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Das Olympische Bildungsmagazin

„DFB missbilligt Diffamierung von Dr. Theo Zwanziger“

„Wenn sie die Kommunikationsherrschaft nicht haben, sind sie immer Verlierer.“
Theo Zwanziger

Bevor ich zum Gaunerstück der Kommunikationsherrscher der deutschen Sportpolitik komme, flink dies: Die Nachricht hinter der Nachricht, die mich gerade aus dem Deutschen Bundestag erreichte und die ich hier komplett veröffentliche, ist die: Theo Zwanziger gibt sich rechtlich geschlagen, doch der DFB weitete seine Verleumdungskampagne gegen mich aus. Zwanziger erhebt keine Klage in Koblenz, doch mit keinem Wort wird erwähnt, dass er mit seinen Unterlassungsbegehren vor dem Berliner Landgericht und dem Kammergericht gegen mich unterlag. Beide Gerichte haben festgestellt, dass an dem, was Zwanziger mir in dieser Presseerklärung unterstellt, nichts dran ist – aber auch gar nichts.

Unter Missachtung der gerichtlichen Beschlüsse und eklatanter Verdrehung der Tatsachen schickte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach vor wenigen Minuten dennoch dieses Anschreiben mit nachfolgender Pressemitteilung an die Spitzen der deutschen Sportpolitik, Bundestags-Politiker, Sportfunktionäre wie den DOSB-Präsidenten Thomas Bach, Journalisten und viele mehr:

——– Original-Nachricht ——–

Betreff:

Aktuelle Pressemitteilung des DFB

Datum:

Fri, 14 Nov 2008 18:14:46 +0100

Von:

Niersbach, Wolfgang

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Freunde,

beigefügt überlassen wir Ihnen eine Pressemitteilung, die ein Thema behandelt, das in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt geblieben ist, trotzdem aus Sicht des DFB-Präsidiums und auch der Geschäftsführung große Bedeutung besitzt. 

Festgehalten ist, dass wir es auch nicht in – mehr oder weniger anonymen – Internetblogs hinnehmen können, dass Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens grundlos diffamiert werden. Betroffen im konkreten Fall war unser DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, morgen aber kann dies schon wieder jemand anderes sein.

Nach unserer festen Überzeugung müssen wir diese Grundposition offensiv darstellen. Daher diese Pressemitteilung, die wir Ihnen als PDF-Datei beigefügt haben und die Sie natürlich argumentativ auch verwerten können. Darauf hoffen wir sogar.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Niersbach
Generalsekretär

Tja, liebe Leute, ich ahnte, dass es so kommen würde. Obgleich ich noch eine Weile brauchen werde, um zu begreifen, was das hier sein soll, was es bedeutet und welche Auswirkungen es auf mich, meinen Ruf und meine Arbeit als freier Journalist hat. Soeben finde ich auf der DFB-Homepage eine Meldung, die mir, nun ja, reichlich demagogisch, also irreführend, die Öffentlichkeit mit falschen Behauptungen in eine bestimmte Richtung lenkend, erscheint. (Nachtrag um 20.42 Uhr: Ich habe 17 mich betreffende, sehr wahrscheinlich unwahre Behauptungen/Lügen gezählt in Niersbachs Anschreiben und der Pressemitteilung, die gleich folgt. Vor allem: Es werden einige Behauptungen aufgestellt, mit denen Zwanziger/der DFB in Berlin vor Gericht abgeblitzt ist.)

Ich denke, darüber muss ich mit meinem Anwalt beraten. Ich bitte darum, diesen Text mit Vorsicht zu genießen. Das ist pure Propaganda. Mal auszählen, ob da auch etwas Wahres drinsteht. Und bestimmt läuft es gleich über die Nachrichtenagenturen, um die Diffamierung perfekt zu machen. Und eins noch vorab: Niemand vom DFB hat je mit mir darüber geredet. Der Anwalt des DFB hat meinem Anwalt etwas anderes erzählt/versprochen, als es hier jetzt vorliegt. Der DFB lügt posaunt in die Welt hinaus:

DFB missbilligt Diffamierung von Dr. Theo Zwanziger

Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) missbilligt auf das Schärfste die von dem Berliner Journalisten Jens Weinreich seit nunmehr fast vier Monaten initiierte Kampagne gegen Dr. Theo Zwanziger. Weinreich hatte den DFB-Präsidenten ohne Anlass als „unglaublichen Demagogen“ diffamiert und als Reaktion darauf, dass sich Dr. Zwanziger dadurch im strafrechtlichen Sinne in die Nähe des Tatbestands der Volksverhetzung gerückt fühlte, statt einer naheliegenden klarstellenden Entschuldigung weitere unhaltbare, in diversen Internet-Blogs veröffentlichte Vorwürfe gegen ihn erhoben. Unmittelbar vor der Erhebung einer auf Unterlassung und Widerruf abzielenden Klage Dr. Zwanzigers gegen Weinreich hat der Berliner Journalist jedoch nunmehr über seinen Anwalt am 11. November 2008 dem DFB eine Erklärung zukommen lassen, die Dr. Zwanziger als ausreichende Entschuldigung und Eingeständnis eines Fehlverhaltens von Weinreich akzeptiert.

In dem Brief an DFB-Medienanwalt Dr. Christian Schertz bezieht sich der Rechtsbeistand von Weinreich auf eine am 6. November nach dem Verfassen der Klageschrift in den Internet-Blog des Berliner Journalisten eingestellte Erklärung und stellt klar, dass sein Mandant von Anfang an nicht die Deutung des Begriffs „Demagoge“ in dem von Dr. Zwanziger beanstandeten Wortsinn intendiert habe. Im Zuge der Weinreich eingeräumten Frist auf Widerruf seiner diffamierenden Beleidigung von Dr. Zwanziger erfüllte der Berliner Journalist damit die vom DFB-Präsidenten gestellten Bedingungen, damit die vorbereitete Klage nicht eingereicht wird. Hinzu kommt, dass am 12. November auch der Chefredakteur des Gießener Anzeigers gegenüber Dr. Zwanziger die Berichterstattung des Blattes über die Teilnahme des DFB-Präsidenten an einer Podiumsdiskussion bedauert hat, die seitens Weinreich erneut benutzt wurde, um den DFB-Präsidenten zu diskreditieren. Mit diesen beiden Erklärungen ist die juristische Auseinandersetzung zwischen Dr. Zwanziger und Weinreich damit für den DFB und Dr. Zwanziger beendet. Die vorbereitete Klage wird nicht mehr eingereicht.

