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Das Olympische Bildungsmagazin

live aus Durban: Deutschland vs Spanien

DURBAN. Dreieinhalb Stunden noch. Ich mache mich dann mal auf ins Moses-Mabhida-Stadion. Über Online-Gebühren darf hier debattiert werden. Heute also nicht wirklich Hintergründe, sondern live aus dem Stadion, das WM-Halbfinale.

Zur Taktik, bis die Aufstellung kommt und damit die eine herausragende Frage beantwortet wird, wer Thomas Müller ersetzt, der bei dieser WM definitiv zum besten jungen Spieler bestimmt werden wird:

Ich plädiere auch für Kroos. Das wäre aus vielerlei Gründen konsequent. Fürchte aber Trochowski.

In Durban geht es nicht nur am 7. Juli 2010, sondern auch am 6. Juli 2011 um viel für Deutschland. Heute WM-Halbfinale, in einem Jahr an gleicher Stelle IOC-Vollversammlung mit der Entscheidung über die Olympischen Winterspiele 2018. Durban will aber etwas mehr. Mein erster Gruß vom Indischen Ozean gestern Abend:

:

19.04 Uhr: Im Stadium Media Centre. Es werden heute womöglich einige tausend Plätze frei bleiben, denn wie ich höre, sollen in Johannesburg etliche Maschinen nicht abgehoben sein, weil es Probleme mit den Kerosin-Leitungen gab. Kein Kerosin oder kaputte Leitungen, was auch immer. Die Nachrichtenagenturen werden sicher gleich berichten. Nur Privatmaschinen durften/konnten abheben, heißt es.

19.11 Uhr: Trochowski, sagt der Kollege, der auch sehr für Kroos gekämpft hat mit seinen Mitteln. Andererseits: Löw hat ’nen Lauf, wahrscheinlich macht Trochowski zwei Tore.

Noch eine Hör-Empfehlung (#Selbstreferenz), ein Interview von heute Morgen auf DRadio Wissen über die „Macht der Bilder und TV-Berichterstattung zu FIFA-Konditionen“

:

20.25 Uhr: Stadion, just in case: Block 202, Reihe 14, Sitz 8.

20.32 Uhr: Noch gehen sie spazieren. Respekt ist das wohl.

Hat’s doch tatsächlich ein Flitzer geschafft. Idiot. Gibt bestimmt fünf Jahre, bei den harten FIFA-Gesetzen. Man lese die Geschichte von Alexander Osang aus dem Spiegel vom Montag.

20.36 Uhr: Erste Gefahr, Villa, weit weg von Lahm, über halbrechts in die Lücke. Neuer.

20.43 Uhr: Puyol ist halt Verteidiger, kein Knipser. Das wäre Villas Situation gewesen. Der Spanier darf zu leicht kombinieren. Aber der Spanier ist auch nervös. Hat man vorhin bei Kloses Nachsetzen sehr gut gesehen. Ebenso jetzt bei den beiden Ecken der Deutschen.

20.50 Uhr: Spanien dominierend. Für meine Begriffe Busquets und Xabi bislang überragend als Staubsauger. Schon wieder, beide klären im Duett. Die deutschen Pässe zu unpräzise. Klose sieht Trochowski nicht. Müller hätte er gewittert.

Dumm ist: Löw kann Müller ja auch nicht einwechseln ;(

21.00 Uhr: Wenigstens das Ergebnis stimmt. Schweinsteiger verzweifelt um so eine Hahnenkampf-Situation bemüht, um ein Zeichen zu setzen.

Erste Chance, Trochowski – Casillas muss sich sehr lang machen.

Keine flüssige Kombination bisher. Spanien steht (fast) perfekt. Wirkung und Gegenwirkung. Aber erstaunlich, doch etliche Ecken. Das Problem mit den Ecken aber kennt man ja.

21.07 Uhr: Löw scheint’s nicht zu gefallen.

Boateng gibt den Zidane – und gleich darauf den Eisenfuß.

