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Das Olympische Bildungsmagazin

Olympic poem (I) @Maria #Sochi2014

@Maria

Heute ein tolles Programm!
Spannend
Superspannend
Wahnsinn
Hoffentlich eine Medaille

Hochspannend
Tolles Programm
Hochinteressant

Die Gold-Maria
Greif zu!
Jetzt ist Olympia, jetzt musst Du ein Rennpferd sein!

Sehr schön von hinten
Hoffentlich eine Medaille
Superspannend
Highlights
Absolute Highlights!

Wir wünschen, dass es eine Medaille gibt
Tolle Highlights!
Richtig toll
Daumen drücken!

G O L D

Mega-spannend
JETZT Daumen drücken
Wir wünschen und wir hoffen, dass es spannend bleibt

Irrer Wahnsinn
Daumen schon mal bereithalten zum Drücken
Mach’s noch einmal!

Im Plan auf eine Medaille!
Ja!
Das muss eine Medaille sein!

Nerven, dicker als die Drahtseile, die die Gondeln nach oben tragen!
Spektakulärer kann es nicht sein!
Auf Medaillenkurs!
Es ist spannend

Sie ist raus! Damit ist es schon Silber!
Das ist Gold!
Wieder Gold!
Gold den Tränen nahe!

Endgültig in den Olymp hinein gearbeitet!
Sie ist ein Rennpferd

Was ein wunderschöner Wettbewerb
Unglaublich
Ist das ein Ding!
Der Alpindirektor kann sich freuen

GOLD!!!

Was rauscht einer Olympiasiegerin so durch den Körper*?
YES! Das zweite Gold der deutschen Mannschaft
Sie hat uns wirklich einen einmaligen Augenblick beschwert!

Er hat wieder Glück gebracht, der Kaiser!

* * *

(Quellen am Montagmittag: TV-Streams von ZDF, ARD, bisschen Twitter, ARD-Radio habe ich mir verboten)

Schade, dass es keinen olympischen Kunstwettbewerb mehr gibt.

* = Kopf oder Körper, das ist hier die Frage.

32 Gedanken zu „Olympic poem (I) @Maria #Sochi2014“

  1. @ Howie Munson:

    Ja!
    Superspannend!
    Spektakulärer kann es nicht sein!

    @ Ralf:

    Ich finde, die hätten ihren Lesern auch ein paar Statistiken mitgeben sollen, Gesamtkosten der Kunsteisbahnen in GER der letzten 20 Jahre/Medaillenzahlen umgerechnet auf Bahnen etc pp – die Mühe sollte man sich schon machen, finde ich.

  2. Na, aber im Langlauf bsw. gibt es ja auch nicht gerade viel Diversizität, besonders wenn man bedenkt wie viele Disziplinen es gibt.

    PS: Der Reporter-Spruch während des Riesch-Interviews war übrigens noch besser als hier protokolliert

    Was rauscht einer Olympiasiegerin so durch den Körper?

  3. Rodeln ist immerhin gerechter als Slopestyle und Halfpipe.
    Beim Rodeln sieht jeder durch die Zeitmessung wer gewonnen hat.
    Beim Slopestyle und Halfpipe Wettbewerben hingegen kann doch viel zu viel durch die Noten beeinflusst werden, weil halt nicht jeder alles gleich bewertet.

  4. Mal ’ne Frage an die alten Säcke erfahrenen Athleten im Fernsehgucken: Gab es früher – sagen wir 1988, 1992, 1994 – unter deutschen Olympia-TV-Kommentatoren auch schon dieses Extremmitzittern und Brutalstanfeuern? Wurde da schon so gebangt, gelitten und gejubelt mit deutschen Sportlern? Oder war das einst neutraler? Mir kommt es außerdem so vor, als stünden heuer die deutschen Athleten sehr im Mittelpunkt der Berichterstattung, also es wird zuerst der vierte Platz von der Heidi aus Ruhpolding vermeldet und dann der Olympiasieg von Olga Krotscherewa aus irgendwo in Sibirien. Mir kommt es so vor, als wäre das öffentliche-rechtliche Fernsehen in den guten alten Zeiten von Harry Valérien und Heinz Florian Oertel weltoffener, internationaler gewesen – mehr an Sport als an Mädalljen.

