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Das Olympische Bildungsmagazin

Leichtathletik-WM, Tag 6: Harting schläft nicht, Bolt joggt wieder Weltrekord

02.36 Uhr: Um die letzte Frage von heute Nacht aufzugreifen: Wie war die Pressekonferenz mit Robert Harting? Es gibt nicht viel zu sagen. Er hat sich irgendwie bei den Dopingopfern entschuldigt. Im ARD-Fernsehen, das Harting als Vertragspartner der IAAF zuerst ans Mikro bekam, sagte er, es würde ihm „wirklich von Herzen leid tun“. Im nächsten Satz aber formulierte er: „Was man schreibt und was man sagt, ist heutzutage leider ein Unterschied.“ Tatsächlich auch in diesem Fall? (Mein Beitrag auf Spiegel-Online: „Gold ist erst der Anfang“)

Auf der Pressekonferenz im Olympiastadion machte er es ähnlich kurz und verwies auf die DLV-Pressekonferenz heute um 9 Uhr. In einem Radio-Interview (die Rechteinhaber vom Radio stehen nach den TV-Rechtehaltern in der zweiten Reihe, erst ganz am Ende der Verwertungskette kommen Schreiber) der ARD wurde er wohl schon klarer, sagte mir eine Kollegin. Ich habe den O-Ton noch nicht gehört.

Er hat auf jeden Fall das getan, was er im Wettkampf nicht getan hat: die Energie gedrosselt. Das ist auch gut so. Mal sehen, was er heute zu sagen hat. Bisher hat er nach seinem Weltmeistertitel diejenigen, mit deren Beiträgen er nicht so einverstanden ist und sein Trainer ihn vor Kontaktaufnahme gewarnt hat (hier schreibt einer davon), nur mit grimmigen Blicken bestraft. Lassen wir uns überraschen.

Im WM-Club des DLV, wo vorgestern die Kanzlerin einschwebte, traf Harting seinen Dienstherren Franz-Josef Jung (CDU). Der Bundesverteidigunsminister, der ganze Bataillone von Sportsoldaten befehligt, durfte auch mal an die Goldmedaille:

Franz-Josef Jung (CDU), Medaille, Robert Harting

Und dann war da noch DOSB-General Michael Vesper (Bündnis 90/Die Grünen):

Michael Vesper, Robert Harting

Robert Harting wollte danach noch in den Champions Club und dann in eine Disco. Wenn ich mich recht erinnere, hat er gesagt, er mache jetzt bis Freitag durch. Oder so. (Links blickt übrigens Frank Busemann ins Bild, der mit einem ARD-Radiokoffer unterwegs war und Harting später interviewte.)

02.53 Uhr: Ich schlaf dann mal ein bisschen. Bin ja nicht Weltmeister.

11.53 Uhr: Sitze in einem Hörsaal im Virchow-Klinikum, wo gerade Werner Franke seine Laudatio auf die diesjährigen Preisträger des Heidi-Krieger-Preises hält. Dazu folgt später ein Beitrag.

Was bisher an diesem wunderbaren, total relaxten Tag geschah: Fahre ziemlich genau um acht Uhr los, um pünktlich um neun bei der PK von Robert Harting zu sein. Um 9.17 Uhr hatte ich es immerhin bis zur Leipziger Straße geschafft. Zu Fuß wäre fast schneller gewesen. Nach 110 Minuten hatte ich es wenigstens ins Parkverbot im Virchow-Klinikum geschafft.

Deshalb lasse ich Harting heute Harting sein, h̦re mir vielleicht nachher noch einen Mitschnitt der PK an, um mir ein Bild zu machen. Die Dopingopfer Рund vor allem diejenigen, die sich in Ost und West den Dopingsystemen widersetzt haben Рkommen aber hier nachher zu Wort.

Zu Harting nur noch eine Notiz, die mir ein Freund heute morgen schrieb. Fast jedes Wort hätte von mir stammen können. Darüber haben wir hier ja nun seit Januar ausgiebig diskutiert.

Harting wird gar nichts sagen. Ich bedaure es nicht, denn allen anderen und dem Anliegen würde es schaden.

DLV / DOSB werden ihn gemeinsam auf Linie gebracht haben, indem sie ihm gesagt haben, erstens: Das mit Deinem Trainer haben wir doch bestens geregelt. Und wenn Du brav bist, bleibt das auch so. Zweitens: Du machst nur PR für die Dopingopfer.

Das war der Kern der Aktion, die keine Folgen haben wird, die eine kurzfristige Zuspitzung war, eine Art Panikblüte, bevor das Thema stirbt. Das Trainer-Thema ist politisch zu Grabe getragen, am Ende noch mit dem unklaren Vorgehen der Geschädigten, die Konsequenzen zwar ankündigen, aber ansonsten quatschen oder Briefe schreiben – daran wird keine Petition, keine Medienöffentlichkeit noch etwas ändern können. Nun ist auch Goldmann erledigt, denn lauter als in diesen beiden Tagen kann es nicht mehr werden. (Außer: Nada veranlasst Zielkontrollen und findet was. Bloß bezweifle ich, dass sie das jemals bekanntgeben würde.)

18.43 Uhr: Ãœberraschung: Das Stadion ist gut gefüllt. Der Moderator selten dämlich: „Hallo Berlin“, „Hallo Berlin“, schreit er. Zirkusclown. Ich werde natürlich auch Fotos vom vollen Stadion machen, die aber zumindest jetzt noch nicht veröffentlichen. Vielmehr werde ich mich zu Hause hinsetzen und die Besucher für jeden Tag auszählen und das dann mit den Zahlen des BOC vergleichen.

18.46 Uhr: Übrigens, das sollte gerade ein Witz sein. Alle Reflex-Kommentierer dürfen sich wieder beruhigen.

18.48 Uhr: Am Hot-Dog-Stand gleich neben dem Coca-Cola-Stand traf ich JBK. Ich meine, das war kein Gutfried-Würstchen, was er da mit Gurken und allerlei anderem Kram einhüllte. War auch nicht von Johann Lafer oder Kolja Kleeberg. Sondern einfach nur: ein Hot Dog. 6 Mark übrigens. Cola 10 Mark. Womit einiges über meine Macken gesagt wäre: Wenn nicht gerade Olympia oder WM ist, ernähre ich mich gesünder. Ich stehe allerdings dazu, gern in Mark zu rechnen, um die absurden Preise besser einordnen zu können. Der eine oder die andere wird sich vielleicht dran erinnern, was man zu Beginn des Jahrtausends für 16 Mark bekommen konnte. Aber, okay, Themenwechsel.

19.27 Uhr: Hochsprung hat begonnen. Es ist richtig gut voll. Also in BOC-Zählweise, ich würde sagen, nun – mindestens 145.000 Menschen.

20.24 Uhr: Ariane Friedrich ist schon ne Type.

20.26 Uhr: Ich sehe das Witzbolt-T-Shirt, über dass unten diskutiert wird, gerade zum ersten Mal. Eine aufdringliche, anbiedernde Sponsoren-Aktion. So sind die halt. Peinlich. Er macht das, und Berlins Problembär (Wowereit), der jeden Abend durch die WM-Klubs tourt, ließ über seinen Sprecher heute ausrichten, dass Berlin sich ein Geschenk für Bolt ausdenkt. PR-Gewäsch, Wowereit kriegt halt wieder Oberwasser. Ich nehme so etwas nicht ernst. Einfach noch ein paar Tage ertragen. Nach der Fußball-WM drehte sich die Erde imho auch ganz normal weiter.

20.33 Uhr: Der Witzbolt nervt. Zu oft gesehen. Ist ungefähr so spritzig wie ein Blog, in dem fünf Tage lang Bilder von leeren Zuschauerrängen veröffentlicht werden.