Schon lustig zu sehen. Rasenschach sorgt für Schreibhemmung. Nicht nur hier in den Kommentaren, auch anderswo.

21.17 Uhr: Klassische Özil-Situation, die zeigt, was er eben noch nicht kann: Frei am 16er, kommt ins Straucheln. Er sit halt kein Mittelstürmer.

21.31 Uhr: Auf geht’s. Und schon wieder stehen sie weit in der deutschen Hälfte. Busquets und Xabi Alonso, ich sag’s noch einmal, für mich bislang die Schlüsselspieler.

Wieder Xabi: Angriff abgefangen mit Steilpass auf Pedro, der ist ein Gewinn für Spanien, ungleich spielfreudiger und gefährlicher als Torres. Xabis Schüsse werden besser, wenngleich da noch drei Meter fehlten. Nur wäre es ganz hübsch, er dürfte in den nächsten zwei Minuten nicht gleich wieder zweimal schießen.

21.38 Uhr: 52′ Jansen für Boateng. Warum so kurz nach der Pause? Keine Ahnung. Vielleicht weil Pedro da gerade etwas zu bewegungsfreudig wurde?

21.44 Uhr: Pass-Statistik, Spiel, alles ähnelt dem EM-Finale 2008. Die Einschläge kommen näher. Zweimal Pedro (wieder Pedro), eine Eingabe von Iniesta verpassen zwei Mitspieler. Druck. Aber: Die Deutschen behalten die Köpfe oben.

Mann spürt den Respekt, den die Roten haben, bis hier oben.

21.48 Uhr: 62′ Kroos für Trochowski. Bin gespannt. Kollege K neben mir sagt, er habe vorgestern mit Kroos gesprochen, der total erkältet war.

21.54 Uhr: Erste richtig starke Offensiv-Aktion der Deutschen. Özil – Jansen – Podolski – Kroos. Sehr gut. Sah nach den vergangenen Spielen aus. Jansen links schon mehrfach in Aktion. Özil erzwingt die Kombinationen. Erste Phase, in der Deutschland sich festsetzt.

Hoppla, die deutschen Fans versuchen gegen die Vuvuzelas zu singen und zu klatschen. Klappt (natürlich) nicht.

Einsnull, gerade als ich sagen wollte, das Spiel sei offen. Typisch. Ecke Xavi – gigantischer (!) Kopfball von Puyol, der kleiner wirkt, als er ist (1,78 m gemäß Spielberichtsbogen). Noch sechzehn Minuten.

22.01 Uhr: Was mag jetzt Thomas Müller denken?

22.07 Uhr: 82′ Gomez für Khedira. Torres für Villa.

Oh Gott! Pedro allein. Verfummelt sich. Oder bleibt im tiefen Rasen hängen. Oder wird von Friedrich getroffen. Egal. Noch sieben Minuten.

Ich glaube, die Nahaufnahmen der Gesichter von Schweinsteiger und Lahm eben haben alles erzählt, was man wissen muss.

Der Europameister und WM-Favorit hat es dem Herausforderer gezeigt. Eine Demonstration der Stärke.

22.16 Uhr: Drei Minuten Nachspielzeit. Da passiert nichts mehr. Jedenfalls kein Ausgleichstor.

Aus. Finale: Spanien vs Holland.

Große Gesten der Spanier, die von Respekt zeugen. Schweinsteiger wollte einfach nicht runter vom Platz, der wollte weiter spielen. Er hätte Weltfußballer werden können mit einem Sieg. Doch auch er hat seinen Meister gefunden.

53 Gedanken zu „live aus Durban: Deutschland vs Spanien“

  1. nicht genug, daß trochowski spielt, del bosque scheint auch noch pedro für torres zu bringen. uiuiui. ganz schlecht.

  2. Quatsch. Tor durch Podolski in der 7. Minute. Tor durch Klose in der 22. Minute. Tor durch Schweinsteiger in der 35. Minute. Enstand: 5:1 für Deutschland.

