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Das Olympische Bildungsmagazin

München 2018: Abschied von Geschäftsführer Willy Bogner

Es hatte sich angedeutet, und es wird der Münchner Olympiabewerbung garantiert nicht schaden, dass Willy Bogner seinen Posten als Geschäftsführer abgibt. Dass ich ihn für eine Fehlbesetzung hielt, habe ich hier mehrfach beschrieben und hoffentlich auch gut genug begründet – beim ersten Text war ich zu ausgesprochen höflich:

Bogner war ein Problem für die Bewerbung, ja sogar eine Gefahr. Seit einiger Zeit werden „gesundheitliche Gründe“ vorgebracht, nun wurde der Abschied aus dem operativen Geschäft verkündet. Wie das immer so läuft: Bogner wechselt in den Aufsichtsrat.

Und da ist es nur noch einer aus dem einstigen Geschäftsführer-Trio, das zu keiner Zeit als Kollektiv agierte:

München-2018-Geschäftsführer Richard Adam, Willy Bogner, Bernhard Schwank (v.l.) Foto: Olympia GmbH

Übrig geblieben ist Bernhard Schwank (r.), der vom DOSB in die Münchner Verbannung (sorry) geschickt wurde. Richard Adam (l.) musste im März gehen, nun geht Bogner.

Die Pressemitteilung in der üblichen Verbal-Folklore:

Aus gesundheitlichen Gründen: Willy Bogner wechselt in Aufsichtsrat

München, 06.09.2010 – Willy Bogner hat die Bewerbungsgesellschaft München 2018 auf Anraten seiner Ärzte gebeten, ihn aus gesundheitlichen Gründen ab sofort von seiner Funktion als Vorsitzender der Geschäftsführung zu entbinden. Die Gesellschafterversammlung hat bei einer heute kurzfristig einberufenen Telefonkonferenz diesem Wunsch einstimmig entsprochen.

DOSB-Präsident Thomas Bach, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, Bürgermeister Thomas Schmid, Landrat Georg Grabner, DSV-Präsident Alfons Hörmann und DOSB-Generaldirektor Michael Vesper dankten Willy Bogner für sein außergewöhnliches Engagement in den vergangenen Monaten und zollten ihm Respekt für seine schwere Entscheidung: „Willy Bogner hat viele bleibende Impulse gesetzt und die Bewerbung nachhaltig inspiriert. Darauf können und werden wir aufbauen.“

Willy Bogner wird der Gesellschaft weiterhin verbunden bleiben. Die Gesellschafter wollen auch künftig auf seinen wertvollen Rat insbesondere im Bereich Marketing und Kommunikation setzen und werden ihn deshalb in den Aufsichtsrat wählen.

„Meine Erkrankung ist doch ernster als angenommen. Von längeren Auslandsreisen raten meine Ärzte dringend ab. Darum bitte ich um Verständnis, dass ich die Gesundheit voranstelle. Aber natürlich bleibe ich ein glühender Verfechter unserer Bewerbung und werde sie mit all meinen Kräften fördern und unterstützen. Wir haben hervorragende Chancen und ich hoffe nach wie vor, dass mein Traum von Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 in meiner Heimat Wirklichkeit wird“, so Bogner.

Die Präsentation der Bewerbung wird Katarina Witt übernehmen. Die zweifache Olympiasiegerin im Eiskunstlauf ist Vorsitzende des Kuratoriums der Bewerbungsgesellschaft und hat schon in Vancouver und Singapur erfolgreich für das Wintermärchen in Deutschland an den Standorten München, Garmisch-Partenkirchen und Königssee geworben. „Ich wünsche Willy Bogner eine schnelle Genesung. Meine vielen Gespräche mit IOC Mitgliedern zeigen mir, dass wir gut im Rennen liegen, dass es aber auch noch viel zu tun gibt“, so Witt.

Mit sofortiger Wirkung übernimmt Bernhard Schwank die Aufgabe als Vorsitzender der Geschäftsführung. Ihm zur Seite steht der bisherige stellvertretende Geschäftsführer Jürgen Bühl, der nun zum ordentlichen Geschäftsführer ernannt wurde. „Das gesamte Team der Bewerbungsgesellschaft drückt Willy die Daumen, dass die Behandlung erfolgreich ist“, sagte Bernhard Schwank und ergänzte: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung und nehme sie gerne an. Zusammen mit unserem hervorragenden Bewerbungsteam werden wir dem IOC ein zukunftsweisendes Konzept für freundliche Olympische und Paralympische Winterspiele 2018 bieten.“

Das will ich schon noch nachtragen, Entschuldigung: Genesungswünsche an Willy Bogner!

108 Gedanken zu „München 2018: Abschied von Geschäftsführer Willy Bogner“

  1. Verstehe ich deine Setzung von Anführungsstrichen bei „gesundheitliche Probleme“ richtig, wenn ich denke, dass du die der Entscheidung zugrunde liegenden gesundheitlichen Probleme des Herrn Bogners als vorgeschoben bezeichnest?

    Und wenn ja, stützt du diese These auf Fakten oder sagt dir das dein Bauchgefühl?

  2. Ich habe lediglich zitiert. Jetzt auch richtig zitiert, denn es ist von „gesundheitlichen Gründen“ die Rede.

    Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

    Vergangene Woche hatte die GmbH sich per Pressmitteilung zu seinen gesundheitlichen Problemen geäußert. Dummerweise finde ich die Mitteilung nicht mehr, wegen eines Serverproblems, kein Witz, sind mir etliche Emails der vergangenen Wochen entgangen bzw sind diese verschwunden.

    Deshalb nur ein englischer Text, über dem zwar exklusiv steht, der aber auf der offiziellen Mitteilung basiert – die Olympia GmbH hat sich im internationalen Bereich ja so zwei Sprachrohre geschaffen, zwei so genannte Insiderdienste, die ich mehrfach erwähnte. Folgerichtig meldete Inside the Games vergangene Woche:

    Exclusive: Bogner insists future not in doubt over health fears

    Willy Bogner today insisted that there was no doubts over his future as chief executive of Munich’s bid to host the 2018 Olympics and Paralympics as fears were raised about his health.

    The 68-year-old Bogner, who was only appointed last November but whose position has been under fire in recent weeks from the German media, admitted that he needed treatment for an intestinal illness but that it would not affect his role leading the Bavarian city’s bid to become the first city to host both the Summer and Winter Olympics, he told insidethegames.

    „I must come to terms with it and talk to the doctors,“ he said at the Sponsors Sports Venue Summit at the Allianz Arena here today.

    „It is a serious thing, I cannot delay treatment.“

    The condition has been known about for more than two year and Bogner claimed that he would be able to carry on in his present role and continue to travel to promote it.

    „It has been a dream of mine [to bring the Winter Olympics to Munich] ever since I took part in the Games myself,“ said Bogner, who competed for Germany at the 1960 Olympics in Squaw Valley.

    „So I shall do my very best.“

    Bogner insisted that he would be in Acapulco next month when Munich, along with rivals Annecy and Pyeongchang, will be able to give the first international presentation of their bid to the Association of National Olympic Committees.

    „We have the opportunity finally to talk to our clients,“ Bogner told insidethegames.

    „We look forward to the experience.

    „We have something special planned but we shall leave it as a surprise to our audience.“

  3. „Gesundheitliche Gründe“? Sie mögen Animositäten gegenüber Bogner hegen. Hier ist eindeutig belegt, dass Bogner erkrankt ist.

  4. @ dieter: Nehmen auch Sie bitte zur Kenntnis, dass ich lediglich zitiere, und unterstellen auch Sie bitte nichts Falsches. Sie wissen, was ein Zitat ist? Es gibt auch keine „Animositäten“, sondern sachliche Einwände, zum Beispiel dagegen, dass der gewesene Olympia-Geschäftsführer oft genug mit unwahren Behauptungen etwa zur Finanzierung Olympischer Spiele operierte. Das habe ich mehrfach dargelegt und (auch Ihnen) überprüfbare Fakten angeboten, die Bogners Behauptungen als das bloßstellen, was sie sind/waren.

    Die von Ihnen verlinkte Publikation ist für mich keine seriöse Quelle, aber vielleicht missverstehe ich Sie ja und Ihr Kommentar war ironisch gemeint.

  5. Die Präsentation der Bewerbung wird Katarina Witt übernehmen.

    Heisst das, sie wird substantiell mehr machen als bisher oder ist das nur das was sie sowieso schon macht. Und wenn es mehr ist, sinken dann die Chancen nicht noch weiter???

  6. Fein gefragt, Tomte, auch wenn es die Kati nicht gern liest.

    Erstmal ist es gut, die Trennung zu haben. Ob sie das Vermögen hat, muss sich zeigen. Ihren Job als Grüß-Kati macht sie bislang ganz ordentlich. Zumindest so gut, dass die Koreaner ihre Eislady Kim Yu-Na nun unbedingt schon auf der nächsten großen Sitzung dabei haben wollen, obwohl die sich auf die Saison vorbereitet. Aber von Los Angeles, wo sie jetzt trainiert, nach Acapulco, wo der Kongress tanzt, ist es ja nicht sehr weit. Machbare Aufgabe.

  7. Tomte, das „schönste Gesicht des Sozialismus“ kann doch sicherlich die renitenten Garmischer Bergbauern viel besser betören als Herr Bogner das je könnte, kann sie nicht?

  8. Christian Mayer in der SZ: Ein Unternehmer, kein Überzeuger

    Um die Bewerbung zu retten, hilft nun nur noch ein kleines Wunder.

