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Das Olympische Bildungsmagazin

Münchens Olympiabewerbung 2022 vs Privatinteressen von Christian Ude (SPD) und Thomas Bach (FDP)

Die Chancen Münchens, gemeinsam mit Partnergemeinden (etwa Ruhpolding, Garmisch-Partenkirchen) die Olympischen Winterspiele 2022 auszurichten, würden eigentlich ganz gut stehen.

Wenn da nicht einige Partikularinteressen zu berücksichtigen wären.

Oder besser: wenn da nicht einige Privatinteressen über anderen stehen würden.

Privatinteressen verfolgen zum Beispiel die Bewerbungschefs der 2018er Offerte Christian Ude (SPD) und Thomas Bach (FDP).

  1. Ude, derzeit Oberbürgermeister von München, will im September 2013 Ministerpräsident des Freistaates Bayern werden.
  2. Bach, derzeit Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), will im September 2013 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) werden.

Und deshalb sind die beiden Sportkameraden seit Juli 2011, als München im Wettbewerb um die Winterspiele 2018 gegen PyeongChang verlor, quasi wortbrüchig geworden.

München 2018

Am Tag nach der Entscheidung im Juli 2018 in Durban habe ich 18 Gründe für die Niederlage von München 2018 angeboten. In den 271 Kommentaren dazu findet sich ein komplettes Archiv der Ereignisse seither – Dank vor allem an Ralf – inklusive der Olympiadiskussionen in Graubünden/Schweiz.

Bis dahin hatten sie jahrelang behauptet, die Münchner Bewerbung, ohnehin grandios und unübertroffen, sei langfristig angelegt – also auch für spätere Olympische Winterspiele.

Für 2022.

Seit Juli 2011, seit der Niederlage von Durban, unternehmen der SPD-Spitzenkandidat und der Industrielobbyist von der FDP allerdings vieles, um eine erneute Münchner Kandidatur unmöglich zu machen.

Heute zum Beispiel, nachdem der Münchner CSU-Stadtrat Mario Schmidbauer vorgeprescht war und seine/die Pläne von einem Bürgerbegehren Pro Olympia 2022 unabgestimmt ausposaunte, gab Christian Ude zu Protokoll:

Zwischen allen Gesellschaftern der Olympiabewerbung – also der Bundesregierung, der Bayerischen Staatsregierung, der Bewerberstadt München, der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen und dem Landkreis Berchtesgaden sowie dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Mehrheitsgesellschafter – gibt es die klare Vereinbarung, dass über eine neuerliche Münchner Bewerbung erst entschieden werden soll, wenn aufgrund der IOC-Entscheidung über die Sommerspiele 2020 sowie etwaiger Konkurrenzbewerbungen eine bessere Beurteilung der Erfolgsaussichten möglich ist und der DOSB im Namen des Deutschen Sports eine Münchner Bewerbung vorschlägt. Diese Voraussetzungen sind gegenwärtig nicht erfüllt und nicht erfüllbar.

Ein Bürgerbegehren zum jetzigen Zeitpunkt würde deshalb überhaupt nichts positiv bewirken, aber sehr wohl Schaden stiften: Solange keine guten Erfolgsaussichten dargelegt werden können und vor allem keine Unterstützung durch den Deutschen Sport sichergestellt ist, dürften Skepsis und Ablehnung stärker ausgeprägt sein, als wenn nach dem vereinbarten Vorgehen zu einem späteren Zeitpunkt eine aussichtsreiche Initiative des Deutschen Sports zur Abstimmung gestellt werden kann. Das Wichtigste an einer olympischen Bewerbung ist das Zusammenwirken aller Beteiligten, das Schädlichste bloße Wichtigtuerei.

Am Tag der Deutschen Einheit hat DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach mir gegenüber bekräftigt, dass es auch aus Sicht des DOSB beim vereinbarten Vorgehen bleiben soll.“

Ude offenbart ein geradezu stalinistisches Demokratieverständnis.

Er begreift nicht (kann es nicht und will es nicht), dass der Souverän nicht DOSB/SPD/FDP/Bach/Ude/etc heißt, sondern: der Wähler.

Bürgerbegehren, Bürgerentscheide, Volksbegehren – all das kann jedermann beantragen. Wenn sich genügend Stimmen dafür finden, finden derlei Abstimmungen statt. Dann entscheidet eine Mehrheit, ob es Ude/Bach/DOSB/SPD/FDP/CSU/Grünen/etc passt oder nicht.

Theoretisch läuft das so in einer Demokratie.

Obwohl, natürlich: In der olympischen Spezialdemokratie des IOC ist auf nationaler Ebene das NOK (also der DOSB) Herr des Verfahrens, muss nie was bezahlen, darf aber bestimmen.

Ein Bürgerentscheid in München (und am besten auch in potenziellen Partnergemeinden) über die Olympiabewerbung 2022 – am besten so schnell wie möglich – wäre etwas Wunderbares.

Das wäre, sorry, großes Wort, gelebte Demokratie.

Das hat es bei derlei Anlässen in Deutschland noch nicht gegeben. (Das Bürgerbegehren in Garmisch-Partenkirchen im Mai 2011 kam ja am Ende der Bewerbung, nachdem eine Rathausallianz, unter Druck gesetzt von Landes- und Bundespolitik, die Befragung des Wählers jahrelang verhindert hatte.)

Ude aber gefällt das nicht.

Deshalb konstruiert er schräg-falsche Zusammenhänge.

Im Kern zum Beispiel dies:

… dass über eine neuerliche Münchner Bewerbung erst entschieden werden soll, wenn aufgrund der IOC-Entscheidung über die Sommerspiele 2020 sowie etwaiger Konkurrenzbewerbungen eine bessere Beurteilung der Erfolgsaussichten möglich ist und der DOSB im Namen des Deutschen Sports eine Münchner Bewerbung vorschlägt.“

Dazu muss man wissen:

  • Sollte Bach im September 2013 IOC-Präsident werden, wird er die DOSB-Präsidentschaft abgeben.
  • Der DOSB würde dann auf seiner Mitgliederversammlung im Dezember 2013 einen neuen Präsidenten wählen und würde sich vom September 2013 an, wenn ja auf der IOC-Session in Buenos Aires auch die Olympischen Sommerspiele 2020 vergeben werden (Istanbul, Tokio, Madrid), kaum entscheidend mit der Olympiabewerbung 2022 befassen.

