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Das Olympische Bildungsmagazin

IOC-Session: Goldmedaillen für #Paris2024 und #LosAngeles2028

Ein bescheidenes Live-Blog zur IOC-Session in Lima, die in wenigen Sekunden beginnt.

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Der IOC-Channel:

Schaun mer mal.

Mister Äh, der IOC-Präsident, beginnt die Show. Und das steht an:

Lustig, dass er die ‚last session‘ in den August 2016 verlegt. Kleinigkeit. Dabei hat er doch im Juli eine Session zwischengeschoben – und lässt auch im kommenden Jahr zwei Vollversammlungen abhalten – eine in PyeongChang, eine in Buenos Aires zu den YOG.

Generaldirektor Christophe de Kepper liest die Liste der abwesenden und entschuldigten Mitglieder vor.

Pat Hickey ist also ‚entschuldigt‘. Der Ire, in Brasilien demnächst wegen Bildung einer kriminellen Organisation vor Gericht, hat sich in guter alter Bach-Tradition ja nur zwischenzeitlich selbst suspendiert. Aus dem Exekutivkomitee ist er allerdings vor einigen Tagen zurückgetreten.

Auch die Doping-Freundin Jelena Isinbajewa fehlt, die hat eigentlich auch nichts im IOC zu suchen. Scheich Ahmad ist lieber nach Turkmenistan zum dortigen NOK-Präsidenten gejettet, der die Asian Indoor Games austrägt:

Dazu der jüngste Bericht von Human Rights Watch:

Und schließlich Kun Hee Lee, der alte Samsung-Patron, dessen Sohn ja auch gerade wegen schwerster Korruption einsitzt:

Gern nochmal kurz Klartext: Gurbanguly Berdimuhamedow, der Großganove und Alleinherrscher in Turkmenistan, ist selbstverständlich auch NOK-Präsident seines Landes. Wie viele andere Despoten. Alijew, Lukaschenko usw usf. Damit haben Thomas Bach und sein gestrenges IOC kein Problem.

Bericht von Tokio 2020. Alles perfekt. Sagen sie. 2,8 Milliarden Dollar aus dem nationalen Sponsorenprogramm bisher erlöst. Über die gigantischen Kostensteigerungen und die Warnungen der Gouverneurin vor zehn Monaten wird gerade nicht geredet. Die Kosten waren auf mehr als 20 Milliarden gestiegen und wurden durch gigantische Anstrengungen vorerst gesenkt. Das IOC verkauft das alles als Erfolg der … natürlich … lachen Sie sich/lacht Euch kaputt … als Erfolg der #Agenda2020.

2,2 Milliarden Dollar seinen eingespart worden, sagt Bachs Kumpel John Coates gerade. Das IOC hatte das vor ein paar Tagen in einem lustigen Propagandapapier erwähnt:

… saved by Tokyo 2020 thanks to Olympic Agenda 2020.

Selten so gelacht.

John Coates, eine Skandalnudel (Sydney 2000), noch einige Tage IOC-Vize und noch einige Jahre CAS-Präsident, wird eine Sonderregel in Anspruch nehmen können, um als Bach-Kumpel länger im IOC bleiben zu dürfen, schrieb Insidethegames:

Mr Coates is proposed for change of status from NOC to individual member.

Für einen anderen Bach-Gefolgsmann, Prinz Takeda aus Japan (IOC-Marketingchef und Vize von Tokyo 2020) gilt Ähnliches.

Und schon die erste Kaffeepause.

18.00 Uhr geht es in einem anderen Saal mit der Prozedur der doppelten Olympiavergabe weiter.

Muss unbedingt nochmal einen Tweet vom Morgen los werden:

Da fällt einem nichts mehr ein. DPA eben:

Erstmals seit fast 100 Jahren vergibt das Internationale Olympische Komitee wieder zwei Sommerspiele gleichzeitig. Die IOC-Session, die Vollversammlung der Mitglieder, soll in der peruanischen Hauptstadt Lima beschließen, dass die Spiele 2024 in Paris und die Spiele 2028 in Los Angeles stattfinden. Den IOC-Mitgliedern liegt ein entsprechender Vertrag vor.

Nach Korruptionsskandalen in der Vergangenheit macht das IOC damit einen ersten Schritt, die Vergabepraxis zu reformieren und so Bestechungsversuchen vorzubeugen. Derzeit untersucht die französische Justiz, ob die Vergabe der Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro gekauft war.

Diese Zusammenhänge sind, im Grunde, falsch. Lupenreine IOC-Propaganda.

17.52 Uhr: Kann man eigentlich keinem erzählen. Da lässt Bach die Sportwelt nach Lima einfliegen für eine Vergabe, die längst entschieden ist. Die Session beginnt – und schon gibt es anderthalb Stunden Kaffeepause.

Bevor es Lima wieder sendet, eine Werbepause:

* * *

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Es ist 18.13 Uhr und ich bekomme keinen Kanal rein, sagt man das noch so? Nichts auf Youtube, nichts auf/im Olympic Channel. Den Tweets aus Lima folgend, ist die Session aber wieder im Gange.

Olympic Channel funktioniert bei mir nicht – die Übertragung auf olympic.org, wie von Christian Klaue getweetet, funzt aber.

Wieder John Coates, Bachs Mann für alle Fälle, der den Seriösen spielt und sich diesmal zum Juristischen ‚according to Swiss law‘ äußert.

18.27 Uhr: Noch so ein Saubermann für alle Fälle: Der unerbittliche IOC-Karrierist, Berufsfunktionär und Spezialdemokrat Patrick Baumann (FIBA, IOC, GAISF), hier in seiner Eigenschaft als Chef der Evaluierungskommission, wo er den Job des schwer in Bedrängnis geratenen Frankie Fredericks übernahm. Baumann, ein olympisches Streberlein, erklärt: Die Olympischen Spiele sind in Paris und Los Angeles in guten Händen.

The last chance to ask questions, sagt Bach.

There will be no further opportunity for questions afterwards.

Wow.

Prinz Tunku: Fragt nach der Garantie von Visa für Sportler und Offizielle während der LA-Spiele. Die Frage sollte insofern beantwortet sein, wie es Richard Peterkin aus St. Lucia gerade getwittert hat (s.o.). In 2028 ist der orangene Idiot garantiert nicht mehr US-Präsident, wenn er nicht bis dahin die Verfassung geändert und sich lebenslang eingesetzt hat.

Große Gesten, die üblichen Reden, viele Küsse und Umarmungen. Es ist eine Floskel, klar, aber es stimmt: Die olympische Familie feiert sich mal wieder selbst und blendet alles Störende aus. Momentan Paris – Macron per Video, nachdem er im Juli in Lausanne gewesen war. Danach LA.

19.23 Uhr: Zu viel Pathos. Kaum auszuhalten. Ich sollte umschalten zur Champions League.

Das musste sein. Konnte nicht widerstehen:

19.51 Uhr: Es ist erledigt.

Das reicht dann aber auch – so halb live.

Alles andere im Monatsmagazin Sport & Politics ab nächster Woche. Stay tuned. Greifen Sie zu, damit es nicht die einzige Ausgabe bleibt – es lohnt sich!

3 Gedanken zu „IOC-Session: Goldmedaillen für #Paris2024 und #LosAngeles2028“

  1. Das IOC unterbindet anscheinend mal wieder das Abspielen der Sessionsübertragung auf der Seite hier. Aber der Olympia-Kanal auf youtube direkt funzt.

    Ein großer Rhetoriker ist der UDIOCP wirklich nicht. Im Hinterzimmer spricht er bestimmt besser.

  2. Bin ja Schuld daran, dass hier kaum noch debattiert wird. Dennoch oder gerade deshalb erfüllt es mein Herz mit großer Freude, so einen kundigen Kommentator anzutreffen.

    UDIOCP.

    Das muss man erstmal bringen! Fantastisch.

  3. Pingback: live aus PyeongChang (3): IOC-Session, Diskussion zum Russland-Doping, Attacken auf Richard Pound • SPORT & POLITICS

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