Andrew Jennings nimmt die Wahl zum Fifa-Ethikchef an
Andrew Jennings, dem die Fifa seit 2002 Akkredtitierungen verweigert, ist hoch erfreut über seine überraschende Wahl zum Kandidaten für den verwaisten…
Andrew Jennings, dem die Fifa seit 2002 Akkredtitierungen verweigert, ist hoch erfreut über seine überraschende Wahl zum Kandidaten für den verwaisten…
Ich habe mir echt Sorgen gemacht, als ich vorhin den Beitrag über Lord Coe gepostet habe. Immerhin ist die Fifa-Ethikkommission derzeit ohne Boss. Was soll nur werden? Übernimmt jetzt Petrus Damaseb aus Namibia den Vorsitz, der nominelle Stellvertreter? Oder jemand anderes aus dem ehrwürdigen Gremium?
Ich denke, wir/Sie/also die Leser dieses Blogs sollten Joseph Blatter Hilfestellung leisten. Am Freitag, 10 Uhr, tagt die Ethik-Kommission im Fifa-Hauptquartier in Zürich. Ich habe aus den Mitgliedern der Ethik-Kommission und einigen illustren Vertretern aus dem Fifa- und Fußballbusiness, die mir auf die Schnelle einfielen, mal eine Liste gebastelt, über die abgestimmt werden kann. Das Voting endet am Freitag, 20. Februar, 8 Uhr, so dass ich noch vor der Sitzung eine Email mit unserem/Ihrem Favoriten nach Zürich schicken kann. Geht das in Ordnung?
Kleiner selbstreferenzieller Nachtrag meiner Reise nach Südafrika. Es gab die eine oder andere Veröffentlichung, etwa dieses Interview auf „Project 2010“. Bei einer Diskussion im Radiosender SAfm über journalistische Verantwortung und WM-Berichterstattung hatte ich eine ordentliche kleine verbale Auseinandersetzung mit Derek Carstens, Chief Marketing and Commercial Officer des lokalen WM-Organisationskomitees. Wir haben Argumente ausgetauscht. Einen längeren Beitrag hat Colleen Dardagan, eine sehr kundige Kollegin, die sich seit Jahren mit der WM 2010 befasst, über mein Seminar in Durban geschrieben. Und siehe, kaum war der Text in The Mercury veröffentlicht, hat sie auch schon ein Interviewangebot von der Fifa bekommen: Sie spricht nun mit Hans „Grüezi“ Klaus, dem immer noch neuen Kommunikationsdirektor der Fifa. Manchmal schreibt die Fifa Leserbriefe, manchmal werden Interviews arrangiert. Was der Herr Klaus der Kollegin wohl erzählen will?
The Mercury, 4 February 2009
Keeping a critical eye on Fifa and the World Cup
by Colleen Dardagan
Zum schriftlichen Urteil im ISL-Prozess, das ich auch für die Neue Zürcher Zeitung ausgewertet habe („138 Millionen Franken Schmiergeld“) und in dem die Fifa nicht sehr gut wegkommt („täuschendes Verhalten“, „verwirrliche“ Argumentation), hat der Fußball-Weltverband einen Leserbrief geschrieben. Das Textlein ist heute in der NZZ zu lesen. Immerhin geht man nicht rechtlich gegen mich vor, würde ja auch schwerfallen, denn aus Gerichtsakten und Urteilen zu zitieren, ist (noch) nicht strafbar, weder in Deutschland noch in der Schweiz. Also versucht man, die Kommunikationsherrschaft mittels eines Leserbriefes zu retten. Interessant:
Eine Zuschrift
Das Zuger Strafurteil aus der Sicht der FifaEntgegnung zum ISL-Korruptionsprozess
Das Strafgericht Zug hat im Sommer 2008 die Verantwortlichen der ISL/ISMM-Gruppe, ehemals die Nummer 1 im weltweiten Sportmarketing, weitgehend freigesprochen (NZZ 24. 11. 08). Auslöser dieses umfangreichen Strafverfahrens bildete der Konkurs der Gruppe im Mai 2001.
