Winterspiele 2022: die Entscheidung in Graubünden. Münchens Chancen. Demokratie/Transparenz vs Heimlichtuerei. Olympiafinanzen. Journalismus vs Propaganda
[Hier entsteht ein sehr langer Beitrag, der ständig ergänzt wird – bitte immer mal an das Ende durchkämpfen und die Aktualisierungen beachten!]
Das Volk hat das Wort! In der Schweiz gehören plebiszitäre Elemente, wie auch eine erstaunliche Transparenz in der Verwaltung, gewissermaßen zur DNA der Demokratie. Anders als in Deutschland, diesem Entwicklungsland in Sachen Transparenz und Bürgerbeteiligung. Im Kanton Graubünden entscheidet sich in diesen Momenten die Zukunft der Olympiabewerbung 2022 – und ich werde den Nachmittag aus der Ferne etwas begleiten.
[box title="GRAUBÜNDEN 2022"]Zur Orientierung:
- Webseite des Kantons mit den aktuellen Wahlergebnissen
- Livestream des Schweizer Fernsehens SRF
- Olympiakritiker Olympia Nein! mit einem umfangreichen Presse- und Dokumentenarchiv
- Olympiabewerbergesellschaft Graubünden 2022
- Olympiaschwerpunkt der Zeitung Südostschweiz
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Ich war auch in den vergangenen Wochen oft vor Ort, habe über die Bewerbung berichtet, habe einige Interviews gegeben (über eines wird gleich noch zu reden sein) und durfte in Chur einen Vortrag zu Olympiabewerbungen, deren Finanzierung und zum IOC halten. Ich habe wieder einiges gelernt über die Schweiz, und bei einigem Kopfschütteln (etwa über die Propaganda von Politikern und deren Helfershelfern) bleibt doch ein Erstaunen, wie selbstbewusst sie dort mit ihrem Grundrecht auf Mitbestimmung umgehen. Chapeau! Das wünschte ich mir in Deutschland, oft genug habe ich beschrieben und argumentiert, dass vor einem Mega-Projekt wie einer Olympiabewerbung doch diejenigen befragt werden sollten, die die Zeche in jedem Fall zahlen müssen: die Bürger.
Ungleich transparenter als im Heimlichtuerland Deutschland war schon die Vorbereitung dieser Bewerbung „Graubünden 2022“ im Schweizer Sport, über das Verteidigungsministerium, im Kanton etc pp – bei allen Problemen, die ich kurz noch anreiße – bzw die im Blog schon angerissen worden sind.
Doch zunächst zur Lage, die David Sieber, Chefredakteur der Südostschweiz gerade so beschreibt:
Und jetzt auch noch ein NEIN zu #SOlympia aus Domat/Ems. Damit ist das Rennen gelaufen
— David Sieber (@CR_Sieber) March 3, 2013
Das ist die Frage, die die Bürger Graubündens zumeist längst schriftlich beantwortet haben – derzeit werden die letzten Stimmen ausgezählt: