Ein spannender Tag für den deutschen Fußball, dessen Führungsriege seit etlichen Stunden in heller Aufruhr ist. Stellt schon mal Popcorn-Vorräte bereit, liebe Leute. #FIFAcrime hat endgültig Deutschland erreicht.
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Die Vorabmeldung:
Schwarze Kasse für deutsche WM 2006 / 10,3 Millionen Franken von Adidas-Chef Louis-Dreyfus / Beckenbauer und Niersbach offenbar eingeweiht
Der deutsche Fußball stürzt in seine größte Krise seit dem Bundesliga-Bestechungsskandal der Siebzigerjahre: Die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2006 nach Deutschland war mutmaßlich gekauft. Das Bewerbungskomitee hatte eine schwarze Kasse eingerichtet, die der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus heimlich mit 10,3 Millionen Schweizer Franken gefüllt hatte – damals 13 Millionen Mark. Eingeweiht waren allem Anschein nach der Chef des Bewerbungskomitees, Franz Beckenbauer, spätestens seit 2005 der heutige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Wolfgang Niersbach, und weitere hochrangige Fußballfunktionäre.
Das Geld hatte Louis-Dreyfus, damals Vorstandschef von Adidas, dem deutschen Bewerbungsteam vor der WM-Entscheidung am 6. Juli 2000 als Privatmann heimlich geliehen; es tauchte weder im Haushalt des Bewerbungskomitees noch später, nach dem Zuschlag für Deutschland, im Haushalt des Organisationskomitees (OK) auf.