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Das Olympische Bildungsmagazin

Vancouver, Tage 11/12: Human Growth Hormon

VANCOUVER. Nach drei Wochen ist es endlich zu dem von einigen schamlosen Lesern sehnsüchtig erwarteten Treffen gekommen. (Ich fühle mich von Gua, sternburg, cf und anderen erpresst.) Da hier ja vor allem humorloser Qualitätsjournalismus geboten werden soll, werden Peinlichkeiten in die Kammer des Schreckens verbannt. Mit viel gutem Willen ließe sich auch sagen: Flauschcontent gibts nebenan.

16.43 Uhr: Zum ersten Nachweis des Wachstumshormons HGH bei einem Doper, zu dem hier bereits freundlicher Weise etliche Links zusammengestellt wurden (der Zusammensteller mag seinen Namen nicht so oft lesen und will gar nicht gelobt werden), habe ich eine Kleinigkeit für Zeitungen gedichtet:

Die Meldung kommt aus England, hat zunächst nicht mit Olympia zu tun, doch sie elektrisiert die Branche. Zum ersten Mal ist das gentechnische hergestellte Wachstumshormon HGH nachgewiesen worden, das seit Anfang der 1980er Jahre im olympischen Hochleistungssport eingesetzt wird. Im November wurde im Blut des englischen Rugbyprofis Terry Newton nach einer unangemeldeten Trainingskontrolle HGH entdeckt. Vergangenen Freitag akzeptierte Newton die von der britischen Antidopingagentur UKAD ausgesprochene zweijährige Sperre. Am Montagabend gab die Weltagentur WADA den Fall bekannt. UKAD-Chef Andy Parkinson sprach von einem Durchbruch in der Dopingbekämpfung. „Das ist eine deutliche Nachricht an alle, die HGH für Dopingzwecke missbrauchen“, sagte WADA-Generalsekretär David Howman: „Letztendlich erwischen wir sie!“ (Habe mich natürlich auch um ein Gespräch mit Howman bemüht, der schon wieder in Montreal ist. Hat leider bis zur Veröffentlichung des Beitrages nicht geklappt. Strasburger erreichte ich heute morgen zu Dienstbeginn in der Charité.)

Jener Mann, der den HGH-Nachweis schon 1999 mit seinem Forscherteam an der Ludwig-Maximilian-Universität München entwickelt hat, erfuhr vergangenen Freitag vom Fahndungserfolg. „Das war nur eine Frage der Zeit“, sagt Professor Christian Strasburger, inzwischen als Endokrinologe an der Berliner Charité tätig. „Ich habe immer gesagt, dass der Test funktioniert. Das Entscheidende sind die unangekündigten und intelligenten Trainingskontrollen.“

HGH wird gespritzt und hat, wenn es in der Blutzirkulation angekommen ist, eine sehr kurze Verweildauer. Es entfaltet seine Wirkung zwar über mehrere Wochen, ist aber nur einen Tag, maximal 36-48 Stunden lang nachweisbar. In der Regel wird HGH mit anderen Stoffen kombiniert. Überraschend sei für ihn nur, dass der Rugbyprofi Newton die verbotene HGH-Kur sofort zugegeben hat. „Besonders von Radprofis ist man anderes gewohnt“, sagt Strasburger, „manche leugnen ihr ganzes Leben lang.“

In Vancouver kursierten Gerüchte, wonach weitere Athleten mit dem Human Growth Hormon (HGH) erwischt worden sein sollen. Die Deutsche Presse-Agentur führte den Brasilianer Eduardo de Rose aus der Medizinkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) als Zeugen an: „Es gibt noch mehr Fälle als den Rugbyspieler.“

Christian Strasburger kennt einen weiteren Fall.

“Also ich weiß von einem Athleten, dessen Probe auch positiv getestet wurde, und das Ergebnis wurde auch als positiv deklariert. Ich habe keine Ahnung, aus welcher Disziplin und aus welchem Land, ich habe nur die Testergebnisse gesehen. Dieser Athlet hat eine so genannte TUE, Therapeutic Use Exemption, eine Ausnahmegenehmigung. Das heißt, ihm wurde eine Probe abgenommen, die Probe wurde ins Labor geschafft, das Labor hat gesagt: Hier ist was faul, der hat offenbar künstliches Wachstumshormon an Bord. Sie haben das dem Verband geschickt. Der Verband hat gesagt: Ja, ja, das darf der auch, der hat eine ärztliche Genehmigung, der braucht das als Medizin.”

Prominentester Sportler, der sich legal mit HGH behandeln ließ, ist Lionel Messi, aktueller Weltfußballer des Jahres. Ihm wurde als Jugendlicher beim FC Barcelona jahrelang dieses Wachstumshormon gespritzt. Er war damals mit der ganzen Familie aus Argentinien übergesiedelt, nachdem Barcelona garantiert hatte, die Kosten für die Behandlung zu übernehmen.

Christian Strasburger begann 1996 mit der Arbeit am HGH-Nachweis. Sein internationales Team, zu dem auch Martin Bidlingmaier gehörte, legte 1999 die Methode vor. Es dauerte weitere fünf Jahre inklusive einiger sportpolitischer Scharmützel, bis der Test 2004 bei den Sommerspielen in Athen erstmals in kleinerem Rahmen bei etwa 150 Blutproben eingesetzt wurde. Auch in Turin (Winter 2006) wurden Blutproben auf HGH überprüft. In Peking (Sommer 2008) wurde das Programm ausgeweitet. Probleme mit dem Strasburger-Test gab es bis 2008 auch deshalb, weil der WADA nacheinander drei Firmen absprangen, die mit der Herstellung der Test-Sets beauftragt worden waren. Die Firmen fürchteten Schadenersatzforderungen gedopter Athleten in den USA. Nicht nur im olympischen Sport, vor allem in den großen nordamerikanischen Profiligen sind Cocktails mit Wachstumshormon und anderen Drogen ein Renner.

