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Das Olympische Bildungsmagazin

Rio 2016, ein kleines Fazit

SAO PAULO. Das Boarding nach Madrid beginnt bereits. Für ein richtiges Fazit hier im Blog hat es nicht mehr gereicht. Aber flink noch zwei Texte (einiges überschneidet sich) vom Freitag und Samstag (Stuttgarter Zeitung, SpOn), mehr mit Fokus auf das IOC. Ich schreibe zu Hause noch ein, zwei Beiträge zu Rio 2016. Jetzt erst mal in die Luft. Mit Wehmut, natürlich. Ich kopiere auch das Interview mit Jamil Chade von gestern und die Jung & Naiv Sendung nochmal hinein, denn auch dort wird ja ein wenig Fazit gezogen. Außerdem gab es gestern die DOSB-Pressekonferenz hier ebenfalls live. Die Arbeit geht weiter. Es bleibt extrem spannend.

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Typos sehen Sie mir bitte nach, bin froh, nochmal online gekommen zu sein. Sitze bereits im Flieger auf 20 D und musste gerade nochmal für 15 Euro einen Pass buchen.

Jung & Naiv:

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Die Kassen sind bis zum Bersten gefüllt. Doch der Ruf ist endgültig ruiniert. Das ist die Bilanz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Schlusswochenende der Spiele von Rio de Janeiro, die gewiss noch einmal prächtige Fernsehbilder generieren. Das ist die Zwischenbilanz des seit September 2013 amtierenden deutschen IOC-Präsidenten Thomas Bach. Der ehemalige Fechter aus Tauberbischofsheim hat mit seiner Marketingabteilung mehr als dreizehn Milliarden Dollar aus Verträgen mit Fernsehanstalten und Sponsoren akquiriert, die teilweise bis ins Jahr 2032 reichen. Bach hat aber durch seine gefährliche Nähe zu Spezialdemokraten und Diktatoren in aufgeklärten Nationen nahezu jeglichen Kredit verspielt. Die olympische Politik wird im Kreml bestimmt, wo Wladimir Putin residiert, sie wird in der Zentrale der kommunistischen Partei Chinas gemacht und im Palast des Emirs von Katar, der übrigens selbst IOC-Mitglied ist.

Derzeit ist vor allem die unheilvolle Dominanz Wladimir Putins zu beobachten, deren Auswirkungen verheerend sind. Inzwischen fragen sich sogar zahlreiche IOC-Mitglieder im Hintergrund, was Bach dazu treibt, immer wieder den Wünschen Putins nachzukommen, was ihn dazu treibt, die Olympische Charta derartig zu missachten und Russland nicht von den Spielen auszuschließen? Die innerbetriebliche Opposition wächst, darüber darf das von Bach demonstrativ erbetene Votum der IOC-Vollversammlung Anfang August nicht hinwegtäuschen, als er danach fragte, ob die Mitglieder die Entscheidungen zum russischen Staatsdopingsystem unterstützen. Das war ein billiger Propagandatrick.

Die Olympischen Spiele, das Kernprodukt des IOC, sind von gröbsten organisatorischen Mängeln, von Doping- und Korruptionsskandalen mittlerweile derartig schwer belastet, dass ein langjähriges IOC-Mitglied wie der deutsche Pensionär Walter Tröger schon vom möglichen „Ende der Olympischen Spiele“ spricht.

Es geht um alles. Das Publikum kann den Bildern aus den Arenen nicht trauen, weil es weder weiß, ob die Medaillen an saubere Athleten korrekt vergeben wurden, noch ob die Dopingkontrollen und Analysen vorschriftsmäßig abgelaufen sind. Im Reich des IOC und der inzwischen 40 olympischen Sport-Weltverbände kann man alles kaufen, alles fälschen und alles organisieren, das ist belegt: Dopingproben, Wahlen, Mitgliedschaften, Regeln, Kongresse.

War das IOC bis vor einigen Tagen nur in Alarmbereitschaft versetzt, so geht seit der Verhaftung des irischen Exekutivmitglieds Patrick Hickey am Mittwoch im Luxushotel Windsor Marapendi sogar die pure Angst um. Es war ein bislang einmaliger Vorgang. IOC-Mitglieder galten, zumal während der Spiele in den Gastgeberländern, stets als sakrosankt. IOC-Mitglieder standen quasi über dem Recht, das für normaler Erden- und Staatsbürger gilt. Nun hat es Pat Hickey erwischt, und das ist auch deshalb ein Symbol, weil Hickey zu Bachs wichtigsten Verbündeten zählt. Hickey wird von der brasilianischen Justiz die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Nach der spektakulären Festnahme des notorischen Sünders Hickey bewegt sich der Weltkonzern IOC endgültig auf einer Stufe mit dem Fußball-Weltkonzern FIFA – das Ansehen beider Organisationen tendiert gegen Null.