20.37 Uhr: 19,20. Aber: Er hat sich angestrengt.

20.38 Uhr: Nein. 19,19 Sekunden. Dieses Hocken und Zubodenblicken kenne ich. Ich nenne es: die D-Hocke. Habe ich 1992 erstmals live in Barcelona bei Kevin Young und Quincy Watts und anderen gesehen. Und natürlich später bei Michael Johnson.

20.47 Uhr: Das Zielfoto. Es gibt aber leider nicht den Abstand wieder.

Zielfoto 200m Männer Finale Berlin 2009

20.49 Uhr: Friedrich ist raus. Fast. Wird erst spannend.

20.52 Uhr: Cool. Das ZDF wagt die Totale. Vor allem: den Schwenk über die Ränge. Heute geht das. Warum eigentlich nicht am Sonnabend oder vorgestern? (Wahrscheinlich, weil da die Kollegen übertragen haben. Klar doch.

21.07 Uhr: Ich denke, dieser Screenshot von der ZDF-Übertragung sagt mehr als das Zielfoto mit dem großen Fuß.

Finale 200m Männer, Zieleinlauf von oben, Screenshot ZDF

Realistisches Zielfoto: erst Bolt, dann nichts, dann der Rest.

21.08 Uhr: War knapp. Vlasic gewinnt. Friedrich Dritte.

21.11 Uhr: Das ist mal ein hübsches Zielfoto, anders als beim Bolt. 110 Meter Hürden:

Zielfoto 110m Hürden Männer Finale Berlin 2009

21.25 Uhr: Kann mir mal jemand sagen, warum der öffentlich-rechtliche Sender abschaltet, bzw. irgendein lächerliches Fußballspiel zeigt, während noch der Zehnkampf läuft? Haben die das begründet? Kommen die wieder?

21.34 Uhr: Auch schön. Am fünften Tag machen die Organisatoren erstmals getrennte Zuschauerangaben, was meiner Meinung nach beweist (Meinung!), dass wir an den ersten Tagen belogen wurden. Denn würden sie – wie bisher immer – zusammen zählen, wären sie auf angeblich mehr als 100.000 Zuschauer im Stadion gekommen. Und das geht bekanntlich nicht. So aber melden sie um 15.12 Uhr …

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

die offizielle Zuschauerzahl der 12. IAAF Leichtathletik WM berlin 2009™ für die Vormittagsveranstaltung am Donnerstag, den 20. August 2009, im Olympiastadion Berlin lautet 32.514.

… und um 21.32 Uhr …

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

die offizielle Zuschauerzahl der 12. IAAF Leichtathletik WM berlin 2009™ für die Abendveranstaltung am Donnerstag, den 20. August 2009, im Olympiastadion Berlin lautet 57.937. Die Vormittagsveranstaltung besuchten 32.514 Zuschauer.

… am zweiten Tag sah das zum Beispiel so aus:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

am zweiten Veranstaltungstag der 12. IAAF Leichtathletik WM berlin 2009â„¢ kamen insgesamt 74.413 Besucher in das Olympiastadion Berlin. Die Morgenveranstaltung besuchten 23.300 Zuschauer, die Nachmittagsveranstaltung 51.113.

144 Gedanken zu „Leichtathletik-WM, Tag 6: Harting schläft nicht, Bolt joggt wieder Weltrekord“

  1. Holger Gertz in der SZ: ¸¸Klar ist, große Menschen laufen schneller“: Beim Sender Eurosport gibt es sie – die schöne, heile Wettkampfwelt

    Der Sender ist der Rückzugsort für Reporter und Zuschauer, die sich den Spaß nicht verderben lassen wollen.
    […]
    „Da können sich alle Wissenschaftler dieser Erde irgendwo in irgendeiner Katakombe vergraben – sie haben alle nicht recht!“
    […]
    Sigi Heinrich, ein alter und irgendwie postmoderner Sportreporter, kennt diese Geschichten, aber er erzählte sie jetzt nicht. Er sah Shelly-Ann Fraser und ihre Zahnspange, er sagte: „Ich hab auch eine getragen und bin trotzdem nicht so schnell gelaufen.“

  2. Die Sache mit den Zahnspangen läuft in Lateinamerika nun mal ein bisschen anders als hier. Dort kriegen nicht die Kinder in der Schule die Spangen, so wie das bei uns der Fall ist, sondern die Erwachsenen sparen sie sich von ihrem ersten Gehalt zusammen. Dementsprechend sieht man dort sehr viele Menschen über 20, auch über 30, mit Spangen. Und das ist auch ganz selbstverständlich und kein größeres Problem. Ich würde mit irgendwelchen Spekulationen diesbezüglich sehr vorsichtig sein.

  3. Christoph, nimm dich in acht. Habe schon zum Thema „aggressionsgefahr“ getwittert. Seit 97.Minuten im Auto – Harting-Pk verpasst, naechsten Termin vielleicht auch. Noch fragen?????

  4. Weitermachen :-)
    Aber an den täglichen Guten-Morgen-Gruß des Hausherren haben wir uns hier schon gewöhnt.
    @Ralf: Sehr guter Eurosport-Artikel, dem ich aber nicht voll zustimmen kann. Auch den beiden rutschen immer wieder Zweifel-Sätze raus. Allerdings ohne den journalistischen und recherchierten Hintergrund, wie z.B. bei den ÖR oder natürlich auch beim Hausherren.

  5. DLV-PK mit Harting, Emrich, Dietzsch und den drei Weitsprungdamen. Fragesteller u.a. Seppelt, Herrmann und Reinsch. Harting recht reserviert und von Emrich und Dietzsch beschützend in die Mitte genommen. Emrich mit sportlicher Leistung von Harting zufrieden und denkt hofft, dass nun auch seine sprachliche Ausdrucksform das richtige Maß erhält. Dietzsch von Fragen der anwesenden Journalisten sichtlich genervt. „Robert wird lernen, mit wem er von euch zukünftig reden wird“.

  6. Und was ist mit der Dame(?), die über 800m Gold gewonnen hat, wobei noch gar nicht klar ist, ob sie überhaupt in einem Frauenwettbewerb starten darf? Die Gesichtszüge waren abenteurlich, der Abstand zur zweiten ebenso.

  7. Das was da in dem Eurosport-Artikel steht ist auch das, was mich an deren Übertragung teils sehr stört. Gerade haben sie aber einiges über den runnig Gag von sich gegeben. Ist wohl auch so, dass wenn man sich Tickets über das Internet holt noch 9€ Bearbeitungsgebühr bezahlt, so dass die kein gutes Wort über die Preisgestaltung verloren haben.

  8. Ich kann dem Eurosport-Artikel nur in Teilen zustimmen. Ja, die beiden Kommentatoren reden nicht den ganzen Tag über Doping und zweifeln nicht jede Leistung und die Leichtathletik per se andauernd an. Ok.

    ABER: Beide Kommentatoren sagen sehr deutlich und auch mehr als einmal am Tag, dass auch sie an den Leistungen zu knabbern haben. Und sie weisen (was ich sehr richtig finde) darauf hin, dass es nach wie vor keine Beweise gegen irgendjemanden gibt. Das muss man nicht gut finden, man kann es sogar schlecht finden – aber es macht die Ãœbertragung und den Kommentar bei Eurosport zumindest für mich erträglich und unterhaltsam. Wenn ich Leichtathletik (Schwimmen, Radfahren, …) schaue, weiss ich, dass der Apotheker mitläuft (-schwimmt, -fährt). Auch ohne übermotivierte Jungreporter, die mich kontinuierlich auf diesen Systemfehler hinweisen.

    (Zumindest tun sie das, wenn nicht gerade (ARD, ZDF) eine Liveübertragung durch einen aufgezeichneten Hammerwurf eines im Vorkampf abgeschlagenen Deutschen oder durch die 19-Uhr-Tagesschau unterbrochen wird. Aber das ist ein anderes Thema.)

