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Das Olympische Bildungsmagazin

WM 2010: der Kontinentalvergleich

RUSTENBURG. Habe vorhin Zahlenspielereien angekündigt. Voilà. Das kann Mann natürlich auf die Spitze treiben und ausbauen und besser machen und korrekter. Aber ich finde, nach einer WM-Vorrunde ist eine Diskussion allemal gerechtfertigt. Zunächst nochmal eine kleine Summary zum Thema, danach und dazwischen einige Grafiken. (Ausführlicher und besser strukturiert geht es gerade nicht, muss gleich auf die Tribüne zu USA vs Ghana.)

  • Ergänzend dazu auf allesaussersport: das gefühlte WM-Power-Ranking, wo das Thema der Konföderationen auch diskutiert wird

Nach dem 48 Vorrundenspielen dieser WM erhält der immer währende Streit um die Aufteilung der Endrundenplätze neue Nahrung. Die Verlierer der Vorrunde sind Europa und Afrika. Die Gewinner heißen Südamerika und Asien.

Seit die Fußball-Weltmeisterschaften wirklich ein globales Ereignis sind und umfangreiche Qualifikationen ausgespielt werden, also seit etwa 40 Jahren, bestimmt der Streit um die Endrundenplätze die sportpolitische Szene. Bis 1978 wurde die WM noch mit 16 Teams ausgetragen, danach mit 24 Mannschaften, seit 1998 mit 32 Teams. Im Streit um die Finalplätze zwischen den sechs Kontinentalverbänden der FIFA wurde sogar schon der automatische Startplatz des Titelverteidigers geopfert. Auch der Weltmeister muss in die Qualifikation – erstmals Brasilien für 2006. Größte Nutznießer waren in den vergangenen Jahren die Afrikaner. Dort werden stets FIFA-Wahlen entschieden – und das Wahlvolk wird immer auch mit WM-Startplätzen geködert. Inklusive des automatisch qualifizierten Gastgebers waren diesmal sechs afrikanische Teams dabei.

Die Aufteilung unter den FIFA-Konföderationen:

  • Europa (UEFA) 13
  • Afrika (CAF) 6
  • Südamerika (CONMEBOL) 5
  • Asien (AFC) 4
  • Nordamerika (CONCACAF) 3
  • Ozeanien (OFC) 1

Wobei je ein Startplatz in Play-Offs zwischen Nordamerika und Südamerika sowie zwischen Asien und Ozeanien ausgespielt wurden – korrekt müssten also auch Kommastellen berücksichtigt werden (so hat Südamerika 4,5 Startplätze). In den Jahren zuvor waren die Play-Offs anders strukturiert, damals spielten CONCACAF vs AFC und CONMEBOL vs OFC.

WM-Teilnehmer im 32er Format

WM-Teilnehmer im 32er Format

Aus Afrika steht nur Ghana im Achtelfinale. (Nachtrag: Nach dem Sieg gegen die USA nun als viertes drittes afrikanisches Team nach Kamerun Nigeria und Senegal im Viertelfinale.) Afrika lieferte dennoch die schlechteste Bilanz ab, seit WM-Turniere in diesem Modus ausgetragen werden: 3 Siege, 5 Remis, 10 Niederlagen in der Vorrunde. Niederschmetternd. Wenngleich das wohl beste afrikanische Team, die Elfenbeinküste, wie schon 2006 in die schwerste Vorrundengruppe gelost wurde.

Bilanz Afrika (CAF) im 32er WM-Format

Bilanz Afrika (CAF) im 32er WM-Format

Die Plätze im Achtelfinale teilen sich so auf:

  • Europa 6
  • Südamerika 5
  • Asien 2
  • Nordamerika/Karibik 2
  • Afrika 1
Kontinental-Bilanz WM-Achtelfinale im 32er Format

