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Das Olympische Bildungsmagazin

#London2012 (XXX): Wenn Deutsche bilanzieren …

LONDON. … dann geht das in der Regel positiv aus. Mal schauen, was die DOSB-Granden Thomas Bach (FDP) und Michael Vesper (Bündnis 90/Die Grünen) so sagen. Ort: Deutsches Haus, West Indian Quay. Geht gleich los. Ich blogge bissel live mit und bringe danach das, was ich gestern verpasst habe: Dokumente zur Sportförderung, u.a. Original-Zielvereinbarungen, die DOSB und BMI immer noch nicht rausrücken.

Bilanz-Pressekonferenz, London, 11. August 2012, von links: DOSB-Sprecher Christian Klaue, DOSB-Generaldirektor Michael Vesper (Bündnis 90/Die Grünen), DOSB-Präsident, IOC-Vize und UDIOCM Thomas Bach (FDP), DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank

Thomas Bach

  • haben fantastischen Sport und großartige Olympische Spiele erlebt mit einer Dichte in der olympischen Atmosphäre, wie man sie sich nur wünschen kann
  • enthusiastisch und fachkundiges Publikum, dass alle Athleten mitgerissen hat
  • Athleten schon in guter Stimmung an Wettkampfstätten, weil das olympische Dorf hervorragend war
  • bestmöglichen Wettkampfstätten für die besten Athleten der Welt
  • mit Dutzenden Weltrekorden und weiteren Spitzenleistungen
  • die TV- und Internetquoten haben weltweit alle Rekorde gebrochen
  • Man kann deshalb nur sagen: Danke, Sebastian Coe, danke London, danke Großbritannien für dieses Erlebnis
  • die deutsche Mannschaft hat einen hervorragenden Auftritt hier hingelegt und hat sich glänzend geschlagen
  • dass sie im härtesten Wettbewerb aller Zeiten mehr Medaillen gewinnt, als in Peking, hätte ich nicht erwartet
  • Motto „Wir für Deutschland“ gelebt und auch dem Publikum mitgeteilt
  • sowohl von Leistung als auch vom Auftreten her ein glänzender Auftritt, wir sind stolz auf diese deutsche Olympiamannschaft
  • unabhängig von diesem Ergebnis wird es, so hatten wir das im letzten Jahr angekündigt, eine unabhängige Überprüfung des Fördersystems geben – verbands- und disziplinspezifisch
  • das wird bei einigen Verbänden sehr kritisch ausfallen
  • wir freuen uns deshalb auch über Stellungnahmen von Athleten, die genau in diese Richtung gehen, die sich Gedanken machen über das Fördersystem
  • in dieser Förderung wird es auch um Geld gehen, aber nicht nur um Geld, wir haben einen Mehrbedarf beim BMI angemeldet, schon in einer mittelfristigen Finanzplanung, schon vor Jahren
  • deshalb freuen wir uns auch über die Statements vieler Politiker, die Leistung von unserer Olympiamannschaft sehen wollen auch in Rio 2016
  • wir werden sie auf diesen Wunsch aufmerksam machen in unseren Gesprächen und daran erinnern, dass es für die Realisierung dieser Wünsche auch (Maßnahmen braucht …)
  • wir haben uns wohl im Namen vergriffen mit diesen Zielvereinbarungen, das muss man eingestehen
  • das sollten in Zukunft Fördervereinbarungen sein/heißen, um klar machen, um was es geht
  • natürlich kann nicht jeder dieser Athleten Medaillen gewinnen
  • es wird und kann nicht unser Anspruch sein, China in der Medaillenzahl anzugreifen
  • zitiert Henry Ford, der mal über sein Marketingbudget gesprochen hat und gemeint hat, er wisse, dass 50 Prozent dieser Ausgaben zum Ziel führen, leider wisse er nicht, welche 50 Prozent das sind
  • Konzept muss breit aufgestellt bleiben, das ist Teil unserer Sportkultur
  • wir wollen unseren Athleten Chancen geben und ihnen nicht Chancen nehmen

Michael Vesper

  • wir sind voll min Soll
  • wir haben bekanntlich nie Medaillenzahlen ausgegeben sondern gesagt: Peking ist der Maßstab, an dem wir uns messen lassen
  • heute mit Hockey schon 43 statt 41
  • Finalplätze 4 – 8 jetzt 73 gegenüber 69
  • damit gleichauf mit Großbritannien und etwa auch Russland
  • Potenzial über diese Spiele hinaus, Potenzial auf dem Weg nach Rio
  • gerade viele junge Athleten erstmals dabei
  • natürlich hätte ich mir manche Farbe anders erhofft
  • 28 statt 26 Gold und Silber
  • haben damit die von uns selbst aufgelegte Latte übersprungen
  • erstmals seit 1992 gelungen, die Zahl der Medaillen wieder zu erhöhen
  • erfreulich ist auch, dass die Medaillen nicht in einigen Schwerpunkten sondern über die gesamte Breite des olympischen Spektrums, 12 Sportarten, errungen haben
  • das alles erreicht beim Ausfall von drei Sportarten, die ganz ohne Medaille geblieben sind: Beckenschwimmer, Schützen, Segler
  • ein Wort zu den Zielvereinbarungen
  • da ist sehr viel darüber geschrieben worden
  • es waren in der Tat diese Zielvereinbarungen nie als Prognosen oder eine Medaillen-Planwirtschaft zu verstehen
  • das waren gemeinsame Einschätzungen mit jedem einzelne Sportverband entwickelt, keine Vorgaben
  • dieses System der Steuerung ist nicht nur von der Mitgliederversammlung des DOSB einstimmig verabschiedet worden, sondern erfreut sich großer Zustimmung in den Verbänden
  • kommt mit Schwank gerade aus einer Sitzung der Teamleitungen