Ungeachtet dessen nimmt der für Rechtsfragen zuständige DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch zu der Rufschädigung durch Weinreich unmissverständlich Stellung: „Wer die Vita und das konsequente Engagement von Theo Zwanziger im Kampf gegen Neo-Nazis kennt, versteht selbstverständlich seine Reaktion. Denn als Demagoge wird ein Volksverhetzer bezeichnet, der sich einer strafbaren Handlung schuldig macht. Eine Volksverhetzung begeht, wer zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- und Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder die Menschenwürde dadurch angreift, dass er andere beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet. Herr Weinreich hat nun erstmals in angemessener Form gegenüber Theo Zwanziger versichert, diese Deutung sei nicht von ihm beabsichtigt gewesen. Absolut unerklärlich ist für mich, warum er für diese eigentlich selbstverständliche Erklärung fast vier Monate Zeit benötigt hat und dazu offenkundig nur unter dem Druck der bevorstehenden Klage bereit war.“

Darüber hinaus betont Generalsekretär Wolfgang Niersbach: „Es ging dem DFB in diesem Verfahren niemals darum, die Meinungsfreiheit einschränken zu wollen oder empfindlich auf Kritik zu reagieren. Vielmehr sehen wir die Ehre von Dr. Zwanziger durch diffamierende Äußerungen gravierend verletzt. Die Grenzen der Meinungsfreiheit wurden hier eindeutig überschritten, um die Integrität des DFB-Präsidenten unverantwortlich in Frage zu stellen. In diesem Fall hat ein Journalist unseriös und einseitig kommentiert. Er hat von Anfang an auf eine faire Berichterstattung verzichtet und diesen Trend auch durch weitere Beiträge in den vergangenen Wochen fortgesetzt.“

Niersbach weist auch darauf hin, dass Dr. Zwanziger am 25. November 2008 in Berlin für sein Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Rechtsextremismus mit dem Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ ausgezeichnet wird. Der Vorsitzende der bundesweiten Vereinigung „Gegen Vergessen – Für Demokratie“, die 1993 von dem SPD-Politiker Hans-Joachim Vogel gegründet wurde und mittlerweile über 200 Mitglieder hat, ist Joachim Gauck.

Ligaverbands-Präsident Dr. Reinhard Rauball äußert zu den Verunglimpfungen gegenüber Dr. Theo Zwanziger: „Es ist für mich unvorstellbar, wie ein Journalist eine so integre Person wie Dr. Theo Zwanziger als Demagogen diffamieren kann. Wer sich der Bedeutung dieses Wortes bewusst ist und das Engagement des DFB-Präsidenten kennt, kann jederzeit nachvollziehen, dass er von den Diffamierungen tief getroffen ist. Das DFB-Präsidium hat ihn heute einstimmig darin unterstützt, dass ein solch gezielter Angriff auf die Integrität seiner Person journalistisch nicht haltbar ist.“

Den Autor dieser Zeilen möchte ich natürlich nicht unterschlagen: „hs“ dürfte wohl für Harald Stenger stehen. Der DFB-Mediendirektor hat sich, wie mir etliche Kollegen berichten, in den vergangenen Tagen rührend um die Kampagne gekümmert und viele Telefonate geführt.

Und damit in diesem einen Blogeintrag wenigstens ein Fünktchen Wahrheit vorhanden ist, hier das Fax, das mein Anwalt Ulrich Amelung heute – nach mehrfachen Bitten des Anwalts der Gegenseite – geschickt hat.

113 Gedanken zu „„DFB missbilligt Diffamierung von Dr. Theo Zwanziger““

  1. Ich weiß ja nicht, was der gute Rechtsbeistand Amelung empfiehlt. Aber das sieht nach Stoff für die eine oder andere Einstweilige Verfügung plus Unterlassungsklage aus. Und nach einer offiziellen Stellungnahme an die Nachrichenagenturen, damit die solche falsche Tatsachenbehauptungen gar nicht erst zitieren. Besonders hübsch: Die Taktik, solche Erklärungen am Freitagnachmittag herauszugeben, hat man wohl in den USA abgeschaut. Hat George Bush acht Jahre lang mit Vorliebe praktiziert.

  2. Gegendarstellungen verlangen. Auf Unterlassung klagen. Von jedem, der das publiziert. Soviel habe ich bei den Volo-Rechtsschulungen gelernt, das geht so nicht unwidersprochen…

  3. Da bleibt einem ja die Spucke weg, wenn man den Sachverhalt nur halbwegs mitverfolgt hat…

    Meine Lieblingsstelle:
    „Denn als Demagoge wird ein Volksverhetzer bezeichnet, der sich einer strafbaren Handlung schuldig macht. Eine Volksverhetzung begeht, wer zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- und Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder die Menschenwürde dadurch angreift, dass er andere beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet. Herr Weinreich hat nun erstmals in angemessener Form gegenüber Theo Zwanziger versichert, diese Deutung sei nicht von ihm beabsichtigt gewesen.“

    Ja was nun? Ist es nur eine Deutung von vielen oder i s t ein Demagoge ein Volksverhetzer?? Naja, die Antwort vom DFB darauf kennen wir ja. Gruselig.

  4. Punkt 1: Es ist Dein Sieg!

    Punkt 2: Es ist un-fass-bar!!

    Wie hier verdreht wird. Wie hier zwei klare juristische Entscheidungen unter den Tisch fallen. Wie Zwanziger versucht, es so darzustellen, als ob etwas zurückgenommen worden wäre, was nie gesagt war. Wie der Zusammenhang Deiner Kritik, juristisch als “begründet� anerkannt, verschwiegen wird. Wie sich Zwanziger als edler Präsident geriert, der großzügig auf eine Klage verzichtet, für deren Chancenlosigkeit alles spricht. Und wie so getan wird, als ob Du jemals anonym kommentiert hättest.

    Das ist auf beschämende Art demagogisch.

  5. Hihihi… Entschuldige bitte, Jens, ich bin mir natürlich dessen bewusst, dass du diese Angelegenheit nicht so einfach mit Humor sehen kannst. Könnte ich an deiner Stelle jedenfalls nicht. Aber ganz ehrlich: ich habe gerade bei der Lektüre der Pressemitteilung wie blöde gekichert.

    Und natürlich freue ich mich darüber, dass „die Gegenseite“ das von mir prognostizierte (12.11, 13:13) konsequente Verhalten an den Tag legt. Denn selbst wenn es für deinen Ruf in der Einseitigeinformationsgesellschaft erfolgreich negative folgen haben sollte: in der Sache ist dieser Schrieb doch nichts, aber auch gar nichts anderes, als das erwähnte „Achja, richtig, mein Fehler.“ :)

    Bei ganz überschlägiger Betrachtung halte ich King Kalwas Gegenschlaghoffnungen aber für weniger eindeutig durchfürbar.Ich denke, alles in der Miteilung (insbesondere das vom Hausherrn fett markierte) dürfte gerade noch unter der Latte der zulässigen Wertung hindurchschlüpfen. Schließlich kann man es ja bspw. so empfinden, dass du mit der Antwort zu Kreuze gekrochen bist. Wenn man blind und doof ist. Aber das ist ja nicht verboten.

    Andererseits, wenn du tatsächlich noch fest in dieser Auseinandersetzung verplante Nerven, Zeit und Geld übrig hast, wie wäre es mit einer negativen Feststellungsklage darüber, dass du nie den großen Führer des bezahlten Fernsehfussballs im Blog des Oliver Fritsch mit einer Äußerung belegt hast, die ausschließlich oder überwiegend darauf schließen ließe, du wolltest ihn in die Nähe des Straftatbestandes der Volksverhetzung gerückt sehen? Am besten gleich noch etwas am Streitwert bezweifeln und – je nach Verbreitungsweg der Pressemitteilung – sich ein genehmes Gericht raussuchen. Mir würde das Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg ganz passend vorkommen.
    Viel Spass!

  6. Da braucht etwas länger zum tippen, und schon fasst es die wie immer wunderbare Grit Hartmann (Guten Tag) viel eleganter zusammen:

    Punkt 1: Es ist Dein Sieg!

    Punkt 2: Es ist un-fass-bar!!

    So sieht´s mal aus

  7. Ruhigbleiben ist immer gut. Diese Mitteilung steht auf der Homepage des DFB. Und so wird Verleumdung definiert:

    „Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

    – § 187 StGB

  8. – Achja, dfb.de, stimmt, die Quellenangabe hätte man sehen können.