  9. Ich will nicht von den jamaikanischen Sprintern (inkl. Essgewohnheiten und Zahnspangen) ablenken, deren Leistungen gehören auch ordentlich analysiert. Aber kann mir jemand die Gesamtleistung unserer Werfer erklären? Bartels und Kleinert nach vielen Jahren in der Weltspitze mit persönlicher Bestleistung, Nerius mit ihrem weitesten Wurf bei einem Großereignis, nun Harting mit Wahnsinnsweite, natürlich auch persönlicher Bestleistung …

    … alle einfach zur gleichen Zeit in der besten Form ihres Lebens !?

  10. Ich muss Heinrich und Thiele auch in Schutz nehmen. Ich finde deren Berichterstattung ausgewogen, insbesondere auch bzgl. der nicht-deutschen Athleten. Bei Eurosport werden Siegerehrungen gezeigt, bei den ÖR wird weggeschaltet, Entscheidungen werden nachgereicht, wenn kein Deutscher mitmacht. Wie ich schon mal sagte: bei Eurosport kriegt man trotz Werbepausen mehr mit von den Wettkämpfen. Die beiden Kommentatoren haben zurecht den Fernsehpreis gewonnen. Übrigens war Heinrich wohl selbst mal bei der SZ.

  11. @Travis
    Es ist z.B. beim Schwimmen schon oft vorgekommen, dass die gesamte Truppe vollkommen am Saisonhöhepunkt vorbei trainiert hat. Da waren einfach alle noch nicht oder nicht mehr topfit.
    Vielleicht hat man hier einfach endlich mal den Punkt getroffen. Auszuschließen ist es nicht.

  12. Da ist es wieder – das VORBILD:

    Vizepräsident Eike Emrich, der Chef des deutschen WM-Teams, sagte hingegen auf der offiziellen DLV-Pressekonferenz, dass er nicht an eine Bestrafung Hartings denke. «Warum sollte ich einen jungen Menschen bestrafen, der sich noch entwickelt? Auch in seiner Vorbildfunktion wird er sich in der nächsten Zeit entwickeln und jene Größe erreichen, die er im Diskus-Ring schon erreicht hat»…

  13. Ich habe den Gertz-Artikel zu Heinrich/Thiele auch nur teilweise nachvollziehen können.

    Richtig ist, dass beide das Thema Doping nicht so plakativ in ihren Kommentierungen reinpacken und durch viel Ambivalenz auch viel Interpretation zulassen. Aber gerade Sigi Heinrich hüpft nicht mehr so empathisch den Athleten zur Seite, wie es noch bei seinen Biathlon-Ãœbertragungen der Fall war, als er noch nicht einmal den Hauch von Zweifel durchlassen wollte — sofern es deutsche Athleten waren.

    Seine gesamte Kommentierung des 100m-Finales war für mich ein kleines Highlight, weil sie in Gänze die zweifelnde Haltung eines Journalisten zeigte, was die Beurteilung der Leistung aber auch den Umgang mit dieser Leistung durch Journalisten angeht. Das was Gertz aus dieser Kommentierung sich herausgeschnippelt hat, wurde passend gemacht, um seine vorgefertigte These zu unterstützen, spiegelte aber nicht die kompletten fünf oder zehn Minuten wieder.

    Thiele und Heinrich reden teilweise um den heißen Brei herum, so dass man nur als informierter Zuschauer die Andeutungen versteht (siehe gestern Harting). Ich empfinde aber Thiele/Heinrich damit immer noch als ehrlicher, als das plötzliche Umschwenken auf eine neue „Parteilinie“ wie es bei den Öffentlich-Rechtlichen der Fall ist. Der Konflikt den diese beiden mit sich selbst auszutragen haben, ist jedenfalls interessanter, als die Haltung von ARD/ZDF: chauvinistisch, schwarz/weiß, keine Facetten, keine Graustufen. Aus jeder Pore spürt man bei ARD/ZDF das vieles eine von außen aufgedrückte Haltung ist, aber keine innere Ãœberzeugung.

    Interessanter wäre es gewesen, Statements von EUROSPORT zu einer Art „Redaktionslinie“ einzuholen. Ein Stephane Franke hat so seine (umstrittene) Vorgeschichte und ein Karsten Migels ist mitunter extrem schmerzfrei in seinen Äußerungen.

  14. was ich an der kommentierung von heinrich und thiele schätze, ist, dass sie authentisch und ungefiltert ist und nicht so glattgebügelt und (partei)linienförmig wie bei den ÖR. auch wenn ich öfters nicht mit ihnen übereinstimme und vieles kritischer sehe (was sie gestern zu harting gesagt haben, hat mich richtig genervt), bieten sie doch reibungspunkte indem sie stellung beziehen und das würde vielen anderen (fernseh)journalisten auch gut zu gesicht stehen.

  15. Vor allem muss man auch erwähnen, dass Heinrich/Thiele extrem hart arbeiten, was den Umfang ihrer On-Air-Zeiten betrifft. Gerade wenn es um die gelegentlich auftretenden Plattitüden geht, würde ich das als Entschuldigung schon gelten lassen.
    Da haben es die Jungs von den ÖR, die nur aller zwei Tage ran müssen, bedeutend leichter.

    Kulturell finde ich es übrigens erstaunlich, dass ausgerechnet die im katholischen Bayern beheimatete Süddeutsche Zeitung sich eine so protestantische, manchmal fast schon puritanische Betrachtungsweise des Sportes zu eigen gemacht hat.

  16. Ich finde, man kann (wenn man möchte) in den Kommentaren von Heinrich und Thiele sehr wohl heraushören, dass der Zweifel an den Leistungen der Athleten stets mitschwingt. Für mich klingt das immer so, als ob die Kommentatoren selbst nicht wissen, wie sie die Rekorde einordnen sollen, als ob sie mit sich ringen, weil die Ereignisse sportlich herausragend aber gleichzeitig unglaubwürdig sind. Das ist nicht plakativ und wird von der Art und den Floskeln der Beiden (in dem Punkt gebe ich Holger Gertz recht) noch zusätzlich überdeckt, aber die kritische Haltung ist durchaus vorhanden.

    Als Leichtathletik-Fan oder in Dopingdingen unbedarfter Zuschauer kann man das allerdings auch leicht überhören oder als unkritische Haltung interpretieren. Das ist vielleicht das große Problem von Heinrich und Thiele. Oder (ganz wie man will) auch ihre große Stärke.

  17. @Christina Danke für den Link zum Interview. Ein zutiefst erschreckendes und trauriges Zeugnis.
    Irgendjemand muss Interesse an diesem Missbrauch haben. Das sind die Schuldigen, nicht der junge Mensch!

  18. Also ich muss mich auch einreihen bei den Kritikern des SZ-Artikels.

    Der geht meiner Meinung nach ziemlich am Thema vorbei und dreht sich, wie dogfood schon erwähnte, die Zitate beinahe mutwillig so zurecht und in den Kontext, in dem sie dem Autor am besten passen.

    Beispielsweise habe ich „Die Fakten bestehen im Moment nur aus drei Nummern: 9 Punkt 5 8. So ist das“ gänzlich andersrum interpretiert. Nämlich nicht als „Basta!“ sondern eben als Ausdruck der inneren Zerissenheit im Sinne von: „Ich trau dem Braten nicht, aber das einzige was ich halt habe, ist diese Zeit.“
    Ist übrigens beinahe so ähnlich, wie es der Blogherr ja auf selbst ausdrückt.

    Jedenfalls bleibe ich weiterhin bei Eurosport als übertragendem Sender, denn er bringt m.E. eben eine sehr gute Mischung aus umfassender Live-Übertragung, sportlicher Begeisterungsfähigkeit und kritischen Kommentaren (wie z.B. gestern nach den 800m der Frauen oder auch bei Harting).