Inzwischen sind die meisten der weltweit 35 von der WADA akkreditierten Kontrolllabore in der Lage, HGH zu detektieren. Während der Winterspiele in Vancouver hat wie immer bei Olympia das IOC die Hoheit über die Dopingkontrollen. Die WADA stellt lediglich so genannte unabhängige Beobachter. Für Vancouver waren 450 Blutkontrollen und mehr als 2000 Urintests bei insgesamt rund 2700 Sportlern geplant.

Ist die erstmalige Überführung eines HGH-Dopers tatsächlich ein Durchbruch in der Dopingbekämpfung, wie nun viele Funktionäre behaupten? Es ist vor allem ein symbolischer Erfolg. Denn es gibt etliche Wachstumsfaktoren, die nicht alle nachzuweisen sind.

17.56 Uhr: Kollege G. mailt ein neues Foto von seiner großen Liebe, von der Möwe Jacques. Sage nur niemand, es handele sich nicht um einen echt olympischen Vogel:

68 Gedanken zu „Vancouver, Tage 11/12: Human Growth Hormon“

  1. Na endlich… Ich hatte schon befürchtet, dass wir dieses Mal auf das Highlight der Berichterstattung verzichten müssen.

  2. Zum weinen schön! DANKE Jens für die Maskottchenfotos und ja das schreibe ich nicht nur, weil ich weiß, was ich mir anhören muss, wenn ich es nicht schreibe.
    (Und ich habe nur geschrieben, dass das eine „Foto“ nicht besser ist als ein Maskottchenfoto.)

  3. An sich ja mal ne gute Sache. Ich hoffe aber mal dass die NFL jetzt nicht anfängt „seriös“ zu testen – sonst könnens die Liga gleich zusperren ;-) Aber wie im Artikel auf ftd.de bereits angesprochen: Bei den Amis (gerade in der NFL) ists ja noch ein Unterschied zwischen positiv getestet werden und gesperrt werden – Gerichten sei Dank… Würd mich, jetzt wo ein Nachweistest vorzuliegen scheint, brennend interessieren in welchem Umfang das IOC bzw diverse Sportweltverbände jetzt mal Nachtests durchführen!? Wär

  4. Ach, die feiern sich jetzt mächtig – die üblichen Verdächtigen, das UDIOCM, Vesper usw. usf. – und denken nicht so sehr an Nachtests, denke ich. Erstmal muss die PR-Botschaft verbreitet werden: Wir sind toll, wir erwischen HGH-Doper – nach 26 olympischen HGH-Dopingjahren und wohlgemerkt nicht einmal bei Olympia!

  5. Dass Verbände nur bis zu einem gewissen Grad daran interessiert sind „Ihre“ Sportler zu erwischen ist eigentlich eh klar – irgendwie krass das man sich damit schon abzufinden scheint. Mich würde jetzt halt einfach mal ein allgemeiner, anonymer Nachtest aller Proben von Peking 2008 auf HGH interessieren. Nur um mal exemplarisch Prozentzahlen zu haben – aber Ausrede Kostenfaktor höre ich schon… Aber hey, scheint ja das Olympia mittlerweile sauber ist.

  6. was heißt hier „nicht einmal bei olympia“? sind doch gerade olympische spiele! mal abgesehen davon erscheinen mir nachtests bei wettkampfnahen kontrollen (wie sie ja bei olympischen spielen durchgeführt werden) auch als wenig zielführend… spontan würde ich zumindest vermuten, dass wachstumshormone ihre wirkung eher mittel- und langfristig entfalten?!

    (@jw du wirst doch auf deine alten tage nicht tatsächlich noch anfangen, deine versprechen einzulösen — gestern schon das foto für arnesen… und heute gleich zwei maskottchen! auch wenn sie natürlich nicht in einer liga mit dem problembär spielen, ist ein bisschen flausch immer gut fürs blogkarma. aber natürlich typisch internetraubkopierverbrecher, dass der name der galerie geklaut ist!)

    ansonsten: was gibt’s neues vom eiskanal — nachdem das gestrige vierertraining der männer nach fünf fahrten abgebrochen wurde, weil nur zwei davon unten angekommen waren, hat man die total sichere bahn in den letzten kurven jetzt doch noch ein bisschen entschärft und also noch sicherer gemacht. so schnell kanns gehen! und was fragt sich der ard-moderator (nadvornik) da natürlich zuerst: „wird diese veränderung den deutschen startern zu gute kommen?“

  7. @ cf: Ich fand ja schon immer, dass ich zu keiner Zeit nicht alle Versprechen nicht eingelöst habe.

    und @ Gua: Das rührt Dich, stimmt’s?

    cf: Über das Geschehen in der Eisrinne fühle ich mich Dank Deiner Zusammenfassung bestens informiert. Darf ich dann nun bitte endlich in Ruhe mein Geburtstags-Sushi genießen und den Geburtstags-Wodka?

  8. Erstmal: Alles Gute, Jens!
    Sieht so aus, als wolle die MLB auf HGH testen.
    The New York Times: „Baseball Plans to Test for H.G.H. in Minors“
    Vorerst jedoch nur in den Minor Leagues, zumindest bis die Spielergewerkschaften ihre Abneigungen gegen Nadeln aufgeben.

    In recent years, both Major League Baseball and the N.F.L. have provided hundreds of thousands of dollars in research financing to Don Catlin, a longtime anti-doping expert, in hopes that Catlin could produce a reliable urine test for H.G.H. and thus circumvent the issue of poking needles in players. Catlin has said he is making progress on the test but is not sure when it might be ready for widespread use.

    @Mario: Wie kannst Du nur daran zweifeln ;-):

    “We believe we have the best drug-testing policy and there is no reason to forcefully implement any blood-testing at this time,� said George Atallah, a spokesman for the N.F.L. union.

    By the way – die Suchfunktion funktioniert nicht mehr, ich werde immer auf die Paypal-Seite umgeleitet.

