei den Teamchefs von ARD und ZDF in Rio, Gerd Gottlob vom NDR und ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz.

Wer schon immer mal was von den beiden und zu den öffentlich-rechtlichen Sendern bei Olympia wissen wollte, kann seine Fragen in den nächsten knapp zwei Stunden stellen.

Auf geht’s.

(Typos bitte entschuldigen. Ich blogge wie so oft mit dem iPhone.)

live aus Rio (12): olympischer Sportpolitik-Parcour im ganz normalen Wahnsinn

[caption id="attachment_27242" align="aligncenter" width="1024"]Back to the Future oder Blick in die Vergangenheit? IOC-Vorsteher Bach im Casa Italia. (Foto: Stratos Safioleas/Instagram) Back to the Future oder Blick in die Vergangenheit? IOC-Vorsteher Bach im Casa Italia. (Foto: Stratos Safioleas/Instagram)[/caption]

BARRA DA TIJUCA. 2.37 Uhr am Mittwoch, Ortszeit. Moin moin. Auf geht’s zu einem kleinen Experiment. Ich habe mir ein feines Tagesprogramm zusammengestellt, nur für Feinschmecker, einen wahrhaftigen sportpolitischen Parcour, und werde bis Donnerstagmorgen fast nonstop darüber berichten. Vom ganz normalen olympischen Wahnsinn. Allerdings abseits der Arenen. Ein Protokoll mit zahlreichen unwichtigen und nichtigen Details (Zeiten in Warteschlangen, Taxis, Stau, Wutanfälle beim zehnten Security-Check, Taxikosten, Getränke- und Speiselisten, aber nicht alle Gesprächspartner und besprochenen Themen), das frei zugänglich bleibt, damit jeder sehen darf, wie schweißtreibend so eine tägliche sportpolitische Weltreise im Auftrag der zahlenden Leserschaft sein kann. Und im besten Fall erfahren sie sogar etwas und buchen doch noch einen Olympiapass.

Das Programm, im Groben, nicht detailliert:

live aus Rio (11): Strafanzeige gegen den IOC-Präsidenten

BARRA DA TIJUCA. Ein deutscher Staatsbürger hat am 27. Juli 2016 in Berlin eine Strafanzeige gegen den IOC-Präsidenten Thomas Bach wegen Beihilfe zur schweren Körperverletzung in mehreren Fällen und großflächigen Sportbetruges gestellt (Aktenzeichen 160727-1338-I00154).

Der Anzeigensteller verweist auf die Vorgänge rund um das russische Staatsdopingsystem, über das im Juli 2013 erstmals in der britischen Zeitung Daily Mail berichtet wurde. Thomas Bach war zu diesem Zeitpunkt IOC-Vizepräsident und wurde im September 2013 IOC-Präsident. Bach wäre „entsprechend der Olympischen Charta verpflichtet gewesen, diesen Hinweisen mit seiner Organisation zu verfolgen und ggf. zu sanktionieren“, schreibt der Anzeigensteller.

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live aus Rio (10): Q & A aus dem Propagandazentrum der Bewegung

BARRA DA TIJUCA. Der Nachtrag zuerst: So geht Propaganda © IOC. Und die Bach-Fanboys mischen munter mit, vor allem die bei den Öffentlich-Rechtlichen, aber auch anderswo unter dem Deckmäntelchen des total unparteiischen Journalismus:

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Einige liebe Kollegen wie Martyn Ziegler (The Times/Sunday Times) haben das natürlich sofort erkannt, deshalb taucht ein Tweet von Martyn in den Screenshots auf.

live aus Rio (9), Take that, Bach & Putin: IPC suspends the Russian Paralympic Committee

BARRA DA TIJUCA. Owen Gibson hat schon Recht gehabt gestern im Guardian. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) unter dem britischen IOC-Mitglied Sir Philip Craven macht Ernst und suspendiert das Russische Paralympische Komitee. Die Paralympics im September werden demnach ohne Russland stattfinden.

live aus Rio (8): Gold für Russland und den IJF-Ehrenpräsidenten Wladimir Putin #Stepanowa

[caption id="attachment_27097" align="aligncenter" width="1024"]IJF-Präsident Marius Vizer und sein Ehrenpräsident Wladimir Putin während der Judo-Wettbewerbe in London. Am ersten Tag der Spiele von Rio holt Russland Gold im Judo. (Foto: President of Russia) IJF-Präsident Marius Vizer und sein Ehrenpräsident Wladimir Putin während der Judo-Wettbewerbe in London. Am ersten Tag der Spiele von Rio holt Russland Gold im Judo. (Foto: President of Russia)[/caption]

BARRA DA TIJUCA. Moin, moin. Ist spät heute. Allerlei Vorbereitungen mussten getroffen werden, damit hier in den kommenden Tagen feine Geschichten stehen. Wollte eigentlich heute Abend Phelps Watching betreiben, aber das hat sich wegen eines interessanteren Termins gerade zerschlagen. Stay tuned.