Jedenfalls nicht ernsthaft.

  • Zumal: Es ist am 15. September 2013 auch Landtagswahl in Bayern.
  • Und es ist im September/Oktober Bundestagswahl.
  • Auch in den Wochen danach wird politisch also keine Entscheidung fallen (können).

Alles nur ein Trick.

Außerdem:

Meldeschluss für Olympiabewerber 2022 ist bereits der 14. November 2013.

Am 3. Oktober hat die IOC-Administration per Email ein dreiseitiges pdf-Dokument geschickt. Gilbert Felli, Olympic Games Executive Director, und Jacqueline Barrett, Head of Bid City Relations, gaben allen IOC-Mitgliedern, allen Wintersportverbänden und allen Nationalen Olympischen Komitees (NOK) den Zeitplan für die Olympiabewerbung 2022 bekannt.

Sie dritte Seite dieses Schreibens:

Was bedeutet das?

  • Diejenigen, die sich für eine Olympiabewerbung München 2022 stark machen, müssen schnell handeln. Sonst ist es zu spät.
  • Diejenigen, die gegen eine Olympiabewerbung sind, können sich einigermaßen entspannt zurücklehnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommt, sinkt rapide. Zumal Bach und Ude und andere blocken.

Der vom IOC nun vorgelegte Zeitplan bedeutet auch, dass die bisherigen Angaben des DOSB, vorsichtig formuliert, unpräzise gewesen sind – oder sollte man eher sagen: uninformiert? Oder gar: absichtlich irreführend?

Der DOSB hatte im Dezember 2011 auf seiner Mitgliederversammlung in Berlin mit diesem Papier überrascht (pdf):

(…) Eine erneute Bewerbung ist innerhalb des Sports, aber auch mit den beteiligten Kommunen sowie mit Land und Bund sorgfältig abzuwägen. Dafür sind folgende Kernfragen bestimmend:

Wie sind die internationalen Chancen? Welche Stadt wird für die Spiele 2020 gewählt?

Welche Städte bewerben sich voraussichtlich für 2022?

Ist wieder eine so einhellige politische Unterstützung zu erwarten, wie sie die Bewerbung für 2018 auf allen politischen Ebenen erfuhr und ohne die eine aussichtsreiche Bewerbung nicht machbar ist?

Sind auch die Bürger/innen in den beteiligten Kommunen mit klarer Mehrheit für die Ausrichtung der Spiele? Wie votieren sie in Bürgerentscheiden, die der Entscheidung über das Einreichen einer neuerlichen Bewerbung vorgeschaltet sein sollten?

Wird es – auch angesichts der allgemeinen Finanz- und Staatsschulden-Krise – möglich sein, ein ausreichend ausgestattetes Bewerbungsbudget zu finanzieren?

Die Mitgliederversammlung bittet das Präsidium, die Entwicklungen in allen Bereichen aufmerksam zu beobachten und dann, wenn die Zeit für eine positive Entscheidung reif ist, mit den Mitgliedsorganisationen sowie mit den Partnern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eine erneute Bewerbung anzustreben. Sie spricht sich aufgrund ihrer derzeitigen Einschätzung der obigen Fragestellungen dafür aus, zum jetzigen Zeitpunkt von einer Bewerbung um die XXIV. Olympischen Winterspiele und XIII. Paralympischen Winterspiele 2022 abzusehen.

Wir wollen Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland. Wir stehen für eine erneute Bewerbung bereit, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und begründete Aussicht auf Erfolg besteht. Der Bewerbungsprozess der vergangenen Jahre hat gezeigt, wie wichtig eine positive Grundstimmung der Bevölkerung für die olympische Idee und für das darauf fußende Weltereignis des Sports ist, wenn man erfolgreich sein will.

Er hat zudem deutlich gemacht, welches „Konjunkturprogramm für den Sport“ Olympia im eigenen Land auslösen kann. Olympische und Paralympische Spiele, ob im Sommer oder im Winter, sind in Deutschland außerordentlich populär; sie haben nichts von ihrer Faszination verloren. Diese Zustimmung wollen wir wahren und verstärken, auch unabhängig von einer konkreten Bewerbung. (…)

Inzwischen ist man schlauer.

Die Amerikaner bewerben sich nicht für 2022.

Damit gehen die Winterspiele 2022 fast automatisch nach Europa. Wortmeldungen gibt es bislang ohnehin nur aus der Schweiz, Norwegen und der Ukraine – und eben das gebrochene Versprechen aus Deutschland aus der 2018er Offerte.

Warum?

Im Juli 2012, als die Diskussion zuletzt aufkam, verbreitete der DOSB:

Zwischen der Anfang September 2013 vorgesehenen Entscheidung des IOC über die Ausrichterstadt 2020 und dem Ende der Einreichungsfrist für 2022 im darauf folgenden Winter – wo es zunächst nur um eine Interessenbekundung geht – bleibt ggfs. genügend Zeit, in Abstimmung mit allen beteiligten Partnern eine Entscheidung pro Bewerbung zu treffen. Denn wir haben den großen Vorteil, dass unser national wie international hoch gelobtes Konzept ja längst steht. Zu diesem Zeitpunkt sind dann auch die Wahlkämpfe des kommenden Jahres vorbei und die Regierungen in Bund und Freistaat im Amt.

Genügend Zeit?

Ich habe oben bereits gefragt:

Irreführend?

Uniformiert?

Für die Bewerbung 2018 war Meldeschluss beim IOC am 15. Oktober 2009. Die Olympia GmbH arbeitete (rudimentär) bereits seit Juli 2008 und begann Anfang 2009 richtig zu arbeiten – zweieinhalb Jahre vor der Entscheidung.