  9. Hoch soll er leben,
    Hoch soll er leben,
    drei-mal „Hoch!“

    Bei den Spielen wurde noch niemand erwischt, oder? Die saubersten Spiele die man sich denken kann? Beeindruckend!

  10. @ Jens, #6:
    Wie gesagt zum weinen schön!

    Und schnell noch alles gute zum Geburtstag. Wie sagte eins jemand Besonderes: (;

    Shake hands everybody
    Do it, please, do it
    And stand up and stand up
    Yes do it! Do it! Do it!
    Do it!

    Dem schließe ich mich an.

  11. Es ist immer wieder das Gleiche: Erfolge im Kampf gegen Doping werden gefeiert, wo es eigentlich eher zu fragen gilt, warum so spät. Immerhin wird Wachstumshormon seit Ende der siebziger Jahre verwendet. Wie unwillig Dopingaffären behandelt werden und welche dramatischen Folgen eine Behandlung entsprechend Gesetz und Regeln haben kann, zeigt idealtypisch der Festina-Skandal von 1998, der Täter (z.B. Richard Virenque) wird weiter gefeiert und ist Besitzer eines Geschäfts, der mit der Behandlung der Affäre beauftragte Staatsanwalt erleidet Mobbing. wird zum Opfer und landet in der Gosse (vgl. Patrick Keil: du barreau aux barreau. La descente aux enfers du juge de l’affaire Festina. Ed. Jean-Claude Gawsewitch, Paris 2009). Die Zuschauer wollen betrogen werden, dann lasst ihnen das Vergnügen, aber ohne Subventionen des Staats. Der Showsport soll sich selbst finanzieren und alleine zugrunde richten.
    Prognose: Die Tour de France 2010 wird genauso ablaufen wie die Olympischen Spiele in Vancouver, ohne Dopingfall (die französische Agentur AFLD ist nicht mehr zuständig, sondern die UCI mit Verbruggen und McQuaid). Alle werden zufrieden sein: Armstrong, weil er sein ramponiertes Image pflegen kann, der franz. Präsident Sarkozy, weil er das Nationalheiligtum „Tour de France“ in neuem Glanz leuchten sehen kann, die die ASO-Besiterin Mme Amaury, weil der Rubel wieder richtig rollt usw. Was soll’s, die Enthüllung von Doping ist geschäftsschädigend.Und wenn ein paar Sportler an Doping kaputt gehen und möglicherweise sterben, sei’s drum, andere werden nachfolgen ….?!?! Dies alles kann man auf so manches andere sportliche Großereignis übertragen.
    P.S. Keil weist in seinem Interview mit der „L’Humanité“ im Dezember 2009 auf Inhalte der Verhörprotokolle von 1998 hin, die bisher nicht bekannt wurden, z.B. dass bei den „behandelnden“ Ärzten von Dopern als Klienten/“Patienten“ auch andere bekannte Sportler waren, z.b. der italienischen und französischen Fußballnationalmannschaft.

  12. Heißt das wirklich, dass nur innerhalb von grob 48h die Einnahme nachweisbar ist? Hat das einen Einfluss auf den Zeitraum, in dem ein Nachweis nach Blutentnahme (Urinentnahme?) überhaupt möglich ist oder reicht einfrieren/konservieren, um genügen Zeit für den Test zu haben?

    Unabhängig davon kann ich mir nicht vorstellen, dass das das Ergebnis jahrelanger Dopingforschung sein soll. Die Wahrscheinlichkeit einen damit gedopten Sportler während eines Saisonhöhepunktes zu erwischen ist doch quasi gleich null, weil damit in der Vorbereitung und nicht bei den Wettkämpfen gedopt wird (Ausnahmen sind vielleicht kurz vorher erkrankte Sportler die noch schnell aufholen wollen – aber selbst die erwischt man nicht, weil das Zeitfenster wohl doch zu klein ist). Und unangemeldete Trainingskontrollen sind der blanke Hohn, weil einerseits zu teuer, wollte man die notwendigen Größenordnungen erreichen. Andererseits wohl politisch nicht durchsetzbar/gewollt, in allen 200+x Ländern dieser Welt.

    Wenn man bedenkt, dass es daneben noch 1001 andere Substanzen gibt, sollte man sich vielleicht doch eingestehen, dass der Antidopingkampf, so wie er derzeit geführt wird, verloren ist. Es müssen andere Ansätze her, auch wenn ich nicht weiß, wie die aussehen sollen. Der dem Sport immanente Leistungsgedanke gekoppelt mit Sponsoring und königlichen Gehältern/Preisgeldern lässt sich auf diese Weise sicher nicht bekämpfen. (Hat eigentlich mal jemand ausgerechnet, wie viel an Gehältern und Preisgeldern weltweit in allen Sportarten pro Jahr zusammen kommen? Man sollte das mal ins Verhältnis zum Budget der Antidoping-Einrichtungen stellen. Dürfte wohl im Promille Bereich liegen.) Die paar Millionen Dollar für den Antidopingkampf lassen sich dann wohl besser anderweitig verwenden :-(
    Matthias

  13. Hi Jens, nachträglich Glückwunsch zum halbrunden Geburtstag, musste erstmal ins alte Cola-Buch schauen und mich vergewissern. Gruß an den Kollegen G. und seinen Vogel, denke inzwischen doch, dass er Jacqueline und nicht Jacques heißen sollte.

  14. Der Verband hat gesagt: Ja, ja, das darf der auch, der hat eine ärztliche Genehmigung, der braucht das als Medizin.�

    Mal wieder die Geschichte von den armen schwer kranken Leistungssportler, die ohne diese ‚Medizin‘ nichtmal geradeaus laufen könnten. In dem Fall muss ich mir als WADA doch auch ziemlich veräppelt vorkommen. Du versuchst dein bestes den Chemiepanschern auf die Schlüsse zu kommen und dann – wenn du Doping nachweisen kannst – sagt dir der Verband, Öööhm, nö, das ist kein Doping, das ist Medizin. Irre, und der Sportler glaubt es wahrscheinlich auch noch.

