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Das Olympische Bildungsmagazin

Leichtathletik-WM: eine Bilanz

Es folgen – mit der gebührenden Verspätung – etliche Statistiken, wie es sich für die Leichtathletik gehört.

Einige Anmerkungen zur deutschen Bilanz und zur Präsentation der zumeist jungen Athleten bei der WM habe ich bereits für SpOn gedichtet. Einige Worte mehr werde ich hier in Kürze (ich wiederhole für gua, cf und andere: in Kürze) verlieren.

Zunächst einige Zahlen, über die man, wie ich finde, auch trefflich debattieren kann. Leider sagen diese Statistiken relativ wenig aus über den Para­digmen­wechsel (manchen Verantwortlichen nehme ich das ab) im DLV, über den Generationswechsel und über Dopingpraktiken. Einiges lässt sich allerdings ablesen. Ich werde die Bilanzen des DLV später noch auf Disziplinen aufschlüsseln. Anschließend in etlichen Tabellen und einfachen Grafiken (hoffentlich zu erkennen) auch eine internationale Einordnung.

Teil zwei der Bilanz folgt.

DLV-Bilanz bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen seit der Wiedervereinigung

(G)(S)(B)45678ΣT8ΣT3NW, PlatzNW, Punkte
19915488363239173194
19924150574127103119
1993224566333183130
1995222824242663110
1996313455332773113
19975145164127102126
19994444555233122149.5
2000212355472953100
2001331363422573108.5
200301326225214573
2004020122431421144
200511342121155768
200722305145227584
2008001142451711046
2009234244212295104

Medaillen ausgewählter Nationen bei WM und OS

Anzahl gewonnener Medaillen der Top-11-Nationen von Berlin 2009 (und einiger anderer Nationen) bei LA-Großereignissen seit 1991.
WM 1991OS 1992WM 1993WM 1995OS 1996WM 1997WM 1999OS 2000WM 2001WM 2003OS 2004WM 2005WM 2007OS 2008WM 2009
USA263025192317171513162525262322
RUS29211612108121218192021161813
JAM545767676658101113
KEN8810687678477131411
GER1710867101257425719
ETH133231588789478
GBR7610566762343546
POL111223145122328
CUB273426466256356
CHN448140210221324
AUS021224433131244
FRA210342302826213
ESP145225413522302
BAH010211124322322
ITA114643424331320
BLR004744054735370
GRE010012645450110
UKR004347423441250
SWE110011112533100

Nationenwertungspunkte bei WM und OS

Punkte in der Nationenwertung der Top-11-Nationen von Berlin und einiger ausgewählter Länder bei Großereignissen seit 1991
WM 1991OS 1992WM 1993WM 1995OS 1996WM 1997WM 1999OS 2000WM 2001WM 2003OS 2004WM 2005WM 2007OS 2008WM 2009
USA249274256204246179193149146156234248249207231
RUS283236180148129116126132174216192218190200154
JAM42445364696354685961788498121136
KEN847392558669657984746782123135120
GER1941191301101131261501001087344688444104
ETH82326192719628372567282447688
GBR767995786878709558466834617181
POL291018263031316152364738434373
CUB348659604162588356335254426151
CHN40537524413430119263143513950
AUS161820273829585330253414184045
FRA452443414231432438772481373641
ESP183349312447522971553640343129
BAH684202211173234242930282227
ITA393443634351553144392720302022
BLR0050604849114939595941396511
GRE011031929464041414181475
UKR0041425166483935634835295029
SWE241451118121614243624272668
Liniendiagramm: USA, RUS, JAM, KEN, GER

Entwicklung der Punkte in der Nationenwertung der Top-5 von Berlin zwischen 1991-2009

Verteilung der Medaillen und Platzierungen nach Nationen

Anzahl der Länder mit Medaillen und Finalplatzierungen
Länder mit GoldmedaillenLänder mit MedaillengewinnernLänder mit Finalisten
1991162952
1992183651
1993203666
1995244369
1996244562
1997254168
1999214261
2000244556
2001234168
2003234367
2004224066
2005214066
2007224673
2008244161
2009193762

Anzahl der Länder mit Medaillen und Finalplatzierungen, 1991-2009

64 Gedanken zu „Leichtathletik-WM: eine Bilanz“

  1. Medaillenentwicklung ausgewiesender Doping-Nationen (Weißrussland, Ukraine, Griechenland) und Schweden

    Schweden gehört also nicht zu den ausgewiesenen Dopingnationen, oder? Beim schnellen Lesen hatte ich die Klammer übersehen. Vielleicht könnte man Schweden an den Anfang stellen?