    Sebastian Kemnitzer für stern.de: Willy schwirrt ab

    „Der Einzelne muss im Zweifel auch zurückstecken. Das gehört zu seinen staatsbürgerlichen Pflichten.“ Immer wieder der gleiche dumme Satz, der die Fronten verhärtete.

    ksta-Kommentar von Olaf Bachmann: Die letzte Chance für München 2018

    Zu glauben, die hehre Idee vom Olympischen Wintermärchen mit Münchner Weltstadt-Emblem sei quasi ein Selbstläufer, war ein schlimmer Irrtum.

    RP-Kommentar von Martin Beils: Schlechter Lauf

  9. Heiner Effern in der SZ: Die Problemlöser

    Neun Vereine und Verbände, darunter Trachtler oder Turner, haben sich zu einer Interessengruppe zusammengeschlossen, die olympische Winterspiele befürwortet – aber nur zu Bedingungen, die der Ort auch verträgt. Ihre Charta veröffentlichten sie in einer Anzeige in der Lokalzeitung.

  10. Thomas Hahn in der SZ (Printausgabe vom 07.09.): Schaulaufen für die Funktionäre – Warum das IOC allergisch auf Personalwechsel reagiert

    Aber zur Wahlkampfshow gehört eben auch ein Personal, das den IOC-Leuten bekannt ist. Die Liste der wichtigsten Leute in einer Bewerbergesellschaft ist durchaus so etwas wie eine Visitenkarte, und es macht keinen guten Eindruck, wenn dort ständig die Namen wechseln. […] Bei den angeblich so ordentlichen Deutschen erst recht.
    […]
    Denn der neue Vorsitzende der Bewerbergesellschaft ist Bernhard Schwank, bisher nur Geschäftsführer. Er ist dem Nationalen Olympischen Komitee und später dem DOSB unter Bach immer ein treuer Diener gewesen.

  11. Florian Kinast in der AZ: Münchens Olympia-Traum – geplatzt?

    Bekäme München im Falle des Scheiterns eine zweite Chance?

    Sicher nicht. Auf Anweisung von DOSB-Boss Thomas Bach mussten die Sommersportverbände Münchens Bewerbung stillschweigend tolerieren. Ein weiterer Anlauf für 2022 wäre undenkbar, schon scharren Berlin und Hamburg, um sich für die Sommerspiele 2024 ins Spiel zu bringen.

  12. Im Kinast-Artikel der AZ klingt es sehr widersprüchlich, dass annecy

    …von Frankreich eher zum Aufwärmen für die Sommerspiel-Bewerbung von Paris 2020 ins Rennen geschickt

    wird, aber zwei Absätze darunter ein weiterer Anlauf von München mit der Begründung für unwahrscheinlich gehalten wird:

    …2022 wäre undenkbar, schon scharren Berlin und Hamburg, um sich für die Sommerspiele 2024 ins Spiel zu bringen

    Oder halten die Sommersportverbände eine weitere Winterbewerbung von München 2022 (einen Südkorea-Erfolg 2018 vorausgesetzt) für zu erfolgversprechend und damit Sommerspiele 2024-verhindernd? Halten sie dann wiederum München 2018 für aussichtslos genug, als dass eine erfolgreiche Münchener Bewerbung für 2018 eine Chance auf Sommerspiele im selben Land 6 Jahre später verhindern könnte?

  13. Naja, ob die Witt für die Präsentationspflichten auch genügend Zeit aufbringen wird, nachdem sie nächste Woche in den Vorstand der Bundesbank wechselt und diesen Herbst noch Generaldirektorin der IAEO wird?

    —-
    „netter Kerl, kein Manager“: Aber ist Herr Bogner nicht andererseits Vorstandsvorsitzender dieses Münchener Textilunternehmens – mir ist gerade der Name entfallen – , welches ihn auf seiner Webpräsenz folgendermaßen charakterisiert: „Willy Bogner ist nicht nur einer der führenden deutschen Unternehmer von Weltruf; er ist berühmt als Spitzensportler und brachte es ebenso als Filmregisseur und -produzent zu internationalem Ruhm“. Und wenn es da steht, muss es doch stimmen, oder?

    Aber davon ganz ab: wenn er in dem Laden nicht nur den Grüßaugust spielt – was ich mir beim Vorstandsvorsitzenden einer GmbH & Co. KGaA schwierig vorstelle -, dann kann seine Verpflichtung doch nicht nur an seinen fehlenden Manager-Eigenschaften gescheitert sein, oder doch? Oder meinst Du „kein Manager für die Bewerbungs-GmbH“? Weil anderweitig gebunden, nicht ausreichend interessiert, mit für dieses Unternehmen völlig falschen Qualitäten in Kommunikation, Bekanntheit und Vernetzung ausgestattet?

  14. @ sternburg: Ich wusste, dass mir das jemand um die Ohren haut. Ich meinte genau, was Du im letzten Absatz skizzierst. Im Beitrag in der BLZ, auf den Du Dich beziehst, hatte ich im Original geschrieben:

    … So behauptete er mehrfach, das IOC komme komplett für den Organisationsetat auf, was nicht den Tatsachen entspricht. Bogner war nie ein Mann für das Tagesgeschäft, sei oft nicht verfügbar, wie kolportiert wurde, und inhaltlich kaum auf der Höhe der Anforderungen gewesen. Ein netter, tollpatschiger Kerl – kein Manager.

    Spätestens im Juli, als Bogner in einem Brief an die Gesellschafter seinen Rücktritt nahe legte, wenn der Bewerber-Etat nicht substanziell aus Steuermitteln gefüllt werde, hatte er jegliche Rückendeckung verloren. …

    Als ich am nächsten Tag die Überschrift las, war ich erschrocken. Diese Verkürzung „kein Manager“ hätte ich da nicht reingebracht. Aber so ist das manchmal.

    Ich habe keine Ahnung von seinen Qualitäten in anderen Bereichen. Ich kann nur versuchen zu beschreiben, was er als 2018-Boss geleistet hat. Und das überzeugt nicht nur mich überhaupt nicht. Selbst alte Freunde von ihm sagen (mir), dass es unglücklich war, ihn zu besetzen. Er wird darüber möglicherweise am unglücklichsten sein.

  15. BR-BürgerForum live heute abend aus Garmisch-Partenkirchen: Olympia 2018 – Wintermärchen oder Alpen-Drama?

    Die Gäste der Sendung:
    * Siegfried Schneider, Staatsminister Leiter der Bayerischen Staatskanzlei
    * Thomas Schmid, 1.Bürgermeister von Garmisch-Partenkirchen
    * Axel Doering, Nolympia 2018
    * Bernhard Schwank, Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH
    * Christian Neureuther, Organisationskomitee und Botschafter Olympia 2018

  16. Pingback: Kati Witt und Olympia 2018 – hält das Eis? « sportinsider

  17. Das BR-BürgerForum steht in der BR-Mediathek zum Abruf bereit:
    „Mi“ -> 08.09.10 -> 20:15 Uhr oder
    „Alle Sendungen“ -> „B“ -> „BürgerForum live“ -> Mi 08.09.2010

    Merkur: Probeabstimmung zu Olympia 2018: Befürworter bei Fernsehsendung in der Überzahl

    Hier findet sich folgender interessanter Kommentar:

    Komisch, wie kommt es nur, dass die Befürworter in der Überzahl waren??? Liegt es vielleicht daran, dass die eine Seite über diesen Termin schon eine Weile bescheid wusste und der Merkur dann erst berichtet hat, als die Karten bereits weg waren? Hmmmm, so kann man natürlich auch versuchen, eine Meinung in eine bestimmte Richtung zu leiten!
    Der BR macht es ähnlich, bei der Müncher Runde läuft, seltsamerweise, kein Ted mit, der normalerweise immer mitläuft, und in die heutige Sendung lädt man VIER Befürworter als Sprecher ein und EINEN Gegner. Eine faire und unparteiische Sendungsgestaltung sieht anders aus. Aber na ja, das Bürgerbegehren wird die Tatsachen zeigen, da können Merkur und BR so viel manipulieren wie sie wollen!

  18. Heiner Effern in der SZ (Printausgabe vom 09.09.): Garmischer Lösungsversuche – Bürgermeister und Gemeinderat tagen zum Thema Olympia

    Weniger angetan zeigte sich Elisabeth Koch, Fraktionschefin der CSU. ‚Das war eine lockere Plauderstunde ohne Beschlusswert.‘ Man habe sich lediglich auf Allgemeinplätze geeinigt, die ohnehin nicht umstritten waren. Solange der Standort des olympischen Dorfes in Garmisch, die konkreten Olympia-Kosten für den Ort und der Inhalt des Vertrags mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nicht bekannt seien, sei es ‚unseriös und dreist‘, von der Vorbereitung eines einstimmigen Beschlusses im Gemeinderat zu sprechen.

    Thomas Bach im SZ-Interview mit Silke Lode (Printausgabe vom 09.09.): ‚Bogners Rückzug ist kein Schaden‘

    SZ: Die Olympia-Begeisterung hält sich ja bisher in Grenzen …
    Bach: Die Meinungsumfragen zeigen klare Mehrheiten überall.

  19. BR: Die Bedenken bleiben, die Diskussion geht weiter

    dpa: Bewerbung um Winterspiele spaltet einen Ort

    Was aber ist mit den Investitionskosten etwa für neue Straßen und andere Einrichtungen der Kommune, fragte die CSU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Elisabeth Koch. Darauf konnte der Mann aus München auch nur antworten, dass die Marktgemeinde «ihre eigenen Hausaufgaben schon selber erledigen muss».
    […]
    Es könne doch nicht angehen, «dass der eine beim andern nicht mehr einkauft, nur weil er für Olympia ist». […] Egal, wie die Sache ausgeht, «man muss sich doch danach noch in die Augen schauen können», forderte der Geschäftsmann ein.

