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Das Olympische Bildungsmagazin

#London2012 (IV): Grosvenor House, Sportförderung

Kommentar auf SpiegelOnline zu meinem Text über die DOSB-Reaktionen auf Imke Duplitzer. Liebe Kollegen von SpOn: Bitte jetzt nicht den Kommentar löschen, sondern UNBEDINGT dort stehen lassen!

LONDON. Moin, moin. Mich braucht zwar kein Mensch mehr, ich bin heute dennoch auf der IOC-Session. Muss meinen Freunden doch endlich mal einen Besuch abstatten, nachdem es an den vergangenen Tagen leider nicht geklappt hat. Von A nach B und durch die olympischen Schleusen zu gelangen, dauert halt ewig. Und da das IOC auch unter Jacques Rogge Sonderregeln beansprucht und sich weit weg vom Zentrum Olympias, also dem Olympic Park in Stratford, am anderen Ende der Stadt einquartiert hat (Hilton Park Lane, Session im Grosvenor House), erschwert das die Arbeit ungemein. Fernab von persönlichen Transportproblemen finde ich es allerdings auch verlogen und nicht zu akzeptieren, dass die Bosse des Milliardenkonzerns, die von jedem Olympiabewerber kompakte Spiele verlangen, den Rahmen konsequent sprengen. Nicht zu vergessen: Olympic Lanes gibt es auch wegen der Funktionäre. Wie einfach wäre es, das IOC im Olympic Park bzw im Olympischen Dorf (!) unterzubringen – gern auch in bequemeren Betten, als sie den Athleten zugestanden werden, gern auch in Suiten. Damit würden die Olympier übrigens jede Menge PR-Punkte sammeln. Dass sie es nicht tun und auf ihrer Sonderbehandlung bestehen, sagt vieles.

IOC-Präsident Jacques Rogge hat gestern in der BBC im Interview mit @DavidBond gesagt, man brauche genau diese Fünfsternehotels, weil nur sie die Facilities für Kongresse und die nötigen Büros bieten würden. Wie absurd und, eben, verlogen.

Ich werde heute in den Blog-Modus umschalten und also meine Notizen chronikhaft fortführen und mit Time Codes versehen.

Nachrichten-Stream, Technik

Bis dahin einige Lesebefehle – wobei ich einmal mehr sagen muss, dass diese Auswahl extrem willkürlich geschieht. Denn was lese ich, was bekomme ich mit? Sicher sehe ich 99 Prozent der wirklich guten Geschichten nicht. Was sich im Vergleich zu den Peking-Spielen 2008 absolut verändert hat (selbst in Vancouver war das 2010 noch anders): Ich habe hier noch nicht ein Mal in Agenturdienste geschaut. Einen Zugang zu Nachrichtenagenturen habe ich noch über ein Medium, aber ich habe den noch nicht genutzt. Denn es ist in London wie sonst auch: Ich habe mir meinen persönlichen Stream zusammen gestellt und fühle mich darüber ziemlich gut informiert: Twitter vor allem, Facebook in Maßen, viele Links, Notizen und Empfehlungen von Kollegen und Freunden via Email, SMS, Whatsapp, und natürlich RSS, gebündelt über Newsrack. Niemand kann alles wahrnehmen, jedem entgeht etwas, es ist allerdings interessant, sich selbst beim Medien- und Info-Konsum zu beobachten.

Werde dennoch ab heute auch wieder Zeitungen kaufen, täglich Times, Guardian, Telepraph und Daily Mail, weil etliche kleine Rubriken und Notizen online entweder nicht auftauchen oder schwer zu finden sind und ich nicht suchen möchte, schon aus Zeitgründen. Und weil der Transport in den überfüllten Nahverkehrszügen doch genug Zeit liefert, die Zeitungen durchzublättern. Ausgeschnitten wird übrigens nicht mehr, schon lange nicht mehr. Was mache ich stattdessen? Ich scanne mit einem Handscanner, der immer im Gepäck ist. Einmal am Tag wird das auf Evernote hochgeladen und mit einer Rubrik/einem Ordner versehen, that’s it. Oder ich fotografiere es mit dem iPhone/iPad, geht noch schneller und ist absolut ausreichend in der Qualität. Notizen mache ich kaum noch auf Papier, meist sofort in die Geräte mit dem Apfelzeichen und auch DIREKT in die Cloud, damit alles gleich auf allen Geräten weiterbearbeitet werden kann, je nach Lage. Sollte ich doch mal Blätter beschreiben, dann solche, die ich gut einscannen kann. Ich schmeiße nämlich (anders als in den ersten zwanzig + Jahren meines journalistischen Daseins) fast alles sofort weg: Ich scanne es ein, zu Hause habe ich schon ganze Notizbücher (kürzlich etwa von den Spielen 1996 in Atlanta) eingescannt, die mir in die Hände fielen – und dann sauber entsorgt.

Nun aber, einige Leseempfehlungen, in zwei, drei Stunden geht es hier weiter, bitte unter Storify weiterlesen!

IOC session, London, day 1

Storified by Jens Weinreich · Tue, Jul 24 2012 09:45:10

Franco Carraro, head of IOC program commission: ‚It’s not so easy to be clear. It’s better to be as clear as possible.‘ There you have it.Alan Abrahamson
gone down a treat. Jacques Rogge: Thank you Lord Coe, that was not a report, it was an ode to the OlympicsPaul Kelso
Prince Albert of Monaco asks at IOC meeting if the games would be ’strike free‘. Border Force had plans to strike on Thursday your highness.tariq panja
Denis Oswald, chair of 2012 co-comm: "London has done more than any host city to ensure that there will be no white elephants"Paul Kelso
Rogge to London organizers: ‚The preparation phase was definitely a great success. Now comes the delivery phase and I remain optimistic …"Alan Abrahamson
I’ve just been referred to as ‚the black fellow‘ by IOC security. Guess black, brown, yellow we’re all the same in the sports familytariq panja
London 2012 organizers about to present to IOC. Rogge asks, is London in the room? Press wags note that, no, the room is in London.Alan Abrahamson
IOC entourage session, Britain’s Princess Royal asks, "At what age do you recommend the athletes de-select their parents?’Alan Abrahamson
London presentation at ioc session – with 20 or so of young people from E London who came to Singapore #emotional http://pic.twitter.com/cjcxRzhBJonathan Edwards
@sebcoe refers to my friends in the British press as the "most forensic media" in the world. Ha!Alan Abrahamson
After the love and happiness from London, IOC session now goes to … doping! WADA president John Fahey: "From the dream to the reality."Alan Abrahamson

TBC

5 Gedanken zu „#London2012 (IV): Grosvenor House, Sportförderung“

  1. Pingback: Aus dem Alltag eines Sportjournalisten im 21. Jahrhundert

  2. Danke für das Lob. Vielleicht entsteht ja mal ne Diskussion. Während Olympia, nach Olympia, wann auch immer. Wir graben jedenfalls weiter. Viel Spaß Dir in London.

  3. Das mit den Agenturen kann ich übrigens bestätigen. Ich schlage mich auch als freier Journalist durch (wenn auch auf einem ganz anderen Feld), und mir wurde vor etwa eineinhalb Jahren von einem Auftraggeber der Agenturzugang gestrichen. Habe ich seitdem kein einziges Mal vermisst. Ab und zu kommt zwar ein aufgeregter Anruf aus den Redaktionen, dass die Agenturen dies oder jenes vermelden, das erweist sich in 99 Prozent der Fälle allerdings als große Luftnummer.

    Leider ticken die Newsdesks mit ihrer Agenturhörigkeit noch ganz anders …

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