  19. TobiasL,
    so einfach ist das nicht: Hermaphroditen, falls sie ein echter ist, sind ein seltenes Phänomen der Natur. Da ist dann nichts manipuliert und auch nichts a priori „missbraucht“. Sie muss das auch gar nicht wissen, denn Intersexualität ist oft nicht äußerlich erkennbar.
    Und es dauert tatsächlich länger, eine solche genetische Konstellation zweifelsfrei zu ermitteln. Stimme aber darin zu, dass es in der Verantwortung der südafrikanischen Funktionäre gelegen hätte, dieser Sportlerin die derzeitigen Schlagzeilen zu ersparen. Also einen Geschlechtstest machen zu lassen.

  20. @ha
    Ich bedanke mich für den Hinweis und das ist sicher zutreffend. Allerdings können Hermaphroditen auch keine solche Leistungsexplosion alle Tage erreichen.
    Es ist eine ethisch und moralisch sinnvolle Diskussion und zu selten öffentlich.

    http://www.sportsscientists.com/

  21. Ich hatte den Link auch her gepostet, um ihre total Unbedarftheit zu dokumentieren.
    Sie scheint absolut null Erfahrung im Umgang mit den Medien zu haben und auch dahingehend nicht geschult worden zu sein.
    Wie man so jemanden in den Haifischtümpel werfen kann, ist mir schleierhaft.
    Die unaufgeregte direkt Art war mir spontan sympatisch.

    ha hat natürlich auch vollkommen Recht, was Hermaphroditen angeht. Die gibt es in seltenen Fällen. Manchmal werden diese sogar mit beiderlei Geschlechtsmerkmalen geboren. Früher (wahrscheinlich auch noch heute) haben dann oft die verschreckten und geschockten Eltern schnell eine „korrigierende“ OP durchführen lassen, in der das Geschlecht dann eindeutig durch Entfernung der „überschüssigen“ Geschlechtsmerkmale festgelegt wurde. Leider haben dabei die Eltern nicht immer richtig entschieden… d.h. es stellt sich erst in der Pubertät heraus, welches das dominierende Geschlecht gewesen wäre.

    Dann folgt für die Betroffenen oft eine lange Leidensgeschichte, die auch gelegentlich in einem Wechsel des Geschlechts gipfeln kann.

    Mir tut das Mädel so oder so leid. Sie wird einfach nicht beschützt, wie es bei einer 18jährigen sein sollte!

    Grüsse
    Christina

  22. @Jens
    War es auf den Straßen plötzlich so voll? Doch nicht etwa ein Vorgeschmack auf das „ausverkaufte“ Olympiastadion am Abend??

  23. Schön, dass die meisten das hier so sehen mit den Eurosportmoderatoren! Ich finde die auch besser, als die ÖR`s. Die haben immer so was angestrengt streberhaftes patriotisches an sich…

    Ich meine mich sogar zu erinner, dass die im Livekommentar zum 100m Finale nachher auch durchaus ihre Zweifel zu Ausdruck gebracht haben. Und das sag ich gar nich oft: Doofer SZ-Artikel.

    P.s.: Ich schmelze, zu heiß…

  24. @Fred „angestrengt streberhaft patriotisch“ – diese Formulierung hat mir neulich gefehlt, als ich über die „nationale“ Berichterstattung in der ARD gemeckert habe. Vielen Dank, treffender kann man es kaum formulieren (ich jedenfalls offensichtlich nicht ;-) )

  25. Nur daß es nicht heißt, die Meinungen hier darüber seien einhellig:
    Ich habe in dem SZ-Artikel über Eurosport viel gefunden, was ich regelmäßig auch so empfinde, und fand ihn sehr gelungen.
    Und mich nerven die regelmäßigen Werbeunterbrechungen. Mir ist klar, daß sie dort unvermeidbar sind, trotzdem ist das für mich ein wesentliches Argument für die ÖR (gegen alle Privaten).

    Ich finde die Live-Verarsche ebenfalls unmöglich, auch die ÖR-Kommentatoren geben viel Unsinn von sich, aber trotzdem wiegt das für mich die Vorteile nicht auf, und ich bleibe immer wieder bei den ÖR hängen.

  26. @Roland: Stoppen Sie mal am Vorabend mal mit, wer mehr Leichtathletik bringt: EUROSPORT oder ARD/ZDF ;-)

  27. Wenn ich heimkomme, läuft es ununterbrochen bis zum Ende, und die erste Hälfte bekomme ich dann gleich ebenfalls ohne Unterbrechungen auf Eins Festival nachgereicht :)
    Und die größere Gesamtdauer nutzt mir bei Eurosport auch nichts, wenn ich alle Nas lang zum Umschalten gezwungen werde (was ich als Reflex bei Beginn jeder Werbung tue).

  28. Sie kommen also nach 20h heim und sehen an jedem zweiten Tag von den zwei Stunden zuvor nüscht, weil an ZDF-Tagen nichts aus EinsFestival zusammengefasst wird… So kann man natürlich auch rechnen.

  29. @Jens Weinreich: ist offtopic: Deine Website funktioniert unter IE8 nicht. Vielleicht kann das mal jmd anders überprüfen?

  30. Dafür gibt es bei Bedarf einen Festplattenrekorder, oder ich schau dann doch bei Eurosport rein. Aber ich gebe zu, daß es für mich auch keine wirkliche Katastrophe ist, wenn ich nicht alles voller Länge sehe.
    Und Unterbrechungen für Nachrichten empfinde ich im Gegensatz zu der durch Werbung normalerweise auch nicht als so störend. (Im übrigen halte ich das Sie hier für verzichtbar ;)

  31. IE7 auch: Es werden nur Kopf und der heutige text bis vor dem ersten grauen Kasten dargestellt, alles darunter (inkl. Kommentaren) und beide Spalten rechts fehlen, also gibt es wohl ein Problem mit dem Harting-Kasten, und M$ stellt die Arbeit sofort ein. Opera 10 tut einwandfrei.

  32. (es ist eine Zeile, Zitieren tut hier nicht, es ist ein HTML-Kommentar, der beginnt mit [if gte mso 9]><xml…)

  33. Ich lese gerade im ARD-Ticker, dass im Olympiastadion „Männer“ von Grönemeyer gespielt wird. Ich frage mich, ob das nicht den ein oder anderen Gast, der nicht der deutschen Sprache mächtig ist bzw. Grönemeyer nicht kennt, leicht befremden könnte, wenn da jemand mit eben dieser Arrrt zo sängen …äh… singt.

  34. @ Roland: Ist erledigt, danke für den Hinweis. Ich bin ja nicht der HTML-Experte, stümpere nur etwas herum. Manchmal fallen mir solche Probleme nicht auf, weil ich meistens auf zwei Computern drei verschiedene Browser benutze. Faustregel: Einer funktioniert immer.

  35. Hartings letzter Satz „Von daher war die Reaktion unüberdacht, aber dennoch menschlich.“ http://www.lwm09.journalisten-akademie.com/?p=1902 ist auch symptomatisch: sich selbst damit zu entschuldigen, daß man ja auch nur ein Mensch ist.

    Sowas mag ja ein anderer sagen, aber daß man es selbst ins Felde führt – für mich klingt es unanständig. Allerdings ist es in der Politik abgeschaut, da ist es auch oft geübte Praxis.


    Eurosport: Wo die ÖR in Nationalbegeisterung schwelgen, da ergeht sich die Eurosportcrew in Weltjahresbestleistungseuphorie. Da wird geschrieen und die Kiste der Superlative auf die Hörner einer Königsgiraffe gestellt – einen Tag lang wurde wieder und wieder der Boltlauf gezeigt, als ginge es darum uns zu indoktrinieren wie zu nine-eleven.

