Schwere Niederlage für Hyundai-Chung: Jordaniens Prinz Ali wird FIFA-Vize
DOHA. Moin, moin. Habe meinen Winterschlaf beendet und wünsche allen, die hier vorbei schauen, ein angenehmes Jahresende – Glück, Gesundheit,…
DOHA. Moin, moin. Habe meinen Winterschlaf beendet und wünsche allen, die hier vorbei schauen, ein angenehmes Jahresende – Glück, Gesundheit,…
Kommt mir so vor, als hätte ich diese Überschrift schon tausend Mal geschrieben.
Journalisten-Darsteller Roger Köppel, Chefredaktor der Weltwoche und Stammgast in deutschen öffentlich-rechtlichen Talkshows, hat sich mal wieder als Stichwortgeber des FIFA-Präsidenten Joseph Blatter betätigt. Co-Stichwortgeber war Walter de Gregorio. Ungefährdet durfte Blatter der kleinen Lesergemeinde der Weltwoche allerlei bizarre Behauptungen auftischen:
[So weit ich sehe, ist das Textlein hinter einer Paywall verschwunden, das ist vielleicht ganz gut so.]
Ich weiß gar nicht, ob de Gregorio noch für den Blick tätig ist, der längst wieder zur Blatter-Liebespostille verkommen ist. Nachdem dort zwischenzeitlich auch solche Doppelseiten zu lesen waren („Das perfekte Verbrechen“), wird im Blick so gedichtet, wie ich es jüngst bereits zitierte:
Blatters Erfolgsrezept ist ein anderes. Was ihn so unwiderstehlich charismatisch macht, sind zwei Dinge: Bescheidenheit und Demut.
Bescheidenheit und Demut. Es sind die einfachen, die banalen Dinge, die sein gewaltiges Charisma ausmachen.
Diesen Geist trägt er ins FIFA-Haus. Der Verband wird zur Familie.
Natürlich weiß auch ich um die Bestechungsvorwürfe in diesem Haus. Doch das ist ein anderes Thema, dessen Hintergründe ich nicht kenne. Deshalb lasse ich die Finger davon.
In diesem Sinne ist gewiss auch das Elaborat der Weltwoche zu verstehen. Denn im Kern geht es doch wohl um diese Behauptung des Patrons aus dem Wallis:
Es gibt keine systematische Korruption in der FIFA. Das ist Unsinn.
Oh.
Flink nochmal die alten Bestechungszahlen aus dem ISL-Komplex, die folgenlos blieben, die neuen kennt man noch nicht:
Ob der Sepp, der gerade ein weiteres Interview lancieren ließ und das FIFA-Image gern aufpolieren würde, schon an Pseudologie leidet? Keine Ahnung, dann wäre dringend ein Besuch beim Arzt seines Vertrauens oder beim Generalstaatsanwalt angebracht. Sagen wir es mal so, vorsichtiger: Die Wahrheitsbeugungen, die Blatter begeht, müssen erst noch gezählt werden.
Zum Beispiel jammert er ja, man würde ihn nicht zum ISL-Komplex fragen. Sepp greint:
Die Unseriosität der Angriffe zeigt sich darin, dass man mich gar nicht erst fragt. Die Anti-Fifa-Journalisten sind nicht an der Wahrheit interessiert, sondern an der Fortschreibung ihrer falschen Vorurteile.
Oh.
Wie oft ich ihn dazu seit 2001 befragt habe, das zu zählen, würde mich Jahre kosten.
Mensch, Sepp, wir haben das doch sogar beim Bier (Radeberger) besprochen, schon vergessen?
Egal, ich kann mich noch sehr gut an ein echtes Interview erinnern, das wir im Mai 2001 in Zürich geführt haben, und das ihn so mitnahm, dass er eine Pause machen musste. Damals hat er mir, darf man sagen: versprochen?
Ich bin nicht bestechlich. Da können Sie mir beide Hände abhacken.
Was der Sepp so sagt.
Hoffentlich hören sie das nicht in Katar. Nicht dass da noch jemand zum Beil greift.
Mehr möchte ich gar nicht verlinken. Das Blog ist voll von Beispielen, dass Sepp regelmäßig gefragt wurde. Auf Youtube habe ich im Laufe der Zeit auch einiges hochgeladen. Und in meinem Film „The Untouchable“ (Schweden/Dänemark 2004), aus dem sich gerade wieder viele Szenen in der jüngsten Dokumentation des Schweizer Fernsehens finden (wie auch einer meiner Youtube-Clips), spielte das ISL-Thema selbstverständlich eine Rolle.