Folgendes Szenario ist diesmal denkbar – eine Optimalvariante ausnahmsweise aus der Sicht der Olympiabefürworter:

  • 17. Oktober 2012: Einreichung des Bürgerbegehrens.
  • Dezember 2012: Ende des Bürgerbegehrens mit den benötigten 34.000 Unterschriften.
  • Januar 2013: Abgabe der Unterlagen beim Kreisverwaltungsreferat (?).
  • Februar 2013: Zulassungsbescheid, Festlegung des Termins des Bürgerentscheids. (Parallel müssten in potenziellen Partnergemeinden Bürgerentscheide beantragt werden.)
  • April 2013: Bürgerentscheid.

Bei NEIN – Pläne für 2022 können eingemottet werden.

Bei JA – Der Wähler hat gesprochen: Ude (SPD), die Gemeindevorsteher, MP Horst Seehofer (CSU), und die DOSB-Fürsten Präsident Thomas Bach (FDP) und Generaldirektor Michael Vesper (Bündnis 90/Die Grünen) müssten handeln. (Theoretisch :)

  • Der Arbeitskreis München 2022, dem einige prominente Wirtschaftsvertreter angehören, müsste einen Teil der Bewerbungskosten sponsern – 70 Prozent wären ein Argument, denn so viel hat die Wirtschaft noch nie beigetragen zu ähnlichen Abenteuern.
  • Gründung einer Olympia GmbH 2022 – noch vor den Wahlen in Bayern, im Bund und im IOC.
  • Parallel zum Dreifronten-Wahlkampf im Sommer/Frühherbst 2013 müssten die Pläne von 2018 überarbeitet und angepasst werden. Ruhpolding mit seinem Biathlonzentrum sollte von vornherein Bestandteil der Bewerbung werden, damit würde GaPa entlastet und das gesamte Projekt nachhaltiger.

So müsste es in etwa ablaufen, nur so wäre eine Olympiabewerbung 2022 möglich.

* * *

Für die Berliner Zeitung habe ich am Nachmittag diesen Kommentar gedichtet:

Die Olympischen Winterspiele 2022 zu bekommen, ist vergleichsweise einfach. Die Amerikaner haben keine Lust. Asien ist 2018 Gastgeber mit PyeongChang, jener südkoreanischen Kleinstadt, die vor fünfzehn Monaten gegen München gewann. Bislang darf nur die Schweiz als aussichtsreicher Kandidat für 2022 gelten. Die Bürger Graubündens entscheiden im März 2013, ob sie eine Olympiabewerbung von Davos und St. Moritz wollen.

In der kommenden Woche soll nun in München ein Bürgerbegehren für die Olympiabewerbung 2022 auf den Weg gebracht werden. Bis Ende dieses Jahres dürften die benötigten 34.000 Stimmen gewiss zusammenkommen, auf deren Grundlage ein Bürgerentscheid stattfinden kann – wahrscheinlich im April 2013. Auch in anderen bayerischen Gemeinden (Garmisch, Ruhpolding) würde zunächst die Basis das Wort haben. Das wäre neu. Denn bisherige deutsche Bewerbungen waren stets von oben verordnet, von der Politik und zuletzt vom Deutschen Olympischen Sport-Bund (DOSB). Die Basis der organisiert Sporttreibenden in München aber wurde für die Bewerbung 2018 nicht einbezogen. Das hat Hans-Ulrich Hesse, Kreisvorsitzender im Bayerischen Landessportverband, stets geärgert. Nun geht er voran und zählt zu den Protagonisten der Bewerbung 2022.

Die Konstellation ist einmalig. Denn während an der Sport-Basis Olympiawünsche laut werden, dominieren in DOSB und in der Politik die Wortbrüchigen. DOSB-Präsident Thomas Bach (FDP) und Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) haben in der 2018er Bewerbung stets behauptet, Münchens Offerte sei großartig und langfristig angelegt. Davon will man nichts mehr wissen. Denn im September 2013 sind Wahlen: Bach will IOC-Präsident werden und Ude bayerischer Ministerpräsident. Außerdem wird der Bundestag gewählt.

Olympia stört da nur.

Doch Volkes Wille könnte die Privatplanungen der Sportpolitiker durcheinander bringen. Denn wenn sich eine Mehrheit für die Olympiabewerbung 2022 findet, würde das automatisch zum Wahlkampfthema. Am 14. November 2013 ist Meldeschluss beim IOC. Bis dahin muss eine Bewerber GmbH gegründet sein. Die Pläne von 2018 können zu großen Teilen übernommen werden, wenngleich eine Abkehr vom bisherigen Zwei-Cluster-System und die Einbeziehung von Ruhpolding (Biathlon) sinnvoll erscheinen.

München 2022 ist keine Utopie. Das Projekt ist reizvoll, wenn die Bürger das erste Wort haben und Tatsachen schaffen. Ein Förderkreis aus der Wirtschaft trifft sich seit einigen Monaten. Was bisher stört ist eigentlich nur die Politik: die undurchsichtige Sportpolitik sowieso. Parteipolitik ebenfalls.

Denn natürlich steckt der Teufel im Detail: Die Initiatoren der Bewerbung 2022 wollten das Bürgerbegehren in der nächsten Woche parteiübergreifend vorstellen, sie hätten vorher den DOSB und Udes Büro angefunkt. Nun ist aber der CSU-Stadtrat Mario Schmidbauer vorgeprescht, hat die Ideen ausgeplaudert, an denen noch gewerkelt wird, und verprellt so ziemlich jeden mit der Materie Vertrauten.

Theoretisch bleibt es vergleichsweise einfach, Olympiagastgeber 2022 zu werden. Wenn Privatinteressen hintenan stehen – das gilt für Bach, Ude und Schmidbauer.

72 Gedanken zu „Münchens Olympiabewerbung 2022 vs Privatinteressen von Christian Ude (SPD) und Thomas Bach (FDP)“

  1. Ein Bürgerentscheid in München (und am besten auch in potenziellen Partnergemeinden) über die Olympiabewerbung 2022 – am besten so schnell wie möglich – wäre etwas Wunderbares.

