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Das Olympische Bildungsmagazin

live aus Rio (16): ein Harting kommt selten allein

BARRA DA TIJUCA. Erst das, nun das. Der eine Olympiasieger verdreht sich das Kreuz beim Lichtausschalten. Doch alles bleibt in der Familie. Was für Geschichten. Hätte sich niemand besser ausdenken können. Obwohl, Robert Harting bestimmt, er wäre garantiert lieber im Wettkampf dabei gewesen, in dem sein Bruder Christoph Olympiasieger wird, und hätte ihm einen harten Kampf geboten, so wie jüngst in Kassel.

Hatte ich nicht gestern geschrieben: Da muss es halt der kleine Harting reißen?

diskus-end

Bin leider nicht in Rio im Stadion, habe andere Aufgaben. Aber so eine schöne Geschichte motiviert und hebt die Laune. Für Bauchmenschen ideal. Würde die beiden Kerle gern gemeinsam heulen sehen jetzt da irgendwo in den Katakomben – oder vielleicht sogar live im Fernsehen.

12.43 Uhr: The Legend joggt mal wieder. 10,07 im siebten Vorlauf. Lässig weiter.

12.50 Uhr: Ärger für Patrick Hickey, eine der unangenehmsten IOC-Figuren? Immer her damit. Niall O’Connor and Fionnán Sheahan berichten im irischen Independent u.a. über Ticketverwicklungen (kein neues Thema) und die Diskussion über die Unterschrift des irischen Sportministers Shane Ross unter die Dopingmahnung von 19 EU-Nationen.

Habe hier auch zu Hickey einiges gesammelt. Typisch die Reaktion unmittelbar nach Veröffentlichung des Minister-Papiers: Einer der olympischen PR-Agenten, Jon Tibbs, nahm Kontakt zu Journalisten auf, um denen zu erzählen, dass die Iren nicht wirklich … es sah schließlich sehr dumm aus für Hickey. Die Journalisten blieben cool und sagten: Okay, zeig uns doch bitte eine Stellungnahme des Sportministeriums, in der die Unterschrift widerrufen und das angebliche Missverständnis aufgeklärt wird. Der Spindoktor, der auch für Hickey EOC tätig ist, trollte sich – später musste er kleinlaut eingestehen, dass das schon stimme mit der Unterschrift.

Aber man kann es ja versuchen.

13.01 Uhr: Hyperaktiv auf dem Podium. Christoph Harting.

Unknown

13.05 Uhr: Die Geschichte ist einige Stunden alt. Drecksäcke ohnegleichen. Ralf hatte in einem anderen Beitrag zur Crowdfunding-Aktion der Stepanows natürlich schon die Links geliefert:

WADA confirmed that her account was the only athlete account that was hacked, which makes clear that Yuliya was victim of an attempt to uncover her whereabouts.“

CBC: Russian whistleblowers who exposed doping scandals forced to move locations again

They maintain that Yulia’s email account was hacked, and a few hours later, her „Adams account“ was also hacked. An Adams account is used by the World Anti-Doping Agency (WADA) so athletes can enter their whereabouts to facilitate testing.

„It’s completely devastating and heartbreaking to hear that the Stepanovs continue to be in danger and fear for their lives,“ said Beckie Scott, chair of WADA’s Athlete Commission. „They have made an incredible contribution to clean sport, and what has happened to them is completely unacceptable and wrong.

13.23 Uhr: Ich arbeite gerade die Emails von heute Nacht auf und sehe, dass die Stepanows die Medien per Email über den Vorfall informiert haben – vor exakt zehn Stunden. Darin wird u.a. eine Videokonferenz für den Montag angekündigt, an der ich kaum noch teilnehmen kann, weil der Zugang limitiert ist und ich die Email halt jetzt erst gesehen habe. Shit happens – und zwar hier sogar stündlich.

They will also be speaking about a very disturbing incident that caused them to immediately leave their home and look for a new location yesterday. Indeed, day before yesterday Yuliya’s e-mail account was hacked, followed a few hours later by a hack of her Adams account, i.e. her anti-doping control account at WADA. WADA confirmed that her account was the only athlete account that was hacked, which makes clear that Yuliya was victim of an attempt to uncover her whereabouts. Hence, the necessary precautions had to be taken.