  20. Merkur: Olympia 2018: Heißer Herbst um Winterspiele

    Spannend dürfte auch der 4. Oktober werden. An diesem Tag nimmt sich die Stadtversammlung der Grünen die Winterspiele 2018 vor. Und sie wird aller Voraussicht nach ein zweites Mal über die Bewerbung abstimmen.

    Ob das positive Votum vom letzten Mal dann Bestand hat, bezweifelt Münchens Grünen-Chef Nikolaus Hoenning. Die ökologischen Vorgaben, die seine Partei gemacht habe, würden wohl nicht erfüllt, sagt er.
    […]
    Wenn man die Probleme mit dem Umweltkonzept und den Finanzen nicht in den Griff bekomme, „dann haben wir in der Fraktion ein Problem“, sagt Sadträtin Sabine Krieger – und räumt ein: Allein die Bewerbung ohne öffentliche Gelder zu bestreiten, „wird sicher nicht einfach“.

  21. Mitteilungsblatt des Sächsischen Bergsteigerbundes (S. 8/9): Rücktritt von Prof. Heinz Röhle, Mitglied des SBB und Präsident des DAV

    Entgegen aller Beteuerungen waren inhaltliche Fragen bis hin zur Olympiabewerbung sehr wohl von Bedeutung, auch wenn sie in der Diskussion nicht offen benannt wurden. Urban steht ganz offenbar für eine stärkere Ausrichtung des DAV in Richtung Sportverein. Röhle hingegen steht für den Natursportverband.

    nolympia.de: Deutscher Alpenverein olympisch

    Das IOC hat am 27.2.2010 auf seiner Sitzung in Bali den Internationalen Sportkletterverband (IFSC) voll anerkannt. Mit der „full recognition“ kann der IFSC den Antrag stellen, Sportklettern in das Olympische Programm aufzunehmen: Dieser Antrag wird laut IFSC 2013 gestellt werden (Berchtesgadener Anzeiger 13.3.2010).

  22. Der Spiegelfechter: München 2018 – das Dilettantenstadl hübscht sich auf

    Die Olympischen Spiele der Neuzeit gleichen den biblischen Heuschreckenplagen – binnen kurzer Zeit überziehen gigantische Mengen von Journalisten und Besuchern einen ehemals fruchtbaren Landstrich, und wenn sie weitergezogen sind, hinterlassen sie eine Wüstenei unter der ganze Generationen zu leiden haben. Warum die Politik immer wieder freiwillig die olympischen Heuschrecken herbeiruft, mag auf den ersten Blick nicht einleuchten.

  23. Deutscher Naturschutzring: Bewerbung von München +2 für die Olympischen Winterspiele 2018 nicht vereinbar mit Klima- und Naturschutz

    Der Deutsche Naturschutzring (DNR) tritt aus der Fachkommission
    Umwelt der Bewerbungsgesellschaft München +2 für die Olympischen
    Winterspiele 2018 aus. Die Visionen von umweltverträglichen
    Olympischen Winterspielen sind gescheitert.

    Die Gründe für den DNR-Ausstieg aus der Fachkommission Umwelt und
    zur Olympiabewerbung von München +2 stellen wir Ihnen bei unserer
    Pressekonferenz vor.

  24. JW für dradio.de: Münchens Olympiabewerbung in Not

    Das folgende ist nicht ganz korrekt:

    In München wird Anfang Oktober die Grüne Stadtrats-Fraktion, bislang pro Olympia, wahrscheinlich ein zweites Mal über die Bewerbung abstimmen.

    Genau genommen stimmt die Stadtversammlung der Grünen nochmals ab:

    Der nächste stadtweit wichtige Termin ist die Stadtversammlung am 4. Oktober in Neuperlach. Zum einen wird es um die Frage gehen, ob die Grüne Basis dem am 29. September erscheinenden Bid Book für die Olympiabewerbung 2018 zustimmt – oder nicht. Wie Ihr Euch vorstellen könnt, wird es sicherlich zu einer hochspannenden und kontroversen Diskussion kommen.

    Inwieweit die Stadtratsfraktion an diesen Beschluß gebunden wäre, weiß ich nicht. In jedem Fall versucht die Stadtratsfraktion noch vorher zu überzeugen:

    Wir möchten euch deshalb am 1. Oktober gerne ausführlich über das Bid Book, vor allem über die Finanzierung und das Umweltkonzept informieren. Wir haben Prof. Roth, der das Umweltkonzept gemeinsam mit dem Ökoinstitut angefragt und einen Vertreter der Bewerbungsgesellschaft zum Thema Finanzen. Es wird ausreichend Zeit für Fragen sein.
    Für die Stadtratsfraktion Sabine Krieger

  25. DNR: Deutscher Naturschutzring (DNR) lehnt Olympische Winterspiele 2018 in den Bayerischen Alpen ab

    „Wir halten nach sorgfältiger Prüfung der Bewerbungsunterlagen und zwei ausführlichen Gesprächen mit führenden Vertretern der Bewerbungsgesellschaft, dem Generalsekretär Michael Vesper und dem Präsidenten des DOSB Thomas Bach die Durchführung der Spiele in Garmisch-Partenkirchen mit seinen engen Gebirgstälern und ökologisch bedeutsamen Flächen für nicht verantwortbar“
    […]
    Es sei bezeichnend, dass die Bewerbungsgesellschaft bis heute den Umfang der sog. Funktionsflächen für Medien, Zuschauer und Athleten nicht genau beziffern kann.

    Heiner Effern in der SZ (Printausgabe vom 13.09.): ‚Eingriffe in die Umwelt zu groß‘

    Die Bewerbungsgesellschaft zeigt sich vom Ausstieg des DNR überrascht. ‚Das ist bedauerlich und auch ein bisschen verwunderlich‘, sagte Michael Vesper, Generaldirektor beim DOSB. Es habe in den Gesprächen keinen inhaltlichen Dissens gegeben.

    nolympia-muenchen.de: NOlympia-Stand auf dem Streetlife ein großer Erfolg

  26. PM der Bewerber GmbH:

    München 2018 bedankt sich beim DNR für Zusammenarbeit

    Die Bewerbungsgesellschaft reagiert mit Dank für konstruktive Kritik auf das Ende der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Naturschutzring (DNR) im Rahmen des Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzepts

    München 13. September 2010 – Die Bewerbungsgesellschaft München 2018 bedauert den Rückzug des Deutschen Naturschutzrings (DNR) als Dachverband aus der Fachkommission Umwelt und dankt ihm zugleich für die konstruktive Zusammenarbeit in den vergangenen 19 Monaten. Die Fachkommission hatte am 6. August 2010 letztmals getagt und unter Beteiligung des DNR das Umweltkonzept abschließend ergänzt und überarbeitet. Zuvor hatte es mehrere Spitzengespräche des DOSB, des DNR und der Bewerbungsgesellschaft gegeben, bei denen konkrete gemeinsame Projekte vereinbart worden waren. Derzeit werden die letzten Vorschläge der Fachkommission in das finale Bewerbungsdokument zum Umweltkonzept eingearbeitet, da bereits Anfang Oktober die gewählten Vertreter in den entsprechenden Gremien von Bund, Land, Stadt, Gemeinde und Landkreis endgültig über die vorgeschlagenen Maßnahmen entscheiden.

    Im Umweltkonzept beziffert die Bewerbungsgesellschaft den aktuellen Umfang der Funktionsflächen für Medien, Zuschauer und Athleten. Im Rahmen weiterer Optimierung werden die Zahlen jetzt aktualisiert. In dem Papier wird auch festgehalten, dass keine Änderungen an der Kandahar nach der Alpinen Ski WM 2011 notwendig sind und es nicht zu zusätzlichen Beeinträchtigungen der Biotope kommt.

    „Der DNR und seine Mitgliedsverbände wie der Deutsche Alpenverein, der Landesbund für Vogelschutz und die Naturfreunde haben das Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept mit vielen guten Ideen, konstruktiven Anmerkungen und Vorschlägen bereichert“, so Dr. Michael Vesper, Aufsichtsratsvorsitzender von München 2018. „Bernhard Schwank und ich habe in den letzten Monaten mehrfach konstruktive Gespräche mit Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, dem 1. Vizepräsidenten des DNR, und weiteren Präsidiumsmitgliedern des DNR geführt, bei denen wir konkrete Verabredungen getroffen und weitere Gespräche vereinbart haben. Wir werden den Gesprächsleitfaden nicht abreißen lassen.“

    „Wir arbeiten nun gemeinsam mit der Sporthochschule Köln und dem Öko-Institut in Rücksprache mit den anderen Teilnehmern der Fachkommission Umwelt an den letzten Zügen unseres ambitionierten Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzepts“, so Bernhard Schwank, Vorsitzender der Geschäftsführung. „In den nächsten Wochen werden wir das abgeschlossene Gesamtkonzept präsentieren.“

    „Die Vision umweltverträglicher Spiele ist keineswegs gescheitert – im Gegenteil. Es handelt sich um das ehrgeizigste Umweltkonzept, das es in den letzen Jahrzehnten bei Olympia-Bewerbungen gegeben hat“, so Dr. Michael Vesper. „Wir werden weiter daran arbeiten, die Kritiker zu überzeugen. Geringstmöglicher Flächenverbrauch, Einsatz erneuerbarer Energien, Rückgriff auf vorhandene Anlagen, schonender Umgang mit der Natur – das sind die Grundlagen des Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzepts. Wir freuen uns, dass auch nach dem Ausstieg des Dachverbandes DNR u. a. sein Mitgliedsverband der Deutsche Alpenverein an unserem Umweltkonzept konstruktiv mitarbeitet. Wir laden weiterhin alle Verbände ein, sich an künftigen Beratungen zu beteiligen, Verbesserungsvorschläge einzubringen und mögliche Schwachstellen aufzuzeigen.“

  27. dpa: Naturschutzring steigt aus

    Vogtmann kritisierte allerdings das «unprofessionelle» Vorgehen der Münchner Olympia-Planer im Falle möglicher Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen und sprach von einer Bewerbungsgesellschaft, «die überhaupt keine Ahnung hat».

