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Das Olympische Bildungsmagazin

München 2018: das Sportstättenkonzept

Zur Info: Das aktuelle Sportstättenkonzept der tapsigen Münchner Olympiabewerber ist sicher allgemein von Interesse. Garmisch-Partenkirchen ist in diesem Konzept übrigens noch dabei :)

Mit anderen Präsentationstools hatte ich zuletzt kein Glück, einige Leser haben sich beschwert. Mal sehen, ob es mit Slideshare besser läuft. (Für mangelnde technische Ausstattung der Leser-Computer bzw. langsame Internetverbindungen kann ich aber nichts.)

  • die aktuelle Presseübersicht zum Bewerberstadl, erstellt von Ralf
  • München 2018
  • NOlympia 2018
  • Nolympia, mit einem „kritischen Olympialexikon“, was eine gute Idee ist (Mist, ich wollte längst ein Wiki dazu anlegen), wobei in etlichen Texten nachgebessert werden müsste (inhaltlich und juristisch). Und siehe, während ich das schreibe, fällt mir auf, dass das Lexikon offline ist. Würde mich nicht wundern, wenn es juristische Komplikationen gab. (Nachtrag, 12.48 Uhr: Jetzt ist es wieder da.)

Zum Thema olympische Nachnutzung zwei Lese- bzw. Hörbefehle:


78 Gedanken zu „München 2018: das Sportstättenkonzept“

  1. Jetzt ist es in der Tat wieder da. Wahrscheinlich hat Wolfgang Zängl vorhin gerade am Lexikon gebastelt und es war deshalb nicht verfügbar. Who knows.

    Warum sollte die Bewerbergesellschaft, die totaltransparente, einfach so, proaktiv, ein Sportstättenkonzept veröffentlichen? Du machst Witze!?

    Diejenigen, die sich interessieren, haben es sich besorgt.

  2. @ Jens:
    Sollten natürlich rhetorische Fragen sein! ;-)

    Ich kenne die meisten Folien von einem Vortrag an der TU München.

    Bietet das Präsentationstool irgendeine Möglichkeit, an die zugehörige pdf-Datei zu kommen? Oder könntest Du dieses evtl. noch alternativ anbieten?

  3. Lieber Jens Weinreich,
    im Vorwort meines Kritischen Olympischen Lexikons habe ich Ihnen und Thomas Kistner und den anderen kritischen Journalisten explizit gedankt, da es sonst nicht in der kurzen Zeit hätte entstehen können. Außerdem schätze ich diese inhaltlichen Beiträge sehr.
    Das Lexikon war am Wochenende öfter offline, weil ich die letzten Korrekturen eingegeben habe. Bis jetzt gab es keine sonstigen Komplikationen. (Wir haben auch einen guten Rechtsanwalt.)
    Herzlichen Gruß
    Wolfgang Zängl

  4. Merkur: Wirbel um Bogner-Interview

    Bogner bezeichnet es dort als Aufgabe der Gemeinde, die notwendigen Flächen zu sichern. Diese müsse jetzt ihre Aufgabe erfüllen, betont er. Dabei hat sich doch längst die Staatsregierung eingeschaltet, weil die Verhandlungen des Marktes nicht vorankamen.
    […]
    Das Interview habe bereits vor einigen Tagen stattgefunden, erklärt Färber zu Bogners Äußerungen.

  5. gruene-muenchen.de (30.07.): Weit entfernt von der Idee friedlicher Spiele – IOC lässt sich von Dow Chemical sponsern

    „Das IOC hatte sich 1915 aus dem Wunsch heraus gegründet, mit friedlichen, sportlichen Wettkämpfen zur Völkerverständigung beizutragen.Die Olympische Charta selbst benennt es als ausdrückliche Aufgabe des IOC, sich an Aktionen zur Förderung des Friedens zu beteiligen (Regel 2 Nr. 4). Dieser Grundgedanke wird durch die die finanzielle Beteiligung von Dow Chemical am IOC vollkommen konterkariert. Pierre de Coubertin […] würde sich im Grabe umdrehen.“
    […]
    Eher stelle sich nach Ansicht der Vorsitzenden die Frage, ob und wieweit eine Zusammenarbeit mit dem IOC dann überhaupt möglich sein kann.

  6. AZ: Olympia 2018: Öko-Spiele? NolympiJa!

    Nun ist sich die Grünen-Stadtratsfraktion auch nicht einig zu Olympia. Deshalb haben Sabine Krieger und Jutta Koller die Pro-Internetseite quasi im Alleingang auf den Weg gebracht. […] Auf ihrer Seite versuchen sie, die Argumente der Gegner manchmal auch mit dünnen Argumenten zu entkräften, wie: Die Schneekanonen seien eh da.
    […]
    Eine Klausur des Garmischer Gemeinderates brachte gestern auch keinen Durchbruch. Die Fraktionen fordern, dass der Freistaat eine Sicherheitsleistung oder Kaution für nur temporär genutzte Privatgrundstücke hinterlegen soll.

    olympija.de

  7. Merkur: Olympia: Doch ein Ratsbegehren?

    Ob die Bürger diese Überzeugung teilen, das möchten die Fraktionsvorsitzenden von CSU und SPD, Elisabeth Koch und Sigrid Meierhofer, von ihnen wissen: Sie fordern erneut ein Ratsbegehren.
    […]
    Koch vertritt die Meinung, die Parteien sollten die Leute vor Ort nicht bloß „mitnehmen, sondern sie mitentscheiden lassen“. Im Gegensatz zu ihrem Kollegen Peter Samstag (CSB) – beide sind übrigens Rechtsanwälte – hält sie ein Ratsbegehren trotz aller Verträge für zulässig. Eine Diskussion, die dann überflüssig wäre, sollte das Netzwerk NOlympia das angekündigte Bürgerbegehren starten. Die Staatskanzlei wollte sich zu einer Zulässigkeit vorerst nicht äußern.

    Merkur: Olympiabewerbung 2018: Friede zwischen den Fraktionen

    Dominik Hutter in der SZ: Grüne gegen Grüne

  8. SZ (Printausgabe vom 04.08.): Sportfunktionär Michael Vesper lobt die Olympiabewerbung als vorbildlich, der Grünen-Landtagsabgeordnete Ludwig Hartmann hält sie für zu teuer und schädlich – ein Streitgespräch

    SZ: Warum sollen eigentlich die Münchner das Garmischer Defizit mitbezahlen?