Nachtrag, inzwischen hat die WADA per Pressemeldung erklärt:

Agency has determined that no other athlete accounts have been accessed

Montreal, 13 August 2016 – The World Anti-Doping Agency (WADA) confirms that Yuliya Stepanova’s password for WADA’s Anti-Doping Administration and Management System (ADAMS) was illegally obtained, which allowed a perpetrator to access her account on ADAMS. Ms. Stepanova was the key whistleblower for WADA’s Independent Pound Commission that exposed widespread doping in Russian athletics.

Through WADA’s regular security monitoring of ADAMS, the Agency noted that someone, other than Ms. Stepanova, had accessed her account. WADA immediately locked Ms. Stepanova’s account to prevent further access and notified her of the situation.

A subsequent investigation by WADA allowed the Agency to determine that no other athlete accounts on ADAMS have been accessed.

Earlier this week, WADA was made aware of an alleged hack of its website and to phishing scams. Regarding the latter, the Agency confirmed that some users had received illegitimate e-mails that look as though they come from WADA, which ask users to click on a link and enter their personal credentials. WADA quickly investigated and immediately sent an e-mail to all ADAMS users, including a warning banner on the ADAMS home page, alerting them to these e-mails, which WADA would never send, and asking them to advise ADAMS support immediately if they were to receive such an e-mail. To date, WADA has been made aware of the following illegitimate registrations, which we ask ADAMS users to watch out for: wada-awa.[org] and wada-arna.[org].

We continue monitoring the situation to determine whether or not users have acted (or act) on these e-mails to ensure that data remains secure.
Unfortunately, like many organisations, WADA is not immune to attempted cyber-attacks. Stakeholders can rest assured that the Agency takes IT security and data privacy very seriously; accordingly, as a matter of course, we monitor all our systems on a continuous basis and adjust as necessary in line with the best of IT security practices. It should also be noted that WADA is in contact with the relevant law enforcement authorities.

13.34 Uhr: Und nun wieder zu den profanen Dingen des Lebens. Ohne Kaffee, ohne Milch im Kaffee und ohne Pfeffer kann einer wie ich kaum existieren. Nun: Akzebtablen Kaffee gibt es in diesem MPC an einer Stelle, an einer zweiten geht es gerade so, doch dort haben sie seit knapp einer Woche keine Milch dazu und nicht mal Milchpulver. Im „Restaurant“ gibt es seit einer Woche kein Pfeffer mehr. Ist alles irgendwie Rumänien 1992. Nur die Preise nicht. Eine Tellerchen vom Buffet kostet 20 bis 30 Euro, je nachdem, ob man sich ein Fischlein oder ein Steaklein mehr draufhaut.

13.47 Uhr: Oje oje, was hat der Christoph Harting den Leuten getan? Wie hat er sich im Fernsehen und auf der Pressekonferenz benommen? Die Reaktionen auf Twitter sind verheerend.

Hatte ich gestern vergessen einzubetten. Olympiasieger Julius Brink schreibt auf Facebook:

14.37 Uhr: Tut mir leid, aber solche Texte kann ich in dieser Situation nicht hundertprozentig ernst nehmen. Als Ergänzung unseres Geschichtswissens, ja, das schon, da ist es interessant zu wissen, was die Sowjetunion für die Spiele 1984 beim Klassenfeind in Los Angeles geplant hatte. Da wissen wir ja vieles aus der DDR aus den Höppner-Akten (IM Technik). Wir wissen zum Beispiel, dass bei olympischen Test- und Ersatzwettkämpfen vollgedröhnt zur Sache gegangen werden konnte usw. usf. Alles seit Jahrzehnten beschrieben, immer wieder.

