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Das Olympische Bildungsmagazin

#London2012 (XXIV): @derHarting holt Gold

LONDON. Bin auf dem Weg ins Olympiastadion, wo ich @derHarting/Shaggy/Den Harting live verfolge. Er sagt:

Bis zum Diskuswerfen ein Lesebefehl, ich hatte mich schon drauf gefreut:

Und natürlich unsere Abstimmung über den neuen Schwimm-Bundestrainer:

[poll id=“23″]

19.11 Uhr: Bin im Stadion: Block 212/213, Row 71, Seat 313. @der Harting ist auch gerade eingetroffen. Tänzelt herum wie ein Boxer, das Einwerfen beginnt.

Nikita Holder muss Mann sich merken. @CaroNytra ist auch dabei. Halbfinale 100 H. Leider schon draußen.

@LoloJones muss Mann sich natürlich auch merken. Aber das ist längst bekannt.

19.17: Zeugnis meiner Dichtkunst, verbalisierte Statistik.

Der Rundenlauf ist eine amerikanische Domäne. Die US-Boys beherrschen die 400-m-Strecke so sehr wie im olympischen Sport sonst nur die Chinesen das Tischtennis oder die deutschen Frauen das ulkige Rennrodeln.

Amerikaner gewannen von 1896 bis 2008 mehr als die Hälfte aller Medaillen (44 von 80), stellten 20 von 27 Olympiasiegern, schafften zuletzt 2004 in Athen und 2008 in Peking den Sweep – durften also zu Dritt zur Siegerehrung.

Nur zweimal gingen sie leer aus, als die Medaillen verteilt wurden:

  • 1908 in London ließen sie, nachdem einer ihrer Landsleute disqualifiziert worden war, den Briten Wyndham Halswelle allein das Finale laufen.
  • 1980 in Moskau boykottierten die USA die sowjetischen Propagandaspiele.

Am Montag in London war alles ganz anders.

Drei Amerikaner waren angetreten, keiner schaffte es ins Finale. Das hatte es noch nie gegeben. Der Weltjahresbeste und Olympiasieger von 2008, LaShawn Merritt schied im Halbfinale aus trat wegen einer Oberschenkelverletzung nicht an. Merritt, der war bis zum vergangenen Jahr 21 Monate gesperrt, nachdem er wegen einer Penis-Vergrößerung positiv getestet worden war.

Ohne Merritt & Co war es ein äußerst buntes, juveniles Feld, ein wahrhaft olympisches. Fünf Läufer aus der Karibik, ein Australier sowie die belgischen Zwillinge Jonathan und Kevin Borlee. Es wurde ein spektakulärer Lauf. Kirani James (19) von der Karibikinsel Grenada stürmte unaufhaltsam voran und gewann mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung. „Ich danke Gott“, sagte James, „er hat mir die Kraft gegeben, mein Land stolz und glücklich zu machen.“

Grenada ist das 143. Land, das in der Geschichte der Spiele eine Medaille gewann. In London haben sich zuvor Guatemala und Zypern in die Liste eingetragen. Mit nur 109.000 Einwohnern ist Grenada das kleinste Land unter allen Medaillen-Nationen.

Kirani James steht mit seinen 43,94 Sekunden nun auf Rang acht der ewigen Weltbestenliste. Vor ihm waren nur US-Amerikaner unter 44 Sekunden geblieben, natürlich. James, um den sich ein Dutzend US-Colleges gerissen hatten, lebt und trainiert seit drei Jahren in Alabama/USA.

Die 400 Meter sind eine mörderische Strecke, auf der die Burschen schnell verbrennen können. Junge Wunderläufer hat es immer wieder gegeben. Manche kamen, holten Goldmedaillen, liefen Rekorde – und verschwanden auch wieder. Manche trainierten unter Dopingtrainern und waren selbst in Affären verstrickt. Kirani James, geboren am 1. September 1992, ist der jüngste Olympiasieger von allen. Aber nicht einmal der jüngste im jüngsten Finale aller Zeiten: Luguelin Santos, Jugend-Olympiasieger 2010 aus der Domikanischen Republik, der Zweiter wurde, ist zwei Monate jünger. Der Australier Solomon Steven, Achter in London, ist gerade 19 geworden. Bronzemedaillengewinner Lalonde Gordon (Trinidad) auch erst 24.

