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Das Olympische Bildungsmagazin

The Big M

coveritlive.com

Nachtrag: Ich stelle jetzt alle Texte rein, die ich aus Peking über Phelps geschrieben habe. Vieles wiederholt sich, ist bei einer solchen Serienberichterstattung auch logisch, zumal es sich um Beiträge für verschiedene Kunden handelt. Korrigiert wurden nur die gröbsten sachlichen und sprachlichen Unstimmigkeiten. Habe keine Zeit, Links zu setzen.

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13. August

Vom anderen Planeten

PEKING. Kaum zu glauben, aber der Held war unzufrieden. Während die Nachricht von seinem neuen olympischen Rekord, einem für die Ewigkeit, als Eilmeldung um die Welt ging, ärgerte sich Michael Phelps. „Verdammt. Ich wollte eigentlich schneller sein.“ Dabei war er doch gerade Weltrekord geschwommen, den vierten in seinem vierten Finale in Peking. Doch einfach nur Weltrekord ist Michael Phelps nicht genug. Eine Verbesserung um lumpige sechs Hundertstel Sekunden, wie am Mittwoch über 200 Meter Schmetterling (1:52,03 Minuten), befriedigt ihn nicht. Ein paar Minuten später aber, sagte Phelps über Phelps, hatte er begriffen: „Wow, jetzt bin ich der Größte.“

Das habe ihn doch ziemlich mitgenommen und in der Konzentration für die lange Freistilstaffel gestört, erklärte Phelps. Er blieb schließlich – welch ein Wunder – als Startschwimmer ein paar Hundertstel langsamer als bei seinem Weltrekord am Dienstag. Für einen wie ihn ist das ein bisschen ärgerlich, so absurd das auch klingt.

Seit Mittwoch, 11.23 Uhr Pekinger Ortszeit, ist der 23 Jahre alte Amerikaner der erfolgreichste Olympiateilnehmer aller Zeiten. Am Mittwoch, 11.29 Uhr, kam die nächste Goldmedaille hinzu, erkrault mit der Staffel über 4 x 200 Meter, die erstmals unter sieben Minuten blieb (6:58,56). Selbstverständlich war auch das Weltrekord.

Im täglichen Arbeitsprotokoll bleibt also festzuhalten: Michael Phelps hat seine fünf Wettbewerbe in Peking gewonnen, allesamt mit Weltrekord. Er ist mit insgesamt elf Gold- und zwei Bronzemedaillen in den Annalen verzeichnet, deutlich vor all den historischen Größen: Die neunmaligen Olympiasieger – Latynina, Nurmi, Lewis und Spitz – muss man nicht länger in einem Atemzug mit Phelps nennen. Phelps agiert in einer anderen Liga. Er hat noch drei Chancen im Wasserwürfel zu Peking. Auch die wird er nutzen. Dann sind es vierzehn Goldmedaillen.

Als Phelps 90 Minuten später tief unten im Bauch der Schwimmhalle zur Pressekonferenz erschien, gab es prasselnden Applaus von Journalisten. Von begeisterten Amerikanern, Australiern, Russen, Engländern und einigen Nationen mehr. Groupiehaft kreischten eine Schwedin und eine Französin. Nein, niemand hat ihn nach Dopingkontrollen gefragt. Sie haben gescherzt und gelacht mit dem Helden. Es war tatsächlich lustig, als Phelps sein Handy aus der Tasche kramte und einige SMS suchte, die ihm Kumpels geschrieben hatten. Weil das ein paar Sekunden dauerte, ordnete der chinesische Medienmann allen Ernstes an, die Pressekonferenz sei in einer Minute zu beenden. Natürlich hielt sich niemand dran, nicht an diesem Tag.

Schließlich hatte Phelps die SMS gefunden: „Wie oft muss ich dein dämliches Gesicht denn noch in den Zeitungen sehen“, fragte einer seiner Freunde. Dem Mann kann nicht geholfen werden, da muss er durch. Phelps ist nicht nur das Gesicht dieser Olympischen Spiele. Phelps ist der Sportler des Jahres. Phelps ist der Athlet aller Zeiten. Kann gut sein, dass er in Peking mehr Goldmedaillen holt als, sagen wir: 438 deutsche Athleten zusammen.

Die Zahlen sprechen für sich, all die Medaillen und Rekorde. Die Zahlen stellen aber auch Fragen. Ob der Griff ans Herz, den er bei der Nationalhymne macht, Schmerzen auslöst, weil er vielleicht doch ein schlechtes Gewissen hat, wird man wohl nie erfahren. Passender Weise wurde Phelps die zehnte seiner elf Goldmedaillen von Youssoupha Ndiaye umgehängt, der Senegalese ist Chef der IOC-Ethikkommission.

