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Das Olympische Bildungsmagazin

Live-Blog Abschlussfeier #Sochi2014

ringe

Kann man mal machen.

Hach, der Boss und sein Junior-Partner bei diesem Joint Venture:

bachputin

Mein schottischer Freund AJ hätte an dieser Armhaltung des FDP-Mannes bestimmt etwas auszusetzen.

Gibt es eine Ton-Option bei Zattoo, Bartels auszublenden und nur Ina Ruck zu hören?

17.42 Uhr: Jemand Interesse an einer zusammenfassenden TV-Kritik?

Man muss das einfach an sich vorbei marschieren lassen – relax.

Dieses „an sich vorbei marschieren lassen“ ist übrigens eines meiner Lieblingszitate von einem sehr verdienten Olympier. Wer könnte das gewesen sein?

17.46 Uhr: Okay. Weiß ohnehin keiner.

Walther Tröger.

Das ARD-Duo Ruck/Bartels allerdings bis jetzt besser als das Duo Anne Gellinek/WDP bei der ZDF-Eröffnungsfeier. Liegt an WDP. Klare Sache.

Oh Gott, Jacques. Es geht ihm nicht gut.

17.54 Uhr: Warum Gian Franco Kasper jede Siegerehrung im FIS-Bereich machen muss, weiß ich nicht. Es gibt doch genügend andere IOC-Mitglieder, die bei Winterspielen weniger zu tun haben.

Mädels (Norwegen, 30 km, Gold, Silber, Bronze), jetzt Trauerflor? Okay, kein Thema für Scherze.

Auch die Norweger sind froh, dass es glimpflich überstanden ist. Oslo 2022 bleibt in der Pipeline – mindestens bis Herbst. Und die Oslo-Bewerber haben bereits ihre weltweite PR-Kampagne gestartet. Gestern in Sports Illustrated eine Hymne an alle Norweger, diese Spiele auszurichten!

18.07 Uhr: Hayley Wickenheiser und Ole Einar Bjørndalen, die neuen IOC-Mitglieder. Oh, ich dachte, die beiden hätten heute Morgen schon den olympischen Eid gesprochen? Habe ich wohl wieder Unsinn getwittert.

18.09 Uhr: Haben sie auch. Sie bedanken sich jetzt bei den Volunteers. Kein zweiter MeinEid.

18.11 Uhr: Ina Ruck erwähnt gerade, dass die Spiele Putin in Russland gewiss nicht schaden würden. Aus der Ferne und mit n bisschen Olympia-, Inszenierungs- und Demokraturen-Interesse darf ich eine Art olympisches Grundgesetz ergänzen:

Propagandaspiele wirken im Land immer bestens. Propagandaspiele wirken im Ausland kaum.

Das war schon 1936 so und wurde wissenschaftlich nachgewiesen. Das war 2008 in Peking nicht anders. Erinnern wir uns damals an das IOC und an Rogge, der ähnliche Sachen sagte, wie heute Bach. Und ein paar Monate später kam, zum Beispiel, die Meldung/der Fakt, dass Chinas KP-Bonzen im Olympiajahr 2008 noch ein paar mehr Menschen haben hinrichten lassen.

Ja ja, ich weiß, die Nennung von 1936 wird einige wieder abschrecken. Wie kann der Typ nur …

Ist aber nun mal Fakt. Und die Propagandaspiele wirken in Deutschland bis heute.

18.28 Uhr: Bildungskanon im Olympiastadion zu Adler.

Ergänze ich mal mit nem Stück, das dazu gehört, heute aber nicht gespielt wird:

18.35 Uhr: Cirque du Soleil de Russie ist beendet. Jetzt einige Sotschi-Highlights. Mein Favorit ist natürlich auch dabei:

18.50 Uhr: Korea. Der Süden. PyeongChang. Gangneung. Als damals die IOC-Evaluierungskommission dort war, haben sie ein paar Tausendschaften Jubel-Südkoreaner mit Masken der IOC-Mitglieder an die Straßen beordert.

2018

Wäre die Kammer des Schreckens interessant, gäbe es weitere Bilder.

19.00 Uhr: Dmitri Tschernitschenko. Ein Sohn Sotschis. Ein treuer Diener Putins. Immer lächelnd.

Und immer gut abgeschirmt von Weber Shandwick, Jon Tibbs Associates und anderen.

Gerade hat er noch getwittert.

19.06 Uhr: Thomas Bach. Ohne Trauerflor.

Handelt nach dieser olympischen Botschaft des Dialogs und des Friedens.“

Natürlich dankt er Vlad. Dank auch an die Fernsehsender, also ARD und ZDF.

Und was jetzt, hat er etwas von starker Zivilgesellschaft gesagt?

Das waren die Spiele der Athleten.“

Putin hätte es nicht besser formulieren können. Er ist zufrieden. Schaut aber komisch verkniffen neben seinem liebsten männlichen Olympiasieger (bei den Frauen hat er sich ja längst für Alina entschieden):

vlad

19.09 Uhr: Spiele sind beendet.

Tom Bartels weiß genau, was Bach wichtig war!