    – Das Wort „Verleumdung“ finde ich in diesen Äußerungen nirgendwo. Vielmehr werden auschließlich der Wertung zugängliche Formulierungen wie „diffamiert“, „Kampagne“, „Rufschädigung“ oder „erheben unhaltbarer Vorwürde“ verwendet. Ich kann natürlich nur spekulieren, nehme aber an, dass es sich dabei um keinen Zufall handelt. Natürlich sollte man eine Bewertung Jens`Rechtsbeistand überlassen, der von der Materie sicherlich in Dimensionen mehr Ahnung hat als bspw. ich. Aber man darf doch davon ausgehen, dass auch Herr Schertz sein Handwerk halbwegs versteht.

  9. Pingback: DFB: Diffamieren statt Klagen « Stefan Niggemeier

  10. …..wenn herr Zwanziger nun partout weder im Logik oder Semantik Sprachgebrauch als „unglaublicher Demagoge“ konnotiert werden will,
    dann wissen Sie, dass er sowohl von einem wie von anderem nichts verstehen lassen will.Wohl an, dann ergänzen Sie eben und sagen,
    er sei ein „unglaublich positiver Demagoge“,der sogar einen „falschen Fuffziger“ solange in den Wind blasen könne ,dass er als richtiger Zwanziger zurück käme.
    Jedoch empfehle ich zuvor, dass Sie in der staatlichen Münzanstalt Rückfrage halten, -nicht -,dass sie von Hernn Steinbrück als Falschmützer angeklagt werden.
    Mann weiß ja nie heut zutag wo cash knapp ist,fällt denen alles ein.
    ansonsten gibt es auch noch die „negierende Konnotation:
    ungefähr so ,lieber 20.- Sie haben nicht einmal das Zeug um ein „unglaublicher Demagoge“ zu sein.,sie können das Fussballvolk auch so verführen mit ihrem Edeltum
    alles klar?

  11. Das nennt man dann wohl „Kommunikationsherrschaft“. Muss ich erstmal Musik anmachen.

    „Die Partei, die Partei, die hat immer Recht!
    Und, Kameraden Genossen, es bleibe dabei;
    Denn wer kämpft für das Recht,
    Der hat immer Recht.
    Gegen Lüge und Ausbeuterei.
    Der den Fußball das Leben beleidigt,
    ist dumm oder schlecht.
    Wer den Fußball die Menschheit verteidigt,
    Hat immer recht.“
    Ups, hab ich etwa mitgesungen? ;-)

  12. Ja, „beschämend“ trifft es ganz gut. Nein, eigentlich auch nicht. „Schockierend“ vielleicht. Schon eher. Vermutlich kommt aber die Formulierung „pure Propaganda“ noch am ehesten hin (ob sich dadurch wieder jemand in die Nähe des Reichsporpagandaministers gerückt fühlt…) Ich hatte während der gesamten Lektüre der Erklärung das Gefühl, ich habe mich verlesen. Eine derlei einseitige, die Tatsachen verschweigende und verdrehende Darstellung des Sachverhalts ist wirklich unfassbar. Der Hinweis auf Herrn Zwanzigers Auszeichnung setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf.
    Was etwaige rechtliche Schritte angeht, kenne ich mich nicht aus – möglicherweise kann man dagegen vorgehen. Da kann Ihr Anwalt sicherlich eher weiterhelfen…
    Ich drücke aber, auch wenn Ihnen das vermutlich nicht wirklich weiterhilft, auf jeden Fall aus ganzem Herzen die Daumen, dass Ihr Ruf da keinen Schaden nimmt, Ihre Arbeit nicht beeinflusst wird und Sie viele Kollegen finden, die die Sache durch eine entsprechende Berichterstattung in den Fokus der Öffentlichkeit und ins rechte Licht rücken.

  13. @sternburg: Die einzelnen in der Presseerklärung benutzten Begriffe mögen jeder für sich genommen sanktionsfrei sein. Aber der Text bringt bei mir die Erinnerungen an das Stolpe-Urteil hoch. Da wurde auf der Basis einer falschen Tatsachenbehauptung auf eine Rufschädigung erkannt. Der Text hier enthält falsche Tatsachenbehauptungen, die im Kontext betrachtet und in der Summe genau das ergeben (und möglicherweise mit einer zielgerichteten Absicht genau so formuliert wurden), was der von Grit Hartmann zitierte Verleumdungsparagraph besprochenen für justiziabel erklärt. Welche anderen Präzedenzurteile eine Rolle spielen können, müssen die Fachleute entscheiden. Natürlich hat JW, sollte er vor Gericht ziehen, den schwereren Part. Denn er muss Beweise/Indizien/relevante Urteilsentscheidungen für das vorlegen, was er beklagt. Sonst kommt er nicht durch. Der DFB wird so etwas eher cool nehmen. Ob mit oder ohne Herrn Schertz an seiner Seite.

    Ganz leicht off Topic: Ãœberlege gerade, ob ich mir das T-Shirt drucken lassen soll: „Elf Anwälte müsst ihr sein, wenn ihr Siege wollt erringen.“

  14. Lieber Herr Weinreich,
    ich wünsche Ihnen, dass Sie sich von den Vorwürfen, die da gegen Sie erhoben werden, nicht klein kriegen lassen. Von der Masse grauer Hofberichterstatter, die journalistische Aufbereitung von Sport und insbesondere Fußball leider bestimmen, heben Sie sich durch Sachkenntnis und kritische Berichterstattung ab. Dass das nicht jedem Funktionär zu passen scheint, erleben Sie leider nicht zum ersten Male und es wird nicht das letzte Mal sein, dass jemandem eben solche Berichterstattung sauer aufstößt. Viel Feind, viel Ehr‘? Letzteres auf jeden Fall. Herr Zwanziger hat sich ein Eigentor geschossen, zumindest was meine Wertschätzung für Sie angeht.

  15. Beim Fußball gilt Nachtreten als grobe Unsportlichkeit, oder?

    Ich frage mich ernsthaft, wie sich jemand, der nach einer juristischen Niederlage derart schamlos und infam („liebe Freunde …“) seine Position ausspielt bzw. auspielen lässt, als „integer“ bezeichnen kann.

    Ich könnte vermutlich nicht einmal mehr in den Spiegel schauen.

    (Dies ist kein anonymer Beitrag.)

  16. @sternburg
    Guten Tag/Abend zurück erstmal. Ja, das wissen selbstverständlich Juristen besser (und jw), was angemessen ist.
    Hatte mich allerdings gefragt, ob hier „wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet“ wird.
    Sieht nicht nach „wahrer Tatsache“ aus, dass es neuerer „Entschuldigungen“ von jw im Blog oder in jüngeren Anwaltsschreiben bedurft hätte.

    Wie hier:

    „Absolut unerklärlich ist für mich, warum er für diese eigentlich selbstverständliche Erklärung fast vier Monate Zeit benötigt hat und dazu offenkundig nur unter dem Druck der bevorstehenden Klage bereit war.“

    Wie hier:

    „Die Grenzen der Meinungsfreiheit wurden hier eindeutig überschritten, um die Integrität des DFB-Präsidenten unverantwortlich in Frage zu stellen.“

    Das vorliegende Gerichtsurteil aus dem Oktober behauptet das Gegenteil und scheint mir, sagt man so? : deutlich tatsächlicher.