    Aber vielleicht bilde ich mir das auch ein. Ich bin doch noch so jung. Bei mir streiten ja Aussehen und Gefühl darum, wer jünger rüberkommt.

  5. @ Argentinisches Tagebuch: Valérien und Oertel weltoffener? Weiß nicht. Wage ich zu bezweifeln.

    Ich habe nebenbei Streams laufen mit den Öffis, die wenigen Stars wie Björndalen stellen sie schon in kleinen Filmchen vor.

    Anfeuern der eigenen Sportler und Mitfiebern?

    Da war es eben ganz schlimm beim Eiskunstlauf/Paare, und auch der Rodel-Reporter hatte eine deutsche Brille auf (beides ARD). Aber sonst muss ich sagen: Bislang eher positiv überrascht, hatte das VIEL schlimmer erwartet. Das, sorry, Gequatsche von Opdenhövel ist zwar nicht zu ertragen, allerdings auch einige positive Ausschläge. Die Leute, die Curling oder Slopestyle und so was kommentieren, beeindrucken mich geradezu. Schwerer Job, gut vorbereitet, nette Einspieler, auch wenn Experten in diesen exotischen Disziplinen bestimmt meckern – da gibt es heute einen Text dazu auf jetzt.de

    Grundsätzlich glaube ich schon, dass Olympia-TV viele Anleihen bei NBC nimmt, also immer fokussierter auf eigene Athleten wird. Es gab da schon vor Jahren Thesen von Sportphilosophen (Gebauer hat mal einiges dazu veröffentlicht), wobei ich nicht weiß, ob das auch nur Eindrücke waren, oder ob das mit Daten unterlegt war.

    Da die Deutschen beim Schießen und Weglaufen und im Zickenkrieg nicht mehr so erfolgreich sind, bleiben potenzielle Schreihälse und Mädalljenzähler einigermaßen still. Die werden dann bald „Pleite“ Geschichten machen, habe vorhin schon solche Überschriften gesehen.

  6. Mit Superlativen können die wenigsten umgehen, in dieser Sekunde heißt es in der Tagesschau: „das ist die Riesen-Sensation beim Skispringen“.

    Aber das erlebt man ja alle Tage.

  7. @#6,7, argentinisches tagebuch und jw. Sehr interessante Diskussionsansätze. Ich meine, dass sich viel verändert hat, weil sich die TV-Übertragungen und die Wettbewerbe verändert haben. Superzeitlupe, nationale Kameras, Zusatzkameras, Internetangebote, TV-Experten, größere Bildschrimdiagonalen usw. Mehr Wettbewerbe, mehr Nationen, mehr Sportlerinnen und Sportler, kompliziertere Wertungen.

    Trotzdem erreicht Olympia diesen Kick, der sich von endlosen TV-Wintersportwochenenden unterscheidet. Ich glaube, dass die Reporter letztlich austauschbar sind.

  8. @jw: Slopestyle und den ganz modernen Dreck gucke ich nicht. Da holn wir ja eh nix.

    @mb: Gute Hinweise, danke. Vermute: Wenn man Lake Placid 1980 mit Sotschi 2014 vergleicht, ist das, was Übertragung und Aufbereitung angeht, ein Unterschied wie zwischen Onkel mit der Wackelkamera auf der Familienfeier und Hollywoodblockbuster. Da muss der Kommentator ja irgendwie mithalten.

    Wobei die Zitate, die dort aus dem Gedicht, meine ich, schon sehr streng nach Hamburger Fischmarkt riechen. Und zweimal Rennpferd, ich bitt euch.

