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Das Olympische Bildungsmagazin

Südafrika, Tag 17: Die WM hat ein Schiedsrichter-Problem

PRETORIA. Komme gerade vom zweiten Medientermin bei den WM-Schiedsrichtern. Immerhin, alle zwei Wochen lässt die FIFA eine Horde Journalisten über die Referees herfallen. Aussagen zu Spielszenen und Kollegen sind den 29 Teams aber verboten.

Ist auch gar nicht nötig, denn der spanische (sic!) Schiedsrichterobmann der FIFA, José Maria Garcia-Aranda, sagt ja:

Wir sind sehr, sehr zufrieden mit den Schiedsrichtern. Es gab exzellente Leistungen.

José María Garcia-Aranda, Spanien, Schiedsrichter-Obmann der FIFA

Später mehr.

Bis dahin flink noch eine Summary zu einem anderen, aber doch irgendwie verbundenen Thema: (verlinkt auf bessere und ausführlichere Beiträge wird später)

:

Vor zwei Jahren hat der kanadische Journalist Declan Hill behauptet, bei der WM 2006 sei die Partie zwischen Ghana und Brasilien im Achtelfinale von der Wettmafia verschoben worden. Er bezog sich dabei auf Aussagen von Wettpaten. Der Fußball-Weltverband FIFA sagt dagegen, es habe keine ernsthaften Anhaltspunkte für eine Manipulation gegeben. Das Thema Wettbetrug wird in der kommenden Woche bei den letzten Gruppenspielen interessant. Denn selbst die FIFA räumt ein, dass bereits ausgeschiedene Mannschaften anfälliger für Betrugsofferten sind.

FIFA-Präsident Joseph Blatter spricht oft von „bösen Dämonen“, die sein Geschäft bedrohen. Zu jenen „Dämonen“ zählt Blatter stets auch den Wettbetrug. In Johannesburg erklärte Marco Villiger, Chef der FIFA-Rechtsabteilung, man sei bei dieser WM auf alle Eventualitäten vorbereitet. Er bezeichnete die letzten Vorrundenspiele als „high risk matches“ – Spiele mit großem Gefahrenpotenzial.

Vor fünf Jahren hat die FIFA ein Frühwarnsystem etabliert. Es nennt sich EWS: Early Warning System. Die FIFA-Firma EWS GmbH war bereits bei der WM 2006 in Deutschland tätig, auch bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking im Auftrag des IOC, und beim Confederations Cup 2009. Ganz unerfahren ist man also nicht – auch wenn Experten die Effektivität des Systems in Zweifel ziehen. Vor allem asiatische Wettpaten lassen sich kaum beeindrucken.

EWS kooperiert mit Interpol, etlichen anderen Institutionen und beobachtet rund 400 Wettanbieter. Bei Verdacht werden 400 weitere Buchmacher und Anbieter überprüft, heißt es. So weit die Angaben der FIFA, die wiederum kaum überprüft werden können, vor allem nicht auf die Qualität des Screenings.

Vertreter jener Gilde, die zu den Zielpersonen von Wettbetrügern zählen, geben sich in Südafrika demonstrativ gelassen – die Referees. So sagt der deutsche WM-Schiedsrichter Wolfgang Stark:

Über dieses spezielle Thema wurde eigentlich nicht gesprochen. Denn ich denke mal, dass es eine Grundvoraussetzung sein muss für jeden Schiedsrichter, dass er nicht nur im Sinne des Fairplays die Spiele über die Bühne bringen muss, sondern dass auch der Schiedsrichter Fairplay beinhaltet. Und ich denke mal, die FIFA hat da schon ganz genau hingesehen, welche Leute sie in dieses Programm aufgenommen haben, und somit hat die FIFA von vornherein diese Thematik ausgeschlossen.

Sein Schweizer Kollege Massimo Busacca pflichtet ihm bei:

Nein, wir haben nicht über diese Themen gesprochen. Ich bin hundert Prozent sicher, wir werden nicht einmal ein kleines Problem haben. Ich habe nicht mehr Worte. Wir sind nur positiv und in einer Phase, wo wir nur genießen wollen.

Es gab keine Aufklärungskampagne zum Thema, bis vor wenigen Tagen nicht einmal ein Seminar mit den WM-Schiedsrichtern, die in der Nähe von Pretoria auf einem streng bewachten Gelände kaserniert werden. Das verwundert, denn Prävention ist dringend gefordert. Wohl aber haben die WM-Teilnehmer einige Unterlagen zur Problematik erhalten – und erstmals wurde eine Telefon-Hotline eingerichtet, wo der auffällige Vorgänge gemeldet werden können.

Anders als die Europäische Fußball-Union UEFA, die in einem spektakulären Verfahren etwa mit der Staatsanwaltschaft Bochum kooperiert, hat die FIFA bei ihren Wettbewerben noch keine Fahndungserfolge zu verzeichnen. Das Argument, wonach WM-Spiele weniger anfällig als etwa Spiele nationaler Ligen oder Vereinswettbewerbe seien, ist kein Ausschlusskriterium – es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen.