    Ende. Beschlossen. Keine weitere Diskussion!

  3. Ergebnistipps aus dem chinesischen TV CCTV5:

    Kommentatorin 1 tippt: 2-2 nach der regulären Spielzeit und 3-2 Siegtor in der Verlängerung für Spanien,
    Kommentator 2 tippt 2-1 für Deutschland,
    Kommentator 3 tippt 3-2 für Spanien.
    Bei den Kommentatoren wird Deutschland fast immer schlecht eingeschätzt. Sollte ein gutes Zeichen sein ;)

    Im chinesischen Internetportal QQ tippen
    13982820 für Deutschland
    8611339 für Spanien
    Deutschland geht aus Sicht der Chinesen zum Ersten mal als Favorit in ein Spiel der Hauptrunde.

  4. Pingback: Live Blog Deutschland – Spanien « Sport-Blog

  5. Ich hätte den Elfer jedenfalls nicht gepfiffen, auch wenn das „Foul“ im Strafraum gewesen wäre. Özil ist mir bislang als jemand aufgefallen, der in jedem Spiel mindestens eine klare Schwalbe hatte, und bei einer so leichten Bewegung war meine erste Idee auch, dass das eine war. In der Zeitlupe: okay, erwischt, aber aus dem Spiel heraus dachte ich „Ach, der Özil wieder.“

  6. @Patrick: Das war ein Grenzfall. In der Zeitlupe war zu sehen, dass Özil geschubst wurde.

    Aber das Foul an Podolski war viel übler … :(

  7. Ich schaue mir gerade das Spiel im Fernsehen an, habe aber das Radio nebenher laufen.

    Das ist recht lustig, da der Radioreporter immer schon 2 Szenen weiter ist als das Fernsehbild.

    Da weiß ich also immer schon was ich gleich sehen werden.

  8. @Jens: Ich meinte, es riecht so, als ob wir ins Spiel um Platz 3 müssen, und zwar, weil die Spanier gefährlicher sind, und eher ein Tor machen – was ja nun auch so gekommen ist.

  9. Jens: Sei froh, dass du ARD nicht gucken musst. Der Kommentar ist sowas von depressiv und negativ, das ist schon nicht mehr feierlich.

    Ich will jetzt BBC. Menno.

  10. Die deutsche Mannschaft hat dieses Spiel in den ersten sieben Minuten verloren, als sie vor Angst (und zu defensiver Einstellung) kaum laufen konnte und die Spanier damit eingeladen hat, das Spiel zu machen (und zu gewinnen). Selbst Schuld!

    Löw wird Samstag seine Karriere als Bundestrainer beenden.

  11. Tja hohe Bälle keine Chance, in den Strafraum gefummelt und keiner traut sich zu schießen…

    Na wurscht. Wir waren unter den letzten vier und vielleicht werden wir ja noch Dritter. Ich hab vor dem Turnier Angst gehabt, dass wir im Viertelfinale gegen England rausfliegen. Dann wurde es Achtelfinale und ich dachte „OK eine Runde früher“ und jetzt ist es Halbfinale geworden.

    Bis auf 2004 haben wir in den letzten 8 Jahren immer die letzten Vier erreicht, 2002 Finale, 2006 Dritter, 2008 Finale, 2010 Spiel um Platz 3. Frankreich und Italien sind nach der Vorrunde nach Hause… das war schon vor dem Halbfinale ein tolles Turnier und es hat eine Menge Spaß gemacht. Ich finde auch dieses Spiel war nicht schlecht, wir hätten nur etwas Glück gebrauchen können.

    Egal. War toll. Jetzt wieder auf die Arbeit konzentrieren.