Sehr gut, Ina Ruck! Sie relativiert und sagt ein paar vernünftige Worte. Während Bartels den Großen Vorsitzenden interpretiert. #ARDSport

Ich empfehle erneut dieses Olympic Poem:

19.17 Uhr: Mensch, Mischka. Traurig aber kompromisslos das Feuerchen ausgepustet.

mischka

19.25 Uhr: Isses zu glauben?! Habe vor lauter Kultur glatt verpasst, dass der FC Bayern auch Hannover hinweggefegt hat.

Willkommen im Leben.

Tschaikowski, letzte Töne.

Feuerwerk, letzte Böller.

19.27 Uhr: Das mit dem öffentlich-rechtlichen TV-Fazit sollte ich lieber lassen. Der Part, der im Stadion jetzt folgt, wenn die TV-Sender rausgehen, ist eigentlich immer der beste.

19.41 Uhr: Die Kati hat ihre Lektion gelernt.

Es waren unsere Spiele, sagt sie, und meint die Sportler.

19.50 Uhr: Noch einige Propaganda-Botschaften.

Ich schalt dann mal ab. Dellingantwerpes sind nicht mehr zu ertragen.

War gut. War wunderschön.“

Sagt Delling.

Wer rennt eigentlich 2018 in PyeongChang für ARD und ZDF mit der olympischen Fackel?

126 Gedanken zu „Live-Blog Abschlussfeier #Sochi2014“

  1. Der Neurusse aus Korea ist jetzt angerempelt worden, dass er wenn er den Text nicht kann, dass er wenigstens den Mund bewegt.

  2. ich hab gerade erst reingeschaltet — wie lange spielt die Militärkapelle da jetzt eigentlich schon?

  3. Hier wird aber prompt geliefert, sehr schön.

    Ob die Tonprobleme am rusischischen Zensur-Delay liegen oder doch an der ARD?

    Und darf ich äußern, wie wahnsinnig schwul ich diese uniformierten Jungs in Formationstanz finde?

    I Like To Move It, Move It!

  4. Oh, auch hier die Freunde von Russen-Disko-Mukke, schön. Blöd nur, dass mein Handy bei jw.de immer brutalst in die Knie geht.

  5. Geistreich? Bitte?!

    Hat Felix Loch eigentlich eine Schwester? Toller Dance Mix da im playa del aro!

  6. Berni, das liegt an meinen Sonderwünschen, der totalen Überfrachtung der Startseite – und am Unvermögen des Maschinisten cf, mobil zu gestalten.

  7. Beim Anfangstrailer der Abschlussfeier wurde Marit Björgen bei ihrem Langlaufsieg mit Trauerflor gezeigt.

  8. „Wladimir Putin, das Gesicht dieser Spiele. Wird immer bei Siegen eingeblendet. Aber nur bei Siegen.“

    Die ARD mit beinharter Medienkritik. Diese Frau, die nicht klatschen kann, die bei Toren in wichtigen Spielen der deutschen Nationalmannschaft im Herrenfußball immer auf der Tribüne eingeblendet wird, wer war das noch gleich?

    @jw, cf: Wer ist denn Autor dieses Artikels?

  9. Ui, da haben sie ja wieder die Wachsfigur von Rogge aufgebaut.
    Mal ernsthaft gefragt: Hat der eine bzw welche Erkrankung? Der bewegt sich ja auch immer sehr seltsam

  10. @jens
    Gelbe Karte! Dunkelgelb! … Oder 2 Minuten in der Kühlbox?

    Und wer hat eigentlich den Trauerflor an die rot-goldene deutsche Flagge gemogelt? Werden wir jetzt alle disqualifiziert???

  11. @ Berni: Es gibt eine Krankheit, die lässt einen so aussehen und reagieren. Ich möchte die aber nicht als erster öffentlich machen. Er hat es lange genug sogar vor einigen engen Mitarbeitern in der IOC-Zentrale verheimlichen können. Seine Frau Anne weicht ihm deshalb seit einigen Jahren kaum einen Moment von der Seite.

  12. Also, ich finde es ja auch total wichtig, Putin zehnmal zu bescheinigen, dass er das Gesicht der Spiele ist und alles paletti war. Hat er sich verdient – hat schließlich 50 Milliarden in Sotschi verbuddelt. Und zeitgleich zum Zirkus Ukraine verloren.

  13. Mal was anderes: Nachdem wir uns alle über das tropische Wetter an der russischen Riviera lustig gemacht haben. Kann mal jemand gegenüber stellen, welche Temperaturen wir diese zwei Wochen in Salzburg gehabt hätten? Immer, wenn ich geguckt habe, war da 9 °C und Regen oder so.

  14. Okay, für eine abschließende TV-Kritik ist mir die Atmosphäre hier nicht ernsthaft genug.

    Sondern zu beschwingt.

    Seit Timoschenko gestern draußen ist, heißt es nun schon Zirkus Ukraine!

  15. Nur kein Neid. Bald sind wir ein richtiges Entwicklungsland und es geht wieder nur um die diplomatische Anerkennung. Da geht´s dann aus Überzeugung und um einen Trabbi.

  16. #Sinnfrei
    Ich stelle nir das nit den versenkbaren Bodenelementen für Fußballspiele ja ganz praktisch vor.
    Balleroberung, Konter der Gastmannschaft und uups auf den falschen Knopf gekommen.

  17. jw, #19
    gemeint war: „zeitgleich zum Zirkus in Sotschi die Ukraine verloren“.