    Aus dem ich jetzt einfach noch einmal zitiere, so viel Platz muss sein, entschuldige, jw:

    Verfolgt der Äußernde nicht eigennützige Ziele, sondern dient sein Beitrag dem geistigen Meinungskampf in einer die Öffentlichkeit wesentlich berührenden Frage, dann spricht die Vermutung für die Zulässigkeit der Äußerung; (…)
    Nach diesen Grundsätzen kann vorliegend keine Rede davon sein, dass es dem Antragsgegner ausschließlich um eine Herabsetzung des Antragstellers ohne Sachbezug geht. Vielmehr geht es dem Antragsgegner darum, das Verhalten des Antragstellers zu kritisieren, der nach Auffassung des Antragsgegners nach der jüngsten den DFB betreffenden Entscheidung des Bundeskartellamtes für die Probleme des Fußballs “einzig und allein� das Bosman-Urteil verantwortlich macht. Dass er dies in der Öffentlichkeit so vertrete, hält der Antragsgegner für demagogisch. Weshalb dies unzulässig sein soll, erschließt sich auch aus der Antragsschrift nicht. Dass Diktatoren demagogisch agieren mögen, führt jedenfalls nicht dazu, dass derjenige, den man einen Demagogen nennt, mit einem Diktator gleichzusetzen wäre.

  17. Diese Form der Kommunikationsherrschaft ist schlimm. Der Deutsche Fremdwörter Bund versucht sich an einer „Schiebung“ der übelsten Art im Stil einer Berufsverbotskampagne der 70er. Ich werde noch einmal darauf eingehen müssen, auch wenn ich journalistisch in einer völlig anderen Abteilung arbeite.

  18. Pingback: aasport

  19. Was für ein jämmerliches Armutszeugnis einer schlechten Verliererseite. Grundgütiger, da muss wirklich jemand verzweifelt sein.

  20. Pingback: torben's blog

  21. das zitat scheint mir irgendwie passend:

    „Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt.“ (Rolf Rüssmann)

    ansonsten kann ich mich frau hartmann nur anschließen, sie hat es treffend formuliert.

  22. Nur eine Kleinigkeit: Die Umfaller haben die Lügen-Email natürlich auch alle bekommen. Ist übrigens interessant, wer alles zu den Empfängern zählt. Und irgendwie blöd für den Sender, wenn er nicht weiß, was der Unterschied zwischen cc: und bcc: ist.

    Für den DFB, besonders für Dich, lieber Harald!, und auch den sehr geschätzten DFB-Rechtsbeistand: Dieser Kommentar ist ein Kommentar und nicht mehr oder weniger anonym. Das erkennt man u. a. an meinem Namen, auf den das weiße Pfeilchen links oben zeigt. Wenn Sie dem Pfeilchen folgen, liebe Sportfreunde, und auf den grün unterlegten Namen klicken, bitte nicht erschrecken: sie landen nicht im Landgericht Koblenz, sondern auf http://www.jensweinreich.de

    Nochmal von vorn?

  23. Beschämend ist auch, dass sich Harald Stengel für so etwas hergibt. (Jens Weinreich deutet das ja in seinem Kommentar an.) Ich frage mich, wie sich ein früherer Journalist so umdrehen lassen kann, dass er solche Zeilen tippt. Ist er eigentlich DJV-Mitglied?

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  26. Harald Stenger ist ein alter FR-Mann wie wir wissen. Jemand, der es beim DFB auch journalistisch ganz genau nimmt, den Ethik-Code internalisiert zu glauben scheint und gerne noch mal die Texte der Journalisten Korrektur liest, weil diese zu dem ein oder anderen Fehler neigen. Eine ganz ehrliche Haut. So sein Image. Mehr will ich nicht sagen, schon gar nicht zu der medial so schön inszenierten Vater-Sohn-Beziehung zwischen ihm und Poldi.

    Für mich ist das nun eine Diffamierungskampagne gegen Jens Weinreich geworden, die m.E. äußerst justiziabel ist.

  27. Ich bin echt gespannt, wie viele „Qualitätsmedien“ das übernehmen, falls es über die Nachrichtenagenturen tickert. In mir brodelt’s richtig, zumal da ich Herrn Zwanziger bisher immer für einen sehr guten DFBPräsidenten gehalten habe, frischer Wind und so. Aber die letzten Tag stellen das alles sowas von in den Schatten.

  28. Stenger, klar, nicht Stengel. Ich danke für die Korrektur. Eine Protestnote des VDS gegen den DFB ist eher unwahrscheinlich, lese ich aus Ihrem Kommentar heraus. Haben Sie denn schon Unterstützung erfahren oder gespürt von Kollegen, die nicht dem Sportnetzwerk oder Netzwerk Recherche angehören?
    Okay, ich kann’s mir denken. Ein weiteres Armutszeugnis.

  29. Einfach nur noch traurig, was der DFB da veranstaltet. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen. Wäre eh müßig.

  30. Mal ganz abgesehen von der Bedeutung einer solchen Mitteilung für Karriere des Blogautors – ich kann mir nicht helfen und muss irgendwie an den hier denken ->

    http://i4.photobucket.com/albums/y150/MsDemmie/comical_ali.jpg

    Es fehlt nur noch die Sprechblase und die Worten: „Dr. Theo Zwanziger nimmt Herrn Weinreichs Entschuldigung an. Da dieser seinen Fehler erkannt und sich kooperativ zeigt, verzichtet Herr Zwanziger darauf, weiter gerichtlich vorzugehen. Der Sieg ist unser!!!“

    Ãœberaus niveaulos, wie der DEB hier agiert, wahrlich peinlich.

  31. Lasst den alten Herrn doch einfach in Rente gehen. Darauf legt er es offenbar an. Andererseits zahlt der DFB ja sicher alle Anwälte von TZ, da gilt das gleiche wie bei diesen Managerfurunkeln, die tun und lassen können, was sie wollen und den Verlust durch höhere Gehälter noch vergrößern. Ich bin nicht so mit dem DFB vertraut, aber vermutlich geht TZs Gebrummel auf Kosten der kleinen Vereine. Was interessiert es ihn? Er ist der Chef und die Partei hat ja recht. Bleibt abzuwarten ob beim nächsten Länderspiel ein Gedicht zur Wahrung seiner Integrität aufgesagt wird.

  32. (email ist dem Blogbetreiber bekannt, Name und Anschrift können aber von einem mäßig cleveren Leser auch alleine ermittelt werden)

    Als freier Fußballfan distanziere ich mich von den jüngsten Äußerungen Theo Zwanzigers. So sehr ich sein Engagement gegen Neonazis und homophobe Bestrebungen im Fußball begrüße, so sehr irritiert mich sein Vorgehen in der Frage, ob er das Bosman-Urteil in demagogischer Weise angreift.

    Herr Zwanziger ist offenbar in einer „Herr Helmer“-Situation: er hat den Ball drin gesehen. Er war klar hinter der Linie, und Tor ist ja nur, wenn der Ball hinter der Linie war. Das war er!

    Bei Helmer war’s aber kein Eigentor. Das Nachholspiel hat Bayer mit 3:1 gewonnen. Oder? Nürnberg stieg ab – auch ohne Helmertor.

  33. […] Nachdem Theo Zwanziger zweimal vor Gericht damit gescheitert war den Sportjournalisten Jens Weinrich dafür zu verklagen, dass er ihn als Demagogen bezeichnet hat, wechselt er nun die Taktik. [..]