    Als Zuschauer kann man nicht ständig Dopinggerüchte und -spekulationen hören. Und ohne neue Fakten bleibt auch nicht viel neues zu berichten. Aber so einen Zahnspangenverdacht sollte man schon mal erklären, und einen Hinweis auf die 2 schnelleren Frauen geben.

    Die heile Welt präsentiert aber auch Eurosport nicht.

  36. Da sitzt der Hausherr schon Vormittags bei der Laudatio von Franke im Virchow-Klinikum, anschliessend ins Stadion und nachts auf den Spuren der Athleten. Nach Hause muss er ja auch noch. Ein großes Lob, nicht nur für die Quantität, sondern auch die Qualität der Beiträge! Ach so, schreiben muss er ja auch noch. Soviel zum Thema: Arbeitsbelastung von Kommentatoren.

  37. Heinrich und Thiele haben in Anlehnung auf den SZ-Artiekl verbal zurückgeschlagen. Sie empfehlen „den Besserwissern aus Bayern“[sic!] am besten jetzt zu den ÖR zu schalten.

  38. Schöner Text von Holger Gertz (SZ) über die Eurosport-Berichterstattung der WM: „Bei Eurosport sind Tour de France-Fahrer immer noch Gewinner im Kampf mit sich selbst. Bei Eurosport sind sogar Gewichtheber, für die sich sonst wirklich kein Mensch mehr interessiert, nach wie vor Helden und Herkulesse. Der Sender ist der Rückzugsort für Reporter und Zuschauer, die sich den Spaß nicht verderben lassen wollen.“

    http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/483610

  39. Existenzdynamische

    Verwertungskette

    der Kommunikationsherrschaft („TV – Radio – Schreibende Zunft“) … Das ist nur mit gelegentlichem Wegwälzen aus der Schusslinie zu fassen. Benutze übrigens seit Harting/ Jung vorbildlichen Militärsprech.
    Empfehle trotzdem alle circa 5 km die nächstgelegene Eisdiele als kurzfristigen shelter. Wirtschaft ist schließlich alles, da dürfte Einigkeit herrschen.

  40. Klingt gut, Pecas. Muss aber gerade Gastronomie von der anderen Seite des Tresens betreiben. Macht keinen Spaß bei knapp 50 Grad. Wenn Wirtschaft alles ist, ist heute alles Mist. :-)

  41. @ Gilad: You made my day. Sehr geiler Kommentar. Danke für den SZ-Hinweis.

    Ich verteidige Holger-Gertz-Texte übrigens (fast) grundsätzlich und sage: Im Zweifel für Holger! Es mag andere geben, die es sich einfach machen. Er nicht. Was haben wir Helden schon gemeinsam gelitten :)

  42. Ein paar Dinge hat Holger Gertz ganz gut getroffen, einzelne. Aber alles in allem muss ich den Kopf schütteln.

    Wo war der Artikel zu finden? Auf Seite 3? Medien? Im Sport?

    Gertz ist ja auch kein reiner Sportreporter (mehr). Prinzipiell positiv eine solche Emanzipation. Aber gerade auch Sigi Heinrich (bei Sirk Thiee nicht anders) interessiert sich doch auch für Gott und die Welt. Wo gerade die beiden die Zeit hernehmen auch über ihr Thema hinaus ganz gut informiert zu sein usw., fast ein Rätsel.

    „Ostdeutscher“, ist dass das sprachliche Gegenstück zu „Bayer“? Wohl kaum.

    Wie wäre es mit Thiele der Brandenburger oder wenigstens der Preusse? So viel Präzision müsste ein angesehnener, preisgekrönter Journalist (Gertz) hinbekommen. Mir zu klischeehaft, „der Ostdeutsche“. Naja, er hätte auch noch auf Thieles Vergabgenheit beim DDR-Fernsehen und der Stasi-Zuarbeit herumreiten können …

    Beim Stichwort Gewichtheben geht mir endgültig der Hut hoch. Gewichtheben interessiert also nur Eurosport? Ach ja: Und was war, ist mit Matthias Steiner? Aber das ist ja kein (verdächtiger) Gewichtheber, sondern … tja, was?

    Ich habe meine Zweifel ob Kollege Gertz Ahnung vom Eurosport-Prinzip hat. Also ich kann mir schwer vorstellen, dass der eine Heinrich-Satz für die Wiederholung rausgeschnitten wurde. Es wird halt allgemein für die Wiederholung geschnitten. Bei 18 Tonspuren oder so, glaube ich wirklich nicht, dass da einteln geschnitten wird.

    Immerhin: Gertz deckt auf, wie er gearbeitet hat. Immerhin: Hat nicht nur einmal den Live-Kommentar vorbeirauschen lassen, sondern ein zweites Mal hingesehen. Hätte er vielleicht das Original aufzeichnen sollen, als sich bei der Wiederholung (naiverweise???) zu wundern.

    Was soll Eurosport denn bitte machen? Ein Sportsender sendet Sport … sollte es zumindest. Oder ist Gertz das DSF mit Call-in und Clips lieber? Das ist kaum ein Sportsender.

    Thiele/Heinrich bauen ihre eigene Dramaturgie … das läuft anders als bei ARD, ZDF, RTL, Sat 1, Sky etc. … Sie ergänzen sich, waren aber schon mal besser. Manchmal ist das Blödelelement eine Spur zu ausgeprägt. Aber sie sind GUT. Und sie gehen am Thema Doping nicht vorbei. Bei den Öffentlich-Rechtlichen fällt mir zum Thema fundierte Anti-Doping-Berichterstattung auch nur Hajo Seppelt und dann lange nichts ein. Bei anderen ist der Umgang teils gekünstelt. Hysterie.

    Heinrich, der in der Tat bei der SZ war, glaubt halt gerne an das Gute im Menschen. Aber bitte: Wie soll das anders gehen. Wenn einer wochenlang, das ganze Jahr über wg. des Sports durch die Welt reist … über Gebühr, wie könnte dann das Mißtrauen etc. an erster Stelle stehen? Wenn er ein völlig anderer wäre, könnte er den Job so nicht machen. Aber der Zweifel ist da, sicher. Thiele ist der kritischere, rationalere. Aber klar, er war auch schon in der DDR dabei und weiß spätestens jetzt, dass da (aber nicht nur da) manches falsch lief (gedopt wurde).

    Nun, genau wie ein Sportler in eine demographische Falle geraten kann, kann dass ein Journalist bzw. der Sportreporter. Soll er seinen Job aufgeben, wenn das Thema Doping auf einmal groß wird? Muss er sich die Begeisterungsfähigkeit abtrainieren etc.? Geht das – so krass. (Nein, sicher nicht).

    Dass jmd. im Sender die positive Betrachtungsweise vorschreibt: Eher nicht.

    Den Fernsehpreis haben in dem Fall sicher nicht die Falschen bekommen.

  43. Verwunderlich übrigens, dass Holger Gertz nicht auf die Eurosport-Interviews zu sprechen kommt. Hätte er die kritisiert, wäre es für mich verständlicher gewesen. Wobei ich auch das NICHT SCHLECHT finde, nicht insgesamt.

    Wenn z. B. die nicht nominierte US-Hürdenläuferin Lolo Jones (auch Marion Jones führte schon bei einer WM Interviews für Eurosport) nach dem Interview der 100 Meter-Siegerin um den Hals fällt … naja, dann wissen wir, dass sie keine gelernte Journalistin hin. Immerhin bekommt sie aber die Leute ans Mikro …

    Ist wohl hauptsächlich der Nähe-und-Blickfang-Effekt, der hier aus Sendersicht zählt.