  15. Enrico Fabris, ein ehemals erfolgreicher Eisschnelläufer und Olympiasieger von Turin sagt in Vancouver sehr kurzfristig den Start „aus gesundheitlichen Gründen“ ab.
    Kommt mir irgendwie bekannt vor. Mal sehen, ob er denn beim Teamwettbewerb an den Start geht oder da auch aus irgendwelchen Gründen unpässlich ist.

  16. 19 Walter: Ja, siehe hierzu die Interviewaussage von Patrick Keil, dem Untersuchungsrichter von 1998, in L’HUmanité im Dezember 2009 zum Festina-Skandal 1998: „In unserer Gesetzgebung gab es damals noch nicht den Begriff der Mittäterschaft durch Untätigkeit wie in der Clearstream-Affäre, sonst würde ich sagen, dass Leute wie Roger Legeay (Manager des Teams Crédit Agricole – Ed), Jean-Marie Leblanc (Direktor der Tour de France), Daniel Baal (ehemaliger Präsident der Französisch Radsport-Verbands) oder Hein Verbruggen (ehemaliger Präsident der UCI –internationaler Radsport-Verband) verurteilt worden wären.“ Ohne radikalen Personalaustausch wird es nur schleppend vorangehen. Oder wie sagte Dick Pound beim Kongress von „Play the Game“ in Island 2008 zu McQuaid: „Ich hoffe nicht, dass Sie eines Tages in die Geschichte als Totengräber des radsports eingehen.“

  17. Gerhard, im Grunde alles richtig, aber ich möchte wiederholt zu bedenken geben, dass die staatliche Subventionierung des „Showsports“ nicht über Dopingenthüllungen zu knacken sein dürfte. Das geht nur, wenn man dem Sport nicht mehr als unterhaltsamem Ersatzkrieg nationale Bedeutung zuordnet.

    (Immer, wenn Texte und Kommentare auf jensweinreich.de in diese Richtung gehen, bin ich hellwach, immer aber, wenn Dopingfälle aufgezählt und entschlüsselt werden, fühle ich mich gelangweilt.)

    Ãœber Sportler und ihre Ärzte soll meckern, wer will – mir erscheint es wichtiger, Parlament, Medien und uns selbst immer wieder argwöhnisch zu betrachten.

  18. SZ-Kommentar von Thomas Kistner: Ein alter Hut

    Ruhig weiterschlafen darf also, wer nicht zu den Leichtfüßen gehört, die erst die Nadel aus der Bauchdecke gezogen haben, als der Kontrolleur klopfte.
    […]
    längst vorbei, dass Zahnspangenträger Carl Lewis und seine Zahnspangen tragenden Laufkumpels aus Santa Monica die Sportwelt aufmischten. Nein, Sportdoper sind längst auf IGF-1 (insulinähnlicher Wachstumsfaktor) umgestiegen
    […]
    Dass [der Sport] das jetzt als Durchbruch feiert, sagt mehr als jede Dopingstatistik.

    WE(?)-Kommentar von Ralf Birkhan: Thomas Bach hätte sich Jubel-Arie besser verkniffen

  19. @Arnesen

    Sie haben den Finger auf der Wunde.

    Die Suche nach der Wahrheit im Einzelfall sollte nicht unterbleiben,aber sie kann nicht das Problem lösen.
    Ob Virenque, Landis oder der vielgeschmähte Jan Ullrich, des Pudels Kern liegt doch hinter den Kulissen oder doch eigentlich davor. Statt gründlich aufzudecken, spielen Sportpolitiker die Moderatoren und Vermittler. Ich habe den starkenen Verdacht, dass das Ausmaß des Interesses an der schonungslosen Aufklärung, die nicht unbedingt in der Öffentlichkeit geführt werden muss, durch den Zwang zur Schadensbegrenzung bestimmt wird. Ja nicht dabei die Kontrolle und Übersicht verlieren, scheint das Motto zu sein.

    Seit wie vielen Jahren werden immer und immer wieder Sportler des Dopingmissbrauchs überführt ? Man stürzt sich sensationslüstern auf diese Nachrichten und denkt, jetzt geht´s aber gleich los. Dabei bemerkt man gar nicht, dass das System nur von Zeit zu Zeit sein Sauberkeitsstreben öffentlich unter Beweis stellen will. Das Ergebnis ist mehrheitlich ein sanktionierter Sportler. Mehr nicht. Der UCI hat sich ohne großen Schaden durch sein Imagetal gekämpft – mein Respekt -, geklärt hat er aber gar nichts.

    What happend ? Ãœbrigens, McQuaid ist jetzt Mitglied des IOC, Hein Verbruggen sogar Ehrenmitlied. Die Retter des Radsports als olympische Disziplin ? Pound ist als Mitglied des Vancouver Organisations Komitees wahrscheinlich auch auf dem Weg ins IOC. Die Teams schauen jetzt u.a.nach mexikanischen Linzensen.

    Ich verweigere mich schon seit langem der einseitigen und Klientel bezogenen Auseinandersetzung mit dem Thema Doping.
    Wir erleben gerade so anschaulich und freundlicherweis mit vielen Hintergründen hier im blogg the running of the Olympic Winter Games. Ich bin dabei und gebe es zu, es fasziniert mich, abends die Jungs und Mädchen laufen, springen, schießen und spielen zu sehen. Spannend ! Ab und zu mal ertappe ich mich bei einem „niedrigen“ Hintergedanken, den ich schnell wieder aus dem Kopf verdränge.Ich lass mir doch nicht den Abend verderben. Wozu bezahle ich meine GEZ denn ? Wiener Blut, Humanplasma ? Ach nö. Das war doch wohl nichts ?
    Eine ehemals wegen Doping gesperrte russische Biathletin stürmt zum Staffelsieg. Bravo und schade für unser Team. Nicht mehr und nicht weniger.