    Für Teil 2 würde ich mir eine Zusammenstellung der bekannt gewordenen Dopingfälle vor und während der WM wünschen. Da ich mich kaum (mehr) für die Leichtathletik interessiere, habe ich etwas den Überblick verloren. Vorab gab es positive Fälle in Jamaica, Brasilien und Nigeria(?). Während des WM-Zeitraums bislang wohl 3 Fälle.

  2. Die Auflistung ist klasse, vielen Dank.

    Der DLV hat in den letzten Jahren keine „salto nullos“ zu verzeichnen wie z.B. Griechenland, Frankreich, Spanien, Italien, aber auch China. Die Ausgangsposition für den DLV ist also gar nicht so schlecht. Es gab zu keinem Zeitpunkt einen knock out.

    Interessant ist natürlich, dass die deutschen Medaillengewinner ja auch in Peking überwiegend schon dabei waren. Die spannende Frage an Emrich und Mallow stellt sich, was seitdem genau verändert wurde im Training bzw. bei der Wettkampfvorbereitung?

    In Medaillen- und Nationenwertung ist Deutschlands Abschneiden in den letzten 18 Jahren sehr volatil (ähnlich wie bei Russland).

    Der Mittelwert der erreichten Medaillen liegt bei 7,4 Medaillen pro OS oder WM. Also sieht es doch aktuell gar nicht so schlecht aus für den DLV. Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass Nerius, Bartels und Kleinert ihre Erfolge nicht wiederholen werden gleichwohl aber in diesen Disziplinen schon andere (erfolgversprechende?) deutsche Athletinnen und Athleten mit dabei sind.

    Also, ich fand diese WM total normal.

  3. Frankreichs „Schwankungen“ (wie natürlich auch die von Griechenland etc.) sind sicher z.T. durch Doping zu erklären:

    Julie Coulaud est la sixième athlète du demi-fond français a être convaincue de dopage en l’espace de deux ans. Outre Ghezielle, les précédents étaient Nordine Gezzar (3000 m steeple/nandrolone et finastéride), en juillet 2006; Latifa Essarokh (1500 m/stanozolol), en août 2006; Hind Dehiba (1500 m) et Khalid Zoubaa (cross) tous les deux à l’EPO en janvier 2007.

    Angesichts der Medaillenausbeute von Frankreich, Spanien und Italien (zusammen insgesamt 5!) bei der Berliner WM erscheinen mir die deutschen Leistungen irgendwie „unnatürlich“.

  4. Angesichts der Medaillenausbeute von Frankreich, Spanien und Italien (zusammen insgesamt 5!) bei der Berliner WM erscheinen mir die deutschen Leistungen irgendwie “unnatürlich�.

    Warum macht dich das stutzig? Italien hat in den letzten Jahren nie mehr als 30 Nationenpunkte geholt, Spanien nie mehr als 40 und FRA nur einmal deutlich über 40 (81-2005). GER hat die 40 Pkt bei jeder Meisterschaft zumindest geknackt und in den WM-Jahren sogar deutlich. Das spricht für mich einfach erstmal dafür, dass es in GER mehr TOP8-Kandidaten gibt und damit auch ne größere Chance auf Medaillen als derzeit in den anderen Ländern. In Peking hat man sich was die Medaillenausbeute anbelangt einfach unter Wert geschlagen (und 2009 ist vll. auch nen Auseißer nach oben), zeigt aber auch das inzwischen einfach Kleinigkeiten entscheiden zwischen Platz 8 und ner Medaille.
    Deswegen find ich die Anzahl der TOP8-Platzierung für ne Leistungsbilanz und das Leistungspotential auch immer aufschlussreicher als die Medaillenanzahl.