    Aber macht ja nüscht, nicht für Sportmoderatoren, falls in diesem vielfachen Putin-Lob nicht doch irgendein subversives Element stecken sollte.

  18. @JW: Ich habe wenig gesehen. Aber im Grundsatz: Alles scheiße außer sport1, oder (bei denen lustigerweise wiederum gilt: Alles scheiße außer Hockey)? Kannst Du das ernsthaft noch großartig ausdifferenzieren?

    Ist das eigentlich normal, die letzte Siegerehrung während der Abschlussfeier zu zelebrieren? Oder kapiere ich gerade überhaupt nicht, was phase ist?

    @cf: Das war meine – ungewohnt provokante – Frage. Ich hatte den Eindruck aus deinem Kommentar von vorhin, Du hättest diesen Eintrag aufgemacht und nur den Tag vergessen zu wechseln. Du weißt, ich bin sehr missgünstig.

  19. @ Michael: Dumm von mir. Entschuldige. Habe danach noch nie gegoogelt. Sie haben das dennoch lange geheim zu halten versucht.

  20. Ich habe nicht zugehört, um welchen Teil des skurrilen Rahmenprogramms des olympischen Hockeyturniers es sich bei dieser Siegerehrung handelt. Aber ein russischer Dreifach-Triumph, das ist bei aller Lust an VT doch ein clever gelegtes Programm.

  21. Wer ist denn die Frau rechts, die drei bis vier Weißfüchse auf dem Gewissen hat?

    cf war in meinen Augen schon immer überschätzt. Ist ja heutzutage kinderleicht mit der ganzen Blogtechnik.

    Zum Thema Fernsehen und Berichterstattung: Wie wurden denn Eröffnungs- und Abschlussfeiern kommentiert? Kritischer? Sagen wir, Seu … Soul … ach Suhl 1988. Wurde bisweilen darauf hingewiesen, dass das IOC ein spezieller Laden ist? Was es finanziell bedeutet, Olympia auszurichten – Stichwort: Montreals Schuldenberg? Oder wird so was eher heute mal angesprochen?

  22. @ ha

    ok. Missverständnis. Passt aber auf Julia trotzdem ein bisschen.

    @ sternburg: Weißt doch, dass mich der Sport nicht so sehr interessiert. Wer mich kennt, der weiß, dass ich vor Sportlern und deren Schicksal viel mehr Respekt habe als vor den Herrschaften, die am großen Rad drehen. Weshalb ich ja auch nie auf kleine Eiskunstläuferinnen oder Bob-Kolosse eingedroschen habe, wenn die nicht wie gewünscht funktionieren.

    So eine Siegerehrung vor aller Welt ist doch grandios für die Athleten. Ich meine, dass sei in Vancouver auch so gewesen.

  23. Aber mal ehrlich, wer von den Hobbykommentatoren hier hat es schon mal auf ein olympisches Podium geschafft und darf hier mal richtig draufhauen ?

  24. @jw: Achja, wo finden denn jetzt die Spiele 2022 mit hoher Wahrscheinlichkeit) statt, bin da momentan etwas aus der Thematik raus?
    Ich möchte mir das ja wirklich mal live geben, leider war ich für Turin im Vorfeld zu krank und der Rest mir etwas zu weit weg, ohne Sponsoring.

    #TV-Kritik
    Ich wäre an einer ernsthaften, differnzierten Kritik wirklich interessiert. Das „bei den ÖR ist eh alles Schei.. und die haben nur den Medaillenspiegel im/vorm Kopf“ ist mir zu banal. Ich sah da auch einiges gut gemachtes.

  25. @Argentinien
    Mit dem Überschätzen hast du natürlich völlig recht. Aber du weißt ja vielleicht, wie könig man da als Einäugiger ist!

  26. @JW: Es ist niemals dumm, sondern immer Zeichen geistiger Größe, nach etwas nicht zu googlen. Mit den Konsequenzen müssen wir meinungsfreudigen Leute hat leben.

    Keine besonders originelle Meinung: Tolle Hymne haben’s ja schon.

    Was anderes: Wenn die noch EIN VERFICKTES MAL darüber philosophieren, ob und warum man Putins Fresse im zeitlichen und örtlichen Zusammenhang mit sportlichem Erfolg in der Glotze sieht und ob das eventuell perfiderweise seinen Sympathiewerten zuträglich sein mag, dann sende ich der ARD einen Leserbrief. Ehrlich. Oder denke zumindest darüber nach.

  27. Ist nicht die 50km Ehrung traditionell ein Teil der Abschlußfeier, analog zum Marathon im Sommer oder täusche ich mich da komplett

  28. @sternburg
    da fällt mir gerade ein — hast du eigentlich schon dein Hockey-Souvenir aus Vancouver bekommen?

  29. Marc Chagall gehört übrigens gar nicht zum kulturellen Erbe der russischen Zivilisation. Der ist schließlich im heutigen Russland geboren worden.

    Parallelen finden sich bei diesem erfolglosem österreichischen Postkartenmaler, der später in seinem Zweitjob als Diktator… ähm, Moment.

    Ich freue mich immer, wenn unsere Öffis auch mal Misstände anprangern (selten genug). Und ich trete normalerweise der z.B. von dem hier ebenfalls herumlungernden McP vertretenen These entgegen, dass es sich dabei um eine herablassende Form des Kulturimperialismus handele. Aber diesen Kommentar, der sich bisher an allem ausdauernd aufhängt, was „wir“ quasi genauso falsch machen, den empfinde ich schon als, ja, unredlich.