Beim Thema LA 1984 drängen sich aus meiner bescheidenen Sicht aber vor allem die Fragen auf, die zum damals USOC-organisierten Dopingsystem inklusive der Ausreise/Vorkontrollen (wie im Osten) und inklusive der vernichteten und verschwundenen und unterschlagenen positiven Proben und Testergebnisse noch zu klären wären. Auch darüber ist im Laufe der Jahre einiges berichtet worden, ich habe das zum Beispiel schon 1996 mal in einem Buchkapitel gemeinsam mit Thomas Kistner beschrieben, so weit es uns seinerzeit möglich war. Aber bitte, so verdienstvoll die Arbeit der NYT-Autorin Rebecca Ruiz in Sachen Rodschenkow-Beichte (Mai 2016) war, so kontraproduktiv ist diese Geschichte. Finde ich. Meine ich sogar sehr entschieden. Denn das ist Wasser auf die Mühlen der Russen und ihrer Alliierten. Ich habe mich vorhin selbst ertappt, dass ich, obwohl derzeit oft dieses Whataboutism kritisierend, einen Tweet mit den beiden Vokabeln „what about …“ beginnen wollte.

Quelle: New York Times

Quelle: New York Times

Es ist eher eine interessante Fußnote. Und ja, es ist mir schon klar, dass in dem Dokument, dass die NYT präsentiert, der Name Sergej Portugalow auftauchte, der bis vor kurzem noch die Strippen zog in der Leichtathletik. Das ist wichtig, es belegt die Systematik über viele Jahrzehnte. Trotzdem.

Herrje.

15.34 Uhr: Auch die Fußballer im Halbfinale, nach den Fußballerinen gestern. Serge Gabry mit sechs Toren. Schräg. Sehr komisches Turnier.

15.35 Uhr: Eine Episode bzw eine Antwort, die zeigt, warum ich den IOC Doyen seit vielen Jahren so mag, trotz inhaltlicher Differenzen und gelegentlicher Unzufriedenheiten. Habe auf meiner Pirsch gestern morgen im Windsor Marapendi auch Richard Pound aus dem Frühstücksaal schlendern sehen. In Shorts. Er war zwar 1960 mal Olympiaschwimmer, auch habe ich schon mit einem IOC-Mitglied stundenlang im karibischen Wasser gesessen und wunderbar geplaudert und hatte allerlei andere Erlebnisse, doch Richard Pound, den stets Korrekten, immer in Schlips und Kragen, der Konzernchefs und TV-Bossen im Laufe der Jahre viele Milliarden abgeluchst hat für das Marketingprogramm des IOC, den hatte ich meiner nachlassenden Erinnerung nach noch nie in kurzen Hosen gesehen. Ich habe deshalb per Email an den „lieben IOC doyen“ für dieses historische olympische Erlebnis gedankt.

Gerade kam die Antwort:

Anything to make the Games memorable!

RWP

16.11 Uhr: Ooops.

Marco Balich bereitet nach der Eröffnungs- nun auch die Schlusszeremonie vor.

18.00 Uhr: MetaloplastikaCvetković hat einen sehr langen Kommentar geschrieben und seine Sicht auf die Dinge (Christoph Harting, ZDF) erläutert. So ähnlich habe ich das inzwischen auch auf anderen Kanälen gehört und gelesen.

18.08 Uhr: Brasiliens Handballer retten sich gegen Ägypten. Machen 55 Sekunden vor Ultimo den Ausgleich zum 27:27, kassieren einen Siebenmeter, den der Keeper 15 Sekunden vor Schluss hält, kassieren ein Weitwurftor bei 59:59, das nicht gegeben wird – was sagt uns das? Der Pharao Hassan Moustafa hat seine Schiedsrichter nicht mehr unter Kontrolle. Damit sind die deutschen Europameister, die heute gegen Slowenien gewannen, auf Kurs Gruppenplatz eins.

00.01 Uhr: Kurze Nachtruhe bis max. 4 Uhr. Ab morgen soll hier möglichst früh (MESZ) jeweils eine Geschichte stehen, die über den Tag hinaus besteht. Dazu kommen live-Blog-Notizen. Die erste dieser Geschichten fällt etwas schwer, hätte es mir einfacher machen können, kann ich aber nicht.

