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Das Olympische Bildungsmagazin

Goldener Plan für München 2018: Mal eben 1,5 Millionen Euro mehr aus Steuermitteln …

Für zwischendurch: Sportpolitik, ganz praktisch erklärt von Fachleuten. Es lohnt sich, knapp elf Minuten des Auftritts von Thomas de Maizière (CDU) vergangene Woche in der Haushaltsberatung im Bundestag anzuschauen.

Ab etwa 10:05 min geht es um Sport. Dabei auch um jene 1,5 Millionen Euro, die Sportausschuss und Haushaltsausschuss des Bundestages zuvor bereits als so genanntes „Kulturprogramm der alpinen Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen“ genehmigten. Diese 1,5 Millionen Euro sind astreine Olympiawerbung – sie tauchen im Etat der Münchner Bewerber GmbH für die Olympischen Winterspiele 2018 aber natürlich nicht auf. So wie viele andere Summen aus öffentlichen Kassen in diesem Etat nicht auftauchen.

Der Bundesinnenminister sagt (das Protokoll weicht immer ein bisschen vom tatsächlich Gesagten ab):

Ich sage Ihnen Folgendes – das habe ich auch schon im Ausschuss gesagt –, wenn das irgendeine Ski-WM – die Garmischer mögen mir verzeihen – in irgendeinem Jahr gewesen wäre, hätte ich gesagt: Sie brauchen kein Geld für ein Kulturprogramm. Es gibt viele Weltmeisterschaften in Deutschland. Auch bei der Frauenfußball-Weltmeisterschaft in unserem Land haben wir, die Bundesregierung und der DFB, auf ein Kulturprogramm verzichtet.

(Dagmar Freitag [SPD]: Sie wollten 6 Millionen bereitstellen!)

Aber die Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen findet im Winter 2011 statt. Im Sommer 2011 entscheidet das Olympische Komitee, ob die Olympischen Winterspiele 2018 in München, Garmisch-Partenkirchen und Umgebung stattfinden. Deswegen, ich sage: und nur deswegen, weil die Veranstaltung exakt dort stattfindet, wo wir uns um die Olympischen Spiele bewerben, sind in diesem Fall diese Mittel gerechtfertigt und gut, begründen aber keinen Anspruch darauf, dass in Zukunft auch alle anderen Weltmeisterschaften teure Kulturprogramme bekommen. Das ist meine Antwort auf Ihre Frage.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Ich wünsche mir, dass es uns bei allem innenpolitischen Streit, den wir haben – da wende ich mich insbesondere auch an die Grünen –,

(Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Die haben von Sport keine Ahnung!)

auf Regionalebene, nicht auf Bundesebene, gelingt, in einer erstklassigen Weise professionell, finanziell und in der Art, wie wir uns um diese Olympischen Spiele bewerben, alles daranzusetzen, was vertretbar ist, um im Juli 2011 die Nachricht entgegennehmen können: Die Olympischen Spiele 2018 finden in Deutschland, in München, Garmisch-Partenkirchen und Umgebung, statt. Das wünsche ich mir. Im Übrigen wünsche ich mir bei allem Streit, dass wir in diesem Haus in dieser Frage einen Konsens erzielen.

Offiziell ist es ja so, ich darf das ungern wiederholen und schließe damit kurz an den Beitrag über GmbH-Chef-Geschäftsführer Willy Bogner und seine abenteuerliche Argumentation jenseits der Wahrheit an: 30 Millionen sollte angeblich der Bewerber-Etat bis zur IOC-Entscheidung im Juli 2011 betragen. 30 Millionen, die ausschließlich aus der Privatwirtschaft akquiriert werden sollten. So wurde versprochen.

Dass von derlei Postulaten nichts zu halten ist, habe ich oft genug nachgewiesen.

Fakt ist: Deutsche Bewerbungen wurden noch immer vor allem mit öffentlichen Mitteln betrieben. Zuletzt – Berchtesgaden 1986, Berlin 2000, Leipzig 2012 – wurden stets in katastrophaler Weise Steuermittel verpulvert, Akten vernichtet, teilweise Millionenaufträge nicht ausgeschrieben etc. pp. Das ist deutsche olympische Kontinuität.

Für München 2018 liegt kein öffentlich einsehbarer Bewerber-Etat vor. Dieser müsste korrekter Weise, doch so weit wird es nie kommen, eigentlich jene 1,5 Millionen für das putzige „Kulturprogramm“, die der Bundestag nun absegnete, und etliche andere öffentliche Leistungen enthalten. Aber im olympischen Selbstbedienungsladen, den Sport und Politik da betreiben, kümmert das niemanden.