  34. „Die Grenzen der Meinungsfreiheit wurden hier eindeutig überschritten, um die Integrität des DFB-Präsidenten unverantwortlich in Frage zu stellen.“(Niersbach)
    Nein, Herr Niersbach: die Integrität des DFB-Präsidenten hat dieser nachhaltig selbst in Frage gestellt. Und zwar nicht erst durch sein Verhalten in dieser, Entschuldigung, Demagogen-Posse. Schließlich war es Herr Dr. jur. Theo Zwanziger, der anläßlich eines Interviews während der WM vor zwei Jahren den gemeinschaftlichen Mordversuch einiger deutscher „Fans“ an dem französischen Gendarmen Daniel Nivel wiederholt als „Unglücksfall“ bezeichnete. Und nicht als das, worum es sich handelte: ein Verbrechen.
    Dass dieser Beschöniger und Verharmloser sich nun auch noch mit einem Preis schmücken darf, der den hübschen Titel „Gegen das Vergessen – für Demokratie“ trägt, setzt dem Ganzen die Krone auf.
    Ich fand den Auftritt Zwanzigers damals beschämend und schäbig. Die Behandlung des „Falles Weinreich“ durch den DFB liegt, nach allem was man bislang darüber sagen kann, bedauerlicherweise auf derselben Linie.

  35. Die Herrschaften sehen offensichtlich schon ihr ‚Ansehen beschädigt‘, wo sie schlicht etwas ‚richtig stellen‘ sollten oder einen Sachverhalt endlich mal ‚wahrheitsgemäß darstellen‘ oder am Ende gar – horribile dictu! – ’sich entschuldigen‘ müssten: Das sind kommunikative Platzpatronen auf zwei Beinen …

  36. Haben sich deine Freunde von der FIFA in diesem beschämenden Verfahren wirklich noch nicht zu Wort gemeldet? Deine Referenzen würden ja gerade zu einem Nachtreten einladen…
    (ja, das ist an Jens gerichtet – kann man so aber wohl auch beim DFB einreichen)

    Bin ja mal gespannt, ob die Blätter mit dem Feigenblatt des Freien jw diesen stützen indem sie die Geschichte kommentieren, oder abschießen indem sie eine Agenturmeldung bringen.

  37. @jw
    Dass man das noch erleben darf, dass der sportnetzwerk-Gründer das sagt … Es geht hier um Weinreich, einen der renommiertesten Kenner und Kritiker internationaler Sportpolitik, aber beileibe nicht allein um ihn, btw. und: sorry, Jens.

  38. Pingback: Dobschats Weblog

  39. – Das letzteres eine der Kernfragen zu sein scheint, ist übrigens eine der Unverschämtheiten der Realität. Der Vorgang ist hier umfassend, glaubwürdig und nachvollziehbar öffentlich protokoliert, da sollte es _eigentlich_ (..jaja) keinen Unterschied darstellen, was irgendwelche Schmierenblätter aus dem Kram machen (und btw, eine Agentur dürfte natürlich auch mal auf etwas mehr als die zugrundeliegende PR-Meldung verweisen, aber lassen wir das).
    Man kann wirklich nur froh sein, dass der DFB nicht mit dem Entzug großflächiger Anzeigen drohen kann.

    Besonders putzig finde ich ja die im Anschreiben durchscheinende Intention: „liebe Freunde, (…) Betroffen im konkreten Fall war unser DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, morgen aber kann dies schon wieder jemand anderes sein.“
    Hach, kann denn auch mal jemand an die Kinder denken? Mal im Ernst, was sollen die Angesprochenen mit der Information? Die Vertreter der Legislative, sollen die etwa das Strafrecht um Regelungen erweitern, die die Ehrverletzung von Personen durch Werturteile oder unwahre Tasachenbehauptungen unter Strafe stellen? Oder das Privatrecht dahingehend modifizieren, dass man sich gegen solche Äußerungen zur Wehr setzen könne? Oder was? Und die sonstigen „Freunde“: Welche „Grundposition“ sollen die noch gleich „offensiv darstellen“? Sollen die jetzt jede Rede mit einem gepflegten „..und im übrigen bin ich der Meinung, dass sportpolitische Würdenträger niemals, auch nicht in Internetblogs, diffamiert gehören?“
    Es ist so dumm. So plump. Man muss sich schon für sehr, sehr unangreifbar halten, für die Nummer. Da versucht niemand, „Kommunikationsherrschaft“ zu erringen, da wähnt sich einer bereits im allumfassenden Besitz derselben und will sie um jeden Preis an jeder Ecke verteidigen.
    „Dumm“ vor allem deshalb, weil die grundsätzliche Strategie, so durchsichtig sie auch war, ja nicht so blöd war: im vorläufigen Rechtschutz verloren zu haben, ist halb so schlimm, wenn man den Gegner mit der vollen Wucht der Klägermacht klarmacht, in wie viel Ärger und Mühe man ihn trotzdem noch zu verstricken bereit ist. Und dann dadurch ein halbherziges „Klarstellungsschreiben“ von ihm herauspresst, woraufhin man schön großherzig „Die Klage fallen lässt“. Ein Klassiker. Man kann das ganze schön unter Unentschieden verbuchen, die vorher auf das Verfahren gelenkte Aufmerksamkeit urplötzlich umlenken (das klappt in dieser Medienöffentlichkeit super) und wenn doch mal jemand wagt, an das Verfahren zu erinnern, verweist man, auf die Vorläufigkeit der Eilentscheidungen und das sich der Herr ja inzwischen „entschuldigt“ habe. Auch so kommen bei den eigentlichen Adressaten die entsprechenden Botschaften an: leg dich lieber nicht mit uns an, etwas bleibt immer hängen.
    Und dann überdrehen die so unfassbar. Vollpfeiffen.

    – Sach mal, Jens, ich habe mir heute mal eine der Berliner Feigenblattzeitungen geleistet, da steht ja nun nichts dazu. Liegt das am geschickt gewählten Erscheinungstermin der Mitteilung? Und ist das überhaupt so geschickt? Drängt man nicht auf die Art die Zeitungen dazu, nicht nur die blanke Mitteilung zu übernehmen, sondern noch etwas Hintergrund dazu zu packen?

    – Und @Stefan W.: Mag ja sein, aber es waren schon noch die Bayern, gelle? :)

  40. @ sternburg: Das Timing ist immer wichtig. Diese Zeit, Freitagabend nach Redaktionsschluss der ersten Zeitungsausgaben, wurde auch in anderen Fällen gern gewählt.

  41. Ich weiß, und du hast ja auch schon darauf hingewiesen, in welchen. Aber – bitte hilf mir – ich habe noch nie verstanden, was das bringt. Sicher, wenn bis Montag die eventuelle Nachricht zu den hinteren Seiten oder sogar rausrutschen soll. Aber wollen die hier nicht gerade besondere, aber nicht zu tiefgehende mediale Aufmerksamkeit für ihren Schwachsinn?

  42. Rein theoretisch, und das hat natürlich überhaupt nichts mit dieser Sache zu tun:

    Die Leute in den Pressestellen kennen die Abläufe und die Zeiten in den Redaktionen, zumal sie oft selbst in Redaktionen gearbeitet haben. Mitunter werden im Profifußball sogar ehemalige Journalisten eingestellt, die als Aufpasser fungieren und u. a. genau diese Abläufe im Auge haben um die Kampagnen und Propagandageschichten perfekt zu timen.