  30. Wo ich gerade nebst Frau ein Glas Sekt trinke und Kuchen esse, bin ich wohl der feuchte Traum der staatlichen Programmverantwortlichen. War doch schön, Mutti.

  31. Also ich schau ja mit Mama
    Mama:“Wer bezahlt den ganzen Kram eigentlich?“
    Ich:“Putins Spezl.“
    Mama:“Na das Geld hätten sie lieber sparen sollen!“
    Manchmal weiß Mama eben doch Bescheid.

  32. @cf?: Ich hab nüscht bekommen. Und ich möchte auch mal als überschätzt bezeichnet werden. Drüben beim Herrn Hundefutter hat mich vor Jahren mal jemand als Peudo-Internet-Held beschimpft. Das war natürlich nur halb so schön.

    @JW/Berni: Wenn das normal ist, die letzten Siegerehrungen mit der Abschlussfeier zu verbinden, dann ist das Normale normal.

  33. @sternburg
    Du hast dein Souvenir auch noch nicht bekommen?!

    Da hatte ich deinen Status bei Jens wohl etwas… überschätzt ;-)

  34. „Sie haben es so oft geprobt und probiert… aber ob das dann jetzt auch klappt?“

    Hmm….

  35. @jw #46
    Zum Einen fragt man bei Geschenken nicht ungefragt nach, wann und ob man es bekommt und zum Anderen (…schleimspur…) der Content deinerseits ja auch immerwieder ein Geschenk ;-)

  36. Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass die Übertragungen von Eröffnungs- und Schlussfeiern ohne Kommentatoren durchgeführt werden. Es würde mir völlig reichen, wenn man die wichtigsten Infos über Musik, Künstler, Personen im Bild per Untertitel einblenden würde.

  37. Dagestan. Ein Mehr an Seilartisten, aber ein weniger an Brücken. Tja. Hat alles Vor- und Nachteile.

    @cf: Ich fürchte, mein Status beim Hausherrn ist endgültig dem Nullpunkt entgegen geschritten, als ich ihm in voller Ehrfurcht und Respekt mitteilte, seinen Blog nicht mehr zu verfolgen. Damals verglich ich mein Verhältnis zu ihm mit den gelben Engeln des ADAC (funktioniere, aber nicht bei mir). Wahrscheinlich wusste er schon damals mehr als wir.

  38. @ Berni: In den Köpfen der Alten. Der Funktionäre. Und sogar in denen von Feuilletonisten, die von manchen Sachen schwärmen.

  39. @cf: Danke für den Hinweis. Da ich noch keinen internetfähigen Fernseher habe, bleibe ich aber beim regulären Programm.

  40. Es war auch nicht nur 1936 in Deutschland, nach IOC Entscheid waren noch die Achsenmächte Japan und Italien für 1940/44 in der Pipe. Wen wundert es?

  41. Eigentlich müsste die olympische Fahne an den Bürgermeister von Rio übergeben werden, denn da finden dich die nächsten Spiele statt. Oder gibt es zwei olympische Flaggen, eine für Winter- und eine für Sommerspiele?

  42. Dagestan: Die haben auch verdammt viele Ringer. Der Ringer-Beauftragte von Putin hat mir mal gesagt: Je mehr Kids wir dort und in anderen Regionen in Ringerschulen unterbringen, desto weniger Probleme haben wir – „sonst werden die alle Terroristen“.

  43. [copy’n paste]
    Darf ich alter Zyniker mal kurz pathetisch werden? Die olympischen Spiele haben als Treffpunkt und gegenseitiges Messen der weltbesten Sportler so viel Potential für Gänsehautmomente. Die alte, an sich großartige Idee von der Weltjugend, die sich auf dem Spielfelde aneinander abrackert, anstatt es auf dem Schlachtfelde zu tun. Die olympische Idee: Am Ende sind wir alle Sportler und/ oder Sportfans. Alles verschüttet unter einem großen, ekelerregendem Haufen aus Korruption, Bulldozer-Investitionen, Machtpolitik und Reklame.

    Aber ab und an gibt es Momente, da ist diese Idee so wirkmächtig, dass sie kurz unter diesem Haufen hervor scheint.[/copy’n paste]

    Das Einholen der Flagge des Gastgebers und das Hissen der griechischen Flagge und das der Flagge des nächsten Gastgebers, das ist so ein Moment, den kann man einfach gar nicht kaputt machen.

    Glücklicherweise gibt es unmittelbar dabei und danach Personenkult mit Fahnenschwenken und Wortmeldungen, damit es auch ja doch noch furchtbar werde. Sauber.

  44. jw:

    18.35 Uhr: Cirque du Soleil de Russie ist beendet.

    Kannst Du auch zusammenfassen: Cirque de Putin.

  45. Dagestan. Ein mehr an Ringern, aber ein weniger an Terroristen.

    Nun, wir haben gesehen, was es dem Landstrich eingebracht hat. Kein Wunder, wenn Ringen auf der Abschussliste steht.

