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Das Olympische Bildungsmagazin

live aus Rio (12): olympischer Sportpolitik-Parcour im ganz normalen Wahnsinn

Back to the Future oder Blick in die Vergangenheit? IOC-Vorsteher Bach im Casa Italia. (Foto: Stratos Safioleas/Instagram)

Back to the Future oder Blick in die Vergangenheit? IOC-Vorsteher Bach im Casa Italia. (Foto: Stratos Safioleas/Instagram)

BARRA DA TIJUCA. 2.37 Uhr am Mittwoch, Ortszeit. Moin moin. Auf geht’s zu einem kleinen Experiment. Ich habe mir ein feines Tagesprogramm zusammengestellt, nur für Feinschmecker, einen wahrhaftigen sportpolitischen Parcour, und werde bis Donnerstagmorgen fast nonstop darüber berichten. Vom ganz normalen olympischen Wahnsinn. Allerdings abseits der Arenen. Ein Protokoll mit zahlreichen unwichtigen und nichtigen Details (Zeiten in Warteschlangen, Taxis, Stau, Wutanfälle beim zehnten Security-Check, Taxikosten, Getränke- und Speiselisten, aber nicht alle Gesprächspartner und besprochenen Themen), das frei zugänglich bleibt, damit jeder sehen darf, wie schweißtreibend so eine tägliche sportpolitische Weltreise im Auftrag der zahlenden Leserschaft sein kann. Und im besten Fall erfahren sie sogar etwas und buchen doch noch einen Olympiapass.

Das Programm, im Groben, nicht detailliert:

  • 7.45: Japan House, Tokio 2020 – Avenida dos Americas, Barra da Tijuca
  • 9.00: Deutsches Haus, DOSB-PK – Avenida Lucio Costa 8060, Barra da Tijuca
  • 11.00: IOC/ROCOG Briefing – Main Press Centre, Parc Olimpico, Barra da Tijuca.
  • 11.30: Schreibtischarbeit im MPC
  • 13.00: ab ins Casa Italia, Roma 2024, CONI – Costa Brava Club, Rua Sargento, José da Silva 3.621, Joatinga
  • 15.30: kurzer Bummel an der Copacabana, Nähe Copacabana Palace, Foto der Olympischen Ringe
  • 16.00: PyeongChang 2018 House – Copacabana, zwischen Beachvolleyball-Arena und NBC Studios
  • 17.00: eigentlich gern zum IAAF Pre-Competition Media Briefing – Caesar Park Hotel Ipanema, Avenida Vieira Souto 460, Ipanema -, aber das wird wohl zeitlich nicht passen
  • 17.00: Termin mit Thomas Bach: World Olympians Association (WOA) and EY are hosting „Women. Fast forward“ to recognise the achievements of some of the world’s most accomplished women in sport – Olympians Reunion Centre by EY, Clube de Regatas do Flamengo, Avenida Borges de Medeiros, 997 Lagoa
  • 20.00: Paris 2024 im French Club – Sociedade Hipica Brasileira, Avenida Borges de Medeiros, 2448 Lagoa
  • 21.30: Casa Italia, Party & live performance by Ivo Meirelles – Costa Brava Club, Joatinga
  • 23.00: noch ein paar Treffen in Barra, wahrscheinlich OFH (Olympic Family Hotels)

Reicht das wohl, um einen Eindruck zu erhalten?

Bin gespannt darauf, was ich streichen muss und wie viele Stunden es in diversen Taxis sein werden.

Komme ja gerade erst, mit kleinem Umweg über ein Hotel der olympischen Familie, aus dem Deutschen Haus, einer wunderschönen Anlage direkt am Atlantik – Barra Blue Beach Point, Avenida Lucio Costa 8060 -, die stets von einem angenehmen Lüftchen umspielt wird. Drei Etagen, Lounge-Atmosphäre, und wer das Allgäuisch des DOSB-Hausmeisters Alfons Hörmann nicht hören mag, der sich über die ersten Medaillen freute, der muss es auch nicht, er kann das Stockwerk wechseln und rundherum flanieren.

Wussten Sie übrigens, dass die Praktikanten, meist Sport- und Sportmarketingstudenten, die für die Deutsche Sportmarketing und damit auch für den DOSB hier tätig sind, ihren Flug und die Unterkunft in Rio selbst bezahlen müssen? Kann da DSM-Geschäftsführer Axel Achten nicht mal nachbessern? Der DOSB-General Michael Vesper oder Don Alfons? Arbeiten die hier umsonst und bezahlen ihre Tickets?

Ich hatte ein ausgiebiges, nettes und anregendes Gespräch am Stand der NADA, der passenderweise gleich neben der Theke platziert wurde, wo verschiedene Caipirinha-Sorten gemixt werden. Den Cabernet Sauvignon habe ich unlängst schon gelobt, das Churrasco sowieso, und den Pinot Noir Rosé – damit sich auch jeder darüber lustig machen kann, was Journalisten wichtig ist am späten Abend. Aber alle Namen, weder von Personen noch vom Menu, werden hier nicht genannt, nur manche.