Bitte mal lesen:
Sepp sagt zum Beispiel:
(…) Es gibt vor allem einen Mann, den Engländer Andrew Jennings, einen besessenen Anti-Blatter-, Anti-Fifa-Journalisten. Er verfolgt mich seit zwölf Jahren. Und er hört nicht auf, gegen mich und die Fifa zu schiessen. Es ist jedoch nicht an mir zu beurteilen, ob seine Berichterstattung einen Einfluss auf den Ausgang der WM-Vergabe hatte.
[Stichworte von Köppel/de Gregorio] Warum gehen Sie nicht gerichtlich gegen die Verunglimpfungen vor?
Es ist systematisch. Das System wirkt über den englischen Kanal hinweg. Im Schlepptau von Jennings schreiben die deutschen Journalisten Jens Weinreich und Thomas Kistner. Dann gibt es ein paar Schweizer, die das kritiklos nachbeten. Was kann man dagegen unternehmen? Ich argumentiere, es gibt Gerichtsentscheide, die Klartext reden, aber die Argumente werden von diesen Kritikern nicht einmal zur Kenntnis genommen. Sie wärmen uralte Vorwürfe auf und wiederholen sie. Doch die Vorwürfe stimmen nicht. Die jüngste, glasklare Wahl der WM-Orte hat aufgezeigt, wie sehr sich diese extreme Fifa-Kritik auf dem Holzweg befindet. Ich finde es so kleinlich, was hier geschrieben wird. Ich staune, dass sogar qualitativ anspruchsvolle Verlage das überhaupt noch abdrucken.
[Stichworte von Köppel/de Gregorio] Das Schweizer Fernsehen versuchte kürzlich in einer Dokumentation nachzuweisen, dass in der Fifa bestochen und betrogen wird.
Man stürzt sich auf uralte Kamellen im Zusammenhang mit dem Konkurs der Sportvermarktungsfirma ISL/ISMM. Ich wüsste nicht, was man der Fifa vorwerfen könnte. Nichts, was von juristischer Bedeutung wäre, ist dort geschehen. Die Unseriosität der Angriffe zeigt sich darin, dass man mich gar nicht erst fragt. Die Anti-Fifa-Journalisten sind nicht an der Wahrheit interessiert, sondern an der Fortschreibung ihrer falschen Vorurteile. (…)
Quelle: www.weltwoche.ch
Ganz davon abgesehen, dass mir Blatter offenbar die Honorare nicht gönnt: Die Chuzpe vom Sepp und seinem als Generalsekretär schauspielernden Lügenbaron (diese Bezeichnung trifft für sein Verhalten in der Visa/Mastercard-Sache gewiss zu) Jérôme Valcke sucht schon seinesgleichen. Die Herren drehen nach der Skandal-Entscheidung vom vergangenen Donnerstag völlig ab, bezeichnen die WM-Vergabe als totaltransparent und wähnen sich als Sieger der Geschichte. Als Herren des Universums.
Schaun mer mal.
P.S. Auch wenn das jetzt vielleicht etwas zu weit führt, aber den Begriff Lügenbaron würde ich doch flink mal mit einigen Passagen und Links zum Visa-Mastercard-Skandal unterminieren. Warum eigentlich nicht. Denn dieser Fall verdeutlicht doch einmal mehr, dass diesen Typen einfach nicht zu trauen ist. Achtung, Kommentar, Meinungsäußerung, nachfolgend belegt: Sie lügen, dass sich die Balken biegen.
Valcke war damals FIFA-Marketingchef, wurde gefeuert, kam wenige Monate später als Generalsekretär wieder, und der Sepp stellte es doch tatsächlich so dar, als sei Valcke nie gefeuert worden.
Eine feine Analyse dazu gab es mal im Independent:
Im Original liest sich das im ersten Urteil so:
- FIFA’s negotiators lied repeatedly to MasterCard, including when they assured MasterCard that, consistently with MasterCard’s first right to acquire, FIFA would not sign a deal for the post-2006 sponsorship rights with anyone else unless it could not reach agreement with MasterCard.
- FIFA’s negotiators lied to VISA when they repeatedly responded to the direct question of whether MasterCard had any incumbency rights by assuring VISA that MasterCard did not.
- FIFA’s negotiators provided VISA with blow-by-blow descriptions of the status of the FIFA-MasterCard negotiations while concealing from its long-time partner MasterCard both the fact of the FIFA-VISA negotiations as well as the status of those negotiations – an action FIFA’s president admitted would not be “fair play.”