  46. Wenn ich das so sehe, dann habe ich etwas Angst vor der Eröffnungsfeier in vier Jahren.

    Andererseits war Soul ’88 die Vorlag für das beste Lustige Taschenbuch aller Zeiten bis jetzt. Und da herrscht noch deutlich mehr Verbesserungsbedarf als beim Wintersport. Also, wenn es dafür gut ist…

    Ui, now the Bach,

  47. @ sternburg, Henning:

    Ist doch meine Rede. Gegen diese Momente muss auch niemand anarbeiten, anschreiben oder ansenden. Das wäre sinnlos und dumm. Für derlei Momente wird der Zirkus organisiert.

  48. Doch bloß jemand, der feststellt, Russland habe sein Versprechen eingehalten. Da kann man kaum widersprechen.

    Aber nun der Bach. Begeisternd. On fire!

  49. Wo man anderenorts Jahrzehnte für die Umweltzerstörung brauchte wurde hier in nur sieben Jahren …

    Komm an mein Herz Putin, Bachs new BFF.

  50. Ach ha, gib dir doch mal ´nen Schubs und fühle einfach mal bigger, auch wenn es nur für einen Moment ist. Olympia ist für die, die dort sich den Lohn für harte Jahre abholen, einfach was großes. Aber wem sag´ ich das. Und bitte jetzt nichts zu ESS sagen. Auch olympische Medaillen haben zwei Seiten.

  51. Was anderswo Jahrzehnte dauerte, wurde hier in gerade einmal sieben Jahren erreicht.

    Und sogar umsonst haben die gearbeitet!

    Das Armewedeln ist eindeutig Pluschtschenko nachempfunden.

  52. @JW: Wenn ich meine Küchen-Psychologie auspacken darf: Das steht Dir doch auf der Stirn geschrieben. Wenn Du keine ganz, ganz tiefe Liebe zur olympischen Idee besitzen würdest, dann würdest du doch niemals die Kraft aufbringen, den diese Idee überwuchernden Krebsgeschwüren so ausdauernd die Stirn zu bieten, oder (die Rhetorik dort färbt gerade etwas ab, sorry)?

    Stark, wie auch Bach noch ein mal als Positivum heraushebt, wie dort mit duzenden Milliarden Dollar die halbe Gegend umgegraben wurde. Schnell und effizient. Patriotisch und weltoffen. So muss das sein, da hat sich ab jetzt jeder dran zu messen.

    Ähm, interessiertes dich, wenn ich Deinen Eintrag um 18:11 als schön pointiert empfinde?

  53. Scheiß auf Umwelt, Menschenrechte und Nachgeborene. Endlich ein internationales Sportereignis ohne extrem beklopptes Maskottchen. Das kann den Russen keiner nehmen. Ein Alleinstellungsmerkmal.

    Geil: Prismen.

    Die Kammer des Schreckens ist selbtredend immer interessant

  54. Also, die Zivilgesellschaft, dieses Ding, das unter Putin so besonders aufblühen darf, wird also die Hinterlassenschaft von Sotschi sein.

    Mensch, Thomas: Das weiß doch jeder!

  55. „Wie ferngesteuert, häha, erlischt das olympische Feuer. Huch, da rollt eine Träne, uiuiui.“

    Alta, wenn ihr keinen Bock auf den Scheiß habt, dann kommentiert doch einfach etwas anderes. Wie soll man denn ein Symbol anders ausblasen als durch Symbolismus? Ich verrate es Euch ja nur ungern, aber auch Bambi existierte gar nicht. Die war nur gezeichnet.

    Statt dass man zwei Minuten später, dann, wenn die Stimmung versiegt ist, darüber nachdenkt, warum dort das Maskottchen der verratenen Spiele der verfemten UDSSR zurück ins nunmehr global anerkannte russische Reich geholt wurde. Nix gegen Wut und Zynismus, aber Timing? Timing?

  56. Finde ich ja gut, dass das mit homosexueller Propaganda (Tschaikowski) endet.

    Wahrscheinlich schon Ausdruck der starken Zivilgesellschaft dort …

  57. Hat die ARD keine Rechte ab dem Feuerwerk oder braucht es dringend den menschlichen Bezug („Uiih… hell!“)?

  58. Da sitzt sie, die geballte sportjournalistische Kompetenz von Antwerpes bis Wasi, Witt und Wilhelm, und niemand übertönt die quietschige Witt.

  59. In dem Moment, wo sie versuchen, über was anderes als Sport zu reden, wirds problematisch. Delling hats gerade versucht. Zum Glück schnell beendet.

    Vor der Schlussfeier fand ich das Geplaudere gar nicht so schlecht. Es ist halt, siehe oben, wie immer: man muss sich drauf einlassen können.

  60. Ich schließe mich der Küchenpsychologie @sternburgs an, der Hausherr ist ein ganz romantischer Hund – und deshalb so glaubwürdig.

  61. Nun aber mal zum wirklich wichtigem:
    Nachdem das hier ja der inoffizielle Maskottchenblog zu Großereignissen ist und ich das ja vorbelastet bin
    http://www.fussball.de/em-2012-em-maskottchen-seit-1984/id_43455796/tid_embedded/sid_42447106/si_2/index

    Endlich! Endlich gab es mal wieder „vernünftige“ Maskottchen, nicht so einen überkünstelten, kreativen Mist, sondern Knuddeltiere für Kinder. So sollte das sein. Und endlich wurde den Viechern auch mal, sowohl bei Eröfnungs-, als auch Schlußfeier der gebührende Raum gegeben.
    Aber von der Technik her, wirklich faszinierend gemacht.