Eine schwarze Liste mit besonders gefährdeten Teams gebe es nicht, sagt Chef-Jurist Villiger. Laut FIFA treten besondere Maßnahmen erst bei begründetem Verdacht in Kraft. Dann werden auch Teams und Schiedsrichter kurz vor dem Spiel in den Kabinen über die Lage informiert. Dies soll potenzielle Betrüger im letzten Moment abschrecken.

Leseempfehlung:

It is not a guarantee that there will be fixed matches at the World Cup in South Africa, but it is guaranteed that there will be match-fixers at the tournament.

There is a gang of Asian match-fixers who have been to all levels of international soccer tournaments for the last twenty years: from the under-17 World Cup, to the Olympic Soccer tournament to the World Cup itself.

This gang has approached many different teams, players and referees. The President of the Ghana Football Association (the equivalent of the NHL for Ghana) Kwesi Nyantakyi is a typical case. “In every competition they are there,â€? he says. “It is done all the time in major competitions. The gamblers are not Africans, they are Europeans, Asians so they have a lot of money to bet on these things. Even at the [Under-17] World Cup in 1991 when we won, there were gamblers around, offering a lot of money to the team to throw away the match.â€? (…)

Additionally, FIFA has not established an integrity unit staffed with ex-policemen and gambling experts. This is standard practice in North American sport, and increasingly other international sports like ATP tennis and cricket. Two years ago, the president of UEFA (the European Soccer Association), Michel Platini, established such an integrity unit for European football. It was instrumental in uncovering a wide network of fixers working in 9 different European countries.

Until these very basic steps are implemented, the fixers will continue to work. They will be approaching players and referees and they may, unfortunately, find a few who are willing to listen to them and there may be fixed matches at the World Cup tournament.

18.58 Uhr: Für den DLF habe ich gerade diesen Beitrag gedichtet (im kompletter Länge von 3:14 nur hier):

:

Als Textversion:

Die Schiedsrichterleistungen sind ein ganz großes Thema bei dieser WM. Täglich gibt es haarsträubende Fehlentscheidungen, einige davon sind spielentscheidend und beeinflussen damit das gesamte Turnier. Der Weltverband FIFA lässt, anders als die großen amerikanischen Profiligen, keinen Video-Beweis zu, mit dem sich einige Fehler leicht korrigieren ließen. Heute lud die FIFA zu einem Medientermin mit den WM-Schiedsrichtern nach Pretoria.

Trainingscamp WM-Schiedsrichter, Pretoria, 21. Juni 2010

Die Schiedsrichter machen Negativ-Schlagzeilen. Doch für José María Garcia-Aranda, den Schiedsrichter-Obmann der FIFA, ist die Welt in Ordnung. Auf dem Übungsgelände der 29 Schiedsrichter-Teams gibt er eine kurze Audienz und sagt:

“Wir sind sehr, sehr zufrieden mit den Leistungen der Schiedsrichter. Wir haben exzellente Auftritte gesehen!�

Eine Reporterin der Washington Post will wissen, ob nicht die Glaubwürdigkeit des Fußballs, der gesamten WM, wegen dauerhafter Fehlurteile gefährdet sei. Garcia-Aranda hat auch darauf eine Antwort aus der Phrasendreschmaschine. Niemand könne sagen, dass die Glaubwürdigkeit am Boden sei, nur wenn Superstars statt des Tores die Eckfahne treffen. Alle Beteiligten machen Fehler, Spieler und Schiedsrichter.

Die Reporter reagieren ungläubig. Das knappe Dutzend Mitarbeiter aus dem Schiedsrichterstab der FIFA, das auf der Tribüne des Übungsplatzes hinter Garcia-Aranda sitzt, lacht laut. Die FIFA-Schiedsrichter-Crew spielt heile Welt. Dabei können doch weltweit hunderte Millionen Menschen die Fehler in Superzeitlupe an TV-Bildschirmen analysieren. Die Referees werden zu Buhmännern der Branche. Auch wenn Jan-Hendrik Salver, Assistent des deutschen WM-Schiedsrichters Wolfgang Stark, sagt:

“Also das Wort Buhmann gefällt mir grundsätzlich nicht. Ich stehe da draußen an der Linie und habe einen sehr hohen Anspruch an mich selber. Also mein Anspruch ist generell, die Szenen immer richtig zu lösen. Und das ist in den letzten Jahren eigentlich immer weitgehend gelungen.�

Eine dreiviertel Stunde stehen die Schiedsrichter den Medien zur Verfügung. Der Spanier Alberto Undiano verteidigt die Kartenflut bei der Partie zwischen Deutschland und Serbien. Der Brasilianer Carlos Simon, der wegen Manipulationsverdacht schon mal sechs Wochen gesperrt war und am Mittwoch die Partie zwischen Ghana und Deutschland leitet, sagt, dass er sein Bestes geben werde. Es bleibt alles sehr unkonkret. Denn Journalisten dürfen zwar alles fragen – die Schiedsrichter aber dürfen nichts zu ihren Leistungen und auch nichts zu den Auftritten der Kollegen sagen.