Seit vergangener Woche ist klar, dass im Bewerberetat (ich wiederhole: der viele andere öffentliche Millionen nicht führt, die man mit gesundem Menschenverstand getrost dazu rechnen darf) noch 10 Millionen Euro fehlen. Mindestens zehn Millionen. Man weiß es nicht genau. Denn der Plan ist nicht öffentlich, wie vieles andere auch. Präzise betrachtet weiß man nicht mal genau, ob überhaupt ein sauberer Etat existiert, oder ob es so zugeht wie zuletzt in Berlin und Leipzig.

Münchens OB Christian Ude (SPD) behauptete auf parlamentarische Anfrage ja nur:

Rund zwei Drittel der avisierten 30 Mio. Euro vom geplanten Bewerbungsbudget konnten mittels Sponsoren eingeworben werden.

Die Deckungslücke am geplanten Gesamtbudget beträgt derzeit ein Drittel der avisierten 30 Mio. Euro.

Dies übrigens lässt sich auch so interpretieren, als würden gar keine Steuermittel in die Bewerbung fließen. Aber so würde das der Herr Ude sicher nie formulieren, oder?

Ich meine, Bund, Land und Kommunen sind doch auch irgendwie Sponsoren. Sponsoren sind wir alle, wenigstens ein bisschen. Insofern stimmt das bestimmt ganz sehr, was Ude da behauptet – ohne es zu belegen.

In Garmisch-Partenkirchen aber machen sich Gemeindevertreter bereits Sorgen (ich hatte das kurz erwähnt), dass sie wegen der Unterdeckung im Bewerber-Etat weitere öffentliche Mittel aus einer hochverschuldeten Kommune für die GmbH aufbringen müssen:

Unabhängig davon beantragt die CSU-Fraktion die Mitglieder des Marktgemeinderates umgehend in öffentlicher Sitzung über die finanzielle Situation der Bewerbergesellschaft aufzuklären.

Wie der heutigen Presse zu entnehmen ist, fehlen noch über 10 Mio. Euro im Bewerbungsbudget, für die im schlimmsten Fall der Markt mit einer Haftungsquote von 16,22% aufkommen muss.

In diesem Zusammenhang sei auch daran erinnert, dass der Markt im Haushalt 2010 ein Darlehen über Euro 450.000.— für die Bewerbungsgesellschaft eingestellt hat.

Vielleicht sollten sie einfach mal bei Thomas de Maizière und den Bundestags-Haushältern nachfragen. Die werden das schon richten.

De Maizière hat sich im Bundestag dagegen verwahrt, einen Zusammenhang zwischen den 1,5 Millionen für die Olympiawerbung bei der Ski-WM („Kulturprogramm“ für IOC-Mitglieder) und der Streichung des Goldenen Plans Ost herzustellen.

Der Bündnisgrüne Stephan Kühn sagt dazu in der oben verlinkten Bundestags-Debatte:

Ich möchte gleich an die Themen Goldener Plan Ost und Ski-WM anknüpfen. Ich sage das einmal aus haushalterischer Sicht: Sie haben einen investiven Haushaltstitel gestrichen und dafür einen konsumtiven Haushaltstitel aufgesetzt.

(Beifall des Abg. Dr. Peter Danckert [SPD])

Wenn die Veranstaltung in Garmisch so lukrativ ist – übrigens so lukrativ, dass dort in umfangreicher Form Bergwald gerodet wurde –, verstehe ich nicht, warum sich nicht ausreichend Sponsoren finden lassen, um das Kulturprogramm für diese Veranstaltung zu finanzieren.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)

Es ist natürlich richtig, dass der Breitensport eine Angelegenheit der Kommunen ist. Wenn aber die schwarz- gelbe Bundesregierung den Kommunen jeden finanziellen Spielraum, um überhaupt in ihre Sportstätten investieren zu können, raubt, dann ist das keine gute Voraussetzung und schafft auch keine guten Bedingungen für spätere Entwicklungen im Bereich des Spitzensports. So viel dazu.

