Die Chancen Münchens, gemeinsam mit Partnergemeinden (etwa Ruhpolding, Garmisch-Partenkirchen) die Olympischen Winterspiele 2022 auszurichten, würden eigentlich ganz gut stehen.
Wenn da nicht einige Partikularinteressen zu berücksichtigen wären.
Oder besser: wenn da nicht einige Privatinteressen über anderen stehen würden.
Privatinteressen verfolgen zum Beispiel die Bewerbungschefs der 2018er Offerte Christian Ude (SPD) und Thomas Bach (FDP).
- Ude, derzeit Oberbürgermeister von München, will im September 2013 Ministerpräsident des Freistaates Bayern werden.
- Bach, derzeit Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), will im September 2013 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) werden.
Und deshalb sind die beiden Sportkameraden seit Juli 2011, als München im Wettbewerb um die Winterspiele 2018 gegen PyeongChang verlor, quasi wortbrüchig geworden.
München 2018
Am Tag nach der Entscheidung im Juli 2018 in Durban habe ich 18 Gründe für die Niederlage von München 2018 angeboten. In den 271 Kommentaren dazu findet sich ein komplettes Archiv der Ereignisse seither – Dank vor allem an Ralf – inklusive der Olympiadiskussionen in Graubünden/Schweiz.
Bis dahin hatten sie jahrelang behauptet, die Münchner Bewerbung, ohnehin grandios und unübertroffen, sei langfristig angelegt – also auch für spätere Olympische Winterspiele.
Für 2022.
Seit Juli 2011, seit der Niederlage von Durban, unternehmen der SPD-Spitzenkandidat und der Industrielobbyist von der FDP allerdings vieles, um eine erneute Münchner Kandidatur unmöglich zu machen.
Heute zum Beispiel, nachdem der Münchner CSU-Stadtrat Mario Schmidbauer vorgeprescht war und seine/die Pläne von einem Bürgerbegehren Pro Olympia 2022 unabgestimmt ausposaunte, gab Christian Ude zu Protokoll:
Zwischen allen Gesellschaftern der Olympiabewerbung – also der Bundesregierung, der Bayerischen Staatsregierung, der Bewerberstadt München, der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen und dem Landkreis Berchtesgaden sowie dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Mehrheitsgesellschafter – gibt es die klare Vereinbarung, dass über eine neuerliche Münchner Bewerbung erst entschieden werden soll, wenn aufgrund der IOC-Entscheidung über die Sommerspiele 2020 sowie etwaiger Konkurrenzbewerbungen eine bessere Beurteilung der Erfolgsaussichten möglich ist und der DOSB im Namen des Deutschen Sports eine Münchner Bewerbung vorschlägt. Diese Voraussetzungen sind gegenwärtig nicht erfüllt und nicht erfüllbar.
Ein Bürgerbegehren zum jetzigen Zeitpunkt würde deshalb überhaupt nichts positiv bewirken, aber sehr wohl Schaden stiften: Solange keine guten Erfolgsaussichten dargelegt werden können und vor allem keine Unterstützung durch den Deutschen Sport sichergestellt ist, dürften Skepsis und Ablehnung stärker ausgeprägt sein, als wenn nach dem vereinbarten Vorgehen zu einem späteren Zeitpunkt eine aussichtsreiche Initiative des Deutschen Sports zur Abstimmung gestellt werden kann. Das Wichtigste an einer olympischen Bewerbung ist das Zusammenwirken aller Beteiligten, das Schädlichste bloße Wichtigtuerei.
Am Tag der Deutschen Einheit hat DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach mir gegenüber bekräftigt, dass es auch aus Sicht des DOSB beim vereinbarten Vorgehen bleiben soll.“
Ude offenbart ein geradezu stalinistisches Demokratieverständnis.
Er begreift nicht (kann es nicht und will es nicht), dass der Souverän nicht DOSB/SPD/FDP/Bach/Ude/etc heißt, sondern: der Wähler.
Bürgerbegehren, Bürgerentscheide, Volksbegehren – all das kann jedermann beantragen. Wenn sich genügend Stimmen dafür finden, finden derlei Abstimmungen statt. Dann entscheidet eine Mehrheit, ob es Ude/Bach/DOSB/SPD/FDP/CSU/Grünen/etc passt oder nicht.
Theoretisch läuft das so in einer Demokratie.