  9. Kleiner Nachtrag zu ÖR in Sotschi.

    Habe schon erwähnt, auf Radio weitestgehend zu verzichten. Ich finde das ganz schlimm. Morgens beim Kinder-Wegbringen immer RBB-Inforadio: Wie stets bei Sportthemen gebärden sich politische Moderatoren wie Kinder, wie dümmliche Fans (nicht wie intelligente F.) und leiten schon die Beiträge unsäglich ein. Dann kommen in der Regel Berichte von nachts aus dem deutschen Haus, die immer gleich sind, immer gleich klingen, immer erwähnen, dass es nachts schon nach 2 Uhr ist, wenn x y z kommen … immer mit Bier zu tun haben und mit Kufenstüberl und im Hintergrund bayerische Musik, immer wird geduzt etc pp. Die Dame, die dafür im ARD-Team abkommandiert ist (nur eine von etlichen), hat das früher schon im Privatradio gemacht. Ähnliches hörte ich online beim MDR. Geht gar nicht.

    Dagegen beim Wegschalten eben im Auto bei 104.6 RTL eine Putin-Parodie, zwar nicht besonders gelungen, aber vom Ansatz her ganz nett, finde die Wowereit- und Merkel-Nummern dort auch manchmal ganz hübsch.

    Anmerkungen:

    1) Live-Berichterstattung ist erträglicher. Auch im Radio.

    2) All das bunte Zeug ist in der Regel für und von Duzmaschinen gemacht und weitgehend unerträglich.

    Ähnliches gilt imho für Leute wie Opdenhövel und Co. Was ich da bisher gesehen habe, ist absolut enttäuschend.

    3) Die ARD/ZDF-Live-Kommentatoren, gerade in den abseitigeren Disziplinen (Curling, Trend-Ski …), vollbringen imho ganz Erstaunliches. (Müsste da auch mal Namen notieren, nehme ich mir vor.)

    4) So genannte Star-Moderatoren wie Poschmann (Eröffnungsfeier) oder Bartels (Skispringen) werden auch bei Winterspielen nicht plötzlich besser. All die teilweise erschreckenden Schwächen kommen voll zur Geltung – ausführlich über Jahre zum Beispiel bei allesaussersport diskutiert.

    5) Nachdem das bei mir vier Tage nebenher läuft, kann ich mich nicht erinnern, auch nur EINE interessante Hintergrundgeschichte mit sportpolitischem/journalistischem Touch gesehen zu haben. Wohl aber einige sehr hübsche kleine Erklärstücke etwa zu Hintergründen in weniger bekannten Sportarten – zum Beispiel Curling, und gestern in der ARD dieses wunderbare Weltspiegel-Stück aus 1966 aus dem Archiv.

    6) Was ich von den Haupt-Moderatoren wahrnehme, unterscheidet sich kaum vom bislang Bekannten und tausendmal diskutierten. Cerne ist Cerne (scheint mir am souveränsten, ist sein Metier), Müller-Hohenstein ist Müller-Hohenstein, Delling ist Delling … sehe da keine signifikanten Verbesserungen/Änderungen. Nochmal, erster Eindruck: Cerne gefällt mir mit Abstand am besten. (hätte Lust, aber keine Zeit, das mal zu analysieren).

    7) Eindruck bisher: ZDF zurückhaltender im Jubeln. Bei der ARD kommt das eher durch. (Mag aber auch nur daran liegen, dass gestern bei zwei Goldmedaillen ARD dran war.)

    8) Vorher schon kurz angetönt: Mehr Fokus auf Nationales/Deutsches. Scheint mir so zu sein. Olympia wird NBC-mäßiger aufbereitet (Fokussierung auf nationale Aspekte zählt für mich dazu.)

    9) Halbwegs primitive erste Negativ-Schlagzeilen („Pleite“ etc pp) in einigen Sportarten und Disziplinen habe ich in den ÖR auch schon gesehen/gehört – gestern beispielsweise RBB beim Biathlon (ich glaube sogar, die sind für Biathlon in all den Jahren zuständig gewesen). Da kommen schon enttäuschte Fans durch – das sind immer dieselben Mechanismen, die da wirken.