  12. In der Tat war der ARD-Kommentar von Herrn Bartels unerträglich Spanien-lastig. Ich denke, der Fehler lag aber in der Art, wie die Mannschaft das Spiel anging – in allen anderen Partien wurde dem Gegner in den ersten paar Minuten per Anfangsoffensive ein Schrecken eingejagt. Das hat man heute unterlassen, womöglich aus falschem Respekt den Spaniern gegenüber, die ich heute keineswegs so stark gesehen habe, wie Kommentator Bartels oder Experte Netzer.
    Fakt ist, dass die deutsche Mannschaft und deren Trainer in der Halbzeit mit dem erreichten offenbar zufrieden war, während die Spanier es nicht waren und ihr Spiel dahingehend umstellten, dass wesentlich direkter gespielt wurde – und auch variabler, was den Torschuss anging. Damit konnten sie die Deutschen weiter hinten binden, so dass deren Konter praktisch nicht stattfanden.

    Letztlich schade, aber so ist das bei Turnieren, es zählt nur die Leistung im letzten Spiel.

  13. Gefühlt ist es doch schon bei Deutschland seit Jahren so, dass sich gute und schlechte Spiele sehr rasch abwechseln. Bei dieser WM™ ja auch wieder in der Vorrunde ungefähr zwei gute Spiele und ein schlechtes und dann in der KO-Runde erst wieder zwei gute und dann natürlich wieder ein schlechtes. Alleine deshalb war mir das irgendwie klar, dass das heute so ausgeht. ;)

  14. Ich wiederhole meine Kritik von nach dem Serbien-Spiel: Die Mannschaft war heute wieder mental (psychologisch?) nicht richtig eingestellt und sie stand zu defensiv. Und erneut wirkte sie körperlich nicht topfit. Dieselben Fehler, dasselbe Gestumpel und Quergeschiebe und dasselbe Ergebnis: 0:1.

    Spanien war heute nicht unschlagbar. Man hätte nur anders spielen müssen.

    Den WM-Teilnehmern sollte man außerdem Interviews mit der BLÖD-Zeitung verbieten. Gomez legt genau dort heute nach und sagt Klose (!) den Kampf an, bei den Bayern und in der Nationalmannschaft. Sorgt sicher in den nächsten drei Tagen für gute Stimmung im Team…

  15. Gomez hat von Hoeneß einen hinter die Ohren bekommen, der musste was sagen. Und Hallo das ist doch nicht neu dass ein Spieler sagt, er möchte gerne seine Position zurück erobern oder behalten. Das Interview von Lahm fand ich ach total aufgebauscht. Wen juckt das denn gerade? Nur die Medien sonst keinen.

  16. Das schlimme ist: Spanien war 2008 auf dem Zenit und jetzt schon auf dem absteigenden Ast(Fitness, Konter, Chancenverwertung). Nur war das deutsche Team nicht selbstbewusst genug. Zum heulen. Da kann was ganz großes draus werden. Die Frage „was wäre wenn Müller…“ bleibt natürlich, in so nem Spiel aber auch „wenn Ballack…“. Schweinsteiger hat man als einzigem den Willen angesehen. Und Özil hat den beschissensten Tag der WM erwischt. Seis drum. Die nächsten 2 Tage werd ich abgrundtieftraurig sein und mich dann doch wieder daran erinnern, wie wir bis heute DIE Mannschaft der WM waren. Ach ja: Gomez raus!! Der darf nie wieder das Trikot der Nationalmannschaft tragen!!

  17. Alle reden immer von Bestechung…wieso hat niemand Paul bestochen?? Ein Stück verdorbenes Muschelfleisch ins richtige Becken, und das wär alles anders gelaufen. ;-(

  18. Verflixt haben die Spanier den Laden dichtgemacht! Die Löcher, in die die Tore gegen England und Argentinien (und auch gegen Australien) gefallen sind, die gabs bei denen kaum, und wenn dann waren sie winzig… Kein ausnehmend ansehnliches Spiel, aber das war auch eine spitzenmäßige Abwehr bei den Spaniern. Abwehr in dem Sinne, dass man Angriff nicht ermöglicht. Haben wohl auch das Serbienspiel studiert…
    Und so sicher bin ich mir nicht, dass ein offensiveres Spiel der Deutschen nicht zu mehr Gegentoren geführt hätte…
    So wie die Spanier gespielt haben sehe ich den „absteigenden Ast“ nicht. Raumaufteilung, Zusammenspiel, das war großer Fußball. Aber besser werden die sicher nicht mehr.