    Man wartet also z. Bsp. bis kurz vor Redaktionsschluss der ersten Ausgabe (bei Zeitungen mit bundesweiter oder wenigstens regionaler Verbreitung ist das meist 17 Uhr), um mit seiner Mitteilung auf den Markt zu kommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Mitteilung ungeprüft, wenn sie genug Brisanz suggeriert oder tatsächlich auch hat, ungefiltert und ungeprüft übernommen wird, ist exorbitant hoch, Tendenz: 100 Prozent. Ähnlich verhält sich das in den Spätdiensten in den Redaktionen: die werden oft von einem Journalisten erledigt, der eine Menge zu tun und kaum Zeit hat, etwas zu redigieren, geschweige denn zu überprüfen (überprüft werden derlei Meldungen ohnehin nur von ganz wenigen Journalisten, selbst in Qualitätsmedien ist das nicht allgemein üblich), auch hier ist die Gefahr, dass Propagandamaterial verbreitet wird extrem hoch. Gibt es eine Steigerung zu meiner Behauptung, kurz vor dem normalen Redaktionsschluss wäre die Wahrscheinlichkeit gegen 100 Prozent?

    Wichtig ist ja die Kommunikationsherrschaft. Was also erst mal gedruckt und versendet ist, zählt. Es bleibt immer was hängen. Und am nächsten Morgen, oder gar – an Wochenenden – zwei Tage später, füllt sich das Medium meist schon mit anderen Themen, so dass die alte Propagandageschichte kaum aufgearbeitet und richtig gestellt werden wird.

  43. Für mich persönlich ist Theo Z. als DFB-Präsident schon seit seiner ersten Amtshandlung nicht ernstzunehmen.

    Er hat auf Druck von Werder Bremen, Bayern und dem HSV in letzter Sekunde das bereits beschlossene verhindert, nämlich dass es eine Dritte Liga ohne Reserveteams (Werder II etc.) gibt.
    Schaaf und Allofs behaupteten, würde man die IIer Teams aus der Dritten Liga verbannen, stünde die Zukunft des dt. Fussballs auf dem Spiel.

    In Wahrheit ist es meiner Meinung nach umgekehrt, ich könnte dazu 5000 Wörter schreiben, aber das gehört hier nicht hin.

    Meinen Nachnamen möchte ich hier nicht verraten.

  44. Zitat: DFB Präsident T. Zwanziger

    „…Das stimmt nicht. Ich kann nicht akzeptieren, dass eine nach dem Duden klare Interpretation plötzlich nicht gelten soll. Dann soll Herr Weinreich mit einem klaren deutschen Begriff sagen, was er meint….“

    Wir sind das Volk, wir sind der Duden?
    Wir sind der DFB- Papst?

    Herr Zwanziger ist ein heimtückischer Worthülsen-Papst, ein unglaublicher schein-demagogischer Wort-Dogmatiker. Die „Hofschranzenkulter“ des DOSB(courtesy of Bette) feiert beim DFB ihre Urstände!

    P.s ich denke da an etwas woran zwanziger dabei nicht denkt.

  45. Lieber Jens Weinreich,
    auch von mir solidarische und – hallo, DFB – nicht anonyme Grüße. Inhaltlich ist, denke ich, das Wichtige schon gesagt: Sieg in der Sache, und inwieweit das mit der Kommunikationsherrschaft des DFB aufgeht, muss sich noch erweisen.

  46. @jens: Okay, das habe ich soweit verstanden. Aber ist das dann nicht in diesem fall schief gegangen? Wenn ich mein Stück toten Baum und die Google-Newssuche als Referenz nehme (dfb.de besitzt, soweit ich das sehe, leider kein Presseecho), ist die Pressemitteilung doch gerade komplett untergegangen, oder (anders als wohl hier oder hier)?

  47. Lieber Jens Weinreich,

    ich möchte mich als leidenschaftlicher und freier Fußball-Fan solidarisch erklären und wünsche alle Kraft, Zeit und Nerven um diesen Kampf zu Ende zu fechten. Die Ignoranz, Arroganz und Brutalität des DFB ist unfassbar. Das sollte sich wirklich niemand bieten lassen. Ich glaube, dass ich keine Einzelmeinung vertrete, sondern im Gegenteil, die Unterstützung der Fankurven sicher wäre. Es geht hier in meinen Augen nicht nur um eine Medien- oder Journalisten-Frage. Vielmehr müssen die Fans sich fragen, was sie von einem Präsidenten des DFB erwarten. Ich denke, dass sich Theo Zwanziger durch seine Aktionen und Reaktionen samt des DFB ins Abseits gestellt hat.
    Wir sollten uns bemühen, das Thema über Blogs und Foren in die Kurven zu tragen. Denn es ist mal wieder Zeit an eine (mittlerweile wieder aktuelle) Zeile aus den Fankurven zu erinnern: Fußball-Mafia DFB!

  48. @JW Du schriebst, die Empfänger der E-Mail könnte man einsehen. Vielleicht solltest du eine Gegendarstellung an diese schreiben… Bis jetzt habe ich noch nichts veröffentlicht gesehen, selbst nicht bei bild.de! Das könnte ja helfen, das diese Meldung des DFB nicht so ungeprüft veröffentlicht wird, oder irre ich mich?

  49. Nachtrag:in Deutsch
    Herr Zwanziger ist
    der größte „Schein-Heimer und Wort-Pabst seit Bundespräsident H. Lübbke und seit jener Reise oder jener kann er Erinnerung instrumentalisieren wie er will .What a Schmuck !
    Sauerland und Worthülsen Land ist überall.

  50. Es könnte damit zu tun haben, dass der DFB diese Meldung an einen ausgewählten Kreis gegeben, auf seiner Webseite veröffentlicht, aber möglicherweise doch nicht an die Agenturen gegeben hat. Ich weiß es nicht und kann es momentan auch nicht prüfen. Das ändert nichts an den o. g. Abläufen in den Redaktionen. In meinem Fall könnte es auch sein, dass die Kollegen in den Nachrichtenagenturen durchaus Vorsicht und Sorgfalt walten lassen. Ich weiß es nicht, das müsste jemand dort erfragen.

  51. Nur ein Gefühl: Trotz Pressemitteilung und möglicherweise cleverem Timing wird daraus keine große Story. Vor Geschichten mit Gerichten hat der durchschnittliche Sportredakteur doch viel zu sehr Angst.

    Harald Stenger kann ich übrigens seit 2002 besonders gut leiden: Nachdem er jahrelang als Journalist im hochintellektuellen DSF-Doppelpass eine Neutralität und journalistische Distanz verkörperte, wie sie allen Teilnehmern dieser Runde per se eigen ist, wechselte er zum DFB (wiki sagt: 2001) und blieb dort genauso professionell kühl. Wer noch bewegte Bilder vom Empfang auf dem Frankfurter Römer nach der WM 2002 findet, kann sich davon überzeugen.

  52. Pingback: So etwas macht mir angst | QuerBlog

  53. Ich will ja nicht unken, aber mittlerweile kann man ja kaum noch was ausschließen…

    Vielleicht sollte der Autor prophylaktisch mit dem Zentralrat der Juden sprechen. Sollte der DFB diesen mit seiner „differenzierten Argumentation“ vereinnahmen oder man die Sache dort in den falschen Hals bekommt, sind auf der Weste so viele Flecken, die wird man dann kaum noch sauber bekommen.