Ist Phelps sauber? Weil es bislang keine belastbaren Fakten gibt, ist die Antwort eine Glaubenssache. Es gibt stichhaltige Argumente, um diese Frage mit Nein zu beantworten. Wer daran glaubt, dass der talentierteste, ehrgeizigste, fleißigste Schwimmer aller Zeiten in einem professionellen Umfeld, betreut vom besten Trainer aller Zeiten, mit dem besten Schwimmanzug aller Zeiten, der besten Schwimmtechnik, der unnachahmlichen Fähigkeit, in Windeseile größte Belastungen wegzustecken, um flink den nächsten Rekord zu markieren, logischer Weise auch noch mit der größten Spurtfähigkeit gesegnet ist, wer also an diese Verkettung von Superlativen glaubt, der mag die Frage mit Ja beantworten.

Präzise betrachtet ist es nicht nur eine Glaubensfrage, es ist ein Glaubenskrieg.

Einer der sich auskennt in derlei aufklärerischen Feldzügen wie nur wenige andere, saß am Mittwoch bei Phelpsens Pressekonferenz in der fünften Reihe: David Walsh, der Sport-Chefreporter der Londoner Sunday Times. Walsh hat drei Bücher über Lance Armstrong geschrieben. Er trug gemeinsam mit einem französischen Kollegen eine beinahe lückenlose Indizienkette zusammen, die den siebenmaligen Sieger der Tour de France als Mega-Betrüger darstellt. Und was ist mit Armstrongs Landsmann Phelps, dem Wundertäter? David Walsh sagt:

Ich glaube ihm. Aber ich weiß es natürlich nicht.

Walsh’s Hauptargument pro Phelps ist der Umstand, dass sich der Amerikaner seit seinem fünfzehnten Lebensjahr auf Weltniveau bewegt. Seit acht Jahren, seit den Olympischen Spielen in Sydney, schwimmt Phelps bei jeder großen Meisterschaft. Er taucht nicht, wie klassische Betrüger, monatelang ab und verblüfft plötzlich mit märchenhaften Verbesserungen. Bei ihm ist das anders: Seine märchenhaften Steigerungen haben eine gewisse Konstanz auf einem Niveau, das für alle anderen unerreicht bleibt. Ein paar Minuten vor Phelps saßen jene vier Russen im Presseraum, die hinter den Amerikanern Silber gewonnen hatte. Alexander Suchorukow sagte:

Michael ist nicht von diesem Planeten. Er ist aus der Zukunft.

Seine Kameraden nickten.

„Amazing“ ist die meistbenutzte Vokabel in diesen Tagen im Water Cube zu Peking. Unglaublich, toll, verblüffend, fantastisch. „Amazing“, sagt auch Michael Phelps, der einst Medikamente gegen seine Hyperaktivität nehmen musste, und der jetzt – total „amazing“ – auch als Konzentrationswunder gilt. Eine BBC-Reporterin bat ihn, zu verraten wie „amazing“ diese Seriensiege für ihn sind. Etwa so, als würden Geburtstag und Weihnachten zusammen fallen. „Geburtstag habe ich jedes Jahr“, sagte Phelps, „Weihnachten ist auch jedes Jahr. Nein, das ist was ganz anderes.“ Irgendwie amazing.

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12. August

Gute Nacht, Marie

PEKING. Präzise betrachtet gibt es im olympischen Schwimmbecken separate Wettbewerbe. Für Michael Phelps, der acht Goldmedaillen anstrebt, und für den Rest der besten Schwimmer des Planeten. Für alle anderen geht es hinter Phelps, der auf vier Einzelstrecken Weltrekorde hält und nach Lust und Laune verbessert, nur um die Plätze zwei bis acht. Sie sind Statisten in einem historischen Schauspiel. Sie haben keine andere Option als sich in ihre Rolle zu fügen.

Schön zu beobachten war das am Dienstag, als Phelps nach seinem dritten Sieg im Water Cube von Peking eine Pressekonferenz gab. Es stand nur sein Namensschild auf dem Tisch. Niemand sonst wurde erwähnt. Der Olympiazweite, Taehwan Park aus Südkorea, war erst gar nicht gekommen. Der Olympiadritte, Peter Vanderkaay aus den USA, saß zur Linken des Meisters. Er wurde nichts gefragt. Er sagte kein Wort. Vanderkaay schwieg und staunte. Ein Reporter fragte Phelps, ob es auf diesem Planeten jemanden gebe, der ihn schlagen könne. Phelps antwortete durchaus diplomatisch: „Ich weiß nicht.“ Alles lachte.