    Insbesondere der weitere Ausbau der Kandaharr-Abfahrt für Olympia ist den Natur- und Umweltschützern ein Dorn im Auge. Dort seien für die WM 2011 bereits neun Hektar Schutzwald gerodet worden – gegen die Alpenkonvention. Zudem meinte Sebastian Schönhauser vom Bund Naturschutz in Bayern, dass statt der angegebenen 420 000 Tonnen Kohlendioxid bei Olympia 1,8 Millionen Tonnen anfallen würden.

  28. Christian Hierneis

    Der DNR, der BN und der Verein zum Schutz der Bergwelt waren anfangs in der „Fachkommission Umnwelt“ vertreten. Aber nicht lange –
    die Umweltverbände haben verstanden, dass die Olympischen Spiele niemals ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltig sein können. BN, Verein zum Schutz der Bergwelt, Mountain Wilderness und nun der Dachverband aller Umweltverbände in Deutschland sind aus der „Fachkommission Umwelt“ ausgetreten. Klar, warum? Ver… können wir uns selber.

    Ich sage das deshalb so klar, weil es nicht darum geht, wie immer behauptet wird, der Bevölkerung was Gutes zu tun, sondern es geht darum, Steuergelder für etwas zu akquirieren, was nur wenigen etwas bingt. Wer hat tatsächlich was davon? Bauindustrie, Straßenbau – aber nicht wir Normalverbraucher. Wir zahlen drauf. Oder kann mir einer/e erzählen, warum und wie sie/er von Olympia 2018 persönlich prfitiert? Sag´s mir!
    http://www.nolympia.de

  29. BR: Der grüne Anstrich blättert ab

    Merkur: Naturschützer sind sich nicht grün

    Und zwei Veranstaltungen:

    junge-union-gap.de: Podiumsdiskussion „Olympia 2018: Der Faktencheck“

    Am: Donnerstag, 16.09.2010
    Um: 20:00 Uhr (Einlass: 19:30 Uhr)
    Ort: Gasthof Schatten, 82467 Garmisch-Partenkirchen

    * Jochen Färber (Kommunikationsdirektor der Bewerbungsgesellschaft)
    * Steffi Klein (Sportdirektorin der Bewerbungsgesellschaft)
    * Jens Weinreich (Sportjournalist)
    * Willi Rehberg (Finanzexperte)

    muenchen.de: München 2018 – Chancen für die Stadtentwicklung

    15.09.2010, 19.00 Uhr, Historischer Festsaal, Altes Rathaus (Marienplatz 15). Der Eintritt ist frei.

  30. Landesbund für Vogelschutz: LBV setzt Frist für den DOSB

    Der LBV erwartet vom DOSB eine zügige Entscheidung über die angestrebten Umweltprojekte, welche die von der Bewerbergesellschaft ausgerufenen „Grünen Spiele“ auch rechtfertigen würden. Der LBV wird dem DOSB dafür kurzfristig einen Termin setzen und sein Verbleiben in der Fachkommission Umwelt von der Antwort abhängig machen.

    LBV: LBV-Position zu Olympia 2018

    Klar ist, dass Olympia für das sensible Ökosystem Alpen nicht verträglich ist.
    […]
    Die Kernforderungen des LBV an das Umweltkonzept sind:
    1. Die Vernetzung, Optimierung und dauerhafte Sicherung der vorhandenen Schutzgebiete vom Karwendelgebirge über das Estergebirge zum Ammergebirge, die als Lebensräume für fast alle europäischen Spechtarten sowie für die Raufußhühner und den Steinadler von sehr hoher Bedeutung sind.
    2. Die hydrologische Stabilisierung, Vernetzung und Sicherung der Moore, ausgehend vom Murnauer Moos über die Loisach-Kochelsee-Moore bis zu der in Ost-West-Richtung verlaufenen Moorlinie im Alpenvorland.
    3. Die Sicherung der für die Biodiversität und das Landschaftsbild gleichermaßen hoch bedeutsamen Berglandwirtschaft und Almwirtschaft. Das bedeutet im Werdenfelser Land speziell auch eine Sicherung der Pflege und Vernetzung der sogenannten „Wiesmähder“.
    4. Die Aufwertung des Talraumes der Isar vom Karwendel bis München als wesentliche dealpine Flusslandschaft mit höchst seltenen Arten wie der Deutschen Tamariske, der Gefleckten Schnarrschrecke, dem Kiesbankgras-hüpfer, der Wolfsspinne und den Charaktervogelarten Flussuferläufer und Flussregenpfeifer.

  31. Auch mal ein Dankeschön an Ralf für seine zahlreichen Links.

    Ich habe die Berichterstattung nun einige Tage nicht verfolgt und bevor ich „ziellos“ im WWW suchte, dachte ich mir, schauste mal hier rein: Und mein Verdacht hat sich bestätigt.

    Die nächsten Stunden sind also mit lesen belegt – merci dafür.

  32. Helmut Röscheisen (DNR) im Interview mit der Berliner Zeitung: „Sie können ja nicht unter der Erde Ski fahren“

    Durch die Winterspiele kommen weitere Rodungen hinzu. Für die Kampfrichter müssen Türme gebaut werden, die Strecke muss einsehbar sein, die Zuschauer müssen zur Strecke geleitet werden. Das sind erhebliche Narben, die da geschlagen werden.

  33. Dass die staatliche Lotto-Gesellschaft nun als Sponsor dabei ist, erscheint ja noch mal extra kurios. Deren Motivation kann es doch nur sein, bei Olympia Werbung für Glücksspiele zu machen, oder nicht? Haben sich nicht gerade vor ein paar Tagen wieder reihenweise Politiker hingestellt und vor der Gefahr von Spielsucht gewarnt? Warum ist es jetzt plötzlich eine gute Idee, mit Steuergeldern bei Olympia für Glücksspiele zu werben?

    Aber ich vergaß: Süchtig wird man ja nur, wenn man den Tippschein bei einem Privatunternehmen ausfüllt. Wenn man zur staatlichen Lotteriebude geht, unterzieht man sich ja erstmal freiwillig einer Gehirnwäsche einem supereffektiven Präventionsprogramm. Da kann nix passieren.

  34. Heiner Effern in der SZ (Printausgabe vom 16.09.): Mit den Naturfreunden distanziert sich wieder ein Umweltverband von der Bewerbung – der Druck auf den Alpenverein wächst

    ‚Wie ich es sehe, werden wir nein zu der Bewerbung sagen‘, erklärte der Bundesvorsitzende der Naturfreunde, Michael Müller. Die offizielle Entscheidung werde am 28. September in einer Vorstandssitzung fallen, doch die Tendenz sei eindeutig, sagte Müller.
    […]
    Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) stellte der Bewerbungsgesellschaft am Montag ein Ultimatum. […] Einzige Motivation des LBV sei es, bei einem möglichen Zuschlag das Optimum für die Umwelt herauszuholen. ‚Wir waren nie für die Winterspiele‘, sagte Sothmann.
    […]
    Durch die Kritik von DNR, Naturfreunden und LBV gerät auch der Deutsche Alpenverein (DAV) weiter unter Druck. Er ist als einziger anerkannter Umweltverband der Meinung, dass umweltverträgliche Winterspiele in München und Garmisch möglich seien.

  35. taz: Astrid Geisler: Heu gegen Stadel

    Und heute, mit 55 Jahren, wirbt er [Franz Reindl] als Geschäftsführer des Deutschen Eishockey-Bunds dafür, dass sein Heimatort zusammen mit München die Winterspiele 2018 ausrichten darf. In der Landeshauptstadt sollen alle Eisdisziplinen stattfinden, in Garmisch die Skiwettbewerbe. „Sensationell“ würde das, schwört Reindl. Die Wiesen hier im Tal würden, wenn überhaupt, ja nur vorübergehend bebaut: „Plane drauf, halber Meter Erde drauf, Rohre rein, Erde drauf, Container drauf. Nach den Spielen kommt das alles wieder weg.“

    Auf seinen Dienstreisen begegnet der Sportmanager vielen IOC-Funktionären. Sein Eindruck: Die Chancen für München 2018 stehen inzwischen schlechter, als die Organisatoren behaupten. Und wenn die Garmischer die Spiele nicht wollten, ruft Reindl, „dann fahren wir 2018 halt nach Pyeongchang!“. Er verkündet das ganz ohne Pathos. In Südkorea sei die Stimmung schon jetzt absolut euphorisch.