    Vesper: Sollen sie gar nicht. Das Budget gliedert sich auf in Infrastruktur und Organisation. Straßen oder die Ertüchtigung der Bahnlinie zwischen München und Garmisch werden natürlich aus öffentlichen Mitteln gezahlt. […] Die Mittel, die man braucht, um die Spiele selbst zu organisieren, werden gedeckt aus Zuschüssen des IOC, aus Vermarktung, Fernsehgeldern, Lizenzerträgen und Eintrittskarten. Das wird am Ende eine schwarze Null geben.
    […]
    Vesper: Das Budget des Organisationskomitees ist ohne öffentliche Mittel geplant.

    Hartmann: …geplant!

    Vesper: Was denn sonst? Wir haben die Spiele ja noch nicht durchgeführt.
    […]
    Hartmann: Ich finde es traurig, dass all die Klimaschutzmaßnahmen aus dem Konzept wie Gebäudesanierungen nur im Zuge einer solchen Bewerbung kommen, die ja auch einen gewaltigen Schaden hinterlässt. Das ist doch absurd. Ich mache erst etwas kaputt, um dann den Schaden wieder gutzumachen.

    Vesper: Was für einen Schaden denn? Das sind klimafaire Spiele.

    SZ (Printausgabe vom 04.08.): Mehr Demut erwünscht

    Meierhofer macht deutlich, was sie von Schmid erwartet: ‚mehr Demut‘ im Umgang mit den Bürgern. Eitelkeiten dürften keine Rolle mehr spielen, mit Grundstückseigentümern, die ein Gespräch mit ihm ablehnen, solle ausschließlich Staatskanzlei-Chef Siegfried Schneider verhandeln.
    […]
    Aus Teilnehmerkreisen war zu erfahren, dass in der Gemeindeverwaltung bei der jetzigen Planung mit Kosten deutlich unter zehn Millionen Euro für die Winterspiele gerechnet wird.

  9. Hans-Uli Thierer im Zollern-Alb-Kurier: Bockige Bauern – und mehr

    Im Ernst: Es ist das weltweite Image, das den christsozialen Ministerpräsidenten und den sozialdemokratischen Oberbürgermeister eine Zweckheirat eingehen ließ, die nun freilich schon kurz nach Münchens Kür zum Kandidaten für die Winterspiele 2018 zur Notehe geworden ist.
    […]
    Die Rebellion im Werdenfelser Land ist ein Protest der politischen Moderne. Er resultiert aus dem Umstand, dass sich Widerstand gegen Großprojekte heutzutage überall erhebt, weil die Zeiten vorbei sind, in denen oben gefasste Beschlüsse unten schweigend umgesetzt werden und höchstens der Stammtisch stänkert. […] In dieser Gegenwart sind Teile der Politik, vor allem die Volksparteien, noch nicht angekommen.

  10. Dieter Janecek im Focus-Interview: „Was man liebt, betoniert man nicht“

    Tatsache ist doch, dass entgegen der Propaganda der Bewerbergesellschaft gerade mal gut die Hälfte der benötigten Sportstätten überhaupt vorhanden ist. Tatsache ist, dass über die Köpfe der Menschen hinweg geplant wird mit einem Höchstmaß an Arroganz und Überheblichkeit. Da stimmt einfach vieles nicht und ist intransparent, die Finanzierung ist nicht geklärt, es drohen hohe Risiken für die Kommunen, Garmisch ist bereits hoch verschuldet.
    […]
    Auch München hat nach 1972 noch jahrelang Schulden abbezahlt.
    […]
    Als wir vor zwei Jahren angefangen haben, Kritik am Projekt Olympia 2018 zu äußern, sind wir noch von vielen verlacht worden. Angeblich lagen nach Angaben der Bewerber die Zustimmungsraten damals nahe 90 Prozent. Heute sind wir auf Augenhöhe und die Bewergesellschaft ist stark in die Defensive geraten.
    […]
    Wenn Olympische Winterspiele überhaupt eine Zukunft haben wollen, müssen sie sich den Bedingungen vor Ort anpassen, nicht umgekehrt.

    Florian Festl im Focus: Dagegen sein ist alles

    Wie einer der Indianer auf Vancouver Island fühlt er sich, sagt er. Wie ein Ureinwohner, der schon lange da war, bevor die Eindringlinge mit ihren neuen Ideen kamen.
    […]
    22 Euro wurden den Eigentümern für jeden Quadratmeter versprochen, den sie für Olympia ausleihen. Im nächsten Brief waren es noch 22 Cent – ein verrutschtes Komma nur, aber auch ein Sinnbild für die verkorkste Kommunikation.

  11. lustig finde ich daran ja vor allem den folgenden satz:

    aber ähnlich wie an den Flughäfen hoffen wir auf das Verständnis der Menschen

    gerade die flüssigkeitenregelung an flughäfen dürfte ja nun wirklich eine der lächerlichsten, unverstandensten und unpopulärsten regelungen aller zeiten sein. aber den offiziellen getränkelieferanten des ioc wird es freuen. bei spon hatten sie die meldung denn auch ganz zufällig mit einer meldung über die vergrößerung der ticketanzahl durch aufspaltung in noch mehr „sessions“ amalgamiert.

  12. Merkur: Ude besucht Olympia-Wiesen

    Ude bezeichnete es im Gespräch mit Schmid als „witzig“, dass Bürger in Garmisch-Partenkirchen klagen, sie müssten die Last der Spiele tragen, während andere Orte klagen, dass sie von diesem „gigantischen Kuchen“ nichts abhaben dürften.

    Hochmut kommt vor dem …

  13. Handelsblatt: Britische Konzerne füllen die Kassen der Olympia-Macher

    Längst sind die Kosten aus dem Ruder gelaufen: Plante London 2005 noch mit 2,9 Mrd. Euro, so beläuft sich das aktuelle Budget auf 10,4 Mrd. Euro. […] „Städte, die sich um Olympia bewerben, setzen die Investitionen fast immer viel zu niedrig an.“
    […]
    Die Spiele bringen zwar Milliardeneinnahmen. Doch kaum ein Ökonom erwartet, dass sie die Kosten wieder einspielen.