Beim Flanieren in der obersten Etage, wo weiße Laken im Wind flattern, traf ich übrigens auf Sepp Fendt, den seit 1794 1994 amtierenden Präsidenten des Rennrodel-Weltverbandes FIL, der mit seinem lettischen Vizepräsidenten Einars Fogelis offenbar den Bau einer Rodelbahn im Amazonas-Delta besprach. Da ich Privatsphäre durchaus zu schätzen weiß, gibt es nur einen Schnappschuss aus sicherer Entfernung.

Unknown

Vielleicht ging es aber auch nur um die Frage, in welches Land die 49. Rodel-WM im Jahr 2020 neu vergeben werden soll, nachdem das superstrenge IOC-Exekutivkomitee doch Sepp Fendts FIL darum gebeten hat, die Entscheidung für Sotschi rückgängig zu machen, die Mitte Juni von 29 der 54 Mitgliedsnationen auf dem Jahreskongress in Lake Placid getroffen wurde. Der Sepp Fendt wird das schon irgendwie lösen. Im Zweifel einfach abwarten, die nächste Wiederwahl deichseln, dann wird das auch was mit Sotschi. Was interessieren schon die Diskussionen über ein Staatsdopingsystem, die in Rio nicht nur im Schwimmbecken Wellen schlagen. Meine Lieblingsnationen in der dezent expandierenden Fédération Internationale de Luge de Course sind übrigens Tonga, Thailand, die Niederlande, Puerto Rico und natürlich die U.S. Virgin Islands, wo ich 1993 fast einmal für die Nationalmannschaft verpflichtet worden wäre – aber das ist vielleicht mal eine andere Geschichte.

Oops, da hat mein eigentlicher sportpolitischer Parcour durch Barra und Rio noch nicht mal richtig begonnen, und ich komme schon vom Hundertsten ins Tausendste. Das kann ja was werden, so viele Anekdoten und hoffentlich manche nützliche Beobachtungen.

Wir lesen uns also nach meinem Erwachen, in dreieinhalb Stunden, dann geht es mindestens 18 Stunden gemeinsam auf Tour, denke ich. Damit ich es nachher nicht vergesse, schnell noch die Packliste: Rio 2016 Akkreditierung, OFH Akkreditierung, Akkreditierung Deutsches Haus/DOSB, zwei Akkus, Kamera, für den Apple-Fanboy: iPhone, iPad, MacBook Air, diverse Kabel und Verlängerungen, Kosmetiktäschchen, Wechsel-T-Shirt, Sonnencreme und Sonnenbrille, zwei Lesebrillen, zusätzliches Aufnahmegerät, Selfiestange, Tischstativ; Roma 2024 hat für den Abend noch den Dresscode vorgegeben:

smart-elegant, touch of white

Ich finde, da übertreiben sie es, diese eleganten Italiener. Ich belasse es mal bei den kleinen schwarzen (Schuhen).

Bis gleich, in diesem 18-Stunden-nonstop-Theater, zum kleinen olympischen Sportpolitik-Parcour. Morgen gibt es schon den nächsten.

7.02 Uhr: In meinem Alter möchte Mann sich natürlich nochmal umdrehen. Scheiß auf den iPhone-Wecker. Fühle mich aber von den japanischen Sportkameraden herausgefordert, die ich gleich treffe, denn die kennen weder Schmerz noch Verspätungen, die sind immer pünktlich.

Auf geht’s. Mal schauen, ob Uber es möglich macht, den ersten Termin zu schaffen, denn Jonathan Sache hat selbstverständlich Recht, wenn er da unten im ersten Kommentar anmerkt, die Liste oben sei eher Aufforderung zum Tippspiel, wie viele der Termine zu schaffen seien.

Schnäuzen, Zähne putzen, schütteln, brummen – und abschwirren.

7.54 Uhr: Der erste Taxifahrer, Deivid von Uber, fährt sehr überzeugt in die falsche Richtung und lässt sich von den Falten nicht entmutigen. Er will mir offenbar erklären, dass es da oben, irgendwo am Amazonas, auch eine Avenida das Americas gibt.

8.06 Uhr: Nach mehrfachem Wenden stehen wir natürlich im Stau. Wäre Deivid nur … Ach was, wer wird denn schon aufgeben?

Es ist immer wieder putzig (schreibe ich aus Anstandsgründen, tatsächlich kotzt es mich zunehmend an), dass Google Maps und Apple Maps etc auf Handys von brasilianischen Fahrern zu 90 Prozent andere Ziele und Routen generieren. Nur lachen kann ich darüber nicht mehr. Jedenfalls, Zwischenstand: erster von zwei Terminen gerissen, vielleicht auch gleich die ersten beiden. Sinnlose Fahrzeit: 43 Minuten. Sinnvolle Fahrzeit: Null. Frustpotenzial: bin noch relaxt, muss ich auch, denn es wird schlimmer.