Die FIFA und ihre Kontinentalverbände werden von der US-amerikanischen Justiz nach dem RICO-Act durchleuchtet, einem Gesetz, das zur rigorosen und beschleunigten Bekämpfung der organisierten Kriminalität eingeführt wurde. Die Brasilianer durchleuchten Hickey, und wer weiß, was in diesem in Aufruhr befindlichen Land noch alles ans Tageslicht kommt – die Aufarbeitung mutmaßlich gigantischer Korruption bei der Vergabe und Ausrichtung der Rio-Spiele beginnt erst. Zudem werden seit einem Jahr die kriminellen Vorgänge im Leichtathletik-Weltverband IAAF von der französischen Justiz aufgearbeitet. In der Schweiz ermittelt die Bundesanwaltschaft in Sachen FIFA und Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 an Russland und Katar – und bewegt sich damit in gefährlichen Wassern, im Wirkungsbereich jener Olympiamächte, denen Bach schwer verbunden ist und die den Lauf der Dinge im IOC-Business bestimmen. In Frankreich steht der langjährige IAAF-Präsident Lamine Diack unter Hausarrest, sein Sohn wird von Interpol gesucht. Typen wie Diack, bis Ende 2015 IOC-Mitglied, und den FIFA-Fürsten drohen Haftstrafen von mehreren Jahrzehnten. Hickey könnte bis zu sieben Jahre hinter Gitter kommen.

Jamil Chade:

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Die bisher wichtigste Lehre aus den FIFA-Kriminalfällen lautet: Wenn es endlich einmal mit voller Härte des Gesetzes zur Sache geht, dann beginnen die Top-Funktionäre sehr schnell zu plaudern. Das macht Hoffnung.

Diack und Hickey gehörten 2013 zu den wichtigsten Wahlhelfern des IOC-Präsidenten Thomas Bach. Zwar versuchen Bachs Spindoktoren gerade an allen Fronten die Verbindungen zu diesen Figuren der Schattenwelt herunterzuspielen, doch diese Propaganda wird nicht fruchten. Unter Hickey hat Bach zahlreiche wichtige Positionen inne, der deutsche IOC-Boss hat für den irischen Geschäftemacher sogar eine neue Funktion geschaffen: Hickey fungiert als sogenanntes „Delegate Member for Autonomy“. Er berichtet bei IOC-Vorstandssitzungen nicht nur über Fragen der Autonomie des Sports, des stets brisanten Verhältnisses von Sport und Politik, sondern auch über Fragen der guten Unternehmensführung, Good Governance genannt. Ausgerechnet Hickey, der seine Idee der Europaspiele, die kein Mensch braucht, unter dubiosen Umständen 2015 mit Aserbaidschans Staats- und NOK-Präsidenten Ílham Alijew durchpeitschte und der bis zu seiner Festnahme darum bemühte, die Europaspiele 2019 in Russland auszutragen.

In Russland bei Wladimir Putin. Das sagt eigentlich alles.

Diese European Games 2019, so der Plan von Hickey & Co, sollen am Ende einer Road Map der vollen Wiedereingliederung Russlands in den olympischen Weltsport stehen. Mit diesem europäischen Mini-Olympia soll das Staatsdopingland Russland erneut als Gastgeber eines Mega-Events ausgezeichnet werden. Am Sonntag wird wohl Putins derzeitige Lieblingssportlerin Jelena Isinbajewa, die für Rio de Janeiro von der IAAF nicht zugelassene Stabhochspringerin, als IOC-Mitglied vereidigt. Sollte die IOC-Vollversammlung am Vormittag das Resultat der Wahlen zur IOC-Athletenkommission bestätigen, wovon man ausgehen darf, würde Isinbajewa am Abend im Maracanã den olympischen Eid sprechen und schwören, sich jeglicher politischer Einflussnahme zu verweigern.

Jelena Isinbajewa, die sich vor drei Jahren auch vehement für das Schwulen-Diskriminierungsgesetz in Russland ausgesprochen hat, die bereits als kommende Duma-Präsidentin von Putins Gnaden gehandelt wird, und die atemraubenden Beweise für Russlands Staatsdopingsystem als politische Attacke des Westens brandmarkte, diese Isinbajewa ist im Reich des Thomas Bach ethisch bestens geeignet für herausragende Positionen. Dagegen hat Bachs Exekutivkomitee, mit Hickey und anderen, vor wenigen Wochen eine andere Russin als angeblich ethisch ungeeignet für die Teilnahme in Rio gesperrt: Die Whistleblowerin Julia Stepanowa.

