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Das Olympische Bildungsmagazin

Und noch zwei Wundersprinter

Bin ein bisschen spät und gerade wieder aus meinem Spätsommerschlaf erwacht. Deshalb spare ich mir mal lange Kommentare, diskutiert wird ja bereits über die von John Smith gecoachte famose Carmelita Jeter. Sie ist also die zweitschnellste Frau nach Flo Jo (heute ist übrigens ihr elfter Todestag) und vor etlichen Doperinnen, wie etwa Marion Jones:

Und schließlich Tyson Gay, ebenfalls in Shanghai, einfach mal so zum Ausklang der langen Saison, eine Zeit, die doch eigentlich dem Witzbolt vorbehalten schien. (Ich weiß, Gay rannte 2008 in Eugene mit zu viel Wind ähnlich schnell. Ich war dabei.)

17 Gedanken zu „Und noch zwei Wundersprinter“

  1. Na, würde mal sagen zwei interessante Läufe (Bei dem von Gay ist beeindruckend, wie er den Start verschlafen hat und eigentlich erst am Ende richtig beschleunigt…)

    Aber eine Frage stelle ich mir:
    Was genau möchtest Du mit diesen Viedeos zum Ausdruck bringen?

    Wenn die beiden vor ein paar Jahren „Mitläufer“ waren, wären Zeitvergleiche nicht schlecht. Da fehlt mir aber leider auch grad die Zeit für.

  2. In Bezug auf Jeter, genannt „Jet“, könnte der Hausherr etwa folgende Informationen vorenthalten haben, weil dafür ein ganz klein wenig Hintergrund- plus google-Wissen reicht: Jeter ist für eine Sprinterin juvenile 29, ihre Bestzeit lag bis 2007 bei 11,02. Ihr neuer Trainer John Smith hat Dopingsünder wie Torri Edwards oder Mickey Grimes betreut. Ihr Agent Mark Block ist verehelicht mit Shanna Pintusevitch-Block, mehrfache WM-Medaillengewinnerin zwischen 1994 und 2003. Außerdem Kundin von Balco/ Victor Conte.
    Spaßeshalber kann man hinzufügen: In diesem Jahr ist sie von der USADA daheim in den USA, nun ja, einmal im Training kontrolliert worden, 2008 fünfmal usw.

    Ihre Stimme klingt auch überzeugend: My coach said I had it in me

  3. Geiler Lauf vom Gay,hätte er den Start nicht verpasst,wäre Usain fällig gewesen.

    JW,
    da er von links und rechts der 5.ist,hat er nach den letzten Dopingweisheiten(jeder 3.dopt) nichtmal gedopt;-)

  4. @ha
    Ich nehme mal an, der „Hausherr“ hat im Blog fleissig mitgelesen, denn auf den Trainer und die Bestzeiten von Jeter haben wir schon hingewiesen.
    2006 11,46 2007 11,02. Das sind doch Wunderdinge!

  5. @TobiasL u.a.
    Jo.
    Die Frage lautet demnach: Womit wird dieser Jet betankt? Alle Wege, so etwas herauszufinden, von Kalifornien bis Wien, scheinen über Steuerfahnder zu führen. Bei welchem Finanzamt also ist Mark Blocks Total Sports Management gemeldet? Bei welchem
    John Smith?
    Und: Schlafen die denn???

  6. @ TobiasL, ha: Ja, ich habe fleißig mitgelesen.

    @ coloumbo: Fragen beantwortet? Besser als die beiden oben genannten hätte ich es jetzt auch nicht vermocht.

    @ Walter: „geiler Lauf vom Gay“ – ja, so kann man es auch sehen.

  7. Ja, das hat einige Fragen in der Tat beantwortet.
    Besten Dank dafür!

    Hatte ja geschriebn, dass die Zeit es mir leider nicht immer erlaubt selber zu recherchieren und nachzulesen.
    Deshalb ist dieser Blog ja so angenehm, da es meist gute Zusammenfassungen gibt. (Auch wenn man sich da nicht immer drauf verlassen sollte ;-)

    Wie sieht es mit Neuigkeiten aus Wien aus? Da scheint doch nun wieder was in Gang zu kommen und vielleicht gibt es dann pünktlich zur Wintersaison doch mal zufällig Namen von deutschen Top-Athleten die „Frischblut“ bekamen??

  8. Eine interessante Auffassung von einem noch interessanterem Sportler: Haile Gebrselassie

    Weltrekorde wecken Verdacht. Spüren Sie am eigenen Leib, daß das Publikum genug hat von Rekorden?

    Die Leute wollen Rekorde sehen. Athleten wollen etwas Besonderes leisten. Nicht viele können Rekorde laufen. Wenn wir an Rekorde denken, müssen wir darüber sprechen, wer wir sind. Ich kann jedem sagen, wie ich mich vorbereitet habe: perfekt. Man fängt nicht am Tag vorher mit einem Weltrekord an.

    Justin Gatlin hat zuviel getan für seine Leistung: Er hat gedopt. Viele andere, allen voran Marion Jones, stehen unter Verdacht. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften waren alle froh, daß es keinen Weltrekord gab; er hätte die Zweifel nur vergrößert.

    Wenn jemand Weltrekord läuft, sagen die Leute: Er hat bestimmt etwas genommen.

    Bekommen Sie das zu spüren?

    Ja, im Moment. Für den Sport ist es nicht schlecht herauszufinden, wer unschuldig ist.

    Wie kann man das?