20 Grad und Dauerregen heute übrigens. Habe deshalb die kleinen Schwarzen daheim gelassen, die Italiener sollen sich nicht so haben, blaue Turnschuhe tun es auch.

Die Einfahrt in die Cidade das Artes findet er auch nicht.

8.18 Uhr: Japan ist gestrichen. Ich weiß jetzt aber, wo es morgen Sushi zum Frühstück gibt. Habe Deivid nun den Weg zum Deutschen Haus erklärt und belegt. Er fährt aber erstmal Richtung Manaus.

Hat jemand einen Heli, den er heute nicht braucht?

  • Frust-o-meter: 1 von 100.
  • Sinnlose Fahrzeit: rund 50 Minuten.
  • Uber bucht 51 BRL ab, rund 15 Euro.

8.37 Uhr: Der Termin hier bei den Deutschen war eigentlich auf der Streichliste, genau deshalb: weil klar war, dass mich irgendeiner schon falsch fahren würde. Nun also wenigstens Kaffee. Und die erste Sicherheitskontrolle. Die Herren von der Bundespolizei (heißt das noch so), die gestern die brasilianischen Sicherheitskräfte eingewiesen haben, schlafen noch, aber die beiden Brasilianer machen das, was Brasilianer fast immer machen. Sich Zeit lassen. Das werden Sie jetzt verdammt verkrampft finden, aber wenn Sie binnen zehn Tagen zum gefühlt zweihundertsten Mal dabei zugesehen haben, wie in 50 Meter langen Schlangen jeder BRL des Wechselgeldes bei jedem Kunden einzeln vorgezählt wird, in Superslomo, und wie man sich darüber unterhält, was wohl im Rucksack sein könnte, wenn man doch einfach reinschauen könnte, dann ist das nicht mehr so lustig. Während also mein Zeug, obwohl mir zahlreiche Akkreditierungen um den Hals baumeln, einer gründlichen Betrachtung unterzogen wurde, schleuste DOSB-Sprecherin Ulrike Spitz mehrere Sportler vorbei, die Taschen rollten, in die 99 Scharfschützen passen. Macht man wohl keine Witze in Sicherheitsfragen? Quatsch. Was dämlich ist, muss man auch so beschreiben dürfen.

8.44 Uhr: Wie blöd das heute hier aussieht:

8.53 Uhr: Ich entscheide mich dafür, dass mir das Wetter bei diesem Parcour-Wettbewerb egal ist. Die Schnappschüsse werden einfach mal, sorry, scheiße, dabei soll es rund um die Casa Italia bei Sonnenschein traumhaft aussehen. Dafür kommt Mann nur moderat ins Schwitzen. Kann mich nicht mit derlei Kleinigkeiten aufhalten, ich brauche Content. Und zwar schleunigst.

Der olympische Geist kann jedenfalls auch nichts machen:

8.55 Uhr: Hatte ich eigentlich schon gesagt, dass mein Blog auf meinen Einspruch hin von einem Zensur-Dienstleister namens … nicht mehr als „politisch extrem“ und „Hass“ verbreitend eingestuft wird?

Die Firma „TIME for kids, Informationstechnologien GmbH“ bzw. deren Geschäftsführer schreibt:

Wir haben unverzüglich einen Überprüfungsprozess Ihrer Einklassifizierung eingeleitet. Mit dem Ergebnis einer Neuklassifizierung (siehe Screenshot im Anhang) unter:

  • Newsgroups / Bulletin Boards / Blogs
  • Sport

Inhaltlich stellt TIME for kids Schulen im deutschsprachigen Raum einen Schulfilter zur Verfügung. Wenn eine Internetseite gesperrt wird, wird dem Nutzer angezeigt, dass die Seite gesperrt ist und aus welchen inhaltlichen Gründen. (…)

Sollte Ihre Webseite nach Prüfung anders einklassifiziert werden, lag technisch eine falsche Klassifizierung vor. Trotzdem hätte jederzeit Ihre Webseite freigegeben werden können, wenn dieses unterrichtlich von Schülern und Lehrkräften gewünscht ist. (…)

TIME for kids liefert eine fertige Software, die ausschießlich von lizenzierten Kunden mit Verfügungsrecht eingesetzt wird. Allgemeine Server können diese nicht nutzen.

Wir hoffen, dass Sie mit der neuen Klassifizierung einverstanden sind.

War ich nicht. Was sind „Newsgroups“, „Bulletin Boards“? Klingt so zweites Jahrtausend.