James tauschte im Halbfinale mit dem südafrikanischen Prothesenläufer Oscar Pistorius die Startnummern. „Es war mir eine Ehre, gegen ihn zu laufen“, sagte James. „Oscar inspiriert uns alle, unabhängig davon, ob wir gehandicapt sind oder nicht.“

Kirani James kommt nicht aus dem Nichts, was seinen Wunderlauf erklären hilft. Seine Leistungsentwicklung ist bestens dokumentiert. James ist mit ähnlichem Talent gesegnet wie Usain Bolt. Seit 2007 hat er bei internationalen Meisterschaften vierzehn Goldmedaillen gewonnen. Bei den karibischen, den Commonwealth-, und den panamerikanischen Jugendspielen, bei Jugend- und Junioren-WM. Und im vergangenen Jahr bei der Weltmeisterschaft in Daegu.

London war die vorläufige Krönung einer Traumkarriere. Natürlich hat auch er gesagt, was fast alle karibischen Läufer sagen: „Zu Hause, da tanzen die Menschen jetzt auf der Straße.“

19.30: Phylicia George und Kellie Wells. Dann sind diese Halbfinals endlich vorbei. A torture.

19.44: Sie sind pünktlich. Die Diskuswerfer werden präsentiert. @derHarting macht die Doppelfaust. Ob er wieder sein Trikot frisst?

19.49: Alekna 67,38.

19.53: Harting hat einen neuen Konkurrenten: Ehsan Hadadi, Iran, 68,18.

19.54: @derHarting im Ring.

Erste Marke. Finale gesichert. 67,79.

20.04: So siehts aus nach der ersten Runde:

Diskus Männer, Ergebnis nach 1. Wurf: 1. E Hadadi - 2. R Harting - 3. V Alekna

20.12: Mensch, ging das schnell. Eine Pinkelpause, schon war er wieder dran.

Nichts verpasst. Ungültig.

20.16: Falsche Ansagen im Stadion. Die beiden Sprecher betreuen die Diskuswerfer nur beiläufig.

Harting.

Reicht noch nicht.

20.19: Die IAAF schreibt dazu:

Germany’s Robert Harting has one of the best competitive records of any track and field athlete in the world right now, having not lost for two years in the Discus. The two-time World Champion will be looking to add Olympic gold to his ever-growing collection of medals in tomorrow’s final, where he will take on defending champion Gerd Kanter and world bronze medallist Ehsan Hadadi.

20.21: Da waren es nur noch acht – und drei Würfe. So siehts aus:

Diskus Männer, Halbzeit-Ergebnis: 1. E Hadadi - 2. R Harting - 3. V Alekna

20.28: Er sieht nicht glücklich aus. Zwei Jahre ungeschlagen. Olympiasieger will er unbedingt werden. 66,45.

Der Sportkamerad aus dem Iran posiert jetzt schon. Mal sehen, ob sich @derHarting daran aufputschen kann.

Wierig mit 65,85 nun Sechster.

20.31: Einen Olympiasieger hatte der DLV versprochen. Mindestens einen. Mach mal, @derHarting.

20.33: Es wird kritisch. Sehr kritisch. Kanter zieht vorbei: 68,03.

Wir sind schon im Fünften.

20.35: Harting.Das könnte es gewesen sein. Er traut sich bzw seinem Wurf noch nicht so richtig.

Jetzt.

68,27!

Kann mir jemand Hartings Interview aufzeichnen und als Audio-Datei schicken? Wäre eine sensationelle Hilfe. Sollten die seinen Coach auch vor der Kamera haben – bitte ebenfalls her damit.

20.40: Von der Stadionregie her und den Schreihälsen am Mikro ist es ein, sorry, Scheiß-Wettbewerb. Wie so oft wird der Spannungsbogen zerstört.

Aber das wird ihm nachher egal sein.

20.43: Kanter. Steigt zu hoch. Harting bleibt vorn.

20.44: Alekna. Knapp 65. Rote Flagge.

20.45: Harting. Sechster. Luft holen. Bleibt dabei. Arme hoch. 67 something.