  54. Pingback: Das Lügengebilde des DFB : jens weinreich

  55. Kannst du denn nicht analog zur wikipedia.de-Geschichte mal eben dfb.de sperren lassen? so nach dem Motto

    „In dem Artikel standen falsche Tatsachenbehauptungen, die geeignet sind, meinen Ruf zu schädigen.“ Er habe deswegen nicht nur Klage gegen Wikimedia Deutschland eingereicht, sondern auch drei Strafanträge gegen Wikipedia-Autoren gestellt, die diese Behauptungen eingestellt hätten. Er wolle die freie Meinungsäußerung nicht einschränken: „Wenn die falschen Behauptungen verschwinden, werde ich die Einstweilige Verfügung sofort außer Kraft setzen“

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/118930

  56. Pingback: KB » Blog Archive » links for 2008-11-15

  57. Diese DFB-Pressemitteilung liest sich wie eine ideologische Hetzepropaganta gegenüber eines kritischen Journalisten.

    „… und die Sie natürlich argumentativ auch verwerten können. Darauf hoffen wir sogar.“

    Und das soll keine Demagogie-Politik seitens des DFB sein?

    Allein der Begriff „Kommunikationsherrschaft“ hat schon etwas demagogisches.

    Kritiker gibt man zum Abschuß frei und andere so Preise wie: „Gegen Vergessen – für Demokratie“.

    Schon eine komische Demokratie, wie man oben an dieser diffamierenden Pressemitteilung sieht.

    Es braucht keine Mut gegen Rechts. Faschismus und Diffamierung war, ist und bleibt Scheiße auch ohne Preis!

  58. Un-fass-bar. Da wird die Integrität des DFB durch seinen Präsidenten auf Jahre hinweg öffentlich zerschossen. Da stellt eine Person seine persönliche Rache über die Interessen der Vereinigung die er vertreten und fördern sollte. Statt nun zu fragen, was das Beste für den DFB wäre, wird hier ein Selbstmord inszeniert. Der Schaden, der so verursacht wird ist einzig und alleine auf die persönliche richterlich bestätigte falsche Deutung von Zwanziger zurück zu führen. Das er genau dieses persönliche Unvermögen nun zu einem Problem des DFB macht, sollte ihn eigentlich gründlich disqualifizieren. Er handelt in eigenem Interesse und gegen die Interessen der Vereinigung für die er einstehen sollte. Schlimmer noch, er macht seine Probleme zu den Problemen seines Auftraggebers. Integrität zerstört, Vertrauen verloren, Einfluß mißbraucht. Wo bleiben die Konsequenzen? Ist Zwanziger in dieser Form wirklich noch tragbar?

  59. Viel schlimmer ist doch fast, dass ihm von seinen Kollegen da keiner einmal sanft auf die Schulter tippt und sagt „Hör mal, du manövrierst dich in eine Sackgasse“, sondern dass er scheinbar die Rückendeckung der gesamten DFB-Führungsriege genießt. Es scheint also mittlerweile, obschon es so begann, weniger eine Frage persönlicher Eitelkeiten zu sein als der Versuch des Verbandes, an Jens Weinreich ein Exempel zu statuieren – und so nebenbei einen der unbequemen Journalisten zu schädigen.

  60. @sternburg
    Inwiefern ist „diffamiert“ denn der Wertung zugänglich? „Diffamierung“ hat meines Wissens nach nur eine Bedeutung und die lautet „Verleumdung“.

  61. Pingback: Der DFB und Theo Zwanziger im Abseits | Schängelland, TuS Koblenz

  62. Pingback: Bildung.ikson » » Links for 2008-11-14 [del.icio.us]

  63. Pingback: Butterfly Effect » Bundesliga-Blog

  64. @Wolfi: Zunächst: es ist ungeschickt, sich hier öffentlich Gedanken zu machen, die zu den Aufgabenbereichen der beteiligten Rechtsbeistände gehören. Und daß nicht nur (aber sicher auch) weil diese, ganz im Gegensatz zu mir, über fundierte Kenntnisse in diesem Rechtsbereich verfügen, und somit hier jederzeit die Gefahr der Peinlichkeit besteht.
    Daher nur soviel: Achte doch mal exakt darauf, in welchem Kontext das Wort jeweils verwendet wird. Auch wenn die Wörterbücher zwischen Diffamierung und Verleumdung eine eindeutigere Verbindung ziehen als in einem unlängst hier besprochenen Fall, so sind Wörterbücher nicht alles. Und, in aller Vorsicht, mir als Adressat eines Unterlassungsanspruchs würde jeweils dieser oder jener Grund einfallen, warum es sich dabei noch um wertende Meinungsäußerung im gerade noch zulässgem Rahmen handelt.

    Das Risiko ist ja auch extrem hoch: sollte man beim Angriff auch nur einer der Formulierungen aus der PM auf die Nase fallen, so kann dies der DFB als gerichtliche Bestätigung seiner Auffassung verkaufen. Nönö, ich persönlich* würde davor zurückscheuen, hier Schertz auf sein Eis zu folgen, und lieber das Grundverfahren weiter betreiben. Negative Festellungsklage – damit macht man auch dem angerufenen Gericht eine Freude.

    *Aber nochmal: ich habe auch keine Ahnung.

    @Jens: Apropos Verbindung ziehen.

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  70. Eine eklige Angelegenheit. Anscheinend wollten sich die auch von jw manchmal gescholtenen Sportjournalisten nicht darauf einlassen und haben das Thema vor einer tiefgreifenden Recherche beschwiegen. Waere jetzt WM und die Kollegen braeuchten Interviews…

    Ueber zwei Saetze bin ich aber maechtig gestolpert: […] Und eins noch vorab: Niemand vom DFB hat je mit mir darüber geredet. Der Anwalt des DFB hat meinem Anwalt etwas anderes erzählt/versprochen, als es hier jetzt vorliegt. […] Was haben Sie, jw, sich denn erzaehlen oder versprechen lassen?

    Da ich nicht betroffen bin, schwillt mir natuerlich nicht ganz so der Kamm. Ist es nicht nur der Kampf um die Kommunkationsherrschaft, in dem derjenige, der gern mal piesackt, jetzt etwas abbekommt? Und wer seinen Anwalt von „erhbelichen oeffentlichem Informationsinteresse“ sprechen laesst, sollte mal damit rechnen, dass die andere Seite Daeumchen dreht und sich ganz korrekt verhaellt.

    Unabhaengig davon hatte ich eine „Gegen-PM“ erwartet. So in dem Stil:

    Dr. Theo Zwanziger, Praesident des Deutschen Fussball-Bundes DFB wird nicht weiter juristisch gegen den Sportjournalisten Jens Weinreich vorgehen. Das erklaerte der DFB am Freitagnachmittag in einer Pressemitteilung. Weinreich hatte Zwanziger in einem Kommentar zum Internet-Blog direkter-freistoss.de als „unglaublichen Demagogen bezeichnet“, nachdem Zwanziger (und hierher jetzt, was Zwanziger genau gesagt hat). Zwanziger fuehlte sich dadurch als Volksverhetzer betitelt, konnte aber mit einstweiligen Rechtsschutzverfahren vor dem Landgericht Berlin (Beschluss vom ….) und Kammergericht (Beschluss vom ….) nicht die gewuenschte Unterlassung der Meinungsauesserung erreichen.
    Daraufhin kuendigte Zwanziger an, vor dem Landgericht Koblenz das Hauptsacheverfahren durchfuehren lassen zu wollen, nahm aber aus unbekanntem Anlass nunmehr davon Abstand. Zwanziger hat seinen Wohnsitz im Landgerichtsbezirk Koblenz und war laut dfb.de (und jetzt mal seine Gerichtsvita). Zuletzt hatte er sich in einer Podiumsdiskussion gegen „demagogische Fragen“ (Zwanziger) zu den Konsequenzen um die geplante Aenderung der Anstosszeiten in der Fussball-Bundesliga gewehrt.