Ich bat, ganz normal als Medium eingestuft zu werden, das sich um Journalismus bemüht. Aber eine Reaktion erhielt ich auf meinen Wunsch nicht. Man kann halt nicht alles haben. Besser als: „politisch extrem“, als ein Angebot „mit extremistischen Ansätzen“, „Sexismus“, Rassismus“ und „Unterdrückung von Minderheiten“.

9.06 Uhr: Was macht Olympiasieger Michael Jung anders als alle anderen, wird er gefragt.

Er und sein Pferd kennen sich richtig super.

Ingrid Klimke ist auch da und sagt, die Silbermedaille im Team habe „einen Hauch von Gold“.

Die Reiter haben kein Sportgerät, ein Pferd ist ein Lebewesen, sagt der Trainer. „Wir haben Silber gewonnen und sind auch stolz drauf.

Und nun die Schützin Monika Karsch, Gewinnerin einer Silbermedaille im Wettbewerb mit der Sportpistole. Es wird nach Fragen gefragt. Ich frage mich, ob sie ihre Waffe/n ohne Kontrolle mit ins Deutsche Haus gebracht hat.

Angenehm reflektierte Person.

9.15 Uhr: Wie man es macht, dass man immer wie die Ruhe selbst wirkt, wird Olympiasieger Jung gefragt.

Er hat das von klein auf schon mit Ponys gelernt, sagt er. Seinen Gaul Sam, inzwischen 16, kennt er auch schon eine Weile.

Monika Karsch berichtet, dass sie „auf der Kirmes wirklich alles“ wegschieße. „Das ist wirklich sehr einfach für uns, es wäre auch schlimm, wenn es anders wäre.“

Jetzt berichtet sie über ihre Liebe zur Pistole. Über Antizipation und Gefühle, über Spachtelmassen am Schaft und ihre Lieblingswaffe.

Ich höre gern zu. Wirklich. Sie erklärt das schön. Das sage ich ohne jede Ironie. Solche Situationen sind mir mit die liebsten.

Ich habe vor Jahren mal ein Interview mit dem Gewichtheber-Olympiasieger Ronny Weller geführt, dem seine Hanteln geklaut worden waren. Hatte damals eine Vermutung und lag richtig: Auch Ronny Weller hatte zu seinem Arbeits- und Sportgerät, den Hanteln eben, eine liebevolle Beziehung aufgebaut. Trotzdem fragte er mich am Ende des Telefonats: „Wollen Sie mich verarschen?“ Ich antwortete wahrheitsgemäß: Überhaupt nicht.

Monika Karsch wird nach der Sicherheit in Brasilien gefragt. Sie hat gut reden, die Frau mit der Waffe, sie kann in jede Favela. In der Favela gleich ein paar Hundert Meter (zwei, drei Kilometer) nördlich des Parc Olimpico rannten bis vor kurzem übrigens schwer bewaffnete Kinder-Gangs herum und haben sich beschossen. Dann wurden sie beschossen, ja, Sarkasmus, ganz böse, und in die Favela wurde eine Asphaltstraße gefräst. Seither ist einigermaßen Ruhe. Wird sich aber nach Olympia wieder ändern. Und die Straße wird bald verrotten, so wie sie aussieht.

Ein Finale im Schießen heißt übrigens: Gold Medal Match.

Eine sehr angenehme, lebenskluge Sportlerin.

Monika Karsch

Monika Karsch

Bin begeistert. (Obwohl Schießen.)

9.28 Uhr: Die Silbermedaillengewinnerin Julia Krajewski sagt, der ARD-Reporter Carsten „Seit 2008 wird zurückgeritten“ Sostmeier, der wieder mal mit verbalen Ausfällen glänzte, habe sie inzwischen angerufen und sich entschuldigt. „Da ich es mir noch nicht angesehen habe, weiß ich auch noch nicht, ob ich die Entschuldigung annehme. Vielleicht will ich es mir auch gar nicht anschauen.“

9.36 Uhr: Und DOSB-Sprecherin Ulrike Spitz erklärt mir bereits, ganz nett, was es da vorhin (s.o.) an der Sicherheitsschleuse auf sich hatte, als die Sportler durchmarschierten. Soll eigentlich nicht passieren.

Alles bestens.

Und, schon müde? Oder bereit für die nächste Etappe im olympischen Sportpolitik-Parcour?

Halten Sie durch, ich komme langsam auf Betriebstemperatur.

9.57 Uhr: Die Referentin des deutschen Generalkonsuls fragt an der Garderobe im Auftrag des Chefs, wo im Haus der Bäcker mit dem Apfelstrudel sei. Eine Minute später serviert eine fleißige Freiwillige:

Apfelstrudel für den Generalkonsul

Apfelstrudel für den Generalkonsul

Werde beim nächsten Mal auch diesen Bäcker suchen.

10.08 Uhr: Mein Fahrzeug für die nächste halbe Stunde:

image

Mit Fahrerin, eine Carioca mit deutscher Mutter, kommt direkt aus Barra.