Michael Phelps, 23, gewann nach den 400 Meter Lagen (mit Weltrekord), der Freistilsprint-Staffel (mit Weltrekord) nun auch über 200 Meter Kraul (mit Weltrekord von 1:42,96 Minuten). Und er wird am Mittwochmorgen auch die 200 Meter Schmetterling gewinnen (mit Weltrekord), jene Strecke, die er seit der WM 2001 in Fukuoka einsam beherrscht, und dann die lange Freistilstaffel (mit Weltrekord). Michael Phelps hat mit neun Goldmedaillen gleichgezogen mit der Turnerin Larissa Latynina (Sowjetunion), den Leichtathleten Paavo Nurmi (Finnland) und Carl Lewis (USA) und dem Schwimmer Mark Spitz (USA). Er wird sie am Mittwoch übertrumpfen – und hat dann noch vier Rennen, zwei mit der Staffel, zwei als Einzelkämpfer (200 Lagen, 100 Schmetterling). Gewinnt er acht Mal, überweist ihm sein Sponsor Speedo, Produzent der Wunderanzüge, eine Million Dollar.

Phelps erzählte, er habe gar nichts gewusst von dieser olympischen Statistik, bis ihn sein Trainer Bob Bowman Anfang des Jahres darüber aufgeklärt habe. Das mag geflunkert gewesen sein, vielleicht hat es aber auch mit jener Rechenschwäche zu tun, die er sich attestiert. „Mathematik“, sagt Phelps, „ist definitiv nicht meine Stärke.“ Er muss ja auch nicht rechnen im Becken. Er zieht einsam seine Bahnen, dominierte 50 Minuten nach dem Freistilrennen auch das Schmetterling-Halbfinale. Was macht er sonst noch in Peking? Zwischen den Rennen steigt er in eine Eisbox. Ansonsten:

Viel Pasta und Pizza essen und schlafen.

Die Fähigkeit, sich in Windeseile von ärgsten Belastungen zu erholen, sei seine größte Stärke, sagt Michael Phelps. Nun weiß man, dass diese Fähigkeit mit etlichen verbotenen Drogen gestärkt werden kann. Blutdopingmittel helfen ebenfalls dabei, und Wachstumshormone sind noch immer nicht nachzuweisen.

Niemand weiß, wie oft, wie ernsthaft und wie überraschend Phelps von Dopingkontrolleuren aufgesucht wird. Seine Blut- und DNA-Profile sollen angeblich in einem „Projekt Vertrauen“ genannten Programm der amerikanischen Antidopingbehörde USADA gespeichert sein. Mehr weiß man nicht, und was man weiß, ist eigentlich nichts angesichts der Dimension des Schauspiels, das Michael Phelps und andere – denn auf anderen Strecken fallen ja auch auch reihenweise Weltrekorde – im Wasserwürfel darbieten.

Einer der sich auskennt im Showsport, ist Angel Heredia, ein mexikanischer Drogenhändler. Heredia, der zahlreiche Klienten aus dem olympischen Bereich und den großen US-Ligen belieferte, erklärte gerade in einem Spiegel-Interview:

Im wahren Leben musst du unfassbar hart trainieren und sehr begabt sein und ein perfektes Team aus Trainern und Betreuern haben. Und dann machen die besten Drogen den Unterschied aus. Es ist alles eine große Komposition, eine Symphonie. Alles ist mit allem verbunden, verstehen Sie, und Drogen wirken dabei auf lange Sicht: Sie sorgen dafür, dass du dich erholen kannst, dass du die katabolischen Phasen vermeiden kannst.

Diese Beschreibung deckt sich mit den Erkenntnissen der Dopingfahnder. Heredia sagte auch:

Wir müssen ein, zwei Jahre voraus sein. Wir müssen wissen, welches Medikament wo in die Forschung kommt oder bei Tieren eingesetzt wird, wie wir es besorgen können. Und wir müssen die Methoden der Tester kennen.

Das muss alles nichts mit Michael Phelps zu tun haben. Niemand will eine Verbindung zu Heredia konstruieren, es geht nur darum, die Mechanismen der Branche zu erkennen.

Für Phelps spricht: Er ist zweifellos einer der talentiertesten Schwimmer aller Zeiten. Darin sind sich alle Kontrahenten und Teamkollegen einig: Er hat den perfekten Körper, das beste Umfeld, und jede Menge Geld zur Verfügung. Phelps ist ehrgeizig wie kein Zweiter, kann diesen Ehrgeiz jedoch kanalisieren, was anderen nicht immer gelingt. Phelps schwimmt seit acht Jahren, als er mit zarten fünfzehn in Sydney an den Olympischen Spielen teilnahm, in der Weltspitze. Seitdem ist er nie untergetaucht, nicht wie andere, die als Betrüger enttarnt wurden.