Obwohl, natürlich: In der olympischen Spezialdemokratie des IOC ist auf nationaler Ebene das NOK (also der DOSB) Herr des Verfahrens, muss nie was bezahlen, darf aber bestimmen.
Ein Bürgerentscheid in München (und am besten auch in potenziellen Partnergemeinden) über die Olympiabewerbung 2022 – am besten so schnell wie möglich – wäre etwas Wunderbares.
Das wäre, sorry, großes Wort, gelebte Demokratie.
Das hat es bei derlei Anlässen in Deutschland noch nicht gegeben. (Das Bürgerbegehren in Garmisch-Partenkirchen im Mai 2011 kam ja am Ende der Bewerbung, nachdem eine Rathausallianz, unter Druck gesetzt von Landes- und Bundespolitik, die Befragung des Wählers jahrelang verhindert hatte.)
Ude aber gefällt das nicht.
Deshalb konstruiert er schräg-falsche Zusammenhänge.
Im Kern zum Beispiel dies:
… dass über eine neuerliche Münchner Bewerbung erst entschieden werden soll, wenn aufgrund der IOC-Entscheidung über die Sommerspiele 2020 sowie etwaiger Konkurrenzbewerbungen eine bessere Beurteilung der Erfolgsaussichten möglich ist und der DOSB im Namen des Deutschen Sports eine Münchner Bewerbung vorschlägt.“
Dazu muss man wissen:
- Sollte Bach im September 2013 IOC-Präsident werden, wird er die DOSB-Präsidentschaft abgeben.
- Der DOSB würde dann auf seiner Mitgliederversammlung im Dezember 2013 einen neuen Präsidenten wählen und würde sich vom September 2013 an, wenn ja auf der IOC-Session in Buenos Aires auch die Olympischen Sommerspiele 2020 vergeben werden (Istanbul, Tokio, Madrid), kaum entscheidend mit der Olympiabewerbung 2022 befassen.
Jedenfalls nicht ernsthaft.
- Zumal: Es ist am 15. September 2013 auch Landtagswahl in Bayern.
- Und es ist im September/Oktober Bundestagswahl.
- Auch in den Wochen danach wird politisch also keine Entscheidung fallen (können).
Alles nur ein Trick.
Außerdem:
Meldeschluss für Olympiabewerber 2022 ist bereits der 14. November 2013.
Am 3. Oktober hat die IOC-Administration per Email ein dreiseitiges pdf-Dokument geschickt. Gilbert Felli, Olympic Games Executive Director, und Jacqueline Barrett, Head of Bid City Relations, gaben allen IOC-Mitgliedern, allen Wintersportverbänden und allen Nationalen Olympischen Komitees (NOK) den Zeitplan für die Olympiabewerbung 2022 bekannt.
Sie dritte Seite dieses Schreibens:
Was bedeutet das?
- Diejenigen, die sich für eine Olympiabewerbung München 2022 stark machen, müssen schnell handeln. Sonst ist es zu spät.
- Diejenigen, die gegen eine Olympiabewerbung sind, können sich einigermaßen entspannt zurücklehnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommt, sinkt rapide. Zumal Bach und Ude und andere blocken.
Der vom IOC nun vorgelegte Zeitplan bedeutet auch, dass die bisherigen Angaben des DOSB, vorsichtig formuliert, unpräzise gewesen sind – oder sollte man eher sagen: uninformiert? Oder gar: absichtlich irreführend?
Der DOSB hatte im Dezember 2011 auf seiner Mitgliederversammlung in Berlin mit diesem Papier überrascht (pdf):
(…) Eine erneute Bewerbung ist innerhalb des Sports, aber auch mit den beteiligten Kommunen sowie mit Land und Bund sorgfältig abzuwägen. Dafür sind folgende Kernfragen bestimmend:
Wie sind die internationalen Chancen? Welche Stadt wird für die Spiele 2020 gewählt?
Welche Städte bewerben sich voraussichtlich für 2022?
Ist wieder eine so einhellige politische Unterstützung zu erwarten, wie sie die Bewerbung für 2018 auf allen politischen Ebenen erfuhr und ohne die eine aussichtsreiche Bewerbung nicht machbar ist?
Sind auch die Bürger/innen in den beteiligten Kommunen mit klarer Mehrheit für die Ausrichtung der Spiele? Wie votieren sie in Bürgerentscheiden, die der Entscheidung über das Einreichen einer neuerlichen Bewerbung vorgeschaltet sein sollten?