  36. Matthias Kristlbauer im Merkur: Steuerzahler muss für Olympia 2018 ran

    Nikolaus Hoenning, Chef der Münchner Grünen, findet das „verwunderlich“. Vesper wolle die Bürger für dumm verkaufen, wenn er den Einstieg von Lotto Bayern als Beitrag der Wirtschaft feiere, ätzte Hoenning und titelte seine Mitteilung an die Presse mit den Worten „Idiotensteuer für Olympiavorbereitung“.
    […]
    Damit kommen mindestens 11,5 der gesicherten 24 Millionen Euro für die Bewerbung direkt oder indirekt aus öffentlichen Töpfen.

  37. taz: Thomas Winkler: Keine Bauernopfer

    Doch auf den Wiesen von Garmisch wird Grundsätzlicheres verhandelt als nur der Veranstaltungsort eines Sportereignisses: Die renitenten Bauern weigern sich zu glauben, dass Großprojekte tatsächlich dem Fortschritt der Allgemeinheit dienen und nicht nur einer kleinen Klientel, die an ihnen gut verdient. Das Versprechen der Moderne wird ausgerechnet zwischen Laptop und Lederhose als ein leeres entlarvt. Die Bauern fordern Nachhaltigkeit. Sie misstrauen den Versprechungen der Olympia-Organisatoren, dass ökologische Spiele möglich seien und sie ihr Land unbeschadet zurückerhalten würden. Sie handeln aus dem gleichen konservativen Impuls wie die Gegner von Stuttgart 21. Nur dass dieser neue Konservatismus nicht mehr entlang von Parteigrenzen verläuft, sondern sich allein an der ursächlichen Wortbedeutung, dem Bewahren, orientiert.

    Dass dieser Impuls sich ausgerechnet in zwei der reichsten Regionen der Welt, im beschaulichen Ländle und im gemütlichen Oberbayern, manifestiert, beweist nur, dass eine gewisse Saturiertheit ganz hilfreich ist, um nicht mehr auf die Heilsversprechen aus Politik und Sport hereinzufallen. Eine Autobahn als wirtschaftlicher Motor einer ganzen Region, eine Fußball-Weltmeisterschaft als Katalysator für einen Kontinent, Jobs schaffen durch Beton und den Weltfrieden durch Sport: Daran mag man in Mecklenburg-Vorpommern oder Afrika noch glauben – aber wie lange noch?

  38. von Nolympia 2018 Lotto: Bayern, wie es leibt und lebt

    Staatskanzlei: „Die Bewerbungsgesellschaft braucht noch mehr Geld, Georg. Viel Geld. Öffentliches Geld. Von den Privaten bekommen wir nichts mehr.“

    Finanzminister: „Dann fragt doch den Flughafen. Der ist doch in öffentlicher Hand.“

    Staatskanzlei: „Haben wir bereits. Der zahlt schon drei Millionen.“

    Finanzminister: „Und die Sparkassen? Die sind doch auch öffentlich?“

    Staatskanzlei: „Haben wir längst gefragt. Machen auch mit drei Millionen mit.“

    Finanzminister: „Und was ist mit Christian dem Ersten? Was ist mit der Messe München? Den Stadtwerken? Dem Olympiapark?“

    Staatskanzlei: „Die machen doch auch schon mit, zahlen alle 300.000. Christian sagt immer: meine Zwangsverpflichteten.“

    Finanzminister: „Also Siegfried, was willst du denn von mir?“

    Staatskanzlei: „Zuerst haben wir an die Bayerische Landesbank gedacht. Aber da war ER dagegen. Dann fiel IHM ein, dass Euch doch Lotto Bayern gehört.“

    Ich hoffe, ich habe nicht zuviel zitiert. Warum es als Glosse überschrieben ist, erschliesst sich mir allerdings nicht recht. :-)

  39. Was die Unterlagen angeht: Bewerbungs-Geschäftsführer Bernhard Schwank ist fast von Anfang an dabei. Er kennt alle Baustellen, alle Anforderungen. Sein Kollege Jürgen Bühl arbeitete früher im Büro des Münchner Oberbürgermeisters Christian Ude. Ein Politik-Insider, erfahren im Umgang mit Interessensgruppen
    (…)Am Ende wird es für die Bewerbung – unabhängig davon, wer mitgearbeitet hat – einfach darauf ankommen, ob sie gut ist oder nicht.
    (….)
    Wichtig sind aber nicht bloß die Fakten auf dem Papier, wichtig ist auch das Vertrauen.Die Spiele sind das Wichtigste, was das IOC hat – das gibt man nicht irgendjemandem. In dieser Hinsicht sei kurz erwähnt, dass Thomas Bach, der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes, zuletzt mit einer 85-Prozent-Mehrheit als IOC-Vizepräsident wiedergewählt wurde

    wichtig scheint auch Verwirrung zu sein, um sich das ganze schönzureden….

    Im Falle von bogner und seinen Vorgänger sind die Persönlichkeiten egal im Falle von Bühl und Schwank (sowie Bach) dagegen ein Pluspunkt und wenn die beiden Insider so erfahren im Umgang mit Interessensgruppen wären, gäbe es gar keine Grundstücksposse…

  40. SZ: ‚Am Ende bleibt wenig Kreatives übrig‘

    Dass das neue olympische Dorf ein ebensolcher Wurf werden könnte, sahen die Planer am Mittwoch skeptisch. Denn München ist heute eine fertige, enge Stadt, das Olympia-Areal kein leeres Blatt mehr wie das damalige Oberwiesenfeld, sondern ein in sich stimmiges Ensemble, das es abzurunden, zu ‚verdichten‘, zu modernisieren gilt
    […]
    Für die Bürger sei der Park eine Ikone. Sie müssten den energetischen Mehrwert am Ende auch wahrnehmen. Sonst könnten Münchner protestieren wie Stuttgarter.

    Merkur: Grundstücke: Jetzt auch Streit um die Ski-WM

    Just zur Ski-Weltmeisterschaft hat sich die Evaluierungs-Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) angekündigt. […] Staus und verärgerte Besucher, die die Wettkampfstätten nur unter größten Mühen erreichen, wären der Bewerbung Münchens sicher nicht zuträglich.

  41. Auf SID/zdf ist zum Glück noch Verlass: Neuer Rückenwind für Münchens Olympiabewerbung — der unvermeidliche Michael Vesper lässt verkünden: Alles in Butter in Garmisch! Na dann: Deutschland atmet auf!

    Lustig finde ich ja, dass in dem Artikel zwar die Präsentation eines „Unternehmens“ als achten nationalen Förderer erwähnt wird, dabei aber „vergessen“ wird zu erwähnen, dass es sich hierbei um die staatliche Lotterie handelt. Neu für mich war allerdings, dass man nun offenbar auch nicht mehr mit dem US-Golfplatz plant.

  42. Man verständigte sich unter anderem darauf, dass die Medienunterkünfte, für die die Anpachtung meherer Areale in Garmisch gedacht waren, stattdessen auf mehrere Standorte verteilt werden sollen. Unter anderem wird dafür derzeit das Gelände der Bundeswehrkaserne in Murnau geprüft.

    Nun ergibt alles einen Sinn…Eben noch stimmte Seehofer der Abschaffung der Wehrpflicht zu, also können die freiwerdenden Kasernen zu Mediendörfern und Sportlerunterkünften und was weiß ich noch alles umgebaut werden. Das IOC residiert derweil stilecht auf dem Obersalzberg. Nun muss nur noch ein neues Motto gefunden werden, statt der grünen Spiele vielleicht „Olympia aus einer Hand“…Staatshand. Willkommen in Nordkorea!

  43. Merkur: Durchbruch bei Olympia-Streit

    Die Beteiligten haben sich auf folgende Kernelemente verständigt:

    – Das Olympische Dorf/Snow Village wird am Gelände des Olympia- Eisstadions und der Bahnrückbauflächen geplant. Es werden auf diesem Gelände für die Spiele temporäre Bauten mit maximal Erdgeschoss plus zwei Obergeschossen errichtet. Eissportzentrum und Alpspitzbad werden wichtiger Bestandteil des neuen Olympischen Dorfes.

    – Der Grüngürtel und damit die „grüne Lunge“ der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen bleibt vollständig unangetastet.

    – Gleiches gilt für das Gelände am sog. Stieranger. Auch dies wird nicht weiter beplant und bleibt damit als Weideland erhalten.

    – Auch für das geplante Mediendorf werden keine weiteren landwirtschaftlichen Flächen in Garmisch-Partenkirchen benötigt. Die Medienunterkünfte sollen stattdessen auf mehrere Standorte verteilt werden. Unter anderem wird dafür derzeit das Gelände der Bundeswehrkaserne in Murnau geprüft.

    – Die Nutzung des Golfplatzes in Garmisch-Partenkirchen muss deshalb nicht mehr weiter verfolgt werden.

    Inzwischen plant man in Garmisch-Partenkirchen offenbar mit einem temporären olympischen Dorf. Als Erbe der Spiele werden also wohl nur die Schäden an der Natur sowie jede Menge Schulden übrigbleiben.

  44. Heiner Effern und Katja Riedel in der SZ: „Durchbruch für die Verhandlungen“

    Der Kompromiss der Staatskanzlei wurde mit einer Interessengruppe ausgehandelt, die außer dem Vertrauen der Bevölkerung keinerlei Legitimation besitzt. Bürgermeister Thomas Schmid (Christlich soziales Bündnis) war an den Gesprächen nicht beteiligt.
    […]
    Schmid wollte die Spiele nutzen, um ein Kongresshaus, eine Mehrzweckhalle, ein Kongresshotel und ein Feriendorf zu bekommen. Für das sogenannte Snow Village sollen jedoch, mit Ausnahme einiger Wohnungen auf dem ehemaligen Bahngelände, ausschließlich temporäre Bauten mit maximal Erdgeschoss plus zwei Obergeschossen errichtet werden.
    […]
    Dass dies Schmids Koalition im Garmischer Gemeinderat widerspruchslos abnickt, ist nicht zu erwarten.
    […]
    Staatskanzleichef Schneider hatte darauf in den vergangenen Wochen keinerlei Rücksicht genommen und den Bürgermeister faktisch entmachtet, um in Garmisch noch zu einer Lösung zu kommen.