    „Wunderbar“ wäre das höchstens dann, wenn ehrliche Zahlen auf den Tisch kämen. Ich kann mir kaum vorstellen, daß die OCOG/Non-OCOG-Tricksereien aufhören werden. Außerdem wäre bereits heute klar, welche Seite mehr Geld in Werbung investieren könnte.

  2. Klar.

    Wenn die Bürger sagen: NEIN. Dann ist der Spaß gleich beendet. Dann treffen sich ausnahmsweise Bürgerinteressen mit denen der Machthaber Bach (Sport/FDP) und Ude (München/SPD).

    Wenn in Garmisch-P weniger gemacht werden sollte und bspw Ruhpolding einbezogen würde, kann das in Fragen der Nachhaltigkeit und der Kosten (vielleicht sogar des Umweltschutzes) nur positiv sein.

    Wenn diesmal tatsächlich Sponsoren den größten Teil des Bewerbungsbudgets stemmen würden …

    Wenn. Wenn. Wenn.

    Ich habe das einfach mal aufgeschrieben und weiß, was ich schreibe.

    Selbst als Olympiagegner oder Olympiakritiker muss Mann anerkennen, dass sich Ude/Bach mit ihren durchschaubaren Manövern seit Juli 2011 schändlich verhalten.

    Ude spricht wie ein Fürst, nicht wie ein geerdeter Politiker im dritten Jahrtausend.

    Aus Deiner Sicht gesprochen: Die Gefahr, dass es trotz evtl positiven Bürgerbegehrens/Bürgerentscheids zu einer neuerlichen Bewerbung kommt, ist derzeit relativ gering.

    Denn, und darum ging es mir auch: die mit Macht Ausgestatteten spielen stets ihr Spiel und verarschen die Bürger. Wie 2018 so 2022 – bisher.

  3. Dachte immer Souverän ist das Volk und nicht die paar Hanseln, die sich an Volsentscheiden beteiligen.

  4. Und? Was soll mir das jetzt sagen?

    Wer sich an derlei Begehren/Entscheiden beteiligt, spielt quasi den Souverän.

  5. Es ist zudem ein Unding zu sagen, ‚wir warten erst einmal ab, wer sich so alles aufstellt, um letztlich nicht (noch einmal) zu unterliegen‘. Wenn Ude und Co. sich aus ihrem inneren Kleinbürgertum verabschiedeten, würden sie erkennen, dass wenn ein großer Name für Wintersport, den München und GP ohne Zweifel haben, sein unumwundenes Ja für 2022 gibt, viele andere potentielle Interessenten wohl überlegen, ob sie antreten. Man sollte diese Bewerbung von vorne führen. Nur so ist man ein Fels in der Brandung und zwingt andere zum Rückzug, bevor sie angetreten wären.

    PS: Tolle Arbeit, Herr Weinreich. Ihr Blog ist eine Augenweide.

  6. Schmeichler. Danke.

    Selten denke ich, mich könne in der Sportpolitik nichts mehr sprachlos machen und/oder erschüttern. Zu Beginn der 2018er Offerte habe ich stets gesagt und aus erster Hand auch, nun ja: gewusst, dass Bach vor allem Berlin und Hamburg verhindern musste und deshalb schnell München als Olympiabewerber aus der Kiste gezaubert wurde, schon 2007, lange vor Bewerbungsschluss. Es macht mich überhaupt nicht froh, zu sehen, dass München tatsächlich nur eine Verfügungsmasse war, ein Spielball der Eitelkeiten und Privatinteressen – und jetzt, da die Olympiachance viel größer ist als für 2018, liegen die Privatinteressen halt anders, und schon lässt man das Projekt fallen, in das ja bereits Dutzende Millionen Steuermittel geflossen sind.

  7. Unnachahmliche Propagandaleistung des DOSB von heute Nachmittag:

    Bach: Zeitpunkt für Bürgerbegehren ist Aufgabe der Stadtpolitik

    Eine Münchner Initiative hat angekündigt, in der bayerischen Landeshauptstadt einen Bürgerentscheid für eine Olympiabewerbung 2022 initiieren zu wollen. Dazu erklärt DOSB-Präsident Thomas Bach:

    „Wir freuen uns über das Interesse an Olympia. Die Zustimmung der Bevölkerung und die überparteiliche politische Unterstützung gerade im Stadtrat ist ein ganz wichtiger Faktor für die internationalen Chancen und damit die Entscheidungsfindung des DOSB. Den richtigen Zeitpunkt für ein Bürgerbegehren zu finden, ist allerdings Aufgabe der Stadtpolitik. Deshalb beobachten wir die Entwicklungen in München mit großem Interesse. Der Ausgang wird dann in die Entscheidung des DOSB nach der Wahl des Olympia-Austragungsortes 2020, der Landtagswahl in Bayern und der Bundestagswahl im Herbst 2013 einfließen.“

    Die DOSB-Mitgliederversammlung hatte im Dezember 2011 beschlossen, „zum jetzigen Zeitpunkt“ von einer Bewerbung für 2022 abzusehen. Zugleich forderte sie das DOSB-Präsidium auf, „die Entwicklungen in allen Bereichen aufmerksam zu beobachten und dann, wenn die Zeit für eine positive Entscheidung reif ist, mit den Mitgliedsorganisationen sowie mit den Partnern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eine erneute Bewerbung anzustreben.“

    Denn, so heißt es in dem Beschluss: „Wir wollen Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland. Wir stehen für eine erneute Bewerbung bereit, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und begründete Aussicht auf Erfolg besteht. Der Bewerbungsprozess der vergangenen Jahre hat gezeigt, wie wichtig eine positive Grundstimmung der Bevölkerung für die olympische Idee und für das darauf fußende Weltereignis des Sports ist, wenn man erfolgreich sein will. Er hat zudem deutlich gemacht, welches „Konjunkturprogramm für den Sport“ Olympia im eigenen Land auslösen kann. Olympische und Paralympische Spiele, ob im Sommer oder im Winter, sind in Deutschland außerordentlich populär; sie haben nichts von ihrer Faszination verloren. Diese Zustimmung wollen wir wahren und verstärken, auch unabhängig von einer konkreten Bewerbung.“

    Was sagt er?