Phelps wird noch eine Weile schwimmen. Wenn nichts dazwischen kommt, was sollte das schon sein, wird er vielleicht sogar in acht Jahren noch an den Olympischen Spielen teilnehmen, die durchaus in Chicago stattfinden könnten. Europameister Paul Biedermann aus Halle/Saale, der in der deutschen Rekordzeit von 1:46,00 Minuten Fünfter wurde, sagte am Dienstag, er habe gehört, Phelps wolle „bis 30 weiter machen“. Schlechte Zeiten für alle, die mit ihm ins Wasser springen.

Es fällt nicht einfach, zuversichtlich zu bleiben im Beinstrudel des Giganten. „Gute Nacht, Marie“, sagte Biedermann. So kann man es formulieren.

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11. August

Tägliche Sternstunden

PEKING. Am Montag, um 11.27 Uhr Ortszeit, schienen die Dinge erstmals nicht so zu laufen, wie es sich Michael Phelps vorgestellt hatte. Supermann musste warten, hoffen, flehen und beten. Phelps hatte die amerikanische Sprintstaffel auf Platz zwei angeschwommen und sich um vier Zehntel auf 47,51 Sekunden verbessert. Schneller war nur der Australier Eamon Sullivan in 47,24 Sekunden – natürlich Weltrekord, einer von vier binnen eineinhalb Stunden.

Allein ist Phelps ja kaum zu schlagen, nur in der Staffel, wenn seine Kameraden zu langsam sein sollten, oder falsch wechseln, was vor vier Jahren in Athen zum Verlust der siebenten olympischen Goldmedaille und vor einem Jahr in Melbourne zum Verlust des achten WM-Titels führte. Er kann dummerweise nicht alle vier Strecken schwimmen. Die Regeln sind wie sie sind: In der Staffel muss Supermann andere mitmachen lassen.

Da stand er also am Beckenrand und schrie sich die Seele aus dem Leib. Als die Franzosen vor dem letzten Wechsel einen deutlichen Vorsprung hatten und der ehemalige Weltrekordler Alain Bernard ins Wasser sprang und gegen den Amerikaner Jason Lezak nach 370 Metern noch klar führte, glaubte Phelps das Rennen verloren. Doch Lezak brauste wie ein Schnellboot durchs Becken und holte den Franzosen mit irrwitzigem Speed ein. 46,06 mit so genanntem fliegenden Start ist noch nie ein Mensch geschwommen.

Um 11.28 Uhr war die Welt wieder geordnet. Gold für die USA, für Phelps und Co, mit acht Hundertsteln Vorsprung. Erst am Vorabend hatte eine amerikanische B-Auswahl im Vorlauf Weltrekord markiert. Diese Bestzeit verbesserte das A-Team um 3,99 Sekunden auf 3:08,24 Minuten. Für das Protokoll: Phelps hat jetzt zwei Mal gewonnen in Peking. Sechs Goldmedaillen schmückten ihn in Athen. Fehlen noch zwei, dann ist er erfolgreichster Teilnehmer in 112 Jahren olympischer Geschichte. Phelps bleiben sechs Chancen. Am Dienstag steht er im Finale über 200 Meter Freistil und im Halbfinale über 200 Meter Schmetterling. Auf beiden Strecken hält er den Weltrekord.

Die Amerikaner feierten, und die Franzosen waren geschockt. Auf leisen Sohlen schlichen sie durch die Mixed Zone, kreidebleich und stumm, nachdem sie doch vorher große Töne gespuckt, bei der Siegerehrung allerdings tapfer ausgeharrt hatten. Bernard weinte, als ihn ein Trainer umarmte. Die Amerikaner aber, bei denen Phelps auf die Pressekonferenz verzichtete, um den Kollegen mal einen ungestörten Medientermin zu gönnen, erzählten ihre Geschichten. Darüber, dass man immer an sich glauben muss, nie aufgeben darf, die Dinge mutig angehen sollte, fleißig arbeiten muss, niemals verzagen und überhaupt. „Wenn du dann vier solche Typen zusammen schwimmen, kommt so etwas Unglaubliches dabei raus“, sagt Jason Lezak.

Neben den beiden Rekorden in der Freistilstaffel schwammen am Mittwoch auch der Japaner Kosuke Kitajima (100 Brust), Kirsty Coventry aus Simbabwe (100 Rücken) und die Italienerin Frederica Pellegrini (200 Freistil) Weltrekorde. An zwei Tagen gab es acht Weltbestmarken. Der deutsche Teamchef Örjan Madsen wehrte sich dagegen, diese Leistungen nur mit Wunderanzügen und Dopingverdächtigungen zu erklären.

Das sind Sternstunden. Wenn wie in der Staffel vier Leute alle topfit sind und wirklich bis zum Optimum schwimmen, sich jagen, dann kommen solche fantastischen Sachen zustande.

Es gäbe weitere Gründe für die Leistungsexplosionen: die Trainingsmethodik, die Psychologie, verbessertes Krafttraining, Regeländerungen. „Die absolute Mehrheit der Schwimmer ist sauber“, sagte Madsen. Er behauptete, das Antidopingprogramm der Deutschen sein einmalig in der Welt.