Wird es – auch angesichts der allgemeinen Finanz- und Staatsschulden-Krise – möglich sein, ein ausreichend ausgestattetes Bewerbungsbudget zu finanzieren?
Die Mitgliederversammlung bittet das Präsidium, die Entwicklungen in allen Bereichen aufmerksam zu beobachten und dann, wenn die Zeit für eine positive Entscheidung reif ist, mit den Mitgliedsorganisationen sowie mit den Partnern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eine erneute Bewerbung anzustreben. Sie spricht sich aufgrund ihrer derzeitigen Einschätzung der obigen Fragestellungen dafür aus, zum jetzigen Zeitpunkt von einer Bewerbung um die XXIV. Olympischen Winterspiele und XIII. Paralympischen Winterspiele 2022 abzusehen.
Wir wollen Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland. Wir stehen für eine erneute Bewerbung bereit, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und begründete Aussicht auf Erfolg besteht. Der Bewerbungsprozess der vergangenen Jahre hat gezeigt, wie wichtig eine positive Grundstimmung der Bevölkerung für die olympische Idee und für das darauf fußende Weltereignis des Sports ist, wenn man erfolgreich sein will.
Er hat zudem deutlich gemacht, welches „Konjunkturprogramm für den Sport“ Olympia im eigenen Land auslösen kann. Olympische und Paralympische Spiele, ob im Sommer oder im Winter, sind in Deutschland außerordentlich populär; sie haben nichts von ihrer Faszination verloren. Diese Zustimmung wollen wir wahren und verstärken, auch unabhängig von einer konkreten Bewerbung. (…)
Inzwischen ist man schlauer.
Die Amerikaner bewerben sich nicht für 2022.
Damit gehen die Winterspiele 2022 fast automatisch nach Europa. Wortmeldungen gibt es bislang ohnehin nur aus der Schweiz, Norwegen und der Ukraine – und eben das gebrochene Versprechen aus Deutschland aus der 2018er Offerte.
Warum?
Im Juli 2012, als die Diskussion zuletzt aufkam, verbreitete der DOSB:
Zwischen der Anfang September 2013 vorgesehenen Entscheidung des IOC über die Ausrichterstadt 2020 und dem Ende der Einreichungsfrist für 2022 im darauf folgenden Winter – wo es zunächst nur um eine Interessenbekundung geht – bleibt ggfs. genügend Zeit, in Abstimmung mit allen beteiligten Partnern eine Entscheidung pro Bewerbung zu treffen. Denn wir haben den großen Vorteil, dass unser national wie international hoch gelobtes Konzept ja längst steht. Zu diesem Zeitpunkt sind dann auch die Wahlkämpfe des kommenden Jahres vorbei und die Regierungen in Bund und Freistaat im Amt.
Genügend Zeit?
Ich habe oben bereits gefragt:
Irreführend?
Uniformiert?
Für die Bewerbung 2018 war Meldeschluss beim IOC am 15. Oktober 2009. Die Olympia GmbH arbeitete (rudimentär) bereits seit Juli 2008 und begann Anfang 2009 richtig zu arbeiten – zweieinhalb Jahre vor der Entscheidung.
Folgendes Szenario ist diesmal denkbar – eine Optimalvariante ausnahmsweise aus der Sicht der Olympiabefürworter:
- 17. Oktober 2012: Einreichung des Bürgerbegehrens.
- Dezember 2012: Ende des Bürgerbegehrens mit den benötigten 34.000 Unterschriften.
- Januar 2013: Abgabe der Unterlagen beim Kreisverwaltungsreferat (?).
- Februar 2013: Zulassungsbescheid, Festlegung des Termins des Bürgerentscheids. (Parallel müssten in potenziellen Partnergemeinden Bürgerentscheide beantragt werden.)
- April 2013: Bürgerentscheid.
Bei NEIN – Pläne für 2022 können eingemottet werden.
Bei JA – Der Wähler hat gesprochen: Ude (SPD), die Gemeindevorsteher, MP Horst Seehofer (CSU), und die DOSB-Fürsten Präsident Thomas Bach (FDP) und Generaldirektor Michael Vesper (Bündnis 90/Die Grünen) müssten handeln. (Theoretisch :)
- Der Arbeitskreis München 2022, dem einige prominente Wirtschaftsvertreter angehören, müsste einen Teil der Bewerbungskosten sponsern – 70 Prozent wären ein Argument, denn so viel hat die Wirtschaft noch nie beigetragen zu ähnlichen Abenteuern.