Carlos Simon, Brasilien, Schiedsrichter bei Deutschland vs Ghana

Wolfgang Stark äußert sich nicht einmal zur Kritik seines Vorgängers Markus Merk, der wegen der unterschiedlichen Regelauslegung und des Niveaus der Pfeifenmänner von “Wettbewerbsverzerrung� gesprochen hatte.

“Das ist die Meinung vom Herrn Merk. Die lasse ich so stehen.�

Trotz offensichtlicher Fehlentscheidungen bleibt auch Stark bei seiner Haltung gegen den Videobeweis. Dies entspricht der FIFA-Doktrin, die mit menschlichen Fehlern leben will, selbst wenn Fehler ganze Nationen in Depressionen stürzen können.

“Generell kein Videobeweis. Und zu Situationen im Spiel oder zum Turnier gibt es ganz klare Anweisungen. Da gibt es keine Aussagen.�

Nicht einmal zu eigenen Darbietungen. Etwa zum Spiel Argentinien gegen Nigeria, als Stark beim Siegtreffer der Argentinier auf Freistoß für Nigeria hätte entscheiden können – vielleicht sogar müssen.

“Das ist wieder eine Spielszene und darauf bekommen sie von mir keine Antwort.�

Was erfährt man also an diesem zweiten Tag der offenen Tür bei den WM-Schiedsrichtern?

Irren ist menschlich. Fehler werden intern ausgewertet. Extern aber darf niemand darüber sprechen.

19.42 Uhr: Hier mein Beitrag für Spiegel-Online, schnell gestrickt, aber live und mit einigen Eindrücken mehr: „Schiri-Schelte bei der WM: pfeifen, patzen, schweigen“

60 Gedanken zu „Südafrika, Tag 17: Die WM hat ein Schiedsrichter-Problem“

  1. Könnte bitte das Thema Asyl für die Nord Koreaner nochmal aufgenommen werden? Das Spiel will man keinem Diktator erklären müssen…

  2. Sehr schade, dass Fragen zu den Schiedsrichtern direkt nicht erlaubt sind, dabei gäbe es doch so einige. Wie ist das z.B. mit der Ansetzung von Wolfgang Stark für das England-Spiel? Kommt das den Offiziellen selbst nicht irgendwie „spanisch“ vor? Kannst du da nicht doch mal nachhaken Jens?

  3. Diktator? Ich denke, da hast du was falsch verstanden. Nicht umsonst heißt es „Korea DPR“, für demokratische Volksrepublik. Aber wenn das Volk, vetreten durch seinen sonnengleichen Führer, will, dass die Fußballdivision seiner nationalen Verteidigungsstreitkräfte ihre Einstellung zu Volk, Vaterland und Vührer in aller Ruhe in einem Arbeitslager überdenken sollte… tja, aber wer weiß, welches Ergebnis dem Volk morgen dann wirklich mitgeteilt wird. Vielleicht wird über Nacht im volkseigenen Fernsehstudio ja noch ein respektables eins oder zwei zu null draus. Dann würde sich der Volkszorn womöglich noch in Grenzen halten.

    Aber, Olli, bitte, „Devisenbeschaffung per Sportwette“? Hast du denn den Eintrag nicht gelesen?

  4. @JW
    Am Ende muss es statt „…Telefon-Hotline eingerichtet, wo der…“ in bestem Ruhrgebiets-Deutsch „… , der wo …“ heißen ;-))

  5. Die Aussage, dass es exzellente Schiedsrichterleistungen gegeben habe, ist ja richtig. Aber es gab eben auch grottenschlechte Schiedsrichter. Und einer von denen weiß als einziger bis heute, warum die Amerikaner ihr Spiel gegen Slowenien nicht gewinnen durften… profitieren wird davon übrigens – ganz unauffällig und indirekt – England. Dass darüber nicht einmal intern gesprochen wird, halte ich für skandalös.

  6. @JW #2

    Neben der Stark-Ansetzung wäre außerdem noch interessant zu wissen, inwieweit der Schiedsrichter des Spiels BRA vs. CIV das Handspiel und die darauffolgende Lüge Luis Fabianos in seinem Bericht vermerkt hat? Gibt es da ein Nachspiel oder wird das schön unter den FIFA-Teppich gekehrt?

  7. @ Laie

    Inwiefern profitiert England bitte von dem Unentschieden bei USA vs. SLO? Die USA haben im letzten Spiel gegen Algerien eh alles selbst in der Hand und den Engländern reicht nur mit viel Glück ein Remis, eigentlich müssen sie gewinnen. Wäre gut, wenn du das nochmal näher erläuterst, ich steh anscheinend grad aufem Schlauch;-)

  8. Die Engländer spielen noch gegen Slowenien und haben noch immer alles in eigener Hand. Als das US-Tor nicht gegeben wurde, hatten sie sogar noch die Chance, gegen Algerien (!) zu gewinnen: Dann wären sie jetzt Tabellenführer.

  9. @jens
    Was gibt es denn eigentlich zu „unserem“ nächsten Schiri, Carlos Simon?

    Sein Wikipedia lässt ja schon viel befürchten:

    In 2009 Simon was banned for six weeks amid accusations of incompetence and corruption. Simon was suspended by his national federation for ‚a repetition of mistakes‘ and accusations that he disallowed a perfectly good goal for Palmeiras against Fluminense.