Wehmütig erinnerte Madsen daran, dass seine Frauen vor zwei Jahren bei der EM in Budapest auch zwei Staffelweltrekorde aufgestellt hatten. Beide Male mit Britta Steffen, die in Peking neben Paul Biedermann (am Dienstag im Finale über 200 m Freistil) und Antje Buschschulte zu den wenigen zählt, die ihren Bestzeiten nahe kommen. Alle anderen sind viele Sekunden langsamer als noch bei den Deutschen Meisterschaften. Das lässt sich in der Tat nicht mit Doping bei der Konkurrenz erklären.

Es stimmt nichts in der deutschen Mannschaft. Und so zog Madsen bereits ein katastrophales Fazit seiner zweieinhalbjährigen Amtszeit. Viele Vereinstrainer und Athleten seien seinen Ideen und Forderungen nicht gefolgt.

Der neue Cheftrainer und der neue Sportdirektor werden es einfacher haben. Ab der kommenden Saison ist vertraglich geregelt, wer was zu tun hat. Dann müssen sich alle daran halten, was vorgegeben wird.

Als Madsen nach den Finals am Montagmorgen diese kleine Brandrede hielt, kündigte er an, auf der Mannschaftssitzung am Mittag werde Tacheles geredet, differenziert aber mit klarem Ton:

Wir werden sagen, was die Athleten jetzt machen müssen. Wir erwarten nicht, dass sie anfangen zu fliegen. Wir erwarten nur, dass sie an ihre Bestzeiten herankommen.

Das Ergebnis dieser Unterredung: Am Abend schieden vier deutsche Schwimmerinnen in den Vorläufen mit desaströsen Leistungen aus: Die WM-Zweite Annika Lurz blieb über 200 Meter Freistil mehr als vier Sekunden über ihrer Bestzeit und wurde Zweiundzwanzigste. Petra Dallmann machte es auf der gleichen Strecke nicht besser (24.), auch die Lagenschwimmerinnen Katharina Schiller (30.) und Sonja Schober (34.) schockierten. Es ist wohl doch nicht so, wie Madsen vermutete, dass „nur ein Schalter umgelegt werden muss“.

Schon vor vier Jahren, als Madsen noch nicht die Verantwortung trug, hatte das Timing der Deutschen nicht gestimmt. Franziska van Almsick und andere kamen erst nach ihren jeweiligen Hauptwettbewerben in beste Form. In Peking sieht das viel Schlimmer aus. Manchmal scheint es, als trieben die Deutschen nicht denselben Sport, den Phelps und die anderen Wunderschwimmer betreiben.

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10. August

Der Auftakt

PEKING. Michael Phelps im olympischen Wasserwürfel: Es empfiehlt sich ein Arbeitsprotokoll, denn schließlich hat der Herr Wunderschwimmer viel vor in China. Acht Goldmedaillen sollen es werden, sieben mindestens, und danach wird er der erfolgreichste Olympiateilnehmer aller Zeiten sein. Es ist niemand in Sicht, der das ändern könnte.

Die erste am Sonntag: Olympiasieg über 400 Meter Lagen, seiner Lieblingsstrecke. Bill Gates saß auf der Tribüne, George W. Bush ebenfalls, er schwenkte ein US-Fähnchen. „Ziemlich cool“ sei das gewesen, merkte Phelps nach erledigter Arbeit an. Da mochten sich sein Landsmann Ryan Lochte und der Ungar Laszlo Cseh, die ihm in den vergangenen Jahren immer mal nahe gekommen waren, noch so sehr mühen. Die beiden lagen bis etwa 330 Meter sogar unter Phelps Weltrekordmarke. Doch immer dann, wenn Normalsterbliche Schmerzen verspüren, wenn die letzten Reserven mobilisiert werden müssen, wenn es in den roten Bereich geht, dann sind derartige Finals entschieden. Denn Phelps kennt so etwas nicht, so was Menschliches. Oder etwa doch? Es sei sein letztes Lagenrennen gewesen, hat er seinem Trainer Bob Bowman gesagt. „Es ist wirklich das härteste Rennen.“

Aber er ratterte wieder sein Pensum herunter. Einmalig begabt. Einmalig gefördert. Vielleicht auch einmalig spezialbetreut, wer weiß das schon. Jedenfalls, auf den letzten zwei Bahnen, zurückgelegt im freien Stil, nahm Phelps dem Ungarn eine weitere Sekunde ab, Lochte sogar drei Sekunden. Diese 4:03,84 Minuten waren, wenn man richtig mitgezählt hat, der 23. Weltrekord für Michael Phelps. Vor sechs Wochen war er bei den Trials in Omaha/Nebraska Weltrekord geschwommen, nun in Peking schon wieder anderthalb Sekunden schneller.