  62. Hm, mik, sternburg.

    Eines meiner favorite Olympic Poems hat Tim Tscharnke gedichtet, gestürzt im Teamsprint-Finale:

    andere Leute
    sind todsterbenskrank
    und wir
    haben mal n Sturz zu verzeichnen
    es geht
    immer noch viel schlimmer
    muss man sagen

  63. Wie kann man ein romantischer Hund sein ubd gleichzeitig Bayern-Fan? Aber auch hier gilt wohl: was möglich ist, kommt vor.

  64. So, das war es. Jetzt brauche ich erstmal eine Woche Ruhe, und dann freue ich mich auf JWs Buch. Ach ja, und die zusammenfassende TV-Kritik würde ich auch noch gerne lesen.

  65. #90
    Ich fand die Eindrücke, die die „Experten“ im Talk vor der Feier erzählt haben, sogar wirklich interessant. Das wirkte wenig gekünstelt, sondern authentisch und Vergleiche zu anderen Spielen sollten die ja ziehen können.

  66. @Johannes
    EM’88 – Mein Freund!
    Klick den Link und darauf lege ich großen Wert, da man als Club-Fan ungerne ins Bayern-Lager verortet wird. Dass die Bayern den Namen geklaut haben ist ein Skandal für sich

  67. Neues zum Mentaltrainer von Evi Sachenbacher-Stehle, gegen den ja wohl ermittelt werden soll.

    Es ist Thomas Baschab, der bis vor kurzem auch auf seiner Website mit ihr (und vielen anderen) warb. Gestern Abend jedoch verschwand diese Referenz aus seiner ansonsten sehr illustren Liste von Sportlern und Verbänden…auch aktuelle Sotchi-Teilnehmer sind darauf zu finden.

    Hier ein Screenshot der unbereinigten Referenzlist:
    http://tinypic.com/view.php?pic=2wbwcjn&s=8

    Ist er der „Dritte“ gegen den nun ermittelt wird?

    Dazu auch die SZ/Kistner:
    http://www.sueddeutsche.de/sport/dopingfall-sachenbacher-stehle-verschwunden-von-der-liste-des-mentaltrainers-1.1896581-2

  68. Dass Nahrungsergänzungsmittel zum Standard gehören, dürfte wohl niemanden verwundern. Andreas Birnbacher nennt zum Beispiel Creapure als Sponsor bzw. Partner auf seiner Facebook-Seite.

  69. Bachs durch Sotschi gestärkte „Zivilgesellschaft“ in Moskau auf gutem Weg:

    Golineh Atai ‏@GolinehAtai 7 Min.
    Urteil im #Bolotnaya-Prozess erwartet. Mehr als 100 Menschen vor Gericht festgenommen. Beobachter sprechen von politischem Prozess.

    Unter den Verhafteten auch Sotschi-Kritiker Alexej Nawalny.

  70. zu #102:

    SpOn: Gefährliche Nahrung

    Ein Anruf bei Baschab belegt: Er war lange Zeit Mentaltrainer der Sportlerin, allerdings „nur bis 2007“, sagte er, „seitdem haben wir überhaupt keinen Kontakt mehr“. Dass er Sachenbacher-Stehle aus den Referenzen auf seiner Webseite am Sonntag gelöscht habe, liege nur daran, dass er nicht weiter angerufen werden wolle.

  71. @ team_kickass

    Hier werden nicht nur Zitate aus fremden Angeboten eingestellt. Wenn Sie etwas zu sagen haben und dies mit einem Zitat unterstreichen wollen, dann gibt es das Zitatrecht her. Sonst nicht.

    Habe deshalb in #109 gelöscht.

  72. The recommended dose is a 50:50 mixture of xenon and oxygen…One such, carried out in 2009 by Mervyn Maze at Imperial College, London, found that exposing mice to a mixture of 70% xenon and 30% oxygen for two hours more than doubled the animals’ EPO levels a day later.

    Ja nun, da ist für mich noch nicht klar, dass es das Xenon ist, das wirkt. Wenn man eine Mischung einsetzt, die (mehr als) das Doppelte des Luftsauerstoffs enthält, ists nicht eher der Sauerstoff??

  73. @ JW

    Entschuldigung, werde dies in Zukunft berücksichtigen, wollte nur herausstreichen, dass Baschab selbst in den Vertrieb mit NEM verwickelt ist – als Teilhaber einer Firma, die Erbsenprotein (!) verkauft – ohne Kölner Labor-Prüfung übrigens.

    Interessant find ich, dass er auf seiner Website zwar mit ollen Kamellen wie 5-Kugelstoßpendel (für schlanke 29,95!) wirbt, die Erbsenproteine dort nicht anbietet. Generell, die Verbindung von Mentaltrainer und NEM-Produzent erschien mir erwähnenswert.

  74. Sara Peschke für SpOn: Der sonderbare Mentaltrainer aus Bad Tölz

    Der Hersteller StemTech betont auf der von Saxinger betriebenen Verkaufsseite, dass StemEnhance vom Kölner Zentrum für präventive Dopingforschung untersucht und für frei von anabolischen Steroiden und Stimulanzien befunden worden sei.