Kontinental-Bilanz WM-Achtelfinale im 32er Format

Europa hatte zuletzt zehn Mannschaften im Achtelfinale, nun sechs – das ist ein Desaster. Auch im Vergleich mit nichteuropäischen Mannschaften ist es die schlechteste Bilanz überhaupt. Wurden vor vier Jahren noch zwei Drittel dieser direkten Duelle gewonnen, sind es diesmal gerade ein Drittel. 2006 gewann Europas Teams 19 von 30 Vorrundenspielen gegen Nichteuropäer – nun gerade mal 10. (Möglicherweise sind in nachfolgender Statistik Fehler enthalten, passiert beim Auszählen.) Grundsätzlich muss gesagt werden, dass Europäer die einzigen sind, die in der Vorrunde aufeinander treffen können. Andere Kontinentalduelle gibt es wegen des Setzsystems in der Vorrunde nicht.

Bilanz Europa (UEFA) gegen nichteuropäische Teams im 32er WM-Format (nur Vorrunde)

Bilanz Europa (UEFA) gegen nichteuropäische Teams im 32er WM-Format (nur Vorrunde)

Die beste Bilanz aller Zeiten verzeichnen dagegen die Südamerikaner: Alle fünf Teams, darunter die Top-Favoriten Brasilien und Argentinien, kamen eine Runde weiter. Nur eine Niederlage in fünfzehn Spielen – Südamerika wird für 2014 nicht nur die Aufstockung für den WM-Gastgeber Brasilien beantragen, sondern mehr. Der CONMEBOL, das sei auch gesagt, hat nur 10 Länder bzw. Mitgliedsverbände.

Bilanz Südamerika (CONMEBOL) im 32er WM-Format

Bilanz Südamerika (CONMEBOL) im 32er WM-Format

Auch Asien, mit zwei Teams weiter, wird versuchen, Afrika und Europa einen Endrundenplatz anzunehmen. Wie ernst es die Asiaten meinen, bewiesen sie vor einigen Jahren, als sie einen FIFA-Kongress in Los Angeles platzen ließen und geschlossen ausmarschierten, weil ihre Wünsche nicht erfüllt worden. Der FIFA stehen heiße Zeiten bevor. Bei Asien ist aber anzumerken, dass allein Japan und Südkorea, die sowohl 2002 als auch 2010 das Achtelfinale erreichten, im Weltmaßstab konkurrenzfähig sind. Halt, Australien eigentlich auch, 2006 Achtelfinalist. Das Erstaunliche an den Australiern ist, dass sie von der OFC freiwillig in die AFC gewechselt sind, um härtere Konkurrenz zu haben.

Bilanz Asien (AFC) im 32er WM-Format

Bilanz Asien (AFC) im 32er WM-Format

Hier noch eine kleine Spielerei. Ich habe mal die Punkte, die Teams aus Afrika, Südamerika und Asien bei den vergangenen 32er Turnieren pro Spiel erreicht haben, zusammengestellt.

Punktevergleich pro Spiel im 32er WM-Format: Asien, Afrika, Südamerika

Punktevergleich pro Spiel im 32er WM-Format: Asien, Afrika, Südamerika

Letzte Bemerkung vorerst: Nie zuvor in der WM-Geschichte sind drei gesetzte Teams in der Vorrunde ausgeschieden: Italien, Frankreich und Südafrika. Bisher waren es maximal zwei: 2002 etwa Argentinien und Frankreich.

Letzte Bemerkungen sind manchmal überflüssig. Ja, gua, es stimmt: Gesetzt war Frankreich nicht.

30 Gedanken zu „WM 2010: der Kontinentalvergleich“

  1. Ich finde solche Statistiken toll! Vor allem, wenn sie das Gefühl, die Südamerikaner seien deutlich überlegen, auch noch bestätigen.
    Vielen Dank für die Zahlenjonglage.

    Nur so am Rande. Schau Dir den ersten Satz unter der ersten Grafik noch mal an. Der ist irgendwie verunglückt ;-)

  2. Frankreich war dieses Jahr aber nicht gesetzt (dafür war wohl auch eine Hand im Weg), sondern die Niederlande. In der Gruppe A war natürlich der Gastgeber gesetzt.