- FIFA’s marketing director lied to both MasterCard, FIFA’s long-time partner, and to VISA, its negotiating counterparty, to both of which FIFA, under Swiss law, owed a duty of good faith. When, pursuant to his engineering, VISA raised its bid to the same level as MasterCard’s, he declined his subordinates’ suggestion to give MasterCard the opportunity to submit a higher bid based on his concern for his own reputation with the FIFA Board. He also declined his subordinates’ recommendation that he recommend to the FIFA Board that it continue with its prior approval of MasterCard as the post-2006 sponsor. Instead, he told the board it was difficult for him to make a recommendation and never mentioned MasterCard’s first right to acquire the post-2006 sponsorship.
- On the morning of the first of March 2006 FIFA board meetings and after all three FIFA boards had previously approved MasterCard as the post-2006 sponsor, FIFA’s marketing director called VISA to say that if VISA increased its cash bid by $30 million to the level of MasterCard’s bid, VISA “would be the partner.”
- Even after MasterCard had signed the “FINAL version” of the post-2006 sponsorship agreement and returned it to FIFA, FIFA’s negotiators delayed telling MasterCard that the FIFA Board had chosen VISA; instead they waited for the VISA board to ratify the VISA agreement.
- After the FIFA boards had approved MasterCard as post-2006 sponsor and after MasterCard had agreed to FIFA’s asking price and agreement had been reached on all other terms and after FIFA’s in-house counsel had solicited FIFA members for items that might be used to claim that MasterCard breached the Agreement, FIFA pointed to a trademark issue that had been present since 2000 or 2001 to justify granting the post-2006 sponsorship to VISA and sent a letter to MasterCard — after the commencement of this lawsuit — purporting to terminate the Agreement and thus MasterCard’s first right to acquire.
- After MasterCard and FIFA waived, under Swiss law, both the 90-day time periods set out in section 9.2 by their “conclusive conduct”, FIFA now seeks retroactively to revive one of the 90-day periods, but not the other, to justify its choice of VISA for the post-2006 sponsorship.
- While the FIFA witnesses at trial boldly characterized their breaches as “white lies”, “commercial lies”, “bluffs”, and, ironically, “the game”, their internal emails discuss the “different excuses to give to MasterCard as to why the deal wasn’t done with them”, “how we (as FIFA) can still be seen as having at least some business ethics” and how to “make the whole f***-up look better for FIFA.” They ultimately confessed, however, that “[I]t’s clear somebody has it in for MC.”
Habe den Fall damals selbst nur marginal betreut, wohl aber die Entwicklung beschrieben:
ZÜRICH. Moin, moin. Der Tag der Entscheidung. Gerade präsentiert Ruud Gullit die Bewerbung von Holland und Belgien. Hier noch einmal…
ZÜRICH. Wer es noch nicht gesehen haben sollte. Die Panorama-Sendung von Andrew Jennings vom Montagabend: [youtube tjlZw9NGSlU nolink] [youtube -wQy4eT4M9I…
ZÜRICH. Die Bilanz des Grauens ist (vorerst) neunstellig, wenn Mann die Ziffern hinter dem Komma mal großzügig beiseite lässt. Die Schmiergelder der ISL-Gruppe an höchste Sportfunktionäre, die sich gern mit Millionen freikaufen, in der Übersicht:
[caption id="attachment_9842" align="aligncenter" width="530"] Gerichtlich dokumentierte Schmiergeldbilanz der ISL[/caption]Es geht also weiter in der ISL-Saga. Die Abkassierer sind ja schließlich auch noch im Amt und werden protektiert. Neue Fakten zum größten Korruptionsskandal der Sportgeschichte liegen vor, pünktlich zur Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 am Donnerstag durch das FIFA-Exekutivkomitee. Ich hatte es gestern bereits angedeutet.
ZÜRICH. Zwischendurch mal in meinem broken English: New revelations: FIFA Excecutives named as ISL bribe-takers Three days before the election…
ZÜRICH. Ich bin vom EOC-Kongress aus Belgrad schnurstracks nach Zürich geeilt (eine kleine Summary). Es gibt feine Nachrichten, liebe Leute.…
Ganz ehrlich: Es ist mal wieder schlimmer gekommen, als ich vermutet habe. Ich dachte wirklich, das Witz-Organ namens FIFA-Ethikkommission schmeißt wenigstens den Nigerianer Amos Adamu aus dem Exekutivkomitee. Stattdessen reihen sich die nächsten Peinlichkeiten aneinander, die allesamt erneut belegen:
In diesem mafiosen System der Sportfamilie ist keinerlei Besserung in Sicht.