    Der Ausgang wird dann in die Entscheidung des DOSB nach der Wahl des Olympia-Austragungsortes 2020, der Landtagswahl in Bayern und der Bundestagswahl im Herbst 2013 einfließen.“

    Dann wäre es zu spät. Das habe ich oben ausführlich dargelegt.

    Das ist also nur eine Finte.

  8. Als Münchner kann man Stadtrat Schmidbauer für sein voreiliges Vorpreschen nur danken. Selbst als Gegner einer erneuten Bewerbung kann man das Bürgerbegheren unterstützen, damit ein Volksentscheid endlich mal darüber Aufschluss gibt, wie die Bürger wirklich zu Olympia stehen.

    (Daß in München seit einigen Jahren nur die Wiesn und Olympische Spiele kommunalpolitisch stattfinden, ist ein anderes Thema…)

  9. Ergänzend zu den Wahlterminen:
    Vsl. 16. März 2014: Kommunalwahlen in Bayern.

    In München wird auch ein neuer OB gewählt, der Amtsinhaber Christian Ude darf aus Altersgründen nicht mehr antreten.

  10. Pingback: Tchicai, Ballack und Bonds Mutti - die Links der Woche vom 5.10. bis 11.10. | Männer unter sich

  11. Er begreift nicht (kann es nicht und will es nicht), dass der Souverän nicht DOSB/SPD/FDP/Bach/Ude/etc heißt, sondern: der Wähler.

    Als Juristen wissen Ude und Bach, was von solchen abenteurlichen Ideen zu halten ist.

    Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet.

  12. Offiziell entschuldigt, Jens. Der führenden freien Enzyklopädie zufolge soll Schmitt in seinen letzten Lebensjahren zu einer, nunja, überraschenden Neubewertung dieses Lebenssachverhaltes gekommen sein.

    Souverän ist, wer über die Wellen des Raumes verfügt.

  13. Pingback: Neunnachneun « Ansichten aus dem Millionendorf

  14. Wolfgang Zängl für nolympia.de: Olympische Chronologie: Oktober 2012

    Demokratische Illusion Bürgerbegehren
    […]
    Es ist unlauter, hier nur mit Demokratie zu argumentieren oder mit dem wahren und wirklichen Willen der Bürger, wenn die Manipulationsmöglichkeiten reichlich vorhanden sind und auch ausgenutzt werden. Wie und wer soll die Sportbegeisterten informieren, dass Olympische Spiele vor allem den Spitzensport fördern und den Breitensport eher benachteiligen, dass die ökologischen Schäden untragbar und die ökonomischen Kosten nicht vertretbar sind?

  15. Silke Lode in der SZ: Seehofer gegen Bürgerbegehren

    „Es gibt eine genaue Schrittfolge und die heißt: Zunächst muss sich der Sport entscheiden, dann die Kommune, dann müssen die Bürger befragt werden, und dann steht die Politik inklusive des Freistaats in der Verantwortung, das Ganze anzuschieben“, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei der SZ.

  16. BR: Ude kündigt Bürgerentscheid an

    Münchens Oberbürgermeister Christian Ude hat einen Bürgerentscheid über eine erneute Olympiabewerbung für die Winterspiele 2022 für den 10. November 2013 angekündigt – vier Tage vor Ablauf der Anmeldefrist beim Internationalen Olympischen Komitee.

  17. Dominik Hutter, Silke Lode und Frank Müller in der SZ: Ude will Ratsbegehren 2013

    „Sind Sie dafür, dass sich die Landeshauptstadt München um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2022 bewirbt?“, lautet die Fragestellung des Plebiszits – eine Formulierung, die nach Einschätzung Udes „absurd“ ist und den „gebündelten Dilettantismus“ der Initiative belege. Schließlich verpflichte ein solcher Text die Stadt in jedem Fall zu einer Bewerbung – selbst wenn Bund, Freistaat und DOSB gar nicht mitziehen sollten.

  18. zu # 22

    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/bewerbung-fuer-olympia-ude-will-ratsbegehren-ende-1.1499007-2

    „[…] Für Verwirrung sorgten am Mittwoch Aussagen von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), der Auskünfte seiner eigenen Staatskanzlei dementierte. Noch am Dienstag hatte ein Sprecher erklärt, die Staatskanzlei halte am bisherigen Zeitplan fest, die Bürger erst dann zu befragen, wenn die Unterstützung des DOSB feststehe. Inzwischen hält es der Ministerpräsident jedoch „eindeutig“ für eine Lehre aus der gescheiterten Bewerbung für 2018, „zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Bevölkerung zu fragen und nicht am Ende des Verfahrens“, sagte er am Mittwoch im Landtag. […]“

  19. nolympia.de: München 2022, 2026, 2030…

    Hallo, ihr diversen Fraktionen der Olympiafreunde München 2022: Ihr verwirrt die interessierte Öffentlichkeit dermaßen, dass inzwischen schon renommierte Presseorgane bei Nolympia anrufen, um nachzufragen, was bei euch eigentlich los ist! Woher sollen wir das wissen?

    Bündner Tagblatt: Olympische Spiele bleiben gigantisch

    sda: Bundesrat knüpft Olympia-Kredit an Auflagen

    Der Bundesrat will den Kredit von 30 Millionen Franken aber nur freigeben, wenn der Kanton Graubünden und Swiss Olympic die Kandidatur ebenfalls mit je mindestens 15 Millionen Franken unterstützen.

    SF, Rundschau: «Chancen für Olympia waren noch nie so gut wie jetzt»

    [Bernhard Russi] warnte die Olympia-Promotoren um Gian Gilli jedoch davor, von Spielen «back to the roots» zu sprechen: «Das ist übertrieben. Man kann das Rad nicht zurückdrehen.»

