Jens Weinreich

‚Play the Game Award‘ with my friend Andrew Jennings for – according to the jury – ‚outstanding‘ FIFA investigations ‚which has been fundamental for the world public’s understanding of FIFA as it is today‘. (Photo: Tine Harden/PTG)
Es kann gut sein, dass ich einen Weltrekord halte. Mir fällt unter aktiven Journalisten niemand ein, der bei 31 IOC-Sessionen live vor Ort recherchiert und berichtet hätte und zwölf weitere vom Schreibtisch aus betreute. Und ich bin nicht müde, der Spaß beginnt erst. Mit dem Magazin SPORT & POLITICS wird es hochinteressant – es gibt kein vergleichbares Projekt. Schon jetzt habe ich in diesem Magazin Weltexklusives veröffentlicht. Die Erfahrung von 31+12 IOC-Sessionen, 13 Olympischen Spielen (auf Nummer 14, Peking, habe ich freiwillig verzichtet), knapp 20 der größten olympischen Weltmeisterschaften (Fußball, Leichtathletik, Schwimmen etc), langen Jahren der einsamen FIFA-Recherchen und Hunderten Tagungen, Kongressen und Recherchen auf allen Kontinenten … all das fließt in das Magazinprojekt ein, natürlich auch weiterhin in diese Webseite, wo sich ein einzigartiges Archiv von mehr als 1.300 Beiträgen angesammelt hat. Oftmals sehr nah dran – so nah es in diesem Business geht. Nicht Second Hand, sondern meistens erstklassige Ware.
Kriminalität im globalen Geschäft mit den olympischen Ringen, internationale Sportpolitik – das sind meine Themen. Seit 1991 habe ich auch sämtliche Olympiabewerbungen betreut und von fast allen IOC-Entscheidungen über die Olympischen Spiele live vor Ort berichtet. 2006 wurde ich, natürlich in Abwesenheit, von der sogenannten FIFA-Ethikkommission zur persona non grata erklärt. Und es geht weiter, immer weiter, mit Lust, Elan, Spaß, tausend Ideen und Themen, die leider nie allesamt abgearbeitet werden können. Mitunter mit Frust, das gehört dazu. Es gibt aber keinen Grund, die Chancen, die man als Journalist im Wettstreit mit globalen Multis nicht hat, nicht einfach zu nutzen.
Sie können mich buchen für Recherchen, Analysen, Vorträge, Seminare, Bücher und Filme. Sie können sich im Shop umschauen und Journalismus finanzieren. Viel Vergnügen in diesem Theater!
Lob & Tadel

Foto: Gruner + Jahr
- 2016: Nannen-Preis Kategorie „beste Investigation“ mit Kollegen des SPIEGEL für die Enthüllung zur WM 2006 – mit Jürgen Dahlkamp, Gunther Latsch, Udo Ludwig, Jörg Schmitt und Rafael Buschmann.
Die Jury: „Es war der Scoop des Jahres 2015: Die Enthüllung des SPIEGEL über die zweifelhafte Vergabe der Fußball-WM nach Deutschland. Erfolgreich trugen die Journalisten Belege und Indizien für unsaubere Machenschaften zusammen, lange bevor die Staatsanwälte zu ermitteln begannen. Die Jury beglückwünscht das Autorenteam zu einem Meisterstück investigativer Aufklärung.“
- 2016: „Journalisten des Jahres“ (Medium Magazin), Platz 2 Kategorie Sport
Die Jury: „Korruption im Weltfußball, Doping bei Olympia – Jens Weinreich wird nicht müde, Missstände in der Welt des Sports aufzudecken. Keine Mauschelei von Beckenbauer, Bach, Blatter & Co. blieb ihm auch dieses Jahr verborgen. Olympia in Rio auf seinem sportpolitisch kritischen Live-Blog zu verfolgen, war ein Muss für jeden, der an sauberem Sport interessiert ist.“
- 2016: Großer Preis des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (aus dem ich im Januar 2006 ausgetreten bin), gesponsert vom FIFA-Sponsor Coca-Cola :) für die WM-2006-Enthüllung.
- 2015: „Journalisten des Jahres“ (Medium Magazin), Platz 2 „Team“ mit den SPIEGEL-Kollegen.
Die Jury: „Es war die Sport-Enthüllung des Jahres, die weit mehr als nur Fußballfans und Sportinteressierte bewegte: Die Geschichte über die schwarze Kasse beim DFB wird uns noch lange beschäftigen. Dem SPIEGEL-Team gebührt das Verdienst, die Affäre, die den allmächtigen DFB erschütterte, ins Rollen gebracht zu haben.“
- 2013: Sportjournalist des Jahres (Medium Magazin) – und dabei sehe ich mich doch gar nicht als Sportjournalist, aber das Label werde ich nicht mehr los
Die Jury: „Er hat im Rahmen der IOC-Präsidentenwahl mit seinem über Crowdfunding finanzierten Buch eine hervorragende, kritische journalistische Arbeit geleistet und zur transparenten Aufklärung der Verhältnisse hinter der IOC-Wahl gesorgt.“