Es war sein insgesamt siebenter Olympiasieg, nach den sechs in Athen. Drei fehlen noch, dann hat er erreicht, was noch nie jemand schaffte: Zehn Siege bei den Spielen. Dann hat er die Turnerin Larissa Latynina (Sowjetunion), den Langläufer Paavo Nurmi (Finnland), den Schwimmer Mark Spitz (USA) sowie den Sprinter und Weitspringer Carl Lewis (USA) übertroffen. Sporthistoriker führen zwar noch den Amerikaner Raymond Ewry mit zehn Goldmedaillen als Spitzenreiter, der vor hundert Jahren in lustigen Stand-Sprungdisziplinen obsiegte, die es längst nicht mehr gibt. Doch Ewry gewann auch bei den so genannten Zwischenspielen 1906 in Athen, die das IOC nicht in der Medaillenwertung akzeptiert. Wie auch immer, die Sache mit Ewry wird Michael Phelps in Athen klären.

Und selbst wenn das nicht gelingen sollte, wenn es überraschend, ja sensationell nur zu drei Goldmedaillen reichen sollte, statt deren acht, wie es das Ziel ist, selbst dann gehört Phelps noch immer die Zukunft. Denn er ist gerade 23 Jahre alt geworden.

Was hat Phelps gesagt nach seinem ersten Gold-Abenteuer in Peking?

Ich habe nach dem Anschlag versucht, meine Mama auf der Tribüne ausfindig zu machen. Das ist mir leider nicht gelungen.

Ist er nicht ein braver Junge, so wie es Mütter lieben? Er hat gut lachen. Er lachte sogar, als bei der Siegerehrung die Nationalhymne plötzlich abbrach. Für die Organisatoren war das peinlich. Phelps quittierte es lässig.

Sieben Wettbewerbe noch. Es geht weiter, immer weiter. Am Montag das Finale mit der Sprintstaffel und das Halbfinale über 200 Meter Freistil binnen einer Stunde. Abends nur ein Pflichtrennen: Vorlauf über 200 Meter Schmetterling. Natürlich ist er auch auf dieser Strecke Weltrekordler. Am Sonntagabend aber hat er seinen Freistil-Vorlauf verloren. Phelps sah sich den Schweizer Dominik Meichtry, der in Berkeley/Kalifornien lebt, von hinten an. Meichtry bot das Rennen seines Lebens. Mit seinen 1:45,80 Minuten ist er Viertschnellster aller Zeiten. Doch Phelps wird im Finale mindestens zwei Sekunden schneller schwimmen. Er hat noch nicht ernst gemacht. Er wollte nur spielen.

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6. August

Project Believe

PEKING. Es sind immer die gleichen Fragen. Medaillen, Rekorde, Doping und all solche Sachen. Wonach soll man einen wie Michael Phelps auch fragen, einen Wunderschwimmer, einen, der keine Grenze kennt. Der mit seinen 23 Jahren seine dritten Olympischen Spiele erlebt, schon sechs Mal Olympiasieger ist, 17 Weltmeistertitel gewonnen und 22 Weltrekorde aufgestellt hat.

Okay, man kann danach fragen, wie er seine Zeit verbringt im Olympischen Dorf, wo er am Montag eingezogen ist. Er spielt Videospiele. Er schaut Filme. Er liegt auf dem Bett. Er macht Späße mit seinen Kollegen, mit denen er sich eine Wohnung teilt. „Stay cool and have fun“, sagte Michael Phelps. Das muss man nicht übersetzen. Ansonsten gilt:

Ich bin zum Schwimmen hier und nicht, um mir Peking anzugucken.

Bevor Michael Phelps am Sonnabend zum ersten Mal ins Wasser springt, zum Vorlauf über 400 Meter Lagen, empfiehlt sich ein Ausflug in die olympische Geschichte. Denn im Water Cube, dem Schwimmstadion von Peking, wird tatsächlich Historisches verhandelt. Mit neun Olympiasiegen führen die russische Turnerin Larissa Latynina, der Schwimmer Mark Spitz (USA) sowie die Leichtathleten Paavo Nurmi (Finnland) und Carl Lewis (USA) die ewige Hitliste an.

Feinschmecker der olympischen Statistik führen allerdings das amerikanische Sprungwunder Raymond Ewry als Spitzenreiter, der vor 100 Jahren zehn Goldmedaillen in Standsprungwettbewerben gewann, die nur damals ausgetragen wurden. Zweimal davon aber siegte er bei den so genannten Zwischenspielen 1906 in Athen, die zwar von Historikern anerkannt werden, nicht aber vom IOC.