    Dazu kommt das die Stärken von Italien und Spanien wohl eher im Mittel-/Langstreckenbereich liegen, zumindest ist das mein subjektiver Eindruck aus den letzten Jahren. Habe doch selten Mal Athleten in den Finals der techn. Diziplinen gesehen, im Sprung vll. noch der ein oder andere, in den Wurfbereichen eher nicht und genau in letzteren Diziplinen holt der DLV ja das Gros seiner Medaillen.

  5. GER hat die 40 Pkt bei jeder Meisterschaft zumindest geknackt

    Das ist für mich kein Maßstab. Warum Deutschland in den 1990er Jahren die 40 Punkte „geknackt“ hat, sollte wohl jedem klar sein. Ich sehe zunächst mal, daß Frankreich, Spanien und Italien zusammen etwa doppelt so viele Einwohner wie Deutschland aufweisen. Aber vielleicht profitiert das „Volk der Stoßer und Werfer“ ja auch irgendwie überproportional vom Wettkampfprogramm!? Daß jedoch genau diese Disziplinen nicht gerade eine unbeschwerte Vergangenheit aufweisen, stimmt mich auch eher nachdenklich.

  6. Wow, sehr interessant. Die Tabellen finde ich dabei spannender als die Diagramme (die ja die Tabellen nur noch mal grafisch illustrieren) …

    … man könnte und müsste jetzt natürlich Studien über einzelne Länder anstellen, aber in erster Linie soll es ja sicher um das Abschneiden ‚unserer‘ Deutschen gehen.

    Wie während der WM schon mal angesprochen, sind mir vor allem die Wurf- und Stoßleistungen der Deutschen aufgefallen. Fünf von neun Medaillen, dazu ein halbes Dutzend weiterer Finalteilnehmer (Top8, nicht Top12). Dabei haben – bis auf Christina Obergföll und Markus Esser – alle dieser Finalisten extrem sensationelle Wettkämpfe hingelegt, mit persönlichen Bestleistungen und unglaublich hoher Konstanz (Bartels, Harting, Heidler, Klaas, Kleinert, Stahl). Ganz unabhängig von Alter, Form und oder Saisonverlauf.

    @ Jens: Vielen Dank für diese Zusatzschicht.

  7. [pechsteinige Aufplusterei an]
    Jens, als Odessit muss ich offiziell protestieren gegen die Formulierung, die Ukraine sei eine „ausgewiesende Doping-Nation“. Alles Genetik und gesunde Ernährung. Schon mal was von der Kornkammer Europas gehört? Die Abmahngebühren in Höhe von sechs Schubkarren Griwna werden Dir in Kürze zugestellt.
    [pechsteinige Aufplusterei aus]

  8. Ralf,
    dann möchte ich mal die Reaktionen auf den nächsten Armin Hary sehen,der kommt bestimmt.Vor fast fünfzig Jahren lief er einfach mal so Weltrekord.
    Die damaligen Funktionäre konnten ihn nicht leiden,deshalb mußte er zurücktreten.Den nächsten kann dann sicherlich schon die Journaille nicht leiden,weil er unerklärlich ist?
    (schade,dass Sebastian nicht an seine Leistungen im Frühjahr anknüpfen konnte,die waren ja ebenso unerklärlich?)

  9. Noch ein Link zu den Langestreckenläufern:

    http://www.sueddeutsche.de/k5I38P/3016229/Herr-Saltin-glaubt-nicht-an-Wunder.html

    Danke, jw. Sieht danach aus, als ob Dopingfahndung ein Fall für Statistiker werden könnte. Würde man die steil ansteigenden und ebenso abfallenden Kurven der „Dopingnationen“ unter Hinzuziehung der Ergebnisse weiterer dopinganfälliger Sportarten mit den Kurven anderer Nationen abgleichen, könnte man vermutlich am Annäherungswert etwas ablesen … Interessant.

