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Das Olympische Bildungsmagazin

Die beschämende Wahrheit (II): Theo Zwanziger, der DFB und die FIFA

Ooops, es wird doch nichts mehr mit einem Runden Tisch zur FIFA-Korruption, den der DFB-Präsident kürzlich – nach dem FIFA-Kongress – in einem Blatt verkündet hatte, dem er sehr gern und auch sehr gern exklusiv Interviewfetzen gibt. Vor der Frauen-WM soll es nun keinen Runden Tisch geben. Terminprobleme von Rummenigge und Beckenbauer werden genannt, was auch immer.

Wer glaubt’s?

Es sollte mal jemand überprüfen, ob das stimmt, das mit den Terminproblemen.

Jedenfalls, so kann weiter die Mär gestrickt werden: Frauenfußball super, Frauen-WM sowieso, FIFA vielleicht ein bisschen böse, aber eigentlich doch gigantisch gut.

Und so verärgern Wahrheitsallergiker ihren Chef nicht weiter, den Heiligen Sepp.

Oder, um mit dem Theo zu sprechen, der wohl schon ahnt, dass der Onkel Sepp zum Eröffnungsspiel der Frauen-WM in Berlin ausgepfiffen wird:

Dass Blatter in Deutschland nicht mit offenen Armen empfangen wird, das ist klar. Das weiß Joseph Blatter auch selbst. Ich finde das sehr unfair. Denn er hat auch für den deutschen Fußball unheimlich viel getan.

Oh. Ja.

Was nochmal hat der Sepp für den Fußball in Deutschland unheimlich Gutes getan? (Ja, ruhig mal die DFB-Eloge auf Sepp nachlesen!)

Uli Hoeneß, fällt Ihnen dazu etwas ein?

Was mich, von den abstrusen sportpolitischen Kapriolen ganz abgesehen, an den Meldungen besonders wundert, ist dieses Zitat aus einem Bericht des Sportinformationsdienstes, der die Nachricht von der Verschiebung des Runden Tisches offenbar als erster hatte:

Zwanziger, der als Nachfolger Beckenbauers seit drei Wochen im skandalumwitterten FIFA-Exekutivkomitee sitzt, will trotz der Verlegung mit Nachdruck und konzeptionellen Grundlagen gegen die Korruption im Weltverband vorgehen. Auch eine Untersuchung der umstrittenen Vergabe der WM 2022 an Katar hatte Zwanziger beim FIFA-Kongress in Zürich gefordert.

Hallo? War ich im falschen Film? Liebe Kollegen, bitte keinen falschen Eindruck erwecken!

Für die Akten, noch einmal, was Zwanziger AUF dem FIFA-Kongress sagte, nachdem Blatter ihn offiziell zum Exekutivmitglied der FIFA ernannt hatte:

:

Das war seine einzige Wortmeldung, die gewiss ins Protokoll des Kongresses eingeht. Zwanziger hat RUND UM den Kongress wohl einige Interviews gegeben und sich dabei auf entsprechende Fragen auch zu Katar geäußert, das kann schon sein. So wie er kurz darauf seiner offensichtlichen Lieblingszeitung ja auch erzählt hat, er würde noch vor der Frauen-WM einen Runden Tisch einberufen, auf dem man über die Lage an der Korruptionsfront sprechen wolle. Oder so.

Unappetitlich, das.

Aber das habe ich ja kürzlich schon einmal gesagt.

Nachtrag, 18. Juni, 11.23 Uhr: Im Interview mit der Frankfurter Rundschau (FR) erklärt Zwanziger (TZ) unter anderem …

FR: …beim Fifa-Kongress haben Sie aber keine Einwände gehabt, im Gegensatz zum englischen Vertreter. ..

TZ: …und der dänische Präsident! Was er gesagt hat, war auch mit mir abgesprochen. Herr Hansen, mit dem ich im Uefa-Exekutivkomitee eng zusammenarbeite, hat mit seinen deutlichen Worten eine Position bezogen, die auch der DFB vertritt. Es kann nicht sein, dass die Vergabe der Weltmeisterschaft unter dem Verdacht der Korruption steht. Ich verwende das Wort, auch wenn es nicht ganz richtig ist. Spätestens nachdem der Fifa-Generalsekretär in einer Mail diesen Verdacht äußerte, müssen wir das sehr ernst nehmen. Das muss geklärt werden.