  3. Interessante Zusammenstellung. D.h. bei der Ausbeute an Achtelfinalplätzen sieht es wie folgt aus:

    CONMEBOL 5 von 5 (100%)
    CONCACAF 2 von 3 (67 %)
    AFC 2 von 4 (50%)
    —–
    UEFA 6 von 13 (46%)
    CAF 1 von 6 (16%)
    OFC 0 von 1 (0%)

    Immerhin hat die UEFA 3 der 8 Viertelfinalplätze sicher. CONMEBOL kommt auf 2 bis 4.

    Zum Vergleich die Erfolgsquoten 1998-2006:

    1998
    CONMEBOL 4 von 5 (80%)
    UEFA 10 von 15 (67%)

    CONCACAF 1 von 3 (33%)
    CAF 1 von 5 (20%)
    AFC 0 von 4 (0%)

    2002
    CONCACAF 2 von 3 (67%)
    UEFA 9 von 15 (60%)
    AFC 2 von 4 (50%)

    CONMEBOL 2 von 5 (40%)
    CAF 1 von 5 (20%)

    2006
    OFC 1 von 1 (100%)
    CONMEBOL 3 von 4 (75%)
    UEFA 10 von 14 (71%)

    CONCACAF 1 von 4 (25%)
    CAF 1 von 5 (20%)
    AFC 0 von 4 (0%)

  4. Okay, okay… mögt Ihr auch über Ursachen nachdenken? Messen sich europäische Mannschaften immer seltener mit anderen Kontinenten? Was ist bei den Afrikanern dieses Mal schief gegangen? Dass die Mitglieder der einzelnen Kontinentalverbände (sagt man so?) cum grano salis jeweils gemeinsam stark oder schwach sind, finde ich merkwürdig.

  5. Ist das nicht einfach Ursache und Wirkung? Also weil man nur halb so häufig gegen Nichteuropäer gewonnen hat, sind auch nur halb so viele Europäer weitergekommen. Ich bleib dabei, die Hälfte der Teams ins Achtelfinale zu bekommen, ist nicht berauschend, aber okay. Und auch die Mannschaften die ausgeschieden sind, waren (für mich) zum Großteil nicht sooo überraschend (okay, ich habe die die Afrikaner aufgrund des Heimvorteils stärker eingeschätzt, dass haben halt die Südamerikaner übernommen)
    Frankreich gegen Mexico und Südafrika? Passt zum Auftreten in den letzten Jahren (EM08/Quali10).
    Griechenland gegen Argentinien und Nigeria? Erwartungsgemäß.
    Slowenien und England gegen USA und Algerien? Unwahrscheinlich.
    Deutschland und Serbien gegen Ghana? Auch nicht unbedingt.
    Dänemark gegen Kamerun und Japan? Das Ausscheiden hat mich zwar überrascht, aber Dänemark ist auch nicht unbedingt erste Wahl in Europa, oder?
    Slowakei und Italien gegen Paraguay? Auch nicht unbedingt zu erwarten. (Dass es Italien erwischt hat schon, aber zum einen wird Italien m.E. auf Dauer Probleme haben und zum anderen war es immer noch knapp. Wenn der Italiener den letzten Ball richtig getroffen hätte…)
    Schweiz gegen Chile? War unglücklich, kann aber passieren.
    Das Portugal weiter kommt, war auch nicht selbstverständlich.
    6 von 13 ist sicher die untere Grenze, aber noch im Rahmen.

    Bei den Australiern denke ich, dass sie sich dadurch leichter(!) für die WM qualifizieren können. Denn Ozeanien hat ja auch vorher nur einen halben Platz gehabt, und bevor man in der Quali (zumindest hin und wieder) gegen den Südamerikaner muss, dann doch lieber den Weg über Bahrain und Qatar.

  6. Ja. Ist doch gut, immer mal wieder nachzuschauen. Für mich war das 1:2 gegen die Italiener 1994 in Boston ein Viertelfinale :) Aber natürlich war es ein Achtelfinale. Sonst sollte es aber stimmen:

    1990: Kamerun – England 2:3
    2002: Senegal – Türkei 0:1
    2010: Ghana – Uruguay ???

