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dichtung und wahrheit

Die IOC-Propaganda von „70 bewaffneten Konflikten und Kriegen“

Ich wollte eigentlich mal einen Text draus machen. Nun ist es ein Thread geworden. Egal, es geht darum, möglichst viele Menschen zu erreichen – und zu zeigen, wie dreckige IOC-Propaganda funktioniert.

Olympische Bildung, so wichtig.

Olympia-Ausschluss russischer Sportsoldaten ist rechtlich zulässig

Einige Anmerkungen zur gestrigen Erklärung des DOSB-Präsidiums unter der Überschrift:

DOSB WEITERHIN FÜR AUSSCHLUSS RUSSISCHER UND BELARUSSISCHER ATHLET*INNEN

Die Versalien sind nicht von mir, sondern Original.

Das DOSB-Präsidium traf sich in Hannover. Dort tagte am Freitag auch die Vollversammlung der Landessportbünde (LSB). Zu keiner der beiden Veranstaltungen, vielleicht gab es rundherum weitere, kenne ich eine Presse-Einladung. Ich glaube auch nicht, dass in irgendeinem Spam-Filter etwas hängen geblieben ist. Selbst wenn das diesmal der Fall gewesen sein sollte, für Nicht-Medienschaffende als Hintergrund, der immer wichtiger wird:

Es ist grundsätzlich so, dass Sport-Institutionen und Sport-Konzerne inzwischen nicht mal mehr dauerhaft rechtzeitig Tagungstermine veröffentlichen, meistens auf Presse-Einladungen verzichten und immer seltener Medienvertreter zulassen.

Das kennt man u.a. vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC), wo man unter dem DOSB-Ehrenpräsidenten Thomas Bach (FDP) und dem ehemaligen DOSB-Pressesprecher und aktuellen IOC-Propagandadirektor Christian Klaue dazu überging, selbst zu Exekutivsitzungen keine Medienbereiche und Präsenz-Pressekonferenzen anzubieten. (Mal schauen, wie das zur Sitzung übernächste Woche sein wird: bislang keinerlei Ankündigung dazu.) Das war ein schleichender aber konsequenter Prozess. Medienvertreter stören. Im IOC-Hauptquartier (egal in welcher Form dort, ob im alten kleinen Gebäude, dem großen Anbau oder dem aktuellen Prachtbau) war es gut ein Jahrhundert so, dass man sich bei Sitzungen relativ gut bewegen und meist problemlos die IOC-Gottheiten kontaktieren konnte. Selbst unter Juan Antonio Samaranch (†) war das nie ein wirkliches Problem, da fand sich immer irgendein Arbeitsraum für Reporter, unter Jacques Rogge (†) erst recht nicht. Unter Bach ist alles anders. Hätte es unter Samaranch eine derartige Aussperrung und Berufsausübungs-Verhinderung von Journalisten gegeben wie unter Bach, wäre der sogenannte IOC-Bestechungsskandal um Salt Lake City vielleicht nie zu einem weltumspannenden und die Existenz des IOC bedrohenden Skandal geworden. Denn dann hätte Marc Hodler (†), der damals ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert hatte (olympische Bildung, so wichtig), im Dezember 1998 bei der traditionellen vorweihnachtlichen Exekutivsitzung nie von Journalisten angesprochen werden können. Sehr simpel. Historisch korrekte Darstellung von mir, die das Problem bestens illustriert. Bach und sein Büttel Klaue wollen Kontakte und damit Betriebsunfälle vermeiden. War vor Corona manchmal noch möglich, einmal auch im neuen Prunkbau, seither kaum noch.

Das Gift des Dopings. Blackbox Ines Geipel.

Once upon a time. Offiziell hieß die Medaille: „Heidi Krieger Anti-Doping Ehrenpreis“

Der große Doping-Aufklärer Werner Franke hat einmal geschrieben, die erste und häufigste Nebenwirkung des Dopings sei die Lüge.

Insofern muss die Schriftstellerin Ines Geipel, ehemals gedopte DDR-Leistungssportlerin, wohl doch als Opfer des Systems bezeichnet werden. Denn das zentrale Element der Lüge begleitet sie bis heute.

Nun hat Ines Geipel den nächsten Preis kassiert, und in der kleinen Blase der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig waren alle zufrieden. Beim Festakt zur Verleihung des Erich-Loest-Preises am vergangenen Freitag im Mediencampus Villa Ida versicherte man sich gegenseitig der Solidarität, negierte Fakten und schwurbelte sich die Welt zurecht, bis alles passte.

Es sei ein Literaturpreis, hieß es. Gewürdigt werde Geipels literarisches Schaffen.

Was Fragen aufwirft:

– Müssen es Dichter und Dichterinnen nicht so genau nehmen mit der Wahrheit?

– Warum halten viele der Behauptungen, die Geipel derzeit aufstellt, in Beschwerdebriefen und ihrer Dankesrede, keinem simplen Münchhausen-Test stand?

„Die Dinge sind wieder ins Lot gesetzt“, behauptete Ines Geipel und unterstellte Medien, die das Gegenteil berichten, eine von irgendwelchen „Altkadern“ gesteuerte Politkampagne. Keine Aufklärung von ihr. Alles wie immer. Das Opfer.

Als hätte sich die seit Jahren bestens begründete und berechtigte Kritik an Geipel plötzlich in Luft aufgelöst. Als wären die im Januar in der TV-Dokumentation „Doping und Dichtung“ des MDR erneuerten Vorwürfe ausgeräumt, sie habe ihre Lebensgeschichte gefälscht. Als wären ihr und ihren medialen Verteidigern nicht gerade erneut an zahlreichen Beispielen allerlei Wahrheitsbeugungen nachgewiesen worden, nicht zuletzt im Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL.

Vernichtende Faktenchecks, eigentlich.

live von der 138. IOC-Session (Tag 2): Pandemiebewältigungs-Onanie

TOKYO/URAYASU. Da sammer wieder. Viel Vergnügen!

It is a very very special day, sagt der TGIOCLOAT. Sehe ich auch so. Jeder Tag, an dem man durcharbeiten kann, ist etwas Besonderes. Aber ich bin nur ein einzelnes Menschenkind. Die Herrschaften auf der IOC-Session bekämpfen die weltweite Pandemie und sichern den Weltfrieden. Gerade sprach der UN-Generalsekretär schon wieder eine Video-Grußwort, Thomas Bach (FDP) und Jochen Färber, sein Zeremonienmeister, haben die Videoschnipsel fein aufgeteilt, das reicht für ein paar Tage. Hach, und überhaupt, wie der Größte IOC-Präsident aller Zeiten gerade ausführt, auch die Beziehungen des IOC zur Weltgesundheitsorganisation WHO wachsen und wachsen und wachsen und werden besser und besser und besser. Nun die Keynote von Tedros Adhanom Ghebreyesus.

„Thank you so much, my friend Thomas“, sagt der Äthiopier.

Ich höre die Glöckchen der Friedensnobelpreisengelchen klingeln.

Nun aber kümmere ich mich um mein Frühstücks-Süppchen.