It is no longer in his hands.

20.46: Hadadi.

20.47: HARTING.

Trikotzerreißen.

Aber für seine Verhältnisse ein äußerst besinnlicher Jubel. Bisschen Tanzbär spielen. Muskeln zeigen. Flaggenlauf.

20.48: Ich denke mal, ihm müsste ziemlich kalt werden.

20.50: Astreiner Hürdensprint von Harting. Nur die letzte Hürde lässt er aus – nicht dass er noch disqualifiziert wird.

Jetzt besucht er das olympische Flämmchen, berührt die Pylonen und lässt sich davor ablichten.

20.54: Grenadas Held bekommt Gold. Harting noch im Innenraum. Gaaaanz ruhig. Die wilden Jahre hat er hinter sich. Nun auch wieder gut gekleidet. Nicht dass er sich noch eine Lungenentzündung holt.

21.02: Und nun, nachdem Harting die Hürden eingelaufen hatte, die richtigen Hürdensprinterinnen: Pearson (AUS) vor Harper und Wells.

21.04: Das wars dann:

Diskus Männer, Endergebnis: 1. R Harting (GER) - 2. E Hadadi (IRI) - 3. G Kanter (EST)

Ich steige tief hinab in den Bauch des Olympic Stadiums. Melde mich vielleicht von der PK.

21.56: Absurde Veranstaltung. Real existierender Olympia-Journalismus.

Vor zehn Minuten tauchte Harting erst in der Mixed Zone bei den Non-Rightholdern auf, beim Fußvolk von der Presse also. Da hatte er bereits ein halbes Dutzend TV-Interviews gegeben. Sitze jetzt in der PK, er soll gleich kommen.

Vielen Dank an alle, die mir Audiofiles mit den Interviews vom ZDF, von Eurosport und ORF geschickt haben. Teilweise wurden auch die Videos in der Dropbox abgelegt. Ich habe am iPhone alle Audios gehört, während ich im Gedränge auf Harting wartete.

64 Gedanken zu „#London2012 (XXIV): @derHarting holt Gold“

  1. jw
    ist Dir hoffentlich klar, dass das Personaltableau für DSV dramatisch an Substanz verloren hat. Abstimmungs-Spitzenreiter Lothar soeben von Sky weggeschnappt, hat da Vertrag unterschrieben.
    Mutmaßlich haben die mitgelesen und schnell zugeschlagen. Hoffentlich ist „DIRK“ jetzt gewarnt vor ähnlich unseriösen Angeboten.

  2. Der Dopingfehlschlag von Merritt ist ja sensationell! Bei dieser fundierten Sachlage kann sich so manch ein erwischter Radfahrer noch eine Scheibe abschneiden.

  3. Ja, ist er. Ähnlich spektakulär mein Fehler (jeden Tag einer, mindestens), denn ich hatte nicht mitbekommen, dass Merritt zwar zum Vorlauf auf die Bahn kam, aber wegen einer Oberschenkelverletzung dann abmarschierte. Habe ich korrigiert und den Kollegen auch eine Korrektur geschickt.

    Mist.

  4. Diskus- und Hammerwerfen I dislike. Kann gerne raus aus dem olympischen Programm. Ist mir zu archaisch. Die Dopingmittel sind das auch in diesen Sportarten, oder? Muss immer an Anabolika denken. Na ja, etwas oldschool bin ich schon.

  5. Mein Kommentar war ja eine rein sport-ästhetische Betrachtung, Jens. :-)
    Es gibt ja keine Phänomenologie des Dopings.
    Äh, wenn es aber eine gäbe, also ein Wahrnehmungsmodus des real praktizierten Dopings existieren würde, dann könnten wir den Diskus-Werfer als Prototypen des Dopingsünders begreifen.

    Aber nein, das geht nicht, das dürfen wir nicht, niemals.

  6. @ha
    Vertag mit Sky kein Problem für Zukunft als Chef-Rettungsschwimmer!
    Als ob sich ein Loddar in monogame Beziehungen zwingen lassen würde…

  7. By the way: In Peking gab es von dir etwas mehr boulevardeske Momente, sprich: Bilder, Stilleben, Nebenhandlungen von der Reportertribüne bzw. des Journalisten-Daseins dort, vor Ort.