  7. hier vielleicht noch ein kleiner aspekt am rande, der das durchschnittliche abschneiden der europäischen teams etwas relativiert:
    in den meisten gruppen waren zwei teams aus europa aktiv, während die anderen verbände max. einen vertreter dabei hatten. 2 von 2 teams durchzubringen ist sicher um einiges schwerer.
    erklärt aber bestimmt nicht die teilweise unterirdischen leistungen der europäer…

  8. Mmh. Überzeugt mich nicht. Wäre in jeder Gruppe nur ein Europäer gewesen, wären sie ja vielleicht sogar schon alle ausgeschieden.

  9. Also mich überraschen die Resultate bisher nur bedingt.. verstehe z.B. nicht warum viele auch bei dieser WM auf Frankreich und Italien gesetzt haben.. Frankreich hätte eigentlich überhaupt nicht dabei sein dürfen und Italien hatte glaub ich eine der ältesten Mannschaften im Turnier.. und mit Glück allein gewinnt man nicht zwei WMs hintereinander… Somit waren sie bei mir in diversen Tippspielen auch nach der Vorrunde ausgeschieden ;-)

    Allerdings bin ich schon überrascht, wie sich bestimmte Mannschaften im bisherigen Verlauf geschlagen haben. England sehr enttäuschend, Japan, Uruguay und Ghana dagegen super und auch von Argentinien bin ich positiv überrascht!

    Als Spanier muss ich sagen, hab ich mehr vom Europameister erwartet.. Deutschland dagegen hat mich trotz junger und unerfahrener Mannschaft überzeugt..

    Ansonsten etwas allgemeiner:

    – Südamerikaner sind fitter und körperlich irgendwie robuster als die Europäer (insbesondere Südeuropäer)… Die europäischen Ligen waren auch erst kurz vor der WM zu ende.. daher wirken auch viele Spieler recht „müde“..
    РAfrikaner sind k̦rperlich fit aber noch recht undiszipliniert und taktisch nicht wirklich optimal..
    – Asiaten sehr diszipliniert aber deren fußballerisches Vermögen (Japan ausgenommen) kann „noch“ nicht mit den „Großen“ mithalten..

    Und gaaanz allgemein:

    – Mit jedem der verbleibenden Teilnehmer ist gleichermaßen zu rechnen! So trifft z.B. Ghana nun auf Uruguay.. Einer von beiden wird im Halbfinale stehen!

    Rafa

  10. Der Erwartungswert im 1/8 Finale ist, dass 50% der Teilnehmer durchkommen. Den hat Europa knapp erfüllt. Von daher gibt es eigentlich keinen Grund, dort Plätze wegzunehmen. Enttäuschend sind die Afrikaner, aber dass ein Kontinent der Größe mit den Fußballfans mehr als eine Mannschaft zum Turnier schickt, finde ich okay.

  11. @7 Falls ich mich nicht ganz irre ist Australien doch jetzt im asiatischen Verband, sie hatte vor dieser WM gewechselt. Den Platz für Ozeanien hat Neuseeland erreicht und sich ja auch durchaus sehr gut verkauft und als würdiger WM-Teilnehmer erwiesen (besser als der Weltmeister!).

  12. ich denke auch, man sollte sich das attribut „desaströs“ für größere desaster aufsparen als das abschneiden der europäer. die achtelfinalquote mag kleiner sein als bei den letzten wm’s, aber — wie der eine oder andere schon richtigerweise angemerkt hat — statistisch gesehen sollten bei gleich verteilten chancen genau die hälfte weiterkommen. wenn der wert in der vergangenheit (deutlich) höher lag, dann müsste man eher sagen, dass damals (deutlich) zuwenig europäer am start waren…