Bernhard Schwank

  • hat sich die ersten zehn Nationen angeschaut und sagt, es wird, außer Großbritannien, keinem der Konkurrenten gelingen, mehr Medaillen als in Peking zu gewinnen
  • das unterstreicht den harten Wettbewerb
  • kein Ausruhen im bequemen Sessel, wir sind bereits jetzt dabei, die Dinge kritisch unter die Lupe zu nehmen
  • Präsidium DOSB früh im September erste Kurzanalyse
  • danach Verbandsgespräche, IAT, FES einbinden
  • Blick international weiten und bei Bundestrainer-Konferenz (6-8. November) die Dinge eindringlich beraten
  • neuer, nennen wir ihn Zielvereinbarungsprozess (kann es noch nicht lassen, muss Bach besser zuhören :) ab Januar 2013

Question & Answers

Zielvereinbarungen wird wahrscheinlich Wort des Jahres, sagt jemand (ich glaube, Christoph Fischer, ehemals sid, heute Westdeutsche Zeitung)

  • … oder Unwort, sagt Bach

Fehler, das geheim gehalten zu haben?

Bach:

  • Nein. Die Zahlen vor den Spielen herauszugeben, halten wir nicht für opportun, Spekulationen Vorschub leisten, das kann nicht im Sinne der Athleten sein

dpa: Ist es jetzt nicht Zeit, dass Deutschland sich mal einen Ruck gibt und eine wirklich wettbewerbsfähige Olympiabewerbung wieder zustande bringt

Bach:

  • natürlich wollen wir OS in Deutschland
  • wir hoffen, dass dieser Erfolg von London auch den einen oder anderen Skeptiker zu Hause zum Nachdenken bringt, damit man eine erfolgversprechende Bewerbung zu gegebner Zeit (hat schon Honecker gesagt :) auf den Weg gebracht werden kann
  • vielleicht kommt der eine oder andere Politiker aus der einen oder anderen Partei, äh, wie soll ich sagen ..

Vesper, der „Grüne“ räuspert sich neben ihm …

Fördersystem und Transparenz

  • Bach: erst prinzipieller Satz: wir haben das Fördersystem gerade vor vier Jahren umgestellt in Einstimmigkeit
  • wurden zuvor vor allem Erfolge in der Vergangenheit, teilweise sehr lange zurück liegend, belohnt, so dass der Eindruck entstand, dass da eine nicht … Bevorteilung mancher Verbände entstand
  • jetzt: Verbände legen ihre Chancen und Möglichkeiten dar und wir schauen uns an, wie man das gemeinsam entwickeln kann
  • Vesper: mit dem neuen Steuerungsmodell ist ja ein sehr viel transparenteres System durchgesetzt worden und hat gerade das alte System von Belohnung und Bestrafung abgelöst … und reagiert auf Potenziale in den Verbänden, um diese zu entwickeln
  • nicht kurzatmig, sondern mittel- und langfristig
  • deswegen erfreut sich dieses System ja auch großer Zustimmung in den Verbänden
  • Schwank: wird immer falsch wiedergegeben
  • wir unterscheiden ja zwischen Grund- und Projektförderung
  • Grundförderung ist neu, die Verbände können sehr viel langfristiger und zielgerichteter arbeiten
  • Beispiel Leichtathletik: 1 Medaille in Peking, nach dem alten System hätten wir Geld abziehen müssen, aber was haben wir gemacht: 1,7 Mio investiert zusätzlich

Vereinbarungen öffentlich machen

Vesper:

  • das werden wir intern miteinander beraten
  • als Medaillenziel interpretiert: dann ist das einfach falsch
  • Unterschied erkennen zwischen Entwicklung von Potenzialen … und einem Ziel, das wir ausgegeben haben
  • wir werden über die Struktur der neuen Fördervereinbarungen reden und dann zu gegebener Zeit entscheiden

Schwank:

  • nein, es wird nicht belohnt und bestraft, das steckt nicht in diesem System, das wäre nicht so, wie wir uns das gedacht haben
  • so einfach bestrafen und belohnen, das funktioniert nicht

FAZ fragt nach „Meilenstein-Gesprächen“ und Korrekturen, die sich auf dem Weg nach London ergeben haben …

Schwank:

  • in einigen Fällen, wenn absehbar, dass Qualifikation nicht mehr erreichbar war, wurden bestimmte Projekte eingestellt, um sie an anderer Stelle zielgerichteter ausgegeben werden

Martin Beils von der Rheinischen Post fragt listig, wenn sie sagen, sie hätten die Zielvereinbarungen sowieso nach London öffentlich gemacht, warum haben sie die der Wintersportverbände nach Vancouver nicht veröffentlicht?