Super Service der DSM. (Aber Reisekostenübernahme für die wunderbaren Volunteers wäre noch besser.)

10.44 Uhr: Schreibt mir gerade jemand:

Reiten, Schießen, Bogenschießen – nur im Fechten klappt das nicht mit den Mittelalter-Sportarten.

Ich sitze im Büro im MPC. Sensationell. Was eine ortskundige Fahrerin, eine Limousine und das richtige Ticket hinter der Windschutzscheibe doch ausmachen. 43 Minuten vom Deutschen Haus, durch die Sicherheitsschleuse bis zum temporären Arbeitsplatz. Unschlagbar. Es werden also doch mehr als zwei bewältigte Termine aus der Liste da oben. Gleich: IOC, ROCOG.

11.06 Uhr: Brasiliens erste Goldmedaillengewinnerin, Judoka Rafaela Silva, geboren in der City of God. Prasselnder Applaus der brasilianischen Journalisten. Leriana Gidueriredo, Chefin des Sportinstituts (wo, das habe ich gerade nicht verstanden, in der City of God?), preist die sozialen Aufstiegschancen, die der Sport biete. „Wir sind alle sehr berührt, wir hoffen, dass uns der Sport dabei hilft, die Gesellschaft zu verändern.“

Einige ihrer Freundinnen aus der City of God sind auf die schiefe Bahn gekommen, kriminell geworden oder sehr früh schwanger geworden, sagt Rafaela Silva. Als Kind in der Cidade de Deus konnte sie nach 15 Uhr nicht mehr auf der Straße sein. „Zu gefährlich.“

Sie berichtet über Hass in sozialen Netzwerken. Sie sei ein Affe, haben manche geschrieben, sie solle besser hinter Gefängnisgittern bleiben.

Judo habe ihr Leben verändert, sagt Rafaela. Sie wollte als Kind nur etwas zu essen haben. Und Kleidung. Durch ihren Sport kann sie inzwischen ihre Familie unterstützen. 2013 hat sie bei Marius Vizers WM im Ginásio do Maracanãzinho bereits Gold gewonnen.

Es gibt solche Geschichten.

Um die zu erzählen, hat das IOC sie auf das Podium gesetzt.

11.16 Uhr: Nun ist sogar fast noch ein Sport-Blog geworden. Erst die deutschen Medaillengewinner, nun Frau Silva.

Passt schon. Die O-Töne geben einen guten Eindruck, glaube ich.

Rafaela Silva sagt, bei Olympischen Spielen gehe es nicht nur ums Geld und darum, dass bestimmte Kreise sich die Taschen füllen können.

Jamil Chade, Folha de Sao Paulo, fragt, ob Brasilien auf dem Weg sei, ein olympisches Land zu werden, nicht nur eine Fußballnation.

Vielleicht wird Judo beliebter werden, sagt sie. Sie habe ihre Medaille für alle Brasilianer gewinnen wollen.

Sie sagt, Olympia-Proteste könnten die Lebensträume von Sportlern zerstören.

Meanwhile im Paralleluniversum, Tommy B. macht alle glücklich:

11.25 Uhr: Fragen an den ROCOG-Sicherheitschef Luiz Fernando Correa?

Zur Attacke auf einen Medienbus gestern: Drei Verletzte durch Kugeln? Wer ist verantwortlich?

Herr Correa: Unglückliches Ereignis. Arbeiten auf Hochtouren. Es wurden Steine auf den fahrenden Bus geschmissen, die die Fenster durchschlagen haben. Es gab vorher schon ähnliche Zwischenfälle. Kontrollen wurden verschärft. Im Laufe des Tages gibt es weitere Informationen. Polizei untersucht noch.

Mario Andrada, ROCOG-Sprecher: Der Bus war von Deodoro auf dem Weg zum MPC. Forensiker sind am Werk. Er spricht von sieben verletzten Journalisten, glaube ich auf dem einen Ohr in Englisch zu hören, mit dem anderen habe ich eine deutsche Übersetzung. Da werden keine Zahlen genannt. Glaube aber, ich hab mich nicht verhört.

Die Ticketfrage. Und die Frage nach dem verfärbten Wasser bei den Wasserspringern.

  • 362.000 Zuschauer gestern insgesamt. Sagt Andrada.
  • Heute sind 411.000 Tickets verkauft.
  • Bisher 1,96 Millionen insgesamt verkauft.

Sehr lustig, als er sagt, ROCOG nutze keine öffentlichen Mittel für die Ausrichtung der Spiele. Derlei Lügen werden nie aufhören. Unmöglich. Sie sind schamlos.