    dabei muss man freilich auch beachten, dass bei so einer wm auch der zufall (inklusive der schiris) eine große rolle spielt und die anzahl der spiele viel zu gering ist, um da eindeutige schlüsse ziehen zu können. (was natürlich auffällt, ist, dass mit italien und frankreich der amtierende weltmeister und sein vize in der vorrunde gescheitert sind — und beide auch nicht gerade in „hammergruppen“. die franzosen haben schlicht vergessen, ein team nach afrika zu schicken und den italienern… tja, man sollte nicht vergessen, dass die 2006 ja nur deshalb solange durchgehalten haben, weil zu hause gerade der bestechungsskandal um mosignore moggi tobte — vielleicht waren sie wegen der finanzkrise auch einfach nur zu pleite. ;-) )

    wenn man also eine leistungsgerechte startplatzverteilung haben möchte, sollte man sich meiner meinung nach eher an der fifa-rangliste orientieren, die ja etwas langfristiger orientiert sein sollte. und wenn man sich da mal die verteilung unter den top-32 anschaut, kann man feststellen, dass die anzahl der wm-startplätze von südamerika und afrika am besten mit den platzierungen in der rangliste übereinstimmt. europa hingegen ist (als einziger kontinentalverband) deutlich unterrepräsentiert: 55% der ranglistenplätze stehen nur 40% der startplätze gegenüber. nordamerika und asien hingegen wären demnach deutlich überrepräsentiert und dürften eigentlich nur das halbe kontingent stellen. an diesen werten ändert sich übrigens auch nichts wesentliches, wenn man auch noch die nächsten 32 teams bis hin zu rang 64 betrachtet:

    (link zur grafik)

    wenn man die startplatzvergabe fair und transparent regeln wöllte, müsste man ein system analog zur uefa-5-jahres-wertung einführen, in welches dann beispielsweise die ergebnisse der letzten 3 wm’s einfließen könnten und dass dann die leistungsgerechten ganzen und halben startplätze für die einzelnen kontinente ermitteln würde…

  13. Dem stünde dann nur der ja auch unterstützenswerte Gedanke entgegen, dass man mit der eher politischen Vergabe von WM-Startplätzen ja auch und gerade den Fußball in den fußball-unterentwickelten Regionen fördern will. Es ist und bleibt verflixt kompliziert.

  14. Einige sichere Startplätze sollten der afrikanische und asiatische Verband auf jeden Fall haben – es soll ja eine Weltmeisterschaft sein.

    Man kann ja die Anzahl der halben Startplätze erhöhen oder kontinent-übergreifende Qualifikationsgruppen einfügen (Nordafrika und Europa oder Ostafrika und Vorderasien) um die aktuelle Stärke besser zu berücksichtigen.

  15. Dem stünde dann nur der ja auch unterstützenswerte Gedanke entgegen, dass man mit der eher politischen Vergabe von WM-Startplätzen ja auch und gerade den Fußball in den fußball-unterentwickelten Regionen fördern will. Es ist und bleibt verflixt kompliziert.

    diese ofizielle begründung der vergabe der wm-startplätze klingt ja schön und gut. sie hat aber mit der realität wenig zu tun. es geht schlicht um macht. die zusätzlichen 8 plätze nach der aufstockung auf 32 wurden nach gefälligkeit und für die wiederwahl von „fifa One“ vergeben.

  16. Also ich würde Mimü (7) zustimmen. Klar ist das bisher keine dolle WM für die Europäer und ebenso klar haben sich die Südamerikaner bestens verkauft.
    Aber andererseits war es soooo schlecht nicht.
    Zu beachten insbesondere:
    – Genau ein Team hat megamäßig versagt, es kam aus Asien.
    – Bei den Südamerikanern sind immerhin 2 von den 5 Topfavoriten, die immer durchkommen.
    – Mit zur nächsten WM 6 Startplätzen für nur 10 (!!) Teams sollte Südamerika durchaus gut bedient sein. Bei 70% qualifizierten Teams bräuchte man ja bald keine Quali mehr.
    – Wenn Frankreich und Italien wieder besser in Schuss sind (das sind sie bei allen Problem wahrscheinlich in vier Jahren), kommen die auch wieder locker weiter, zumindest über die Vorrunde hinaus.
    – In der Todesgruppe hat sich das europäische Team (Portugal) immerhin durchgesetzt und nicht das wohl unbestritten beste Team Afrikas

    Wenn sich irgendwer sorgen machen muss, dann imho eher Afrika. Nur ein einziges Team weiter und selbst das hat in der Vorrunde phänomenale zwei Tore geschossen – beide durch Elfmeter. Einer ein fettes Geschenk von Serbien. Jetzt sind sie durch das leichte Los USA im Viertelfinale, sicher schön für sie, aber nicht wirklich der endgültige Beweis für große Qualität. Imho.