  8. Achja, der Poschi hat den „den Harting“ zu dekodieren gelernt und stellt fest „Hart, aber zart“.
    Genau ist ein ganz Süßer… „der Harting“

  9. Harting:
    Eigentlich unzufrieden mit seinen Würfen; Stimmung im Stadion bei 2. oder 3.Wurf hat ihn etwas aus der Konzentration gebracht, aber Uhr war schon ausgelöst; Dankt den Leuten die hinter ihm gestanden sind; Grüßt Berlin; „Ist alles so absolut geil“; Kommentiert noch eine Slow-Mo zu seinem Hürdenlauf und erzählt, daß er das auch trainiert;
    König fragt noch, ob er den „Discobolus“ schon im Museum besucht hat und derHarting erzählt daß er noch nicht zum Sightseeing kam.

    …sorry mehr kann ich nicht bieten, wenn Du später noch nichts hast, schreib eine Mail und ich kann es dann ja aus der Mediathek schicken…

  10. Äh nein ….

    Ich bin mit meinen EDV-Kenntnissen leider überqualifiziert.

    Sorry … wäre sonst wirklich interessant.

  11. Tja, wer kann der (hoffnungslosen) Aussicht vom Hausherren mal was geschickt zu bekommen auch nicht widerstehen?

    3 / 8

  12. #Olympia-Souvenir
    Stimmt eigentlich, da hätte ich, glaube ich, aus Vancouver auch mal etwas bekommen können…
    Aber solange JW hier liefert…

  13. Zum Zeit-Artikel: Gibt es einen bestimmten Grund, warum die Spiele „nur“ gut zwei Wochen dauern und so viele Entscheidungen parallel fallen? Eigentlich sollte man ja denken, bei einer Streckung auf, sagen wir, drei Wochen könnten auch mehr TV-Gelder rausspringen? Und im Sommer läuft ja sonst eh nichts…

  14. Aus Ihrem Artikel auf spon (heute):

    Der Harting vergangener Jahre wäre vielleicht ausgerastet und hätte sich von den Kampfrichtern aus dem Konzept bringen lassen. Der Harting des Jahres 2012 aber blieb ruhig. „Druck ist ja nichts Neues für mich, aber in dieser Form, in dieser Dimension und Intensivität“, er sagte tatsächlich Intensivität , „war das doch ziemlich neu. Es wäre beinahe ein Schuss in den Ofen geworden.“

    Kapiere ich die Ironie nicht? Oder wie ist das gemeint?

  15. @ Sarah: Die Spiele werden nie drei Wochen dauern. Logistisch noch komplizierter. Und noch teurer. Jede Show hat einmal ein Ende, selbst Wetten daß …, Schlag den Raab … oder eben Olympia.

  16. Intensivität – lt. Duden gibt es dieses Wort nicht. Ihr „darauf hinweisen“ macht mir den Eindruck, ja welchen…? Muss man das „tatsächlich“ herausheben?Aber ggf. ist das auch nur ein Stilmittel, das ich so nicht erkenne.

  17. Lieber Herr Weinreich,

    kann man , muss man?
    Im SPON Artikel wird doch deut(s)chlich, dass dies ein Zitat ist.
    Meine Verständnisfrage ging dahin, das
    s:
    Entweder Sie schreiben „tatsächlich“ anstelle von [sic], um auf die Authentizität der Aussage hinzuweisen:
    Aber: Sie könnten es einfach stehen lassen, da die Anführungszeichen auf die direkte Rede hinweisen, oder Sie korrigierten es einfach (stillschweigend, ggf. journalistische Ethik ignorierend) , oder aber Sie wollen sich absichern, das nicht irgendein „Neunmalkluger“ – wie ich – daherkommt, und Ihnen mangelnde Rechtschreibkenntnisse vorwirft.
    Ich werfe Ihnen nicht vor, mit der Hervorhebung und Verstärkung des sprachlich etwas holprigen Ausdrucks eines Hochleistungssportlers, der gerade Gold gewonnen hat, Ihre intellektuelle Überlegenheit darstellen zu wollen, Ihre ganze Arbeit, so wie ich diese in den letzten Jahren mitbekommen habe, spricht ja eine deutliche Sprache, aber gerade deshalb ist es mir vielleicht so sauer aufgestossen.
    Originalität hin oder her, diese Verbesserung hat was … „kleinkariertes“.
    Bin ich von Ihnen nicht gewohnt. Muss man auch vielleicht nichts zu sagen, kann man aber, ES SEI DENN: Dies ist ein nunja Kunstgriff, um auch hier die“unangepasste“ Persönlichkeit des Herrn Harting, nochmal abschliessend (macht sich sogar die Worte, wie Sie Ihm gefallen…) hervorzuheben. Sollte dem so sein, habe ich das einfach nicht kapiert. Honi soit qui mal y pense.

    Herzliche Grüße,

    Ihr

    Ingo

  18. Ich vermute, wenn man es pauschalisieren will, auf der PK war JW der einzige, dem solche sprachliche Feinheiten noch auffallen und der auch noch darüber schreibt, pauschaliert also ein leichter Anfall von „Zwiebelfisch“.

  19. Nein, ich finde das gar nicht holprig. Ich liebe sprachliche Eigenheiten und lege wert darauf, das auch im Originalton zu transportieren. Bei diesem Text schien mir die Unterstreichung angebracht, vielleicht auch – es musste wie immer schnell gehen – weil ich in der Tat verhindern wollte, dass mir das jemand redigiert. Das ist so. Aber dieser Unterton, den ihre Bemerkungen da haben, passt mir deshalb nicht, weil ich Harting weder lächerlich machen, noch seine vermeintliche Unangepasstheit besonders herausstellen wollte. Nichts dergleichen. Lassen Sie uns das bitte beenden. Vielleicht gelingt es mir ja, im nächsten Text über Harting, und ich schreibe für andere Kunden noch einen, etwas überlegter zu formulieren und zu beschreiben.

    Harting hat jedesmal sechs Versuche. Das war mein erster.

  20. Lieber Herr Weinreich,

    das mit dem Ton mag stimmen. Dieser sollte aber weder Ihre Arbeit diskreditieren, noch (in diesem Fall) mangelnden Respekt den Menschen über welche Sie schreiben implizieren (naja, also es sei denn, Sie schreiben über Herrn Blatter und Co. ) .
    Ich habe von der Möglichkeit, Sie anzusprechen, Gebrauch gemacht, „weil er da war“ .
    Sie haben Zeit aufgewendet, mir zu antworten, dafür vielen Dank.
    Sollte ich Sie persönlich getroffen haben, lag dies nicht in meiner Absicht.

  21. Kurz zu etwas einfachem: die Hammerwerferin Lysenko hat besonders lange Arme, laut Fernsehkommentator (ich weiß nicht mehr welcher Sender) ergibt das bei der Drehung einen besonders guten H…

  22. Nachlese zu @Ingo # 28 etcpp
    schwupps: im selben Medium: SpOn:

    Harting: Ich bin jetzt extrem befreit. Druck war nichts Neues für mich. Aber in der Form, in der Dimension, in der Intensität war es schon sehr neu. Ich wusste aber auch, was ich kann, dass ich gut in Form bin, und wenn ich einen erwische, dann haben es die anderen schwer.

    http://www.spiegel.de/sport/sonst/olympia-2012-harting-nach-goldgewinn-im-interview-a-848889.html

    Also der Herr Regidierteufel hätte auch bei jw zugeschlagen, vorgebeugt und zack bleibt es drin.

  23. Ich finde, man muss das Thema nicht so hochsterilisieren. Wenn JW oder Ingo das Ganze noch mal Paroli laufen lassen, schließen sie sich bestimmt der Meinung des berühmten Poeten Michael Skibbe an, der treffend formulierte: „Ich bin immer offen für Kritik, nur sie muss konstruktivistisch sein.“

  24. Ich halte es eher mit Sir Ribbeck und seiner objektiven Meinung zu subjektiven Äußerungen, von daher stecke ich jetzt einfach noch ein wenig Sand in den Kopf.