  20. Christian Ude im Merkur-Interview: „Kein Olympia ohne Stammstrecke“

    Es ist überhaupt nicht wahr, dass ein IOC-Präsident keine Spiele im eigenen Land erleben darf.
    […]
    Ich persönlich halte Sommerspiele in Deutschland für extrem unwahrscheinlich, wegen der enorm großen Konkurrenz. Bei Winterspielen ist die Lage anders. Aber das muss erst eingesehen werden.

  21. Merkur: 8. November: Schicksalstag für die Stammstrecke?

    „Ohne Not setzt sich Ude in Zugzwang. Ich benenne doch nicht selbst einen Ausschlussgrund für die Bewerbung!“ Spaenle spricht von einer „Wahrnehmungsverschiebung“. „Ich müsste fast eine Motivlage annehmen, die auf ein Scheitern der Bewerbung hinausläuft – aber das möchte ich niemandem unterstellen.“

  22. Die Südostschweiz: Das Olympische Feuer brennt auf Sparflamme

    Schon allein um am 3. März 2013 an der Urne ein Ja zu erreichen, braucht es einen riesigen Kraftakt. Es müsste ein Ruck durch den Kanton gehen. Es bräuchte die Einsicht, dass nicht nur der Tourismus vom olympischen Geist geküsst werden würde. Und vor allem müssten die Regionen zusammenstehen.

    Das ist selbst für den ebenso charismatischen wie umtriebigen Ober-Olympioniken Gian Gilli eine fast nicht zu stemmende Aufgabe. Vor allem dann nicht, wenn das Bündner Tourismusabgabegesetz am 25. November mithilfe der Olympiagemeinden St. Moritz und Davos bachab geschickt wird. Und danach sieht es derzeit aus.

    Die Südostschweiz: Der Freisinn tut sich schwer mit der Olympiakandidatur

    suedostschweiz.ch: Geldsegen durch Olympia in Graubünden

  23. DOSB: Erklärung des DOSB zu einer möglichen Olympiabewerbung

    Nach den bayerischen Landtagswahlen im September 2013 werden sich der neugewählte Landtag und die Staatsregierung in Zusammenarbeit mit den beteiligten Kommunen verbindlich zu den damit zusammenhängenden Fragen äußern können, insbesondere auch zur ausreichend gesicherten Finanzierung der Bewerbung und zu den erforderlichen rechtlichen Garantien. Dies gilt entsprechend für den Bund nach der Bundestagswahl ebenfalls im September 2013.
    […]
    Der DOSB müsste bis zum 14. November 2013 per einfachem Brief die Absicht einer Bewerbung um die Olympischen Spiele 2022 bekunden. Er kann somit nach den Wahlen im Freistaat Bayern und im Bund, nach der Beteiligung der Bürger, nach dem bis dahin erfolgten Bekanntwerden der anderen Bewerber sowie nach der Entscheidung über den Austragungsort der Olympischen Spiele 2020 alle wesentlichen Gesichtspunkte abwägen.

    Und so war das 2008:

    28. September 2008: Wahl zum 16. Bayerischen Landtag
    20. Oktober 2008: Konstituierende Sitzung des 16. Bayerischen Landtags

  24. SZ (03.11.):
    Gelungener Start: Knapp 5000 Münchner haben Olympia-Begehren unterschrieben

    SVN München (01.11.): Offener Brief des Vorstands zur Bürgerinitiative “München pro 2022″

    Wir sind verwundert über Ihre Aktion, die Sie, ohne Beschlüsse Ihres Gremiums des BLSV Kreisvorstand, auf dem offiziellen Briefkopf starten, wie aus der Presse und aus Ihrem Schreiben mit dem offiziellen Briefkopf hervorgeht. Als Vorsitzender missbrauchen Sie damit Ihr Amt. Als Privatperson hätten Sie sich selbstverständlich dieser Aktion anschließen können. Auch Ihre Aussage „ich bin mir der vollen Unterstützung des BLSV-Präsidiums sicher“ kann nicht belegt werden; u.W. gibt es keinerlei Beschlüsse dieser Gremien.

    Auf Grund der vorgenannten Fakten ersuchen wir die Münchner Sportvereine, die Aktion „MÜNCHEN PRO 2022“ nicht zu unterstützen und in Ruhe abzuwarten, bis eine Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes getroffen wird.

  25. Die FIS ist natürlich nicht das IOC und deckt nur einen Teil der Winterspiele ab, aber auch ihre Funktionäre gehen gern ein bisschen auf Reisen.
    Zypern ist dabei nicht exotisch genug.

    50th FIS Congress in 2016

    The Council welcomed eight excellent Candidates to host the 50th FIS Congress: Vancouver (CAN), Limassol (CYP), Karlovy Vary (CZE), Reykjavik (ISL), Riccione (ITA), Portoroz (SLO), and Interlaken (SUI), and appointed Cancun (MEX) to host this historic meeting.

    FIS-Homepage

  26. Die Südostschweiz am Sonntag: Wissenschafter zerpflücken die Bündner Olympia-Idee

    Salvi zweifelt daran, dass sich die versprochenen finanziellen Gewinne für Graubünden und die Schweiz einstellen werden. Insbesondere rechnet er damit, dass es auf dem Arbeitsmarkt vor allem zu Verschiebungen von heutigen Arbeitskräften ins Olympiaumfeld, aber nicht nur zu einem Impuls kommt. Bei den Logiernächten erwartet Salvi ebenfalls nur Verschiebungen in die Olympiaregionen.

    suedostschweiz.ch: In der SVP Schweiz sorgt Olympia für heftige Diskussionen

    In einem Beitrag in der parteinahen Zeitung «Weltwoche» schrieb [Nationalrat Christoph Mörgeli], das einzig nachhaltige an olympischen Spielen seien Schulden und Defizite.