    Danach gegen 2:00 uhr noch schnell ein Blick auf den in ARD/ZDF aktualisierten Medaillenspiegel. Knapp ist die Spitze beisammen, aber schön. Deutschland kommt. Ich bin selten konform mit dem DSOB. Aber hier geht alles sofort in die Harmonie des Stolzes über.
    War noch etwas ? Nein, morgen geht es weiter und wir haben wieder gute Medaillenchancen.
    Eigentlich bin ich leidenschaftlicher Sportfan und leidenschaftlicher Doping-Gegner, achte den Menschen Sportler und schätze seine Leistung.

    Ist das der Versuch der Quadratur des Kreises und der scheinbare Teufelskreis, in dem ich mich befinde ?

  20. Ich muß mal was loswerden. Es ist ja schön, daß der Anti- Doping Kampf seine Mehrheit findet. Wird er aber auch regulär geführt?

    http://209.85.135.132/search?q=cache:gULAoRB4FKEJ:www.fumic.de/fileadmin/images/PDF-BDR_NADA/030408_stgtz_Sport.pdf+Grundrechteverletzung+im+Anti-+Dopingkampf&cd=2&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-a

    Oder setzt man voller lauter Sportbegeisterung, die rosa rote Brille auf? Erinnert mich ein bißchen an den Film „Running Man“(schwarzenegger), wo man vor lauter Sportbegeisterung, die Massen für dumm verkauft, und die Ungerechtigkeiten vor ihnen verheimlicht.
    Früher oder später werden sich jene, die den Anti- Doping kampf scharf kritisieren, sich durchsetzen.

    http://schattenblick.org/infopool/sport/meinung/spmek045.html

  21. sid: Doping mit Wachstumshormonen bereitet Sorgen

    Das bisher nur im Blut nachweisbare synthetische Hormon hätte man bei den Winterspielen nur bei 22 Prozent der bisher 1741 getesteten Athleten entdecken können.

    Thomas Hahn in der SZ: Trügerische Sauberkeit

    „Ja, wir testen auf HGH.“ Jedoch nicht mit dem aussichtsreichen Bluttest, den der deutsche Mediziner Christian Strasburger entwickelt hat, sondern mit einer schwächeren Methode, wie vor den Spielen Montreals Antidoping-Labor-Chefin Christiane Ayotte sagte – diese müssen professionelle HGH-Doper kaum fürchten.

  22. Ralf,
    vergleichen Sie doch diese beiden Artikel von Thomas Hahn.
    http://www.sueddeutsche.de/sport/741/447476/text/

    Es ist fast zwei Jahre her,als Damsgaard die WADA angriff und letztes Jahr hat die WADA seine Vorschläge angenommen mit dem neuen Bluttest?Stellt die WADA auch den Anteil von natürlichen EPO im Blut fest? Wäre für mich ein justiziabler Weg damit indirekt Doping zu beweisen.

    Seine Kritik an den Antidopingbehörden läuft darauf hinaus, dass sie sich zu sehr an herkömmliche Grenzwerte klammern und die Möglichkeiten nicht wirklich nutzen, die das Zusammenspiel von Urin- und Blutkontrollen bieten. „Die Wada weigert sich, Veränderungen vorzunehmen“, schreibt er,

    Thomas Hahn hat seinen Teil über die Reputation von Damsgaard aber beibehalten, Nicht nur Astana sondern auch „Parteiergreifung“ für Pechstein wird ihm angelastet.

    Für mich heißt das,er hat sich schon damals nicht genau mit der Arbeit von Damsgaard für Astana und CSC beschäftigt.
    Oder was hat er für Sorgen bei Damsgaard?

  23. Marco,

    Lado Fumic ist mit Vorsicht zu genießen (Bezugspunkt meinerseits ist der erste Link). Er hatte schon vor Jahren, als ich mal mit ihm zu tun hatte, einen entsprechenden Ruf. Querulant mag das richtige Stichwort sein.

    Wobei ich gleich dazusagen will, dass das ja nicht automatisch etwas heißen muss. Wenn man sich nicht system-konform, angepasst, verhält, dann wird man in der Tat leicht abgestempelt. Und auch leicht zu unrecht.

    Bei dieser eingangs zitierten Mail bin ich mir nicht sicher: Entweder der Kontrolleur, der nach Mallorca sollte, hat direkt die Athleten informiert (und die haben dann erst für die von ihnen kritisierte Veröffentlichung gesorgt) oder es in der Tat so, wie suggeriert wird, dass der Kontrolleur das irgendwohin weitergeleitet wurden (und die Betroffenen das nur zufällig und auf Umwegen mitbekommen konnten).

    Das auch im Kampf gegen Doping, gelinde gesagt, (noch?)nicht alles läuft, wie man annehmen würde, und wie es möglicherweise sinnvoll wäre, das ist (mir bzw. auch mir klar).

    Ich verweise an dieser Stelle – leider ganz unbescheiden – auf einen Sport-Krimi von Andreas Einbock/Ralf Kohler:

    http://www.faustball-weser-ems.de/e4599/e4601/e4603/infoboxContent4605/2.Haupttext_VERHNGNISVOLLESSCHWEIGEN.pdf

  24. @ RalfKohler
    Er ist nur ein von mehreren Beispiele. Hier geht es um ein wesentlicher Punkt. Um den Wada Code und seine „Whereabouts“.

    Er ist in manchen Punkten abzulehnen. Ja, ich behaupte sogar, daß bei einer Prüfung der „Athletenvereinbarung“ und die sogenannte Anerkennung des CAS ohne Möglichkeit ein ziviles Gericht einzuschalten, juristisch und rechtstaatlich(um es vorsichtig zu formulieren) bedenklich ist. Deswegen möchte man auch, die Autonomie aufrechterhalten, um einerseit Intransparenz zu gewährleisten, anderseits seine eigenen(fragwürdigen)Gesetze umzusetzen.