Bach und Vesper antworten, weichen aus

Ich frage nach, wiederhole die Behauptung, nach Peking, erinnere an Vancouver, erinnere an den Beschluss des Verwaltungsgerichts Berlin und frage Bach und Vesper: Stehen sie über dem Recht?

Vesper:

  • nein, wir stehen nicht über dem Recht, Herr Weinreich

wann geben sein die raus?

Vesper:

  • sie haben die Informationen

(beantwortet die Frage nicht)

Schwank später:

  • ich behaupte mal, wir haben in kaum einer Sportart daneben gelegen, was das Potenzial angeht
  • schauen sie sich die Liste an, die ist ja jetzt da, die Ausgangsposition in den einzelnen Sportarten war durchaus gegeben

Vesper:

  • über Potenziale und Realismus
  • es ist gut, dass es im Sport Ehrgeiz gibt, darüber hinaus zu gehen

Claudio Catuogno: wenn diese Zahlen gar keine Ziele und Vorgaben sind, sondern Potenziale, warum müssen da Medaillenzahlen drin stehen, warum nicht Bestzeiten

Bach:

  • das hätte schon gereicht

Schwank:

  • fragen sie mal die Athleten, was sie hier erreichen wollen, Bestzeiten oder Medaille, da werden die ihnen klare Aussage geben: ich will hier eine Medaille gewinnen

Vesper:

  • wir diskutieren hier über 86 Medaillen anstatt uns zu freuen, dass wir mehr Medaillen gewonnen haben als in Peking
  • ich bin da ein bisschen ratlos
  • wir diskutieren jetzt darüber: warum haben wir nicht 86 Medaillen erzielt, das halte ich für …
  • es geht nicht um Belohnung und Bestrafung, sondern um eine sachgerechte Lösung von Problemlagen (4500)

Evi Simeoni, FAZ, will wissen, was man von GBR lernen kann

Bach:

  1. Rolle des Sports im Schulsystem
  2. höhere Zentralisierung im Leistungssport
  3. Investition, nicht nur das Bekenntnis zu Leistung und einem hervorragenden Abschneiden, sondern auch die Konsequenz daraus zu ziehen und zu investieren
  • sie alle kennen die Zahlen, die da in Rede stehen
  • das ist in meiner Analyse der Grund, warum bei uns die Farbe nicht …
  • Gold für GBR ist bei uns einiges zu Silber oder Bronze oder auch zu vierten Plätzen geworden
  • Reiten, Rudern, Radsport

Kampf- und Schiedsrichter

Bach:

  • ich könnte mir es einfacher machen und sagen: mal mehr, mal weniger
  • persönliches Gefühl: die Anzahl von strittigen Entscheidungen hier war relativ hoch
  • man muss akzeptieren, auch Schiedsrichter sind nur Menschen und machen Fehler
  • unterscheiden: war es ein Fehler oder besteht der Verdacht aus Manipulation?
  • schneller, dynamischer
  • also ich möchte heute in meiner eigenen Sportart, Fechten, nicht Schiedsrichter zu sein, das wäre glaube ich für die Athleten eine Katastrophe

reichen die Fördermittel?

Bach:

  • haben bereits vor vier Jahren in einer mittelfristigen Finanzplanung dem DOSB Zahlen vorgelegt
  • Wettkampfhärte: reisen zu Wettkämpfen
  • Frage der Trainerbesoldung nach wie vor unbefriedigend
  • wenn wir in der Weltspitze weiter mitmischen wollen, ist ein Mehrbedarf da
  • wir sind auf der anderen Seite auch realistische Staatsbürger, um zu wissen, dass sich gegenüber dieser realistischen Finanzplanung vor vier Jahren das Umfeld geändert hat
  • sind der Meinung, das jeder Euro ein gut investierter Euro ist
  • keine Subvention, sondern Investition,die sich lohnt
  • dann wieder Dank an Bundesverteidigungsministerium, trotz Strukturreform keine Streichung
  • Länderpolizeien inzwischen funktioniert das (auch)
  • es geht um Geld, nicht nur um Geld, der andere Teil ist Effizienz
  • Sport aus sich heraus den Beitrag leisten zu einer effizienteren Förderung
  • ich habe in meiner Trainingszeit jeden Tag gegen andere Medaillengewinner gefochten, gegen Weltmeister, das macht sie stärker

Das wars dann in diesem Theater, im Museum of London Docklands, aus dem Deutschen Haus.

46 Gedanken zu „#London2012 (XXX): Wenn Deutsche bilanzieren …“

  1. Thomas Bach sagt also:

    Es wird und kann nicht unser Anspruch sein, China in der Medaillenzahl anzugreifen.