  44. Wie Poschmann ständig erwähnt, was für ein ungeheurer Druck das ist, den die arme Friedrich da aushalten muss. Und dann im nächsten Moment sagt, dass sie „absolute Topfavoritin ist, alles andere als Gold eine Enttäuschung“.
    Für mich war und ist ja Vlasic Favoritin. Eine „Top“favoritin gibt es schon deshalb nicht, weil beide auf Augenhöhe sind…

  45. @Ralf Kohler:

    Beim Stichwort Gewichtheben geht mir endgültig der Hut hoch. Gewichtheben interessiert also nur Eurosport? Ach ja: Und was war, ist mit Matthias Steiner? Aber das ist ja kein (verdächtiger) Gewichtheber, sondern … tja, was?

    Ich bezweifle sehr stark, dass das Interesse dem Gewichtheber Steiner galt. Es galt dem Witwer, vom Schicksal Gebeutelten, dem Frischverliebten und Stehaufmännchen. Er hätte auch rudern, schwimmen oder seilspringen können.

  46. Bin beruhigt, dass das Stadion doch fast voll ist. Wollte gestern abend eine Karte für heute kaufen und es gab nur noch ein paar im Bereich ab 85 EUR, und die waren so ca. draußen auf dem Parkplatz.
    Wenn da jetzt wieder alles leer gewesen wäre… ich würde mich tierisch aufregen ;-)

  47. seit wann läuft der witzbolt eigentlich mit einem „ich bin ein berlino“-shirt rum? oder ist das die jamaikanische standard-tracht?

  48. Ich bin ja auch ein großer Fan des geschätzten Kollegen G. (selbst wenn er in höchsten Tönen über Bremen schreibt ;-). Und ich mag den oftmals pseudolustigen Stil von Thiele und Heinrich nicht sonderlich. Aber in puncto Doping, Witzbolt und Zahnspangenmaid tut Gertz den Beiden – wenn man die kompletten Live-Ãœbertragungen mitverfolgt hat – in meinen Augen unrecht.
    Der Artikel ist übrigens auf der Medienseite der „SZ“ erschienen.

  49. @arnesen: Keine Eisbox auf Deiner Seite, in die zu hechten möglich wäre? Remember Mr. Natural: „The right tool for the right job makes life easier!“
    Übrigens mit bestem Dank an den Sultan des Hauses für die Bereitstellung einer heiß ersehnten Vorschau- Box: Yeah!

  50. Ernährungskonzept ah ja…
    Zählt Magersucht nicht auch als Essstörung?
    Und 3 Tage Honig statt Zucker nicht auch?

    Nun denn, solange Friedrich damit höher springt…

  51. „Den Fernsehpreis haben in dem Fall sicher nicht die Falschen bekommen.“ (Ralf Köhler)

    Warum genau? Da wäre eine ausführlichere Begründung nicht so schlecht, auch wenn es bei den ÖR mitunter auch finster aussehen mag. Darum geht es aber in dem Text von Gertz nicht. Mir bleibt es daher völlig schleierhaft, wie Sie in ihren Ausführungen ein grundlegendes Dilemma des Sportjournalismus einfach übergehen, was gerade bei Eurosport immer wieder besonders aufschimmert: Ich spreche von der zu großen persönlichen Nähe zu den Sportlern. Ein Beispiel nur: Dienstag Nachmittag schwärmte das Eurosport-Duo von deutschen Läuferinnen, die man schon zu so vielen Veranstaltungen begleitet habe, sie dadurch auch privat gut kenne, man so manchen lustigen Abend schon verbracht habe und man nun besonders innig die Daumen drücken werde etc.pp. Mal abgesehen von den Dingen, die Gertz ganz hervorragend analysiert und pointiert vorgetragen hat, wird mir da irgendwie schlecht, wenn ich diese Anekdoten höre muss…

  52. Gilad, muss gerade WM kucken. Begründung? Später. Beitrag hatte ja schon einen stattlichen Umfang. Ralf Kohler übrigens, nicht Ralf Köhler. Soi wie Horst Köhler nicht Klaus heißt.

    Christoph Wesemann: Was ändert das? Ich habe nicht behauptet, dass Steiner nur als GewichtheberAufmerksamkeit bekommen hätte. Aber er ist nunmal GEWICHTHEBER. Auch zu Steiner später mehr.

    Das ist doch nun wirklich bekannt, dass Steiner, der Gewichtheber, viel Aufmerksamkeit bekommen hat – von überall (warum auch immer). Dann sollte Gertz das auch berücksichtigen. Da bekomme ich Pickel: Es wird einfach etwas unterstellt, was nicht nur nicht stimmt, sondern erwiesenermaßen falsch ist. Einfach so. Warum? Das ist doch ein guter Journalist. Der hat so etwas nicht nötig.

    Soll er sich was anderes suchen, was seine Argumentation stützt. Ãœbrigens: Weder Thiele noch Heinrich haben mit Gewichtheben bei Eurosport zu tun. (Zumindest Thiele hat Steiner aber auch kennengelernt und ist auch ein „Fan“ von ihm – darauf hätte Gertz ggf. eingehen können, wenn er es wüßte und auch dies thematisieren wollte).

  53. Wissen die beim ZDF eigentlich was ein „Pokerface“ ist? Die sollen mal bitte den Gesichtsausdruck von Vlasic und Friedrich vergleichen.

  54. aber lernfähig sind sie ja(siehe 400m Hürden-Spange). Laßt uns nicht die Köppe einhauen wegen Kommentatoren- Beurteilungskommentaren – lieber könnten wir zum Spaß den Hausherren ein wenig henseln.

  55. @ indykiste: Bei der Hitze bist Du in WM-Form? Red Bull? Kaffee? Irgendwelche Tabletten? (nocheinjurist: bitte weghören! Sie wissen doch, Koffein steht nicht mehr auf der Liste.)

  56. Mal auf die schnelle rausgeschossen:
    Wenn Bolt die 200m voll durchgezogen hätte, kann er unter 19 kommen.

  57. Ganz ehrlich, Ariane Friedrich wirkt doch von ihren Gesten und ihrem Gehabe X-mal unsympathischer und gekünstelter als der Bolt (bei dieser WM).

  58. Hier noch eine Stimme gegen die Mehrheit und für den Gertz-Text. Finde ihn nicht nur – wie so oft – auffällig gut geschrieben, sondern vor allem sehr treffend.
    Den Sigi durfte man in vergangenen Jahren übrigens auch beim Zuquatschen von Turnveranstaltungen hören und da fällt dann auf, was ja beim Geradeauslaufen nicht so deutlich ins Gewicht fällt: Er hat keine Ahnung und zwar nicht nur in den Details von den zugegebenermaßen komplexen Elementen, er bekommt nicht mal die Bezeichnungen der Geräte auseinander. Gleichwohl redet er ohne Punkt und Komma und das ist einfach ganz schwer erträglich.

  59. das ist doch mal ein spruch fürs poesie-album:

    man muss seine grenzen eben ignorieren

    ne — so einfach kann das sein…

  60. Geht ja immer so unter, das „Kleine“. Aber der 5000 Meter Vorlauf mit Sturz und Aufholjagd von Abdosh, der hatte Dramatik und das Publikum begeistert. Plötzlich tobten die Leute und das bei einem Vorlauf, bei Bolt war es nicht lauter.
    Deswegen bin ich gerne dabei.

  61. @JW:
    Gibt es eigentlic eine offiziele Auskunf, wie der weitere Zeitplan der Zehnkämpfer aussieht?
    Bleibst Du bis zum Ende?

  62. Uuuups….
    Sorry für das eben getippte Chaos, die Akkus von der Tastatur waren leer und ich habe es zu spät gesehen.

  63. @ Chuck: Letzter Speerwurf im Zehnkampf. 1500 Meter sollte nach Plan 21.15 Uhr sein. Jetzt sagen sie gerade durch: 21.50 Uhr!

    Ich denke, heute bleibe ich nicht. Will dafür morgen früh mal einen Termin mitnehmen.