Zu diesem Thema habe ich kürzlich u.a. für die Berliner Zeitung („Dem Spitzensport geopfert“) geschrieben. Allein schon der von de Maizière ja völlig zurecht erwähnte Symbolgehalt dieses Goldenen Plans ist es mir wert, den Beitrag einzustellen. In Memoriam sozusagen:

***

BERLIN. Er ruhe in Frieden. Zwei Jahrzehnte war debattiert worden über den Goldenen Plan Ost, das Sportstättenförderprogramm für die ostdeutschen Bundesländer. Nun wurden die Reste dieses Plans vom Haushaltsausschuss des Bundestages überraschend gestrichen – und kaum jemand im Sport hat es bemerkt. Auf dem Kommunalpolitikkongress des DOSB am vergangenen Wochenende in München war der Abschied vom Goldenen Plan Ost (GPO) jedenfalls kein Thema.

Den GPO hatte der Deutsche Sport-Bund Anfang der neunziger Jahre unter seinem Präsidenten Hans Hansen ersonnen, um die Sport-Infrastruktur von Ost und West anzugleichen. Der GPO mit seinen Forderungen nach dutzenden Milliarden Euro war stets eine Illusion, voller Symbolgehalt, politisch umstritten. 1999 wurde unter der rot-grünen Bundesregierung tatsächlich ein Posten in den Bundesetat eingestellt, der zuletzt auf zwei Millionen Euro jährlich gesunken war.

Die Förderung des Breitensports gehört eigentlich nicht zu den Kernaufgaben des Bundes. Dennoch hat das BMI seit 1999 insgesamt 71 Millionen Euro für den GPO aufgebracht – zusammen mit den Mitteln von Ländern und Kommunen (auch von Vereinen) wurden für mehr als 400 Millionen Euro 528 Objekte im Osten realisiert. Das ist nicht wenig. Im Vergleich zu jenen Mitteln, die aus verschiedenen Töpfen (Bund, Länder, Gemeinden, EU) in teil abstruse Vorzeigeobjekte des Hochleistungssports geflossen sind, etwa in überdimensionierte Skisprunganlagen oder einen Skilanglauftunnel, ist das allerdings eine bescheidene Summe. Allein für die beiden ostdeutschen Stadien der Fußball-WM in Berlin und Leipzig, deren Unterhalt weiter viele Millionen Steuermittel verschlingt, hat der Bund 250 Millionen Euro überwiesen.

***

Das BMI teilte mir übrigens mit:

Beitrag zu einer Presseanfrage von Herrn Jens Weinreich

Mit dem „Goldenen Plan Ost“ förderte der Bund von 1999 bis einschließlich 2009 mit den Neubau, die Erweiterung und den Umbau von so genannten Sportstätten der Grundversorgung (Sportplätze, Sporthallen, Schwimmbäder) in den östlichen Ländern und im ehemaligen Ostteil von Berlin. Die Zuwendungen betrugen insgesamt 71 Mio. €. Durch ergänzende Mittel der Länder, Kommunen und Vereine konnten Gesamtinvestitionen von über 400 Mio. € sichergestellt und 528 Einzelmaßnahmen auf den Weg gebracht werden.

Die Verteilung der Bundesmittel erfolgte entsprechend dem Verhältnis der Einwohnerzahlen der neuen Länder und des ehemaligen Ostteils von Berlin. Danach entfielen auf

Bundesanteil in Mio. €
Berlin (Ost) 5,9
Brandenburg 12,0
Mecklenburg-Vorpommern 8,3
Sachsen 21,0
Sachsen-Anhalt 12,4
Thüringen 11,4
Gesamt 71,0

Das Programm konnte in vielen Fällen helfen, die Sportstätteninfrastruktur in den östlichen Ländern effektiv und dauerhaft an die in den westlichen Bundesländern anzugleichen. Der Goldene Plan Ost war eine zusätzliche Leistung des Bundes, da die Förderung von Sportstättenbaumaßnahmen für den Breitensport nach der Zuständigkeitsverteilung des Grundgesetzes grundsätzlich eine Angelegenheit der Länder ist. Ein Anspruch auf eine Verstetigung des Programms besteht nicht.

Es ist davon auszugehen, dass der Wegfall des „Goldenen Plans Ost“ keine bedeutsamen Auswirkungen haben wird, da nach Mitteilung der Länder in den nächsten zwei Jahren ca. 600 Mio. € für Sportstätten des Spitzen- und Breitensportes aus dem Konjunkturpaket II verwendet werden.

***

Vergangenen Freitag schaffte der Haushaltsausschuss mit den Koalitionsstimmen von CDU und FDP den Goldenen Plan ersatzlos ab. In derselben Sitzung wurde jedoch ein Bundeszuschuss für das so genannte Kulturprogramm zur Alpinen Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen in Höhe von 1,5 Millionen Euro genehmigt (dies war zuvor im Sportausschuss kollektiv so beschlossen worden). Dies darf als verkappte Unterstützung der Olympiabewerbung 2018 und als politisches Signal gewertet werden: Die Spitzensportförderung wird erhöht, Mittel für den Breitensport werden gestrichen.