    Aha. Sehr schade. Dabei hat er doch gestern erst via China Daily Lobeshymnen auf deren System gesungen, das neuerdings auch von erstaunlich mündigen chinesischen Athleten kritisiert wird.

    Ernsthaft: Erhellend, wie Bach gestern Minister Friedrich auch noch dankte dafür, dass der die Veröffentlichung der Zielvereinbarungen bis zur deadline verzögert hat, im DOSB-Sprech:

    sich für die berechtigten Interessen des Sports auch vor Gericht eingesetzt hat

    Kann mir kaum vorstellen, dass „der Sport“ in Gestalt der olympischen Verbände das genauso sieht. Denn diese absurd unrealistische Höhe der Medaillenzahlen scheint nun so ziemlich alles zu bestätigen, was Kritiker AUS dem Sport, AUS den Verbänden dem BachDachverband vorwerfen. Was wäre besser geeignet als diese kaum zu erfüllenden Medaillenzahlen und die dabei praktizierte Intransparenz (kein Verband wusste bis gestern vom anderen), bei den Folgeverhandlungen für den nächsten Olympiazyklus einzelne Verbände unter Druck zu setzen? Motto: Ihr habt (als einzige!) eure Vorgaben nicht erfüllt – also tanzt gefälligst nach BMI/DOSB-Pfeife.

  2. Sorry: natürlich nicht „Veröffentlichung der Zielvereinbarungen“, sondern bloß der Medaillenzahlen.

  3. @ha (#1): Genau das war gestern auch meine Erklärung, warum die Medaillenvorgaben so hoch ausgefallen sind. Dopingtheoretisch ist es äußerst vorteilhaft, Verbände, Trainer und Athleten von den Zuwendungen abhängig zu machen, ihnen dann ihre Defizite vor Augen zu führen („Ihr seid nur halb so gut wie ihr vereinbarungsgemäß sein müsstet. …“) und ihnen dann Angebote zu machen, unter welchen Voraussetzungen man trotzdem so großzügig sein werde, sie weiter zu finanzieren („… Also: Gebt den Athleten gefälligst wöchentlich diese Spritze, außer wenn die WADA kommt. Und falls Ihr Nazis in Euren Reihen findet, dann wascht denen ordentlich den Kopf, falls sie gut sind. Sonst schmeißt sie raus.“).

  4. off topic: Gerade wurde im ZDF ein doch überraschend kritisches Interview mit Michael Vesper geführt betrefflich der Zielvereinbarungen. Zu den hohen Zahlen wurde noch richtig nachgebohrt, beim Thema Transparenz dann leider gleich viel zu schnell aufgegeben.

  5. Ergänzung zum letzten post:
    So meinte Vesper zum Beispiel (sinngemäß): „Nach den olympischen Spielen wollten wir die Zielvereinbarungen ja öffentlich machen.“ Das klang bei Herrn Friedrich aber noch ganz anders..

  6. @ pretium: Das hat er in der PK auch behauptet, woraufhin Martin Beils (Rheinische Post) klug anmerkte: Warum haben sie das denn nicht nach Vancouver getan, für die Wintersportverbände.

    Vesper: Ähhh.

    Chance für mich, kurz darauf: Sie erzählen uns hier, sie hätten angeblich veröffentlicht, was durch die Frage nach Vancouver gleich entwertet wurde. Sie erzählen, sie wollen das irgendwann tun und vernachlässigen doch, dass ein Gericht ihnen aufgegeben hat, ALLES SOFORT zu veröffentlichen und nicht nur eine Tabelle. Frage also: Stehen Sie über dem Recht.

    MV: Äh. Nein. Nein, wir stehen nicht über dem Recht, Herr Weinreich.

    Da muss man im Fernsehen natürlich nachfragen, muss kundig sein, und darf ihn nicht entkommen lassen. Das ist ganz leicht, übrigens.

  7. Niklas Schenck schreibt mir gerade, das habe ich auch nicht korrekt wiedergegeben:

    Wollte nur ein kleines Missverständnis ausräumen: Leider hat das VG Berlin nur die Rausgabe der Medaillenziele angeordnet, nicht die Freigabe der Dokumente – das hätten wir mit dem Landespressegesetz nicht verlangen können, dafür läuft parallel unsere ewige IFG-Anfrage weiter. Das BMI ist insofern dem VG komplett nachgekommen. Wir können also nur auf diese IFG-Anfrage hoffen und darauf, dass Friedrich/DOSB Taten folgen lassen und die Dokumente selbst freigeben, wenn sie uns vorwerfen, WIR verengten die Debatte auf Medaillenziele.

  8. Beim DOSB ist doch alles wie immer…eitel Sonnenschein und alles superduper…wie mich diese selbstherrlichen Gestalten ank***** ….

    MV: Äh. Nein. Nein, wir stehen nicht über dem Recht, Herr Weinreich.

    Nein, „wir“ nicht, aber das BMI …

  9. Die Geschichte mit den Medaillenzielen/ Medaillenvereinbarungen/ Zielvereinbarungen ist doch, dass eine zweifache Illusion erzeugt wird.