FR: Wenn sich der Verdacht beweisen lässt, dann sind Sie also dafür, die Vergabe der WM nach Katar neu zu machen?

TZ: Absolut. Die Abstimmung zu Gunsten von Katar war 14:8. Wenn nur drei Stimmen nicht nach den eigenen ethischen Vorgaben der Fifa abgegeben wurden, dann ist die Abstimmung nicht zu halten. (…)

FR: Der englische Verband fordert demokratische Strukturen bei der Fifa.

TZ: Das unterstütze ich. Dieses Thema betreffend könnten sich die Medien aber auch mal mit den gelobten Engländern auseinandersetzen. Die waren in der Vergangenheit nicht immer Gentlemen-like und aufgrund der Statuten aus der Kaiserzeit dominieren die britischen Verbände noch heute den International Board, der für die Fußballregeln auf der ganzen Welt verantwortlich ist. Ist das etwa moderne Demokratie im 21. Jahrhundert? Ich glaube nicht, denn die aktuelle Zusammensetzung ist nach meiner Meinung unter demokratischen Gesichtspunkten kaum haltbar. (…)

26 Gedanken zu „Die beschämende Wahrheit (II): Theo Zwanziger, der DFB und die FIFA“

  1. Tja… was haben die Römer hat Sepp „le football c’est moi“ Blatter je für uns getan? Er hat uns die WM2006 gegeben. Ach nee, Moment…

    Ist aber auch eigentlich egal. Nehmen wir einfach mal an, uns fiele nach intensivem Nachdenken tatsächlich noch eine seiner „unheimlich vielen“ (O-Ton T20) guten Taten für den deutschen Fußball(bund) ein. Dann müssen wir den Sepp, wenn ich unseren Guten Menschen von Altendiez recht verstehe, deswegen also alleine aus Dankbarkeit für alle Zeiten* lieb haben? Argumentativ bewegt er sich damit ja quasi auf der Höhe des roosevelt’schen(?) Klassikers, wenn er uns sinngemäß zuruft: Er mag vielleicht ein Gauner sein — aber er ist doch unser Gauner! Dass die Leute das nicht verstehen wollen! Die Fußballfans sind eben doch ein zu ungebildetes Volk.

    Und siehe da — mittlerweile ist mir tatsächlich eine sepp’sche Heldentat eingefallen: sein unermüdlicher Einsatz gegen die Torlinientechnologie: Man stelle sich nur mal vor, ein Präsident mit weniger Rückgrat hätte sie schon für die WM2010 zugelassen!

    __________________________
    * oder ist die Größe „Dankbarkeit“ im Theo-logischen Weltbild womöglich doch mit einer Halbwertzeit oder einer Art Verfallsdatum versehen und nur der letzte Dankbarkeitstrigger einfach noch zu frisch? — da sollte ihn wirklich mal jemand fragen, ob die entsprechende Konstante in seiner Welt echt kleiner unendlich ist.

  2. Ein gellendes Pfeiffkonzert bei der WM-Eröffnung in Berlin ist dem Seppl garantiert.
    Zum Finale in Frankfurt wird die Ehrentribüne anscheinend eigens dafür umgebaut, dass der Seppl wie gefordert exakt auf Höhe der Mittellinie hocken kann.

  3. Ging eigentlich der (in seiner Kolumne in der taz zur Zeit des letzten FIFA-Kongresses geäusserte) Kommentar von Friedrich Küppersbusch schon hier in die Archive ein?

    *Der FIFA ist es gelungen, die katholische Kirche in Leder nachzubilden.* FK

    Weil – folgerichtigerweise/unweigerlich – auch auf diesem geschätzten Blog, die (hier allerdings naturgemäß des Registers der Satire beraubte) Sprache langsam aber sicher auf Theologisches („böse“; s. o.) kam, möchte ich mir erlauben, einen Literaturtip anzubringen, der sich mit dieser Spezialmaterie in eindrucksvoller, zum ersten mal zugleich auf ihre pathologischen, politischen und genealogischen Implikationen bezogener Weise beschäftigt; dabei handelt es sich um Text- und Forschungsmaterial, das aufgrund von allerlei Widrigkeiten ein ganzes halbes Jahrhundert lang – bis 1984 (polnische Original- bzw. Untergrundausgabe) – überhaupt nicht erscheinen und dann auch erst 2009 in einer westlichen Sprache (im Englischen) vorgelegt werden konnte… Speziell für den Fall, dass sich jemand den hochinteressanten Typus des „elementaren Psychopathen“ (Ebd.) sowie dessen räuberische Schliche einmal wissenschaftlich genau ansehen will:

    Political Ponerology, a science on the nature of evil adjusted for political purposes, by Andrew M. Å?obaczewski; Red Pill Press, Canada, ISBN-13: 978-1897244470 (265 Seiten,15,70 Euro)

    „Morality and humanism cannot long withstand the predations of this evil. Knowledge of its nature – and its insidious effekt on both individuals and groups – is the only antidote.“ (Aus dem Klappentext des empfohlenen Bandes; man findet unter dem Stichwort Ponerology auch einiges im Internet, z. B. ein interessantes Interview mit Å?obaczewski)

  4. Zeit Online: „Zwanziger attackiert Hoeneß und Beckenbauer“

    http://www.zeit.de/sport-newsticker/2011/6/17/314319c4b13a6709e76df2bef0e1d47a621xml

    „[…] DFB-Boss Zwanziger wirft Beckenbauer damit vor, dass er trotz der immer wieder aufkeimenden Korruptionsvorwürfe untätig geblieben sei. „Und jetzt kommt der Theo Zwanziger dazu und soll plötzlich an allem Schuld sein, was bislang falsch gelaufen ist? Dagegen verwahre ich mich mit großer Entschiedenheit“, sagte Zwanziger. […]“

  5. Danke, Sepperl, für den Link. Den Link zum Original, also zum Interview in/mit der Frankfurter Rundschau, habe ich oben im Beitrag nachgetragen – und auch ein längeres Zitat daraus.

    Es ist wie immer nervend, dass den „Nachrichtenagenturen“ nie etwas anderes einfällt, als derlei Ãœberschriften … A attackiert B, B attackiert C, C attackiert A und B …

    Im Grunde aber attackiert 20er ja gar nicht, er agiert im gesamten Interview aus der Defensive, er verteidigt sich. Ihm werden einige der richtigen Fragen gestellt – er antwortet für seine Verhältnisse durchaus devot, wie ich finde.

  6. … und ich stelle natürlich amüsiert fest, dass sich 20er inzwischen mit dem Korruptionsbegriff und den verschiedenen Auslegungen (juristisch, moralisch etc pp) befasst hat. Er scheint lernfähig.

  7. zu #4, genauer zu dem von Sepperl eingestellten 20er-Zitat

    „… und plötzlich …“ – wieso denn auf einmal plötzlich? Es steht doch schon längst fest, dass „der Theo Zwanziger“ (…) „an allem Schuld sein soll, was bislang falsch gelaufen ist“.
    – Jedenfalls, wenn es sich dabei um das Aufkommen der mit der (PR-mäßig angepflanzten) „König Fußball“-Hysterie so objektiv wie „pro-aktiv“ (Thomas Bach) verbundenen psychopathologischen Induktionsversuche einer relativ kleinen, aber dafür umso skrupelloseren und – tatsächlich! – auf das Entschiedenste mit den entsprechenden Stellen in der ach-so-demokratischen, Schöne-neue-Welt- Einheitsparteipolitik verbandelten New-World-Order- Propaganda-Clique über den – in diesem „Spiel“ (Josef Blatter) möglicherweise tatsächlich entscheidenden – großen deutschen Fußball-Markt im besonderen und über den Sport-Markt im allgemeinen handelt.