- Gründung einer Olympia GmbH 2022 – noch vor den Wahlen in Bayern, im Bund und im IOC.
- Parallel zum Dreifronten-Wahlkampf im Sommer/Frühherbst 2013 müssten die Pläne von 2018 überarbeitet und angepasst werden. Ruhpolding mit seinem Biathlonzentrum sollte von vornherein Bestandteil der Bewerbung werden, damit würde GaPa entlastet und das gesamte Projekt nachhaltiger.
So müsste es in etwa ablaufen, nur so wäre eine Olympiabewerbung 2022 möglich.
* * *
Für die Berliner Zeitung habe ich am Nachmittag diesen Kommentar gedichtet:
Die Olympischen Winterspiele 2022 zu bekommen, ist vergleichsweise einfach. Die Amerikaner haben keine Lust. Asien ist 2018 Gastgeber mit PyeongChang, jener südkoreanischen Kleinstadt, die vor fünfzehn Monaten gegen München gewann. Bislang darf nur die Schweiz als aussichtsreicher Kandidat für 2022 gelten. Die Bürger Graubündens entscheiden im März 2013, ob sie eine Olympiabewerbung von Davos und St. Moritz wollen.
In der kommenden Woche soll nun in München ein Bürgerbegehren für die Olympiabewerbung 2022 auf den Weg gebracht werden. Bis Ende dieses Jahres dürften die benötigten 34.000 Stimmen gewiss zusammenkommen, auf deren Grundlage ein Bürgerentscheid stattfinden kann – wahrscheinlich im April 2013. Auch in anderen bayerischen Gemeinden (Garmisch, Ruhpolding) würde zunächst die Basis das Wort haben. Das wäre neu. Denn bisherige deutsche Bewerbungen waren stets von oben verordnet, von der Politik und zuletzt vom Deutschen Olympischen Sport-Bund (DOSB). Die Basis der organisiert Sporttreibenden in München aber wurde für die Bewerbung 2018 nicht einbezogen. Das hat Hans-Ulrich Hesse, Kreisvorsitzender im Bayerischen Landessportverband, stets geärgert. Nun geht er voran und zählt zu den Protagonisten der Bewerbung 2022.
Die Konstellation ist einmalig. Denn während an der Sport-Basis Olympiawünsche laut werden, dominieren in DOSB und in der Politik die Wortbrüchigen. DOSB-Präsident Thomas Bach (FDP) und Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) haben in der 2018er Bewerbung stets behauptet, Münchens Offerte sei großartig und langfristig angelegt. Davon will man nichts mehr wissen. Denn im September 2013 sind Wahlen: Bach will IOC-Präsident werden und Ude bayerischer Ministerpräsident. Außerdem wird der Bundestag gewählt.
Olympia stört da nur.
Doch Volkes Wille könnte die Privatplanungen der Sportpolitiker durcheinander bringen. Denn wenn sich eine Mehrheit für die Olympiabewerbung 2022 findet, würde das automatisch zum Wahlkampfthema. Am 14. November 2013 ist Meldeschluss beim IOC. Bis dahin muss eine Bewerber GmbH gegründet sein. Die Pläne von 2018 können zu großen Teilen übernommen werden, wenngleich eine Abkehr vom bisherigen Zwei-Cluster-System und die Einbeziehung von Ruhpolding (Biathlon) sinnvoll erscheinen.
München 2022 ist keine Utopie. Das Projekt ist reizvoll, wenn die Bürger das erste Wort haben und Tatsachen schaffen. Ein Förderkreis aus der Wirtschaft trifft sich seit einigen Monaten. Was bisher stört ist eigentlich nur die Politik: die undurchsichtige Sportpolitik sowieso. Parteipolitik ebenfalls.
Denn natürlich steckt der Teufel im Detail: Die Initiatoren der Bewerbung 2022 wollten das Bürgerbegehren in der nächsten Woche parteiübergreifend vorstellen, sie hätten vorher den DOSB und Udes Büro angefunkt. Nun ist aber der CSU-Stadtrat Mario Schmidbauer vorgeprescht, hat die Ideen ausgeplaudert, an denen noch gewerkelt wird, und verprellt so ziemlich jeden mit der Materie Vertrauten.