  14. Merkur: Alles ist Gut

    Am Parkplatz des Olympia-Eissportzentrums blickt Ude kurz auf die Mitbewerber in Südkorea und Frankreich. Es gebe auch dort Probleme, erzählt er. Aber die Bewerber dort könnten sich die Hände reiben, dass in Bayern „jedes Haar in der Suppe“ ein „gigantisches Medienecho“ hervorrufe.

  15. dradio.de: mp3-Datei:

    Münchens Olympia-Chancen – Gespräch mit Jens Weinreich, Sportjournalist
    Sendezeit: 05.08.2010 19:40
    Autor: Schulz, Friederike
    Programm: Deutschlandfunk
    Sendung: DLF-Magazin
    Länge: 05:54 Minuten

    Michael Watzke für dradio.de: mp3-Datei:

    Olympia – Grundstückspoker in Garmisch-Partenkirchen
    Sendezeit: 05.08.2010 19:35
    Autor: Watzke,Michael
    Programm: Deutschlandfunk
    Sendung: DLF-Magazin
    Länge: 05:01 Minuten

  16. Richtig großartig finde ich die Prosa unter der Überschrift „Schutz natürlicher Lebensgrundlagen“ auf der vorletzten Seite des „Konzepts“.

    Bestimmt hilft München 2018 auch gegen Haarausfall und zu klein geratene primäre Geschlechtsmerkmale. Muss gleich mal in den Briefkasten schauen..

  17. Matthias Kristlbauer im Merkur: Olympia-Vertrag: München im Griff des IOC

    Der Anteil, den Lausanne an Einnahmen aus Marketing und Fernsehrechten dem Organisationskomitee zur Verfügung stellt, „liegt im alleinigen Ermessen des IOC“, heißt es im Vertrag für die Spiele 2014 – und wird es auch 2018 heißen.
    […]
    Zudem darf das IOC seine Zuweisungen um bis zu 25 Prozent kürzen, sollte die Stadt nicht alle Verpflichtungen erfüllen.

    Auch in puncto Steuern bedingt sich das IOC Sonderrechte aus – es will nämlich keine zahlen. Das sollen die Stadt und das Organisationskomitee übernehmen.
    […]
    Nicht zuletzt darf das IOC der Stadt die Spiele entziehen, also den Vertrag einseitig beenden. Für diesen Fall muss die Stadt von vornherein zusichern, auf Entschädigung oder Schadenersatz zu verzichten.

    Katja Riedel in der SZ: Olympia-Gegnerin das Auto beschädigt

    Jetzt haben Unbekannte die Windschutzscheibe des Autos von Grundeigentümerin Anna-Maria Reindl eingeschlagen, wie diese selbst berichtete.
    […]
    Die Gemeinde will jedoch am bisherigen Bauplatz für ein olympisches Dorf festhalten. Nach Angaben Reindls fühlen sich die Grundeigentümer jetzt getäuscht.

  18. Silke Lode und Christian Krügel in der SZ (Printausgabe vom 07.08.): ‚Es fehlt ein Schlachtplan für die Spiele‘ – Frühere Olympiasieger kritisieren die schlechte Kommunikation der Bewerbungsgesellschaft und der Stadt

    In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung werfen die Olympia-Sieger Klaus Wolfermann, Erhard Keller und Manfred Schnelldorfer den Verantwortlichen mangelnde Organisation und Koordination sowie katastrophale Kommunikation mit allen Beteiligten vor.
    […]
    ‚Eine Verbindung zwischen der Bewerbung und dem Sport sehe ich überhaupt nicht‘, sagt Manfred Schnelldorfer, der 1964 Gold im Eiskunstlauf gewann.
    […]
    Die Stadt streiche Leistungssportlern Trainingsmöglichkeiten, die Bewerbungsgesellschaft überlasse ihre Werbeträger ohne Konzept sich selbst, eine offene und faire Auseinandersetzung mit Skeptikern finde nicht statt.

  19. Andreas Liebmann und Silke Lode in der SZ: Schlechte Verbindung – Viele Vereine fühlen sich bei der Olympiabewerbung übergangen

    ‚Die Vereine wollten Autoaufkleber an ihre Mitglieder verteilen. Die Bewerbungsgesellschaft hat das zurückgewiesen, weil zunächst geprüft werden müsse, ob nicht nur auf Fahrzeugen des Sponsors BMW solche Werbung kleben darf.‘
    […]
    Mario Schmidbauer, der sich in der CSU um Sportpolitik kümmert, weiß aus Gesprächen, dass die Vereine ‚gerne mehr für den olympischen Gedanken‘ tun würden – ‚aber sie kriegen keine Antwort‘.

    Katrin Schuster für „der Freitag“: Ludwig Hartmann – Fesch und wählbar

    Da regt er sich wieder, der bäuerliche Widerstand gegen das leibeigenschaftliche Gebaren von denen da oben.

  20. tagesspiegel: Manfred von Richthofen: „München 2018 muss Zuschuss erhalten“

    …Sollte die Bewerbungsgesellschaft München nicht ausreichend Sponsorengelder akquirieren können, muss es aus meiner Sicht staatliche Zuschüsse geben. In der jetzigen finanzpolitischen Situation des Bundes und der Länder wird dies jedoch ein komplizierter Hürdenlauf.
    …Sollte ein deutscher Bewerber zum dritten Mal in Folge durchfallen, wäre das auf jeden Fall ein Grund für eine fundierte Fehleranalyse.

  21. olympische winterspiele scheinen an (relativ) offene und demokratische gesellschaften mit gut ausgebauter wintersport-infrastruktur und entwickeltem bürgerengagement schlecht verkäuflich zu sein.
    dradio.de: Thomas Kistner im Gespräch

    „Die deutsche Bewerbung hat aus geopolitischer Sicht keine großen Chancen“, sagt Sportjournalist Thomas Kistner von der Süddeutschen Zeitung. Er glaubt, dass der Frontmann der Bewerbung, Willy Bogner, nicht mehr groß in Erscheinung treten wird und stellt bei der Politik schon erste Rückzugserscheinungen fest: „Man muss sich schon präpieren dafür, dass die ganze Sache schief geht.“

    daß es nicht ratsam ist, olympische spiele an undemokratische gesellschaften zu verkaufen, erläutert am beispiel pekings auf
    dradio.de Grit Hartmann: Zwei Jahre nach den Spielen von Peking schaut das IOC weiter weg

    Am 08.08.2008 wurden die ersten Olympischen Sommerspiele in China eröffnet. Peking wollte sich stellvertretend für das gesamte Reich der Mitte weltoffen, fortschrittlich und den großen Industrienationen gleichwertig präsentieren. Doch Pressezensur, Menschenrechtsverletzungen, tibetische Unruhen und Zwangsumsiedelungen warfen Schatten auf diese Spiele. Auch, weil das Internationale Olympische Komitee kleinlaut und ohne Rückgrat auftrat.