  64. JW, das ZDF hat angekündigt, in der Halbzeitpause zu versuchen, Friedrichs Siegerehrung zu zeigen, und nach dem Spiel eine Zusammenfassung der versäumten Ereignisse.
    Fred, der Witzbolt ist in beiden Rennen zufällig mit rechts auf die Ziellinie getreten.

  65. Warum sich das ZDF die Rechte für ein Fussball-Spiel, daß während der LA-WM stattfindet, explizit kauft, muß man glaube ich nicht verstehen.
    Denn soweit ich weiß ist es nicht Bestandteil irgendeines Rechtepaketes, sondern wirklich EINZELN eingekauft worden.

    Komisch finde ich auch, daß das Fussball-Spiel von Anfang an, paralell zur LA-WM via zdf.de gestreamt wurde, jetzt aber das Gleiche nicht umgekehrt passiert.

  66. Sandra, gut geschrieben, ja. Auffallend treffend, naja.

    Gut, die Anmerlung zum Turnen ist auch INTERESSANT. Allerdings wäre es selbst, wenn Heinrich vom Turnen keine Ahnung hätte, wäre das für den Gertz-Text relativ – um nicht zu sagen völlig – egal.

    Sonst hätte Gertz schreiben (und am besten belegen) sollen: Heinrich hat keine Ahnung vom Turnen.

  67. Darf ich den Hausherrn, bevor er die Tür des Olympiastadions hinter sich zuzieht, noch an sein Versprechen von heute, 1.42 Uhr, (aus den Kommentaren zu Tag 5) erinnern ;-)?

  68. Nebenan hatte man auch Spaß an den Kommentatoren.
    mein Favorit:

    20.39 Uhr: Poschi nennt ihn “Witz-Bolt�. Ich dreh mal eben für fünf Minuten den Ton ab. Sonst nennt er ihn womöglich noch “Ko-Bolt�, “Scherz-Bolt� oder “Witwe Bolt.� Oh my god.

    Die Fernsehmeisterschaften

  69. Sandra … korrigier mich bitte, wenn du es besser weisst, aber war Siggi Heinrich nicht früher mal selbst Turner (wenn auch kein sonderlich erfolgreicher)? Wenn dem so ist, halte ich es für eher so mittelglaubhaft, dass er sich mit den Basics(!) dieser Sportart nicht auskennt.

    Ich selbst war auch nur ein mäßig begabter Fussballer, aber ich kann schon einen Ãœbersteiger von Abseits unterscheiden …

  70. Jens was für ein Termin? Die Autogrammstunde mit Sigi Heinrich und Dirk Thiele um 13 Uhr in den RathauPassagen?

  71. Wegen der unterschiedlichen Sprechweise in den Pressemeldungen:

    Nennt mich jetzt Naiv, aber liegt es nicht einfach daran, daß für MI + DO (Ganz-)Tagestickets verkauft worden sind und am DI beispielsweise ein Vormittagsticket & Abendticket getrennt vertickt wurden.

  72. @ Arnulf: welches versprechen? Das war vor 20 Stunden .

    @ chuck: die Einladung nehme ich an: ja, du bist naiv. Die erklaerungen habe ich vor Tagen geschrieben.

    @ gua: danke fuer den Tipp.

  73. @JW: Das hier

    Mag sein, aber den running gag ziehe ich jetzt durch. Habe beizeiten auf das Problem hingewiesen und werde mindestens ein Foto täglich veröffentlichen. Sonst heißt es hinterher noch, die bösen Medien hätten sich das leere Stadion nur ausgedacht.

    Mittlerweile dürfte es ja wieder leer genug sein… ;-)

  74. @jens Arnulf vermißt „Foddos“
    Jens Weinreich am 20. August 2009 – 01:42 –

    @ esox: Mag sein, aber den running gag ziehe ich jetzt durch. Habe beizeiten auf das Problem hingewiesen und werde mindestens ein Foto täglich veröffentlichen. Sonst heißt es hinterher noch, die bösen Medien hätten sich das leere Stadion nur ausgedacht.

  75. Jens, bitte. ;) Laut Eurosport-Videotext Seite 117 (da habe ich es gesehen) sollen auch noch Steffi Nerius, Ralf Bartels und Silke Spielgelburg da sein.

  76. Ich schätze das ZDF zeigt Fußball, weil es mehr Zuschauer zieht, und hat die Rechte gekauft, weil sonst ein anderer Fußball gezeigt hätte.

  77. @JW:
    Der Kommentar zu der Art der Formulierung war eigentlich auch aus der Sichtweise der Organisatoren geschrieben und in deren Denk-/Sichtweise wäre es doch so eine schlüssige Begründung.

    Das „Naiv“ war wiederum darauf bezogen, daß ich mich in der OK Sichtweise versucht habe und anscheinend kläglich gescheitert bin ;-)

  78. Zum Artikel von Holger Gertz: ich weiß nicht, ob und was er dafür recherchiert hat. Hätte er sich aber mal eine Minute genommen, um zu schauen ob sich einer der beiden Angesprochenen zum Thema „Zahnspangen bei Leichtathleten“ geäußert hat, hätte ihm google als erstes Ergebnis das hier ausgespuckt: http://de.eurosport.yahoo.com/22082008/73/peking-2008-sigi-suess-sauer-zahnspangen.html

    Oh Gott, das liest sich ja beinah kritisch und widerspräche der Annahme des Kommentars…uuuuuah.

  79. „Behrenbruch trotz Energieleistung nur Sechster“ (gefunden auf sport1.de) – wieso bekomme ich bei solchen Ãœberschriften einen dermaßenen Brechreiz? Der Kerl macht den besten Wettkampf seines Lebens und ist „NUR“ 6., oder wie soll ich das verstehen?

    @jens: Wie hält man eigentlich die musikalische Beschallung im Stadion aus? Da reiht sich ja ein Ohrenschmaus an den nächsten. ;)

  80. Irgendwo muss ich es loswerden: Schlicht ein geniales Live-Ereignis heute (Stadion). Hatte wirklich alles, was man an einem Tag Leichtathletik sehen will. Tolle Leistungen im Zehnkampf (20 Leute über 8000 Punkte), richtig spannende Wettkämpfe und ein nicht so spannender aber dafür mit Weltrekord. Und TobiasL hat weiter oben schon ein absolutes Vor-Ort-Highlight genannt: Aufholjagd nach Sturz im 5000m-Halbfinale durch den Äthiopier Abdosh. Leider vergebens.

    Noch einer muss erwähnt werden: Berlino. Keine Ahnung, wer da in dem Kostüm steckt (ist es eventuell Herthinho?), aber erst stürzt er über einen Hürdenwagen, während er Weltmeisterin Walker auf den Schultern trägt (!) und später sprinter er 50m gegen Usain Bolt. Noch dazu scheinen ihn die Athleten wirklich zu mögen …

    … und dann war da noch Betty Heidler. Championship Record in der Quali. So viel zu meiner ‚Beobachtung‘ deutscher Werfer in diesen Tagen.

  81. Nach Ansicht des veröffentlichten Zielfotos war es heute des *bolts linker Fuß auf der Ziellinie.
    Und wenn man das beim 100m-Lauf so großzügig ausgewertet hätte wir das heutige, wäre er 9,57 gelaufen…

  82. was TRAVIS oben über den gestrigen Tag gesagt hat, kann man so absolut unterschreiben: das Stadion war so gut wie voll (bis auf die überteuerten Platze in Nahe der Zieleinlaufs …)
    Einsame Spitze waren dann die 1500 Meter der Könige der Athleten um 22:00 Uhr, kaum ein Zuschauer ging nach hause trotz der halbstündigen Wartezeit.

    !!Das hatte ich auch noch nicht, dass das Bier im Stadion günstiger ist als außerhalb!!

    @Jens
    Eine Empfehlung von mir für das nächste Mal: nimm das Rad in Berlin,
    da fährt es sich vom Virchow in einer 1/2 Stunde zum Stadion direkt vor die Tür oder auch „Unter den Linden“ – alles in Reichweite.