    Zum einen wird der Eindruck erweckt, dass der deutsche Sport auf Grundlage organisationwissenschaftliche entwickelter Konzepte nach einem rationalen Verfahren die gegenwärtigen Probeme gelöst wird und Verbesserungsprozesse initiiert werden. Alle beteiligten Institutionen sind den Beweis schuldig geblieben und lassen sich weder in die Karten schauen noch eine kritische Diskussion nach dem Sinn und Unsinn der Leistungssportförderung nicht entstehen.

    Zum anderen wird der Eindruck erweckt, dass die Beteiligten auf der gleichberechtigter Grundlage zu einvernehmlichen Betrachtungen kommen und gemeinsame Ziele verfolgen.

    In diesem Zusammenhang springt die Diskussion zu den Medaillienzielen tatsächlich viel zu kurz und ich habe den Eindruck, dass die jetztige Presse- und TV-Berichterstattung das Ganze eher verklärt.

  10. #5 Erbloggtes

    Zum „Dopingtheoretischen“ wäre bei der Zielvereinbarungsdebatte noch ein Aspekt zu ergänzen, der bisher zu kurz gekommen ist. Medaillenquantitäten werden via Zielvereinbarung nämlich auch schon den Junioren abverlangt. Diesem Punkt hat Andreas Singler in seinem jüngsten Werk zur Dopingprävention gebührend Aufmerksamkeit gewidmet, und ich hab das interessante Büchlein vor nicht allzu langer Zeit mal gewürdigt, noch in dem Sender, der letzte Woche meinte, die Existenz von Zielvereinbarungen sei gerade erst entdeckt worden und der inzwischen dem allgemeinen Frieden höchste Priorität einräumt:

    Vom Deutschen Skiverband verlangt die so genannte Zielvereinbarung nicht nur sieben Goldmedaillen bei Olympia in Sotchi, auch die Junioren müssen zwischen 2011 und 2014 jährlich 18 Medaillen von ihren Weltmeisterschaften liefern. Singler wertet dies „als indirekte Aufforderung zum Doping“. Wer von Verhältnisprävention spreche, dürfe davon nicht schweigen.

  11. @Rudinho – das sehe ich ähnlich, denn jetzt geht es DOCH um die reine Mediallenabrechnung und im Zusammenhang mit den Zielvereinbarungen nur um die Frage, ob Zielvereinbarungen an sich SINNVOLL sind oder nicht (berichtet aus der PK z.B. hier http://www.faz.net/aktuell/sport/olympia-2012) – den Sinn stellen wir ja erstmal gar nicht in Abrede, die eigentliche Frage für uns ist, ob sie transparent sein müssen. Erst wenn der Kontext in den Zielvereinbarungen (welche Projekte, welche Trainingsmaßnahmen, Trainerstellen) öffentlich ist, können Verbände sicher sein, dass sie bei der Olympia-Analyse auch entlang der Zielvereinbarung argumentieren können und keiner Willkür hinter verschlossenen Türen ausgesetzt sind. So haben es mir in London z.B. Vertreter des DSV erklärt.

    Nochmal: Mit der Klage vor dem VG Berlin ging es uns nicht vorrangig um die Medaillenzahlen, sondern um einen ersten, durchsetzbaren Schritt in Richtung Transparenz, weil eine IFG-Anfrage über 14 Monate verschleppt wurde. Hoffentlich hält Michael Vesper Wort und veröffentlicht demnächst alle ZV.

  12. Dass sie transparent sein müssen, wissen sie, denn sie sind ja nicht dumm – sie wollen es nur nicht anerkennen. Deshalb die Frage: Stehen sie über dem Recht? Bei der Vesper ins Stottern kam und einen großen Kloß im Hals hatte.

    Sie wehren sich mit Händen und Klauen und wissen doch eigentlich schon, dass sie es kaum mehr verhindern können.

    Da habt ihr, endlich, mit euren Anträgen eine neue Qualität eingeleitet. Da wirkt dann auch nicht mehr der übliche Mechanismus: Vesper/Bach nutzen „Nachrichtenagenturen“, um ihre Meinung unters Volk zu streuen. Nein, London war anders. Junger Elan, IFG, Verwaltungsgericht – das alles fein online aufbereitet und mit allen modernen Methoden verbreitet. Und siehe: es wirkt. Ein Dank auch an den Twitter-Erfinder.

    Da hat schlicht jemand, Achtung, Kalauer hier: den Kampf um die Kommunikationsherrschaft verloren.

    Niklas, solltest Du zu jung sein, den Kalauer zu verstehen, frag mal Daniel, der müsste das eigentlich wissen :)

    Und das Herrliche daran ist doch: Wir können das hier ganz offen diskutieren. Sie lesen es, ärgern sich – können aber nichts machen.

    #Transparenzgespenst #Journalismusspielen

  13. @ha: Danke für den Hinweis. Der Kalte Krieg dauert im Sport einfach an. Es gibt zwar keine „Systemkonkurrenz“ mehr, aber schon damals war der propagandistische Zweck von Medaillen zu 99% nicht Deutschlands Ansehen in der Welt, wie Vesper gestern behauptete, sondern die Legitimation der Nation gegenüber den eigenen Bürgern. Das könnte man sicher empirisch nachweisen, indem man fremdsprachige Programme des ÖRR untersucht und mit den deutschsprachigen vergleicht. Wo wird wohl mehr Medaillenjubel und nationale Glückseligkeit („wir sind wieder wer“) zelebriert?