Wasserfarbe zurückzuführen, natürlich, auf chemische Veränderungen, ph-Wert und Cl-Wert seien normal. Offenbar haben sie was Alkalisches zugeführt – angeblich soll sich das Wasser wieder vom Grün in ein akzeptables Blau verfärben. Man habe die vorgeschriebene Routine verfolgt. Mag sein, dass die Becken von zu vielen Sportlern genutzt worden seien, deshalb das Umschlagen. Gesundheitliche Risiken bestünden nicht, behauptet er.

Man hatte eigentlich heute Morgen ein feines Blau erwartet. Nun kam der Regen und hat das irgendwie verhindert. Sagt er.

Tja, der Regen. Ich sag doch, da kann auch der olympische Geist nichts ändern.

Gibt es ab jetzt Eskorten für Medienbusse von und nach Deodoro?

Correa: Anwesenheit von Streitkräften soll verstärkt werden. Keine Motorräder-Eskorte, aber mehr Kräfte an der Strecke.

Der Busfahrer hat gestern angehalten, genau das Gegenteil von dem, was er tun sollte. Journalisten berichteten, auch die kurz darauf eintreffenden Sicherheitskräfte seien überfordert gewesen.

Correa: Das war ein städtisches Gebiet. Man kann so was nicht ausschließen. Es sei wahrscheinlich Vandalismus, keine kriminelle Absicht. Man brauche verstärkt mobile Patrouillen. Und „weitere Maßnahmen in diesen Bezirken“, worüber er nicht Auskunft geben möchte.

Eine Amerikanerin direkt vor mir war gestern in dem Bus. Sie sagt, es sei nicht nur ein Loch in der Scheibe gewesen. Es seien zwei gewesen. Sie glaubt dem Spuk nicht. Sie sagt, welche olympische Qualität müssten Steinewerfer haben, die einen rasenden Bus treffen. Sie spricht es nicht aus, meint aber offenbar, dass es doch Schüsse waren. Die Insassen des Busses hätten den Fahrer aufgefordert, sofort weiterzufahren und das Licht auszumachen. Warum habe ROCOG den Verletzten keine Hilfe angeboten, nicht mal sich nach dem Befinden erkundigt?

Correa behauptet noch einmal, die Polizei habe gesagt, es sei ein Stein gewesen, keine Geschosse. Er behauptet, es habe ärztliche Versorgung gegeben. Die Frau war aber dort, sie hat nichts gesehen.

Andrada sagt, man habe mit einigen Journalisten aus Argentinien und einigen betroffenen Brasilianern gesprochen. Man habe erfahren, das es keine ärztliche Betreuung gab – er sagt also das Gegenteil dessen, was sein Sicherheitschef gerade falsch behauptet hat.

Andrada sagt, es sei sicherheitstechnisch durchaus in Ordnung gewesen, das Licht anzulassen, damit mögliche Angreifer sehen, dass der Bus nicht mit Militär besetzt war.

Die Amerikanerin ergänzt, dass es lediglich eine Wasserflasche gegeben habe, um Blut abzuwischen, das sei alles an Unterstützung gewesen. Zum Glück gab es offenbar keine schwereren Verletzungen.

Man wolle nun nachfragen, sagt Andrada. Wow.

Mark Adams sagt gar nichts.

War der Fahrer ein Volunteer oder ein bezahlter Fahrer?

Wir wissen es nicht, behauptet Andrada.

Ehrlich gesagt, ich glaube hier kein Wort.

Rob Harris von AP insistiert. Sie nutzen also unbezahlte und untrainierte Arbeitskräfte?

Wir nutzen beides, behauptet Andrada. Einige Minuten später trägt er nach, es habe sich um einen Profi gehandelt, der für die Arbeit bezahlt wird.

Elmar Theveßen vom ZDF fragt, ob man Schüsse auf den Bus ausschließen könne.

Jetzt wird es etwas hektisch, weil ich mich um ein Mikrofon bemühe und kaum Notizen machen kann. Habe deshalb die Antwort auf Theveßen nicht mitbekommen. Den Gesetzen der Logik zufolge müsste die Antwort „ja“ gelautet haben.

Jamil Chade hat offenbar eine feine Geschichte über Vetternwirtschaft. Demnach seien Verwandte der Frau des ROCOG-Clowns-Präsidenten Carlos Nuzman mit Aufträgen zur Lebensmittelversorgung bedacht worden.

Andrada rattert routiniert runter, dass das nicht der Fall sei, dass alle Aufträge sauber vergeben worden seien und dass es sich um den geschiedenen Gatten der jetzigen Frau Nuzman handele bzw. Verwandte des Geschiedenen. Frau Nuzman habe keinerlei Aktien an dessen Firmen und Geschäften.

Ticket-Sales seien insgesamt von 79 auf 82 Prozent gestiegen. Hatten die nicht vorgestern von 85 Prozent geredet? Aber wahrscheinlich habe ich wieder etwas falsch verstanden.

Was ich aber nicht falsch verstanden habe, war die Antwort von Mark Adams auf meine Frage.