    So ist das eben, schöner Traum gewesen…

    Und jetzt muss der Jogi wieder pokern gehn mit Theo…

    Gruß, svenski.

  19. Chris, das ist das Drama. Spanien hat mit 2008 nichts mehr zu tun. Die machen keine vier Tore mehr in einem Spiel. Fast schon Pal-Csernai-Gedächtnis-Fußball.

  20. Morgen!

    Taktik-Frage an die Experten, mit Bitte um Antwort:
    Wollte Deutschland mit dieser tiefen Ausrichtung so defensiv aggieren (ähnlich zum Beginn von ENG-D) oder wurde die D-N11 von Spanien im Spiel zum reinen reagieren und Tief stehen genötigt?

    Ich denke die D-N11 wollte Analog zu ENG-D spielen. Spanien kommen lassen, damit man dann durch schnelles Umschalten, Raum in der Offensive hat. Nur war die N11 dazu heute nicht in der Lage, stand zu Tief im Raum, war auch nach den Balleroberungen leider nicht zur Spielentwicklung in der Transition fähig.
    Schlüsselduell in meinen Augen:
    Ein sehr kluger Schachzug um das schnelle Spiel der D-N11 zu verhindern war sicherlich, daß Busquets fast so eine Art Manndecker gegen Özil gespielt hat (ähnlich wie die Serben). Dadurch war die hohe erste Anspielstation Özil im Spielaufbau häufig nicht sicher erreichbar, die offensiven Außenpositionen (Doldi-Poldi und Trochowski) waren ebenfalls nicht konsequent besetzt und auch teilweise mangelnder Qualität. Folge: Deutschland konnte kein schnelles Umschalten, wie in den bisherigen Spielen mehr umsetzen, sondern war zum Querspielen gezwungen, was den Spaniern wiederum häufig die Möglichkeit zur Balleroberung noch im Mittelfeld brachte.

    Warum also funktionierte das Spiel der N11 nicht wie in den beiden letzten Spielen? Ich glaube, zum Einen wegen den sehr guten Spanier, zum Anderen schon auch wegen einer spürbaren Nervosität beim deutschen Team.

    Trotzdem, 70min Rasenschach auf sehr hohem Niveau, bei dem man immer das Gefühl hatte, ein einziger Punch/Tor wird das Spiel entscheiden – Eben ein Schwergewichtskampf. Macht Kroos das Tor, glaube ich nicht, daß Spanien nochmal zurückgekommen wäre. Bei aller berechtigter Kritkik am zu passiven deutschen Spiel, bleibt unter dem Strich, daß es Spanien aus dem Spiel heraus auch nicht gelungen ist, ein Tor zu erzielen. Standards sind halt der Joker in solch taktischen Spielen, Spaniens Joker hat gestochen und die D-N11 bei dieser Ecke schlicht gepennt.
    Phrasenschwein – Die kleinen Dinge …

    Kleines Fazit:
    Sehr gute Spanier, die gegen etwas schüchtern, leicht gehemmte Deutsche durchaus verdient gewonnen haben, aber nicht zwangsläufig hätten gewinnen müssen.
    Ja, ich finde ein wenig hat der Mut gegen Spanien gefehlt, aber bei einer sehr jungen Truppe kann dies halt einfach mal passieren – Restrisiko.
    Nichts desto trotz, eine tolle WM der D-N11, vielleicht nicht vom reinen Ergebnis her, aber vom Entertainment-Faktor allemal eine 1+.