    Weisst du da mehr von Deinen südamerikanischen Kollegen?

    Google-Suche nach incompetence corruption referee ist auch lustig.

  10. @Laie

    Aha, also ganz so akut diskussionswürdig sehe ich das jetzt immer noch nicht, weil dann WÄREN sie Tabellenerster, sind es aber nicht. Ich halte es wie gesagt für gefährlicher für die Engländer, dass Slowenien vier Punkte hat statt den Amerikanern. Aber nach den neuerlichen Vorkommnissen um Möchtegern-Spielertrainer-Terry und Co. haben die eh erstmal genug Probleme:-)

  11. Schöner Artikel, ich freue mich immer besonders über diese Audioschnippsel (auch fies wie schnell aus einem „Artikel“ ein „Schnippsel“ wird, was? *g*)

  12. @Martin Sommerfeld: Audioschnipsel sind immer gut, weil so haben nicht nur wir was von der Arbeit des Hausherren, sondern er selbst verdient sich damit auch noch ein Eis (auch wenn er da unten wohl was anderes bevorzugt). ;)
    Also zumindest hoffe ich das immer, wenn ich seine Stimme im Radio höre…

  13. Thomas Kistner in der SZ: Eine pikante Wahl

    So leitet der Deutsche Wolfgang Stark das Gruppenfinale England РSlowenien; in der Partie wird Deutschlands m̦glicher Achtelfinalgegner ermittelt.

  14. Wenn’s denn so gefällt: Habe den Beitrag erweitert. Es steht ein weiterer aktueller Audio-Schnipsel drin, eine Minute mehr als das unter #16 Verlinkte.

  15. Dies entspricht der FIFA-Doktrin, die mit menschlichen Fehlern leben will, selbst wenn Fehler ganze Nationen in Depressionen stürzen können.

    „Ganze Nationen in Depressionen“, hehe.
    Ganz nah am Games-Politics-Mixing. Und dann ist auch richtig, dass in den Parlamenten dieser Welt Sportfamilien gebildet werden. Und dass man „wir“ sagt, obwohl man über Sportler redet.

  16. @JensWeinreich: „Bevor ich es vergesse, kein Witz: Sie bezeichnen sich auch als “Schiedsrichter-FAMILIEâ€?.“

    du meinst la familia ;) spass @FIFA ;)

  17. Ich sehe keine Probleme mehr in der Ansetzung von Stark. Wir haben jetzt ja festgestellt, dass Ghana weitergepfiffen werden soll (unentschieden?), also muss Serbien nur noch gewinnen und schon kann Stark gar nichts mit einem Achtelfinalgegner zu tun haben. ;)

  18. Pingback: Die WM der Schiedsrichter - Happy Arts Blog

  19. Wenn die Franzosen gegen Südafrika ihres Trainers wegen nur noch über den Platz schlurfen und einige sich sogar weigern zu spielen, müsste das nicht von seiten der FIFA Konsequenzen wegen unsportlichen Verhaltens haben, die noch über das WM-Turnier hinausgehen?

  20. Mhh….eine Tätlichkeit von David Villa wird übersehen, ein kleiner Kontakt im Strafraum führt zum Elfmeter für Spanien. Zufall oder Triesmann-Regel?

  21. Naja, die Tätlichkeit war wohl schwer zu sehen.

    Mich persönlich stört viel mehr als diese oder jene Regelauslegung das unterschiedliche Auslegen innerhalb eines Turniers, so wie anscheinend auch Merk, wenn ich das oben richtig verstehe.
    Also: Wenn Kartenflut, dann bitte für alle und in jedem Spiel – nur wird dann früher oder später auch der Liebling der Massen Messi mal ein Spiel gesperrt sein.

  22. Das Ergebnis sehen wir dann im Achtel- und Viertelfinale. Es kann mir keiner erzählen, dass ein gelbbelasteter Spieler im Achtelfinale voll aufspielen kann. Und wem wichtige Spieler in diesen beiden Runden fehlen, der kann sich das Weiterkommen abschminken.
    Man stelle sich je eine gelbe Karte gegen Schweinsteiger, Özil und Khedira im Spiel gegen Ghana vor – so könnte man relativ unauffällig einen Turnierverlauf steuern – wenn man das wollte… Mich stört aber vor allem das unfaire Verhalten der leicht Berührten, die sich minutenlang schmerzverzerrt auf dem Boden wälzen, wie es die Chilenen heute vorgeführt haben. So ein Verhalten sollte unter Profis (wie teilweise in England) geächtet sein! So ein Tor durch Handspiel sollte nachträglich noch zu einer Sperre führen, wie eine nachträgliche konstatierte Tätlichkeit: Beides ist ebenfalls unsportlich.