  45. AZ: Katis neue Charme-Offensive

    2018-Aufsichtsratschef Michael Vesper wehrte sich dabei gegen den Vorwurf von Grünen-Landeschef Dieter Janecek, mit dem Geld der Staatlichen Lotterieverwaltung flössen Steuermittel in die Bewerbung. „Nein, das kommt aus dem Werbeetat. Das ist das Geld der Lottospieler.“

  46. gap-fakten.blog.de: Zu den Veranstaltungen zur Olympiabewerbung von Junger Union und Bayerischem Fernsehen

    Über die außerordentlich schwach besetzte Seite der Befürworterseite auf dem Podium wird ebenoswenig berichtet wie darüber, daß die beiden Gegner auf dem Podium kaum zu Wort kamen.
    […]
    Der Berliner Sportreporter Jens Weinreich stellte zur Durchführung von Olympischen Spiele folgendes fest:
    1. Bürger, die es betrifft, werden nicht gefragt.
    2. Vollkommene Intransparenz im Umgang mit öffentlichen Mitteln (Ausschreibungen usw. werden nicht beachtet).
    3. Olympische Spiele werden immer teurer.
    4. Der Steuerzahler zahlt diese Spiele. Auch die Bewerbungskosten würden nicht privat finanziert werden, da auch der jüngst gefundene Sponsor „Lotto Bayern“, ein staatliches Unternehmen wäre.

  47. Heiner Effern und Katja Riedel in der SZ: Klein, aber glücklich

    Obwohl der Garmischer Bürgermeister Thomas Schmid (Christlich Soziales Bündnis) in den vergangenen Wochen keinen wesentlichen Einfluss mehr auf die Verhandlungen hatte, wird seine Mehrheitsfraktion wohl dem jüngsten Kompromiss zustimmen.
    […]
    Die CSU-Fraktion kann nun laut Fraktionssprecherin Elisabeth Koch „erstmals darüber nachdenken, ob Olympia für uns zustimmungsfähig ist. Momentan sieht sie den Weg dazu aber noch blockiert, weil der Gemeinderat für das Eissportzentrum schon ganz andere Pläne verabschiedet habe
    […]
    Auch Michael Rapp (CSU), der Bürgermeister von Murnau, gehört noch lange nicht zu den begeisterten Hurra-Rufern. […] Sein Ort sei nur ins Spiel gebracht worden, weil die Verhandlungen in Garmisch-Partenkirchen gescheitert seien. „Wir haben uns nicht freiwillig gemeldet.“

    Katja Riedel und Heiner Effern in der SZ (Printausgabe vom 21.09.): Gefesselt von den eigenen Visionen – Weil Garmisch viel mehr wollte als nur Olympia, ging lange nichts voran – nun muss der Gemeinderat seine hochfliegenden Pläne erst mal begraben

    Was vom Garmischer Masterplan übrig bleibt, muss der Gemeinderat bestimmen. Vielleicht kommen die Bauten, nicht aber gemeinsam mit Olympia 2018.

    Heiner Effern und Katja Riedel in der SZ (Printausgabe vom 21.09.): Nothelferin Staatskanzlei

    Für den Landtagsgrünen Ludwig Hartmann ist der Kompromiss ein Erfolg des Protestes. Trotzdem sei die Frage nach dem Mehrwert der Spiele für die Bürger noch ungeklärt – genauso wie die Finanzierung.

  48. gruene-bayern.de: Grundstückseinigung und Planungschaos bei Olympia 2018

    Nicht zuletzt ist es dem bunten Netzwerk an Kritikern und deren massivem Druck der letzten Monate zu verdanken, dass zumindest in Ankündigungen der Grüngürtel von Garmisch stärker verschont bleiben soll und auf dezentrale abgespeckte Lösungen bei Olympischem Dorf wie Mediendorf gesetzt wird.
    […]
    Der immer höhere Anteil temporärer Bauten in der Bewerbung führt dazu, dass die Kosten im Durchführungsbudget (OCOG) weiter explodieren werden.

  49. taz: Astrid Geisler: Grüne trainieren für Olympia. Der Aufsichtsratschef ist ein Grüner, Claudia Roth sitzt im Kuratorium. Opfert die Partei die Umwelt für die Olympiabewerbung?

    Sie nehme die Kritik der Umweltverbände sehr ernst, sagt Roth. Sie wolle aber erst mal abwarten, was im Bid Book für München 2018 stehe – der ausführlichen und verbindlichen Bewerbungsmappe, die im Januar fertig sein muss. Sie werde prüfen, ob die Umweltkriterien darin eingehalten werden…

    Doch verlässliche Informationen zu den „Umweltleitprojekten“ für die Olympiabewerbung gibt es kaum. Die München 2018 GmbH hält das Umweltkonzept – jenes Dokument, das die Vision grüner Spiele in die Realität umsetzen soll – unter Verschluss. „In dem Papier gibt es noch ein paar Fragezeichen“, entschuldigt der Sprecher, „das ist im Klärungsprozess.“ Der Münchner Grünen-Stadtrat, der als Umweltingenieur hauptberuflich für München 2018 arbeitet, könnte vermutlich viele Fragen klären. Aber ohne Erlaubnis des Arbeitgebers dürfe er kein Interview geben, sagt Boris Schwartz. Und die Pressestelle lehnt ab.

    taz: Andreas Rüttenauer: Sündenfall Olympia: Grüne ohne Umweltgewissen?

  50. Dominik Hutter in der SZ (Printausgabe vom 22.09.): Olympia-Kritiker zeigen Sponsoren an

    Der Vorwurf: Die Firmen könnten möglicherweise gar nicht berechtigt sein, öffentliches Geld für Sponsoring auszugeben – und sich so der Untreue schuldig gemacht haben.
    […]
    Die Strafanzeige, deren Eingang die Staatsanwaltschaft bisher nicht offiziell bestätigte, richtet sich gegen die Stadtsparkasse, den bayerischen Sparkassen- und Giroverband, den Flughafen München, die staatliche Lottogesellschaft, die Stadtwerke München sowie die Messe München – und wegen des Vorwurfs der Vorteilsannahme auch gegen die Olympia-Bewerbungsgesellschaft. Die beiden Antragsteller halten es für denkbar, dass Sponsoring nicht mit den Satzungen oder Statuten der öffentlichen Unternehmen vereinbar ist.

    Der Standard: Hilfe für bayerische Olympia-Gegner

    Rund 8,8 Millionen Euro haben die Münchener bereits an diverse Beraterfirmen überwiesen. Im Salzburger Untersuchungsausschuss wiederum sind Beraterhonorare von rund vier Millionen Euro Gegenstand der Befragungen. Es handelt sich teilweise sogar um dieselben Empfänger.

    ORF: Millionen „hin- und hergeschoben“

    Hartmann zeigt sich auch verblüfft, wie manche „Berater“ für Bewerbungen weiterhin in der Szene unterwegs seien: „Wir haben solche Leute nun auch in München, die schon in Salzburg tätig waren. Man kommt sich wirklich so vor, als würden die von einer zur nächsten Baustelle ziehen – mit ihren immensen Honoraren.“

    Dominik Hutter in der SZ: Kur für den Park

    Johannes Patzig im Merkur: München plant: Der Olympiapark der Zukunft

  51. Michael Vesper im Rheinischen Merkur: „Wir planen mit einer schwarzen Null“

    RM: In Vancouver lagen die Kosten am Ende doppelt so hoch wie ursprünglich geschätzt. Für die Spiele 2014 in Sotschi explodieren die Kosten ebenfalls …

    Vesper: Es explodieren die Baukosten für die Infrastruktur, nicht die Kosten für die Spiele. Bei uns sind die Gefahren begrenzt, denn wir brauchen, anders als zwischen Vancouver und Whistler, keine neuen Straßen zwischen München und Garmisch zu bauen.

    Ja, wenn nur die Baukosten explodieren, ja dann…
    Neue Straßen bauen „wir“ zwar nicht, aber dafür neue Tunnels!?

    RM: So leicht lassen sich die Dinge nicht trennen. Oft erweisen sich Sportstätten, Zufahrtswege und andere Infrastrukturprojekte als unnütze Investitionsruinen.

    Vesper: Damit sprechen Sie genau die Stärken der Münchner Bewerbung an. Wir richten uns am Bedarf aus. Die Anlagen werden genutzt, schon heute, sei es die Bobbahn am Königssee oder die Kandahar-Strecke in Garmisch.

    Oder seien es Eisschnelllaufhalle, Eishockeyhallen, Halfpipe, Biathlonstadion, Langlaufstadion, etc. pp.

  52. Traunsteiner Tagblatt: Eisschnelllaufhalle Inzell: »Gigantisch, allein von der Technik her«

    Eine wichtige Frage brachte er daher nun im Gemeinderat in der Bürgersprechstunde vor: »Wir bekommen eine so schöne Halle. Wieweit ist sie beim Olympiakonzept berücksichtigt?« »Bisher nicht«, musste Bürgermeister Martin Hobmaier antworten. Im Juli 2011 falle die Entscheidung, ob München die Winterolympiade 2018 bekommt. »Vielleicht klopfen wir dann wieder an«, so der Rathauschef. Die Ruhpoldinger hätten mit dem Biathlon-Leistungszentrum das gleiche Problem.