    Der oben in #4 von Sepperl wortgetreu eingestellte Doppelsatz Zwanzigers illustriert nur einmal mehr die dunkle – und wenn sie nicht als solche gebrandmarkt wird, leicht mit rhetorischer Brillanz zu verwechselnde – Eloquenz seines Urhebers, welche jede sich bietende Gelegenheit nutzt, den Dreck auf der eigenen Weste öffentlich anderen zuzuschreiben … sich also per Gehirnwäsche selbst reinzuwaschen.
    Nicht ganz so „plötzlich“ also, bitte!
    Ich halte es unter Berufung auf meine bis zur offiziellen Machtübernahme durch die tatsächlichen Herren der Zwanzigers dieser Welt und ihre politischen Marionetten um jeden Preis – selbst bzw. gerade gegenüber der schon beinahe offiziell erreichten inoffiziellen Suspendierung des Grundgesetzes (sowie der längst angestrebten, vielleicht alsbald in diesem Sinne erfolgenden Aufnahme des „Staatsziels Sport“ in dasselbe), das dann nur noch von den Usurpatoren selbst und freilich nur in ihrem Sinn (mit dem Recht feilschend) am Laufen gehalten wird – verteidigte Meinungsfreiheit für durchaus möglich, dass das, was Zwanziger in besagtem Zitat als von ihm sogleich „mit großer Entschiedenheit zurück(gewiesen)“ insinuiert wird bzw. worden war, schlicht und ergreifend Tatsache sein könnte –
    Hoeneß und Beckenbauer haben bloß nicht die intellektuellen Fähigkeiten, sich gegenüber einem Zwanziger zu artikulieren.

    Wenn die beiden also hier, wie vor kurzem an selber Stelle schon einmal festgestellt wurde, mitlesen, könnte ihnen das folgende, von mir kurz aus dem Englischen übersetzte Zitat durch die komplexe Materie helfen, welches ich dem oben in Kommentar #2 schon erwähnten Interview mit Andrew Å?obazewki entnehme; denn es hat das Potenzial – nicht nur ihnen, sondern der ganzen Welt – aufzuzeigen, worum es auch im „Fußball“(-business) der FIFA eigentlich letztlich geht: Um den Aufbau, Betrieb und Erhalt, sowie die Zusammenführung zweier makrosozialer psychopathologischer Phänomene (von denen das eine auf der politischen, und das andere auf der sportlichen Schiene läuft). Es erscheint mir auch deshalb gut geeignet, weil hier die verblüffende Rollenverteilung eines „Spiels“ dargelegt wird, in der alle möglichen Beteiligten, bloß nicht „der Anführer“ selbst (das wäre also heute der Herr Blatter), „essentielle Psychopathen“ sind (- Was dieser oberste „Anführer“ dann ist, bleibt hier gewissermaßen noch offen; er hat allerdings ein gewaltiges Produkt als Verhandlungsmasse in der Hand … das er in jedem Fall, wie die Praxis zeigt, an den Meistbietenden verschieben wird – wer oder was dieser auch sein mag):

    „(…) Die grundsätzlichen Psychopathen [essential psychopaths] spielen immer die Rolle der Grauen Eminenz innerhalb einer Gruppe von Kriegern. Sobald es also eine solche Gruppe gibt, eine Gruppe schwierigkeitsgeplagter Teenager, eine Bande Hooligans, dann … der Anführer ist nicht notwendigerweise ein grundsätzlicher Psychopath [essential psychopath]. Sondern er repräsentiert irgendeine andere Kombination. Aber hinter ihm steht eine Gruppe von Psychopathen, und diese Gruppe beherrscht den Rest an leicht charakterkranken Individuen. Das ist die Struktur solcher Gruppen. Ich denke, die moderne Rechtsprechung [modern law] ignoriert diese Wirklichkeit und besitzt daher nur geringe Effizienz.“

    Jetzt haben wir also noch die Frage offen, was mit jener „anderen Kombination“ genau gemeint ist, die dann „der Anführer repräsentiert“; so wie ich es verstanden habe, liegt die Antwort in einer Formel, die sich ebenfalls auf der verlinkten Website findet:
    „The Trick of the Psychopath’s Trade: Make Us Believe that Evil Comes from Others“.