Theoretisch bleibt es vergleichsweise einfach, Olympiagastgeber 2022 zu werden. Wenn Privatinteressen hintenan stehen – das gilt für Bach, Ude und Schmidbauer.
„Wunderbar“ wäre das höchstens dann, wenn ehrliche Zahlen auf den Tisch kämen. Ich kann mir kaum vorstellen, daß die OCOG/Non-OCOG-Tricksereien aufhören werden. Außerdem wäre bereits heute klar, welche Seite mehr Geld in Werbung investieren könnte.
Klar.
Wenn die Bürger sagen: NEIN. Dann ist der Spaß gleich beendet. Dann treffen sich ausnahmsweise Bürgerinteressen mit denen der Machthaber Bach (Sport/FDP) und Ude (München/SPD).
Wenn in Garmisch-P weniger gemacht werden sollte und bspw Ruhpolding einbezogen würde, kann das in Fragen der Nachhaltigkeit und der Kosten (vielleicht sogar des Umweltschutzes) nur positiv sein.
Wenn diesmal tatsächlich Sponsoren den größten Teil des Bewerbungsbudgets stemmen würden …
Wenn. Wenn. Wenn.
Ich habe das einfach mal aufgeschrieben und weiß, was ich schreibe.
Selbst als Olympiagegner oder Olympiakritiker muss Mann anerkennen, dass sich Ude/Bach mit ihren durchschaubaren Manövern seit Juli 2011 schändlich verhalten.
Ude spricht wie ein Fürst, nicht wie ein geerdeter Politiker im dritten Jahrtausend.
Aus Deiner Sicht gesprochen: Die Gefahr, dass es trotz evtl positiven Bürgerbegehrens/Bürgerentscheids zu einer neuerlichen Bewerbung kommt, ist derzeit relativ gering.
Denn, und darum ging es mir auch: die mit Macht Ausgestatteten spielen stets ihr Spiel und verarschen die Bürger. Wie 2018 so 2022 – bisher.
Dachte immer Souverän ist das Volk und nicht die paar Hanseln, die sich an Volsentscheiden beteiligen.
Und? Was soll mir das jetzt sagen?
Wer sich an derlei Begehren/Entscheiden beteiligt, spielt quasi den Souverän.
nolympia.de: Preisausschreiben
Es ist zudem ein Unding zu sagen, ‚wir warten erst einmal ab, wer sich so alles aufstellt, um letztlich nicht (noch einmal) zu unterliegen‘. Wenn Ude und Co. sich aus ihrem inneren Kleinbürgertum verabschiedeten, würden sie erkennen, dass wenn ein großer Name für Wintersport, den München und GP ohne Zweifel haben, sein unumwundenes Ja für 2022 gibt, viele andere potentielle Interessenten wohl überlegen, ob sie antreten. Man sollte diese Bewerbung von vorne führen. Nur so ist man ein Fels in der Brandung und zwingt andere zum Rückzug, bevor sie angetreten wären.
PS: Tolle Arbeit, Herr Weinreich. Ihr Blog ist eine Augenweide.
Schmeichler. Danke.
Selten denke ich, mich könne in der Sportpolitik nichts mehr sprachlos machen und/oder erschüttern. Zu Beginn der 2018er Offerte habe ich stets gesagt und aus erster Hand auch, nun ja: gewusst, dass Bach vor allem Berlin und Hamburg verhindern musste und deshalb schnell München als Olympiabewerber aus der Kiste gezaubert wurde, schon 2007, lange vor Bewerbungsschluss. Es macht mich überhaupt nicht froh, zu sehen, dass München tatsächlich nur eine Verfügungsmasse war, ein Spielball der Eitelkeiten und Privatinteressen – und jetzt, da die Olympiachance viel größer ist als für 2018, liegen die Privatinteressen halt anders, und schon lässt man das Projekt fallen, in das ja bereits Dutzende Millionen Steuermittel geflossen sind.
Unnachahmliche Propagandaleistung des DOSB von heute Nachmittag:
Was sagt er?
Dann wäre es zu spät. Das habe ich oben ausführlich dargelegt.
Das ist also nur eine Finte.