    Die FR hat dankenswerterweise mal zu skizzieren versucht, wie Olympia im chinesischen, russischen, französischen, italienischen, mexikanischen, US-amerikanischen und thailändischen Fernsehen gezeigt wird. Frankreich zum Beispiel, totalitärer Propagandamaschinerie unverdächtig: „Die Olympischen Spiele bestehen vor allem aus Schwimmen, Judo und Kanu. Am Ende steigt ein Franzose aufs Treppchen und bekommt eine Medaille.“[1] Deutschland ist da breiter aufgestellt, wie die Funktionäre zu betonen nicht müde werden. Deshalb zeigt das deutsche Fernsehen mehr Sportarten, legt dabei aber den Schwerpunkt auf die Entwicklung strahlender und scheiternder deutscher Helden.

    Mehr Strahlen ist natürlich besser, schließlich leben wir im besten aller Länder. Von daher wäre radioaktives Doping auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

  14. DOSB bemüht sich aber redlich um Kommunikationsherrschaft: Für London gab’s nämlich keine Medaillenvorgaben, nicht mal Medaillenvereinbarungen, sondern: POTENTIALVEREINBARUNGEN, wenn ich Michael Vesper im ZDF richtig verstanden habe. Die Verbände haben sich das für die anstehenden Verhandlungen bestimmt gemerkt ;-D

    Diese Interpretationsversuche – keine Vorgaben, sondern Vereinbarungen; in Wahrheit ist es natürlich beides – zeigen ja die Richtung an, in die sie beim DOSB gern marschieren wollen. Es geht nicht um den Grundsatz, nicht um die Frage, ob mehr Medaillen überhaupt ein zivilisatorischer Fortschritt ;-D sind (Vesper kühn im ZDF: „Ohne Spitzensportler keine Vorbilder!“) und deren Planung machbar oder gar sinnvoll ist. ( @Niklas Schenk: Man muss sich ja nichts vormachen, auch wenn nur einige Zielvereinbarungen bekannt sind – natürlich sind Medaillenzahlen das wichtigste, wenn auch nicht das einzige Kriterium der Mittelzuweisung.) Oder darum, welche anderen Förderkriterien für einen Spitzenverband / eine Sportart denn welche Wertigkeit haben könnten.

    Insofern: Viel erreicht damit, dass die Intransparenz (i.e. das von BMI/DOSB gegenüber den Verbänden praktizierte Prinzip Teilen und Herrschen) aufgehoben ist. Richtig spannend wird es aber erst noch. Und man kann nur hoffen, dass dabei mehr herauskommt, als Verteilungskämpfe zwischen den Verbänden auf neuer / transparenter Basis.

  15. #16 Erbloggtes. Der Schritt in Richtung BESTRAHLUNGEN soll ja auch schon ausprobiert worden sein im deutschen Spitzensport.

  16. Ich finde sehr wichtig, was Grit in #17 sagt: Warum Medaillen? Die Frage kommt in den meisten Veröffentlichungen viel zu kurz/wird ausgeblendet. Wer fragt, wie wir jetzt erfolgreicher werden können und über die Details solcher Vereinbarungen redet/schreibt, geht in die unserer Ansicht nach falsche Richtung. Aber unter diesem Blogpost … Eulen nach Athen.

  17. #19
    Man bezeichnet das, was ihr geschafft habt, und die Folgen für den DOSB bereits als „Kommunikationsdesaster“, las ich gerade in einer großen Zeitung. Bekommt der DOSB diese Minimierung hin, ginge es in der Sportförderfrage bald wieder zu, wie es anderswo auch schon zugeht und früher zugegangen ist: Das waren noch Zeiten! steht da.

  18. @mb: hat ja auch für BahnGold gereicht…

    @Daniel: Top6-plätze ohne weitere Wertung halte ich auch für angemessener, wenn man schon unbedingt Platzierungen zählen will…

  19. Es sind doch 95 Medaillen bisher fürs deutsche Team. Man muss halt nur jede einzelne zählen, also 18 im Hockey, 5 in der Vielseitigkeitmannschaft, …

  20. Pingback: #London2012 (XXXI): THE LEGEND @UsainBolt : jens weinreich

  21. Können wir nicht noch die Medaillen von Afghanistan und Greichenland wegen der Unterstützung zu den deutschen Medaillen zählen? Sind zwar nur aus Bronze, bringen uns aber ein wenig näher an die 86 Medaillen aus der Zielvereinbarung.