  22. SZ (11.08.): Garmischer Grundstückspuzzle

    Das olympische Dorf könnte also, wie Bürgermeister Thomas Schmid wiederholt hat anklingen lassen, in die Höhe statt wie geplant in die Breite gebaut werden. Das Gemeindeland, die wenigen bisher zugesagten Flächen von Bürgern und ein Bahngelände würden in diesem Fall ausreichen
    […]
    Bis Ende der Woche wollen die Bauern alle Grundstücksbesitzer auf ihrer Seite haben. ‚Wenn ihnen das tatsächlich gelingt, dann ist das das definitive Ende von Schmids bisherigen Planungen‘, sagt der Insider.
    […]
    Noch nicht gesichert sind zum Beispiel die Halfpipe-Wettbewerbe am Hausberg.

    Merkur (11.08.): Olympia 2018: Bund Naturschutz fährt schwerstes Geschütz auf

    „So harmlos, wie uns immer weisgemacht werden will, läuft Olympia auch in München nicht ab“, sagt der Chef der Kreisgruppe Christian Hirneis. „Es drohen massive Abholzungen.“ Am 20. August soll es eine Auftaktpressekonferenz geben.
    […]
    Eine Unterschriftenaktion beweise, dass die Stimmung gekippt sei, es mittlerweile mehr Olympia-Gegner als – Befürworter gebe. Die Zahlen, die Doering auftischte, scheinen das zu belegen. Bislang hätten 3000 Bürger, davon allen mehr als 1800 aus Garmisch-Partenkirchen ihr Nein zu Olympia bekundet. Und ein Ende der Flut ist nicht in Sicht.
    […]
    Doering präferiert allerdings ein Ratsbegehren. […] Sollte der Vorstoß erneut scheitern, will der Bund Naturschutz doch ein Bürgerbegehren auf den Weg bringen.

    Merkur (11.08.): Olympia 2018: Land- und Golfclub droht offen mit Bürgerbegehren

    Am Ende droht der gemeinnützige Verein mit einem Bürgerbegehren und Demonstrationen. Und die Mitglieder, ihre Familien und alle ortsansässigen Golfer würden sich fortan gegen die Olympia-Bewerbung aussprechen, sollte das „Snow Village“ auf der Golfanlage geplant werden.

    BR: Olympiagegner lassen nicht locker

    Thomas Bach im FAZ-Interview (09.08.): „Ich beneide die Jugendlichen in Singapur“

    Sie können nicht verhindern, dass sich Teile der veröffentlichten Meinung nur auf einen Ausschnitt konzentrieren.
    […]
    Das zeigt die Dimension. 2000 Unterschriften nach zwei oder drei Wochen, von denen man nicht einmal weiß, woher die kommen. Und auf der anderen Seite 70 Prozent Zustimmung durch eine unabhängige Meinungsumfrage.
    […]
    Zu glauben, dass sich 40 Jahre nach Agent Orange der Konzern Dow Chemical durch die Olympischen Ringe von einem schlechten Image befreien möchte – das halte ich für abwegig. Das wäre ihnen doch schon früher eingefallen.

    Sebastian Kemnitzer im Stern (10.08.): Garmisch rebelliert gegen Olympia

    Einige wollen mit dem Bürgermeister kein Wort mehr wechseln, sie haben nach Informationen von stern.de deswegen vor wenigen Tagen sogar einen Anwalt eingeschaltet. Per Brief wollen sie Bürgermeister Schmid auffordern, in Zukunft Gesprächsversuche zu unterlassen.

    Handelsblatt (09.08.): Allianz gibt Münchens Olympiabewerbung neuen Schub

    Dominik Hutter in der SZ (10.08.): Eine Allianz für Olympia

    Zwar belege die Fußball-WM 2006, dass Sportgroßveranstaltungen „gewisse positive Auswirkungen“ mit sich brächten. Verlässliche Aussagen für in der Zukunft liegende Veranstaltungen seien aber „eher nicht erzielbar“, steht in der Antwort von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) auf einen Fragenkatalog des FDP-Bundestagsabgeordneten Sebastian Körber. Für derartige Prognosen fehle schlicht die wissenschaftliche Grundlage.

    Merkur (08.08.): Ga und Pa mit Hitler-Bärtchen

    Merkur (09.08.): Übergriffe beschädigen Außendarstellung

    sid (08.08.): IOC berät über Crosslauf bei Winterspielen 2018

    dpa (08.08.): Pyeongchang setzt auf neuen Sportdirektor

  23. Leserbrief von Altoberbürgermeister Hans-Jochen Vogel in der SZ (09.08.): U-Bahn auch ohne Olympia

    Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Olympia-Bewerbung für das Jahr 2018 ist mehrfach die Behauptung aufgestellt worden, München habe dank der Olympischen Spiele 1972 ‚auch endlich eine U-Bahn‘ bekommen. Gelegentlich ist diese Behauptung auch auf die S-Bahn ausgedehnt worden. Beide Behauptungen sind unzutreffend. Der Bau der U-Bahn ist mit dem ersten Spatenstich bereits am 1. Februar 1965 – also elf Monate vor der Bewerbung um die Spiele – begonnen worden. Auch die Finanzierung der ersten Nord-Süd-Strecke war insgesamt schon gesichert.