    Er hatte schon vor Jahren, als ich mal mit ihm zu tun hatte, einen entsprechenden Ruf. Querulant mag das richtige Stichwort sein

    .
    Und jeder der es wagt, Kritik an diesem System zu äußern, wird mit dem Hinweis „mundtot“ gemacht, daß er etwas zu verbergen habe bzw „Doping“ gutheißt.

    http://www.schattenblick.de/infopool/sport/meinung/spmek020.html

    Aber wie heißt es so schön: In der Demokratie schläft man, in der Diktatur wacht man wieder auf.

  25. Guter Spruch Marco (mit Demokratie und Diktatur). Hübsch häßlich würde Heinz Rühmann sagen.

    Klar gibt es Anlass zur Kritik und dazu Fragen afzuwerfen.

    Was mir auffällt: Wenn du Athleten oder auch Trainer (teils auch Veranstalter, Funktionäre) auf das Kontrollthema ansprichst, dann stecken sie leicht den Kopf in den Sand.

    Die Frage nach der Anzahl der Dopingkontrollen oder nach dem Inhalt der Wherabouts wird meinen Erkenntnissen nach nicht gerne gehört, geschweige denn offen und bereitwillig beantwortet.

    Deinen Ausführungen zufolge könnte das die Folge der Vergewaltung in dieses Kontrollsystem sein. Möglich. Nur umgekehrt stellt sich ja auch die Frage: Wie es besser machen?(Viele) andere meinen, das System sei auch so noch ineffizient.

    Liest du mal meinen verlinkten Beitrag und magst dann vielleicht dazu etwas sagen, Marco?

    Auch da geht es ähnlich wie im Beitrag über Fumic und Fumic um die Praxisseite des Systems.

    Dir scheints in deinem jüngsten Beitrag mehr um das Grundsätzliche und Rechtliche gegangen zu sein, was natürlich auch o.k. – und ein interessantes Feld ist.

  26. @RalfKohler
    Also habe ihn zweimal gelesen. Wenn ich es richtig verstehe, will du mir den Unterschied zwischen der theoretischen und praktischen Seite, in diesem Fall(Faustball) aufzeigen. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es ein finanzielles Problem, welches an die Fördergelder geknüpft ist. Keine Dopingkontrollen, keine Fördergelder, aber wiederum so wenig, daß für die Dopingkontrollen wenig Geld übrigbleibt. Also wählt man sozusagen einen faulen Kompromiß. und die Nada spielt auch eine wenig glückliche Rolle(Seitens der Politik hat sie keine zusätzlichen Mittel erhalten).

    Vielmehr gibt es auch unbeabsichtigtes Doping, das auf Nachlässigkeit
    oder sogar Unwissenheit beruhen mag. So führt etwa auch Cannabis-Konsum – eventuell sogar der
    passive „Konsum“ – zu einem positiven Test. Unabhängig davon, wie man zur Durchführung von
    Dopingkontrollen bei Faustballern steht, ist in der Szene auch die Befürchtung nicht so selten, dass
    der DTB anfallende Kontrollen eben nicht zahlen, sondern das schon äußerst schmale Budget für das
    Technische Komitee Faustball weiter zusammenstreichen würde.

    .
    Und hier setze ich mal an. Die generelle Verallgemeinerung des Dopings ist bedenklich. Es muß schon zwischen Vorsatz und Fahrlässigkeit, zwischen Heilkunde und chemische Forcierung des Process unterschieden werden. Wenn man sich schon über afrikanische Pflanzen(WM 2010) Gedanken macht, so könnte man irgendwann zu dem Schluß kommen, daß die Sonne eventuelle Doping effekte hat.
    Nochmal. Gauner hat es in jeder Sparte. Mit Einschränkung der Grund- und Menschenrechte werden auf Dauer mehr durch die Maschen schlüpfen und der Widerstand wird größer werden.

    Wie es besser machen?(Viele) andere meinen, das System sei auch so noch ineffizient

    .

    Transparenz schaffen, die Staatengemeinschaft einbinden, unabhängige Mediziner, Richter und Gerichte, die weder von der Wada noch vom IOC abhängig bzw finanziell unterstützt werden(internationaler Gerichtshof(sportabteilung). Kurz: Eine Art „Supreme Court“ des Sports(nach rechtstaatlichen Prinzipien), gesponsert von den Staaten, aber unabhängig.

  27. Marco, vielen Dank.

    Falsch liegst du auch mal nicht. Dass die Nada eine unglückliche Rolle spielt, stimmt in jedem Fall. Nicht zuletzt das ist bedenklich.

    Ein finanzielles Problem? Naja gut, wo gibt es heutzutage kein finanzielles Problem? Aber ich denke, das ist es in diesem Fall nichtmal.

    Das Hauptproblem sind vielmehr fehlende Klarheit, f. Einheitlichkeit, f. Transparenz.

    Ich verlange ja wohlgemerkt nicht, dass JEDER Faustballnationalspieler oder gar jeder Drachenbootfahrer KONTROLLIERT werden muss. Ich hätte keine Einwände, aber das muss nicht unbedingt sein.

    Nur ist es schon mal – gelinde gesagt – sehr unglücklich, wenn ein Sportfunktionär (z. B. Gunter H. Fahrion) – und sei es in bester Absicht den Eindruck erweckt, es werde jeder kontrolliert – und am Ende entpuppt sich das als Seifenblase.

    Mehr als um die Kontrollen selbst geht es um das technische Prozedere. Zufälligerweise habe ich meinen Beitrag (Aktualisierung wäre eigentlich fällig) gestern Abend nochmal gelesen. Also dieses Hin und Her und dieses allseitige Herumgeeiere lässt einem die Haare zu Berge stehen. Dass da so ein Hokuspokus gemacht wird, anscheinend nicht zuletzt um die Aufnahme weiterer Athleten zu verhindern … schwer zu begreifen.

    Und dann die Sache, dass Sportarten anscheinend aus dem Dopingkampf ausgeklammert werden können, dass möglicherweise die Art der Organisation (Verbandszugehörigkeit) darüber entscheidet, ob Sportler in einen der Pools kommen – oder „verschont“ bleiben.