  23. insbesondere kann die tätlichkeit ja wohl auch noch nachträglich geahndet werden. zumindest wenn der schiri tatsächlich nichts gesehen hat, er also nicht schon eine tatsachenentscheidung getroffen hat, die ja dann heilig wäre.

    die sehr unterschiedlichen kartenvergabestrategien wirken sich ja dieses mal durch das späte verfallen der vorbelastungen erst nach dem viertelfinale noch in besonderem maße aus, weil man den rucksack einer nach einem kartenspiel gelb gestrichenen mannschaft noch durch das halbe turnier schleppen muss. damit im finale dann auch garantiert alle häuptlinge auflaufen können. ich muss schon sagen — von der inszenierung her macht das schon sinn, aber sonst eher fragwürdig, meiner meinung nach.

  24. insbesondere kann die tätlichkeit ja wohl auch noch nachträglich geahndet werden.

    Stimmt, aber die zwei Tore, die Villa geschossen hat, können nicht gelöscht werden. Wie wäre das Spiel wohl bei Unterzahl ausgegangen?
    Nun, so, wies aussieht, läuft es ja auf ein Fernduell Schweiz – Spanien hinaus, wobei Spanien mit Chile den stärkeren Gegner hat.

  25. Naja, nachträgliche Sperren sind allerdings ein Konstruktionsfehler im Fussball, insbesondere bei so kurzen Turnieren wie WM und EM (in der CL z.B. fehlt man wenigstens nur im Hinspiel). Das sieht man bei Brasilien-Elfenbeinküste. Angenommen da würden noch zwei drei Brasilianer wegen Schauspielerei oder sonstwas gesperrt werden – davon würde dann Portugal profitieren, der direkte Konkurrent der Elfenbeinküste.

  26. @31: Es würde aber trotzdem die „Täter“ abschrecken, wenn es denn konsequent durchgezogen wird… wenn man zu 99% erwischt und bestraft werden, lässt man ziemlich viele dinge…. daher Tatsachenentscheidung meinetwegen (erstmal noch) für Freistösse, Abseits etc, für sperren und nicht geahndete Unsportlichkeiten aber bitte in jeden Fall Videobeweis…

  27. don’t mix politics with games – auch nicht bei der fussball-wm 2010

    French version

    Spiegel online

    Sportministerin Roselyne Bachelot, die sich ohnehin in Südafrika aufhielt, hatte am Sonntag den Auftrag erhalten, die Protagonisten der Posse für Montag zu einem Krisengipfel zu bestellen. Präsident Nicolas Sarkozy und sie selbst, sagte Bachelot, „haben von der Entrüstung der französischen Menschen Kenntnis genommen, wir rufen zu Würde und Verantwortung auf.“

    Zugleich kündigte sie nach dem Treffen Konsequenzen an: „Wir werden nach der WM eine Untersuchung einleiten über alles, was hier passiert ist.“ Es sei noch nicht die Zeit für Disziplinarmaßnahmen, aber diese Zeit werde bald kommen. Eigentlich sei eine Weltmeisterschaft Angelegenheit des Fußball-Verbandes, „aber die Regierung muss eingreifen, wenn der Ruf Frankreichs auf dem Spiel steht, das ist hier der Fall.

    Nun ist dies nur ein übersetztes Zitat aus weiß der Himmel wie verlässlichen Quellen, aber dieses „das ist hier der Fall“ gefällt mir doch über alle Maßen.

    Vielleicht sollte ab sofort heißen: „Don’t mix football with games.“

  28. Ja, aber eben während des Spiels, das wäre wichtig. Gibt durchaus Ideen dafür, z.B. wie das Challenge-System beim Tennis, also jedes Team darf 2 mal pro Halbzeit und maximal 3 mal insgesamt den Videobeweis heranziehen, Spiel wird dann für 2min oder so unterbrochen.

  29. Ich glaube ja, sämtliche Szenen, die in den vergangenen Tagen diskutiert worden, hätten lässig in kurzer Zeit mit dem Videobeweis geklärt werden können. Zum Beispiel:

    1) Kein Tor für den Handballer Luis Fabiano, stattdessen Verwarnung für ihn und die Mahnung, das er fliegt, wenn er es auch nur wieder versucht (er macht das ständig).

    2) Rot fürs brutale Keita-Foul.

    3) Kein Gelb-Rot für Kaka.

    4) Rot, wenigstens Dunkelgelb für Vill heute Abend.

  30. @Martin Sommerfeld
    ich denke auch, da argumentierst du zu sehr vom schnöden nutzen her. aber um den geht es doch im fußball nicht. frag mal könig sepp! aber im ernst: ich finde es schon richtig, krass unsportliches verhalten auch nachträglich zu bestrafen. es ist dann natürlich keine teamstrafe mehr, aber auf dem individuellen level funktioniert es noch genauso. ich fände es beispielsweise auch richtig, luis fabiano noch zu bestrafen — einfach weil ich seine dreiste lüge dem schiri gegenüber als grobe unsportlichkeit empfinde (ist aber natürlich eine heikle sache).