  10. @Ralf:

    Ich hatte es leider nicht in meinem Post dazugeschrieben, aber ich bezog mich mit den Punkten nur auf die letzten 5 Jahre (also seit 2005). Die 90er wollte ich da ganz bewusst rauslassen. Die Gründe hast du angesprochen. Die letzten 5 Jahre sind für mich als Trend auch interessanter als die WM2001, da dürften kaum noch Athleten aktiv sein von damals.

    Ich hab mich inzwischen mal bei Wikipedia umgeschaut und mir die Medaillengewinner (bzw. deren Diziplinen) aus ESP und ITA angesehen. Die gewinnen ihre Medaillen tatsächlich sehr sehr selten in techn. Diziplinen (und dann überwiegend im Sprungbereich) nicht nur bei WM/OS sondern auch bei EM. Und da ist es dann auch einfach so, dass Europa im Wurfbereich immer noch der Nabel der Leichtathletikwelt ist. Das sieht im Laufbereich doch anders aus, die Sprintstrecken werden von den USA/Karibik domniert, die Langstrecken von den Afrikanern (Ausnahme: Gehen, aber da sind die Asiaten ja durchaus im Kommen). Die Sprungdisziplinen hängen irgendwo dazwischen, das wäre übrigens auch mal ne interessante Statistik, wie sich die Medaillen dort nach Kontinenten aufschlüsseln. Das erklärt mE den Unterschied zu ITA/ESP. FRA hab ich mir jetzt nicht weiter angeschaut.

    Der Verweis auf die Einwohnerzahl ist mE ne Milchmädchenrechnung. Wenn man dort mit Zahlen argumentieren will, dann doch mit der Anzahl der aktiven Leichtathleten. Die Italiener sind trotz weniger Einwohner als D im Fechten erfolgreicher und selbst die Ungarn sind im Fechten nicht weit weg von den Erfolgen der deutschen Athleten (vom Wasserball mal ganz zu schweigen). Also das Argument Einwohnerzahl ist ganz ganz dünnes Eis.

    Heißt jetzt aber nicht, dass ich jedem deutschen Athleten abnehme seine Erfolge nur mit Müsli und Wasser zu erzielen.

  11. @ Christoph:
    Hättest Du das nicht während der WM schon mal posten können? ;-) Bei den Nigerianern fehlen übrigens wohl zwei Fälle:

    [Amaka Ogoegbunam] became the third Nigerian in the World Championship here to be adjudged unclean after Gloria Kemasaude and Vivian Chukwuemeka. […] But with Kemasaude, Amaka out on doping grounds

    Außerdem scheint Amaka Ogoegbunam (auch) schon vor der WM aufgefallen zu sein:

    In July, she was a sensation at the African Junior Championship in Mauritius. […] Result of the doping test conducted in Mauritius was positive

    @ spirou:
    Fechten und Wasserball lassen sich mit der Leichtathletik wohl nur schwer vergleichen. Ich gehe mal davon aus, daß die Leichtathletik in allen Nationen „Volkssport“ ist. Aber natürlich wäre die Anzahl aktiver Leichtathleten weitaus interessanter!

  12. @ Christoph:

    Bei Evelyn Santos liegt meines Wissens nur ein „Verdacht“ vor. Ergänzen könnte man evtl. Rodrigo Bargas, der jedoch nicht für Berlin qualifiziert war.

  13. nocheinjurist,
    nicht zu vergessen eine einigermaßen interessante betriebswirtschaftliche Ausnahme: zum Beispiel im Marathon. Da generieren nicht unbedingt WM oder Olympia den Marktwert, sondern Siege bei den großen Läufen wie London oder Berlin (oft mit Tempomachern und Weltrekorden). Dort sind auch die Preisgelder höher.

  14. Tab. 12 finde ich auch sehr interessant. Die Theorie, daß immer mehr Länder die Medaillen unter sich ausmachen, scheint irgendwie nicht so ganz zu stimmen!