  25. Jens, mir geht’s ja nicht direkt um die Show, sondern – wie auch in dem Artikel – eher darum, dass es eigentlich viel zuviel für den Zeitraum ist; die Winterspiele dauern, wenn ich mich nicht irre, genauso lange und bei denen gibt es vielleicht ein Viertel der Entscheidungen und Disziplinen. Statt die Spiele auf drei Wochen zu strecken, könnte man natürlich auch einfach ein paar überflüssige Disziplinen streichen. ;)

  26. klar. eigentlich müsste das olympische programm richtig durchgeschüttelt werden. aber das tun sie nicht. denn für einige sportarten wäre das quasi der tod, die könnten ohne ihren anteil an den olympischen vermarktungseinnahmen nicht existieren. die haben ja auch keine wirklich basis. es hat immer wieder diskussionen gegeben, sportarten in die winterspiele zu verlagern. gerade kürzlich wieder, glaube ich, am beispiel handball. andere hallensportarten ließen sich natürlich genauso leicht auslagern – eine große galle findet sich überall.

  27. Das sich einige „überflüssige“ oder „uninteressante“ Sportarten im Olympiaprogramm halten,
    hängt vielleicht auch mit der Lobbyarbeit zusammen, die die Nationen leisten, die in diesen Sportarten besonders viele Medaillen holen.

  28. Wo gerade aus unerfindlichen Gründen, da ohne deutsche Betiligung, Segeln in der ARD gezeigt wird: können sich von Land eingeschlossene Nationen überhaupt für die Ausrichtung von Sommerspielen bewerben? Oder wird das Segeln knallhart auf dem größten verfügbaren Inlandsteich abgehalten, egal wie windstill der ist?

  29. Hier eine Liste der Sportarten, die man ersatzlos bei Olympia streichen könnte:

    * Beach Volleyball

    Zumindest wenn die Spiele nicht in einem Land mit relevante Sonnenstränden stattfinden.

    * Boxen

    * BMX, ebenso wie Mountain Biking

    Was sollen diese Kiffer-Treffen?

    * Bahnradfahren

    Zumindest alles bescheuerten Varianten wie „statt fahren dumm rumstehen, bis sich alle langweilen“ oder „hinter einem knatternden Mofa herfahren“

    * Rhythmische Sportgymnastik

    * Hockey

    * Die Fußballturniere

    * Fünfkampf, Zehnkampf, Mehrkampf

    * Dressurreiten

    * Vielseitigkeit

    * Alle Schießwettbewerbe, ausgenommen Bogenschießen

    * Die Segelwettbewerbe

    * Synchronschwimmen

    * Taekewando

    * Ringen

    * Wasserball

    * Gewichtheben – die schweren Klassen und besonders die der Frauen

    * Gehen

  30. @bernie: Vaterlandsverräter! Du kannst doch nicht die Reitwettbewerbe abschaffen wollen, bei denen Wir immer Gold holen. Das kommt ja nun schon mal gar nicht in Frage. Nachher will auch noch jemand Bob- und Schlittenfahren abschaffen, wie stehen wir denn dann da? ;-)

  31. Aber warum sollte man die Olympischen Spiele denn entrümpeln? Für mich persönlich ist das Tolle an Olympia ja, dass ich alle vier Jahre mal Gelegenheit habe, mir Sportarten wie Bogenschießen, Trampolinturnen und Modernen Fünfkampf anzuschauen, die sonst so gut wie keine mediale Aufmerksamkeit bekommen. Die Vielfalt macht den Reiz aus. Für Tennis in Wimbledon brauche ich dagegen keine Olympischen Spiele.

    Dank der EBU-Streams oder (in technisch weiterentwickelten Ländern) Digitalkanälen kann sich heutzutage zudem jeder genau das aussuchen, was er/sie gerne sehen will. Und für den Fall, dass es insgesamt zu viele Wettbewerbe oder Athleten sind, würde ich eher innerhalb der Disziplinen straffen – was ja zum Teil auch schon passiert (weniger Vorläufe in der Leichtathletik etc.)

    Einzig auf Fußball (mit seinem mehr als 500 Athleten in London) könnte ich sehr gut verzichten. Der dahinter stehende Verband hat nur wirklich kein Problem mit Geld, Sponsoren und öffentlicher Wahrnehmung.