  31. hmmm… das mit dem videobeweis überzeugt mich eigentlich nicht so richtig. was vielleicht eine lösung sein könnte: für die fifa wird ja immer prämisse bleiben, dass der schiri das heft in der hand behält — insofern würde es sich anbieten, dass der schiri in unübersichtlichen situationen, wenn das spiel womöglicherweise sowieso unterbrochen ist, etwa bei fouls, rangeleien oder toren, selber videounterstützung anfordern kann. ggf könnte man das von mir aus auch auf die ahndung grober unsportlichkeiten beschränken, also beispielsweise abseitsentscheidungen ausnehmen…

    bei der ampelkarte für kaka würden die meinungen dann aber auch schon wieder auseinander gehen — ich fand den platzverweis ok, glaube ich ;-)

  32. Da versteht man den Herrn Magath, wenn er sagt, dass von Strafen nur der nächste Gegner (und eigene Konkurrent) profitiert. Seine Alternative Geldstrafe ist natürlich noch dämlicher.

  33. kann mich Herrn Sommerfeld nur anschliessen. Regelauslegung, gut und schön, wird ja auch vor dem Turnier allen Mannschaften mitgeteilt, aber dann bitte konsequent und gleichermaßen bei allen Schiris. Ohne einheitliche Linie kann sich kein Spieler darauf einstellen, und wir bekommen so Spiele wie unseres, oder Chile – Schweiz, wo der Schiri dermaßen auf das Spielgeschehen Einfluss nimmt, dass kein vernünftiger Spielfluss zustande kommt. Und die hier schon vielfach beklagte Fallsucht mancher Profis wird durch sowas auch noch verstärkt. In solchen Spielen hat man dannn gar nicht mehr das Gefühl, dass die Spieler über den Ausgang des Spieles entscheiden, besonders, wenn zu einer uneinheitlichen Regelauslegung noch Fehlentscheidungen wie bei USA-Slowenien kommen.
    Ohne den Fehler des Schiris hätten die USA das Spiel gewonnen. Wir sind alle nur Menschen, und Fehler passieren, ist klar. Aber die WM ist nur alle 4 Jahre, bei der Bedeutung dieses Turnieres finde ich solche Aussagen schon fast zynisch.

    Gerade bei den Turnieren zeigt sich doch, dass schlechte Schiri-Leistungen sich unmittelbar auf den Erfolg der teilnehmenden Mannschaften auswirken, und das darf nicht sein.
    Dieses „La Familia“- Gehabe der FIFA kotzt mich nur noch an.
    Im Interesse des Sportes sollten hier schnellstmöglich Lösungen gefunden werden, wie die Schiris durch technische Hilfen bestmöglich unterstützt werden können.

    Challenge, Videobeweis, Torkamera, Chip im Ball, alles möglich, wenn man nur will.

    Auserdem sollte sich die FIFA mal Gedanken über die Schiri-Auswahl für solche Turniere machen. Wir brauchen die Top-Leute, es kommen ja auch die Top-Spieler. Was habe ich von einer repräsentativen Auswahl aller Verbände, wenn die Hälfte der Jungs aus Ländern kommt, wo auf Kreisliganiveau gekickt wird ?
    Dass die dann in manch einer Situation überfordert sind, überrascht das wirklich jemanden ?

    Wir hatten bei diesem Turnier gute Schiedsrichterleistungen, keine Frage. Aber wir hatten eben auch Fälle, wo der Schiri – wissentlich oder unwissentlich – durch sein Verhalten in nicht akzeptabler Weise Einfluss auf den Ausgang des Spieles genommen hat, anstatt das den Spielern zu überlassen.
    Und das ist einfach unhaltbar ( sic! ).

    Ich meine mich zu erinnern, dass Kollege Blatter gerne sagt, menschliche Fehler gehörten zum Spiel dazu, zum „Spirit of the Game“, und Videobeweise und ähnlich sinnloser moderner Krimskrams würden diesen „Spirit“ zerstören.
    Was fürn Dreck. Was für ein „Spirit“ soll das sein, wenn nicht mehr die Spieler, sondern die Schiris über den Ausgang des Spiels entscheiden?

    Das einzige, was den Sport hier gefährdet ist, wenn man als Zuschauer nach dem Schlusspfiff den Fernseher ausmacht, und mit dem unguten Gefühl ins Bett geht, dass eben der Falsche gewonnen hat.
    Fairness, und Glaubwürdigkeit. Das sind die Dinge, um die es geht.

    In diesem Sinne, Herr Blatter, tun Sie uns allen einen Gefallen, und nehmen Sie Ihren Hut. Machen Sie Platz für Leute, die noch nicht geboren waren, als Ungarn noch eine große Fussballnation war.

  34. cf, das mit den Abseitsentscheidungen funktioniert ja nur, wenn man hinterher guckt, ob es vielleicht abseits war. Also Tor aberkennt.

    Nicht aber bei der Mehrzahl der fälschlicherweise abgepfiffenen Angriffe. Die kann man ja schlecht wiederholen lassen.

    Konsequenz wäre, dass nie mehr abseits gepfiffen wird, weil man ja hinterher in Ruhe nachgucken kann. Das wäre dann ein anderes Spiel, fast so, als würde man abseits ganz abschaffen…

  35. @rob
    deswegen schrub ich ja auch, dass man abseitsentscheidungen möglicherweise ganz vom videobeweis ausnehmen könnte. wäre natürlich auch irgendwie kurios, ausgerechnet wenn es um tore geht, die hilfsaugen zu schließen… aber so ganz einfach lässt sich das problem wohl nicht lösen.

    aber ist ja eh eine hypothetische scheindebatte so lange könig sepp I. noch das zepter schwingt — also mindestens für die nächsten 20 jahre.