War für etwa zwei Stunden im Deutschen Haus. Dort das Zahnspangenmädchen im Finale gesehen. Eingeweihte wissen, dass es sich um Shelly-Ann Fraser-Pryce handelt, die wir hier im Blog gemeinsam bei ihren Olympiasiegen in Peking und London verfolgt haben. Diesmal mit wunderschöner, gigantischer gelb-grüner Haarpracht Platz drei in Saisonbestzeit (10,83) hinter Elaine Thompson (Jamaika) in gigantischen 10,71 und Tori Bowie (USA(10,83). Nafissatou Thiam aus Belgien hat im Siebenkampf Jessica Ennis-Hill entthront. Mo Farrah nach allen Kontroversen, die gewiss noch nicht ausgestanden sind, erneut Olympiasieger über 10.000 Meter.

Wie immer gilt, gerade in der Leichtathletik: die Ergebnislisten werden noch 2024, vielleicht sogar erst 2028 umgeschrieben.

00.12 Uhr: Das USOC meldet die 1.000 Goldmedaille der Amerikaner in der Geschichte Olympischer Sommerspiele – es war die Lagenstaffel der Frauen. Ich weiß nicht, ob sich das mit anderen Geschichtsschreibungen deckt, der Historikerstreit besteht ja unter anderem darin, ob die sogenannten Olympischen Zwischenspiele 1906 anerkannt sind oder nicht. Das IOC zählt sie nicht (ich auch nicht, das tut aber wenig zur Sache), manche Historiker schon. Die deutsche Wikipedia, der ich da nicht sehr traue, führte für die Amerikaner schon ohne 1906 vor zwei Jahren 1.076 Goldmedaillen – aber mit Winterresultaten. Ich gehe davon aus, dass das USOC grundsätzlich besser Bescheid weiß.

U.S. swimmers win historic 1,000th Olympic gold medal for Team USA

RIO DE JANEIRO – The U.S. women’s 400-meter medley relay team of Kathleen Baker, Lilly King, Simone Manuel and Dana Vollmer today made history by securing the 1,000th gold medal for Team USA at the Olympic Games in summer competition. The milestone highlights Team USA’s sustained competitive excellence, dating back to the first modern Olympic Games in 1896.

On the final night of pool swimming in Rio, the U.S. won the race in a time of 3:53.13, ahead of Australia (3:55.00) and Denmark (3:55.01).

The first U.S. gold medal was won by triple jumper James Connolly on April 6, 1896.

“One thousand gold medals is a remarkable achievement made possible by the culture of sport that is the fabric and foundation of Team USA,” said USOC CEO Scott Blackmun. “It is a testament first and foremost to our athletes, but it also reveals the impact of the support provided by our National Governing Bodies, our sponsors and donors, and American fans. This is an accomplishment we celebrate together.”

Several USOC sponsors will generously donate gifts to the swimmers in recognition of the milestone. The gifts will have a theme of 1,000 to highlight the longevity of Team USA’s success.

Team USA entered the Rio Olympics with 977 gold medals in summer competition, and the relay team’s podium-topping performance marked the 23rd of the Games for the Americans.

Of the 1,000 gold medals, more than half (569) have come from track and field (323), and swimming (246). The 23 U.S. gold medals thus far in Rio were won in swimming (15), gymnastics (2), track and field (2), cycling (1), judo (1), rowing (1), and shooting (1).

The former Soviet Union is second on the all-time list with 395 gold medals, while Great Britain is second among active countries with 245.

A comprehensive Team USA History Book can be found here.

Soweit ich weiß, sind derzeit noch Hundertschaften von Statistikern und Geschichtsschreibern dabei, die Medaillen von Michael Phelps aufzulisten. Nach neuesten, unbestätigten Erkenntnissen der Wissenschaft hat der Fabelschwimmer bei Olympischen Spielen nach diesen 5 Gold und einer Silbermedaille nun insgesamt kassiert: 23 Gold, 3 Silber, 2 Bronze. In der Geschichte Olympischer Spiele gibt es nur drei Dutzend Länder, die mehr Goldmedaillen gewonnen haben, als Big M seit 2004.

Wenn ich noch erzählen würde, dass der neue Diskus-Olympiasieger eine Kippe gezogen hat im Deutschen Haus, gäbe das bestimmt einen weiteren #Aufschrei. Dürfen Bundespolizisten denn rauchen und bei der Hymne komisch tänzeln und pfeifen? Habe etliche Stimmen gehört am Abend, die den Shitstorm in diesem Internetz bestätigen. Klingt alles nicht gut, und der DOSB-General Vesper soll wohl sogar das Interview im Haus etwas rüde abgebrochen haben. Bestimmt, um den Christoph zu schützen.

00.39 Uhr: Und damit gebe ich ab an das Sandmännchen. In 201 Minuten klingelt der Wecker.

17 Gedanken zu „live aus Rio (16): ein Harting kommt selten allein“

  1. Also das Verhalten von unserem Diskus-Olympiasieger nach dem Wettkampf war schon sehr merkwürdig. Das darauf Kritik erfolgt ist doch normal.
    Und dann auch noch der Pappkarton während des Wettbewerbs.

  2. Was mir gerade auffällt, Thomas: „unser Olympiasieger“ – ist das ironisch gemeint? Oder ist das nicht vielleicht der Anfang vom Missverständnis?

  3. Sich über Harting auf dem Podest aufzuregen ist doch lächerlich. Der Junge freut sich einfach und ist bisschen überdreht – aber ist das so eine Tragödie? Muss doch nicht jeder staatstragend zur Salzsäule erstarren…

  4. Das war von mir nicht ironisch gemeint. Ich hätte aber vielleicht besser Christoph Harting schreiben sollen.

    Ich freue mich wirklich das er gewonnen hat. Nur das Verhalten danach (unter anderem kein Interview im ZDF) fand ich nicht gut.

  5. MetaloplastikaCvetković

    @ J.W.

    Kurz ein paar Zeilen, weil ich das auch schräg finde, wie das hier dargstellt wird.

    Nein, es ist gar nichts passiert bis auf ein miserables Aufbauschens seitens des ZDF wegen einem Non – Event, um zu zeigen, wie man sich das Miteinander der Sportler vorstellt, die man nutzt, um Quote und Werbeinahmen zu generieren.

    vorab:

    Es ist jedem also wirklich jedem bekannt, dass Herr Ch. Harting seit mind. diesem Jahre keine Interviews gibt; also den mir bekannten Mainstreammedien, hat auch das ZDF merhfach heute vor dem Wettkampf gesagt; kurz Sie wussten es alle vom ZDF.

    Sachverhalt:

    Während des Wettlkampfes zwischen Versuch 2 – 5 -g laube nach 4, der ins Netz ging- , hat er irgendwann eine kleine Bande ( 15 cm hoch – 2 m breit ), die alleine auf dem Rasen neben bzw. hinter der Diskusanlage außerhalb des Wettkampfbereiches unbefestigt ohne Auftrag stand, einfach vor Frust leicht gegengetreten. Da bröckelte leicht Schaumstoff ab und dann zog er Sie zur Seite.

    Ich persönlich habe, wenn ich Scheisse zusammengespielt habe beim Handball, auch des öfteren vor Frust gegen Wand geklopft, gegen Holzbank getreten, wo Mannschaft drauf sass, Wasserflasche weggekickt – nicht aufs Feld sondern hinten rein ^^-, um mich zu motivieren und wieder zusammen zu reissen und zu konzentrieren aber der Frust musste raus- wohlgemerkt der Frust wegen meinem Rumgekurke.
    So ging es ihm wohl auch, weil er merkte, dass er ein Pfund drinne hat, was man auch richtig spüren konnte, aber das nicht auf die Platte bekam; siehe seine Serie.

    Sollte jeder kennen, der nicht nur Sport im einarmigen Reissen in der Halbliterklasse gemacht hat.

    Also weit vor Herrn Klinsmann bei Bayern gab es sowas in jeder Halle auch schon, der ja, wie soll ich sagen, dagegen ein Vukan bei einer Auswechselung bei Bayern München war.

    Nein so war das bei Herrn Ch. Harting nicht, nicht mal ansatzweise.

    Während der Nationalhymne hat er gelacht, mit Kopf gewackelt, leicht gepfiffen, sich zum anderen Deutschen umgeschaut und Arme vor Brust verschränkt.