  27. NZZ: Tourismusabgabegesetz: Offene Rechnungen im Bündner Tourismus

    Sollten sie diese nicht erbringen und würde das Tourismusförderungsgesetz abgelehnt, könnte dies Auswirkungen auf die Olympia-Abstimmung haben, denn am 3. März sind St. Moritz und Davos ihrerseits auf die Solidarität der anderen Regionen angewiesen. «Ohne Ja zum TAG gibt’s keine Olympischen Spiele», so fasste Jürg Michel, Gewerbeverbandsdirektor und früherer FDP-Nationalrat, die Ausgangslage kurz und bündig zusammen.

    Tages-Anzeiger: Steuergelder für Olympiakampagne?

    ludwig-hartmann.de: Anfrage: Liquidationseröffnungsbilanz und Jahresabschluss 2011 der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH

  28. sda: Winterspiele in Graubünden: Bundesrat bleibt in der Olympia-Spur

    «Sollte im Rahmen der Ausarbeitung des Bewerbungsdossiers festgestellt werden, dass eine Milliarde Franken des Bundes nicht ausreichen, so wird der Bundesrat seine Unterstützung für das Projekt zurückziehen,» heisst es in der Botschaft.
    […]
    Nicht berücksichtigt sind die Kosten für die Verkehrsinfrastruktur und Sicherheit, die nicht direkt dem Veranstalter zugewiesen werden können. Diese werden auf 1,55 Milliarden geschätzt. Die Sicherheitskosten soll grundsätzlich der Kanton Graubünden tragen.

  29. sda: Keine Chance für Tourismusabgabe

    Nun gibt es Stimmen, denen zufolge nach dem Nein zum TAG die Abstimmung über die Kandidatur Graubündens für die Olympischen Winterspiele 2022 im März nächsten Jahres schwer zu gewinnen sein wird. […] Davos und das Oberengadin als Olympia-Austragungsorte verwarfen die Tourismusabgabe. Sie könnten dafür im März die Quittung erhalten.

    nolympia.de: Spenden für NOlympia

  30. SP Graubünden: Fraktion verlangt Alternativkonzept zu Olympia

    * Statt einer Olympiakandidatur sind gezielte Strukturprogramme zur Entwicklung des Bündner Tourismus und der übrigen Wirtschaft sowie zur Erneuerung der Verkehrs­infrastrukturen auszuarbeiten;
    * diese Programme müssen allen Regionen Graubündens zugutekommen sowie mittel- und langfristig eine nachhaltige Wirkung in ihren drei Dimensionen entfalten;
    * zur Förderung des Sports, insbesondere des Jugend- und Breitensports, sind eigene Programme vorzusehen
    * die auszuarbeitenden Programme dürfen maximal die von der Regierung für Olym­pische Spiele reservierten Finanzmittel von 300 Millionen Franken beanspruchen

    Davoser Zeitung: Der Bund investiert 1 Milliarde auch ohne Olympia

  31. suedostschweiz.ch: Olympia-Umfrage: Gegner und Befürworter liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen

    Am kritischsten sind die Stimmberechtigten ausgerechnet im Bezirk Prättigau-Davos, wo mit Davos einer der beiden Olympiaaustragungsorte liegt. Im gesamten Bezirk würden aktuell nur 35 Prozent für eine Olympiakandidatur stimmen. In den Bezirken Inn und Maloja (ohne Bergell), wo sich mit St. Moritz der zweite Austragungsort befindet, sind die Olympiabefürworter mit 52 Prozent hingegen in der Überzahl.

    DRS, Regionaljournal Graubünden: Patt! Olympia 2022 steht auf der Kippe

    suedostschweiz.ch: Mit zunehmendem Alter erlahmt Begeisterung für Olympia

  32. newsinenglish.no: Oslo 2022: Referendum set over Olympic bid

    Taxpayers in Oslo are going to get a rare chance to vote on an issue that involves billions of their tax money

    newsinenglish.no: Olympic vote may exclude foreigners

    Meanwhile, officials at Oslo’s metropolitan public transportation system, Ruter, have raised another red flag over holding an Olympics in Oslo. They advise against it, unless massive improvements are made to the metro lines serving Holmenkollen […] and other areas around the capital. They lack capacity to carry the thousands of people who would be trying to get up to the sporting events, pointing to the problems that occurred when Oslo hosted last year’s Nordic Skiing World Championships at Holmenkollen.

    olympia-nein.ch: Wer zahlt das Olympia-Defizit?

    Einerseits habe die Bündner Regierung erklärt, dass der Bund generell Finanzierung und Risiko für Organisation und Durchführung der Spiele übernehme, andererseits habe der Bundesrat erklärt, er decke alles – bis zu einer Milliarde.

    dpa: Olympia-Bürgerbegehren: 29 000 Unterschriften fehlen noch

  33. Südtirol Online vom 2.12.12: Olympia 2022: Südtirol winkt ab
    http://www.stol.it/Artikel/Sport-im-Ueberblick/Vermischtes/Olympia-2022-Suedtirol-winkt-ab
    „[…] Zu teuer, zu aufwändig und die Chancen, den Zuschlag zu bekommen, seien minimal, so Durnwalder gegenüber der Tageszeitung „Dolomiten“. Auf Südtirol kämen bei einer Austragung der Spiele Kosten in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro zu, schätzt der Landeshauptmann.“

    Das Allgäu Online vom 8.12.12: FDP: Oberstdorf soll Austragungsort für Olympia 2022 werden
    http://www.all-in.de/nachrichten/allgaeu/ticker/rsaradio/RSA-Radio-wintersport-nordisch-bewerbung-fdp-FDP-Oberstdorf-soll-Austragungsort-fuer-Olympia-2022-werden;art9573,1240454
    „Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Thomae möchte den Nordischen Teil der Winterspiele 2022 nach Oberstdorf holen, nachdem der Deutsche Olympische Sportbund eine erneute Bewerbung Münchens um die Winterspiele begrüßen würde.“

  34. Sonntagsblick: SVP-Amstutz stellt Bündnern Ultimatum – Olympia droht frühes Aus

    «Um ein solches Projekt zum Fliegen zu bringen, braucht es ein stabiles Fundament. Und das Fundament ist die Bevölkerung des Kantons Graubünden.» «Es braucht deshalb jetzt rasch einen gemeinsamen Auftritt der ganzen Bündner Regierung. Und danach klare Volksentscheide im Bereich von 60 Prozent Zustimmung von Davos, St. Moritz sowie im ganzen Kanton Graubünden.»
    […]
    «Ohne eindeutige Mehrheit der Bündner wird die SVP das Projekt bodigen