  36. @cf
    die Ampelkarte für Kaka fand ich auch nicht in Ordnung. Direktes Rot wäre vlt. die bessere Wahl gewesen :-)

    Was das Spiel Argentinien Nigeria angeht seh ich da allerdings keinen Freistoß für Nigeria beim Tor. Sowohl der Nigerianer als auch der Argentinier rempeln und drücken gegeneinander. Den Torschützen bemerkt der nigerianische Verteidiger erst als es schon zu spät ist. Es gibt auch keinen Versuch sich dann in die Richtung vom argentinischen Angreifer zu bewegen.

    Gestern gabs auch wieder eine etwas nicht so positive Schiedsrichterleistung beim Spiel Chile vs Schweiz. Ziemlich viele Karten und einfach zuviel Einfluss vom Schiedsrichter auf das Spiel (wobei ich mich auch hier beim Platzverweis frage was denn die Hand da eigentlich beim Kopf des Gegenspielers zu suchen hat aber eine Tätlichkeit war es vielleicht nicht)

    Beim Spiel Deutschland vs Ghana wird zumindest meine Aufmerksamkeit verstärkt dem Schiedsrichter zukommen.

  37. Was waren das noch für Zeiten, als man draußen ohne Schiedsrichter zwei Teams bilden und losspielen konnte. Gegebenenfalls musst man sich halt schnell einigen, ob der Ball nun aus war oder im Tor oder ob ein Foulspiel vorlag.

    Mit den menschlichen Fehlentscheidungen könnte ich sogar leben, wenn man nur sicher sein könnte, dass es wirklich um Versehen handelt und nicht um Manipulationen. Diese Sicherheit kann man aber nun wirklich nicht mehr haben, und schon gar nicht auf dem Niveau einer WM.

    Mir gefällt daher ganz gut, was im Eishockey gemacht wird. Spielunterbrechung und Zeit anhalten (!) immer dann, wenn der Schiedsrichter selbst (!) der Ansicht ist, zur gerechten (!) Beurteilung einer Szene sich diese noch einmal auf Video ansehen zu müssen. Im Profifussball wäre das problemlos möglich; das Spiel ist heute so schnell geworden, dass die Pausen sicher – wie im Eishockey – den Spielern ganz gut täten, die Spielzeit würde entsprechend verlängert (eine offizielle Uhr könnte für alle sichtbar mitlaufen), und zusätzlich würde sie nach einem Tor bis um Wiederanstoß angehalten. Die meisten Situationen, über die wir hier streiten, hätten sich auf diese Weise prima lösen lassen, und auch dem Zuschauer (sowohl im Stadion als auch am Fernsehen) wird die Zeit nicht langweilig, weil er währenddessen die Szene ebenfalls mehrfach anschauen kann.

    (P.S.: Chip im Ball (oder ähnliches: zwei Lasermessgeräte im Torgestänge, je eines in jedem Winkel!) müsste bei den technischen Möglichkeiten heute eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein – einen strittigen Fall gab es aber bei der ganzen WM bislang nicht.)

    Nichts bewirkt hätte dieses Vorgehen allerdings gegen die uneinheitliche Linie der Schiedsrichter: Die liegt nun ganz und gar in der Verantwortung der FIFA. Und da meine ich, dass es bei früheren Turnieren schon einmal wesentlich stringenter gelaufen ist als dieses Mal. Die fehlende Selbstkritik des Weltverbandes in dieser Frage (danke für den schönen Artikel, Chef) widert mich geradezu an. Stünde nicht Blatters Wiederwahl an, würde man intern vielleicht sehr viel kritischer darüber reden (dürfen).

    Back to the games: Südamerika allerorten, Afrika ist (doch) noch nicht so weit, die Favouriten haben tolle Einzelspieler, aber keine Teams: Die Mannschaft ist der Star (und der Trainer, der sie formt).

    Auf ins Sechzehntelfinale!

  38. #44:

    die Idee, dass der Schiri selbst seine Entscheidung überprüfen lassen kann, wenn er sich unsicher ist, ist nicht schlecht ( und wer die großartige WDR-Doku „Die Schiedsrichter“ gesehen hat weiss, dass solche Zweifel wohl öfter vorkommen, als bisher gedacht ).

    Ich persönlich favorisiere die „Challenge“ Methode, wie sie auch in der NFL praktiziert wird.
    Da haben die jeweiligen Trainer die Möglichkeit, strittige Entscheidungen per Videoreplay untersuchen zu lassen. In der NFL ist das mit den Timeouts verknüpft, wer eine Challenge einlegen will, muss dafür eine Auszeit riskieren, verliert man seine Challenge, ist die Auszeit weg. Und wer keine Auszeiten mehr zum „einsetzen“, kann auch keine Challenge mehr machen.