    Kurze Anmerkung meinerseits.
    Er hat nicht gegen die Nationalflagge gepinkelt, rechten Arm gehoben etc. pp. also gegen Strafgesetze verstoßen, sondern gerade als dann doch sicher leicht überraschter Olympiasieger – schaffen ja nicht so viele Spitzensportler in Ihrem Leben ( mal beim Schwimmen bei den Dt. nachfragen ) – offensichtlich nicht gewusst wohin und wie und warum mit seinen Emotionen, dazu braucht man keinen Psychologen, sollte jeder in seinem Leben in der einen oder anderen Art mal erfahren haben, dass man da crazy geht, gar nix sagt, nur heult, was weiss ich- jeder Jeck ist anders.
    Es soll Trainer beim Spiel geben, die auch alles mögliche unterbewusst dabei machen auf Grund der Anspannung.

    Dann ging er wie üblich an allen Journalisten vorbei und hob schon vorab die rechte Hand auf der Treppe und Einknicken in die Fieldreporterstrasse wie immer. Er deutet damit immer an, ich gebe keine Interviews.

    In der Sekunde des Vorbeigehens versuchte Norbert König, der schon als 2ter oder 3ter in der Reihe stand ihn hilflos anbiederisch kumpaneiisch abzuklatschen, wohl wissend, weil auch davon vorher schon berichtend das der Ch. keine Interviews gibt.

    Ich glaube, dass das Ch. H. in seinem Tunnel nicht einmal mitbekommen hatte – hallo der ist gerade Olysieger geworden ! – , dass unser Field Reporter zumindest abklatschen wollte, weil er im Tunnel war oder er keinen Bock auf N. Königs Abklatschen hatte. Ist dem Grunde nach auch egal.

    Das wurde u.a. vom ZDF nachträglich in tendenziöser Art und Weise zu seinem Nachteil ausgeschlachtet, abgesehen davon, dass Sie ja eigene Kameras haben, die ja den Athleten komplett verfolgen oder „stalken“. Besagte Trainer erleben das ja mit der Coachkamera.

    Das ZDf konnte es nur nicht ertragen, dass Herr Ch. Harting keine Interviews gibt, was hinlänglich bekannt ist. Das ZDF hat auch keinen Anspruch darauf.

    Das hat er auf offizieller Medaillen- PK nochmal klar gestellt.

    Clifnotes:
    – u.a. findet er es Schade, dass er seit 2 h nachdem Sieg seine Freunde; Familie, Leute, die er mag, nicht in den Arm nehmen konnte.
    – Er ist Sportler und keine PR- Maschine und will Sport machen.
    – Hat schlechte Erfahrungen mit Medien gemacht.

    Nun machte unter Anmoderation meiner geliebten Moderatorin auf dem ZDF, die ja am liebsten ihren Beruf damit verbringt ihre Füsse mit Poldi bei einer WM ins Wasser zu halten und ein seichtes Pläuschchen zu halten, leicht tendenziös auf, dass die ZDF Zuschauer entsetzt seien und und.
    Dann wurde o..g Sachverhalt halt als schwer tendenziöse teils unwahre Retourkutsche zu Lasten Herrn Ch. Hartings ausgelegt.

    Bei der Frau erinner ich nur an „inneren Reichsparteitag“, was mir auch viel zu hoch gekocht wurde; sowas passiert, in sich gehen, verbessern und Ende; war harmlos im Gegensatz zu bekannten Reitreporter, der ja sehr persönlich wird.

    Gerade deswegen hätte ich mir eine Versachlichung insb. dieser Dame gewünscht, da ich sie auch damals nicht gerne wie eine Sau durch das Dorf getrieben sehen wollte. Es wäre ihr Job gewesen, dass sauber aufzulösen und mindestens neutral dazustellen.

    P.S.:
    Es gibt Leute, die sagen, dass das genau richtig war mal gegen son Ding zu treten, weil der Frust rausmußte und dann er sich auf das wesentliche konzentrieren konnte und positiv sagen, wie er sich auch ablenkt und dabei locker bleibt etc.; nu ist er Olysieger ^^.

    Hat das ZDF dann gesagt, wenn es um genehme Athleten geht und wie locker sie sind – hörte ich ständig beim Schwimmen.

    Ist einfach eine Sauerei nicht mehr und nicht weniger, um TV- Zuschauer gegen ihn aufzuhetzen schon vor Beginn und während des Wettkampfes.
    Die sollten sich mal alle anhören, was sie alleine bei EM und DM dieses Jahr über Ch. Harting in ihre Mikros dumm rum laberten. Da würde ich mit Sicherheit mit keinem Handshake machen, ist übrigens auch nicht verpflichtend.

