Absage Sportjournalismus-Konferenz
Diese Info war überfällig: Die geplante und einmal verschobene zweite Sportjournalismus-Konferenz in Dortmund fällt leider aus. Der Grund/die Gründe sind…
Diese Info war überfällig: Die geplante und einmal verschobene zweite Sportjournalismus-Konferenz in Dortmund fällt leider aus. Der Grund/die Gründe sind…
Zum Vormerken: Der gewiss nicht erfolglosen 1. Sportjournalismus-Konferenz im Februar 2008, der ersten dieser Art überhaupt, folgt demnächst eine zweite Konferenz – am 9. und 10. April 2010. Wieder an der TU Dortmund, wieder eine Kooperation von Institut für Journalistik und sportnetzwerk, wieder geht es um Qualitätssicherung im Sportjournalismus – um was sonst?
Hatten wir die Konferenz vor 19 Monaten noch mit „Unter Druck“ betitelt, so sind wir diesmal geneigt zu fragen:
Wozu brauchen wir in der PR-Gesellschaft noch (Sport)journalisten?
Diese Frage und viele sich daraus ableitende Fragen sind berechtigt. Denn die Kommunikationsherrscher machen doch schon alles selbst – und kaufen dafür gern auch Journalisten ein. Machen wir uns nichts vor: Journalisten sind ersetzbar. Das wird täglich bewiesen. Wir* aber möchten jenen, die sich nicht ersetzen lassen wollen, Anregungen geben. Auch Mut machen, darf man das sagen? Ein bisschen Wissen, Diskussionen und der Blick über den Tellerrand hinaus können gewiss nicht schaden. Wir werden kein Manifest schreiben, sondern praxisnah agieren. Der Workshop-Charakter, den wir schon bei der ersten Konferenz mit 25 Angeboten forciert haben, wird weiter dominieren – diesmal mit mehr Schwerpunkten zum Lokalsportjournalismus, zum Bloggen und mit mehr Möglichkeiten, im Programm auf spannende Debatten und Interessenlagen zu reagieren.
Einige grundsätzliche Themen:
Diese Ankündigung konnte nicht früh genug kommen. Die Eckdaten haben wir heute in Dortmund besprochen und uns dabei an der Umfrage zur Konferenz 2008 orientiert**, nun geht es an die organisatorische und inhaltliche Ausgestaltung, Sponsorengewinnung etc. Ich denke, spätestens Anfang November werden wir ein detailliertes Programmangebot vorlegen. Die Diskussion ist schon mal eröffnet. Ideen, Anregungen und tatkräftige Unterstützung sind jederzeit willkommen.
Einige unsortierte Notizen vom DOSB-Konvent in Rostock, den ich am Freitag mit einem brandaktuellen Beitrag schon mal eingeleitet habe.
1) Hat irgendwie mit Kommunikationsherrschaft zu tun: Wie ich höre, hat der DOSB erfolgreich beim CDU-Fraktionschef Volker Kauder lobbyiert und sich gewissermaßen seine eigene Sport-Debatte im Bundestag (hier im Blog findet sich auch das Protokoll) organisiert. Der DOSB-Präsident feiert diese Debatte als Meilenstein zur Aufnahme des Sports ins Grundgesetz: „Dies gilt umso mehr, als der Antrag nicht nur ausdrücklich erklärt, dass der Deutsche Bundestag die Autonomie des Sports respektiert, sondern auch die Europäische Union auffordert, die freiwillige Selbstorganisation und Autonomie des Sports anzuerkennen.“ Der DOSB-Präsident Thomas Bach (FDP) bedankt sich bei den Obleuten im Sportausschuss – Dagmar Freitag (SPD), Klaus Riegert (CDU) und seinem Parteikollegen Detlef Parr (FDP) – überschwänglich. All jene, die ihn zwar gelegentlich kritisieren, aber – wie Sportausschuss-Chef Peter Danckert (SPD) – dennoch für die Grundgesetzänderung sind, erwähnt er nicht. Auch Winfried Hermann (Bündnis 90/Grüne) wird mit NIchtnennung bestraft. Gegen Danckert, der sich in der Bundestagsdebatte (s. Protokoll, Seite 8) erlaubt hatte, daran zu erinnern, wer die Nivellierung des Arzneimittelgesetzes zu verantworten hat, führt Bach die angebliche „historische Wahrheit“ ins Feld, der 10-Punkte-Aktionsplan gegen Doping des DOSB-Präsidiums vom August 2006 und dessen Bestätigung durch die Mitgliederversammlung vom Dezember 2006 seien Meilensteine gewesen. Darüber können aufgeklärte Zeitgenossen, die sich daran erinnern, mit welch eklatanter Verspätung sich der DOSB damals in die längst tobende Debatte einschaltete und verzweifelt versuchte, die Kommunikationsherrschaft zu gewinnen, nur müde lächeln.
2) Zum Thema Aufnahme des Sports ins Grundgesetz ist übrigens sehr interessant, was Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Sonnabend in der Yachthafenresidenz Hohe Düne sagte. „Präsident Bach“ möge „einen Moment rausgehen“, merkte Schäuble launig an: „Ich rate immer dazu, die Probleme zu lösen und nicht mit irgendwelchen Scheinlösungen zu glauben, die Probleme gelöst zu haben.“
3) Der Auftakt der Mitgliederversammlung könnte einen olympischen Sitzungsrekord gebracht haben, aber ich habe die Versammlungsbilanzen der chinesischen und nordkoreanischen Sportverbände nicht geprüft. Jedenfalls, Grußworte und Ordensverleihungen dauerten satte 106 Minuten, da waren schon die ersten Delegierten eingeschlafen (dafür gibt es außer mir noch mindestens einen Augenzeugen). Der eigentliche Konvent dauerte nur unwesentlich länger als der schwer ermüdende Auftakt.
4) Mehr über den „Meilenstein“ Mitgliederversammlung gibt es auf der DOSB-Homepage oder auch hier.
5) Der Kollege Holger Schück, freier Journalist, hat sich gut umgehört und neben Hintergründen zur DOSB-Finanzierung auch die Geschichte, wonach Leistungssportdirektor Bernhard Schwank in Kürze abgelöst werden soll, schon im Deutschlandfunk versendet.