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Das Olympische Bildungsmagazin

Was vom Tage übrig bleibt (86): FIFA, natürlich die FIFA

Moin, moin. Und es war auch wieder eine aufregende Nacht.

1) Das Geständnis von Chuck Blazer schon gelesen? Habe es noch in der Nacht zur Lektüre aufgearbeitet. Die herrlichsten Geschichten stehen ohnehin in der Anklageschrift und dem CONCACAF-Bericht von 2013 und einigen Medien, die darüber im Laufe der Jahre ausführlich berichtet haben. Mein Favorit ist, glaub ich, die Nummer, dass Chuck seiner Katze auch ein Appartment im Trump Tower gemietet hat – auf CONCACAF-Kosten.

2) Inzwischen hat sich auch Jack the Ripper wieder per Video zugeschaltet und eine weitere Lawine an Enthüllungen versprochen:

3) A tribute to THE MAN:

Was in dem Text der Washington Post fehlt :) Sein Anruf im Sommer 2001, dass er drei Tage Unterricht nehmen möchte. Seine beiden deutschen Kumpels sollten ihn in Sachen FIFA unterrichten, um die er sich ab sofort kümmern wolle. Also kam er zu mir, wir sind die vielen Kilo ISL-Akten durchgegangen, die Thomas Kistner und ich einige Wochen zuvor erarbeitet und exklusiv veröffentlicht hatten. AJ hat sich alles angehört, wir haben den Kopierer heiß laufen lassen – und dann ging der Unvergleichliche an die Arbeit. Und ich war froh, endlich mit Wissen zurückzahlen zu können, was AJ in den neunziger Jahren in der IOC-Welt vorbereitet hatte.

Well done, my friend.

13.48 Uhr: Trage heute Abend, wenn ich mal eine ruhige Stunde finde, etliches nach. Vielleicht auch von unterwegs.

4) Bitte nicht vergessen: hier abstimmen über den künftigen FIFA-Präsidenten!

Und hier geht es in die Dauerwerbeschleife, muss sein:

* * *

Werbepause. Hier geht es zum Bookshop, wo auch Vorträge und Seminare gebucht werden können. Im aktuellen und künftigen Ebooks kann Werbung gebucht werden – gern als Titelsponsor. Ich muss Recherchen, die jüngste und die nächste FIFA-Reise, finanzieren und will demnächst zum IOC nach Lausanne und zur IOC-Session nach Kuala Lumpur. Wer dann ebenfalls ausführliche Berichterstattung im Blog verfolgen möchte, kann das organisieren.

In den nächsten Wochen wird das FIFA-Korruptionsebook „2022“ fertiggestellt und bis Ende des Jahres monatlich ergänzt, verbessert und erweitert. Ein anstrengendes, aufreibendes Projekt. Die Entwicklungen rund um die FIFA sind bester Beleg, dass es sich lohnt.

2022

* * *

16 Gedanken zu „Was vom Tage übrig bleibt (86): FIFA, natürlich die FIFA“

  1. Pingback: [sport and politics] Was vom Tage übrig bleibt (4. Juni 2015): FIFA, natürlich die FIFA - #Sport | netzlesen.de

  2. Eher Klatsch und Tratsch: Welche Körpergröße hat denn Chuck Blazer? Er sieht ja auf Fotos sehr kräftig und groß aus. Oder ist Blatter sehr viel kleiner?

  3. @ fiskare: Ich habe 1997 in Marseille erstmals länger mit ihm gesprochen und glaube sagen zu dürfen: Er war schon immer so.

  4. Hallo Herr Weinreich,

    ich will nicht zuviel Wasser in den Wein schuetten, aber ich habe mich natuerlich gefragt, warum die echten Zusammenbrueche erst kommen, wenn die US Justiz ermitteln will, wie bei Rad- und Kraftsportler Armstrong.

    Und wo ich mich das frage, frage ich mich natuerlich, warum die US Justiz gerade hier ermittelt, wo ein amerikanischer Bezug weitgehend fehlt. Nicht dass ich meine, sie wuerde tatsaechlich wegen der Drohnenangriffe gegen Zivilisten gegen Barack O. ermitteln – aber es ist mir im Moment ein bisschen zuviel Schweiz auf dem US-amerikanischen Kieker. Erst saemtliche Banken, jetzt die Fifa – ich hab das Gefuehl, ich habe was verpasst. Tut die noch weitgehend neutrale Schweiz etwas, das den Amis nicht passt, verhandelt sie etwa das TTIP nicht mit und waere damit nicht an die Regeln gebunden, oder etwas aenhliches?

    Um nicht falsch verstanden zu werden – es trifft hier sicher die Richtigen. Aber es gibt so viele Richtige, und ich staune, dass nunmehr diese Richtigen ins amerikanische Kreuzfeuer geraten.

  5. @ nocheinjurist: Welcome back!