    Leider ist bei vielen sog. Sportjournalisten etc. auf Grund ihrer Distanzlosigkeit zu den Sportlern der Respekt vor den Sportlern abhanden gekommen.

    Nur so nebenbei gucke ich Del P und Nadal – total irre geiles Match mit geilen Emotionen – das finden dann alle toll, Stream geiles TT und Bahnradfahren, aber Hauptsache Interview nicht Intview ist Thema.

    Ich finde es geil das und wie Ch. H. das Ding geshippt hat – grosser Sport und das er keine Interviews gibt genauso. Die dusseligen Frage, die ihm N. König gestellt hätte, waren doch auch so jedem klar oder ? und dass die Fragen einem auf den Sack gehen ebenso- ergo vorbeigehen.
    Reden ist Silber, schweigen ist Gold, hat er gut gemacht und ich weniger ^^.

  6. Kann meinem Vorschreiber nur zustimmen.
    Was ich auch ekelhaft voyeuristisch empfand, war der Bericht neulich aus dem deutschen Haus, als die Leute einfach nur feiern wollten. Da wird dann mit der Kamera raufgehalten. Lasst die Leute doch wenigstens da in Ruhe. Kein Wunder, dass dann alle nachher sagen, sie hätten nicht so lange gemacht. Wer will das schon, mit den Kameras im Raum, die nur darauf lauern, irgendeinen intimen Moment abzufilmen?

  7. Danke, MetaloplastikaCvetković.

    @Stefan: Ich dachte eigentlich, im Deutschen Haus sollte nicht so viel gedreht werden, was ich einleuchtend fand. Eine mit der DSM und dem DOSB kooperierende Firma (Schmidt Media) bietet täglich Footage and andere Bilder an.

  8. Interessant: Sobald jemand Harting heißt, lässt man ihm im Weinreichschen Nanokosmos offenbar alles durchgehen – von der Zusammenarbeit mit einem ausgewiesenen Doping-Trainer bis hin zum (vor allem für den Arbeitgeber) kindisch-peinlichen Verhalten des Bundespolizisten.

    Und ja, ich bin der Meinung, dass jemand, dessen Karriere mit öffentlichen Geldern finanziert wird, sich auch der Öffentlichkeit stellen sollte.

  9. Ach, Arnulf, spielen Sie doch nicht die Sittenpolizei. Nutzen Sie lieber mal die Suchfunktion und geben „Werner Goldmann“ ein. Und nehmen Sie zur Kenntnis, dass sich Leute wie Robert Harting entwickeln können. Ich nehme das zur Kenntnis.

  10. @JW
    1. Es gab einen Bericht aus dem deutschen Haus, der suggerierte, das ARD/ZDF-Team hätte die gesamte Feier im dt. Haus verfolgt, dann gabs so investigative Fragen wie „Trinken Sie lieber Bier oder Caipirinha?“ und ein Wangenkuss im Habdunkel wurde gezeigt.
    2. Gestern abend gabs noch ein Nachtreten gegen Harting, so gegen Mitternacht deutscher Zeit, der mich wahnsinnig aufgeregt hat. Da konnte man sehen, was das ZDF alles auffahren kann, wenn ihm jemand nicht passt.
    3. Der Stepanova-Hack wäre halb so schlimm, wenn sie sich nicht an einem geheimen Ort, sondern da aufhalten könnte, wo sie hingehört: In Rio.

  11. @ Stefan

    Ich verstehe die Schärfe der Reaktion nach wie vor nicht, aber wie gesagt: Ich habe das alles nicht mitbekommen. Habe vom DANACH nur die Siegerehrung gesehen und mich ein bisschen gewundert, sah nach ADHS aus, bisschen hyperaktiv und ungelenk, ich erwähnte es oben schon, glaub ich. Stelle mir vor allem die Frage, ob und warum es in diesem riesigen Team keinen gibt, der ihn möglicherweise ein wenig vor sich selbst schützt. Nach den ersten Bildern, die komisch ankamen, hätte doch einer aus dem DLV, die haben auch einen Pressesprecher, an seiner Seite bleiben müssen, um schlimmeres zu verhindern. Gilt auch für die Pressekonferenz. Ist ne Individualsportart mit manchmal komischen Typen, ein bisschen Medienschulung hätte ihm gewiss gut getan.