Einige Fundstücke.

Owen Gibson schreibt im Guardian, das International Paralympic Committee (IPC) wolle Russland von den Paralympischen Spielen in September ausschließen:

live aus Rio (7): Eröffnungsfeier im Mario-Götze-Mausoleum

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RIO DE JANEIRO. Kann man sich die Show entspannt anschauen heute Abend? Sollten Sie besser schlafen oder ein Buch lesen? Sollte ich mein Ticket zurückgeben?

Nö. Ich will sehen und hören, wie die Menschen auf Thomas Bach und die russische Sportarmee reagieren. Ich will versuchen zu verstehen, welche Tricks die Regie anwendet, um Bach gegen Pfiffe zu schützen. All das. Sarkasmus, liebe Freunde, kann auch Humor sein. Schaun mer mal, was der Abend und die brasilianische Nacht bieten.

João Havelange, der 100 Jahre alte schwerkorrupte Patron, wird aber heute doch nicht im Stadion sein, sagen meine brasilianischen Freunde. Dabei hatte Brasiliens damaliger Präsident Lula das dem IOC-Völkchen doch versprochen, an jenem Oktobertag des Jahres 2009, als Rio in Kopenhagen auf der IOC-Session den Zuschlag erhielt. Warum, das weiß man bis heute nicht, denn Rio war ja nicht die beste Wahl, sondern gemäß Pflichtenheft und Bericht der Evaluierungskommission eine sehr schlechte.

live aus Rio (6), Nacht der Schande: 271 Russen bei Olympia – aber Sperre für Stepanowa

We admitted not everything is in order maybe in Russian sport, but this is our internal problem.

And we really don’t like when somebody else sticks their nose into our business.

Alexander Popow, Russland, IOC-Mitglied

[caption id="attachment_26247" align="aligncenter" width="525"]Foto: President of Russia Foto: President of Russia[/caption]

BARRA DA TIJUCA. In diesen Minuten putzen sich das IOC, die Olympia-Organisatoren, die olympischen Weltverbandspräsidenten, die wichtigsten Vertreter der mehr als NOK zum President’s Dinner von Thomas Bach heraus.

Es ist eine Nacht der Schande.

Die Folgen dieser schmählichen Entscheidung sind nicht abzuschätzen. Eines der dunkelsten Kapitel in der olympischen Geschichte. Vor zwei Wochen hatte ich in einem Interview 250 russische Sportler in Rio getippt. Später nochmal 250 bis 300. Nun, es sind 271 geworden, teilte das IOC soeben mit.

live aus Rio (5): Der die Fahne trägt, IOC-Wahlen & more

BARRA DA TIJUCA. Die volle Dröhnung Olympia-Folklore heute. Verkündung des deutschen Fahnenträgers für die Eröffnungsfeier am Freitag. Stets ein staatstragender Akt. Diesmal mit einem ausgeklügelten Wahlmodus verbunden.

Danach wieder IOC, Termin mit Thomas Bach, eventuell WADA. All that jazz.

Robert Harting wird es nicht sein. Der ist noch in Deutschland. Und stand nicht zur Wahl.

Eine nette Info habe ich gestern Abend noch bekommen: Habe ein Ticket mit Arbeitsplatz für die Eröffnung im Maracana – neben meinem Lieblingseröffnungsfeierpartner @Gertz68, der hier seit vielen Jahren als Herr G firmiert. Das wird ein Spaß – live-Blog aus der Arena ist also garantiert.

9.04 Uhr: Alfons Hörmann ist gerade eingeflogen.

Er kommt aus der stark deutschen Wahrnehmung der medialen Darstellung, sagt er. Will uns ein paar grundsätzliche Gedanken darstellen. Er will den deutschen Weg hinter dem Fahnenträger skizzieren.

live aus Rio (4): breite Spektren, dichte Unterkünfte und Wir-für-Deutschland-Brötchen

BARRA DA TIJUCA. Barra Blue Beach Point, Av. Lucio Costa 8060. Deutsches Haus. Ort von Tränen aller Art. Stätte der Prognosen, verpufften Strategien, unerfüllten Wünsche und Überraschungen. Ab heute täglich. Erste Pressekonferenz des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Live und in Farbe.

Es ist immer interessant, diesen Ausführungen zu lauschen. Wer mag, kann die Suchfunktion benutzen und derlei Berichte aus Peking, Vancouver und London nachlesen.

[caption id="attachment_26798" align="aligncenter" width="1024"]Rio 2016, DOSB-PK mit Dirk Schimmelpfennig, Michael Vesper und Ulrike Spitz Michael Vesper, Chef de Mission und Vorstandsvorsitzender des DOSB, der sportliche Leiter Dirk Schimmelpfennig und Pressesprecherin Ulrike Spitz.[/caption]