Foto: Mediummagazin/Wolfgang Borrs
- 2012: Der lange Atem (Journalistenverband Berlin-Brandenburg)
Die Jury: „Jens Weinreich hat nie davor zurückgeschreckt, sich mit den Mächtigen des Sportgeschäfts anzulegen. Dass sie ihn in all den Jahren mit all ihrem juristischen Arsenal nicht zum Schweigen bringen konnten, spricht für die Qualität seiner Arbeit.“
- 2011: Play the Game Award, gemeinsam mit Andrew Jennings
Die Jury: „Over the years, Jennings and Weinreich have been despised, criticized and excluded from doing their job by sports leaders, politicians, and even by their own colleagues. Still, they have been determined in pursuing their investigations. They not only sought, but also found the documentation, and that is a great achievement which has been fundamental for the world public’s understanding of FIFA as it is today. They are a symbol of the idea of Play the Game, which is that by researching, documenting, exposing, discussing, publishing, co-operating and asking questions in a global network we can help each other and contribute to better sports policies and better sports lives for people all over the world.“

Foto: Tine Harden/Play the Game
- 2009: Grimme Online Award, Kategorie Information (Adolf-Grimme-Institut)
Die Jury: „Journalisten-Blogs existieren zahlreich im Web, doch nur wenige dieser von professionellen Autoren gestalteten Blogs bieten einen Einblick in die journalistische Arbeit. Zu den wohltuenden Ausnahmen gehört das Blog des Sportjournalisten Jens Weinreich, in dem er Themen und deren Hintergründe so tief beleuchtet, wie es ihm offenbar nur im Web möglich ist. Weinreich belegt in seinem Blog mit viel Fleiß und Engagement, dass intensive, investigativ-journalistische Recherche harte Arbeit ist. (…) Das Medium erlaubt ihm aber, die Klaviatur des vorbildlichen Journalisten mit direkten und ungefilterten Kommentaren seiner Leser zu erweitern und somit Diskussionen entstehen zu lassen, die sich in anderen Blogs selten so lebendig und kompetent entfachen. Durch den professionellen und transparenten Umgang mit Informationen hat Weinreich es zudem geschafft, auch andere Blogger und deren Leser für sein Thema zu interessieren und eine Resonanz erhalten, die kaum ein anderes Fachblog erreicht.“
- 2009: Onlinejournalist des Jahres (V.i.S.d.P./Goldener Prometheus)
Die Jury: „Für seine hintergründige und humorvolle Begleitung der Olympischen Spiele in Peking in seinem Blog ‚don’t mix politics with games‘. Weinreich analysiert das System Sport kritisch und scheut sich nicht, mit den Funktionären auf Konfrontationskurs zu gehen.“
- 2009: Sportjournalist des Jahres (Medium Magazin)
Die Jury: „Für seine journalistische Beharrlichkeit, die er bei seiner investigativen Arbeit trotz Gegenwind und juristischen Attacken zeigt. Und vor allem für den faktenreichen, werteorientierten und diskussionsfreudigen Sportjournalismus auf seinem Blog jensweinreich.de – besonders während der Olympischen Spiele in Peking – sowie für seine aufklärerische Arbeit als Initiator des Sportnetzwerks und dessen Aktivitäten.“
- 2007: Medienpreis Das Protokoll des Dopinghopferhilfevereins (DOH) für die journalistische Qualitätsoffensive sportnetzwerk
- 2005: Wächterpreis der Tagespresse
Die Jury: „Mit seiner Serie über finanzielle Unregelmäßigkeiten bei der missglückten Leipziger Olympiabewerbung hat Weinreich auch den Blick auf das Wirtschaftssystem Sport mit seinem Netzwerk aus Freundschaften und Kumpanei gelenkt.
- 2006: FIFA-Literaturpreis: Die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes erklärt mich zur persona non grata
Die Jury, besetzt u.a. mit Mohamed Bin Hammam: „The general secretary Urs Linsi proposed that the journalist be declared a persona non grata as his misconduct was comparable with that of the journalist Jennings, the damage to FIFA’s image had been considerable and the deliberate dissemination of untruths had been confirmed by a state court. The committee unanimously agreed the general secretary’s motion and referred the matter to the Executive Committee for ratification.“
Müßig zu erwähnen, dass keinerlei Vergehen vom einem State Court verurteilt wurde. Lustig wäre im Übrigen eine Aufarbeitung dieser Sache – würde darauf hinauslaufen, dass FIFA-Offizielle das Gericht belogen haben.
- 2005: Nominierung für das Filmfestival Prix Europa mit The Untouchable
Magazin SPORT & POLITICS
Herausgeber des einzigen Gesellschafts- und Bildungsmagazins für die olympische Familie.