„Im Rechtsstaat“, sagte einst Marc Siegwart, „gibt es keine Moraljustiz.“ Siegwart ist Richter am Strafgericht des Kantons Zug. Und er hat im Frühjahr dieses Jahres fast ein wenig bedauert, dass es keine Moraljustiz gibt; jedenfalls klingt seine Aussage bis heute in meinen Ohren so nach. Man wird doch mal träumen dürfen.
Ich habe den größten Korruptionsprozess der Sportgeschichte hier im Blog recht ausführlich dokumentiert. Es geht um Schmiergeldzahlungen von bestätigten 138 Millionen Franken an höchste Sportfunktionäre aus jenen Verbänden, mit denen der einstige Weltmarktführer ISL/ISMM Milliardengeschäfte machte.
Ach ja, das hier unten links ist übrigens Jean-Marie Weber, der Geldbriefträger und Geldkofferträger, der als einziger die Namen aller Schmiergeldempfänger kennt. Der Herr daneben, Joseph Blatter, ist ein alter Kampfgefährte und Vertrauter des ISL-Barons Weber, auch er ist Stammgast in diesem Blog. Jean-Marie war einmal der große Impressario des Weltsports. Er konnte alles.
[caption id="attachment_2074" align="aligncenter" width="538"] Stammgäste: Jean-Marie & Joseph[/caption]Vielleicht ganz gut, dass der Abend etwas leichter ausklingt. Hier im Blog wurde, woran ich nicht ganz unschuldig bin, doch…
Eine der größten Kriminalgeschichten des olympischen Weltsports nimmt eine weitere überraschende Wendung. Das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat…
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat eine Kampagne für eine neue deutsche Olympiabewerbung gestartet. Nach sieben meist peinlich und krachend…
Fatma Samoura tritt als FIFA-Generalsekretärin ab. Es gibt keinen Grund, das zu bedauern. Es gibt keinen Grund, Samoura für irgendetwas…
The author, Patricia Wiater, holds the Chair for Public Law, Public International Law and Human Rights at the University of Erlangen-Nürnberg, Germany, and is a member of the Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg. In December 2022, she was appointed as a member of the Advisory Committee on Human Rights of the German Olympic Sports Confederation (DOSB).
Licensed under CC BY SA. The article was written and published under the Headline „Peaceful and Neutral Games“ at Verfassungsblog.
In a statement issued on March 17, 2023, the German Olympic Sports Confederation (DOSB) advocated to uphold the current exclusion of Russian and Belarusian athletes and officials from international competitions. (See: Olympia-Ausschluss russischer/belarussischer Sportsoldaten ist rechtlich natürlich zulässig/JW) In light of the upcoming Olympic Games in Paris 2024 this topic is currently of great concern to the international sports world. The DOSB statement was preceded by an extensive consultation process, as part of which I had prepared a legal opinion on the human rights framework of such an exclusion. From a human rights perspective, I agree with the core of the DOSB position: the exclusion serves the aims of protecting the rights of Ukrainian athletes and of preventing sporting events from being instrumentalised for war propaganda. These are legitimate reasons for the unequal treatment of Russian athletes.
Es ist die sportpolitische Debatte dieser Wochen: Werden Hundertschaften russischer Sportler bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris zugelassen? „Möglicherweise“, beschwichtigt der olympische Konzernchef Thomas Bach. Man sei im Prozess von „Konsultationen“, behauptet der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), denn schließlich gehe es im Weltsport doch total demokratisch zu. Man müsse eine „Nicht-Diskriminierung“ russischer Sportler sicherstellen, das hätten Experten der Vereinten Nationen vom IOC verlangt.
Beratungen, Arbeitsgruppen, juristische Euphemismen, neuerdings irgendwelche bestellten UN-Ratschläge, garniert mit vielfältigem Lobbyismus und Propagandabotschaften – man kennt das von Bach und seiner Sportpolitik seit Jahrzehnten.
Lüften wir den Nebelschleier der Propaganda: