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Das Olympische Bildungsmagazin

Was vom Tage übrig bleibt (48): Südafrika, Soccerex, DOSB-Ethikpreis, The Fastest Couple

Soccerex 2010

Moin. Melde mich heute aus Sandton, Johannesburg. Unten auf dem Nelson Mandela Square gewinnt gerade Holland nach drei Toren von Pierre van Hoijdonk das „World Cup legends tournament“ im Finale gegen England. Ja, es geht in den nächsten Tagen um Fußball. Es gibt ein Wiedersehen mit Sepp’n Jack, Ricardo & Franz & Chuck und all den anderen.

Nach der Messe Soccerex hier im Sandton Convention Centre bin ich noch einige Tage in Kapstadt, u.a. am Donnerstag bei der Sitzung des FIFA-Exekutivkomitees auf Robben Island (Friedensnobelpreis, ick hör Dir trapsen) und natürlich bei der WM-Gruppenauslosung am Freitag, die ich sicher live mitbloggen werde. Ich hoffe, wir werden etwas Spaß haben.

Bevor der Fußball dominiert, noch einige Pflichtthemen, die flink abgearbeitet werden müssen. Von Sepp’n Jack, anderen Totalspezialdemokraten, Ethikexperten und dem Friedensnobelpreis ist es nicht schwer, die Brücke zu schlagen zum DOSB, der heute dazu aufgerufen hat, Vorschläge für den „DOSB-Ethikpreis 2010“ zu unterbreiten. Ich finde, hier ist der richtige Platz, um Vorschläge zu diskutieren und parallel natürlich auch beim DOSB einzureichen. Einsendeschluss ist der 15. Dezember:

2010 vergibt der DOSB zum ersten Mal den DOSB-Ethikpreis. Damit sollen künftig alle zwei Jahre eine Persönlichkeit oder eine Gruppe ausgezeichnet werden, die sich in besonderer Weise um die Förderung der ethischen Werte im Sport verdient gemacht hat.

Der DSOB-Ethikpreis wird 2010 erstmals verliehen.

Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, unter denen sich der Sport heute bewähren muss, werden bei der Vergabe des DOSB-Ethikpreises insbesondere gewürdigt: Verdienste im Bereich der Werteerziehung, soziales und ökologisches Engagement sowie Fairness und moralische Integrität.

Der DOSB-Ethikpreis wird in Kontinuität zur Ludwig-Wolker-Plakette verliehen, die an einen der bedeutendsten Repräsentanten der kirchlichen Sportbewegung erinnerte.

Jede Mitgliedsorganisation kann einen begründeten Vorschlag machen, der mit entsprechenden Unterlagen bis zum 15. Dezember 2009 an die Kuratoriumsvorsitzende Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper zu leiten ist.

Weitere Anfragen und Rücksendungen bitte an Stephanie Primus, Fax: 069-6700-1207, Mail: primus(at)dosb.de, Tel: 069-6700-207 oder per Post: Stephanie Primus, DOSB, Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt am Main.

Nur zu, ich rufe auf zur Diskussion:

Wer hat sich in der Vergangenheit um ethische Werte im Sport verdient gemacht? Wer soll den DOSB-Ethikpreis erhalten?

Einige Namen habe ich weiter oben schon ins Spiel gebracht. Das UDIOCM (FDP) und sein DOSB-General von den Bündnisgrünen, Christoph Bergner (CDU), Juan Antonio Samaranch (Opus Dei/KGB?) oder Werner Goldmann sind natürlich auch Kandidaten – aber die werden sich doch wohl nicht selbst auszeichnen? Oder etwa ihren Freund 20er?

[Nachtrag, 19.28 Uhr: Oh, ich hatte übersehen, dass hier keine Vorschläge gemacht werden dürfen, weil diese kleine feine Öffentlichkeit nicht zur Sportfamilie gehört. Es dürfen nur Mitgliedsorganisationen Namen einreichen, und die definiert der DOSB so:

Unter Sportfamilie verstehen wir die 97 Mitgliedsorganisationen sowie deren Untergliederungen, die den Sport in Deutschland gestalten und organisieren.

