Die Verschlossene Auster
Das Netzwerk Recherche, dessen Mitglied ich bin, das muss fairerweise gesagt werden, hat dem Internationalen Olympischen Komitee und stellvertretend dessen…
Das Netzwerk Recherche, dessen Mitglied ich bin, das muss fairerweise gesagt werden, hat dem Internationalen Olympischen Komitee und stellvertretend dessen…
Um 7.09 Uhr geht es mit dem Expresszug von Zürich Hauptbahnhof nach Zug, wo um 9 Uhr der Strafprozess gegen…
So, hier mein leicht redigierter und natürlich verlinkter einleitender Vortrag auf der Dortmunder Sportjournalismus-Konferenz. Im Programm hatten wir das Thema so beschrieben:
Unter Druck: Die Rolle des Journalismus im Milliardengeschäft mit dem Sport
Tja, wie das so ist: Als es daran ging, den Text zu formulieren, war ich selbst ein bisschen unter Druck, aus Gründen, über die vielleicht noch zu reden sein wird. Deshalb ist das Thema etwas reduziert erörtert worden. Und deshalb verlinke ich am Ende des Textes zu einigen anderen Texten von mir, denn es ist ja nicht das erste Mal, dass ich mich mit der Problematik befasse.
Dortmund, 15. Februar 2008
In der Süddeutschen Zeitung, vielleicht auch nur im Online-Angebot, ich weiß es nicht, denn ich lese fast nur noch online,
läuftliefzurzeiteine höchst interessante Serie. Sie heißt: „Die Zukunft des Journalismus“. Es geht natürlich um die Frage, wann Zeitungen verschwinden, ob das Internet (manche sagen auch gern Web2.0, Kai Pahl nennt es Everynet) schon das Leitmedium ist und wann es Fernsehen, Radio und Presse endgültig und vollständig integriert und aufgesogen hat. Es geht natürlich auch um die Frage, ob und wie professioneller Journalismus unter diesen Bedingungen noch möglich sein wird.Das sind die Grundfragen dieser Tage. Wen ich es genau betrachte, dann versuchen wir hier in Dortmund einige dieser Fragen auf den Bereich des Sportjournalismus herunter zu brechen.
Kai Pahl alias Dogfood wäre nicht Dogfood, wenn er auf allesaussersport nicht solche Texte schreiben würde. Er hat den ersten Tag…
Nur mal so, damit es nicht in Vergessenheit gerät, das wäre schade: Man hatte ja kaum noch damit rechnen wollen, doch am 11. März 2008 ist es nun so weit. Vor dem Strafgericht des Kantons Zug beginnt tatsächlich der Prozess gegen sechs ehemalige Manager des konkursiten Marketinggiganten ISL/ISMM. Den Managern drohen langjährige Zuchthausstrafen. Es könnte sein, dass in diesem Prozess belastbare Fakten zu jenem flächendeckenden Korruptionssystem bekannt werden, mit dem das ISL-Konglomerat (und seine Vorgänger, Vordenker und Gründungsväter) über zwei Jahrzehnte lang den olympischen Weltsport dominiert haben.
Bizarr daran ist u. a., dass die ISL-Gruppe, die 2001 Pleite ging, Rechte gesichert hatte, die weit über dieses Jahr hinaus gingen, so mit der IAAF (2009) mit Flamengo Rio de Janeiro und Gremio Porto Alegre (jeweils bis 2014, Option bis 2029). Alles Makulatur. All jene, die sich seit vielen Jahren um Aufklärung bemühen, wie etwa Andrew Jennings, sehen in diesem Prozess die letzte Chance, dass die Öffentlichkeit doch mehr darüber erfährt, wie Präsidentenposten in Weltverbände besetzt, milliardenschwere Marketingrechte (TV und Sponsoring) vergeben und Mega-Events (Olympische Spiele, Fußball-WM) vergeben wurden. Danach sind die Bücher geschlossen. Nicht nur einer der Angeklagten hat in kleinem Kreise schon verlautet: Er gehe lieber ins Zuchthaus, als dass er plaudere – und sein Leben verliere.
Islands Präsident Ólafur Ragnar Grímson hat am Sonntag in Reykjavik die Weltkonferenz Play the Game eröffnet. Play the Game –…
Dokumentation (30′) über Samaranchs IOC Autor: Jens Weinreich Arte (Sportlegenden), 1996 Der Beitrag beschäftigt sich mit den Machtmechanismen im von…
Mafiose Dribblings, organisiertes Schweigen Forum Verlag Leipzig Juli 2006 Herausgeber, Konzept, Redaktion: Jens Weinreich ein Projekt des sportnetzwerks ISBN: 3931801217,…
Ein Abgesang auf Olympia Rowohlt Berlin Verlag April 1996 mit Thomas Kistner NEU im Shop: pdf-Version Lob & Tadel die…
Nochmal eine Summary, warum diese überflüssigen European Games nach Baku gekommen sind. Über Geldflüsse wird man wohl noch eine Weile reden müssen und vielleicht Dank des Organized Crime and Corruption Reporting Projects (OCCRP) auch einiges erfahren. Khadija Ismailowa ist ja leider gerade im Knast verhindert und kann ihre großartigen Recherchen nicht fortsetzen.