    Einem Spendenkonto kann ich nicht viel abgewinnen. Meinung haben kostet Geld, das wird jeder erfahren, der den Leuten, mit denen er arbeitet, Chefs zum Beispiel, schon mal die Meinung gesagt hat. Oder der die Dinge einfach mal beim Namen nennt. Fabrik oder Journalismus (neinnein, kein Montgomery-Juengling), gegen Nachteile wegen einer Meinung ist keiner gefeit. Ist so etwas wie Persoenlichkeitsrisiko.

    Ob man nach einstweiligen Rechtsschutzverfahren (nur summarische Pruefung) jemanden einfach so als „u.D.“ bezeichnen darf, bezweifle ich mal. Ich bezweifle auch, dass der Rechtsstreit beendet ist. So wie sich die Pressemitteilung des DFB liest, habe jw der Klagedrohung nachgegeben und sich entschuldigt. Insofern wuerde es mich nicht wundern, wenn Zwanziger jetzt versucht, die Anwaltskosten des Hauptsacheverfahrens, die ihm in Rechnung gestellt werden, als Schadenersatz zu liquidieren. Vorteil (vielleicht): andere Senatszustaendigkeit. Zivilgericht und Grundrechte, das ist ausserhalb der Pressekammern manchmal (!) ne Nummer fuer sich.

    Bliebe dann noch … der Zeitpunkt der Veroeffentlichung. Man sollte dabei nicht vergessen, dass die Leute beim DFB einfach ihren Job machen, und den wollen sie gut machen.

    Deshalb gab es den Robert Hoyzer damals auch ganz frisch, an einem Sonnabend, zu einer Zeit, als alles Bundesliga guckte, alles ueber Bundesliga schrieb und alle Seiten ausgeplant waren. War aber sicher „asap“.
    Der Zwangsabstieg von Tennis Borussia aus der zweiten Bundesliga (2000) traeufelte an einem Wochentag so kurz vor 18 Uhr aus den Tickern, also zu einer Zeit, wo der Tagesdienst grade auf dem Sprung ist und der Spaetdienst seine Arbeit orndet. Im Jahr 1999 stieg der Spandauer SV meldungsmaessig und zwangsmaessig aus der Regionalliga ab, als — wer moechte raten — die Mannschaft gerade sonntags um Punkte spielte.

    Das Timing schien mir aber auch mal entscheidend, wenn Redaktionen mit Unterlassungsverfuegungen rechnen koennten. Ich glaube mich zu erinnern, dass eines Tages nur Putzfrauen in einer Redaktion anzutreffen waren, denen man dann wirklich nichts zustellen kann (oder doch?). Und auch bei dieser Geschichte

    http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/artikel/292616

    dachte ich mir damals, dass der Zeitpunkt gut gewaehlt ist. Wenn man noch eine zustaendige Eilkammer findet, so ist das mit den Gerichtsvollziehern (wegen der Zustellung)so um Weinhachten herum schon etwas schwieriger.

  71. Ich bin gerade schwer am nachdenken, ob ich am Mittwoch abend tatsächlich ins Stadion gehe! Da habe ich mich eigentlich gefreut. Wenn ich mir vorstellen, dass ich in der Kurve in der Kälte sitze, und die ganzen oben beschriebenen Großkopferten in der VIP Loge hocken und sich über den Journalisten JW amüsieren, herrje.
    Wie sieht es eigentlich mit einer Akkreditierung aus, Jens? Hattest du vor hinzugehen, so als „Berliner“ Journalist böte es ich ja an?

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  73. Pingback: I am not a demagogue | To Be a Rock

  74. „Menschenverachtendes Selbstverständnis“

    Meiner Meinung nach zeigt der ganze Fall das Selbstverständnis der DFB-Spitze: der Präsident darf nicht kritisiert werden, denn er ist gesellschaftlich „wichtiger“ als der kleine Journalist, der somit geopfert werden kann, zum Wohle der Allgemeinheit.

    Zitat DFB-Pressemitteilung:
    Wolfgang Niersbach „Die Grenzen der Meinungsfreiheit wurden hier eindeutig überschritten, um die Integrität des DFB-Präsidenten unverantwortlich in Frage zu stellen.“
    Die Betonung liegt hier auf UNVERANTWORTLICH.

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  76. Pingback: Reifes Rumpelstilzchen « Any Given Weekend

  77. Haben Sie/hast Du eigentlich an mal an den gesamten Verteiler geantwortet, wo die Adressen schon so offen drin standen?

  78. Nein. Ich denke, das ist nicht meine Aufgabe, sondern Aufgabe von Juristen, die darüber zu befinden haben, ob und was Sie dem Verursacher dieser Pamphlete auferlegen.

  79. Pingback: Wenn Vasen wackeln | CARTA

  80. @jw: heisst das, jetzt kommt der juristische Rueckschlag? Und wird der hier genauso transparent dargestellt wie die bisherigen Verfahren?

    Und um noch mal ne Frage aus „DFB missbilligt Diffamierung…“ aufzugreifen (bin leider des Verlinkens unfaehig): Was meint eigentlich
    „Der Anwalt des DFB hat meinem Anwalt etwas anderes erzählt/versprochen, als es hier jetzt vorliegt.“

    Fragen ueber Fragen…

  81. hallo herr weinreich, ich bin kein journalist und habe ansonsten auch keinen zugang zu den journalistenkreisen und daher auch keine erfahrung mit der „entwicklung/evolution von stories“ über die unterschiedlichen medienformen hinweg. können sie mir eine einschätzung darüber geben, wie sehr diese causa von den deutschen journalisten allgemein „interessiert verfolgt“ wird? bzw. welche bedeutung diese causa für den sportjournalismus hat? ich gehe mal davon aus, dass sie das alles auch objektiv bewerten können. sicherlich, die zahlreichen artikel legen nahe, dass es wohl eine gewissen grundaufmerksamkeit geben muss und grundbedeutung hat. wieviel pressecho erwarten sie in den kommenden tagen, jetzt wo die drei journalisten-verbände stellung genommen haben. ist diese story so „sexy“, dass sie auch vom tv aufgeschnappt wird. viele grüße, palo

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  87. Interessanterweise zeigt der Link auf die DFB-Seite mit deren Presseerklärung ins Leere. Auch über das Blättern von http://www.dfb.de/index.php?id=43&no_cache=1 aus konnte ich am 14.11. keinen Eintrag mit besagtem Titel finden, der sich mit der Thematik befasst. Nun ja, Googles Cache hat die Seite noch: http://74.125.77.132/search?q=cache:2mDvpyyqpxwJ:www.dfb.de/index.php%3Fid%3D500014%26no_cache%3D1%26tx_dfbnews_pi1%255BshowUid%255D%3D16381%26tx_dfbnews_pi1%255Bsword%255D%3DWeinreich%26cHash%3Dfb72e929f4+%22DFB+missbilligt+Diffamierung+von+Dr.+Theo+Zwanziger%22+site:dfb.de&hl=de&ct=clnk

    Bedeutet das nun, dass der DFB nun keine Diffamierung mehr erkennt oder war ihm diese Erklärung selbst zu peinlich?

    Die ganze Sache ist sehr schade, fügt sich der DFB selbst und Herrn Zwanziger doch ohne Not Schaden zu. ich sollte vielleicht anfangen, mich mehr für die Amateurkicker um die Ecke zu interessieren – der Profifußball fängt an immer unattraktiver zu werden (siehe auch die Skandale in Polen und Spanien)…

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