    Heiner Effern in der SZ (12.08.): Weiger: ‚Heimatliebe statt Patriotismus‘

    ‚Das Problem sind nicht etwa ein paar störrische Bauern, das Problem ist die Größe der Veranstaltung. Viele Garmisch-Partenkirchner wollen keine Verstädterung ihres Heimatortes‘

  24. Gerd Braune in der FR (08.08.): Winterspiele von Vancouver – Ein gemischtes Vermächtnis

    Der Etat für ihre Durchführung belief sich auf 1,76 Milliarden Kanadische Dollar, damals rund 1,15 Milliarden Euro. Die Finanzkrise 08/09 hatte die Hoffnung platzen lassen, die Spiele mit einem Plus abschließen zu können. Ein ausgeglichener Haushalt wird wohl nur mit Geld vom Internationalen Olympischen Komitee erreicht. Das IOC hatte erstmals in seiner Geschichte einen Fonds eingerichtet, um im Fall eines Defizits helfen zu können.
    […]
    Neubau und Erneuerung von Sportstätten kosteten British Columbia und Kanada knapp 600 Millionen Dollar (rund 390 Mio Euro). Die Sicherheitskosten, anfangs mit 175 Millionen Dollar veranschlagt, summierten sich letztlich auf 900 Millionen Dollar. Die Provinz British Columbia gab für Sportstättenbau und Durchführung der Spiele 925 Millionen Dollar aus − 600 Millionen waren bei der Bewerbung 2002 als Zielmarke genannt worden.
    […]
    Kathy Corrigan, Abgeordnete der sozialdemokratischen Opposition im Provinzparlament, kritisiert, dass durch die Vielzahl der Budgets ein wirklicher Überblick über die Kosten nicht möglich sei: „Wir werden niemals die Antwort bekommen, wie teuer die Spiele für den Steuerzahler wirklich waren.“
    […]
    Wenn weitere Analysen dies bestätigten, so Professor Stewart, „haben die Bewohner British Columbias sechs Milliarden Dollar ausgegeben, um eine gigantische Party für sich zu veranstalten – und damit ausländische Touristen und ihre dringend benötigten Urlaubs-Dollar abgeschreckt“.

  25. tagesspiegel: Annette Kögel, Franziska Ehlert: Kanada. Olympischer Funkenschlag

    „Man sieht immer noch Olympia-Shirts und Kühlschrankmagneten in den Geschäften“, sagt die sportbegeisterte Schülerin Florence Ng, „aber der Preis ist stark herabgesetzt. Wenn die Leute jetzt über die Spiele reden, dann in Verbindung mit der neuen Steuer, die der Premierminister von British Columbia gerade verkündet hat“, sagt die Paralympics-Nachwuchsjournalistin.

  26. Heiner Effern in der SZ: Umweltkonzept für Olympia 2018 – Vage Versprechen

    Sollten diese Vorhaben von den internen Gremien der Bewerber abgesegnet werden, würde die öffentliche Hand wohl mehr als 100 Millionen Euro zuschießen müssen
    […]
    Zählt man die Kostenschätzungen für die 18 Leitprojekte im Umweltkonzept mit Stand vom 3. August zusammen, kommt man auf etwa 115 Millionen Euro. Mit circa zehn Millionen Euro soll sich das Organisationskomitee beteiligen
    […]
    Ein anderes Beispiel ist das vom DAV mit initiierte Projekt „Natur, Kulturerbe und Bildung“ […] Acht Millionen Euro sind nach Ansicht des DAV dafür nötig […] In der letzten Sitzung der Fachkommission, die nach Auskunft der Bewerbungsgesellschaft künftig nicht mehr einberufen wird, gab es aber nur eine Zusage über eine Million Euro.
    […]
    Auch ein weiteres Vorzeigeprojekt steht nicht mehr in der aktuellen Ausgabe des Umweltkonzepts: die energetische Sanierung von Hotels, die Michael Vesper, Generaldirektor des DOSB in einem SZ-Interview kürzlich noch gelobt hatte.

    Merkur: Zähes Ringen um Flächen fürs Snow-Village

    „So, wie’s am Mittwoch ausgeschaut hat, sind nur sehr wenige Grundbesitzer dabei. Und darauf wird die neue Planung jetzt ausgerichtet.“
    […]
    Ehe weitergeredet wird, müsse erst einmal die Lösung fürs Snow-Village stehen, untermauert Glatz. Dann könne über weitere Grundstücke gesprochen werden. Von denen noch etliche benötigt werden – fürs Medienzentrum, die Sportstätten und Parkplätze.

  27. Dominik Hutter in der SZ (Printausgabe vom 13.08.): Eine Frage des Gewissens – Bayerns Grüne hoffen auf mehr Widerstand aus München

    Zusätzlich wolle man den Münchnern aber auch die ganz konkreten Auswirkungen der Planungen vor Augen führen – die Eingriffe in den Olympiapark und das ZHS-Gelände etwa. Oder die Frage aufwerfen, ob die neuen Veranstaltungshallen auf längere Sicht überhaupt benötigt werden.

    Heiner Effern in der SZ (Printausgabe vom 13.08.): 115 Millionen Euro für grüne Spiele

    Er bestätigte nur, dass am vergangenen Freitag eine Sitzung der Fachkommission Umwelt stattgefunden habe. Und das war auch die letzte Gelegenheit für die Umweltverbände, sich einzubringen. Eine weitere Sitzung wird es trotz der noch offenen Fragen in der Finanzierung und dem noch fehlenden Umwelt-Screening für den neuen Standort für die Langläufer und Biathleten in Schwaiganger nicht mehr geben, heißt es bei der Bewerbungsgesellschaft.

    Katja Riedel in der SZ (Printausgabe vom 13.08.): Globaler Anspruch – Garmisch soll eine Hochschule für Nachhaltigkeit bekommen

    Wie kleine Kreuzworträtselkästchen sind sie in die Garmischer Ortsfläche gezeichnet: Die Plusenergiehäuser, die der Olympiabewerbung nicht nur im Münchner Olympiapark, sondern auch in Garmisch-Partenkirchen ein grünes Gesicht verleihen sollen. […] Diese Planung, die im Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept eingezeichnet ist, wird so kaum in die Wirklichkeit umgesetzt. […] Und dieser Punkt im 180 Seiten starken Konvolut dürfte nicht das einzige sogenannte Leitprojekt im Werdenfelser Land sein, das schwierig umzusetzen sein dürfte.

  28. Merkur: Schweigen um Schwaiganger

    Die Planer seien noch nicht so weit, dass sie die Unterlagen herausgeben könnten, „auch nicht an uns“, erklärt Jochen Färber, Pressesprecher der Bewerbungsgesellschaft München 2018.