Kam wie aus der Maschinenpistole, drei oder vier Sätze in zwei Sekunden, die in meinen Ohren so klangen: „Welcher Idiot hat Dir das Mikro gegeben?“

Ich bat ihn um einen Kommentar zum Anschlag auf den Journalisten-Bus, wollte wissen, was das IOC unternommen habe und wie das IOC wohl reagiert hätte, wäre der Anschlag (ob mit Steinen oder Kugeln) auf IOC-Mitglieder verübt worden, nicht auf Journalisten?

Wir sind dafür nicht zuständig.

Rattert Adams. Bügelt mich routiniert ab wie einen Idioten.

Wie sie wissen, sind wir nicht für Sicherheit zuständig. Das IOC hat sofort reagiert und Aufklärung verlangt.

End of discussion.

Ein ARD-Kollege fragt noch danach, ob Andrada jetzt, da sich die Zwischenfälle häufen, seine Aussage bereue, wonach Rio während der Spiele die sicherste Stadt auf Erden sei.

Ich bereue nichts. Das ist unser Ziel. Das ist unsere Mission. Davon gehen wir nicht ab.

Ich habe vor 20 Jahren schon mal einen CEO eines Organisationskomitees solche Sätze sagen gehört. Damals lobte Billy Payne in Atlanta seine Heimatstadt als sichersten Ort des Planeten.

Einige Tage später explodierte die Splitterbombe im Olympic Park, verletzte 111 Menschen und tötete zwei Personen. Meine Seite 3 von damals kann ich gerade nicht verlinken.

12.44 Uhr: Mein lieber Sebastián Fest, Sportchef und Mitglied der Chefredaktion von La Nación in Buenos Aires. Hat kürzlich erst meinen Sohn glücklich gemacht, als er ihm via Whatsapp fachmännisch erklärte, dass Messi natürlich wieder für die Selección spielen wird. Und nun das, er ist ein TV-Talent:

12.54 Uhr: Letzte Büroarbeiten. Gleich geht es zur Casa Italia nach Joatinga. Fast ein bisschen schade, denn um 13.15 Uhr gibt es eine Pressekonferenz des US Track & Field Teams.

13.28 Uhr: So, gerade noch ein paar gute Termine für Donnerstag und Freitag bestätigt (stay tuned), und nun schnell fein machen für die Casa Italia. Diesmal ohne Chauffeur.

16.59 Uhr: Das sind die italienischen Momente des Lebens mitten im brasilianischen Leben. Casa Italia. Es müsste heißen Castle Italia.

Die Casa Italia ist atemberaubend. Sogar bei diesem Wetter.

Unglücklicher Weise haben sie die Zugbrücke hochgezogen und ich sitze immer noch hier. Jetzt zur Copacabana aufzubrechen ist reichlich sinnlos, weil es staut und staut.

Die Italiener haben dieses Felsenschloss aus den 1970ern, das halb verfallen war, einfach selbst umgebaut. Sensationell. Wer mag, stelle sich die Location bei besserem Wetter vor. Vergessen wir mal einen Moment die Sportpolitik? Das tun die beiden IOC-Mitglieder da drüben auch gerade, die in den tiefen Sesseln schlummern.

21.35 Uhr: Manchmal wird aus Plaudereien durchaus Ernst. Ich weiss also nicht, ob ich mich nochmal melde. Wenn nicht, ist es on the long run viel wichtiger. Stay tuned.

8.31 Uhr: Ralf hat gerade eine SID-Meldung verlinkt, wonach das IOC drei der vier Olympiakandidaten für 2024 ermahnt habe, sich zurückzuhalten. Es ging in dem Schreiben um Einladungen an Medienvertreter. Davon habe ich gestern natürlich gehört und das mit einigen Leuten besprochen. Finde ich insgesamt schon etwas witzig. Frage mich gerade, ob ich etwas verpasst habe: Dürfen Journalisten denn inzwischen die Olympiastädte wählen?

In früheren Jahren hat es natürlich Exzesse gegeben, haben einige in der Branche prominente Journalisten zugleich für Olympiabewerber gearbeitet – auch bei deutschen Bewerbungen. Vergleichsweise harmlos: Sogar München 2018 hat, unter dem DOSB-Präsidenten Bach, zum Beipiel zur Berichterstattung über den Besuch der IOC-Evaluierungskommission im März 2011 Journalisten teilweise die Flugtickets bezahlt. Ob auch die Hotels, weiß ich nicht. Da wird schon noch einiges gewesen sein. Aber nochmal, das ist vergleichsweise harmlos.

Anyway, ich habe es zwar nicht mehr in den French Club geschafft, sondern war noch woanders (hatte ganz oben angekündigt, dass ich natürlich nicht über Gesprächspartner öffentlich Protokoll führe), aber diese Stunden im Casa Italia haben sich gelohnt. Abends habe ich zum Beispiel noch Strichliste über IOC-Mitglieder und andere Besucher geführt. War sehr interessant, wer wie mit wem. Es müssten allein in diesen Stunden fast ein Dutzend Mitglieder und andere Personen aus der Administration gewesen sein.