  15. Pingback: Leichtathletik-WM: Dopingspiegel | sportticker

  16. Gibt es eigentlich auch schon eine finanzielle Bilanz? Wie werden zum Beispiel die „zusätzlichen“ Einnahmen verrechnet? Zum Beispiel der „Championsrun“ am 22.08.
    Über 8000 zahlende Läufer, verteilen pro Person 27 bzw. 30 Euro an BOC und SCC GmbH. Werden die 2 Euro für die Welthungerhilfe abgezogen, sind es schlappe 200000 Euro.
    Müsste doch etwas für das BOC übrig geblieben sein?

  17. Fechten und Wasserball lassen sich mit der Leichtathletik wohl nur schwer vergleichen. Ich gehe mal davon aus, daß die Leichtathletik in allen Nationen “Volkssport� ist. Aber natürlich wäre die Anzahl aktiver Leichtathleten weitaus interessanter!

    Täusch dich da nicht. Anlässlich der Schwimmweltmeisterschaften gab es in der SZ von Birgit Schönau einen Artikel über Federica Pellegrini, der sich auch am Rande mit dem Schwimmsport als Volkssport (oder eben nicht) befasste. Fazit bezüglich Italien, Schwimmen ist dort kein Volkssport, es gibt sehr wenig öffentl. Bäder (die meisten im industriellen Norden), Italien ist ein Land der Nichtschwimmer und Schwimmen eher was für die höheren Einkommensklassen. Hat mich persönlich zumindest überrascht.
    Natürlich sind Wasserball und Fechten Nischensportarten die lange nicht die Verbreitung haben wie die Summe(!) aller Leichtathletikdiziplinen, aber es zeigt das die Bevölkerung als Maßstab schlicht nicht taugt. Und das Märchen von der so globalen Verbreitung der Leichtathletik ist letzlich doch auch nur ne PR-Geschichte. Die Wurfdiziplinen sind sicher nicht mehr oder weniger ne Nische als Fechten oder Wasserball. Ich bin mal mutig und behaupte das ich im Degenfechten unter den ersten 25 der Weltrangliste mehr unterschiedliche Nationen finde als in jeder der Wurfdisziplinen, kann mich damit natürlich voll auf die Nase legen.

  18. @ha: Die im Focus-Artikel genannten 60.000 Euro vernebeln auch ein bisschen, dass fuer Athleten anderer Nationen und besonders in Laufwettbewerben das Einsammeln von Start- und Weltrekordpraemien hier

    http://www.iaaf.org/gle09/timetable/index.html

    und woanders noch weitergeht. Besonders in den field-Disziplinen, in denen Deutschland erfolgreich war, ist das Golden League Angebot ja bissel duenn.

  19. Von mir ein ganz großes Danke für die ganze Arbeit während der WM! Es war wirklich spannend und hat auch geholfen die ganze Veranstaltung einzuordnen.

    Ich habe jeden Tag gerne mitgelesen und auch die Kommentare intensiv verfolgt.

  20. 234next.com: ‘Vivian the shot-putter made me do it‘ says Amaka the hurdler

    „What I tested positive to, I don’t know about it but what I’m thinking is that I got it from the Mobil Track and Field Championships. It was given to me by Vivian and what she gave me is like an energy drink so, I don’t know.
    […]
    All the four athletes that tested positive, were ladies and they all tested positive to the same drug Methenolone. […] The last of the quartet is javelin thrower, Sorochukwu Ihuefo.

  21. @spirou:

    Ich bin mal mutig und behaupte das ich im Degenfechten unter den ersten 25 der Weltrangliste mehr unterschiedliche Nationen finde als in jeder der Wurfdisziplinen

    Bitteschön: Degen-Einzel-Weltrangliste, Männer: 13 verschiedene Nationen.
    Frankreich (4x), Deutschland (2x), Italien (5x), Ungarn (3x), USA, Spanien, Venezuela (2x), Estland, Niederlande, Polen, Ukraine, China, Kanada.