  35. Dominik Hutter in der SZ: Ude rechnet nicht mit einem einstimmigen Votum des DOSB

    Wer noch zu eigenen Lebzeiten eine Kandidatur Hamburgs oder Berlins um Sommerspiele erleben wolle, ‚muss eine deutsche Wintersport-Bewerbung verhindern‘, erklärte Ude am Freitag.
    […]
    Zudem gelte es, Schwächen im vorliegenden Konzept zu überarbeiten. Das Gut Schwaiganger etwa, auf dem bei ‚München 2018‘ Langlauf und Biathlon stattfinden sollten, das aber zu den schneeärmsten Bereichen des Landkreises Garmisch-Partenkirchen zählt.
    […]
    Unter den bisherigen Bewerbern für 2022 finde sich kein potenter Wirtschaftsraum mit besten Verbindungen zum IOC

    olympia-nein.ch: Die Olympia-Nein-Kampagne ist transparent finanziert

  36. NZZ: «Kleine Spiele» sind kein Thema mehr – Bündner Bürgerliche im Olympia-Fieber

    Vereinssprecher Christian Gartmann räumte mit der Mär der «kleinen Spiele» auf. «Es wird kleinere Spiele geben, als es sie in der Vergangenheit gab, aber kleine Olympische Spiele; so etwas gibt es nicht
    […]
    Am wichtigsten aber – das wisse sie aus persönlichen Gesprächen – sei den Befürwortern die Kanalisierung von Bundessubventionen nach Graubünden. Tatsächlich erinnerte FDP-Ständerat Martin Schmid vor den Medien daran, dass jeder Bündner Investitionsfranken mit fünf Franken des Bundes ergänzt werde.

    Tageswoche: Olympia im Bünderland: Der Traum von einem neuen Land

    Bis zu zwei Generationen könnten den Boden nicht mehr bewirtschaften

    nolympia.de: Die Zukunft des Skirennens?

  37. Pingback: Olympia 2022 in Graubünden: Paradies für Geber und Nehmer : sport and politics

  38. Thomas Schmidt in Münchner Merkur vom 14.01.2013 (Print):

    Weniger als 10.000 Unterschriften: „Olympia-Begehren vor dem Scheitern“

    „[…] Bis Dienstag wollte die Initiative „München Pro 2022“ 35000 Unterschriften für den Bürgerentscheid sammeln. Doch bis gestern kamen kaum 10000 zusammen.
    […]
    Zudem gibt es zwischen Schmidbauer und OB Christian Ude keine Streit über die Notwendigkeit einer Bürgerbeteiligung. Zoff gibt es nur über den Zeitplan. Schmidbauer will im April abstimmen lassen, Ude erst im November. Bei solchen Feinheiten ist es schwierig, das Wahlvolk zu mobilisieren – selbst wenn die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt entscheidend sein könnte für Münchens Chancen. Kommt das Begehren zu früh, sind viele Fragen noch offen: Die Finanzierung der Bewerbung, die Haltung des Sports, wer sind die Konkurrenten? Kommt das Begehren zu spät, ist die Zeit für eine ordentliche Kandidatur gefährlich knapp.
    […]
    Es ist ein schmaler Grat, auf dem Politiker und Sportfunktionäre mit jeweils ganz eigenen Interessen wandeln.

    Schmidbauer kämpft derweilen mit handfesten Schwierigkeiten. […] „Uns fehlt hinten und vorne das Geld“ gesteht Schmidbauer.“

  39. Pingback: Olympia 2022 in München und davor Global X-Games? « FunTas Blog

  40. SZ: SPD verspricht Bentele sicheren Listenplatz

    Laut Pfaffmann soll Bentele sich auch für eine neue Olympia-Kandidatur einbringen. Der Gesamtvorstand der Münchner SPD habe kürzlich ’nahezu einstimmig‘ beschlossen, dass die Stadt sich nach der gescheiterten Kandidatur für 2018 um die Winterspiele 2022 bewerben solle. ‚Der Oberbürgermeister wird aufgefordert, die Gespräche mit dem Deutschen Olympischen Sportbund zu intensivieren‘, sagte Pfaffmann. Bentele solle sich mit der sportpolitischen Sprecherin im Stadtrat, Verena Dietl, ‚an die Spitze der Bewegung stellen‘.

  41. Rathaus-Umschau (S. 3): OB Ude appelliert an Olympia-Freunde: „Nicht ins eigene Knie schießen!“

    Der Zeitplan für den Bürgerentscheid sei mit dem DOSB abgestimmt und stelle sicher, dass bis zum Tag des Bürgerentscheids, dem 10. November 2013, alle entscheidungserheblichen Fragen geklärt werden können, von etwaigen Korrekturen des Sportstättenkonzepts durch Wintersportverbände und DOSB über die Haltung des deutschen Sports bis zur Unterstützung durch die deutsche Wirtschaft und den Erfolgsaussichten aufgrund der endgültigen Bewerberlage.

  42. Christian Böhm in der Welt: „Überflüssig wie ein Kropf“

    Dominik Hutter in der SZ (Printausgabe vom 05.02.): Ude attackiert CSU-Kampagne

    Der Gescholtene zeigt sich empört über die „Großschnäuzigkeit“ Udes, dem bürgerliches Engagement offenbar völlig gleichgültig sei. „Er soll vor seiner eigenen Haustür kehren“, schimpft Schmidbauer, der dem OB vorwirft, die Unterschriftensammlung zu sabotieren.
    […]
    „Wir geben nicht auf“, erklärt Schmidbauer, der […] allerdings [einräumt], bislang erst rund 10 000 Unterschriften gesammelt zu haben – nicht einmal ein Drittel dessen, was für einen Bürgerentscheid erforderlich ist.

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