  83. Vanguard: Another doping scandal hits Nigeria

    Amaka Ogoegbunam is a super Nigerian athlete.
    […]
    Result of the doping test conducted in Mauritius was positive and she became the third Nigerian in the World Championship here to be adjudged unclean after Gloria Kemasaude and Vivian Chukwuemeka.

  84. @ antistar: Das sind so Überschriften und Texte, die mich auf die Palme bringen. Dumm. Unüberlegt. Fahrlässig. Ärgerlich. Überflüssig. Da bin ich ganz bei Dir.

  85. Im Sportjournalist kam ja kürzlich ein Fragebogen mit Sigi Heinrich-Antworten. Geturnt hat er in jedem Fall. Ich meine mich zu erinnern, dass da etwas von Teilnahme an Bayerischen Meisterschaften stand.

  86. Zumal Behrenbruch NUR 89 Punkte zur Bronze Medaille fehlten. Berücksichtigt man, dass er bei zwei Hürdenvorläufen (der Spezialisten) zwei Versuche beim Stabhochsprung als Lückenfüller (zw. Fehlstart und Neustart) verballern musste, hätte man auch schreiben können, dass er um eine Medaille betrogen wurde.

  87. Pingback: Leichtathletik-WM, Tag 7 : jens weinreich

  88. Wowi möchte Bolti also ein Geschenk machen.
    Die Vorschläge meinerseits:

    Usain-Bolt-Triumpfbogen (vormals Brandenburger Tor)
    Usain-Bolt-Rundturnstadion (vormals Olympiastadion)
    FC Bolt 09 (vormals Hertha BSC)
    Usain-Bolt-Hauptschule (vormals Rütli-Schule)

    Wowi ist für weitere Vorschläge sicherlich dankbar.

    Wählen wir nicht auch bald einen Kanzler? Usain Bolt der deutsche Obama – wäre doch auch was ;)

  89. Ich komme noch einmal auf Caster Semenya zurück. Ihre Stimme klingt feminin. Alles andere entzieht sich meiner Kenntnis. Im Interview hat man den Eindruck, sie ist von ihrer Situation selbst überrascht worden.

    Weiss jedenfalls musste erläutern, warum sein Verband die südafrikanische Siegerin Caster Semenya überhaupt hatte starten lassen – wo doch seit rund drei Wochen bereits Untersuchungen laufen, die klären sollen, ob die äußerst maskulin anmutende 18-Jährige wirklich eine Frau ist oder doch ein Mann. Dieses Gerücht hält sich seit den Meisterschaften in Semenyas Heimat Ende Juli, wo sie ihre persönliche Bestzeit von 2:04 auf sagenhafte 1:56 Minuten steigerte.

    http://www.welt.de/sport/leichtathletik-wm/article4359029/Ist-die-800-m-Weltmeisterin-Semenya-ein-Mann.html

    Die Bestimmung des Geschlechts bei Sportlern ist eine seit jeher notwenige und praktizierte medizinische Methode. Seit den OS 1928 in Amsterdamm wird es aufgrund eines konkreten Anlasses nach meinem Wissen medizinisch-wissenschaftlich im Sport praktiziert. Wie kann es sein, dass die Geschlechtsbestimmung heute so aufwendig und zeitraubend verläuft ?
    Als Laien erschließt sich mir das nicht, zumal
    es ja angesammeltes diesbezügliches Wissen en mass gibt.

    http://www.wikiweise.de/wiki/Barr-K%C3%B6rperchen

    mithttp://www.loges.de/sport/trainingswissenschaften/der-kleine-unterschied

    Hätte man hier nicht unbedingt sorgfältiger arbeiten müssen ? Wie es auch ausgeht,es wird als ein Skandal in die Analen der Berliner WM eingehen.

  90. Wie erklärt man jemanden der kein Sport im Fernsehen verfolgt das Geheimnis von Dirk Thiele und Eurosport? Mit einem Zitat:
    „Das sind alles keine heurigen Hasen, die wissen wovon sie gehen.“

  91. @Herbert: wieso noch ein komplexe Methode des Geschlechtsbestimmung anwenden?

    Es gibst hier selbst so viele Experten die Dopinggebrauch nachweisen koennen ohne Tests: Zahnspangen: gedopt, grosse Nase: gedopt, sieht nicht aus wie Pamela Anderson: gedopt, grosse Fusse: gedopt, nie gedopt: gedopt (es kann ja kein hochwertige ethische Gefuehle geben in diese Muskelpakete, sonst werden die ja kein Sport machen ….

    Nein, fuer diese Experte muss ein Geslechtssbestimmung einfach sein: Mann oder Frau, Schwarz oder Weiss, gedopt oder nicht gedopt, Wahrheit oder Luege, die Andere sind schlecht, so wir sind OK, klare Sache!

    Schade dass ein Versuch die (Spitzen-)Sport zurecht zielgericht und konstruktiv zu kritisieren in veile Beitraege absinkt bis Skandalpresse, Schadenfreude und Stimmungsmacherei, ein Karikatur. Es sieht aus wie eine sechziger Jahren Strafexpedition gegen Organisatonen, Institutionen und das „System“.

    Es gibt ausser Kritik noch keine Ernst zu nehmen Loesungen. Ich bin gespannt auf das Antwort auf die Frage“: aber was wuedest Du machen in seine/ihre Situation. Les Bolt, Harting, Harting Semenya … Aber vielleicht fragt dass zuviel Empathie ….

  92. Zum Thema Geschlechtsbestimung:
    http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/sport/584/485015/text/

    Doch das Geschlecht eines Menschen ist nach Auskunft der Berliner Genetikerin Heidemarie Neitzel nicht so leicht zu bestimmen, wie es gemeinhin scheint. „Man kann das nicht immer so einfach determinieren, die Ãœbergänge zwischen Mann und Frau sind fließend“, erläuterte die Leiterin der Zytogenetik an der Berliner Universitätsklinik Charité im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Ausschlaggebend sei nicht allein das in der Regel nur bei Männern vorkommende Y-Chromosom. „Vor 20 bis 30 Jahren hätte man gesagt, wenn ein Y da ist, ist jemand männlich. Heute wissen wir, dass es nicht mehr so klar ist.“

    So gebe es Männer ohne und Frauen mit Y-Chromosom. „Wir kennen heute Gene, bei denen eine einzelne Mutation dafür sorgt, dass jemand mit einem Y-Chromosom sich zur weiblichen Seite entwickelt“, erläuterte Neitzel. Auch die Untersuchung des Hormonspiegels sei nicht unbedingt eindeutig. „Es gibt Beispiele, wo Androgene wie Testosteron in männlicher Dosierung vorhanden sind, aber von den Zellen nicht erkannt werden. Diese Menschen sind physiologisch und psychologisch weiblich“, berichtete die Professorin vom Institut für Humangenetik.

  93. Hier hat die IAAF unter anderem total versagt! Wenn eine 18 Jahre alte, bis dahin unbekannte Läuferin eine solche Leistungsexplosion vorweist, dann für die WM der IAAF angemeldet wird, spätestens dann bestünde Handlungsbedarf! Es muss nicht gleich „die Hose runtergezogen“ werden, aber eine nachweisbare Ãœberprüfung der Blutwerte sollte schon sein. Es war doch klar, wer mit einer 1:56 nach Berlin kommt ist Medaillenkandidat, wird nicht nur viel Geld, sondern eine ungewohnte mediale Aufmerksamkeit erzeugen.
    Es wird eingeladen und die Veranstalter sind für ihre Gäste verantwortlich!
    Bei jedem hohen Lottogewinn wird psychologische Hilfe empfohlen und angeboten, neben finanzieller Beratung. Jetzt hat jemand 60000 $ und ein Problem.
    Dafür gibt es Schuldige!

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