    Das Kölner Anti-Doping-Labor kennt dieses Produkt allerdings nicht, es steht nicht auf der „Kölner Liste“. Im Gegenteil: Auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE lässt die Einrichtung mitteilen, dass es sich bei der StemEnhance-Deklaration um eine Markenrechtsverletzung handele und man dagegen vorgehen wolle.

  75. Abschließend kann man zusammenfassen, dass die Olympischen Spiele in Sochi sehr gut organisiert waren. Obwohl man schon gemerkt hat, dass Putin sich in gute Licht stellen wollte.

  76. Die Roth macht einen fertig. Im Quatschen war sie schon immer gut. But otherwise ?

    Sind wir jetzt schon wieder Statisten in eines Seifenoper, die uns am Rande einer neuen Eiszeit befördert ? Die auffällig einseitige Berichterstattung, die in einigen Medien selbst festgestelt wird, beginnt endlich aufzubrechen.

    Die derzeitigen Kalküle unserer maßgeblichen Politiker (f/m) allerdings, sie erschrecken durch ihre Schlichtheit und fehlende Weitsicht.

    http://www.freitag.de/autoren/columbus/ukraine-krim-konflikt-formierte-presse

    Zu hoffen bleibt, dass es auch hier wie in anderen Bereichen ( u.a. im Sport) gelingt, die Öffentlichkeit aus der fatalen Enge der regierungsfreundlichen Betrachtung zu befreien.

  77. Schade, dass das Video zum Sportgespräch „Sport im geteilten Land“ verschwunden scheint. Ich stelle es noch einmal rein:
    http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussionen/_forum_demokratie:_sport_im_geteilten_land_/823545?datum=2014-03-30Vllt.

    Einige Aussagen der Teilnehmer am Gespräch sind schon bemerkenswert.

    Irritierend find´ ich jedoch das Thema. Wenn es wirklich um Sport im geteilten Land gehen sollte, dann ist der BRD-Sport mehr als zu kurz gekommen und war eigentlich rückblickend nicht vertreten. Die Teilnahme von westdeutschen Sportlern hätte sicherlich auch mehr als gepasst. Eigenartige Gesprächschoreographie, der Fokus lag wieder einmal auf der DDR. Wahrscheinlich liegt das daran, dass man darüber ohne Selbstbeschränkung lockerer reden kann. Aber vllt. gibt es ja eine Fortsetzung.

    Sehr deutlich wurde, dass zu wenig – wenn überhaupt – miteinander über die sensitiven Problem geredet wird. Und wenn, führt das Von-oben-herab und akademisch aktenbasierende leicht zu Missverständnissen und persönlichen Diskriminierungen. Aber nachwievor scheint es kein besonderes Interesse an wahrer Aufklärung zu geben. Die Stasi hat ja alles aufgeschrieben. Hier vertraut man kurioserweise diesem Unternehmen noch immer en detail.

    Dr. Jutte Braun, die sich große Mühe gibt und sich auch im Ausleich und Moderation versucht – das meine ich ohne Ironie – sollte nach ihrem umfangreichen Aktenstudium sich mal mehr mit persönliche Gesprächen mit ehemaligen DDR-Sportlern versuchen, um ihr Bild zu schärfen. Wer mit dem Leistungssport in der DDR von sich auf aufhören wollte, hatte zwar „schöne“ Gespräche zu erwarten, aber studieren konnte er bei Eignung schon. Dafür gibt es auch Beispiele.
    Erst vermutete ich, Jutta Braun sei der Knabe des Sports, aber sie enttäuschte mich zum Glück. Ihre Bemerkung zur Integration der Erfolge des DDR-Sports in den gesamtdeutschen Sport stimmte hoffnungsvoll.

    Wenn man sich mit DDRlern nicht unterhält, kommt das heraus, was Vesper und Schenk zeigten. Schenk war zwar emotional, hatte den Finger aber auf der Wunde und sammelte gegen Vesper Punkte. Den Begriff „Diplomaten im Trainigsanzug“ für DDR-Sportler als Stigma zu erfinden, war ja nun wirklich dämlich. 640 EUR individuelle Sportförderung, also unter Hartz 4 -Niveau, sollte doch schon mal dem DOSB, damit auch Vesper aufgefallen sein. Ja, und brauchen wir wirklich Olympiasieger oder reichen der Jugend fünf bekannte Fussballmillionäre ?

    Beucher war wohltuend um Ausgleich bemüht. So stellt er fest, dass Ideologisierung, Überwachung und Bespitzlung des Sports nicht nur ein DDR-Problem war. Wir brauchen auch Vorbilder im Sport und sollten nicht auf dem Zufall warten, bis man einen für den Hochleistungssport geeigneten Sportler findet. Wir müssen dafür die Strukturen schaffen, die es auch lt. Schenk nicht ausreichend gibt.
    Die Rolle des Sports in der Gesellschaft gehört nicht nur in Blogs besprochen.

    Vesper hat Recht, man solle nicht alles über einen Kamm scheren, aber auch nicht plump immer wieder pauschalieren und jetzt auch noch das westdeutsche Doping als das unbescholtendere hinstellen. Die subtile verbale Trickserei geht einen auf die Nerven. Ob der einzele Sportler nun systemisch oder systematisch gedopt wurde, ist im Einzelfall sicherlich unerheblich. Wie schon oft gesagt, eine politische Aussage des DOSB zu diesem Problem könnte vieles in die Balance bringen. Aber man hat ja keine Not, so läßt man es halt weiter offen und herumtümpeln.
    Aus einem „Entweder oder“ muss ein „Sowohl als auch“ werden. Denn man los, Generalsekretär Vesper. Wenn es keine Spitze gibt, würde die Breite verkümmern. Doch auch umgekehrt ?