    Ich kann tausend Leute betrügen. Ich kann die ganze Welt betrügen. Aber ich kann nicht mich selbst betrügen. Athleten müssen das bedenken. Es geht nicht nur darum, daß der Leichtathletik-Verband herausfindet, wer schuldig ist und wer nicht. Vergiß es! Ob sie Sperren von drei oder vier Jahren verhängen, ist ganz egal. Es geht um den Athleten, der sich selbst für immer sperrt. Wenn er sich klar wird, daß er betrügt, ist das das Schlimmste, was ihm passieren kann. Er ist von sich selbst gesperrt, aus seinem eigenen Leben ausgesperrt.

    Spüren Sie im Rennen, ob Ihr Gegner sauber ist oder gedopt?

    Darüber denke ich nie nach. Ich gehe immer davon aus, daß mein Konkurrent genauso trainiert hat wie ich. Selbst wenn ich glauben würde, daß sie etwas nehmen – mir ist das egal. Wenn ich gewinne, bin ich noch froher, daß ich sie besiegt habe.

    Sie haben keine Lösung?

    Wenn Doping erlaubt wäre, würden alle nehmen, was sie für wirkungsvoll hielten. Und kein Athlet würde siegen, sondern der Arzt. Vielleicht würde eine Freigabe dazu führen, daß sich alle mit hohen Dosierungen selbst umbringen.

    Wenn Sie am 24. September erfolgreich sind, wird das Ihrer Karriere einen Schub geben?

    Ich fühle mich wie vor einem Neubeginn. Wenn ich den Rekord brechen kann, fange ich wirklich an, über noch mehr nachzudenken.

    Sie laufen also nicht kopfüber in den Verdacht?

    Come on!

    http://www.faz.net/s/Rub9CD731D06F17450CB39BE001000DD173/Doc~EEE2BBA13451A4C7DBFDE7595CB5EA0A2~ATpl~Ecommon~Scontent.html

  9. @ha
    Danke für den spannenden Hinweis zum Finanzamt.

    @herbert
    Das Interview mit Haile ist schon ein paar Jahre alt, und ich fand‘ seine Bemerkung über das Gefühl des Sieges sehr bemerkenswert. Die Frage habe ich mir auch oft gestellt, wie kann man sich ehrlich freuen, wenn man selber weiss, beschissen zu haben.
    Heute denke ich etwas anders, man kann sich freuen, weil man davon ausgeht, es handelt sich um einen Wettbewerb unter gleichen Bedingungen.
    Auch Haile ist übrigens durch seinen Manager Hermens selbst ins Gerede gekommen. Aber das wäre wirklich fürchterlich…

  10. @TobiasL

    Oh, danke. Da kann man mal sehen, wie schnell man gelinkt ist. Anderseits zeigt es das Glück und das Unglück gleichzeitig. Haile läuft noch immer erfolgreich und sauber. Und im moralischen Bereich der Sache hat sich wenig bewegt.
    Ich hatte mich schon ob des Datums des Laufes gewundert, glaubte aber an den Druckteufel.

  11. Die Gefühle hat Robert Lechner sehr gut wiedergegeben “ Ich dachte ich wäre ein Auserwählter “

    Er scheint der einzige Akteur seines damaligen Umfelds zu sein,der nachdenkt und reinen Tisch machte.Der BDR hat sich noch nicht geäußert?

  12. @ Walter

    Wenn es die Möglichkeit gibt,mithilfe der betroffenen Athleten die Frage aufzuklären,kann man darauf warten, dass der Verband blockiert. Die Zusammenarbeit der Betroffenen bei der Klärung von derartigen Sachverhalten ist nicht entwickelt, wenn überhaupt vorhanden. Immer hat jemand etwas für ihn substanziell Nachteiliges zu verbergen. Evtl. gar Schuld zugeben, ist ein Jahrtausendproblem der Menschheit. Also sollte man nicht nur die Methoden der Heilung, sondern auch die für eine Heilung erforderliche Atmosphäre überdenken. Der Wink mit dem Damoklesschwert hat noch nie Offenheit erzeugt. Leider ging die Kronzeugenreglung als das erhoffte verbessernde Instrument sowohl zahlen- ( in Deutschland sind es imho bislang nur 3 Radsportler gewesen, wovon zwei im nachhinein von ihrer Enttäuschung keinen Hehl machen) als auch aufklärungsmäßig bislang auch noch nicht auf Erfolgskurs. Jetzt warten wir auf das Anti-Doping-Gesetz – wie unlängst von Frau Freitag wahlkampftaktisch herbeigeredet – sollten uns dabei aber den Blick des Kaninchens auf die Schlange ersparen.

  13. Wenn ich das alles so lese von und über Frau Jeter, ist das wie ein Deja-vu. Die Dame scheint eine geklonte Kelly White zu sein. Denke, dass die US-Mischpoke nicht wirklich aus dem Balco-Skandal gelernt hat.

  14. Der „Deutsche Fernsehpreis“ 2009 für die beste Sportsendung geht doch tatsächlich an das ZDF und deren Berichterstattung zur Leichtathletik-WM.
    Verzeihung, dass ich diesen Blog nutze um meine Wut über diese schwachsinnige Entscheidung auszudrücken, ein Sende, der es nicht geschafft hat die Siegerehrungen der nichtdeutschen Sieger zu übertragen, der einen Kommentator bar jeglicher feingeistigen und kompetenten Arbeit beschäftigt…
    Zumal mit „Sport-Inside“ eine wirklich gute Sportsendung nominiert wurde.
    Diese Wahl-eine Qual!

  15. Die Läufe fand ich sehr beeindruckend. Allerdings kommen bei so guten Leistungen auch immer Zweifel auf.
    Aber solange nicht das Gegenteil bewiesen ist, glaube ich an das Gute im Menschen.

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