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Das Olympische Bildungsmagazin

cheat of the day (I): „We never said we would build a bullet-train track from Incheon to PyeongChang“

Screenshot aus einem offiziellen Bewerber-Video

Neues Jahr, neue Rubrik. „Cheat of the day“, Betrug des Tages, Schwindel des Tages. Ich bin sicher, die olympische Welt wird uns weiter einiges Unverfrorenes bieten.

Beginnen wir also mit den Olympia-Gastgebern aus Pyeongchang.

Der gewesene Bewerbungschef Cho Yang Ho, Boss von Korean Air, sagte (nicht nur) im Juli, unmittelbar vor der Entscheidung über die Winterspiele 2018, in Durban:

The investment programme for the Winter Games infrastructure is already underway with projects such as the double-track express railroad which will connect Seoul’s Incheon Airport directly to Pyeongchang in 68 minutes.“

Inzwischen haben es sich die Koreaner anders überlegt.

Sohn Chang Hwan, ein Direktor des Organisationskomitees Pyeongchang 2018, erklärt nunmehr feierlich:

The claim is falsely reported. We never said we would build a bullet-train track from Incheon to PyeongChang, but the media did. The only proposed plan is connecting Wonju and Gangneung with a new express railroad”

Die Medien sind an allem schuld.

Was sagt man dazu?

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Im Youtube-Kanal der Organisatoren kann man die 68-Minuten-Lüge auch noch finden, und nicht nur dort.

[youtube dlS0ReJo6Bs nolink]

18 Gedanken zu „cheat of the day (I): „We never said we would build a bullet-train track from Incheon to PyeongChang““

  1. Persönlich gesehen: Da lernst du mehr vom Land kennen, Jens! Freu dich!

    Generell gesehen: Richtiger Schritt der Koreaner. Gemessen an der alten Erfahrung, dass die Ausrichterländer massenweise Geld ausgeben, damit die zwölfköpfigen Familien der IOC-Mitglieder zwei Wochen lang bequem leben, ist dieses „Ätsch! Doch nicht!“ ziemlich genau das, was späteren Ausrichtern als Vorbild dienen sollte.

  2. Ach komm, da ist nicht viel zu sehen. Bin zweimal auf der Autobahn von Incheon nach Pyeongchang. Das ist nicht sehr aufregend, ob mit oder ohne Bullet Train.

    Im Übrigen: Warum nur zwölfköpfige Familien?

    Guckst Du hier und überlegst, auf wie viele Familienmitglieder Du inklusive Enkel und Urenkel kommst.

  3. Hehe, war irgendwie klar, dass man keinen IOC-Witz machen kann, der nicht mieser ist als die Realität.

  4. Welch Überraschung! Mister Rogge, übernehmen Sie! Ach halt, ihn dürfte es nicht wirklich kümmern. Wenn er dann noch im Amt ist, muss er eh nicht über die Autobahn, sondern nur von einem Flieger in das nächste Flugvehikel.

    Ich bin gespannt auf die nächsten kleinen Feinheiten :)

  5. Evi Simeoni in der FAZ: Pyeongchangs entgleistes Versprechen

    Alle Versprechungen, die in den Bewerbungsunterlagen, aber auch in mündlichen Präsentationen gemacht werden, sind laut Ausrichtervertrag bindend – es sei denn, das IOC erklärte sich schriftlich mit einer Änderung einverstanden. Die per Mail gestellte Frage, ob es dieses Einverständnis erklären will, beantwortete das IOC zunächst nicht.

  6. Man darf bei dieser Gelegenheit vielleicht vorsichtig die Frage stellen, welche Versprechen – im Fall der Fälle – in Deutschland gebrochen worden wären. Die Finanzierung für sämtliche Tunnellösungen am Fusse der Zugspitze existierten doch nie. Hinter vorgehaltener Hand stand – um kompakte Spiele anpreisen zu können – auch Schwaiganger für die nordischen Sportarten „nur auf dem Plan“.

  7. Und man darf bei dieser Gelegenheit auch mal kurz annehmen, dass München die Spiele selbst ohne Bullet-Train in Südkorea nicht bekommen hätte ;-D
    Stimme Arnesen zu: Schön zu sehen, dass und in welchen, mal eher abgefeimten, mal ganz offenen Varianten sich Länderparlamente, Regierungen (wie in Brasilien) oder Bewerber den überdimensionierten Ansprüchen der IOC/FIFA-Granden widersetzen.

  8. „Bindend“? Was wollen die machen – den Staat Südkorea vor einem südkoreanischem Gericht auf den Bau einer Schnellbahnlinie verklagen?

  9. Der Blatter-Sepp hat mich verwirrt, nun weiß ich nicht, ob das unter einen FIFA- oder einen Olympia-Artikel passt.

    Fifa-Präsident Joseph Blatter hat Bayern-Chef Uli Hoeneß eine Mitschuld an der Niederlage Münchens beim Kampf um die Olympischen Winterspiele 2018 gegeben.. Grund sei die Kritik des 60-Jährigen an der Vergabe der Fußball-WM nach Südafrika…“Uli Hoeneß und Co. haben im Vorfeld der Fifa-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika derart gelästert, dass es kaum mehr zu steigern war“, sagte Blatter. Er habe Münchens Oberbürgermeister Christian Ude darauf hingewiesen, dass schon „Paris bei der Vergabe der Sommerspiele 2012 gegen London verloren hat, weil man die afrikanischen Stimmen nicht einbezogen hatte.“

    Uli Hoeness war auch Schuld am Oktoberfestanschlag. Sein verschossener Elfer in Belgrad hat den Attentäter auf die schiefe Bahn gebracht (genauso schief wie der Ball damals). Man spricht auch vom Butterfly-Effekt.

  10. wusstest du das nicht? blatter vergibt dank seiner connections zu den exotischen klein-sportverbänden auch die olympischen spiele…

  11. In Berlin hieß es doch seinerzeit, als das Stadion der Weltjugend (aka Walter Ulbricht Stadion) unbedingt weg musste auch da kommt die Olympiahalle hin, auch wenn wir Olympia nicht kriegen. Und dann gab es 10 Jahre lang eine verwilderte Wiesenlandschaft und ein paar Beach Volleyballplätze.

  12. DMM: Mit dem Zug von Seoul zu Olympia

    Hochgeschwindigkeitszüge sollen während der Spiele von Seouls internationalem Flughafen Incheon über die Hauptstadt bis zum Olympiastadion fahren. Die reine Fahrzeit von Seoul Hauptbahnhof bis zum Stadion soll nur 50 Minuten betragen.

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