Am Umgang mit Julia Stepanowa zeigt sich die Verlogenheit der olympischen Führung in voller, in elender Pracht. Die Leichtathletin, groß geworden im Staatsdopingsystem, hat ihre Dopingsperre abgesessen. Sie hat unendlichen Mut bewiesen und mit ihrem Mann Witali ausgepackt. Ihre Leistung als Whistleblowerin ist als historisch zu bezeichnen. Das Ehepaar riskiert ihr Leben und das ihres gemeinsamen Sohnes. Die Stepanows sind auf der Flucht. Sie haben in dieser Woche auf einer bedrückenden, zu Tränen rührenden Videokonferenz erklärt, um ihr Leben zu fürchten. „Wenn uns etwas passiert, dann war das kein Zufall“, haben sie Journalisten aus aller Welt gesagt – es war ein Vorgriff auf ein mögliches Attentat, auf die Rache aus Russland. Es gibt für die Stepanows keinen Schutz für Leib und Leben. Der IOC-Präsident Thomas Bach hat sie, denen eigentlich ein olympischer Orden gebührt, brutal fallengelassen.

Das ist die Wahrheit hinter dem schönen Schein der Bilder. Nichts anderes zählt.

* * *
Auch am vorletzten Tag der Olympischen Spiele 2016 verblüffte Thomas Bach mit exklusiven Behauptungen. Auf seiner Abschlusspressekonferenz erklärte der IOC-Präsident, die Organisation dieser Spiele hätte keine öffentlichen Mittel verschlungen. Das ist die übliche Propaganda, von der Bach in diesen Tagen, die von zahlreichen Skandalen gekennzeichnet sind, einfach nicht lassen kann. Das Wasser steht dem Chef des Olympiakonzerns bis zum Halse, einer seiner wichtigsten Unterstützer, der Ire Patrick Hickey, dem die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen wird, wurde inzwischen in ein brasiliansiches Hochsicherheitsgefängnis gebracht. Dort sitzen nur Schwerstkriminelle ein, denen das IOC-Exekutivmitglied Hickey, Irlands NOK-Präsident und Boss aller europäischen Olympiakomitees nun Gesellschaft leistet.

Normalerweise werden Ticketbetrüger, auch wenn es sich um Größenordnungen von mehreren Millionen Dollar handelt, eher großzügig behandelt und kommen unter Hausarrest. Der Fall Hickey liegt anders. Die brasilianische Justiz demonstriert Härte gegen die olympischen Konquistadoren. Derartige Konsequenz hat bei den kriminalistischen Ermittlungen im Reich des Fußball-Weltverbandes FIFA schon viele hochrangige Offizielle zu Geständnissen und hochbrisanten Aussagen gebracht. Der Fall Hickey könnte die IOC-Führung um Thomas Bach, die beinahe den Eindruck erweckt, als kenne man den Iren schon gar nicht mehr, noch stärker in Bedrängnis bringen.

Wenn Bach nun in seinem Olympia-Fazit behauptet, die Show im krisenerschütterten Brasilien, koste den Steuerzahler gar nichts, bezieht er sich etwas irreführend auf den reinen Organisationsetat, der nur ein Bruchteil der gigantischen Kosten von insgesamt etwa 20 Milliarden Dollar umfasst. Der ROCOG-Etat enthält natürlich auch nicht die Sicherheitskosten, die angeblich rund zwei Milliarden Dollar betragen und natürlich vom brasilianischen Staat aufgebracht werden. IOC-Führer wie Bach können einfach nicht aus ihrer Haut, sie müssen derlei Unsinn verbreiten und machen es damit nur noch schlimmer. Einer der bekanntesten brasilianischen Investigativreporter, Jamil Chade von der Folha de Sao Paulo, der rund um die Fußball-Mafia und die Spiele in Rio viele Affären ans Tageslicht brachte, sagt zahlreiche Korruptionsprozesse voraus. Beim Generalstaatsanwalt häufen sich die Aktenberge zur Olympia-Korruption, und letztlich steht auch da ein IOC-Mann im Zentrum der Aufmerksamkeit: Carlos Arthur Nuzman, Chef des Organisationskomitees und des brasilianischen NOK, eine Skandalnudel ersten Ranges.