Ob uns das wirklich etwas erzählt, weiß ich natürlich nicht. Aber man nimmt es auf, versucht es zum richtigen Zeitpunkt zu beschreiben und in die große Geschichte einzubinden, wenn es soweit ist. Tut mir leid, wenn ich das etwas kryptisch formuliere. Bei allen Plaudereien, Beobachtungen und Anekdoten: jede Episode, jede Wendung und jedes Thema auf meiner to-do-Liste werde ich natürlich nicht bloggen. Da bleibt das meiste, wo es hingehört.

9.26 Uhr: Auch wenn es am Ende doch nur wenige Stationen waren, bin ich mit dem kleinen Selbstversuch gar nicht unzufrieden. Ich glaube, die Notizen könnten schon einen Eindruck davon liefern, wie es bei so einem Mega-Event zugeht. Ganz unaufgeregt die DOSB-PK mit Medaillenbesprechungen, hektisch und inhaltlich zunehmend aufgeladen die IOC/ROCOG-PK. Das Idyll Casa Italia auf halben Wege zwischen Rio und Barra grandios gelegen, um Anlaufpunkt für viele IOC-Mitglieder zu sein. Denke, ich werde so etwas nochmal machen. Wobei meine Arbeitspläne für heute und morgen ganz andere sind – fast ausschließlich Hintergrundgespräche. Über mindestens zwei davon werde ich nicht live, logisch, aber unmittelbar darauf ziemlich ausführlich berichten.

11 Gedanken zu „live aus Rio (12): olympischer Sportpolitik-Parcour im ganz normalen Wahnsinn“

  1. Bis gleich, in diesem 18-Stunden-nonstop-Theater, zum kleinen olympischen Sportpolitik-Parcour.

    Ich verstehen deine Tagesvorschau als Einladung zum Tippspiel. Was schaffst Du wirklich und wo scheiterst Du an Stau, längeren Gesprächen etc.

    Also hier meine Streichliste:
    > 11.30: Schreibtischarbeit im MPC (stark verkürzt)
    > 15.30: kurzer Bummel an der Copacabana (nicht mehr als 5min.)
    > 17.00: eigentlich gern zum IAAF Pre-Competition Media Briefing (Du sagst es selber…)
    > 23.00: noch ein paar Treffen in Barra, wahrscheinlich OFH (je nachdem, wen Du auf der Party vorher triffst, sinkt die Chance auf weitere Treffen im OFH)

    Bitte nicht als Demotivationseintrag verstehen. Wir sind bei den Spielen. Deine Leser wünschen sich Spiele. Da kann ich nicht anders.

    Dann mal los. Guten Tag Dir!

  2. @jw, Casa Italia, Fragebitte, Merkliste: Wie wird über den strittigen Dopingfall des Gehers Alex Schwazer gesprochen?

  3. @ Jonathan:

    Stimmt alles. Beeinflussen kann ich es eigentlich gar nicht, was zu schaffen ist und was nicht. Kommt ganz allein auf den Verkehr an. Wenn ich Pech habe, sind nur vier oder fünf Termine drin – der Rest vergeht in diversen Staus.

    @ mb:

    Relax mal schön. Wer wird denn so ernste Themen anreißen?

  4. Muss mal gesagt werden: Per Videobeweis wurde beim Hockeyspiel GER-KOR eine Siebenmeter-Entscheidung korrigiert.
    Und: Leere Tribünen.

  5. @ Jonathan #1

    Man muss sich halt hohe Ziele stellen :)

    Habe im Beitrag abschließend gerade ergänzt, dass sich insgesamt durchaus zufrieden damit bin. Ich glaube, die Notizen geben einen passablen Eindruck wieder. Bin sehr froh, dass ich gestern eben nicht viele Stunden in irgendwelchen Staus verbracht habe und dass es nur ein Taxifahrer war, der mir einen Termin versaute, den ersten. Davon hatte ich schon zu viel. Auf den Nahkampf Richtung Rio und in Rio und das Location Hopping, das mich eigentlich gereizt hatte, habe ich dann bewusst verzichtet. So war es schon ganz gut und ich konnte einige Dinge erledigen, die sich in den nächsten Tagen auszahlen. Ein oder zweimal gehe ich so einen Parcour aber noch an.

  6. Pingback: live aus Rio (20), ARD und ZDF und die Quadratur des Kreises: „keine Ahnung, zu viel Fußball, zu wenig live, zu viel MAZ“ • Sport and Politics

  7. Pingback: Was vom Tage übrig bleibt (97): Sportminister, gekürzter McLaren-Bericht, Tokio 2020, Isinbajewa • Sport and Politics

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