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Das Olympische Bildungsmagazin

Wie DOSB und BMI den Bundestags-Sportausschuss narren

Nachklapp zur Schein-Debatte im Bundestags-Sportausschuss, zum sportpolitischen Komplex und dem so genannten Antidopingbericht 2008. Zum Reinhören: Gerade hat Astrid Rawohl im Deutschlandfunk ein ausführliches Interview mit der DLV-Vizepräsidentin und Sportausschuss-Chefin im Bundestag geführt, mit Dagmar Freitag (SPD). Es ist in gewisser Weise ein Dokument der Hilflosigkeit, Frau Freitag muss mehrfach schwer schlucken. Wer aufmerksam zuhört, dürfte die These der Überschrift bestätigt finden:

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Ich finde ja, demnächst sollte man sich mehr um jene kümmern, die imho ein bisschen Demokratie aushebeln – wie auch Dagmar Freitag eindrücklich beschrieben hat: Allen voran der Parlamentarische Staatssekretär Christoph Bergner (CDU/SV Halle), die BMI-Sportabteilung, die FDP-Bundestagssportler um Joachim Günther und die CDU/CSU-Clique um Klaus Riegert (Schwäbischer Turnerbund) und Eberhard Gienger (DOSB-Vizepräsident) und natürlich DOSB-General Michael Vesper von den Bündnisgrünen.

Einige Informationen mehr zur traurigen Posse um den Antidopingbericht 2008 von Grit Hartmann im DLF:

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Und hier jener Brief, den DOSB-General Vesper am 4. März an betroffene Verbände geschickt hat.



Den Bericht des BVA reiche ich vielleicht noch nach. Ich müsste allerdings erst etliche Daten schwärzen oder weißen. Mal sehen. Mir geht es weniger um einzelne Namen, sondern vor allem um Strukturen.

10 Gedanken zu „Wie DOSB und BMI den Bundestags-Sportausschuss narren“

  1. Der Deutsche Ruderverband hat reagiert: Die NADA habe im deutschen Rudersport mehr Kontrollen gefordert bzw. auch schon durchgeführt, dafür sollte der DRV zumindest teilweise aufkommen. Konnte bzw. wollte der chronisch klamme Verband aber nicht, deshalb offenbar die Rückforderung.

  2. Fakt ist: Sämtliche Fachverbände bezeichnen sich gern als Vorreiter in der Dopingbekämpfung, wie auch der DRV. Sie agieren jetzt offenbar alle gemeinsam mit dem DOSB, ist ja auch das einfachste, was sie tun können.

  3. Der letzte Satz der Ruderer erscheint mir kurios:

    Gleichwohl wurde vor dem Hintergrund der nun bekannten Haltung des Bundes und der NADA das Handeln der Verantwortlichen im Leistungssport zwischenzeitlich angepasst.

    Welche nun bekannte Haltung? Dass man neuerdings die Einhaltung der Regeln fordert?

    Die schwammige Formulierung, dass die Verantwortlichen „ihr Handeln angepasst“ haben, hört sich auch nicht besonders vertrauenerweckend an.

  4. Traurig an den ganzen Dopingskandalen ist der Fakt, das ehrliche Sportler befürchten müssen, bei einer sensationellen Leistung gleich als gedopt hingestellt zu werden. Es ist echt traurig, wie überall geschummelt und besch….. wird. Aber so ist das eben, wenn es plötzlich überall um Millionen geht. Da werden alle Register gezogen

  5. Pingback: Dopingbericht 2008 und säumige Verbände: Christoph Bergners Brief an Dagmar Freitag : jens weinreich

  6. Grit Hartmann für dradio.de: Sportausschuss ohne positive Bilanz – Fronten unter den Bundestagsfraktionen sind klar

    Mit derlei Äußerungen, ähnliche waren von Unions-Abgeordneten zu hören, fiel die schwarz-gelbe Koalitionsmehrheit sogar noch hinter die Position des Deutschen Olympischen Sportbundes zurück.
    […]
    Doch Hermann scheint mit dem Vorsitz im Verkehrsausschuss gebunden. Provokante Anträge der Grünen blieben aus. Die SPD müht sich nach elf Regierungsjahren noch, in der Opposition anzukommen.
    […]
    Einige brisante Baustellen fehlten: das Bundesinstitut für Sportwissenschaft, dem Wissenschaftsrat und Bundesrechnungshof katastrophale Arbeitszeugnisse ausstellten, oder der Vorschlag der bayerischen Ministerin Beate Merk für ein Sportschutz-, sprich Antidoping- und Betrugsgesetz.

  7. Pingback: Die miserable Erfolgsquote der Dopinganalytik – und die Erfolgsmeldung von BMI, NADA und BVA : jens weinreich

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