  22. Interessant auch folgender Absatz vom Stern:

    Eberhard Gienger, ehemaliger Turner, der die Vereinbarungen vor vier Jahren selbst mit auf den Weg brachte, verteidigt dagegen die Vereinbarungen und bedauert deren Veröffentlichung. „Die internen Vorgaben waren keine Luftschlösser, sie beruhten auf konkreten Ergebnissen der einzelnen Verbände bei vergangenen Höhepunkten“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete, der 2008 in seiner Verantwortung als DOSB-Vizepräsident Leistungssport die Zielvereinbarungen mit den Fachverbänden für den Olympia-Zyklus selbst mit ausgearbeitet hatte, der DPA.

    Herr Gienger spricht hier eindeutig von „Vorgaben“, nicht von „Zielvereinbarungen“ und schon gar nicht von „Fördervereinbarungen“. Also entweder sind die rhethorischen Spitzfindigkeiten der Herren Bach und Vesper noch nicht bei ihm angekommen – oder es handelt sich tatsächlich um Zielvorgaben.

    Ich denke, Herrn Gienger sollte man in dieser Angelegenheit nochmal genauer unter die Lupe nehmen.

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  24. Morgen,
    gibt es eigentich schon Neuigkeiten bezüglich des Antrags auf Akteneinsicht nach dem IFG?

  25. Also mal ganz grundsätzlich dazu: Wir haben schon einen ganzen Haufen Akten hier liegen. Von denen sind einige spannend, andere nicht so, andere können wir auch noch gar nicht einschätzen. Da wird in nächster Zeit sicherlich noch das ein odere andere kommen. Aber das zieht sich.

    Zu den Zielvereinbarungen: Nein. Dazu haben wir – zumindest seit Freitag – vom BMI noch nichts gehört. Wenn es da was neues gibt, geben wir natürlich Bescheid. Im Zweifel einfach jeden Tag aufs WAZ-Rechercheblog gucken oder uns bei Twitter folgen ;)

  26. DLF Breaking News: „Es gab keine Zielvorgabe“ … sagt Michael Vesper zu den 86 Plaketten:

    Dann hätten wir China angreifen können, die haben 87 gewonnen. Das ist also völlig unrealistisch, wir haben das auch nie als Ziel vorgegeben.

    Sondern, natürlich, als Potential. Moderator, hat noch nie etwas davon gehört, dass in in den Zielvereinbarungen tatsächlich von Zielen die Rede ist, auch nicht von Beschwerden der Verbände, brav, mit eigenem Erklärungsservice für DOSB:

    Barenberg: Nun hat ja wohl auch niemand etwas dagegen, Ergebnisse mit Erwartungen abzugleichen, nichts anders sind ja die Zielvereinbarungen. Sollte das alles transparenter, öffentlicher, durchschaubarer stattfinden für die Zukunft, wird das zu den Dingen gehören, die Sie jetzt verändern werden?

    Frage wird nicht beantwortet. Macht aber auch nichts. Finde das irgendwie anregend, wie der Deutschlandfunk Nachrichten produziert, mit seinem Steckenpferd, dem „Interviewjournalismus“, so als Teil der großen Sportfamilie. Und DOSB muss dafür noch nicht mal Anzeigen schalten …

  27. #27: Diese Satistik ist – mit Verlaub gesagt – insofern Blödsinn, als dass zu ihrer „Gerechtigkeit“ auch die Startplätze nach der Bevölkerungszahl vergeben werden müssten.

  28. #29
    Auch das würde wenig helfen.
    Hätte China 10x mehr Goldmedaillen gewonnen (also ALLE außer der einen für Grenada), dann hätten sie trotzdem nur einen Gold-Quotienten von ca. 0,2 – während Grenada bei 9,1 rangiert.

  29. Interessant wäre natürlich der Quotient aus Medaillenanzahl und finanziellem Aufwand. Schade, dass aufgrund fehlender/geheimer Zahlen das nicht möglich ist.

  30. Schade, dass ein Aspekt völlig unterging. Zur PK sowieso. Wem soll es auch interessieren, fragt man sich da ?
    Nämlich: Es gab ja auch Fans in London, die extra angereist waren, u.a. auch um ihre deutschen Sportler zu sehen und zu treffen.
    Zur Verdeutlichung des Unbills vieler solcher deutscher Fans eine kleine Erklärung. Das Deutsche Haus war faktisch in zwei voneinander getrennte Häuser geteilt. In dem einen saßen und arbeiteteten die Journalisten, trafen sich die Offiziellen, die Trainer, Funktionäre und die Olympiasportler. Alles okay. Aber jetzt kommt das mE Unfassbare. Während in dem einen Gebäudeteil ein Fanfest veranstaltet wurde, feierten im anderen Sportler und die Entourage. Eigentlich auch noch okay. Als jedoch einige der Fans – unter ihnen ehemalige Olympiateilnehmer, Eltern, Freunde und Ex-Trainer von Aktiven – nachfragten, ob man Sportler sehen könnte, wurde verneint und auf die Sicherheitsfrage hingewiesen. Als man weiter fragte, wie denn die Sicherheit hergestellt werden könnte, wurde auf eine Akkredierung hingewiesen. Und die koste 400 EURO. Auf eine nochmalige Nachfrage, weshalb sogar ehemaligen deutschen Olympiateilnehmer der Zutritt verwehrt würde, kam der Vorschlag, man könne ja mal drüber verhandeln, vllt . gäbe es eine Ausnahmelösung. Das war den Betroffene dann doch zu makaber.
    Was bleibt, ist die Frage nach Konzept, Selbstverständnis und Konstrukt eines Deutschen Hauses zu den Olympischen Spielen.