    10) Die crossmediale Aufbereitung finde ich im Grunde sehr professionell. (Bin da kein Experte, weil kaum TV-Nutzer, insofern fehlen mir die Vergleiche, die Dogfood und andere Experten etwa bei allesaussersport ziehen, zum Beispiel zur BBC und anderen Sendern.) Die Livestreams nutze ich ständig. (Über das fehlende Digitalangebot kann ich nichts sagen, weil ich diese Digitalsender auch nicht genutzt habe, als sie bei vergangenen Spielen im Angebot waren, habe nur DVB-T, sehe aber nicht „fern“, sondern verfolge alles via Internet.) Was mir auf bspw. auf Twitter auffällt: Schnelle Reaktionen beider Sender auf Anfragen/Anmerkungen. Kann sein, dass es daran liegt, dass die auf bestimmte Journalisten besonders flink reagieren, weil sie die im Fokus haben, sollte das darüber hinaus gehen, ist es der richtige Ansatz.

    11) Den olympischen Fackellauf des ARD-Teamchefs Werner Rabe und der ZDF-Olympia-Programmchefin Anke Scholten hatte ich schon erwähnt. Absolutes NoGo, journalistischer Gau, falsches Zeichen, typisch für das Herangehen. Muss es immer wieder sagen, weil es dazu gehört. Will ich denen nicht schenken.

    12) Experten: Was ich bisher gesehen habe, fand ich meist in Ordnung. Jeder in seiner Art, logisch, mich stört ja auch die Kati nicht, die gestern auf der Couch über Eiskunstlaufen plauderte, sehr enthusiastisch wie immer. Ganz anders, logisch, Leute wie Sven Fischer – nüchtern, analytisch. Passt, so weit ich es sehe. Manche Maskottchen, die durch alle Kanäle geschleift werden, wie die schwangere Magdalena Neuner, müssten nicht sein, finde ich.

    13) Und nur am Rande. Über die vielen Fehler bei Siegerehrungen, wenn IOC-Mitglieder/IF-Präsidenten Medaillen überreichen, amüsiere ich mich. Sie versuchen es, aber es scheint zu kompliziert. Verpasste kleine Möglichkeiten.

    14) Ich wette, sie versuchen krampfhaft, Putin in die Studios zu kriegen. Kann da völlig falsch liegen, aber ich kann mir vorstellen, dass der noch aufschlägt.

    15) Das Schlimmste steht uns bevor. U.a. die großen Interviews mit „unserem“ IOC-Präsidenten, in denen er erklärt, wie gigantisch alles war und was der Sport drauf hat!

  10. Je älter man wird, d. h. je mehr man Olympisches TV verfolgen konnte, desto argwöhnischer ob der moderatorischen Intentionen wird man.

    Ich denke, dass ein Fazit, auch wenn es nur in einem Vergleich stattfindet, sehr komplex sein sollte. Der Zuschauer kennt in der Regel keine oder nur wenige Hintergründe, sowohl was die Information als auch die Absichten (politische, redaktionelle, quotenabhängige, etc.) angeht. Und dann – ganz gleich bei welcher Art von Wettkampf – spielen stets die subjektiven Momente (eigene Herkunft, Identifikation und Verhältnis zum aktuellen Sport und zum jeweiligen Land) des Betrachter keine unwesentliche Rolle. Und ich bin mir sicher, das versuchen Moderatoren und Reporter zu bedienen oder auch zu manipulieren. Da werden auch Sportler plaziert, vereinnahmt, heroisiert oder desavouiert. Zwei Beispiele: Die anhaltende Souveränität von Felix Loch hat mich beeindruckt und gleichzeitig gewundert, weil plötzlich die ostdeutsche Überlegenheit – pardon, ich bin halt Ostdeutscher und werde es auch bleiben, was ja nicht unsportlich ist – dahin schien. Seitdem ich weiß, dass sein Vater, der Bundestrainer, für die DDR bei Olympia 1984 einen 13. Platz im Rennrodeln belegte, an der DHfK in Leipzig studierte und Felix in Sonneberg geboren ist, freut mich sein Gold noch mehr. Die Identifikation bekam noch mal einen Schub. Keiner der Moderatoren hat das jedoch während der Berichterstattung erwähnt. Das war eine unkluge Unterlassung oder gar Absicht.

