Sieg der Ewiggestrigen: FINA-Wahlkongress in Budapest
BUDAPEST. Das war etwas Besonderes heute im Hotel Intercontinental. Einerseits brauche ich solche Erlebnisse nicht mehr. Vor allem kann ich auf Drohgebärden, nonverbale und teils auch verbale, aus dem arabisch-kuwaitischen Raum gut verzichten.
Anyway, es gibt auch ein andererseits: Derlei fragwürdige Erlebnisse wecken den Ehrgeiz, den Job besser zu machen. Manchmal fehlen einem die Worte, aber vielleicht bin ich nach all den Jahren in diesem Business, nach mehr als 25 IOC-Sessionen und vielen Dutzend Weltkongressen von FIFA, IAAF, FINA und anderen … einfach nur dämlich, es nicht besser zu wissen und mitunter von positiven Entwicklungen zu halluzinieren. Das sollte man eher nicht in dieser olympischen Parallelgesellschaft.
Die Restauration hat gesiegt. Hätte nur noch gefehlt, der leibhaftige Samaranch wäre in den Saal marschiert.
Habe für Spiegel Online eine Summary gedichtet, auf dem Weg zum Flughafen, nachdem mich meine heutigen Quasi-Leibwächter (vielen Dank auch dafür) aus dem Hotel eskortiert hatten. Hier vorerst nur der FINA-Kongress in Tweets – ist auch mal ganz nett. Viel mehr Fotos und Videos konnte und durfte ich gar nicht machen, sonst wären mir Al-Musallams Knechte und andere Security-Leute ins Gesicht gesprungen und hätten mich abgeführt.
Stay tuned, es geht weiter in diesem FINA-Theater.
This group of Husain Al-Musallam (and Sheikh Ahmad) destroys sport integrity + threatens journalism. grave digger of Olympic sport @fina1908 pic.twitter.com/CFamIJsFFc
— Jens Weinreich (@JensWeinreich) July 22, 2017
what happened @FINA1908 congress on it’s way to become a RICO? u must read Craig Lord’s take on a disgusting charade https://t.co/wIkQ4hVdxB
— Jens Weinreich (@JensWeinreich) July 22, 2017