  31. Diese 400 Euro Abschreckungsgebühr gab es 2008 in Peking auch schon. Insbesondere bei dem dortigen Preisniveau ein absoluter Witz. Ein Fanfest gab es dort gar nicht. Das feierten statt dessen die Holländer im Heinicken Haus etwa 500 Meter mit zahlreichen einheimischen und auch deutschen Fans, während im Deutschen Haus die VIPs schön unter sich blieben.

  32. während im Deutschen Haus die VIPs schön unter sich blieben.

    Dass beim Anbau der zweietagigen, nach oben offenen Holzkonstruktion an den bestehenden Gebäudeteil keinen aufgefallen ist, welchen Eindruck es auf unten am Kai Stehende machen muss, wenn man nicht ins Haus darf und oben die Lands- und Sportsleute sich verlustieren hört und sieht, kann kaum ein PR-Fehler oder Zufall gewesen sein. Es ist Methode. Sehr schade. Wahrscheinlich ist den Funktionären die Meinung zum Hochleistungssport in der breiten Öffentlichkeit nicht bewußt oder nicht von Interesse. Oder sie meinen gar, der Sport und seine Erfolge gehören ihnen und die Zuschauer und Fans ( zumal in diesem Fall extra aus Deutschland angereist) sind Beiwerk. Den Sportlern trifft sicherlich keine Schuld an dieser Art von Selbstdarstellung und Selbstverständnis. Und mit Sicherheitsinteressen ist das Ganze kaum zu erklären, da mit 400 EURO höchstwahrscheinlich Sicherheit umgehend hergestellt werden konnte.
    Übrigens, beim Französischen Haus an der Themse konnte man zwar eine Schlange vorm Eingang beobachten, aber Einlass schien es zu geben.
    Vllt. ein Tipp an den DOSB für RIO: Installiert doch gleich von vornherin zwei Deutsche Häuser, wo der Zutritt nach dem entsprechenden Stand erlaubt wird. ; – )
    Je länger man darüber nachdenkt, desto verärgerter wird man. Vllt. hätte man den Skandal direkt am Einlass produzieren sollen. Laut genug war man ja, aber zu mehr ist man zu gut erzogen und zu stolz.

    Liest man das Konzept des Deutschen Hauses , kann man nur entsetzt feststellen, dass es einfach falsch, ja elitär ist. Es soll sich jedoch die olympische Familie dort treffen.

    Seit 1988 sind Deutsche Häuser die offizielle und zentrale Anlaufstelle der nationalen olympischen Familie.

    http://www.dsm-olympia.de/engagieren/deutsches-haus.html

    Wenn man aber als ehemaliger Olympiateilnehmer und Medaillengewinner nicht so ohne weiteres Einlass bekommt, dann ist man ja offensichtlich de facto nicht mehr Mitglied der olympischen Familie.

    @ Jens
    Ich hatte versucht, Sie zu erreichen, am 7. 8. abends. Aber man sagte mir, Sie seien unterwegs.
    Kommunikation vorab hätte es sicher erleichert.

  33. Mensch, Herbert. Wer hat Ihnen denn was gesagt? Sie können doch unmöglich am Eingang des Deutschen Hauses nach mir fragen! Da war ich abends zweimal. Morgens zu den Pressekonferenzen vielleicht sechs, sieben Mal, weiß nicht genau.

    Ich hätte mir derlei utopische Summen nie vorstellen können. Wusste in meiner grenzenlosen Naivität überhaupt nicht, dass die da Tickets verkaufen. Hätte gedacht, wenn jemand kommt und zeigt, dass er mal Olympiateilnehmer/Medaillengewinner war, gibt es selbstverständlich Lösungen (denn es werden garantiert nicht 1000 Medaillengewinner an einem Abend aufkreuzen). Da drinnen hängen doch stets viele Ehemalige ab, das ist immer so, bei allen Spielen sieht Mann im Prinzip dieselben üblichen Verdächtigen. Dass der Herr Achten ansonsten ein eher unsympathisches Publikum aus Geldadel (Sponsoren) und Politik-Adel versammelt, ist Mann ja schon gewohnt, auch deshalb ist die Atmosphäre stets bescheiden.

    Manchmal kommt Mann auf die einfachsten Fragen nicht, und dabei besteht das journalistische Leben doch aus Fragen. Mist. Mist, Mist. Ich ärgere mich wirklich darüber, das ist eine Geschichte, die Sie da erzählen, die das olympische Treiben wirklich beschreibt.

  34. Wieder mal sehr aufmerksam, Ralf. dpa liest Blog und hakt nach, nach den 17 Medaillen. Finde ich in Ordnung.

    >>> Die ZV des Skiverbandes stammt übrigens von Andreas Singler, Verweis in #13.

    Mit Dank.

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