    Dezente Spinnerei:
    Eine ‚Best-of-5-PlayOff-Serie‘ gegen Spanien fände ich faszinierend. Welche taktischen Lehren und Umstellungen würde es geben, wenn man drei Tage später nochmal D gegen SPA spielen würde.

    Nebenbei: Das absurdeste Bild war für mich, daß nach Spielende ein gewisser Müller von Security-Hanseln und FIFA-Leuten vom Betreten des Spielfeldes abgehalten wurde.

    Am Rande:
    Waldis-WM-Club ist zu 99% Unterirdisch, aber in der Nachbetrachtung von D-SPA ging es um den Flitzer beim Spiel und Waldi stellt die Frage in die Runde:
    „Wie nennt man eigentlich einen angezogenen Flitzer in so einem Fall?“
    Antwort M.Knoop/Kaiser:
    „Mario Gomez!“
    Der Gag ist gut – verdammt gut ;-)

    PS: Schreibfehler und wirre Gedanken bitte ich zu entschuldigen, aber mein Hormonhaushalt (Adrenalin!) hat sich seit gestern Abend noch nicht wieder 100% eingependelt ;-)

    PPS: So ähnlich heute Nacht auch auf AAS geschrieben, jetzt aber nochmal überschlafen überdacht und überarbeitet, deshalb dachte ich mir kann ich es auch hier guten Gewissens loslassen.
    …und ganz wichtig: Vielen Dank und gute Besserung JW!

  21. Chuck. Im Prinzip sehe ich das auch so. Habe es gestern mehrfach notiert. Für mich Xabi und Busquets die entscheidenden Leute. Große Steigerung, überragende Partie. Sie haben der Seclección den Halt gegeben.

  22. Trotzdem guckt man zu oft nur auf die letzten zehn Minuten des Spiels, in denen der Ausgleich nicht mehr gelang.
    Schaue ich mir aber heute morgen nochmal die ersten zehn Minuten an, dann sehe ich abwartende Ängstlichkeit gepaart mit der taktischen Einstellung, die Spanier erst einmal kommen zu lassen. Darüber waren die Spanier zunächst vollkommen überrascht, aber als sie erst einmal die Regie übernehmen durften, gaben sie sie nicht wieder ab.
    Das hätten die Trainer vorweg wissen können und dem vorbeugen müssen.
    So ein Spiel auf Augenhöhe entscheidet sich in den ersten zehn Minuten.

    Hat man Podolski mangels Alternative nicht vom Platz genommen?

  23. @ Chuck

    Rasenschach – ja, sehr hohes Niveau – nein. Dafür hätten die Deutschen bei eigenem Ballbesitz präziser und strukturierter agieren müssen. Bei der Fehlpassquote, der fehlenden Abstimmung und den technischen Mängeln war es den Spaniern leicht, mit ihrer nahezu perfekt abgestimmten Defensive dem deutschen Spiel jegliche Angriffswirkung (und der deutschen Defensive damit Entlastung) zu nehmen. Zu der Angst, die einige deutsche Spieler vor den Spaniern zeigten, kam noch, dass zu oft von dem bis dato so guten Passspiel abgewichen und sinnlose Dribblings gesucht wurden (Friedrich z.B.).

    Aus meiner Sicht also sehr gut organisierte Spanier, denen im Spiel nach vorn aber der schnelle Zug zum Tor fehlt, gegen ängstliche, unpräzise Deutsche, denen mindestens nach vorn praktisch nichts gelang. Personell hätte ich mir Kroos von Beginn an gewünscht (Erkältung?), später vielleicht auch Kross statt Özil (der auch in den letzten Spielen bis auf ein, zwei Szenen völlig untergetaucht war!) zentral und Marin auf rechts. Und statt Gomez Kießling.