  29. SZ: Grüne Spiele kommen München teuer

    Allein der Naturschutz bei den angestrebten Winterspielen 2018 soll den Steuerzahler mehr als 100 Millionen Euro kosten. […] Wie sich die Kosten im Falle eines Zuschlags aufteilen, darüber laufen nach Auskunft der Bewerbungsgesellschaft und der bayerischen Staatskanzlei Gespräche zwischen Bund, Land und Kommunen sowie der Bewerbungsgesellschaft.
    […]
    Für das Bundesumweltministerium ist es noch zu früh für Zusagen. […] Ob die in unser Förder-Raster passen, wissen wir jetzt noch nicht‘, sagte ein Sprecher. Auch das Bundesinnenministerium will sich noch nicht festlegen.
    […]
    Auch seine Mitstreiter auf Landesebene glauben nicht daran, dass das Umweltkonzept jemals umgesetzt wird. ‚Das ist angesichts der finanziellen Situation ohne jede Realisierungschance‘, sagt der BN-Landesvorsitzende Hubert Weiger.

    MZ: Dabeisein ist für Garmisch nicht alles

    Denn die Enttäuschungen der Grundstücksbesitzer sind massiv. Reindl berichtet von einer Prüfung der Verträge durch eine Kanzlei. Die habe festgestellt, dass die Papiere „von A bis Z sittenwidrig“ seien. Unter anderem sei offengelassen worden, wie die vorgesehenen Flächen genutzt werden sollen.
    […]
    „Uns wird erzählt, man wolle die regionale Wirtschaft stärken. Dabei hat das IOC doch eigene Sponsoren. Was haben wir von Olympia, wenn alles von außen kommt?“

    PNP: Seehofer-Absage: Kein Olympia im Bayerischen Wald

  30. Welt: Katharina Witt: „München punktet für Olympia mit seinen Stärken“

    WELT ONLINE: Also finden Sie diesen Brief auch etwas unglücklich?

    Witt: Natürlich darf man Probleme nicht unter den Teppich kehren. Doch hier hat unglücklicherweise zu sehr die Öffentlichkeit daran teilnehmen müssen.

    WELT ONLINE: Genauso wie am Streit mit den Bauern in Garmisch-Partenkirchen oder dem Konflikt mit dem Bund der Naturschützer.

    Witt: Vielleicht hat man in der ersten Euphorie gedacht, dass jeder von der Idee, die Spiele in der Heimat auszutragen, sofort begeistert sein müsse.

    SZ (Printausgabe vom 16.08.): Olympia: Maria Riesch bietet Vermittlung an

    Doppel-Olympiasiegerin Maria Riesch hat angeboten, im festgefahrenen Grundstücksstreit zwischen Garmischer Bauern einerseits, der Gemeinde und der Bewerbungsgesellschaft andererseits zu vermitteln, um die Kandidatur für die Winterspiele 2018 zu retten.

  31. Ralf: Kommentare, in denen die Gold-Kati mit „h“ geschrieben wird, landen ab jetzt automatisch im Spam-Ordner und werden gelöscht.

    Richtig so, Kati? Ich meine, Mann muss auch mal resolut sein!

  32. Wolfgang Wittl und Christian Krügel in der SZ: Olympische Vermittlung

    SZ (Printausgabe vom 16.08.): Stimmen zur Olympia-Berichterstattung der SZ

    Wenn IOC-Präsident Rogge auf dem Marienplatz am 30. Juli ‚Münchens Liebe zum Sport‘ lobt, ist leider nicht der Breitensport gemeint, sondern eine überkandidelte Veranstaltung für eine Mini-Menge Wintersportler, die schon heute einen sehr traurigen Riss durch die Werdenfelser Bevölkerung verursacht haben.

    Sorry für meinen Fauxpas, Jens! Könntest Du Kati meine Entschuldigung bitte persönlich überbringen?

  33. AZ: Kritik an Olympia-Werbern: Witt watscht Bogner ab

    „Die Sportbotschafter haben nur eine Alibifunktion“, sagte Erhard Keller kürzlich in der „SZ“, Speerwurf-Olympiasieger Klaus Wolfermann meinte: „Bei Veranstaltungen stehst du nur rum. Keiner weiß, was er zu tun hat. Ich hab’ mit Willy Bogner darüber gesprochen. Der sagte, da komme was – das war schon vor drei Monaten, passiert ist nichts.“

    Und einer der Botschafter meinte vergangene Woche in einem Hintergrundgespräch mit der AZ gar: „Der Willy ist dafür der falsche Mann.“

  34. nolympia.de-Kommentar zum Vermittlungsangebot von Maria Riesch:

    Das würde nicht nur örtlich und zeitlich schwierig werden. Denn Riesch meldete sich aus Singapur von den 1. Olympischen Jugendspielen, wo sie für München 2018 geworben hat. Sie ist nach Information ihrer Website im August drei Wochen zum Training in Neuseeland und Anfang September zwei Wochen zum Training in Chile.

  35. Dominik Hutter in der SZ (Printausgabe vom 17.08.): Vertrag der Zumutungen – Keine Steuern, keine Haftung und viel Einfluss: München will Olympiastadt werden, doch das IOC diktiert die Bedingungen

    Streng genommen überschreitet die Stadt mit der Unterzeichnung des Papiers ihre Kompetenzen – ganz erheblich sogar. […] Damit trotzdem alles glatt geht, will München noch im Spätsommer Extra-Verträge mit Bund, Freistaat und den anderen Ausrichterkommunen abschließen, in denen die Zuständigkeiten an die ‚richtige‘ Ebene weiterdelegiert werden.
    […]
    So will das IOC keinesfalls Steuern bezahlen. Falls das Finanzamt Forderungen stellt, müssen diese von der Gastgeberstadt, deren Organisationskomitee oder dem nationalen olympischen Komitee beglichen werden. Das IOC erklärt sich lediglich bereit, bei der Vermeidung von Steuern mitzuwirken – ‚einschließlich der Restrukturierung der vertraglichen Beziehungen‘. Für Wolfgang Zängl von der Initiative ‚NOLympia‘ klingt dies schon fast wie eine Anleitung zur Steuerhinterziehung.