Zu den Mitgliedern im Deutschen Olympischen Sportbund gehören:

Obwohl ich jetzt nicht weiß, warum auf der DOSB-Webseite nur „2 IOC-Mitglieder“ genannt werden. Noch sind es drei. Und ein Mann wie Walther Tröger, der am 31. Dezember IOC-Ehrenmitglied wird, sollte im DOSB eigentlich noch einen Sitz haben dürfen. Wie auch immer: Wer mag, sollte der Chef-Ethikerin Frau Doll-Tepper trotzdem eine Email schicken.]

Die Ethik also. Schon sind wir beim heutigen Lesebefehl:

Ich habe immer wieder Geschichten über das einstige The Fastest Couple on Earth verlinkt: Marion Jones und Tim Montgomery. Diese Stories von Times-Sportchefreporter Owen Slot sollte man ebenfalls lesen:

Und zum Abschluss noch ein Jobangebot. Ich meine, die Zeiten sind hart. Angesichts dieser Offerte des DOSB zur Mitarbeit an der Münchner Olympiabewerbung überlege ich ernsthaft, die Seiten zu wechseln. Klingt vielversprechend. Oder hat jemand einen besseren Vorschlag? Möchte sich jemand bewerben?

Ihr Aufgabengebiet umfasst im Wesentlichen

  • kommunikative Schnittstelle zwischen dem DOSB und der Bewerbergesellschaft München 2018
  • inhaltliche und organisatorische Unterstützung der Projektverantwortlichen
  • Aufbau und Betreuung eines internen Projektmanagements
  • interne Koordination aller Informationen und Tätigkeiten der beteiligten Geschäftsbereiche des DOSB
  • Koordination, Vorbereitung und Begleitung medienwirksamer Veranstaltungen
  • Vor- und Nachbereitung von Sitzungen der Gremien und Arbeitsgruppen der Bewerbergesellschaft München 2018

Wir erwarten

  • Abgeschlossenes Hochschulstudium in einem relevanten Fachgebiet oder vergleichbare Qualifikation
  • Erfahrungen im Projektmanagement
  • umfassende Kenntnis der Sportstrukturen
  • soziale Kompetenz, Kontaktfähigkeit und Kommunikationsstärke
  • Organisationstalent und Erfahrungen im Bereich der Netzwerk- sowie Gremienarbeit
  • sehr gutes Ausdrucksvermögen in Deutsch und Englisch
  • sehr gute IT-Anwendungsfähigkeiten (Word, Excel, Powerpoint)
  • Bereitschaft zu Reisetätigkeit und flexiblen Arbeitszeiten

Wir bieten eine fordernde Aufgabe, ein förderndes Umfeld und eine leistungsgerechte Vergütung. Ihre aussagefähige Bewerbung mit der Angabe Ihres Gehaltswunsches richten Sie bitte bis zum 18. Dezember 2009 an:

Deutscher Olympischer SportBund
Frau Astrid Heidl
Otto-Fleck-Schneise 12
60528 Frankfurt am Main

23 Gedanken zu „Was vom Tage übrig bleibt (48): Südafrika, Soccerex, DOSB-Ethikpreis, The Fastest Couple“

  1. Dr. Theo Zwanziger (CDU), DFB e.V.-Präsident, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der DFB-Wirtschaftsdienste-GmbH sowie der DFB- Medien GmbH & Co. KG ist der Kandidat, den ich aufgrund extremer, wenn nicht gar unglaublicher Leistungen auf dem Gebiet der Ethik und des Vorbildes im Sport, sowie der Sportlichkeit im Allgemeinen und der Kommunikationsherrschaft im Besonderen für den olympischen Ethikpreis des DOSB vorschlagen möchte. Möge auf alle Fälle der Bessere gewinnen!

  2. Pingback: Jens Weinreich

  3. Meine Stimme geht an Claudia Pechstein und ihr PR-Team. Dieser selbstlose Einsatz für die Gerechtigkeit und dafür, dass die deutsche Jugend sich nicht vom Leistungssport abwenden muss, hat mich sehr gerührt. Das ist auf jeden Fall einen Orden wert…

  4. wenn man es ernst meinte, könnte man es ja mit johanna sperling versuchen. die „insbesondere“ geforderten „Verdienste im Bereich der Werteerziehung“ und „moralische Integrität“ würde sie zumindest mitbringen.

    aber die üblichen verdächtigen laufen natürlich auch nicht weg. vor allem die verleihung eines dosb-preises an das udiocm oder general vesper hätte schon einen ganz besonderen charme (wenn auch mit vorzeichenfehler).