    Kugelstoßen: 13 verschiedene Nationen
    USA (8x), Polen, Deutschland (3x), Saudi-Arabien, Jamaika, Bulgarien (2x), Kanada, Rußland (3x), Portugal, Slowenien, Litauen, Serbien, Australien

    Hammer: 19 verschiedene Nationen
    Ungarn, Slowenien, Bulgarien (4x), Litauen, Rußland (2x), Italien (2x), Ukraine, Deutschland (2x), Polen, Tadschikistan, Tschechien, Slowakei, Finnland, Kuwait, Türkei, USA, Frankreich, Griechenland, Kroatien.

    Diskus: 16 verschiedene Nationen
    Estland (3x), Litauen, Deutschland (2x), Polen, USA (5x), Ungarn, Spanien (2x), Ägypten, Niederlande, Rußland, Schweden, Iran (2x), Kuba, Australien, Saudi-Arabien, Finnland

  22. @ Linksaussen:
    Sehr interessant! Die Dominanz der USA im Kugelstoßen (der Männer?) erinnert irgendwie an den Beginn der Anabolika-Ära. War das über die vergangenen Jahrzehnte immer so?
    Und wieso findet man gerade beim Hammerwerfen so viele „ausgewiesene Dopingnationen“? Hat die Sportart etwa nur dort „Tradition“?

  23. Bezieht sich alles auf Männer, ja. Frauen wollte ich nicht auch noch zählen.

    Ich muß aber zur Erläuterung hinzufügen, daß das keine „richtige“ Weltrangliste ist wie bspw. im Tennis, ich habe nur eine Liste der weitesten Würfe gefunden und dort die ersten 25 verschiedenen Personen auf Nationalität abgezählt. Die 25. Nennung war also meistens irgendwas unter ferner liefen (50. oder 60. Weite im Jahr 2009), da die Spitzenathleten logischerweise die ersten Ränge mehrfach besetzten.

    Man kann das hier sehr schön am Diskuswerfen ablesen, wo Gerd Kanter mit ca. 20 oder 25 Würfen unter den ersten 50 Weiten auftaucht: http://www.iaaf.org/statistics/toplists/inout=o/age=n/season=2009/sex=M/all=n/legal=A/disc=DT/detail.html

    Die ersten 25 Personen aber gehen bis zu Frantz Kruger, Finnland, bei 64,17. Nur um einen Eindruck davon zu geben, daß die weiter hinten vorkommenden Nationen nicht unbedingt etwas über einen Spitzensportler aus diesem Land aussagen.

  24. Jetzt sitze ich den zweiten Tag vor diesem Beitrag des Hausherren und verstehe die Intention immer noch nicht.
    Spitzensport in Tabellen, nach Nationen und Medaillen geordnet: Nichts hätte ich auf dieser Website weniger erwartet.

  25. Arnesen: Hab Dich nicht so. So ist doch Spitzensport. Tabellen, Zahlen, Fakten. Schön, dass ich Dich noch verwirren kann.

  26. @Linksaussen

    Danke.
    Bei den Speerwerfern sind es 13 Nationen, 3xLAT, NOR, 5xFIN, CUB, 2xPOL, 3xRUS, 4xUSA, 2xGER, KOR, JPN, BEL, EST.

    Interessant: D mit 9 Nennungen und ESP/ITA/FRA in der Summe mit 5 Nennungen, also auch hier D vorne.

    Die Medaillen in Berlin der vier Nationen:

    FRA: 3000m Hindernis, zweimal Stabhoch.
    ESP: 50km Gehen, 3000m Hindernis
    ITA: keine

    GER: 2xHochsprung, Sprintstaffel, Siebenkampf, 2xKugel, Speer, Diskus, Hammer

    Also FRA/ESP/ITA gewinnen 2 Mediallen im Sprung und 3 im Langstreckenbereich, GER gewinnt 5 Medaillen im Wurf und noch vier weitere. Also da scheint GER den Vorteil nur im Wurfbereich zu haben, über die Gründe kann man sich ja jetzt streiten.