Ausrecherchiert scheint mir vorerst nur die Frage, ob Mehriban Alijewa und ihre zauberhaften Töchter Arzu und Leyla denselben plastischen Chirurgen beauftragen. Ich finde, Lippen, Nasen und einige andere Körperteile und Rundungen ähneln sich doch sehr. Das wird Aserbaidschans Botschafter gewiss anders sehen. Wer’s nicht glaubt, sollte selbst mal nach Fotos googeln.
[caption id="attachment_20462" align="aligncenter" width="800"] Die königliche Familie feiert irgendeinen Ringer. Foto: President of Azerbaijan, Press Office.[/caption]Aber nun wirklich zum Wichtigen. Einige der OCCRP-Kollegen von Khadija Ismailowa haben in den vergangenen Tagen diese Recherchen vorgelegt:
Meine Lektüre im Flieger #FIFAcorruption toxisch! pic.twitter.com/yW7ggbzM3y
— Jens Weinreich (@jensweinreich) May 31, 2015
ZÜRICH. Hatte gerade auf dem Flughafen noch ein wenig Zeit, die Kommentare zu jenen Elaboraten zu überfliegen, die von mir zuletzt auf Spiegel Online verfasst wurden. Recht haben die Idioten, ich bin (alles Zitate):
Zudem:
Gefällt mir.
Ich werde heute von zu Hause ein bisschen bloggen, muss aber nach meiner Rückkehr zunächst mal Fußball spielen. was mich vor allem interessiert, ich hoffe, da kann jemand helfen:
https://www.youtube.com/embed/25odkJxv2P0
ZÜRICH. Bevor es in eine kurze Nachtpause geht, mache ich schon mal den Beitrag für heute auf. Zum vierten Mal wird der Blatter Sepp heute im Amt als Jesus-Moses-Mandela-Churchill-Martin-Luther-King-Mutter-Teresa des Weltfußballs bestätigt. Mit all diesen Personen hatte ihn kürzlich der Verbandschef der DomRep verglichen, der heute natürlich auch wieder für Blatter stimmt. 1998 gewann er gegen Lennart Johansson, 2002 gegen Issa Hayatou, 2007 wurde er per Akklamation bestätigt, 2011 wurde ohne Gegenkandidaten, nun ja, gewählt. 2015 verliert Prinz Ali aus Jordanien gegen Blatter. Für den Prinzen endet damit auch die vierjährige Amtszeit im FIFA-Exekutivkomitee. Nachdem des Prinzen Schwester Haya, Zweitfrau des Herrschers Makhtoum von Dubai, der mich freundlicher Weise mal zum Frühstück geladen hatte, vor einem halben Jahr als Präsidentin des Reiter-Weltverbandes FEI zurücktrat und damit auch die ex officio IOC-Mitgliedschaft verlor, bleibt aus der jordanischen Königsfamilie nur noch Prinz Feisal in hohen Ämtern – als IOC-Mitglied noch einige Jahrzehnte.
Aber ich schweife ab, wie so oft. Es ist ja auch eine eigenartige Welt, die wir gemeinsam da beobachten.
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Kaufen, Leute, und Journalismus finanzieren. Wer gute Geschichten und ein bisschen Analyse will, kann was dafür tun:
Das Ebook “2022” soll ein kleines Handbuch zur FIFA-Korruption werden. Mit Namensregister, Zeitstrahl, Dokumenten und vielen Links. (Verspätet) ab Ende Juni, danach bis Ende des Jahres monatlich aktualisiert und erweitert. Das Nachschlagewerk für das Smartphone. Ähnlich wie „Macht, Moneten, Marionetten“.
Alles was derzeit passiert und uns den Atem raubt, wird darin auftauchen und dem Versuch einer Analyse und Einordnung unterzogen. Selbstverständlich. Oder hat jemand die 281 Seiten Anklageschriften aus den USA schon studiert, die das Justice Department gemeinsam mit FBI und IRS veröffentlichte? Hochspannend. Je mehr es kaufen, desto besser wird es, klare Kiste, Recherche kostet, jeder Leser kann etwas beisteuern.
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