All diese Beispiele belegen, dass die Sommerspiele von Rio mit dem Verlöschen der olympischen Flamme in der Nacht zum Montag (MESZ) längst nicht beendet sind. Sie werden sogar acht oder gar zwölf Jahre dauern. Noch in einem Jahrzehnt dürften Ergebnislisten von Rio umgeschrieben, Medaillen aberkannt und neue Olympiasieger benannt werden. So läuft das immer. So wurden, Beispiel, erst kurz vor den Olympischen Spielen 2012 in London mit den letzten Sportrechtsprozessen die Spiele 2000 von Sydney beendet.

Man tut gut daran, den schönen Bildern und den Statistiken und den Aussagen von IOC-Konzernchefs wie Thomas Bach nicht zu trauen. Olympia ist in der Existenzkrise. Das IOC ist gewaltig erschüttert. Und es sucht im Zentrum des Bebens nicht etwa nach transparenten und demokratischen Lösungen. Nein, es orientiert sich weiter nachweislich in Richtung von Diktaturen und Spezialdemokratien. Russland, China, Aserbaidschan, die Erbmonarchie Katar und mittelasiatische ehemalige Sowjetrepubliken wie Turkmenistan sind mit ihren Petro-Dollars und anderen Reichtümern seit Jahren die dominanten Konstanten. Die Lage ist besorgniserregend.

Und der Sport? Der Sport ist nur Mittel zum Zweck. Olympische Spiele müssten eigentlich Spiele der Athleten sein, so wie es Bach stets behauptet. Die Wahrheit aber unter seiner Regentschaft ist: Sotschi war ein gigantischer Betrug an Sportlern anderer Nationen, die Opfer des russischen Staatsdopingsystems und mittels des Inlandsgeheimdienstes manipulierter Dopinganalysen wurden. Auch die Spiele von Rio waren keine Spiele der Athleten, denn dass vielen Sportlern hier keine optimalen Bedingungen geboten würden, war abzusehen. Es gab zahlreiche hochnotpeinliche Zwischenfälle, jeder war einer zu viel. Im Gastgeberland dienten diese Spiele eigentlich nur der reichen Oberschicht, die sich mit ihren Firmen um Olympia-Aufträge balgte, und den Cartolas, wie die korrupte Kaste der Sportfunktionäre genannt wird.

Den sauberen Sportlern, die es zweifellos gibt, gefällt diese Fokussierung auf die dunklen Hintergründe der Show genauso wenig wie schlechte Arbeitsbedingungen. Die dafür Verantwortlichen sitzen im IOC, in den 28 olympischen Weltverbänden des Sommersports und im Organisationskomitee ROCOG – und diese maßen sich weiter an, für Sportler zu sprechen.

Eigentlich verbietet es sich, nach den vom Zusammenbruch des weltweiten Dopingkontrollsystems und dem Schutz des russischen Staatsdopingsystems (durch das IOC) gezeichneten Spielen von Rio eine Medaillenbilanz zu ziehen. Die Führung des Deutschen Olympischen Sportbundes tat das dennoch. Der DOSB gewann weniger Medaillen als in London, deutsche Sportler holten aber mehr Olympiasiege. Absolut erstaunlich ist dabei, dass 150 von 439 deutschen Olympiateilnehmer medaillendekoriert heimkehren. Es erklärt sich mit den vielen Erfolgen in Spielsportarten und Teamdisziplinen. Das ist ein schöner Wert, der wahrscheinlich auch die Dopingdiskussion überstehen wird. Über die unverbrüchliche Treue, die DOSB-Präsident Alfons Hörmann und der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper dem DOSB-Ehrenpräsidenten Bach entgegenbringen, darf weiter diskutiert werden. Im Sinne der deutschen Sportler kann das nicht sein, denn die IOC-Beschlüsse etwa zum russischen Staatsdoping sind es auch nicht.

Und im amerikanischen Exil fürchtet Isinbajewas Landsfrau Julia Stepanowa um ihr Leben und die Rache aus Russland. Ohne die Enthüllungen der Whistleblowerin Stepanowa hätte die Welt wenig belastbare Kenntnis erlangt vom einem Staatsdopingsystem, das tausende Olympiasportler anderer Nationen betrogen hat, vom IOC aber nur lasch behandelt wird.