Lustig, weil ich seit ein paar Tagen in Moskau auf, sagen wir, Korruptionsrecherche bin und mich – zum Beispiel – gestern lange mit einem russischen Unternehmer unterhalten habe, der etwa in Sotschi große Geschäfte macht und sich erdreistet hat, sein Leben zu gefährden, weil er gegen die Korruptionszahlungen aufbegehrt, die nicht nur kriminelle Autoritäten fordern, sondern auch staatliche. Bei der FIFA ist das ähnlich, anders kann ich die lächerliche Pressemeldung nicht werten, und wenn ich die Äußerungen lese, die FIFA-Oberethiker Claudio Sulser offenbar in Zürich getätigt hat.
Perikles Monioudis jedenfalls schreibt in der NZZ:
Sulser verstieg sich in einer Belehrung der Medien, die zwar «für die Demokratie in einem Land» wichtig seien. Im Fussball wollten «die Menschen aber Freude erfahren», keine Zwietracht vorgesetzt bekommen.
Ähnliches Dämliches habe ich doch gerade von Englands WM-Bewerbungs-CEO Andy Anson gelesen. Der hat Angst vor Andrew Jennings und den Jungs von der BBC, die gerade eine Panorama-Sendung zur FIFA vorbereiten. Seit Wochen versuchen Fußballfunktionäre und sogar Politiker schon, die Ausstrahlung vor dem 2. Dezember, wenn das FIFA-Exekutivkomitee in Zürich die WM-Länder 2018 und 2022 bestimmt, zu verhindern. Anson sagt:
I am incredibly disappointed with the timing of what the BBC seems to be proposing with Panorama,“ he said. „If they truly believe there is a journalistic reason to run this programme, then they could have done it any time in the last two years. To do it the week before the vote is about one thing and that’s sensationalism. I don’t think that’s helpful and I don’t think it’s patriotic.“
Mir kommt das alles sehr bekannt vor. Journalisten hätten „patriotisch“ zu sein, sagen die Patrioten, die nichts von Journalismus verstehen und denen es auch völlig egal ist, etwas davon zu verstehen, so lange diejenigen, die sich Journalisten nennen, sich an die Regeln derjenigen halten, die im Sportbusiness Milliarden umsetzen.
Mir wird ganz schlecht.
[Notiz am mich: Ist doch immer wieder nett, negativ überrascht zu werden. Erhalte Dir nur das bisschen Optimismus. Wäre es nicht viel schlimmer und langweiliger, nie überrascht zu werden und immer zu glauben, alles schon gewusst zu haben?]
Oh ja, hier also noch die Meldung der FIFA-Narren:
Ethikkommission suspendiert sechs Offizielle
Die FIFA-Ethikkommission, bestehend aus Claudio Sulser (Vorsitz, Schweiz), Petrus Damaseb (Namibia), Juan Pedro Damiani (Uruguay), Dominique Rocheteau (Frankreich), Dali Tahir (Indonesien) und Robert Torres (Guam), suspendierte sechs Fussballoffizielle für jegliche Tätigkeit im Fussball (Administration, Sport etc.) für ein bis vier Jahre, nachdem sie des Verstoßes gegen mehrere Artikel des FIFA-Ethikreglements für schuldig befunden worden waren. Bei ihrer Sitzung vom 15. bis 17. November 2010 fällte die Ethikkommission folgende Entscheide:
- Reynald Temarii (FIFA-Vizepräsident) darf während eines Jahres weder national noch international in irgendeiner Form im Fussball tätig sein (Administration, Sport etc.). Darüber hinaus wird er mit einer Geldstrafe von CHF 5.000 belegt.
- Amos Adamu (Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees) darf während dreier Jahre weder national noch international in irgendeiner Form im Fussball tätig sein (Administration, Sport etc.). Darüber hinaus wird er mit einer Geldstrafe von CHF 10.000 belegt.
- Slim Aloulou (Vorsitzender der FIFA-Kammer zur Beilegung von Streitigkeiten und Mitglied der Kommission für den Status von Spielern) darf während zweier Jahre weder national noch international in irgendeiner Form im Fussball tätig sein (Administration, Sport etc.). Darüber hinaus wird er mit einer Geldstrafe von CHF 10.000 belegt.