  12. MetaloplastikaCvetković

    Alles wird nicht so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Mit der ARD kann er wohl besser ^^, kann ich verstehen, da ich zumindest weiss, was die ZDF Vögel über ihn bei vorhergehenden Wettkämpfen meinten alles ausbreiten zu müssen.

    http://rio.sportschau.de/rio2016/nachrichten/Rio-Olympia-Christoph-Harting-Gold-Diskus-Entschuldigung,harting564.html

    Im Stream beim Wettkampf war erkennbar , dass unter anderem auch der Este als 4 ter wie alle anderen im herzlich gratuliert haben und sich alle umarmten. Also ein Stinkstiefel scheint er unter den Athleten nicht zu sein und sein Appartmentnachbar als Dritter, Herr Jasinski, hat sich auch nicht beschwert.
    Es sind wohl keine Tische oder Stühle umhergeflogen wie früher unter „Teamkameraden“.
    Das gabs ja auch schon andere Sachen lustigerweise auch im Diskus und lustigerweise unter Deutschen, nur gabs da noch nicht in der Form die „Social Media“ und manche der sog. Sport- Journalisten waren noch echte Journalisten und gingen mit der Sache eben auch cooler um, weil es um Sport und nicht um Boulevard ging.

    Und die Behauptung mancher, dass sie die Med. / Herrn Ch. Harting ja von ihren Steuergeldern zahlen bzw. dass er ja Interviews geben muss, sei gesagt ohne dass ich eine juristische Abhandlung schreiben muss.

    vorab: Leibeigenschaft wurde Ende des 18- Anfang 19 Jahrhunderts aus sinnvollen Gründen abgeschafft ( pers. Anmerkung: daran zweifel ich manchmal )

    1 . Im Beamtenrecht – auch Sondergesetze -, die für ihn als Bundespolizisten gelten, steht nicht und lässt sich auch nicht ableiten, dass er Interviews zu geben hat.

    2. Hat er weder vor, im oder nachdem Wettkampf gegen Beamtenrecht verstoßen; auch nicht kurz vor, während und nach der Siegerehrung / Spielen der Nationalhymne ebenso, wie an anderen Stellen dargelegt, insbesondere auch nicht gegen IOC Statuten bei Siegerehrungen oder wie das heisst^^.

    3. Erspart der Ch. H. durch den Sieg und den Gewinn als Olympiasieger dem Steuerzahler Geld; wo Ausgaben sind, gibts es nämlich auch Einnahmen in Hartgeld oder ersparte Aufwendungen für Werbung etc., aber das kann jeder auf der Couch sich selber mal erdenken. Ich gehe davon aus, dass das schon durch Annäherungsverfahren berechnet wurde.

    Ein kleiner Tip dazu zum Einstiegen:
    https://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYvBCsIwEET_aDcBFfXWUhCPetH2lrYhrDSbsm7qxY83OTgD7zCPwQFL2W0UnFJit-AT-4nO4wfGuAV4pSxlhUhMb_VCOeKjfmYPU2KvlepZqTCI0ySwJtGlmixSDNCMvbFda6z5x35Pt-FybPa7Q3dt77jG2PwAyuTb-Q!!/

    Ist zwar Bundeswehr, aber kostet sicher um 10 k Miete mtl. ohne Personal und Verwaltungskosten und ist unter der Rubrik Werbung/ Recruiting zu verbuchen.

    Nur der Reflex „mein Geld, mein Olympiasieg, mein Athlet, ohne micht wärst du nichts – solange du die Füsse unter meinem Tisch ausstreckst ^^ “ ist natürlich einfach Blödsinn.

    Und jeder Jeck ist anders.

  13. Pingback: live aus Rio (20), ARD und ZDF und die Quadratur des Kreises: “keine Ahnung, zu viel Fußball, zu wenig live, zu viel MAZ” • Sport and Politics

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