    Claudia Pechstein, empfand im Leistungssport keinen Zwang. Sie habe nichts vermisst. Ihr ging es gut. Definitiv. Ihr Leben ist der Sport. Frei nach Rau, der Sport ist auch der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. Sie hielt sich, gefragt nach ihrer Meinung, zu den Medien sehr zurück. Cool.

    Leider irren alle westdeutschen Gäste, als sie behaupten, das System des DDR-Sports wurde teilweise übernommen. Woher kommt diese Ahnungslosigkeit ? Da konnten Pechstein und Schenk nur noch vehement widersprechen.

    MMn ansonsten okay und für Sendungen im ÖR geeignet.

  78. Petra Tzschoppe konnte einen beinahe Leid tun, stand sie doch noch zusätzlich auf verlorenem Posten. Die Fahne auf der Brücke eines Leck geschlagenen Schiffes zu schwenken, ist immer schwierig. Sie versuchte jedoch tapfer, ihre Kapitäne nicht alleine zu lassen. Der flehende Hilferuf an Jenny Wolf, die dann noch die olympische Idee auf die Worte „Olympiasieger werden“ herunterbrach, kam aber auch nicht an. Da konnte auch die zum Auditorium hin geöffnete Diskussion nicht mehr helfen. Mir schien jedoch auch Jessie Wellmer leicht überfordert. Das Closing war eine abschließende Offenbarung.

    Böger, Hassemer, alle blendende Rhetoriker. Aber ne Olympiade nach Berlin holen ? So richtig sozial kompetent wie sich Hassemer um die westlich entwickelten Städte sorgt, die ja eine Olympiade gar nicht mehr stemmen können und mit den Follow-ups von Olympia alleine gelassen werden, da können einen nur die Tränen kommen. Wir müssen nachdenken, was wir unserer Stadt Berlin sagen ? Was denn ? Doch nicht etwa die Wahrheit ? Nur gut, dass sich die Politik nicht einig ist; das ist schon mal die Grundlage der Basis für eine erfolgreiche Bewerbung.;)

    Es stimmt schon, was JW sagt. Der, der das könnte, nämlich alles Erforderliche zu bündeln, ist nicht in Sicht. Es sei denn, Wowi wird bald frei.

    Bewundernswert, wie sich die Sportstars, die ihre Wurzeln in der ostdeutschen Diktatur haben, wie Schenk, Wolf und z.B. Harting, selbstbewußt artikulieren. Die anderen hat wohl schon die Demokratie eingeschläfert oder vereinnahmt ?

    Alle schwiegen als Tzschoppe fragte, ob einer die OS nicht braucht. Ist ja auch ein Bekenntnis, wenn auch kein lautstarkes.
    Der Altersdurchschnitt der Anwesenden lag bei knapp Ü 55, das Podium lag zugegebenermaßen knapp drunter. Für eine Zukunftsdiskussion schon mal ne wichtige Hausnummer.

    Fataler Einwurf von Hajo Seppelt, aber klasse. Frau Tzschoppe blieb fast die Luft weg.
    Na gut, Olympia ohne das IOc wäre der Versuch wert. Dummerweise sorgte sich gerade an dieser spannenden Stelle der Sportpsychologe Gebauer um die politische Korrektheit und half dem DOSB aus der Patsche. Sehr schade ! Den IOC hätte man aber auch mal richtig faulen können bei seinem Dauerspagat zwischen Kapitalgenerierung und Festhalten an der olympischer Idee. Na gut, wir sollen uns doch mal mit den Kollatoralschäden nicht so haben. Was kann denn nun wirklich das IOC dafür ?

    Gut war der Vorschlag von Böger, offen über den Venue der OS abzustimmen. Da könnte man dann auch die Prämien gerechter verteilen. ;) Der Wink mit dem Zaunspfahl in Richtung FBI anhand Jennings./. FIFA wurde dabei wahrscheinlich nicht verstanden.

    Ja, und Eliten sind wichtig, aber ohne Zustimmung des Pö**** geht´s leider nicht mehr. Keiner kann sagen, die Oberschten blicken nicht durch. Sie blicken nur von der falschen Seite.
    Peinlich wurde es noch einmal, als OS Schenk anhand der Privatinsolvenz von Sandra Völker wie beim letzten Sportgespräch auf die finanzielle Lage der meisten Hochleistungssportler aufmerksam machte. Kein Applaus. Entweder man mochte Schenk nicht oder den Hinweis.
    Zur Bundeswehr können ja nun nicht alle gehen. Ist ja jetzt freiwillig und außerdem müsste Frau Von der Leyen sich neben den Dienstgraden noch zusätzlich die Sportarten erklären lassen.

    Den Druck von außen auf das IOC erhöhen, also nicht über das BMI, dem Sportausschuß und dem DOSB, wird es bringen. Darüber ist ja anschließend bestimmt noch bei den Brezeln geredet worden.

    Ja, aber was soll denn nun eigentlich aus Olympia werden ? Oder muss gar eine neue olympische Idee her ?

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