    Wie gesagt: Einerseits mag man denken, man muss doch nicht jeden Murmelspieler kontrollieren. In dem von mir geschilderten Fall geht es ja aber um staatliche Sportförderung (für immerhin die World Games) im Rahmen auch der Aussage, wonach nur dopingfreier Sport gefördert werden soll. Dann mag man Faustball oder Ähnliches für noch so unbedeutend halten, wenn es klare Regeln für eine Förderung gibt, dann müssen eben die Voraussetzungen so sein, dass sie eingehalten werden – überhaupt eingehalten werden können.

    Es zeigt sich auch wie verworren das Ganze manchmal ist, und dass es ein Zuständigkeits- oder eher ein Nicht-Zuständigkeitsproblem gibt. Ein Kompetenzproblem.

    Nur ein kleines Beispiel. Der geschätzte Herr Fahrion meinte, der Umstand dass auch Faustball „IOC recognized“ sei spreche dafür, dass Faustball vom BMI dauerhaft gefördert werden kann.

    Die Sportart ist aber nicht vom IOC anerkannt. Das sollte ein Experte dann halt wissen – würde verhindern, dass irgendein Journalist dann unter falschen Voraussetzungen arbeitet, wenn er nicht wirklich jedes Detail gegencheckt.

    Und genau deshalb ist der Artikel so schwere Kost: Wir haben wirklich jeden Stein umgedreht, alles hinterfragt und mussten unglücklicherweise feststellen, dass hier alles relativ ist, dass auch das was offiziell zu sein scheint, amtlich, eben nicht klar ist.

    Und noch eine Sache. Das hat nicht im engeren Sinne mit Doping oder Kontrollen zu tun, ist für mich aber der eigentliche Skandal. Die Geschichte zeigt ja auch, wie manches zusammenhängt, wie schon mal im Hintergrund gemauschelt wird, wie selbst ein Trainer seine Spieler täuscht.

    Ich bin ganz klar zur Meinung gelangt, dass das Faustball-Nationalteam schon vor dem als entscheidend deklarierten Lehrgang nominiert wurde. Und das nicht aus einer Laune des Trainers heraus, sondern aufgrund gewisser Impplikationen, die wiederum mit diesem Anti-Doping-Wirrwarr zu tun hatten.

    Nur klingt das alles so verworren und unwahrscheinlich, dass auch die Betroffenen (die gutgläubigen, unmündig gehaltenen Spieler) sich nicht im Entferntesten vorstellen können wollen, dass es so passiert ist.

    Und jetzt ersetze einfach mal in Gedanken Faustball z. B. durch Fußball, Handball usw. (in dem ganzen Artikel). Kurzum: Unabhängig vom eigentlichen Problem, dass gedopt wird im Sport und offenbar nicht so selten, aberoftmals unentdeckt, scheint mir im gesamten System Einiges – was vielleicht gut gedacht ist – in der Praxis falsch zu laufen.

  28. Hachje. Ich musste natürlich an einer Extrawurst zu diesen wunderschönen Fotos geleitet werden. Wie peinlich.

    Wobei auffällt, dass sie (also die Fotos) im Laufe der Jahre mit immer weniger Enthusiasmus gefertigt werden. Nichts gegen gesunde Fremdbestimmung, aber das muss man demjenigen doch nicht immer gleich so ansehen.

    Weit mehr als wettgemacht wird dieses kleine Manko durch die aufwändige künstlerische Choreographie: Wie Du es bei dieser Arbeitsbelastung hinbekommen hast, auf beiden Fotos Mimik und Haupthaarfrisur jeweils bei zwei abgebildeten Personen identisch erscheinen zu lassen (beim zweiten Foto sogar auf insgesamt drei Personen verteilt), das nötigt hohen Respekt ab.

    Bei diesem zweiten Foto ist übrigens die Beschriftung („Maskottchen (r.), Weinreich (l.)“) noch unvollständig: wir wollen natürlich wissen, wie die Person im Hintergrund heißt, die mit Chubawka nicht nur die Haarfrisur gemein, sondern auch Oberkleidung gewählt hat, die aus demselben Stoff wie dessen Ohrenschützer (bekanntlich das kälteempfindlichste Körperteil bei Zottelwesen mit Schreibmaschinengesicht) gefertigt wurde. Was ja kein Zufall mehr sein kann.

  29. AP: Odesnik fined for importing HGH

    The 24-year-old American was stopped by customs officers on Jan. 2 as he arrived in Australia ahead of the Brisbane International and Australian Open, and eight vials, each containing 6 milligrams of the performance-enhancing substance, were found in his baggage.

  30. Pingback: Sieg oder Siebter – die HGH-Frage? | sportticker

  31. ITF: Decision in the case of Wayne Odesnik

    Mr Odesnik did not in fact obtain or apply for a therapeutic use exemption for the human Growth Hormone prior to obtaining it. Accordingly, Mr Odesnik’s possession of the human Growth Hormone is an anti-doping rule violation under Article C.6 of the Tennis Anti-Doping Programme. On that basis, the ITF has determined that Mr Odesnik should be suspended for two years

  32. UKPA: RFL to ask Newton to name drug cheats

    Newton was banned for two years in February after testing positive for HGH last November and, in an extract from his forthcoming autobiography Coming Clean, published in Sunday’s News of the World, he insists its use is widespread in the game.
    […]
    „I’d heard about a number of players who were on it. Old, young, English, foreign… more and more were turning to it, believing they wouldn’t get caught.“

  33. Pingback: â€  Terry Newton : jens weinreich

  34. UCI: Patrik Sinkewitz provisionally suspended

    The decision to provisionally suspend Mr Sinkewitz was made in response to a report from the WADA accredited laboratory in Lausanne indicating an Adverse Analytical Finding of Recombinant Human Growth Hormone in a blood sample collected from him at an in-competition test carried out by Antidoping Switzerland, authorized by the UCI, at the GP di Lugano on 27 February 2011.