***

Dazu schrieb Timot Szent-Ivanyi in der Berliner Zeitung:

Norbert Barthle ist Skilehrer, Vorsitzender des Deutschen Verbandes des Skilehrwesens und Präsident des Internationalen Verbandes der Schneesportinstruktoren. Das bräuchte einen Flachländer in Berlin eigentlich nicht sonderlich interessieren. Doch Norbert Barthle ist außerdem haushaltspolitischer Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion und damit ein ziemlich wichtiger Mann in der schwarz-gelben Koalition.

Nicht einmal die Opposition hat etwas dagegen, dass der CDU-Politiker Skilehrer und Haushälter ist. Gestern ist jedoch etwas passiert, was die Opposition als neuen Beleg für eine Klientelpolitik der Koalition betrachtet: In den parlamentarischen Schlussberatungen über den Haushalt 2010, der sogenannten Bereinigungssitzung, beantragte die Koalition, die Bundeszuschüsse für das Förderprogramm für ostdeutsche Sportstätten („Goldener Plan Ost“) in Höhe von zwei Millionen Euro zu streichen.

Gleichzeitig wurde im Etat des für den Sport zuständigen Innenministeriums ein neuer Titel mit der Nummer 6820-324 und der Bezeichnung „Bundeszuschuss für Kulturprogramm zur Ski-WM 2011“ beantragt. Kostenpunkt: 1,5 Millionen Euro. Da Union und FDP die Mehrheit haben, wurde das Ganze dann auch umgehend im Haushaltsausschuss beschlossen. Für Etatexpertin Gesine Lötzsch von der Linkspartei ist die Sache klar: Das sei nicht nur Klientelpolitik, sondern sogar Selbstbedienung. (…)

Norbert Barthle verteidigt sich im Video ab 15:48 min in Form von drei Fragen an den Bundesinnenminister (s.o.). Auch selten.

***

Der Bund habe sich „im Zuge der zwingend notwendigen Einsparungen auf seine Pflichtaufgaben besinnen müssen“, teilt mir FDP-Sportsprecher Joachim Günther auf Anfrage mit. Unions-Sportsprecher Klaus Riegert lässt dieselben Fragen unbeantwortet. In seiner Zeit als Oppositionspolitiker zählte Riegert zu den Unterstützern des Goldenen Plans. So kritisierte er einst die rot-grüne Bundesregierung wegen der Finanzierung der Eröffnungsfeier der Fußball-WM 2006: „Feudales Feiern ist Rot-Grün wichtiger als Sportstätten in den neuen Ländern.“

Das war stets ein Problem des Goldenen Plans: Er wurde von allen Seiten für Parteipolitik missbraucht. Wenig überraschend erklärt die SPD-Fraktion nach der Entscheidung des Haushaltsausschusses, die Sportentwicklung in Ostdeutschland sei gefährdet: „Die schwarz-gelbe Koalition hinterlässt auf den Sportanlagen in den neuen Ländern verbrannte Erde und versenkt ad-hoc ein erfolgreiches Programm.“

Dagegen argumentiert das CDU-geführte BMI, der Wegfall des Goldenen Plans habe „keine bedeutsamen Auswirkungen“, da die Länder 2010/2011 etwa 600 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II für Sportstättenbau erhalten. „Der Goldene Plan war eine zusätzliche Leistung des Bundes: Anspruch auf eine Verstetigung des Programms besteht nicht.“

Aufbau Ost

Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch ein elend alter anderer Artikel von mir:

„Überraschung durch Statistiker“,

den ich gerade wieder gefunden habe und in dem aufgezeigt wird, dass schon in den 90er Jahren aus dem Inves­titi­ons­för­derungs­gesetz Aufbau Ost binnen kurzer Zeit mal eben 600 Millionen Euro in den Sportstättenbau flossen.

Der DOSB hatte seine Mitglieder angehalten, sich exzessiv um Förderung aus dem Konjunkturpaket II zu bewerben, das vor allem für Bildungseinrichtungen und damit für Schul- und Breitensportanlagen vorgesehen ist. Dennoch wurden gerade im Osten im Rahmen des Konjunkturpakets etliche umstrittene Anlagen des Hochleistungssports genehmigt. Wie so oft in der Sportförderung – und in fast allen ostdeutschen Landessportbünden – offenbarten sich fragwürdige Systeme von Schattenwirtschaft und Klientelpolitik, nicht nur bei SPD-Ministern in Brandenburg, sondern auch in Sachsen-Anhalt: So musste sich Christoph Bergner (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im BMI, fragen lassen, warum ausgerechnet eine für seinen Verein SV Halle vorgesehene Schwimmhalle aus dem Konjunkturpaket finanziert wird.