    Und insofern hat sich das frischgebackene FIFA-Exekutivkomitee-Mitglied Zwanziger mit dem in #4 zitierten „Plötzlich“-Satz plötzlich … nicht nur selbst „mit großer Entschiedenheit“ als der bisherige nationale Ober-Zwischenpsychopath – der als solcher DFB-Präsident gemäß der von Å?obazewki skizzierten Gruppenhierarchie durchaus einem Beckenbauer als FIFA-Exekutivkomitee-Mitglied gebieten konnte und diesem auch ganz sicher, so wie wir ihn kennen, seine Politik (des Schweigens) ins „kaiserliche“ Schulbüchlein diktiert hat – rein gewaschen, sondern dabei gleich als nächster FIFA-Boss ins Spiel gebracht; den Trick des „Spiels“, des „Psychopathen-Geschäfts“ … „The Good of the Game“ … hat er verstanden und beherrscht ihn bzw. es.
    Ob man ihm das allerdings alles so leicht abnehmen wird wie einem Sepp Blatter möchte ich schon heute bezweifeln. Die Zukunft des Fußballs wird zunehmend hässlicher werden – nachdem schon der Sepp dessen Seele so erfolgreich wie restlos verkauft hat.
    Der Fußball wird in Zukunft so leer sein wie die grundsätzlichen Psychopathen (essential psychopaths) selbst, deren – im Grunde genommen fehlendes – Kennzeichen nach Andrew Å?obazewki ihre Seelenlosigkeit ist (was sie jeweils in die beste Position versetzt, den Rest der Welt ohne jeden Gewissensbiß zu terrorisieren).

  8. @realpirate #9:
    ist doch ein ausgefeiltes system.

    1) ich steige vorher aus, dann wird die interne Untersuchung ausgesetzt, weil bin ja nicht mehr da
    2) weil lange dabei auch noch lecker Kohle über etliche Jahre
    3) so bleiben Mäuler dicht und keiner kann sagen „der wars“, wurde ja nicht fertig untersucht > ergo: Fifa Sprech: „innocence is maintained“

    Abhängigkeiten schaffen, selbst nach der Entlassung……..

    PS: Wann war denn Sepp beim CONCACAF, er war wohl früher da um Umschläge zu übergeben? Sonst hätten die Jamaikaner doch nicht nein gesagt, oder?

  9. Wahrscheinlich gibt es gar kein legales Szenario zur Säuberung der FIFA. Etwas Vergleichbares zu einem Coup d’État könnte wahrscheinlich nur die Lösung sein. Aber wer geht denn bei so einer Alterversorgung noch ein derartiges Risiko ein ?
    ;-)

  10. sueddeutsche.de, newsticker vom 22.6.11 (dpa):

    Zwanziger will WM-Vergabe an Katar extern prüfen

    „Frankfurt/Main (dpa) – DFB-Präsident Theo Zwanziger will die umstrittene Vergabe der Fußball-WM an Katar unter die Lupe nehmen lassen und sich dabei nicht nur auf die Ethikkommission der FIFA stützen. Vielmehr solle das Ergebnis für das Turnier 2022 «auch durch staatliche Strafverfolgungsbehörden untersucht werden», wie aus einem Fünf-Punkte-Plan Zwanzigers hervorgeht, von dem die «Sport Bild» berichtete. […]“

    http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1170495

  11. Wieder mal Bild bzw Sport-Bild bzw Springer.

    „Seine Freunde“ darf ich gewiss nicht schreiben, sonst gibt’s Post vom Anwalt.

    Ich glaube, die wollen ihn zum FIFA-Präsidenten machen.

  12. Walter, ich verweigere die Aussage und glaube gar nichts mehr.
    Die Ohnmacht vor der Ballmafia scheint dagegen ein Kindergeburtstag zu sein.
    Oh Mann, wir brauchen hier Investigation en masse.

  13. Welt-Online vom 23.06.2011 (sid):
    „Korruption und WM 2022
    Zwanziger fordert „Verhör“ der Fifa-Funktionäre“

    „DFB-Präsident Theo Zwanziger schwingt sich zum großen Kämpfer gegen die Korruption im Fußball-Weltverband Fifa auf und fordert wegen der umstrittenen Vergabe der WM 2022 an Katar ein „Verhör“ der Funktionäre. […] Es ist allerdings mehr als fraglich, ob Zwanziger mit seinen Plänen beim Weltverband auch Erfolg haben wird. Denn der Reformwille innerhalb der Fifa ist trotz der vom Präsidenten Joseph S. Blatter gegründeten „Lösungskommission“ mit Star-Tenor Placido Domingo äußerst begrenzt.“

    http://www.welt.de/sport/fussball/article13446323/Zwanziger-fordert-Verhoer-der-Fifa-Funktionaere.html

    Merkur-Online vom 23.06.2011 (sid):
    „WM 2022: Zwanziger gibt Gas und fordert Verhör“