    Im Fussball gibts zwar keine Auszeiten, aber man könnte solche Challenges ja z.B. auf eine pro Team und Halbzeit festlegen. Es geht ja nur um potentiell spielentscheidende Szenen, also Tor / kein Tor, oder Abseits. Oder Tätlichkeiten, die der Schiri nicht gesehen hat, die aber zu einer roten Karte geführt hätten.
    Dann wären viele Spieler meiner Ansicht nach auch deutlich vorsichtiger, was den Einsatz der Hände betrifft ( z.B. David Villa, oder beim Spiel Chile-Schweiz ).

    Der andere Aspekt sind halt die nicht immer einheitliche Linie der Schiris, und die anscheinend immer weiter um sich greifende „Fallsucht“ der Profis. Gerne werden auch mal Karten für den Gegner gefordert, oder mit dem Schiri diskutiert.
    Da muss einfach die Ausbildung der Schiris besser werden. Den Respekt der Spieler erwirbt man sich als Schiri eben nicht in erster Linie durch das penible ( soll heissen: blinde ) Durchsetzen der Regeln, sondern durch eine einheitliche, konsequente Linie, gute Kommunikation, und besonders durch die Fähigkeit, sich in ein Spiel einzufühlen.

    Aber dafür bedarf es eben einer guten Ausbildung, Erfahrung, und ständige Spielpraxis auf hohem internationalem Niveau.

  39. In jedem spiel bei der wm sieht man die großen leinwände. oft direkt hinter dem tor.
    nach dem tor von fabiano einfach nur das international bild mit zeitlupe zeigen, der schiri guckt hin, glebe karte und freistoss elfenbeinküste.
    was soll daran so schwer sein? wie lange dauert das?
    oft genug gibts ne minute unterbrechung, wenn sich mal einer „schwerverletzt“ windet, da kann sowas ja wohl kein problem sein.
    für mich völlig unverständlich.

  40. Das Problem düfte sich für die FIFA dann ergeben, wenn der Schiri auch dort etwas anderes sieht als alle anderen. Das geht mir im Vergleich mit den Fernsehkommentatoren oft genug so, wenn sie die Zeitlupen zeigen… und manchmal kommt man sogar selbst bei verschiedenen Blickwinkeln (und Geschwindigkeiten!) zu verschiedenen Auffassungen.

    Die ‚Bier-Babes‘ sind übrigens aus der ‚Todeszelle‘ in die Freiheit entlassen worden.

  41. oje… ich hatte ja gestern noch geulkt, welches ergebnis wohl heute in nordkorea übertragen wird — da lese ich gerade, dass ausgerechnet das portugal-spiel tatsächlich live übertragen wurde. ich denke mal, das war dann wohl auch bis auf weiteres die letzte liveübertragung. entsprechend ungemütlich dürfte der empfang in der heimat aussehen… ob da wohl schon das eine oder andere plätzchen im arbeitslager reserviert wurde? offiziell wird zumindest das dementiert.

  42. Lustig, dass der Kommentator im nordkoreansichen Fernsehen nach dem 4:0 nur noch geschwiegen hat und dass am Ende ohne irgendein weiteres Wort einfach abgeschaltet worden ist :-)) Wo kann man wetten, wieviele Nordkoreaner in Südafrika bleiben?

  43. @44
    einmal pro Halbzeit ist zu wenig IMHO .. man muss sich blos mal anschauen wie Fehlentscheidungen es die letzten Tage gab. Ich wäre eher für eine Einwechselung als Pfand für eine Challenge, das sind beides taktische Mittel, die man gegeneinander abwägen kann.

    Oder man überlässts dem Schiedsrichter, da kommt ein Zweiter oben in die Regie, der kann sich alle Wiederholungen zeigen lassen und weiss nach 15 Sekunden was los is .. und eine Sekunde stäter der Hauptschiedsrichter mit Headset auf’m Spielfeld, überhaupt kein Problem, jede Verletzung dauert länger.

    Ich fürchte blos, den Verantwortlichen gehts nicht in erster Linie um sportliche Fairness :-/

  44. die Idee mit der Auswechslung ist ziemlich gut. Und auch wertvoll genug, dass sich die Trainer das drei Mal überlegen würden, ob sich eine Challenge lohnt.

    Ich hoffe, die FIFA hat irgendwann ein Einsehen, und lässt technische Hilfsmittel zu. Allein schon deshalb, um die Schiedsrichter / Assistenten zu entlasten, und sie dabei zu unterstützen, auf dem Platz die richtige Entscheidung zu fällen. Darum sollte es ja gehen. Dass am Ende die korrekte Entscheidung raus kommt.

    Denn so wie es jetzt ist, sind am Ende immer die Schiris die armen Hunde. Und das kann ja auch nicht im Interesse der FIFA sein.

    Mag ja sein, dass sich im Ligabetrieb Fehlentscheidungen der Schiedsrichter im Verlauf einer Saison irgendwie ausgleichen, aber während großer Turniere mit KO-Spielen, wo ein fälschlicherweise nicht gegebenes Tor schon das Ausscheiden einer Mannschaft zur Folge haben kann, sollte man wirklich alles tun, um den menschlichen Faktor so gut es eben geht zu minimieren.

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