  27. über die Gründe kann man sich ja jetzt streiten

    wobei man da ja fairerweise schon anmerken muss, dass die aktuellen medaillenweiten bei den werferInnen und stoßerInnen (insbesondere den „Innen“) mit den fantasierekorden früherer tage nicht sonderlich viel zu tun haben — kleinert stößt 20,20m für silber… ich meine, nur um mal die relation zu wahren: hatte nicht beispielsweise vor nicht allzu langer zeit eine atrid kumbernuss (die ja auch nicht gerade die statur einer bulgarischen gewichtheberin hatte) noch regelmäßig über 21m gestoßen?

  28. cf,
    das gilt für Frauen wie Männer, Diskus wie Kugelstoß und Männer-Hammerwurf, dass die Weiten der 80er unerreicht sind und auch die Weltrekorde, gehalten von Jürgen Schult und Gabriele Reinsch (Diskus), Randy Barnes (Kugel, USA) und Natalia Lyssowskaja (Kugel, UdSSR), Juri Seydych (Hammer, UdSSR). In diesen Disziplinen reicht also kein modernes Doping, was immer man dem nachsagt, an die Effekte des klassischen Anabolikadopings heran. Außerdem zeigen Kontrollen offensichtlich doch Wirkung.

  29. THE TIMES zum Problembär und zu Semenya, lesenswert:

    “He doesn’t look like a bear,â€? people are saying. “He doesn’t sound like a bear. He doesn’t run like one, either.â€? And thus the unsubstantiated assertions thrive, the unhelpful stereotypes get wielded and, instead of rejoicing in the magic of Berlino, we are plunged into dark doubt and insinuation. For us, the issue is a simple one. He was raised as a bear. He believes himself to be a bear. He entered the tournament in good faith as a bear. He deserves to be treated as a bear. And we will continue to argue this way until it is categorically proven that he is not a bear. …

    http://www.timesonline.co.uk/tol/sport/more_sport/athletics/article6808200.ece

  30. Hmm, so viele Zahlen haben mich jetzt dochmal dazu verleitet ein Mal mit der großen Statistik-Keule draufzuschlagen, von der Journalisten mal gar keine Ahnung haben (Jens, das ist KEINE Kritik!).
    Rausgekommen ist, dass sowohl die Summe der Medaillen als auch die Summe der Plätze 1-8 und die Punkte in der Nationenwertung (alles für den DLV mit den Werten aus Tabelle 1) nicht normalverteilt sind (Kolmogorov-Smirnow-Test; α=0,05).
    Das sagt jetzt vielleicht nicht soviel aus, nur habe ich jetzt keine Lust mehr noch einmal draufzuschlagen um zu gucken inwiefern die diesjährigen Werte signifikant sind, weil alles was nicht normalverteilt ist ist doof. ;)

    Daher nur vielen vielen Dank für das Tagebuch. Hat wieder sehr viel Spaß gemacht es zu lesen (informativ war es sowieso) und zu welchen Sportevent gibt es das nächste?
    Als Verbesserung würde ich gerne vorschlagen, dass an Ende jedes Tages der Eintrag zum nächsten Tag verlinkt wird, weil es einfach praktischer zum späteren „schmökern“ ist. Ist mir nämlich beim Peking-Tagebuch aufgefallen, wo bei den „verwandten Artikeln“ nicht immer der nächste Tag dabei war.

  31. Auf 3sats nano war heute ein Beitrag über biomechanischen Daten, 3D-Modelle und Start eines Sprinters – nicht spektakulär in meinen Augen, aber angeblich mit einer Weltneuheit, daß 24 Muskeln von Ober und Unterkörper synchron aufgezeichnet werden konnten, vermessen mit Highspeedkameras und Kraftsensoren.

    Von den abstrakten Erkenntnissen profitieren wohl langfristig alle Läufer – wieviele sich aber solche Labormeßreihen leisten können um individuelle Verbesserungsmöglichkeiten aufzuspüren weiß ich nicht. Zu Doping sehe ich doch zwei erhebliche Unterschiede: Keine gesundheitsgefährdenden Nebenwirkungen, und jetzt habe ich mich ablenken lassen und den zweiten vergessen. :)

    Aber die Bilder von 24 Gitterpunkten die starten machen eins deutlich: Das Labor hat die besseren Bilder. Solche Punktwolken will ich auch im Wettkampf sehen. :) Sieht toll aus.