    Ab sofort werde ich jedoch die Felixmania besser ertragen. ;)

    Desto mehr werde ich die mit journalistischen Tricks, zwischen den Zeilen und auch straight forward moderierte Abwertung des Chemnitzer Eislaufpaares Aljona Savchenko und Robin Szolkowy, das ja herkömmlich eigentlich gar keine richtiges Chemnitzer ist und der Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, die „Verkörperung der Sinuskurve der Symphatie“ aller deutschen Sportmoderatoren außer Wolf-Dieter Poschmann, auch weiterhin vehement ablehnen.

    Insofern gibt es da auch nicht unwesentliche Differenzierungen zwischen der journalistischen Betrachtung der Sportlern des deutschen Teams. Aber das ist ja nun nichts Neues.

    Die internationale Positionierung fällt dagegen seichter als bisher aus. Das glaube ich auch so zu empfinden. Vllt. ist das eine Folge der sportlichen Globalisierung. Deutsche Trainer sind überall – der Zinnwalder Klaus Siebert, in den 1970er Jahren selbst einer der besten Biathleten der Welt, betreute den deutschen Olympiasieger Ricco Groß und führte die Weissrussin Darya Domracheva zu Olympiagold – , und manche deutsche Sportler haben zumindest ihrer Namen nach eine andere nationale Herkunft. Interessant in diesem Kontext, dass der Kasachische Slopestyler Dimitri Reiherd deutsche Vorfahren hat, denen es unter Stalin in der Sowjetunion echt Sch**** ging. Vllt. startet er bald für Deutschland.

    Anderseits, bei aller Objektivität und Sportlichkeit bleibt das deutsche TV das deutsche und berichtet für die deutschen Zuschauer. Etwas anderes wäre ja auch nicht opportun. Wenn man das nicht mag, kann man dann zum ÖRF, BBC oder CNN ausweichen und wird „internationalistischer“ Betrachter. Ejto tosche Variant. ;)

    Also bei aller Kritik, die mir wie oben erklärt auch eigen ist, noch geht es nicht anders.
    (Falls man bei den Ösis mal Mäuschen spielen möchte, da kann einen auch schon mal anders werden)

    Journalisten müssen zumal beim Staatsfernsehen auch ihren Vertrag und ihren Auftrag erfüllen, auch im Sinne des Zuschauers und Gebührenzahlers. Es kommt vor allem darauf an, es gut zu tun, bei aller Siegesfreude andere nicht zu diskriminieren und nicht irgendwelche Ressentiments oder gar Vorurteile zu bedienen. Sicherlich eine Kunst, die die ÖR andererseits auch gut bezahlen.

  11. Kurz darauf nur ein Einwurf: bitte mal googeln zum Thema nationalistische/Fan-Berichterstattung der stets als Aushängeschild des Journalismus gelobten BBC. In Peking, London und bei anderen Gelegenheiten blieb da relativ wenig von übrig.

  12. Zum Rodeln noch ein Gedanke.
    Das IOC erkennt auch langsam, dass immer weniger Länder Winterspiele haben wollen. Vor dem Hintergrund sollte man auch drüber nachdenken, Rodeln rauszuschmeißen. (Dann natürlich auch Bob und Skeleton.) Länder, die noch über keine Eisbahn verfügen, müssten dann auch keine bauen und ihre Landschaft noch mehr verunstalten. Die Sprungschanzen könnte man immerhin temporär bauen (wurde das nicht schon mal gemacht?). Die Schweizerin hatte sich ihr Sportgerät „zusammengebettelt“ um konkurrenzfähig zu sein. Die Deutschen haben sie dann mittrainieren lassen. So schafft man sich Freunde.
    Noch mehr Beispiele für unpassende Berichterstattung: Das ZDF hatte anfangs die Aufzeichungen der Herren-Abfahrt mit pathetischer Dudelmusik unterlegt. Nach einigem Zuschauerprotest wurde das hoffentlich abgestellt.
    Kamerateams in die Heimat der Athleten zu schicken, um dann Jubelbilder von Familienangehörigen und Fanclubs zu zeigen. Kann man sich dagegen wehren? Oder würde einem dann die Sportförderung vorgehalten?