Michael Phelps hat bisher sechs Goldmedaillen – und acht Chancen in Peking. Er wird sie also alle übertreffen. Latynina, Lewis, Spitz, Nurmi. Auch Ewry. Es sei denn, Phelps verletzt sich – oder patzt bei einer Dopingkontrolle.

Die Jagd beginnt mit der langen Lagenstrecke, auf der er den Weltrekord hält, wie auch über 200 Meter Lagen und 200 Meter Schmetterling und den 200 Meter Freistil. Außerdem startet er über 100 Meter Schmetterling und in allen drei Staffeln. Dieses Programm testete er bereits bei der Weltmeisterschaft 2007 in Melbourne mit herausragendem Erfolg: Er gewann sieben Mal, verpasste nur den Titel mit der US-Lagenstaffel, weil sein Intimfeind Ian Crocker beim Wechsel patzte.

Crocker hatte Phelps schon 2004 in Athen mit einer bescheidenen Leistung in der kurzen Freistilstaffel (4 x 100 m) den siebten Olympiasieg vermasselt. Die Amerikaner wurden Dritte – bei einem Sieg hätte Phelps mit sieben Olympiasiegen und einer Bronzemedaille den Rekord von Mark Spitz aus dem Jahre 1972 übertroffen, der bisher als einziger sieben Mal bei einer Olympia-Auflage gewann.

„Hochrechnungen“, sagt Phelps den Journalisten, „sind eure Sache. Ich habe meine eigenen Ziele, die will ich erreichen.“ Er kokettiert. Sein Trainer Bob Bowman schreibt ihm zu Saisonbeginn stets Zahlen auf ein Zettelchen. Beim Höhepunkt wird dann verglichen. Phelps ist meistens schneller, als sein Trainer verlangt und vermutet. Phelps ist einer derjenigen, die scheinbar keine Grenzen kennen. Er hat den idealen Schwimmkörper: Enorme Spannweite, mächtiger Oberkörper, schmale Hüften und einen extrem langen Torso. Natürlich hat er gemeinsam mit seinem Trainer Bob Bowman den vieldiskutierten Speedo-Schwimmanzug LZR Racer mit entwickelt, mit dem fast alle Weltrekorde dieses Jahres erzielt wurden. Phelps war die Testperson.

Einige Eigenheiten seines Körpers korrespondieren allerdings mit jenen Äußerlichkeiten, die sich durch den Gebrauch von Dopingmitteln, etwa Wachstumshormonen, entwickeln. Phelps hat sich freiwillig einem Programm der amerikanischen Antidopingagentur USADA angeschlossen, das „Project Believe“ genannt wird. Das vorerst limitierte Projekt soll den Glauben an das Gute im Sport zurückbringen – so formulieren es die Amerikaner. Die USADA hat zwölf Olympia-Stars für zusätzliche Dopingtests und die Erstellung von Blut- und DNA-Profilen verpflichtet. Dazu zählen Phelps und seine Schwimm-Kolleginnen Dara Torres und Nathalie Caughlin.

Phelps sagt, mehr könne er nicht tun, um Zweifel an seinen Leistungen zu zerstreuen. Er bleibt ganz cool, wie immer. Die 41-jährige Torres dagegen, die neben ihm auf dem Podium sitzt, wirkt leicht genervt. „Ich musste solche Fragen mindestens schon tausend Mal beantworten“, sagt sie. „Die USADA nimmt Blut- und Urinproben von mir, sie erstellen Profile und frieren die Proben für spätere Tests ein. Ich mag eigentlich nicht mehr darüber reden.“

Phelps ist ein um Harmonie bemühter Zeitgenosse. Die 17-jährige Katie Hoff, die in Peking sieben Mal gewinnen will, nennt er „meine kleine Schwester“. Mit Katie Hoff hat er einst in Baltimore trainiert. Inzwischen lebt und schwimmt er in Ann Arbor (Michigan). Dara Torres bezeichnet Phelps in Peking als „meine Mama“. Torres grinst und lässt sich das gefallen. Sie könnte tatsächlich seine Mutter sein: Als sie 1984 in Los Angeles das erste Olympiagold gewann, war Phelps noch nicht geboren.

17 Gedanken zu „The Big M“

  1. Pingback: Peking, Tag 13 : jens weinreich

  2. Das Autofahren hat hier eine gewisse Gewöhnungsbedürftigkeit, aber es passiert wenig, weil alles letztlich ziemlich langsam passiert.
    Noch schlimmer ist es aber, wenn man nach einem Jahr oder länger nach Deutschland zurück kommt. Bei grün schnell mal links abbiegen, bevor der Gegenverkehr kommt, ist hier Standard und in Deutschland ziemlich sicher ein Unfall.

  3. Einfach unfassbar.

    Ich schaue mir die Schwimmwettbewerbe schon seit Tag 1 nicht mehr an.