  5. cf, genau dasselbe habe ich auch gerade gedacht (Johanna Sperling).
    Ich bin aber leider keine „Mitgliedsorganisation“.

  6. Oh, leider habe ich das übersehen: „Mitgliedsorganisationen“ dürfen nur Vorschläge machen. Schade eigentlich. Damit fällt Johanna Sperling also aus. Aber vielleicht wird es noch was mit Werner Goldmann. Oder Ludger Beerbaum. So in der Art.

    Das hier muss ich im Beitrag unbedingt nachtragen, denn der DOSB sagt:

    Unter Sportfamilie verstehen wir die 97 Mitgliedsorganisationen sowie deren Untergliederungen, die den Sport in Deutschland gestalten und organisieren.

    Zu den Mitgliedern im Deutschen Olympischen Sportbund gehören:

    16 Landessportbünde

    61 Spitzenverbände (33 olympische und 28 nichtolympische)

    20 Sportverbände mit besonderen Aufgaben

    2 IOC-Mitglieder

    15 Persönliche Mitglieder

  7. naja… den neuen chef der fifa-ethikkomission hatten wir hier ja damals auch ohne mandat gewählt gekriegt.

    (aber vielleicht liest hier ja auch die eine oder andere „mitgliedsorganisation“ mit und kommt dabei auf einen guten gedanken)

  8. @ cf: Sie lesen mit. Sogar sehr aufmerksam. Aber: „gute Gedanken“? Wie kommst Du nur darauf?

  9. tschuldigung! ich dachte, man könne sich ja auch mal was wünschen…

    aber ich hätte es natürlich durchstreichen sollen. wenn dir dann wohler ist, kannst du das gerne nachholen ;-)

  10. Das verrückte ist ja: wer sich jetzt aufmachen möchte, und den Vorstand seines Sportvereins davon überzeugt, dass dieser den Einzelsportlandesverband davon überzeugt, entweder den Landessportbund oder den Einzelsportbundesverband davon zu überzeugen, Frau Sperling oder von mir aus auch Rainer Callmund vorzuschlagen – dann wird er dies bis zum 15. Dezember nicht mehr schaffen.

  11. Naja. Ich bin in den Gepflogenheiten der wirklich wichtigen Verbände nicht so drin, aber zumindest bis zur Ebene des BEV (Berliner Eissport-Verband, man beachte die E-Mail-Adresse..) traue ich mir das sogar selbst innerhalb einiger Wochen zu. Denn ich gehe davon aus, dass so ein Vorschlag unter Verschiedenes ganz gut durch so eine Sitzung rutscht.
    Und dann würde ich vermuten, dass man das ganze auch beim LSB durchbringen kann, so sich dort nicht schon selber irgend jemand einen Vorschlag ausgedacht oder wenigstens Gedanken gemacht hat.

    Man müsste halt bekloppt genug sein, dass der Erfolg, dann einen „begründeten Vorschlag“ in der Rundablage des DOSB liegen zu haben, einem so viel Arbeit wert ist.

    Wo bleiben eigentlich die Fotos von den örtlichen Tiefgaragen?

  12. kann doch nur t20 werden. Das Profil ist quasi nach ihm erstellt worden. Vorschläge bringen also nichts mehr.

  13. haben die tatsächlich in der pr-mitteilung ihre eigene organisation falsch geschrieben?

    „Der DSOB-Ethikpreis wird 2010 erstmals verliehen.“

  14. Hatten Sie. Online ist es jetzt korrigiert. Linksaußen, diesen kleinen Buchstabendreher lassen wir doch durchgehen, oder. Ernsthaft: Das ist nachrangig, kann jedem jederzeit passieren.

  15. Pingback: Südafrika, Tag 1: Ashdown House : jens weinreich

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