  36. Auch die SZ kann nicht rechnen bzw. verfällt der Propaganda der Bewerbungsgesellschaft…

    Kommentar von Peter Fahrenholz (Printausgabe vom 17.08.): Grüne Spiele? Ja bitte!

    Die meisten Sportstätten sind schon da, das Geld, das für die Spiele aufgewendet werden muss, wird den Bürgern hinterher in vielfacher Weise zugute kommen.

    Soll der gute Herr Fahrenholz doch mal zusammenrechnen, wieviel schon steht, und was noch gebaut werden muß. Sogar die Bewerbungsgesellschaft schreibt:

    München wird über 15 Sportstätten verfügen, von denen mehr als die Hälfte, nämlich acht, bereits existieren.

    8 sind bei mir auf keinen Fall „die meisten“. Man könnte umgekehrt auch sagen, fast die Hälfte müßte noch gebaut werden, nämlich 7 (Eishockeyhalle 1, Eishockeyhalle 2, Eisschnelllaufhalle, Kleinschanze, Biathlonstadion, Langlaufstadion, Halfpipe, Buckelpiste, Parcours für Boarder- und Skicross, Trickskischanzen). Ach, das waren jetzt mehr als 7!??

  37. Merkur: Olympische Winterspiele 2018: Doering wird Frontmann des Bürgerbegehrens

    Die Furcht des Bundes Naturschutz und des Bündnisses NOlympia, das Bürgerbegehren könnte wegen einer angreifbaren Fragestellung und juristischer Winkelzüge von der bayerischen Staatsregierung ausgehebelt werden, hat man beiseite gewischt. „Man muss irgendwann überlegen, ob man sich diesen Spitzfindigkeiten aussetzt. Ich denke, dass ein gewonnenes Bürgerbegehren, auch wenn es dann von irgendjemandem für nicht legal erklärt wird, auch ein Zeichen ist. Dann erkennt man, dass es eine Bewerbung gegen die Menschen hier ist.“

    Ein Indiz, dass man erfolgreich sein kann, sieht er in der Stimmung in Garmisch-Partenkirchen und der laufenden Unterschriftenaktion. 3500 bis 4000 [Unterschriften?] fanden sich bislang in seinem Briefkasten, zudem gingen ihm 1500 online zu.

  38. JW in der FR: Die Stunde der Lobbyisten

    Würden die fünf Schweizer IOC-Mitglieder in Durban für München stimmen, könnten sie die Bewerbung von St. Moritz torpedieren, weil die Winterspiele unmöglich dreimal in Folge nach Europa kämen. Für die Schweizer um die vier Weltpräsidenten Gian-Franco Kasper (Ski), Denis Oswald (Rudern), Joseph Blatter (Fußball) und René Fasel (Eishockey) kommt daher wohl nur Pyeongchang infrage.
    […]
    Denn der Flurfunk sagt: Keinesfalls wird das IOC erst München küren und zwei Jahre später Bach zum Präsidenten wählen. Geht die Goldmedaille an Pyeongchang, ist Bachs IOC-Präsidentschaft nach jetzigem Stand so gut wie sicher.

    JW in der FTD: Wie München IOC-Vize Bach in die Bredouille bringt

    Es ist noch komplizierter, auch Europas Interesse (Rom) für die Sommerspiele 2020 will beachtet sein.

    BR-Rundschau: Das Kreuz mit dem IOC

    Fast könnte man meinen, es handele sich bei den IOC-Mitgliedern um Diplomaten. Das sind sie mit Sicherheit nicht, mögen sie auch Botschafter der olympischen Idee sein.

    BR-Video: Interview: Hep Monatzeder im Rundschau-Magazin

  39. Christian Sebald in der SZ (Printausgabe vom 19.08.): Bürger sollen Votum abgeben – Abstimmung über Olympia 2018 in Garmisch immer wahrscheinlicher

    Als ersten Schritt dahin wird die CSU im Marktgemeinderat einen Antrag auf ein Ratsbegehren stellen. Sollte dieser von Bürgermeister Thomas Schmid und seiner Mehrheit aus parteifreien Gemeinderäten abgeschmettert werden, wird der Bund Naturschutz (BN) ein Bürgerbegehren einleiten.
    […]
    Mehr als 2200 Wahlberechtigte haben sich bereits in unsere Unterschriftslisten eingetragen.‘ Für einen Erfolg des Bürgerbegehrens wären Doering zufolge aber nur etwas mehr als 1600 Unterstützer nötig.
    […]
    Bisher sind CSU und SPD im Gemeinderat bereits zweimal mit der Forderung nach einem Ratsbegehren gescheitert.

  40. sid: Witt lächelt für München 2018 und zum Thema Bogner

    Bogner ist längst wieder abgereist aus Singapur. Katarina Witt […] hat ihren Aufenthalt bis Samstag verlängert.
    […]
    Und bei der Schließung der 11-Millionen-Euro-Lücke im Bewerbungsetat habe man „noch einige Unternehmen in der Pipeline“. Auch das geplante Bürgerbegehren vom Bund Naturschutz sei nicht wirklich beunruhigend. „Wir sehen dem gelassen entgegen, weil wir gute Argumente haben“, sagt Vesper
    […]
    Katarina Witt räumt ein, das eine oder andere IOC-Mitglied habe in diesem Punkt doch mal nachgefragt.

    dpa: Kati Witt soll Olympia-Gegnern Paroli bieten

    Dass Kritik in der Heimat an dem Sportgroßprojekt Einfluss auf die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) haben könnte, sieht Vesper nicht. […] Dies kann Kati Witt nach einer Vielzahl von Gesprächen mit IOC-Mitgliedern nicht bestätigen.
    […]
    «Wir zählen hier die Stimmen nicht», sagte Vesper zum Dreikampf mit den Mitbewerbern Annecy (Frankreich) und dem großen Favoriten Pyeongchang (Südkorea), «wir sind kein Favorit.

    dpa: Aktion «NOlympia» wächst – Auch in München

  41. Kommentar von Benedikt Voigt im Tagesspiegel: Die olympische Währung

    Wenig fürchtet das Internationale Olympische Komitee (IOC) mehr als ständige Demonstrationen und Diskussionen vor und während der Spiele im Austragungsland.
    […]
    Das am Mittwoch angekündigte Bürgerbegehren gegen München 2018 wäre der größte PR-Unfall für die durch Finanzprobleme ohnehin gebeutelte Bewerbung.