  53. # 51:

    Eine repräsentative Umfrage bei 1202 Personen des Dortmunder Marktforschungsinstituts promit im Auftrag des Sport-Informations-Dienstes (SID) ergab, dass 78,3 Prozent hinter der Bewerbung Münchens stehen. 19,2 Prozent sind dagegen.

    Wolfgang Zängl schreibt hierzu: „Vorsicht mit Statistiken, die man nicht selbst gefälscht hat!“

    Das Umfrageergebnis hat aber mit der Realität nichts zu tun. Auf der Website von promit kann man unter quickCheck nachlesen, dass bei dieser Umfrage „rund 1.200 repräsentativ ausgewählte sport- und/oder fußballinteressierte Personen ab 14 Jahren“ befragt werden. Jeder Statistiker wird einer solchen Umfrage angesichts der bewusst verzerrten Auswahl der Grundgesamtheit Unseriosität attestieren.

    Diese Aussage findet man z.B. hier.

    Im sid Sport-Monitor September 2010 findet man folgendes:

    Repräsentativbefragung: n = 1.202 Privatpersonen, darunter 1.117 Sport-Interessierte und 1.000 Fußball-Interessierte. Die Ziehung der Zufallsstichprobe erfolgt mittels des Gabler-Häder-Stichprobendesigns. Die Auswahl der Befragungspersonen im Haushalt erfolgte über den Geburtstagsschlüssel.
    […]
    Befürworten Sie, dass München sich um die Olympischen Winterspiele 2018 bewirbt?
    ja: 78,3 (09/10) – 80,4 (08/10)
    nein: 19,2 (09/10) – 17,1 (08/10)

    Wenn man ältere Befragungen vergleicht, ergibt sich folgendes Bild:

    Zustimmung:
    09/10: 78,3
    08/10: 80,4
    07/10: 81,7
    05/10: 81,9
    04/10: 82,3
    03/10: 82,5
    02/10: 81,0
    01/10: 80,7
    12/09: 80,7
    11/09: 82,4
    10/09: 82,2
    09/09: 78,4
    08/09: 80,5

    Ablehnung:
    09/10: 19,2
    08/10: 17,1
    07/10: 15,4
    05/10: 13,6
    04/10: 14,2
    03/10: 15,0
    02/10: 16,2
    01/10: 17,0
    12/09: 17,0
    11/09: 14,4
    10/09: 13,6
    09/09: 18,3
    08/09: 16,6

    Abgesehen davon, daß ich die Repräsentativität dieser bundesweiten(?) Umfragen anzweifle (Weiß zufällig jemand, wie hoch der Anteil der Sportinteressierten an der Normalbevölkerung ist?), bleibt festzuhalten, daß die Ablehnung der Bewerbung noch nie so groß war wie im September 2010.

  54. Habe gerade noch das folgende entdeckt:

    Grundgesamtheit: Ca. 39,5 Mio. sportinteressierte Bundesbürger*
    *Quelle 1: Bevölkerungsrepräsentative Befragung, 12/2009

  55. Katja Riedel in der SZ (Printausgabe vom 25.09.): Fragwürdiger Sinneswandel

    Lange galt Grasegger als Olympiagegner, jetzt gehört er zu jenen, die die Grundeigner überzeugen wollen, ihr Land für Sportstätten und Parkplätze herzugeben. Über diesen Sinneswandel sind viele, die Olympia weiter ablehnen, verärgert. Vergangene Woche verkündete Grasegger den Kompromiss, dem die Grundbesitzer gar nicht zugestimmt hatten. Deren Sprecherin Anna Maria Reindl ist verärgert. ‚Die haben über unsere Köpfe hinweg verhandelt‘, sagt sie. Von einem Sinneswandel jener, die ihr Land hergeben sollen, weiß sie nichts. Viele wollten beim Nein bleiben. Wenn das so bliebe, würde Olympia in Garmisch wohl nicht sterben, aber weiter abspecken müssen – zum Beispiel eine Halfpipe nach München abgeben.

    Katja Riedel in der SZ: Olympiagesetz soll im Herbst kommen

    Darin soll der Freistaat eine Garantie über zehn Millionen Euro übernehmen, dass die Flächen, die für mögliche Olympische Spiele 2018 beansprucht werden, auch zurückgebaut werden.

    Dominik Hutter und Silke Lode in der SZ: Der Mann, der das Feuer entfachen soll – Bernhard Schwank springt ein, wenn es brenzlig wird

    Er erzählt von einem wichtigen Termin, der noch am selben Tag in seinem Kalender steht: Wiesnbesuch mit einer großen Runde internationaler Sportjournalisten.

    NN: Freistaat soll „Grüß-Auguste“ abschaffen

    Hohe Ausgaben mit zweifelhaften ökologischen Folgen könnten vermieden werden, wenn auf die Olympischen Winterspiele 2018 in Oberbayern verzichtet werde. Mütze: „Das Geld fehlt sonst im restlichen Bayern.“

  56. Christian Sebald in der SZ (Printausgabe vom 27.09.): Olympischer Spagat – Alpenvereins-Mitglieder sind uneins über die Winterspiele

    ‚Unser Engagement für die Winterspiele steht in krassem Widerspruch zu unserem Grundsatzprogramm‘, sagt beispielsweise Franz Mettal, der sich seit Jahrzehnten im DAV für den Umwelt- und Naturschutz engagiert. ‚Dort ist nicht nur festgelegt, dass wir uns an Sportwettkämpfen nur dann beteiligen, wenn dafür keine Neubauten nötig sind. Sondern zum Beispiel auch, dass wir Beschneiung nur punktuell akzeptieren, etwa wenn sie zur Beseitigung besonderer Gefahrenstellen unumgänglich ist. Die Realität bei Olympia 2018 sieht aber doch schon jetzt völlig anders aus.‘
    […]
    Das Misstrauen der umweltbewegten Mitglieder – gleich ob sie nun in Nordrhein-Westfalen daheim sind oder in den Bergen – gipfelt in der Unterstellung, mit ihrem Einsatz für Olympia wolle die Vereinsspitze einzig Wettkampfklettern als olympische Disziplin etablieren.

    Merkur: Deutscher Alpenverein fordert umweltfreundliche Olympische Spiele

    „Für mich ist es vollkommen sinnlos, in Ohlstadt solche Wettbewerbe auszutragen“, sprach der Tölzer die Problematik der Biathlon- und Langlaufbewerbe an.

  57. sid: Alpenverein kritisiert Naturschutzring

    DOSB: Spitzenniveau in Sachen Nachhaltigkeit

    „Von der Gesamtfläche, die München 2018 für sämtliche Sportstätten für die Winterspiele 2018 benötigt, werden 99 % bereits heute für den Sport verwendet oder nur temporär für die Spiele genutzt. Die dauerhafte Neuerschließung beschränkt sich damit auf 0,48 Hektar Land – das entspricht nicht einmal der Größe eines Fußballfeldes“, erklärt Prof. Dr. Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln. „Lediglich 1 % der Flächen werden speziell für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele dauerhaft baulich umgestaltet.

    Wenn sich die Bewerbungsgesellschaft anstrengt, bleibt am Ende vielleicht sogar noch mehr Natur übrig als vorher überhaupt vorhanden war!?

  58. Heiner Effern und Katja Riedel in der SZ (Printausgabe vom 28.09.): Im Bann der Ringe

    1,3 Milliarden Euro davon gehören zum sogenannten Organisations- oder OCOG-Budget. Es umfasst Ein- und Ausgaben des Organisationskomitees. Dieses Budget ist seit der Abgabe des kleinen Bewerbungsbuches, des MiniBidbooks, immens gestiegen, damals lag es noch bei etwa 800 Millionen Euro. Nicht ohne Grund: Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung entfallen allein auf temporäre Baumaßnahmen wie für das Athletendorf in Garmisch 140 Millionen Euro, auf die weitere Ausstattung 14 Millionen.
    […]
    Mehr als die Hälfte des Organisationsbudgets sollen Sponsoren tragen. Die Bewerbungsgesellschaft rechnet mit knapp 580 Millionen Euro. Erst an zweiter Stelle der Geldgeber rangiert das IOC, das aus den Fernseheinnahmen nach derzeitigem Stand knapp 320 Millionen Euro zahlen will. Der drittgrößte Posten stammt aus dem Verkauf von Eintrittskarten (knapp 180 Millionen Euro). Demgegenüber stehen als großer Kostenfaktor die temporären Bauten. Neben dem olympischen Dorf in Garmisch müssten auch mehrere Sportstätten gebaut werden, die nach den Spielen wieder abgerissen würden (Kosten: 118 Millionen Euro).
    […]
    Geklärt ist indes die Finanzierung [des Umweltkonzepts], das Olympiagegner als reines ‚Greenwashing‘ verteufeln und das aus 18 Leitprojekten besteht: Von den 100,5 Millionen Euro, die für dauerhafte Projekte veranschlagt werden, zahlt die Stadt München laut Ude 50,5 Millionen Euro, der Rest kommt von Land und Bund.