    Ich denke, Verschwörungstheorien sind nicht angebracht, jedenfalls nicht, was den Beginn der Ermittlungen betrifft. Das lässt sich – in Maßen – durchaus belegen. Andrew Jennings hat das oft genug erzählt, auch hier im Blog. Schon 2009 hat sich das FBI dafür interessiert. Ausgangspunkt waren natürlich die Geschäfte des Chuck Blazer, über die einige Journalisten schon damals berichtet haben, und von Jack Warner (hier war es allen voran Lasana Liburd aus Trinidad). Nach der WM-Vergabe im Dezember 2010 erhielt das alles neue Nahrung, von da an elektrisierte das Thema FIFA/Korruption/globales Verbrechen nicht nur in den USA viele Ermittler alles Schattierungen. Der letztlich entscheidende Schritt waren die Enthüllungen zu den Blazer-Geschäften, da war AJ wieder vorn dabei – nachzulesen hier im Blog im Juli 2011. Dass nun die Freeh Group, die Firma des ehemaligen FBI-Direktors eingesetzt wurde, um im CONCACAF-Bereich zu recherchieren, hat die Ermittlungen der Behörden natürlich befördert, außerdem kennt in diesem Ermittler-, Geheimdienst- und Anwalts-Business in den USA jeder jeden. Der Kreis ist gar nicht so groß. Den CONCACAF-Bericht von 2013 können sie hier ebenso nachlesen. So kam eines zum anderen.

    Dass zum Schluss auch politischer Wille dabei war, geht für mich in Ordnung. Denn es ist doch andererseits so: in Deutschland, in der Schweiz und in vielen anderen Ländern war nie der Wille da – weder von Staatsanwälten, anderen OK-Experten noch von der Politik (etwa Gesetze zügig zu verschärfen und andere dringend notwendige juristische Änderungen [Vereinsstruktur von FIFA, IOC et al …] einzuleiten.)

  6. Hallo Herr Weinreich, natuerlich wollte ich die Arbeit der Journalisten nicht in Abrede stellen. In den vergangenen Jahren habe uch die Vereinigten Staaten allerdings nicht als Hort selbstloser Gerechtigkeit wahrgenommen – wo sonst bekommt man 35 Jahre Gefaengnis fuer die Wahrheit? Mein Eindruck ist, Dass soccer eigentlich weniger interessiert als zwei aktuelle Lieblingsgegner zu aergern – die Schweiz und Russland. Ich vermute mal, 2018 wird neu vergeben, 2022 eher nicht. Warten wir es ab :-)

  7. Ich halte mich lieber an die Fakten, u.a. an die erwähnten Dokumentationen. Sie können gern Verschwörungstheorien anhängen. Dabei haben Sie doch einst auf Fakten gepocht in anderen Fällen. Und jetzt ideologisieren Sie. So können wir uns eine Diskussion sparen.

  8. Ich vermische nur Politik und Sport ein bisschen. „Politischer Wille“ ist ein Fakt, eine Verschwoerungstheorie oder noch etwas – rational nachvollziehbar – anderes? Leider ist die Welt in den vergangenen Jahren ideologischer geworden. Ich wuenschte, es waere anders gekommen.

  9. Belegen Sie das doch bitte. Den Fakt, von dem Sie reden. Zudem: selbst wenn es so wäre, warum wäre das wichtig, was würde das an den korrupten und kriminellen Vorgängen ändern?

  10. Gute Frage — wie belegt man, dass die Welt ideologischer geworden ist…? Medien wollen verstaerkt melden (oder Meining machen – je nachdem, wie man die Grenze zieht), wer gut und wer boese ist. Und die Angst der Staaten, sich am Krieg zu beteiligen, wird geringer. Daran mache ich es fest.

    An den Vorgaengen, die Sie seit ueber 15 Jahren beschreiben, aendert das natuerlich nichts. Nur die Idee, dass nun Berichte eines amerikanischen Journalisten den politischen Willen herausgebildet haben, das verdient naehere Betrachtung, zumal das Geschaeftsgebahren recht lange keine staatliche Stelle merklich interessiert hat. Aber vielleicht ist unsere Perspektive auch zu unterschiedlich – Mich interessiert bei einigen Dingen auch, warum sie gerade jetzt passieren, und der Fifa-Komplex ist angesichts der umfangreichen Berichterstattung in den vergangenen Dekaden so ein Ding.

    Wie waere es denn mit einer kleinen Wette – Russland verliert die WM, Katar kann sie behalten ;-)

  11. Pingback: Was vom Tage übrig bleibt (7. Juni 2015): Farewell tour for Jack Warner • sport and politics

  12. Wie waere es denn mit einer kleinen Wette – Russland verliert die WM, Katar kann sie behalten ;-)

    Dagegen zu wetten mir fällt schwer, würde aber bedeuten, dass andere weltpolitische Ereignisse angemessen im vergleich zur Bedeutung einer korrupten FIFA behandelt werden. Sollte es so eintreffen wäre der Auslöser aber eher ökonomischer Druck (sprich Staatspleite) als internationale westliche (Sport)-politische Einigkeit.

  13. Pingback: Was vom Tage übrig bleibt (89): Farewell tour for Jack Warner • Sport and Politics

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