  13. Pingback: Olympic poem (III) @Eric_Frenzel #Sochi2014 • sport and politics

  14. Jens, tolle Zusammenfassung zur Arbeit der ÖR. kann mich gar nicht entsinnen, wann du zuletzt Olympische Spiele daheim erlebt hast? Wie schaut die Nachfrage nach Texten, Interviews aus? Im TV läuft kein einziger Hintergrundbericht zu sportpolitischen Themen. Die Kollegen Paniszek oder Harm laufen eher mit Mikro durch die Sportstätten. Korrespondenten der ÖR halten sich ebenso zurück. Gut, dass es deine „Spielwiese“ gibt.

  15. Pingback: Olympic poem (IV) Paarlaufen #Sochi2014 • sport and politics

  16. Christof Siemes für Zeit online: Die Maria

    Die Kollegen vom Boulevard berichten dann brav, dass der Franz der Maria im Zielraum ganz doll die Daumen drückt.

  17. Pingback: Olympic poem (V): Deutschland einig Rodelland #Sochi2014 • sport and politics

  18. Darf ich eine westdeutsche Sichtweise versuchen?

    Wahrscheinlich könnte ich die westdeutschen (Gold-)Medaillengewinner (Winter) von 1976 bis 84 aus dem Kopf nennen. Erstens, weil ich als Schüler Zeit und Lust hatte, mir das im Fernsehen gründlich anzuschauen, vor allem aber, weil es kaum welche gab. Entsprechend zurückhaltender war die Berichterstattung. Natürlich wurden Medaillengewinner herumgereicht, bei der Mittermaier fielen sie bei der Verwandschaft auf der Winkelmossalm ein, von der ich ansonsten wahrscheinlich bis heute nichts gehört hätte. Die Sportler waren allerdings kaum mediengeschult, da waren etliche maulfaule Oberbayern dabei, denen kaum etwas zu entlocken war.

    Insgesamt war das sehr viel weniger, Medaillenspiegel spielten kaum eine Rolle, höchstens um auf die bedauerliche, aber verständliche Unterlegenheit gegenüber osteuropäische „Staatsamateure“ hinzuweisen. Insofern wurden sechste oder zehnte Plätze mehr gewürdigt als heute (Behle!).

    Ostdeutsche Sieger waren übrigens ganz und gar nicht „unsere“. Dass der westdeutsche Bobfahrer Zimmerer (oh, beinahe hätte ich ‚deutsche‘ geschrieben) als Titelverteidiger hinter Meinhard Nehmer einkam und auch hinter dem Schweizer „Millionär“ Scherer, war schon ein Thema. Frau Witt war nach meiner Erinnerung die einzige, die ein wenig Sympathie abbekommen hat. Von den Spielen gegen die sowjetische Eishockeymannschaft will ich gar nicht reden („hoffentlich wird es nicht wieder zweistellig“, „vielleicht gelingt ein Tor“).

    Nach 1990 hat mein Interesse von einem mal zum anderen mehr nachgelassen, sicher weil ich weniger Zeit habe, vor allem aber, weil ich das nationalistische Geschrei nicht vertrage. Schlüsselerlebnis war die WM 1990. Zum erstenmal sah ich Leute mit Fahnen behangen besoffen gröhlend in Brunnen springen, das war mir völlig fremd. „Not my country“ ging mir damals durch den Kopf.

  19. Lieber Rob, da steht doch nicht „Ossi-Blog“ drüber! Selbstverständlich darf jeder.

    Was Sie da beschreiben haben wir im zarten Ansatz hier diskutiert (zu diskutieren begonnen), bitte unbedingt lesen und gucken:

    http://www.jensweinreich.de/2014/02/12/olympic-poem-ii-ard-weltspiegel-1966-sochi2014/

    Was Sie schreiben, bestärkt meine These, die ich im verlinkten Beitrag andeute, dass gerade diese hunderte Stunden umfassenden Olympiaübertragungen viele Gelegenheiten bieten, schmunzelnd und mit mehr Verständnis zurückzublicken.