  24. @Laie
    Das hab ich ähnlich gesehen wie du, die Spanier wurden am Anfang zu sehr eingeladen das Spiel zu machen und Deutschland war viel zu passiv. Aus dem Fahrwasser sind die Jungs dann nicht mehr rausgekommen. Man sieht bei der N11 oftmals schon am Anfang wohin die Reise geht, ob es ein guter oder ein schlechter Tag wird.

    Und dito: Podoski ist auf diesem Niveau eher nicht daheim, der ist kein Fummler, eher ein Stoßstürmer mit gutem Schuss. Für beides war gestern kein Raum.

  25. Nachtrag zu Gomez:

    Hab ich das richtig mitgekriegt? Er hat Klose den Kampf angesagt – via BLIND? Der Kerl geht mir langsam auf den Wecker. Kickt unterirdisch, versagt komplett bei seinen Einwechslungen (auch schon im CL Finale war ich fassungslos ob seiner Darbietung nach der Einwechslung) und quakt dann auch noch groß daher. Ein wenig Demut wäre angebracht.

  26. @laie

    So ein Spiel auf Augenhöhe entscheidet sich in den ersten zehn Minuten.

    genau. damit wäre dann auch bewiesen, dass brasilien nur ein sparringspartner für die holländer war.

    und bei aller kritik am passiven, zurückgezogenen deutschen spiel — in der defensive haben sie das spiel nicht verloren. mehr als die berühmte optische überlegenheit ist für die spanier dabei nicht herausgesprungen. insofern ist das defensivkonzept meiner meinung nach schon aufgegangen.

  27. @cf
    Liest sich nach einer Niederlage etwas merkwürdig, dass das Defensivkonzept aufgegangen sein soll…;-)

  28. @Jens:
    Schöne Spielzusammenfassung auf SpON. Kann mir aber bitte jemand erklären, seit wann die Mehrzahl von Finale Finals ist? Und warum? Nur weil es im Duden steht, ist es nicht richtig. Ich zucke jedes Mal zusammen, wenn ich Finals lese oder höre. Wir sagen ja auch nicht Kindergartens.

  29. @38/Wolfgang: Hm, klingt plausibel. Dann ist das Video aber ziemlich oft frisch und falsch beschriftet hochgeladen worden.

  30. Tolles Argument, mit den Kindergartens. Wir sagen aber Autos. Und nun?
    Was wollen Sie eigentlich hören bzw. lesen? Ein Finale, zwei Finalen? Das wäre eine deutsche Pluralbildung an ein Fremdwort „herangeklatscht“.
    Bin jetzt kein Linguist, aber bei Fremdwörtern ist die Pluralbildung doch eh größtenteils Konvention und bei Finale hat man sich eben auf Finals geeinigt. Das wäre meine Erklärung für’s „warum“.
    „Seit wann“ kann ich nicht beantworten bzw. kann ich da nicht so schön spekulieren.
    Beim Duden haben Sie natürlich Recht, nicht alles was darin steht, ist richtig.

  31. Pingback: Als wir Weltmeister waren « TV… und so – mein Fernsehblog

  32. @Jan:
    Das mit Kindergartens war gewollt provokativ, mehr eine Anspielung auf die unsägliche Sprache im Fußball: man muss heutzutage „kämpfen, sogar fighten“ und im Nationalteam ist „der Teamgeist ganz wichtig. Man merkt auch den Spirit“ – das Interview mit Joachim Löw könnte man in der ZDF-Mediathek bestimmt finden.

    Sie haben mich auf eine Idee gebracht: ich werde an der hiesigen Universität einfach mal jemanden fragen. Ich finde Finals als Plural von Finale einfach nur komisch (rational begründen kann ich das leider auch nicht, es „fühlt“ sich nicht richtig an). Vielleicht gefällt mir das Wort Endspiel auch einfach nur besser. Dann kann man auch Endspiele sagen. Wobei mir spontan kein alternativer Begriff für Halbfinale einfällt.