    This is the first suspension delivered in cycling on the basis of a test for the detection of the growth hormone and one of the first cases in all sports combined.

  35. Da kann ja der BDR gleich mal prüfen, ob seine neuer Auftragnehmer, die NADA, vernünftige Arbeit leisten kann. ;-)
    Bestimmt wird sich auch RA Lehner, der ihn ja sicher wieder vertreten wird, über seinen einstigen Kronzeugen freuen.
    Die HP von seinem Team Farnese Neri ist noch ohne Nachricht. Sie wird nicht nur den deutschen Rädern schaden, mit dem das Team fährt. For sure.

  36. APA: Veerpalu tritt wegen positivem Dopingtest zurück

    Der estnische Ski-Verband hat am Donnerstag Medienberichte bestätigt, wonach Langlauf-Doppelolympiasieger Andrus Veerpalu im Jänner positiv auf das Wachstumshormon (HGH) getestet worden ist.
    […]
    Laut Verband sei die B-Probe am 5. und 6. April in Köln analysiert worden und habe die positiven Resultate bestätigt.

  37. Andreas Burkert in der SZ: Auch die B-Probe ist positiv

    Der HGH-Test erfasst über ein indirektes Verfahren Werte von Substanzen, die nach Einnahme des Hormons gebildet werden. Sinkewitz‘ Wert lag offenbar leicht über der Grenze. 2010 organisierte die UCI, wie sie der SZ mitteilte, 143 eigene HGH-Tests.

  38. Baltische Rundschau: Katz und Maus Spiel um den Olympiasieger Andrus Veerpalu

    Sowohl Mati Alaver und der Generalsekretär des Verbandes, Jüri Järv, entschuldigten sich bei Medienvertretern, falsche Auskünfte gegeben zu haben: „Hätten wir aber schon in Oslo bekannt gegeben, dass Andrus positiv getestet wurde, wäre der Ruf des ganzen Mannschaft ruiniert gewesen,“ rechtfertigte sich Alaver
    […]
    Mati Alaver fügte hinzu, Andrus Veerpalu hätte zwei Substanzen benutzt, die den Spiegel des Wachstumshormons erhöhen und damit auch das Regenerationsprozess beschleunigen: „Beide sind aber durchaus legale Stoffe,“ versicherte der Cheftrainer.

    patriksinkewitz.de: Liebe Fans, Freunde und Zweifler

    In meinem Körper wurde keine Substanz gefunden, sondern ein Verhältnis von einem einzigen Blutwert genommen.
    […]
    Unter Hinzuziehen von Experten habe ich mich über dieses, alleine von der UCI angewendete Verfahren, ausführlich informiert. Dabei wurde bestätigt, dass dieser bei mir festgestellte und nun als „positiv“ aufgeführte Test-Wert durchaus nicht ungewöhnlich ist und natürlichen Ursprungs sein kann.

  39. Thomas Kistner in der SZ (Printausgabe vom 18.06.): Eine Probe, zwei Werte – Ungereimtheiten prägen das Verfahren gegen den suspendierten Radprofi Sinkewitz

    Sinkewitz“ Anwalt Rainer Cherkeh ist überzeugt: ‚Es gibt noch gar kein validiertes Testverfahren für das Wachstumshormon. Offensichtlich wird hier Grundlagenforschung betrieben – auf dem Rücken eines suspendierten Sportlers.‘
    […]
    Zudem gibt es starke Abweichungen in den Probenwerten selbst. A- und B-Probe wurden hier jeweils halbiert, in zwei sogenannte kits. Die Werte von kit 1 der A-Probe und von kit 1 der B-Probe unterscheiden sich um 29 Prozent. Und noch merkwürdiger: Liegen die zwei kit-Werte der A-Probe eng beisammen, so weichen die beiden Werte der B-Probe extrem voneinander ab: um 35 Prozent.

  40. Tom Mustroph für den Deutschlandfunk: Technologische Tigersprünge – WADA-Forscher debattieren über neue Ansätze im Antidopingkampf

    Sein Labor arbeitet gemeinsam mit dem Londoner Labor an einem neuen Nachweisverfahren für Wachstumshormon. Es erhöht das Nachweisfenster von gegenwärtig ein bis zwei Tagen auf das Fünffache. Das wäre ein beachtlicher Qualitätssprung. Der Test soll spätestens zu den Olympischen Spielen 2012 in London einsatzbereit sein.

  41. FIS: Andrus Veerpalu commits anti-doping violation

    Andrus Veerpalu tested positive for the use of recombinant human growth hormone (recGH), during an out-of-competition doping control on 29th January 2011 in Otepää (EST).

    The athlete is ineligible to participate in any capacity in an event or activity authorized or organized by FIS or any National Ski Association for a period of three (3) years, until 23rd February 2014.

  42. Grit Hartmann für den DLF: Erster Test für Modedroge – Kölner Dopinganalytikern gelingt IGF-1-Nachweis

    Fündig geworden ist man noch nicht. Aber die Kölner werden auch nur mit rund 50 Insulinproben pro Jahr beauftragt – eine Zahl, die trefflich Spekulationen erlaubt über Entdeckungsängste in Verbänden und Antidoping-Agenturen.

    Thomas Kistner in der SZ: Triumph und Irreführung

    Verfahren, die nicht benutzt werden, führen nur das Publikum in die Irre.

  43. Florian Bauer für den DLF: Dopingforscher unter sich – Beim Manfred-Donike-Workshop in Köln bereiten sich die Labors auf Olympia vor

    Mario Thevis: „Das Besondere an diesem Test ist, dass das Zeitfenster verlängert wird. Wir haben zwei Tests, so dass in Kombination ein effektiver Nachweis von Wachstumshormon gegeben ist.“

    Dass dieser Test, der Wachstumshormon mehrere Tage im Körper nachweisen soll, auch in London eingesetzt wird, davon sei auszugehen, so der Tenor diese Woche in Köln.

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