  32. #49: Das wirft die Frage auf, ob es überhaupt irgendwelche nachvollziehbaren Kriterien gibt, nach denen eine Sportart olympisch wird oder bleibt. Die Zahl der Aktiven in einer Sportart kann es ja nicht sein, die Zahl der aktiven Nationen auch nicht. Kommt es also wie üblich darauf an, einfach die meisten IOC-Stimmberechtigten zu „überzeugen“ – ohne irgendwelche Grundanforderungen, die erfüllt werden müssen (außer dass die Nationen, aus denen die voraussichtlichen Medaillengewinner kommen, genügend TV-Geld einspielen)?

    #48: Fußball ist wohl auch die Ausnahme: die Sportart ist für das IOC finanziell lukrativ, während die FIFA selbst nicht scharf drauf ist, bei Olympia eine Konkurrenzveranstaltung zu bekommen.

  33. Interessante Diskussion, ms 50cent.

    Jede Mannschaftssportart, die im 2 und 4 Jahresrhytmus Welt- oder Europameisterschaftem ausrichtet braucht nicht mehr teilnehmen ( Fußball, Handball, Basketball, Volleyball, Hockey, ?Volleyball) – denn das sind auch alles Vollprofis, die daran teilnehmen.

    Kann Hockey und Volleyball ohne Olympiagelder überleben?

    Ebenso Tennis, völlig sinnfrei bei Olympia. 4 GrandSlam im Jahr und dann noch Olympia. Geld genug da, alles Vollprofis. Streichen.

    Spätestens als die Amateurregel fiel ging Olympiabergab. Was die Wettbewerbe angeht.

  34. @bernie
    Um mal in gleicher sachlicher Form zu der Liste Stellung zu nehmen:
    Selten so einen Schmarrn gelesen

    @enrasen
    Worauf ruht die Erkenntnis, daß alle Mannschaftssportart, die im 2 und 4 Jahresrhytmus Welt- oder Europameisterschaftem ausrichteten nur Vollprofis betreiben und auf welcher Basis fußt dies? Jeweilige „Top 3-Nationen“, „Top20“ oder global?
    Halte ich mal für eine Steile These…
    Außerdem ist „Geld“ als einziges Kriterium auch ein ebenso trauriger, wie unsinniger Ansatz. Oder soll z.B. der Welt-Tauzieh-Verband wieder ein olympisches Revival feiern?

    @Free Wilhelm
    Welches Land fällt Dir denn spontan ein, daß das Potential hätte Sommerspiele auszutragen, aber weder über Zugang zu Meer oder größeren Seen verfügt?

  35. @Berni: ohne jetzt nachzuschauen, ob diese Länder nicht doch auch wirklich segeltaugliche Seen besitzen: Tschechien, Österreich, Schweiz (Bodensee oder Genfer See evtl?), Slowakei, Weißrussland. Weitere exotischere Länder ohne reale Aussichten lass ich jetzt mal weg, aber rein theoretisch (nicht lachen, bitte) könnte man ja auch Olympiaden ohne Vorrang für den Kommerz ausrichten.

    Aber wenn ich eine Sportart streichen wollen würde, wäre Segeln mein zweiter Kandidat, nach Reiten.

  36. @Free Wilhelm: Prag wollte bei seiner (von vornherein aussichtslosen) Bewerbung für 2016 zum Beispiel auf einem Stausee unweit der Grenze zu Österreich segeln gehen. Möglich wäre das schon.

  37. Es war auch möglcih, die Olympischen Reiterspiele 1956 in Stockholm auszutragen, das ist ziemlich die maximal entferteste Stat von Melbourne gewesen.
    Bei der nächsten deutschen Bewerbung für die Sommerspiele sollte das Potential von Malle auf jeden Fall bercksichtigt werden.

  38. Wo ist eigentlich der Hausherr? Immerhing geht der Witzbolt heute noch an den Start, da sollten alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um dies zu kommentieren. Bitte um Aufklärung…

  39. Pingback: IOC-Countdown (12 Tage): eine Bitte an alle Diskutanten, stille Leser, Besucher, Neugierige, Freunde, Feinde … #crowdsourcing : sport and politics

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