  32. @ gua: Zum Olympischen Kongress Ende September/Anfang Oktober aus Kopenhagen. Und natürlich zu den Winterspielen im Februar 2010 aus Vancouver. Aber nur, wenn Ihr Euch an den Reisekosten beteiligt :)

  33. Sind, seit der erste Affe vom Baum gestiegen ist, nicht alle Menschen aktive Leichtathleten?

    Und überhaupt: wenn überhaupt, dann will ich selber nach Vancouver (damit liege ich meinem Umfeld, und besonders meinem zum unpassensten Zeitpunkt geborenen Sohn, schon lange in den Ohren). Also, auf zum Spendensammeln. Jens nehme ich dann auch gerne mit (wenn er das Tsingtao holt).

  34. @ sternburg: Jürgen Mallow hat m.E. nicht zu unrecht darauf hingewiesen, dass zu den DLV-Medaillen noch die Bob-Medaillen der vergangenen Jahre addiert werden müssten: „Schließlich bilden wir deren Anschieber aus!“

  35. @jw: Mit einem dieser vom DLV ausgebildeten Anschieber saß ich btw mal an einem Kaffeetisch und konnte ganz objektiv feststellen, dass mein Brustumfang mit seinem Oberschenkelumfang mit etwas erweitertem Training durchaus mithalten kann.

    Sobald die Spendensammlung erfolgreich war, erzähle ich dir im Flugzeug nach Kanada mal, wie ich um ein Haar für Taiwan als Bobanschieber in Salzseestadt angetreten wäre..

  36. Danke, Ralf. Ich frage mich nur, ob Hunter-Galvan für die WM vorgesehen war und deshalb in den Dopingspiegel aufgenommen werden sollte.

    Gleiches gilt für die nigerianische Kugelstoßerin Sorochukwu Ihuefo. Auf die Schnelle konnte ich nix zur Klärung finden …

  37. Echt krass, was man nicht alles in Grafiken festhalten kann. Wollt ihr nicht auch einmal festhalten, was die Athleten mit ihrer neu gewonnen Berühmtheit durch eine Medallie machen? Zum Beispiel signierte unsere Siebenkämpferin Jennifer Oeser ein Deutschlandshirt und einen Turnbeutel und versteigert die Sachen für „Ein Herz für Kinder“.(Auktion signiertes Deutschlandshirt für „Ein Herz für Kinder“)
    So bleibt man in aller Munde, macht seinen Fans eine Freude und natürlich auch den Kindern, die von der BILD-Organisation „Ein Herz für Kinder“ aufgenommen wurden. Eine Statistik darüber wäre doch auch mal ganz spannend oder?

  38. Spiegel Online
    Vier Jamaikaner gestehen Doping
    Erst gedopt, dann geständig: Vier Läufer aus Jamaika haben Doping eingeräumt und wurden daraufhin von der Anti-Doping-Agentur des Landes gesperrt. Die Athleten waren bereits verdächtig und wurden von ihrem Verband nicht für die WM in Berlin gemeldet.

  39. Nachdem der, oder ein Trainer von Semenya seinen Rücktritt erklärt hat, wird der „Fall“ immer undurchsichtiger. Der Grund des Rücktritts sei ein Test Semenyas vor der WM in ihrer Heimat gewesen, dieser wahre Grund einer Untersuchung wurde der Athletin verschwiegen. Das Ergebnis liegt offiziell noch nicht vor.
    Aber selbst wenn sich die spekulierten Vermutungen über einen eventuellen Zwitter bestätigen sollten, ist das weitere Verfahren der IAAF unklar. Eigentlich ist das noch kein Grund für eine Aberkennung des Titels.
    Der Rassismusvorwurf wegen eines Geschlechtstests gegen die IAAF dürfte nun erstmal an Glaubwürdikeit verlieren.
    Das Drama um den jungen Menschen geht aber weiter.

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