  42. Heiner Effern und Katja Riedel in der SZ (Printausgabe vom 21.08.): Hochschule der Lüfte – Wieder verspricht man den Bürgern in Garmisch zu viel

    Das auch von Umweltverbänden gewünschte Biosphären-Reservat ist geplatzt, das Nachfolge-Projekt hat gegen den Widerstand der Nachbargemeinden auch nicht viel bessere Aussichten. Nun droht einem weiteren Projekt ein schleichender Niedergang: der alpinen Hochschule für Nachhaltigkeit. Von einer Universität zu einem Zentrum für Nachhaltigkeit schon geschrumpft, dämpft nun das bayerische Wissenschaftsministerium nochmals die Erwartungen.
    […]
    Eigentlich sollte das Projekt die Stimmung in Garmisch-Partenkirchen für die Olympia-Bewerbung verbessern. […] Ein Erfolg hätte die kritische Haltung der [örtlichen] CSU gegen die Bewerbung eventuell drehen können. Aber danach sieht es bislang nicht aus.

  43. Allgäuer Anzeigeblatt: Olympia 2018: Geteiltes Echo bei Oberstdorfer Vereinen und Veranstaltern

    Harald Löffler, Vizepräsident des örtlichen Eissportclubs, argumentiert anders. Für Millionen von Euro neue Sportanlagen zu bauen, obwohl Anlagen zur Verfügung stehen, hält er für eine Verschwendung von Steuergeldern. Dafür dürfe der Bund keine Mittel bereitstellen. Auch das Argument langer Anfahrtswege zum möglichen Austragungsort Oberstdorf zählt für ihn nicht.

  44. buergerservice.gapa.de: Der aktuelle Bürgermeisterbrief

    Die übrigen Investitionen sind dauerhafte Baumaßnahmen am Hang im Bereich Olympia-Skistadion und Hausberg zur Ausrichtung der Buckelpisten-, Snowboard-, Skicross- und Aerials-Wettbewerbe, da man einen Hang nicht vorher umbaut und im Anschluss wieder rückbaut. Diese Hangverbauungen werden dem Markt nach aktuellen Kostenschätzungen in Summe jedoch weniger als eine Million Euro kosten.
    […]
    Weitere Sportstätten – wie beispielsweise die Halfpipe – werden nicht dauerhaft errichtet und damit auch nicht vom Markt bezahlt.
    […]
    Alles was mit der Ausrichtung und Durchführung der Olympischen und Paralympischen Spiele, inklusive aller temporären Wohnmodule und Baumaßnahmen, zu tun hat, wird durch das noch zu gründende Organisationskomitee (OCOG) getragen. Sollte es in diesem Budget ein Defizit geben, zahlt der Markt Garmisch-Partenkirchen keinen Cent zu, da dieses anteilig von Bund, Freistaat und Landeshauptstadt München getragen wird.

  45. Merkur: Staatskanzlei: „Plan C“ soll Olympia-Bewerbung retten

    „Ich werde in Washington mit den für Liegenschaften Zuständigen reden“, sagte Schneider.
    […]
    Falls der Golfplatz nicht genutzt werden kann, wollen die Olympia-Planer dennoch nicht auf zusätzliche Flächen von Privatleuten angewiesen sein – es griffe „Plan C“. Auf den Flächen der Gemeinde am Eisstadion, wo laut bisheriger Planung das Medien-Dorf entstehen soll, würde dann stattdessen das „Snow Village“ in verkleinerter Form angesiedelt.
    […]
    Zusätzliche Flächen bräuchten die Olympia-Planer allerdings noch „im Umfeld der Sportstätten“, etwa am Fuße der Kandahar-Abfahrt und am Hausberg. Hier kündigte er weitere Gespräche mit den Grundeigentümern an.

    Historiker Christopher Young im Tagesspiegel-Interview mit Robert Ide: Willy Brandt wollte Olympische Spiele 1968 in Berlin

    Wie hat München die Spiele bekommen?

    […] Ein wichtiger Faktor war auch die sportliche Entwicklungshilfe für Afrika. Auch wenn der Begriff zu kurz greift: Manche würden das vielleicht als Bestechung bezeichnen. […] Die sportliche Entwicklungshilfe hat sich Ende der Sechzigerjahre innerhalb weniger Jahre verdreifacht. Und diese Gaben haben sich gelohnt.

    Wurde auch staatliche Entwicklungshilfe aufgestockt?

    Natürlich. Es gab eine Afrika-Reise von Bundespräsident Heinrich Lübke, bei der Marokko finanzielle Zusagen gemacht wurden. […] Und vor der Fußball-WM 2006 lief es ja auch nicht anders.
    […]
    Was macht die Bewerbung von heute falsch?

    […] Der Zeitgeist ist eher grün, und die Menschen wollen mitreden, wenn ihr Land bebaut wird. Ein kommerzielles Event wie die Olympische Spiele ist nicht mehr ohne Makel.

  46. Dominik Hutter in der SZ: Fahrspuren für Funkionäre – Freie Fahrt für Olympia

    Offiziell heißen sie „Olympic Lanes“, der Bund Naturschutz verspottet sie als „Kremlspuren“: Um kurze Transferzeiten zwischen den Veranstaltungsorten zu garantieren, sollen bei eventuellen Winterspielen 2018 zahlreiche Fahrspuren im Hauptstraßennetz für den Olympiaverkehr reserviert werden.
    […]
    Allerdings habe die Stadt bereits zugesagt, die Fahrtzeitgarantie auf jeden Fall zu erfüllen. Im sogenannten „Mini Bid Book“, den vorläufigen Bewerbungsunterlagen, ist von maximal fünf Minuten Fahrtzeit zwischen neuem Olympiadorf und „Ice-Cluster“ die Rede. Die Tour nach Garmisch soll per Bus 60Minuten in Anspruch nehmen.

  47. Kommentar von Matti Lieske in der Berliner Zeitung: Army, hilf

    Wozu ein olympisches Dorf bauen, wo doch eine wunderschöne Artilleriekaserne der Army zur Verfügung steht, in der sich besonders die Biathleten wohlfühlen dürften?

  48. Pingback: Rom verzichtet wegen Finanzkrise auf Olympia-Bewerbung

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