Auch vor derlei Hintergründen erklärt Winfried Hermann, Sportsprecher der Bündnisgrünen, die Streichung des Goldenen Plans sei „nicht ganz so bedauerlich“. Der Plan sei zu oft unterlaufen worden: Es wurden weniger Projekt mit Modellcharakter finanziert, etwa in sozialen Brennpunkten oder mit dem Fokus auf ökologische Aspekte, Stattdessen wurden herkömmliche Sportanlagen gebaut, was Aufgabe der Kommunen sei.

Der DOSB propagierte auf seinem Kommunalpolitik-Kongress in München gerade die Abkehr von starren Formen der Finanzierung hin zu bedarfsgerechter Planung, wie Teilnehmer berichten. Was das heißt, soll eine Ad-hoc-Kommission formulieren. Vorerst darf als Faustformel gelten: Bedarfsgerecht ist, was den Sportpolitikern in den Kram passt. Der Goldene Plan ist es nicht mehr.

16 Gedanken zu „Goldener Plan für München 2018: Mal eben 1,5 Millionen Euro mehr aus Steuermitteln …“

  1. Hallo Jens Weinreich,

    hinzu kommt, dass ein Teil der Ausstattung und des Sponsorings durch öffentliche Unternehmen und Zweckverbände kommunaler Einrichtungen kommt – der Sparkassenverband, die Messe, der Flughafen München sind alles Einrichtungen bei denen die öffentliche Hand mitspielt. Grob geschätzt 10 der 20 Millionen die Ude nennt dürften eben aus diesen öffentlichen oder unter öffentlichen Einfluss stehenden Unternehmen kommen. Die Gewinne dieser Firmen werden nicht den Steuerzahler zugeführt, sondern in eine Olympiabewerbung gesteckt.

  2. Pingback: Kriselnde Olympiabewerbung München 2018: Abschied von Geschäftsführer Adam : jens weinreich

  3. Hier als Nachtrag die Voten der Fraktionen zum Ski-WM-Kulturprogramm: Im Sportausschuss am 24. Februar haben alle Fraktionen dafür gestimmt.

  4. „in den östlichen Ländern und im ehemaligen Ostteil von Berlin.“

    Liegt der ehemalige Ostteil von Berlin jetzt nicht mehr Im Osten? Wusste gar nicht, dass das BMI die Ostgrenze Berlins schon an der Oder verortet.

  5. NDR: Kritik an Auslandsreisen von Ministern der CDU

    Als Vize-Präsident der Sportministerkonferenz der Länder war Caffier im Februar nach Vancouver geflogen, seine Ausgaben: 5.500 für den Flug, 3.000 für den Mietwagen.

    Nordkurier: Olympischer Goldjunge Caffier

    Nun krittelt der Landtagsabgeordnete Peter Ritter von den Linken an den 15000 Euro herum, die der Ausflug gekostet hat.
    […]
    Der Minister habe in Kanada auch mit vier deutschen Sportfunktionären wichtige sportpolitische Gespräche geführt, heißt es weiter. Mit denen hätte er genauso gut in Deutschland reden können.

  6. Sportausschuss: Klingt ja wie ein Pflichttermin für den Hausherrn.
    Hoffentlich ist er bis dahin wieder einsatzfähig.
    (Reisestrapazen, allg. Genervtsein, Schlafmangel, Kindergeburtstag…)

    Daumendrück.

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  11. gap-fakten.blog.de: Ski-WM: Ist Peter Fischers Lebenstraum wirtschaftlich zu vertreten?

    Die Ski-WM ist eine Investition, die noch nicht bewiesen hat, daß sie sich langfristig rechnet. Vorerst hat aber diese Investition weit über hundert Sozialwohnungen gekostet, den Von-Brug-Park, die Partenkirchener Bücherei und viele Flächen und gemeindliche Immobilien, die zum Teil seit Hunderten von Jahren im Gemeindebesitz waren. Die Verschuldung ist in unverantwortliche Höhen gestiegen und hat erfordert, daß letztendlich auch schon Kongreßhaus, Alpspitzbad, Eishalle, Bichlerhof usw. verpfändet wurde.

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