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sportaccord

A rare act of resistance: Harald Vervaecke’s furious letter to all sports world federations

Read the English version below.

Der Belgier Harald Vervaecke, Secretary General of the International Life Saving Federation (ILS) hat heute einen Brief an alle Mitglieder der Global Association of International Sports Federation (GAISF) geschrieben. Es ist ein seltener Akt des Widerstands in der vom IOC mit harter Hand geführten olympischen (und auch nicht-olympischen) Welt.

Die GAISF-Mitglieder treffen gerade in Lausanne ein, wo am Montag das sogenannte IF Forum und am Dienstag die GAISF-Generalversammlung stattfinden. Auf dem GAISF-Treffen soll die Auflösung des einst so stolzen und wichtigen Gremiums und die Angliederung an SportAccord beschlossen werden, den bisherigen Business-Arm von GAISF.

Absurd. Wahnsinn. Dubios.

Harald Vervaecke kämpft dagegen – und damit automatisch auch gegen die IOC-Gottheit Thomas Bach. Denn so wird es in Lausanne gelesen.

Es gibt etliche außerordentliche bemerkenswerte Details im Brief von Vervaecke. Zum Beispiel diese Feststellung:

The IOC is not the official organ that represent the Sports.

The IOC is a Global Multi-Sport Games Organiser. The Olympic Games are the largest multi-sport event in the world in terms of worldwide interest and importance (though not in participation).

Das ist auch deshalb so bemerkenswert, weil das IOC und seine Verbündeten es ja zum Beispiel gerade bei der Lobby-Arbeit zum „europäischen Sportmodell“ es so dargestellt haben, als würde Breitensport ohne Olympische Spiele und die IOC-Vermarktung nicht existieren.

Tokio, was vom Tage übrig bleibt (21. Juli 21)

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Wer zuletzt lacht: Rheinländer Mronz, Rücker, Laschet – Profi Bach. (Foto: IOC/Greg Martin)

Tokio Newsletter 3

URAYASU/TOKYO. Ich hatte eigentlich vor, mit einem anderen Bild aufzumachen. Aber herrje, Ehre wem Ehre gebührt – konzentrieren wir uns zunächst auf die deutsche Tragödie, die sich hinter der heutigen Vergabe der Spiele der XXXV. Olympiade an Brisbane versteckt. Hat ja genug Schlagzeilen über die sportpolitischen Narrenspiele gegeben in den vergangenen Monaten. Drei der vier Deutschen da oben waren noch vor wenigen Wochen absolut davon überzeugt, das IOC würde frühestens im Sommer 2022 die Olympischen Spiele 2032 vergeben. Oder eben später. Irgendwann.

Jetzt stellen Sie sich vor, eine Person von den vieren dort oben würde demnächst Bundeskanzler, eine andere Person schaffte es tatsächlich, den Friedensnobelpreis zu akquirieren, eine dritte Person nähme für Olympia 2036 neuen Anlauf, wahrscheinlich sogar mit Bundesmitteln unterstützt, und eine vierte Person bliebe im Amt an der Spitze der DOSB-Administration, obwohl sie Unfähigkeit hinreichend unter Beweis gestellt hat und mitverantwortlich ist für ein Klima der Angst in der Belegschaft.

Sie möchten sich das nicht vorstellen? 

Sie wollen lieber auswandern?

Es ist Ihre Entscheidung. Handeln Sie bitte nicht übereilt!