Als Münchner kann man Stadtrat Schmidbauer für sein voreiliges Vorpreschen nur danken. Selbst als Gegner einer erneuten Bewerbung kann man das Bürgerbegheren unterstützen, damit ein Volksentscheid endlich mal darüber Aufschluss gibt, wie die Bürger wirklich zu Olympia stehen.
(Daß in München seit einigen Jahren nur die Wiesn und Olympische Spiele kommunalpolitisch stattfinden, ist ein anderes Thema…)
Ergänzend zu den Wahlterminen:
Vsl. 16. März 2014: Kommunalwahlen in Bayern.
In München wird auch ein neuer OB gewählt, der Amtsinhaber Christian Ude darf aus Altersgründen nicht mehr antreten.
Pingback: Tchicai, Ballack und Bonds Mutti - die Links der Woche vom 5.10. bis 11.10. | Männer unter sich
Als Juristen wissen Ude und Bach, was von solchen abenteurlichen Ideen zu halten ist.
Schon klar, dork. Ich meine, mehrfach die Vokabel „theoretisch“ verwendet zu haben.
Offiziell entschuldigt, Jens. Der führenden freien Enzyklopädie zufolge soll Schmitt in seinen letzten Lebensjahren zu einer, nunja, überraschenden Neubewertung dieses Lebenssachverhaltes gekommen sein.
Ich fände es ja toll, wenn die Bewerbung nach München gehen würde.
Pingback: Neunnachneun « Ansichten aus dem Millionendorf
GAP-Tagblatt, 15.10.2012:
„Olympia 2022: Gedankenspiele in Garmisch-Partenkirchen“
http://www.merkur-online.de/lokales/garmisch-partenkirchen/olympia-2022-gedankenspiele-garmisch-partenkirchen-2548852.html
JW für SpOn: Ein Plan, zwei Zauderer
Silke Lode in der SZ: Olympischer Wahlkampf
Wolfgang Zängl für nolympia.de: Olympische Chronologie: Oktober 2012
SonntagsBlick: Zu teuer! Zu illusorisch! Zu gewaltig! – Bündner schiessen gegen Olympia-Kandidatur
Bündner Tagblatt: Vom Saulus zum Paulus?
Silke Lode in der SZ: Seehofer gegen Bürgerbegehren
Mario Schmidbauer im Merkur-Interview: „Ohne Bürgerentscheid ist Olympia 2022 gescheitert“
BR: Ude kündigt Bürgerentscheid an
Dominik Hutter, Silke Lode und Frank Müller in der SZ: Ude will Ratsbegehren 2013
zu # 22
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/bewerbung-fuer-olympia-ude-will-ratsbegehren-ende-1.1499007-2
„[…] Für Verwirrung sorgten am Mittwoch Aussagen von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), der Auskünfte seiner eigenen Staatskanzlei dementierte. Noch am Dienstag hatte ein Sprecher erklärt, die Staatskanzlei halte am bisherigen Zeitplan fest, die Bürger erst dann zu befragen, wenn die Unterstützung des DOSB feststehe. Inzwischen hält es der Ministerpräsident jedoch „eindeutig“ für eine Lehre aus der gescheiterten Bewerbung für 2018, „zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Bevölkerung zu fragen und nicht am Ende des Verfahrens“, sagte er am Mittwoch im Landtag. […]“
nolympia.de: München 2022, 2026, 2030…
Bündner Tagblatt: Olympische Spiele bleiben gigantisch
sda: Bundesrat knüpft Olympia-Kredit an Auflagen
SF, Rundschau: «Chancen für Olympia waren noch nie so gut wie jetzt»
Christian Ude im Merkur-Interview: „Kein Olympia ohne Stammstrecke“
Merkur: 8. November: Schicksalstag für die Stammstrecke?
Davoser Zeitung (19.10.): Olympische Winterspiele bedeutet Bauten in grosser Zahl
suedostschweiz.ch: Bündner haben keine Angst vor München
SonntagsBlick: 54,6 Prozent sagen Ja – Schweizer wollen Olympische Winterspiele
SF, Tagesschau: Olympia-Milliarde stösst bei Parteien auf Kritik
Frankenpartei (22.10.): Fränkische Steuergelder in weiß-blaues Olympia-Sparschwein?
Die Südostschweiz: Das Olympische Feuer brennt auf Sparflamme
Die Südostschweiz: Der Freisinn tut sich schwer mit der Olympiakandidatur
suedostschweiz.ch: Geldsegen durch Olympia in Graubünden
DOSB: Erklärung des DOSB zu einer möglichen Olympiabewerbung
Und so war das 2008:
28. September 2008: Wahl zum 16. Bayerischen Landtag
20. Oktober 2008: Konstituierende Sitzung des 16. Bayerischen Landtags
Ergänzung zu #31:
27. Oktober 2008: Wahl und Vereidigung von Horst Seehofer zum Ministerpräsidenten
30. Oktober 2008: Bayerischer Landtag stimmt dem Kabinett von Ministerpräsident Horst Seehofer zu
Matthias Holzapfel im Merkur: Olympia 2022: Bürgermeister Schmid sieht positive Signale
René Zeller in der NZZ: Olympia als wirtschaftliches Impulsprogramm
Beiträge des Bundes an die Olympischen Winterspiele Schweiz 2022:
Stellungnahme des WWF Schweiz
Stellungnahme der Vereinigung Bündner Umweltorganisationen vbu
Stellungnahme von Pro Natura
SZ (03.11.):
Gelungener Start: Knapp 5000 Münchner haben Olympia-Begehren unterschrieben
SVN München (01.11.): Offener Brief des Vorstands zur Bürgerinitiative “München pro 2022″
Die FIS ist natürlich nicht das IOC und deckt nur einen Teil der Winterspiele ab, aber auch ihre Funktionäre gehen gern ein bisschen auf Reisen.
Zypern ist dabei nicht exotisch genug.
FIS-Homepage
thenews.pl: Poland prepares joint bid with Slovakia for Winter Olympics
Polski Komitet Olimpijski (20.10.): Kraków 2022 (Google-Übersetzung)
Slovenský olympijský výbor (23.10.): Spoločná poľsko-slovenská kandidatúra na ZOH 2022 dostala v Krakove ešte len prvé kontúry, v oboch krajinách sa najprv žiada podpora politických orgánov (Google-Übersetzung)
Die Südostschweiz am Sonntag: Wissenschafter zerpflücken die Bündner Olympia-Idee
suedostschweiz.ch: In der SVP Schweiz sorgt Olympia für heftige Diskussionen
gr2022.ch: Olympische Winterspiele Graubünden 2022: Machbarkeitsbeurteilung Phase 1
NZZ: Tourismusabgabegesetz: Offene Rechnungen im Bündner Tourismus
Tages-Anzeiger: Steuergelder für Olympiakampagne?
ludwig-hartmann.de: Anfrage: Liquidationseröffnungsbilanz und Jahresabschluss 2011 der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH
Anita Mazzetta (WWF Graubünden) im Bündner Tagblatt: Wie den Olympischen Spielen Nachhaltigkeit eingehaucht werden soll
suedostschweiz.ch: Ringier auf Sponsorensuche für Graubünden
sda: Winterspiele in Graubünden: Bundesrat bleibt in der Olympia-Spur
sda: Keine Chance für Tourismusabgabe
nolympia.de: Spenden für NOlympia
SP Graubünden: Fraktion verlangt Alternativkonzept zu Olympia
Davoser Zeitung: Der Bund investiert 1 Milliarde auch ohne Olympia
AP: Poland considers joint bid with Slovakia for 2022 Olympics
NZZ: Graubünden steht Olympia selber im Weg
suedostschweiz.ch: Olympia-Umfrage: Gegner und Befürworter liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen
DRS, Regionaljournal Graubünden: Patt! Olympia 2022 steht auf der Kippe
suedostschweiz.ch: Mit zunehmendem Alter erlahmt Begeisterung für Olympia
SonntagsZeitung: Olympia: SVP-Chefs gegen Ueli Maurer
sda: Olympia-Kandidatur Graubündens nimmt Hürde
Die Südostschweiz: Grass: «Grosse Kisten braucht es nicht»
Die Südostschweiz: 300 Millionen Franken, das ist ja nicht nichts
newsinenglish.no: Oslo 2022: Referendum set over Olympic bid
newsinenglish.no: Olympic vote may exclude foreigners
olympia-nein.ch: Wer zahlt das Olympia-Defizit?
dpa: Olympia-Bürgerbegehren: 29 000 Unterschriften fehlen noch
Südtirol Online vom 2.12.12: Olympia 2022: Südtirol winkt ab
http://www.stol.it/Artikel/Sport-im-Ueberblick/Vermischtes/Olympia-2022-Suedtirol-winkt-ab
„[…] Zu teuer, zu aufwändig und die Chancen, den Zuschlag zu bekommen, seien minimal, so Durnwalder gegenüber der Tageszeitung „Dolomiten“. Auf Südtirol kämen bei einer Austragung der Spiele Kosten in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro zu, schätzt der Landeshauptmann.“
Das Allgäu Online vom 8.12.12: FDP: Oberstdorf soll Austragungsort für Olympia 2022 werden
http://www.all-in.de/nachrichten/allgaeu/ticker/rsaradio/RSA-Radio-wintersport-nordisch-bewerbung-fdp-FDP-Oberstdorf-soll-Austragungsort-fuer-Olympia-2022-werden;art9573,1240454
„Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Thomae möchte den Nordischen Teil der Winterspiele 2022 nach Oberstdorf holen, nachdem der Deutsche Olympische Sportbund eine erneute Bewerbung Münchens um die Winterspiele begrüßen würde.“
suedostschweiz.ch: Verdoppeln sich die Kosten für die Ski-WM 2017 in St. Moritz?
Sonntagsblick: SVP-Amstutz stellt Bündnern Ultimatum – Olympia droht frühes Aus
NZZ: Olympia-Projekt ohne Defizitgarantie
Dominik Hutter in der SZ: Ude rechnet nicht mit einem einstimmigen Votum des DOSB
olympia-nein.ch: Die Olympia-Nein-Kampagne ist transparent finanziert
SP Graubünden: 10 wirtschaftspolitische Gründe gegen Olympia
Die Südostschweiz: Olympia: «Mehr Schaden als Nutzen»
Davoser Zeitung: Olympia schadet dem Breitensport
AZ: Rettung für den Olyberg-Slalom
NZZ: «Kleine Spiele» sind kein Thema mehr – Bündner Bürgerliche im Olympia-Fieber
Tageswoche: Olympia im Bünderland: Der Traum von einem neuen Land
nolympia.de: Die Zukunft des Skirennens?
Pingback: Olympia 2022 in Graubünden: Paradies für Geber und Nehmer : sport and politics
Thomas Schmidt in Münchner Merkur vom 14.01.2013 (Print):
Weniger als 10.000 Unterschriften: „Olympia-Begehren vor dem Scheitern“
„[…] Bis Dienstag wollte die Initiative „München Pro 2022“ 35000 Unterschriften für den Bürgerentscheid sammeln. Doch bis gestern kamen kaum 10000 zusammen.
[…]
Zudem gibt es zwischen Schmidbauer und OB Christian Ude keine Streit über die Notwendigkeit einer Bürgerbeteiligung. Zoff gibt es nur über den Zeitplan. Schmidbauer will im April abstimmen lassen, Ude erst im November. Bei solchen Feinheiten ist es schwierig, das Wahlvolk zu mobilisieren – selbst wenn die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt entscheidend sein könnte für Münchens Chancen. Kommt das Begehren zu früh, sind viele Fragen noch offen: Die Finanzierung der Bewerbung, die Haltung des Sports, wer sind die Konkurrenten? Kommt das Begehren zu spät, ist die Zeit für eine ordentliche Kandidatur gefährlich knapp.
[…]
Es ist ein schmaler Grat, auf dem Politiker und Sportfunktionäre mit jeweils ganz eigenen Interessen wandeln.
Schmidbauer kämpft derweilen mit handfesten Schwierigkeiten. […] „Uns fehlt hinten und vorne das Geld“ gesteht Schmidbauer.“
dpa: Olympia-Befürworter scheitern an selbst gesetzter Frist
SZ: Olympia zieht nicht
Tagesspiegel: Wo kein Feuer ist
BR: Flamme für München 2022 erloschen?
Sky Sport News: Pro und Contra von Olympia 2022
Sky Sport News: Schmidbauer: „Ude redet Quatsch“
Sky Sport News: Ude: „Für München wäre es toll“
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SZ: SPD verspricht Bentele sicheren Listenplatz
Rathaus-Umschau (S. 3): OB Ude appelliert an Olympia-Freunde: „Nicht ins eigene Knie schießen!“
Christian Böhm in der Welt: „Überflüssig wie ein Kropf“
Dominik Hutter in der SZ (Printausgabe vom 05.02.): Ude attackiert CSU-Kampagne
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