    Für mich ist mit dem Wechsel des Platzes der Heimmannschaft zu Brasilien damit im Grunde alles in Ordnung für 2010. :-)

  17. @Dirk:
    Das Problem für Australien war, dass Ozeanien nicht einen (1), sondern nur einen halben (0.5) Qualifikationsplätze hat. Selbst wenn sie die Ozeanien-Quali gewannen, mussten sie sich immer noch in den Play-Offs gegen einen der anderen Verbände (meistens Südamerika) durchsetzen.
    Da ist es für Australien durch den Verbandswechsel einfacher geworden, sich für die WM zu qualifizieren (weil es in Asien weniger Konkurrenz (Japan, Südkorea) für mehr Plätze (4.5) gibt.
    Ozeanien in der Qualifikation der letzten 20 Jahre:

    1990: Israel unterliegt Kolumbien 0:1 0:0
    1994: Australien unterliegt Argentinien 1:1 0:1
    1998: Australien unterliegt Iran 1:1 2:2
    2002: Australien unterliegt Uruguay 1:0 0:3
    2006: Australien besiegt Uruguay 0:1 4:2 n.V
    2010: Neuseeland besiegt Bahrain 0:0 1:0

  18. @20: Ist ja auch lustig, dass ausgerechnet in dem jahr wo Australien nicht mehr dabei ist, der wahrscheinlich leichteste Gegner der letzten 20 Jahre (Bahrain) wartet.
    Wechselt das jetzt weiterhin oder bleibt der Playoff-Gegner jetzt einer aus dem Verband von Bahrain (hab das Kürzel jetzt nicht zur Hand)??

  19. Normalerweise müsste man Südamerika einen Platz wegnehmen. Die haben schließlich nur 10 Verbände, und das von denen sich dann immer 50% für die WM qualifizieren dürfen ist ja schon sehr ungerecht.

    Von Europa dürfen schließlich z.B. nur ca.25% zur WM.

    Vielleicht kennt sich ja einer gut aus und kann hier reinschreiben wie viel Verbände die anderen Kontinentalverbände haben.

  20. Nie um eine Ausrede verlegen… :-)

    Ich habe so ein Gefühl, dass das International Board seine Einstellung zum Thema „Technische Hilfsmittel“ demnächst revidieren wird.

  21. Ich habe so ein Gefühl, dass das International Board seine Einstellung zum Thema “Technische Hilfsmittel� demnächst revidieren wird.

    Da muss schon mehr passieren. Geld könnte hilfreich sein.

    Eine Forderung auf BBC Radio 5 war, ab heute nie wieder etwas über Wembley ’66 hören zu müssen. Klingt fair.

  22. hmm so dominant sieht Südamerika nun ja nicht mehr aus, oder? und Ghana war nicht wirklcih schlechter als Uruguay… naja, mal abwarten wie Paraguay spielt…

  23. @ Gecko: Bitte richtig lesen. Es ist eine Vorrundenbilanz, eine „Zahlenspielerei“, wie ich es genannt habe. Die Zahlen stimmen.

    Eine Wertung allerdings, die vom Desaster der Europäer, war vielleicht übertrieben (wenngleich von den Vorrunden-Statistiken gedeckt) und wird vom Viertelfinale konterkariert. Ja.

    Was nun? Die Zahlen stimmen weiterhin. Vielleicht mache ich auch eine K.o.-Rundenbilanz und vergleiche diese Zahlen mit vergangenen Weltmeisterschaften. Dann gibt es wieder etwas zu diskutieren. Na und?

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