So enden die Rio-Spiele (vorerst, denn die juristische Aufarbeitung geht ja weiter) mit einem Akt, der besser als alles andere die Verlogenheit und völlige Unglaubwürdigkeit der Branche demonstriert: Auf der Schlussfeier wird Stabhochsprung-Weltrekordlerin Jelena Isinbajewa aus Russland, vom Leichtathletik-Weltverband IAAF nicht für Olympia zugelassen, den olympischen Eid als neues IOC-Mitglied sprechen. Isinbajewa, die Thomas Bach in den höchsten Tönen lobt und Wladimir Putin unterwürfig verehrt, wird also auf die Olympische Charta schwören, politischen und kommerziellen Einflüssen standhaft zu widerstehen. Im Klartext: Sie wird einen Meineid abgeben.

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12 Gedanken zu „Rio 2016, ein kleines Fazit“

  1. Ich überlege, mir die Schlussfeier anzutun, allein wegen der Reaktion des Publikums auf Issinbayeva. Den Temer konnte man ja schnell durchziehen, aber bei dieser Eidaktion geht das wohl nicht so schnell.

  2. Die Arbeit geht weiter. Es bleibt extrem spannend.

    Hier schonmal ein Anreger: Der offizielle Schuhausrüster Sioux hat den Vertrag mit dem DOSB zum Ende der Partnerschaft gekündigt, also er lässt ihn auslaufen, und das sehr schön begründet:

    Demnach werde das „Konstrukt“ Olympia statt vom olympischen Geist heutzutage von kommerziellen Interessen beseelt: von großen multinationalen Konzernen und supranationalen Verbandsspitzen. Die gesellschaftliche Verwurzelung der Spiele nehme ab, es gebe soziale, volkswirtschaftliche und ökologische Verwerfungen an den Austragungsorten. Damit sind „überdimensionierte Prestigebauten, Verschuldung und substantielle Schäden in den lokalen Ökosystemen“ gemeint. Das seien die Folgen von „Gigantismus“.

    http://www.swp.de/bietigheim/lokales/landkreis_ludwigsburg/Walheimer-Schuhersteller-Sioux-aeussert-sich-zur-Olympia-Absage;art1223161,3964765

    Das hat dem DOSB nicht gefallen und kündigt seinerseits nun fristlos – wegen der Begründung! Da das bedeuten würde, dass man bei Sioux tausende Schuhverpackungen wieder aufbohrt, trifft man sich wohl demnächst vor Gericht.
    http://www.lkz.de/lokales/stadt-kreis-ludwigsburg_artikel,-Aerger-wegen-Sponsoring-_arid,379280.html

  3. Es wurde kein Eid gesprochen. Klassische Fehlinformation. (Aber interessant zu sehen, an welchen Stellen Spiegel Online das Weinreichsche Manuskript gekürzt hat.)

  4. Geheimnnissen Sie da mal nicht hinein, Manfred.

    Es war der Eid der Athleten für die Schlussfeier angekündigt. Nun wurde der Meineid bereits zuvor auf dem Schlussteil der IOC-Session von Isinbajewa gesprochen. Programmänderung, um Ihr und dem IOC und Bach ein Pfeifkonzert zu ersparen.

    So einfach ist das.

  5. Michael Müller in der LKZ: Turbulente Wochen bei Sioux

    Zweck einer Sioux-Klage könnte mutmaßlich sein, feststellen zu lassen, dass die fristlose Kündigung unwirksam ist und der DOSB für die entstandenen, womöglich sechsstelligen Schäden aufkommen muss, wie es aus vertrauten Kreisen heißt.
    […]
    Zum Start der Paralympics trugen die Sportler wieder Sioux-Schuhe, offenbar war dem DOSB nicht an einer weiteren Eskalation gelegen.

  6. Geht, wenn ich das richtig verstehe, aber wohl nur um vermeintlich nicht bezahlte Überstunden… Aber trotzdem irgendwie… erfrischend, diese Brasilianer.

    Erwähnte ich schon, dass die die Spiele vermutlich so schnell nicht wieder bekommen werden?! ;-)

  7. IWF: Public disclosures

    The following athletes committed an anti-doping rule violation in connection with the Olympic Games Rio 2016.

    ZIELINSKI, Tomasz (POL) – norandrosterone (S1.1 Anabolic Agents)

    ARTYKOV, Izzat (KGZ) – strychnine (S6 Stimulants)

    USUKHBAYAR, Chagnaadorj (MGL) – testosterone (S1.1 Anabolic Agents)

    SINCRAIAN, Gabriel (ROU) – testosterone (S1.1 Anabolic Agents)

  8. Pingback: Tokio, was vom Tage übrig bleibt (5. August 21): Talachadse, Timanowskaja, Mao Zedong, Isinbajewa, Terho – SPORT & POLITICS

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