    Wozu auch, wenn man mit diesem tollen Blog auf dem Laufenden gehalten wird?

    Vielen Dank für ihre Mühen, Herr Weinreich!

    Oder reicht die Netiquette auch für ein „Jens“? ;-)

    Grüße nach Peking,
    Mirko

  4. Phelps-Rennen erinnern mich an Rennen von Michael Johnson oder Florence Griffith-Joyner. Zum Schwimmen der Frauen: Natalie Coughlin ist die einzige Finalteilnehmerin, die etwas schmaler gebaut ist. Schwacher Trost.

  5. Pingback: Peking, Tag 14 : jens weinreich

  6. von zeitonline: „Harte Arbeit und hervorragende physische Voraussetzungen können Phelps Leistungsfähigkeit erklären. Er ist auch nicht der Erste, der in mehreren Disziplinen herausragende Leistungen bringt. Nicht erklärbar bleibt jedoch die enorme Erholungsfähigkeit des 23-Jährigen. Anders als seine Konkurrenten kann er nach einem Rennen fast unmittelbar wieder Topleistung abrufen. Seine Muskeln scheinen auch unter großer Belastung nicht zu übersäuern. Seine Laktatwerte (Indikatoren für die Übersäuerung und damit Ermüdung der Muskeln) sind fast schon wieder auf dem Normalwert, wenn er nach dem Wettkampf aus dem Becken steigt. Phelps‘ Entourage erklärt dieses Phänomen damit, dass er schon mit sieben Jahren mit dem Training begann. Doch die Unterschiede scheinen zu gravierend, um sie mit Gewöhnung zu erklären. Die New York Times berichtete beispielsweise von einem Meeting, bei dem Phelps den Weltklasse-Schwimmer Ian Crocker besiegte. Unmittelbar nach dem Rennen wurde ein Laktattest durchgeführt: Er ergab einen Wert von 5,0 Millimol Laktat pro Liter Blut. Andere Weltklasseschwimmer weisen nach einem Wettkampf einen zwei bis dreimal so hohen Wert auf.“

    http://www.zeit.de/online/2008/33/bg-michael-phelps?9

  7. Pingback: Peking, Tag 15 : jens weinreich

  8. Ich weiß nicht, warum Sie immer auf der „unglaublichen Regenerationsfähigkeit“ innerhalb von 2 Stunden oder 1 Stunde herumreiten. Unabhängig davon, dass ich auch glaube, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit Dopingmittel eingesetzt werden, so finde ich es als zu einfach, alles nur auf diese Mittel herunterzubrechen.

    Diese Athletinnen und Athleten trainieren über Jahre hinweg 6x die Woche 5-6 Stunden täglich mit Kilometerumfängen, die für uns Normalsportler abartig hoch sind. In diesen Trainingseinheiten wird neben hohen Umfängen für die Grundlagenausdauer auch der Spitzenbereich trainiert.

    Ein Michel Phelps oder auch andere lachen doch nur, wenn Sie am Tag 100 m Kraulen und später noch mal 200m Kraulen oder was auch immer sollen. Ich empfehle da mal den Selbstversuch: Einfach mal ins Schwimmbad gehen und jede Stunde 1 mal 100 m Maximum schwimmen, bei mir als Freizeitschwimmer (maximal 1x die Woche) ging das locker 4 mal ohne Probleme und mit annähernd gleichen Zeiten. Da sollte das für austrainierte Sportler kein Problem sein, auch über mehrere Tage, wobei bei denen sicherlich auch noch Erholungsmassagen und legale Infusionen etc. noch hinzukommen.

    Dies wollte ich nur mal zum Thema Regeneration loswerden. Ansonsten mein volle Zustimmung und vielen Dank für Ihren informativen Blog, ich hoffe, Sie halten den Stress noch durch.

  9. phelps trainiert laut informationen meiner persönlichen expertin 80 km die woche. deutsche schwimmer maximal 50-60km. liegt aber auch daran, daß deutsche schwimmer nebenher noch was für ausbildung/beruf etc. tun müssen, klar. wie neulich in der sz (wirtschaftsteil) zu lesen war: nur eine deutsche schwimmerin ist vollprofi. name wurde nicht genannt, aber es dürfte sich um steffen handeln. erfolg plus vermarktbarkeit.

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  15. SZ-Kommentar: Im Würgegriff der Industrie

    Die Sportzeitung L’Equipe hat eine epochale Entscheidung getroffen: Sie wird in diesem Jahr keine in einem Schwimmbecken gestoppte Zeit als Rekord ausweisen. […] Was indes den Umgang mit Weltrekorden betrifft, gilt generell: Ob man sie nennt, bleibt zweitrangig. Hauptsache, man begegnet ihnen mit der nötigen Skepsis.

  16. Pingback: Paul Biedermann … : jens weinreich

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