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dirk schimmelpfennig

Tokio, was vom Tage übrig bleibt (28. Juli 21): wenn Rassismus im deutschen Team folgenlos bleibt

UPDATE am Ende des Textes: Offensichtlich unter dem Druck der Öffentlichkeit – und nach internem Druck – hat die DOSB-Führung den Radsportfunktionär Patrick Moster nun doch nach Hause geschickt. Die Entscheidung erfolgte vor wenigen Minuten.

URAYASU. Was berichten Weltmedien heute über das deutsche Olympiateam? Reuters zum Beispiel:

Ob das wirklich eine Entschuldigung war, weiß ich nicht, das schauen wir uns gleich an. Darum geht es:

Reuters schreibt:

“Get the camel drivers, get the camel drivers, come on,” Patrick Moster said as he urged on his rider Nikias Arndt, who was chasing opponents Algeria’s Azzedine Lagab and Eritrea’s Amanuel Ghebreigzabhier.

Und:

Germany’s Olympic Committee (DOSB) did not respond to a request for comment.

Man könnte es sich einfach machen und sagen: Es ist halt Radsport, da darf man nichts erwarten. Die flächendeckende Unkultur in dieser Branche ist seit Jahrzehnten bestens belegt. Doping und sonstige Gaunereien. Es ist mir egal, ob jetzt Leser aufschreien. Ja, Radsport steht aus guten Gründen unter besonderer Beobachtung. Und jetzt dies: 

Rassistische Äußerungen von Patrick Moster, Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), beim olympischen Einzelzeitfahren – live übertragen und deshalb nicht zu leugnen. Und deshalb auch für alle Ewigkeiten archiviert in diesem Internet.

“Hol die Kameltreiber! Hol die Kameltreiber! Komm!”