  20. Pingback: Olympic poem (VI): Ein Tor tut dem Spiel gut #Sochi2014 • sport and politics

  21. Pingback: Olympic poem (VII) Curling #Sochi2014 • sport and politics

  22. Meine ersten olympischen Winterspiele habe ich 1976 vor dem schwarz-weiss Fernseher Modell Stassfurt erlebt. Damals war ich fast 13 Jahre alt. heute bin ich 50. Der Anspruch an Berichterstattung hat sich selbstverständlich erhöht. Damals fand ich die DDR-Sportmoderatoren kompetent, unterhaltsam. Das Politgedödle während der Sportübertragungen hielt sich eigentlich in Grenzen. Die Printberichterstattung war da schon noch was anderes. Da musste der ganze Politschrott vom mündigen Leser weggeblendet werden. Junge Welt, Neues Deutschland oder regionale Zeitungen wie die Leipziger Volkszeitung waren da ätzend in ihrem politischSelbstbild.

    Selbstverständlich erhob sich im DDR-Fernsehen die Stimme wenn DDR-Sportler Gold einfuhren zum Beispiel auf der Bob-Bahn oder Hans-Georg Aschenbach durch die Lüfte von der Innsbrucker Schanze flog. Aber auch Franz Klammer, Toni Innauer, Rosi Mittermaier oder Ingemar Stenmark sind gebührend gewürdigt worden.

    Heute fällt es den öffentlich-rechtlichen doch recht schwer sich auch mit Sportlern aus anderen Ländern mitzufreuen. Bestes Beispiel am Samstag. Da wird Kamil Stoch aus Polen Doppelolympiasieger und es wird fast geweint wegen dem 4. Platz von Severin Freund. Die gebührende Anerkennung einer großen sportlichen Leistung von Stoch, die komplizierten Windverhältnisse und damit lotterieähnliche Bedingungen hin oder her, habe ich da vermisst.

    Andererseits thematisiert die einstige Boulevardradioreporterin KMH den emotionslosen Beifall der russischen Zuschauer bei der Siegerehrung von @Maria und gleichzeitig den orkanartigen Jubel bei der Siegerfeier des russischen Eiskunstlaufpaares.

  23. Sportinsider, das sind so die feinen Ambivalenzen zwischen dem Ruf nach mehr Verantwortung in der Welt, dem immer öfter heraufbeschworenen europäischen
    Geist, dem Aufgehen des Nationalgefühls ins große gesamteuropäische und der tatsächlichen alltäglichen kleingeistigen egoistischen Enge in manchen, ich hoffe nicht allzu vielen, deutschen Hirnen.
    Aber vllt. war es KMH auch nur ein „innerer Reichsparteitag“ mal zu sagen, was Sache ist mit den Russen. Shit happens.

    Sorry, aber unsere olympischen ÖR-Textanten haben es bei den früher üblichen Wintersport-Schulmeisterschaften wohl kaum – außer Rudi Cerne natürlich, den ich schon auf dem Eis als symphatisch empfand – auf das Podium geschafft, sonst wären ihr Verständnis für und ihre Emphatie mit „ausländischen „Siegern“ bei aller nationaler Siegesfreude eine andere. Ja, es gibt viel zu tun. De Maizaire hat das sicher schon bemerkt und wird es der Mutti sagen. ;)

    BTW, wenn CR heute wieder Florschütz, Friedrich & Co. mit seiner allzu durchsichtigen Materialzustandsnachfrage nervt, dann schalte ich einfach auf das russische TV um. ;)

  24. Wahrscheinlich werde ich auch nie ein Freund der heutigen sportnationalistischen, einseitigen Propagandaberichterstattung. Sportlich ist das Gezetere oft unter der Gürtellinie angesiedelt.

    Propagandistisch soll Sotschi wohl für mich zw. Wodka-arme Hunde von Sotschi-Diktatur-Geldverschwendung-homophob und trostlos angesiedelt sein.
    Klappt bei mir nicht, weil die Propaganda zu offensichtlich ist, nichtmal die ddr hat es so übertrieben.

    Dabei trinkt Putin sogar deutsches Bier und kommt auch sogar bei den Teams von Kanada und USA gut an.

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