Bücher
- 2022, geplant: Corruption Games
- 2014: Macht, Moneten, Marionetten – ein Wegweiser durch die olympische Parallelgesellschaft
- 2006: Korruption im Sport – mafiose Dribblings, organisiertes Schweigen
ein Projekt des sportnetzwerks - 2004: Operation 2012 – Leipzigs deutscher Olympiatrip
Co-Autoren: Grit Hartmann, Cornelia Jeske - 2000: Der Olympische Sumpf – die Machenschaften des IOC
Co-Autor: Thomas Kistner
Lizenzausgaben in Frankreich und Kroatien - 1998: Das Milliardenspiel – Fußball, Geld und Medien
Co-Autor: Thomas Kistner - 1996: Muskelspiele – ein Abgesang auf Olympia
Co-Autor: Thomas Kistner - 1991: Olympia-Informator – Albertville und Barcelona
Co-Autor: Volker Kluge
TV/Filme
- 2018: Das System Olympia – Geld, Gier und Macht? – Dokumentation zur Kriminalität im IOC
ZDFzoom - 2011: Olympiapoker – Reportage über die Olympiabewerbungen 2018 von München und Pyeongchang (Youtube, Teil eins, zwei, drei)
WDR/ARD - 2004: The Untouchable – Reportage über das Reich des Joseph Blatter
SVT, DR1 (Schweden, Dänemark) - 1996: Der Herr der Ringe – Dokumentation über Samaranchs IOC
Arte (Sportlegenden) - 1995: Deutsche Doping Republik – Dokumentation
Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg (ORB) - 1992: Die ungleichen Brüder – Dokumentation zum deutsch-deutschen Sportverkehr im kalten Krieg, ORB
Play the Game
Seit 2000 bin ich Stammgast bei der Konferenz Play the Game. Seit 2006 arbeite ich für alle Konferenzen ehrenamtlich im Programmkomitee. Die Idee von Play the Game (ursprüngliches Motto: Home for the homeless questions in sport), die weltweite Vernetzung von Journalisten mit Wissenschaftlern, Funktionären, Sportpolitikern etc … hat meine Arbeit und meine Projekte entscheidend beeinflusst – und führte u.a. zur Initiative sportnetzwerk (inkl. Organisation der größten deutschen Sportjournalismus-Konferenz und Veröffentlichung des Buches Korruption im Sport).
sportnetzwerk
- Dezember 2005: Initiator des sportnetzwerks, der Qualitätsoffensive im Sportjournalismus, die in den folgenden Jahren bundesweit einige Impulse setzte
- Juni 2006: Herausgabe des Sammelbandes Korruption im Sport unter dem Label des sportnetzwerks
- Januar 2008: Organisation des China-Workshops
- April 2008: Werkstattheft der Fachzeitschrift Message zum Sportjournalismus
- Februar 2008: Organisation der bislang größten deutschen Sportjournalismus-Konferenz an der TU Dortmund: Unter Druck – die Rolle des Journalismus im Milliardengeschäft mit dem Sport
Stationen
- 1986-87: Volontariat Junge Welt
- 1987-91: Studium der Journalistik in Leipzig, einige Nebenfächer Sport, ab 1989 weitgehend freie Studien ohne Lehrplan, die Zeiten hatten sich etwas geändert
- 1992-96: Freier Journalist für sämtliche Mediengattungen
- 1996-2008: Berliner Zeitung, Redakteur und Ressortleiter
- seit 2008: Freier Journalist für sämtliche Mediengattungen