- Ahongalu Fusimalohi (Generalsekretär des Fussballverbands von Tonga) darf während dreier Jahre weder national noch international in irgendeiner Form im Fussball tätig sein (Administration, Sport etc.). Darüber hinaus wird er mit einer Geldstrafe von CHF 10.000 belegt.
- Amadou Diakite (Mitglied der FIFA-Schiedsrichterkommission) darf während dreier Jahre weder national noch international in irgendeiner Form im Fussball tätig sein (Administration, Sport etc.). Darüber hinaus wird er mit einer Geldstrafe von CHF 10.000 belegt.
- Ismael Bhamjee (CAF-Ehrenmitglied) darf während vier Jahren weder national noch international in irgendeiner Form im Fussball tätig sein (Administration, Sport etc.). Darüber hinaus wird er mit einer Geldstrafe von CHF 10.000 belegt.
Die FIFA hatte am 18. Oktober 2010 gegen zwei Mitglieder des Exekutivkomitees ein Verfahren eröffnet und die Ethikkommission zu diesem Zweck mit einer unabhängigen, eingehenden Untersuchung beauftragt. Am 20. Oktober verfügte die Ethikkommission daraufhin eine provisorische Suspendierung gegen sechs Offizielle (siehe Medienmitteilung vom 20 Oktober).
Die Ethikkommission untersuchte darüber hinaus auch die Hinweise auf angebliche Absprachen zwischen Mitgliedsverbänden und ihren Bewerbungskomitees im Rahmen des Bewerbungsverfahrens für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018/2022™, fand jedoch keine ausreichenden Beweise für eine Verletzung der Bewerbungsregistrierung und des Ethikreglements.
Ich weiß gar nicht, wie oft Typen wie Bhamjee noch suspendiert werden sollen. Manche von denen gehören, sorry, nirgendwo anders hin als in den Knast. Mich würde natürlich interessieren, ob die FIFA auch diesmal die Geldstrafe für die Ganoven bezahlt, wie etwa die 5,5 Millionen zum Korruptionsverdunklungsvertrag in der ISL-Sache.
Absurder geht nicht.
Herrje, nicht dass Sepp noch Probleme bekommt in der FIFA. Irgendetwas ist vorgefallen vergangene Woche beim großen De-Briefing zur WM…
JOHANNESBURG. Fedor Radmann hat die Weltmeisterschaft für einige Tage verlassen und sich an seinen Schweizer Wohnsitz zurückgezogen. Es gibt immer zu tun für einen wie ihn, einen einflussreichen Fußball-Lobbyisten, den Vertrauten des FIFA-Exekutivmitglieds und Multi-Unternehmers Franz Beckenbauer. Gerade, etwas unangenehm, musste Radmann in Salzburg vor dem Olympia–Untersuchungssausschuss über die Finanzflüsse der einstigen Olympiabewerbung aussagen. Radmann war kurze Zeit Geschäftsführer des Projekts Salzburg 2014, dankte dort unter merkwürdigen Umständen schnell wieder ab. Er führte gesundheitliche Gründe an – gerüchtehalber wurde ihm allerdings eine Nähe zum russischen Konkurrenten Sotschi nachgesagt, der im Juli 2007 den Wettbewerb um die Olympischen Winterspiele 2014 gewann. Radmann hat derlei Verbindungen stets bestritten.
Derzeit werkelt Radmann für Australiens Bewerbung um die Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Australien ist bisher gegenüber den USA und Katar klar favorisiert (Japan und Südkorea spielen keine Rolle). Beim FIFA-Kongress kürzlich in Johannesburg saß Radmann wieder ganz weit vorn bei den Ehrengästen, neben ihm Peter Hargitay, der langjährige PR-Berater des FIFA-Präsidenten Joseph Blatter. Auch Hargitay – gebürtiger Ungar, Schweizer Staatsbürger mit Lebensmittelpunkt in London – arbeitet für Australiens WM-Projekt. Down Under machen die Summen, die Radmann und Hargitay kassieren sollen, seit Dienstag Schlagzeilen.
Die Stories wurden Nick McKenzie und Richard Baker recherchiert und erscheinen in den Zeitungen der Fairfax-Gruppe (The Age, SMH etc.), die wichtigsten Beiträge und deren Weiterungen bislang:
SANDTON. Wie viel Geld täglich in der „Il Ritrovo Lounge“ umgesetzt wird? Genau weiß das keiner. Es ist eine Menge.…
JOHANNESBURG. Es gab vereinzelte Nachfragen: Nein, mein Guesthouse wurde heute Nacht nicht überfallen und ich auch nicht ausgeraubt. Keine Sorge.…