    „[…] Sollte Zwanziger mit seinen Reformplänen im Weltverband scheitern, wäre die Zukunft des DFB-Präsidenten im 24-köpfigen FIFA-Exekutivkomitee ungewiss. Denn Zwanziger hatte bereits nach dem Rückzug von Franz Beckenbauer aus dem FIFA-Exko zunächst versucht, einen Ligavertreter für die Nachfolge des „Kaisers“ zu gewinnen – ohne Erfolg.
    Also zog Zwanziger in die Weltregierung des Fußballs ein und versucht nun, mit aller Konsequenz gegen Korruption vorzugehen. […]“

    http://www.merkur-online.de/sport/fussball/fifa-korruption-theozwanziger-gibt-1294145.html

  14. und versucht nun, mit aller Konsequenz gegen Korruption vorzugehen

    ich meine ja: dass die nunmehr schier allenthalben kolportierten aussagen von seiner exzellenz T20 nichts als opportunes gewäsch sind, kann man schon daran erkennen, dass die worte „russland“ und „2018“ offenbar nicht zu seinem aktiven wortschatz zu gehören scheinen. aber wie heißt es so schön: „an den taten sollst du sie erkennen“ — stellt sich nur die frage, was man für die zukunft noch an rückgrat erwarten soll vom präsidenten des „größten einzelsportverbandes der welt“, wenn er sich noch nicht einmal zu schade dafür ist, sich beim großen FIFA-konklave allen ernstes hinter dem dänischen votum verstecken zu wollen. zumindest dafür hätte der DFB auch ein weißes kaninchen nach zürich schicken können.

    insofern gilt wohl bis zum beweis des gegenteils die alte parole von marc-uwe kling:

    spring auf! spring auf!
    auf den zug der opportunisten.
    den mantel hängen wir in den wind,
    weil wir so ökologisch sind.

  15. T20er kann die Einschaltung „staatliche Verfolgungsbehörden“ leicht fordern. Dass diese ein Vergehen feststellen ist „mangels real existierendem Korruptions-Straftatbestand“ ja nicht zu erwarten.

    Ironie an: Das ist doch wunderbar. Die staatlichen Verfolgungsbehören stellen offiziell fest: Keine Straftat – ergo: alles sauber! Und T20er geht als „brutalsmöglicher Aufklärer“, der auch noch den Ruf des Sports gerettet hat, in die Geschichte ein. Ironie aus.

    Solange T20er nicht die Abschaffung der unsäglichen Befreiung von Korruptionsdelikten fordert und damit den rechtlichen Missstand ausdrücklich kritisiert, ist er unglaubwürdig.

  16. Schicke Ãœbersicht bei spox.com zum DFB und seinen Glanzleistungen der letzten Jahre:
    Affären, Skandale, Tragödien

    Auch der Hausherr wird erwähnt.

    Oktober 2008: Der Journalist Jens Weinreich nennt Zwanziger in einem Blogbeitrag einen „unglaublichen Demagogen“. Weinreich bezieht sich damit auf Zwanzigers Rede auf dem DOSB-Kongress im Juli 2008, inhaltlich ging es dabei um die Einmischung des Kartellamts in den Profi-Fußball.

    Zwanziger fühlt sich durch die Aussage diffamiert und in die rechte Ecke gerückt, sein Anwalt wirft dem Journalisten „eine schwere Persönlichkeitsverletzung“ seines Mandanten vor und verlangt eine Unterlassungserklärung.

    Die Presseabteilung des DFB verschickt eine Pressemitteilung mit dem Titel „DFB missbilligt Diffamierung von Dr. Theo Zwanziger“, die zu erheblichen Irritationen führt. Besonders in der Blogger-Szene, in zahllosen Internetforen und in den Printmedien wird der Fall behandelt, Zwanziger hat die mediale Wucht der Auseinandersetzung offenbar komplett unterschätzt.

    Im Dezember droht der Präsident dann sogar mit Rücktritt. „Wenn das verfassungsrechtlich zulässig ist, werde ich sehr ernsthaft erwägen, ob ich dieses Amt weiterführe! Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Es wird ein Urteil geben. Ich werde meine persönliche Ehre nicht auf dem Altar des Amtes opfern.“

    Im März 2009 legen beide Parteien ihren Rechtsstreit bei. Zwanziger ist bis dahin bereits durch insgesamt fünf Instanzen gegangen und hat fünfmal verloren. Wenige Monate später strukturiert der DFB seine Presseabteilung um.

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