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Das Olympische Bildungsmagazin

Eine Schriftprobe vom DFB-Präsidenten #WM2006

Ach, seht/sehen Sie doch selbst:

(C) DER SPIEGEL 46/2015

(C) DER SPIEGEL 46/2015

Im neuen SPIEGEL haben wir das ausführlich erklärt. Jürgen Dahlkamp hat das auch zusätzlich auf SpOn getan:

Fest steht, dass DFB-Präsident Niersbach in einer Pressekonferenz vor zwei Wochen mehrfach behauptet hatte, von der Rückzahlung an Louis-Dreyfus 2005 nichts gewusst zu haben, obwohl er als Vize im WM-Organisationskomitee saß. Erst in diesem Sommer will er davon erfahren haben. Allein in einer nur wenige Sekunden dauernden Fragenstaffette beteuerte er dreimal hintereinander, damals davon keine Ahnung gehabt zu haben.

Das vom SPIEGEL nun erstmals im Faksimile vorgelegte Papier besagt augenscheinlich das Gegenteil. Es stammt aus dem November 2004 und enthält eine Handschrift, bei der es sich nach Angaben von Niersbachs Vorgänger Theo Zwanziger und eines Ex-Mitarbeiters von Niersbach eindeutig um die Handschrift des Präsidenten handelt. Der SPIEGEL hat zudem selbst Niersbach-Schriftproben zum Vergleich herangezogen. (…)

Bei seiner Pressekonferenz vor zwei Wochen hatte er zuvor ausdrücklich mit den Worten um Vertrauen geworben, er wolle die Fragen offen und ehrlich beantworten. Stattdessen hätte er die Öffentlichkeit gleich in Serie belogen. Genau das hatte ihm sein Vorgänger Zwanziger kürzlich schon vorgeworfen, ohne dass Niersbach dagegen bisher vorgegangen wäre.“

(Oder stammt die Schrift am Ende von AD? Stay tuned.)

Mag nochmal jemand die Ungereimtheiten/Unwahrheiten in Niersbachs Äußerungen vom 22. Oktober 2015 zählen?

7 Gedanken zu „Eine Schriftprobe vom DFB-Präsidenten #WM2006“

  1. Neu aufgenommen in den Regelkatalog: Abseits ist, wenn der Zwanziger pfeift. Unabhängig davon, wie das hier für Niersbach selbst ausgeht, ist es natürlich kein Nachteil, wenn der in die künftigen Reformen schon mal nicht mit eingebunden ist. Dass er erst 2013 mit der Uefa blockiert hatte, was er im Rundbrief an Fußballfreunde forderte, war selbst in den Medien manchem nicht mal eine Nachfrage wert. Oder zumindest einen eingeschobenen Nebensatz. Da galt er in den Klatsch- und Kommentarspalten gerne mal als „unbefleckt“, „extrem integer“ und „gut vernetzt“.

    Wie ist Rauball als möglicher Nachfolger einzuschätzen? Grindel wäre ein Witz, nach alldem. Aber auch er gilt bereits als Experte in Compliance- und Korruptionsfragen. Vielleicht lässt er sich deshalb nicht so gerne in seine Kassen schauen.

  2. WamS berichtet als erstes:

    DFB plant nationale Ethik-Kommission

    „Der DFB lehnte eine derartige Strukturänderung Anfang 2014 noch ab. „Für eine verbindliche Vorgabe der Verankerung einer Ethikkommission sowie eines Ethikreglements sehen wir keine Notwendigkeit“, schrieb DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock damals …“

    dpa via RP: http://www.rp-online.de/sport/fussball/wm/dfb/dfb-plant-einrichtung-einer-eigenen-ethik-kommission-aid-1.5543061

    Ob das wohl gut überlegt ist? Man stelle sich vor, die Ethikkommissare nähmen den Auftrag ernst, da bliebe dann praktisch niemand mehr übrig, der den DFB noch führen kann.

  3. Interessant fand ich ja damals, was die Läuft über Freshfields&Friends, Vorsitz Draxler. Läuft bei denen. Nein, im Ernst, wer jetzt nicht verstanden hat, dass man so nicht weitermachen kann, dem muss geholfen werden.

    Interessant damals auch, stand auch in der Welt:

    In Sandrocks Schreiben heißt es, es sei „kein sachlicher Grund ersichtlich, weshalb ein Mitgliedsverband, der über eine unabhängige Sportgerichtsbarkeit mit Instanzenzug sowie gesicherte Rechtsgrundlagen verfügt, (…) noch ein weiteres Rechtsorgan vorsehen sollte (…).“ Die vorhandenen Rechtsinstanzen, berichtete die „Schweizer Sonntagszeitung“, könnten „unethisches Verhalten“ ebenso sanktionieren.

    Aber machen sie das? Artikel 25 des Fifa-Ethikkodexes zu „Integrität von Spielen und Wettbewerben“ besagt etwa, dass es Funktionären untersagt ist, „sich direkt oder indirekt an Wetten, Glücksspielen, Lotterien oder ähnlichen Veranstaltungen oder Geschäften im Zusammenhang mit Fußballspielen zu beteiligen.“ Und, so weiter im Text, sie dürfen sich weder aktiv noch passiv an Gesellschaften und Unternehmen beteiligen, „die solche Veranstaltungen oder Geschäfte fördern, vermitteln, organisieren oder betreiben.“

    Dass der DFB eine Ethikkommission genau deswegen ablehnt, bestreitet der Verband. Aber Fakt ist: Drei Vorstandsmitglieder haben Sitze in Aufsichtsräten der Lottogesellschaften ihrer Bundesländer: der Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes Karl Rothmund, Rheinland-Pfalz-Boss Walter Desch sowie Bremens Verbandschef Björn Fecker.

  4. Dafür dürfte das hier interessant sein.

    NZZ: Platini wollte Einsicht in Konten verhindern
    http://www.nzz.ch/sport/fifa-korruptionsskandal/platini-wollte-einsicht-in-konten-verhindern-1.18643591

    Uefa-Präsident Platini hat mehrfach versichert, in der Fifa-Affäre vollumfänglich mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Nun schürt ein Entscheid des Bundesstrafgerichts Zweifel an dieser Bereitschaft.
    […]
    Er verlangte, die Verfügung der Bundesanwaltschaft an eine Bank sei vollumfänglich aufzuheben. Es geht um Informationen dieser Bank, die Platini betreffen, und um die Herausgabe von Unterlagen über die dabei festgestellten Kundenbeziehungen. Platini forderte zudem, der Beschwerde sei superprovisorisch aufschiebende Wirkung zu erteilen.
    Das Ansinnen war jedoch chancenlos; das Bundesstrafgericht beschloss umgehend, nicht auf die Beschwerde einzutreten.

    Und was ist eigentlich mit dem Integritätstest für die FIFA-Präsidentschaftskandidaten los? Sollte dieser nicht nach 10 Tagen nach Eingabe der Kandidaturen fertig sein?

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