  33. @TheMusicers
    das deutsche Wort für „Halbfibale“ wäre dann wohl die Vorschlussrunde — naja, wem’s gefällt…
    Aber ich dachte schon, du wölltest mit dem „Kindergarten“ deine Präferenz für „Finäle“ als Pluralform zum Ausdruck bringen. Wäre mal eine interessante Variante. Aber… wie soll ich sagen, der Duden kann sich quasi per Definition nicht irren, er war lange Zeit schlichtweg das Referenzwerk für die deutsche Sprache. Insofern: wenn das da so drin steht, dann ist das einfach die korrekte Variante. Alles andere grenzt dann schon an Sprach-Anarchismus ;-)

  34. @Horst: Jaja, das böse Internet, nun kann man sich noch nicht mal auf youtube verlassen. Warte noch ein Weilchen, dann entdeckt auch bild.de den ZDF-Mitschnitt, verkauft ihn als „neu“ (die haben auch schon weitaus ältere Videos unter der Schlagzeile „Jetzt entdeckt!“ verkauft), wird kurz darauf von bildblog.de verpfiffen und bei jensweinreich.de verspottet.

  35. P.S.: Hier ist die Geschichte zur spanischen „Polonaise“ 2008. Ich habe selbst zwar wenig Ahnung von Fußball, aber immerhin mitbekommen, dass dieses Jahr nicht das ZDF, sondern die ARD Spiel und Interviews gesendet hat – von daher war’s einfach zu entlarven.

  36. @Micha:
    Bei mir bezog sich das hohe Niveau auch auf Rasenschach, also das taktische Verhalten.
    Was man als spielerisch hohes Niveau betrachtet, liegt denke ich immer im Auge des Betrachters. Ein Spiel in dem beide Mannschaften quasi ohne defensives Mittelfeld arbeiten und es am Ende 24 zu 22 Tormöglichkeiten gab, ist natürlich spektakulärer.

    #cf
    Sehe ich ähnlich. Spanien hat das Spiel mit seiner Defensivtaktik „gewonnen“. Wobei „gewonnen“ ja nur begrenzt stimmt, da es ja „nur“ eine Ecke war, die das Spiel entschied.
    Von Vielen werden glaube ich, aufgrund der vielen Tore für D, die Spiele gegen ENG und ARG etwas falsch wahrgenommen, denn weder gegen ARG, noch gegen ENG hatte die N11 mehr statistischen Ballbesitz, als gegen Spanien.

  37. Bemerkenswert, dass hier Leute, die sich Laie nennen, den Nagel auf den Kopf treffen. IMHO war es nicht nur zuviel Respekt, sondern es fehlte auch ein van Bommel (um den Namen Ballack zu umgehen). Wahrscheinlich hätten die wundervollen Spanier auch dann gewonnen, aber die Biestigkeit war es, die den Deutschen fehlte. So what! Wir haben ein Traumfinale: Spanien-Holland!!! Wem es wirklich an diesem Sport gelegen ist, der dürfte zwei weitere Nächte kaum schlafen vor Vorfreude.

  38. Dachte ja, die wichtigste Frage wär schon vor dem Spanien-Spiel geklärt worden – die, wer Kapitän bleibt

  39. @ Marcus:

    Meinst du den van Bommel, der vor nicht allzu langer Zeit mit Bayern gegen eines mit ähnlicher Spielanlage ausgestattetes Barca kein Fuß auf den Boden bekommen hat?

    @ Jens: wo ist eigentlich deine Therie von vor der WM bezüglich den Schiedsrichtern und spanischem Weltmeistertitel hingekommen?
    Mir fallen dazu ein Faustschlag und ein strittiger Elfer für Villa ein und Ramos Tackling gegen Özil ein. Wenn ich den Gegenspieler im vollen Sprint auch nur leicht treffe und infolge dessen dieser ins Fallen kommt, ist das nun mal laut Fußballregeln ein Foul, ergo in dieser Szene eine rote Karte. Für Ramos Foul gegen Poldi hat Ribery in der CL 3 Spiele Sperre bekommen.

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