    Heiner Effern und Katja Riedel in der SZ (Printausgabe vom 28.09.): Hauptsache Nebenvereinbarung

    Organisations- und Investitionsbudget müssen zwei streng getrennte Kalkulationen sein. Im erstgenannten sind Mittel enthalten, die durch die Spiele selbst erwirtschaftet werden; das zweite wird weitgehend aus Steuergeld gespeist. Doch diese Trennung ist im Falle Münchens schon jetzt nicht mehr vorhanden: Die Staatsregierung will auch das Organisationsbudget bezuschussen. Ministerpräsident Horst Seehofer habe vor zwei Wochen schriftlich Leistungen des Freistaats zugesichert, die das OCOGBudget ‚in namhafter zweistelliger Millionenhöhe entlasten‘, heißt es in der Beschlussvorlage, über die der Münchner Stadtrat am 6. Oktober entscheidet.
    […]
    Auch ein weiterer Kostenpunkt, der je nach politischer Lage teuer werden kann, ist in den Nebenvereinbarungen geregelt: die Sicherheit. Bei den Spielen 2010 in Vancouver soll dieser Posten einen dreistelligen Millionen-Betrag ausgemacht haben. Im Falle Münchens sollen die Kosten nach der gesetzlichen Zuständigkeit bezahlt werden, was wohl heißt, dass das Land Bayern für einen Großteil aufkommen müsste.

  59. gap-fakten.blog.de/Merkur: Eckdatenpapier, Werbung für Olympia, DAV und Naturschutzverbände zu Olympia

    Die fast 3800 Journalisten sollen sich nun wie folgt verteilen:
    1.800 Werdenfelser Kaserne in Murnau, 300 Patton Hotel, 600 Wieland-Camping, 1.080 Mühlanger.
    Wieland-Camping hört sich zwar nach etwas Bestehendem an, ist aber momentan eine 2,5 Hektar große Wiese hinter dem IFU-Institut (ehemals Fraunhofer-Institut) auf dem Weg zur Kreuzeckbahn. Der Mühlanger ist eine Wiese in der Nähe von Sprungschanze/Gudiberg und man kann nur hoffen, daß hier die Besitzer gefragt wurden.

  60. Astrid Rössler (Vorsitzende des Landtags-Untersuchungsausschusses zur Salzbuger Olympiabewerbung) in der SZ (Printausgabe vom 02.10.): ‚Hände weg!‘

    Ich empfinde die Strukturen beim IOC als geradezu mafiös, verbunden mit einem wahren Privilegienstadel. Bei den Bewerbungen zieht offensichtlich ein Beraterheer von Stadt zu Stadt, die alle scheinbar ehrwürdigen Organisationen entstammen und sich im Dunstkreis des IOC zu einem höchst dubiosen Wirtschaftsgefüge mischen und ihre Eigeninteressen verfolgen.
    […]
    Diese Vereinbarungen werden zu einem Zeitpunkt gemacht, wo kein Ausstieg mehr möglich ist, weil die Reputation der Bewerberstadt zu sehr leiden würde. Das ist strategisch klug angelegt. Erst macht das IOC allen den Mund wässrig, verspricht Millionen, packt die Politiker und Verantwortlichen bei ihrer Eitelkeit und Größenwahn. Und wenn man sie dann hat, werden die Bedingungen einseitig diktiert.
    […]
    Ein Hauptargument für Olympia ist ja auch immer die Auswirkung auf die Infrastruktur. Doch bei derartigen Bauten ergibt sich dann so ein Zeitdruck, dass rechtsstaatliche Genehmigungsverfahren mit Einspruchs- oder Klagemöglichkeiten in Gefahr geraten.

  61. dpa: Garmisch-Partenkirchen: Jungen Union gegen Olympiabewerbung

    Der Nachwuchs der CSU fordert die Gemeinderäte von Garmisch-Partenkirchen vielmehr auf, bei einer Sitzung an diesem Mittwoch gegen die Bewerbung für die Winterspiele 2018 zu stimmen. “Die Jugend muss die Zeche zahlen“, hieß es am Montag in einer Mitteilung.
    […]
    Der Klimawandel mache aber deutlich, dass die Zukunft nicht im Wintertourismus liegen kann. Außerdem sprechen die Jungpolitiker der CSU von mangelnder Transparenz. Die Bevölkerung des Ortes sei bis heute nicht gefragt worden.

    Auch die Investition des Freistaats von rund einer Milliarde Euro für sechs Wochen Olympische und Paralympische Spiele sei viel zu hoch. “Dieses Geld fehlt an anderer Stelle, wie zum Beispiel beim Ausbau von Kindergärten und Schulen, der Anstellung weiterer Lehrer und der Förderung sozialer Projekte“, schreibt die JU. “Grundsätzlich gilt, die Jugend muss die Schulden zahlen.“

  62. junge-union-gap.de: Junge Union fordert NEIN zu Olympia 2018!

    Durch die Planungen im Bereich des NON-OCOG Budgets (Infrastrukturbudget), in Höhe von ca. 7,37 Millionen Euro und zusätzlich durch den Ankauf des Aurelis Geländes (sicherlich im zweistelligen Millionenbereich) und den Umbau des Kongresshauses, muss die Gemeinde jedoch erneut Kredite aufnehmen.
    […]
    Eine Förderung des Freistaates von 60% reicht bei diesen Maßnahmen nicht aus, denn auch 40% sind zu viel für den überschuldeten Ort Garmisch-Partenkirchen. Die Zwangsverwaltung durch den Landkreis steht bereits heute vor der Tür.
    […]
    Obwohl sich die Gemeinde langfristig (mind. 20-30 Jahre) mit diesem Projekt bindet, wurden die Planungen (Eckdatenpapier, Bid Book) nicht veröffentlicht. Die Gemeinderäte haben lediglich 7 Tage Zeit um sich durch die mehrere hundert Seiten dicken Planungen zu arbeiten und zudem die Zahlen und Aussagen zu hinterfragen. Die Bevölkerung wurde bis heute nicht gefragt, dies soll erst nach bindender Zustimmung des Gemeinderates geschehen.
    […]
    Ein ausgeglichener, generationengerechter Haushalt rückt in weite Ferne!

  63. Silke Lode in der SZ: Grüne stellen Koalition in Frage

    Benker sagte anschließend, dass die Fraktion das Votum der Basis zwar akzeptiere, aber in einer ersten Reaktion habe kein Stadtrat seine Meinung geändert. Alle wollten weiterhin am Mittwoch mit Ja stimmen. Bis dahin könne aber jeder Einzelne überlegen, wie er mit dem Ergebnis der Stadtversammlung umgehe.

  64. Pingback: Was vom Tage übrig bleibt (60): infantiles PROlympia 2018 : jens weinreich

  65. zu #30:

    Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH:

    Der Rücktritt von Herrn Prof. Röhle, dem bisherigen DAV-Präsidenten, hatte nichts mit inhaltlichen Meinungsverschiedenheiten über die Olympia-Bewerbung zu tun, sondern hatte allein verbandspolitische Gründe.

    Prof. Heinz Röhle (06.10.2010):

    Es stellt sich also die Frage, ob der DAV auch künftig ein „Natursportverband mit klarer Werteorientierung“ bleibt oder sich zu einem „Sportverein mit vorwiegend kommerzieller Ausrichtung“ wandelt. Deutlich wird dies im Verständnis des Naturschutzes: Für einen Bergsteigerverein ist das Bekenntnis zu Natur- und Umweltschutz ein primär authentisches Anliegen. Ein zunehmend wirtschaftlich ausgerichteter Verband dagegen begreift Engagement im Umweltschutz als ein taktisches Erfordernis, da er seine Interessen (Zugang zur Natur) nur im Kompromiß mit dem Naturschutz durchsetzen kann.
    […]
    Ich habe den Eindruck, daß diese Transformation im DAV bereits eingeleitet wurde, von interessierter Seite durchaus mit Wohlwollen betrachtet wird und durch die Mitarbeit an der Olympiabewerbung eine Beschleunigung erfahren bzw. an Brisanz gewonnen hat.
    […]
    Olympiabewerbung: Ist der DAV willens, weiter als kritischer Begleiter des Verfahrens zu agieren und die verbindliche Umsetzung echter Umwelt-Mehrwertprojekte einschließlich solider Finanzausstattung zu fordern? Oder möchte „der DAV die Zusammenarbeit unbedingt fortsetzen“ (Meldung ALPIN-Online am 22.09.2010), während der LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern) sein weiteres Engagement von der Erfüllung bestimmter Bedingungen abhängig macht? Die diesbezügliche Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung aus der letzten Woche läßt nicht mehr erkennen, daß die Mitwirkung des DAV noch an konkrete Forderungen geknüpft ist (SZ, 27.09.2010, S. 63 und 28.09.2010, S. 34).

  66. Andre Tauber und Jens Hungermann in der Welt: Bogner verdient mit schrillem Outfit sehr viel Geld

    Die größte Modenschau der Welt? Bogner bekommt sie zum Spottpreis.
    […]
    Von einem „moralischen Erstverhandlungsrecht für bestehende Partner“ ist beim Deutschen Skiverband die Rede, mit dem Bogner auch im Geschäft steht. „Es hilft immer, wenn man zum Telefon greifen und die verantwortlichen Personen selbst anrufen kann“, sagt ein Branchenmanager, der nicht namentlich genannt werden möchte, über diese Verhandlungen. Bogner hat die Telefonnummern.
    […]
    Der Deutsche Olympische Sportbund ist gesetzlich verpflichtet, Aufträge auszuschreiben. Einen Text der Ausschreibung kann er aber auf Anfrage der „Welt“ nicht zur Verfügung stellen.
    […]
    Doch der DOSB muss sich die Frage gefallen lassen, ob er denn die Rechte energisch genug vermarktet. Immerhin sind ja auch öffentliche Gelder mit im Spiel. Die deutsche Olympiamission in Sotschi etwa kostet unter dem Strich 6,4 Millionen Euro.

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