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Das Olympische Bildungsmagazin

Dagmar Freitag sagt: „Sportausschuss soll weiter öffentlich tagen“

Hoppala! Frau Freitag! Das ist doch mal eine Initiative! Die bisherige Sportsprecherin der SPD-Bundestagsfraktion fordert von der Koalition, dass die Sitzungen des Bundestags-Sportausschusses, der wohl von 16 auf 18 Mitglieder erweitert wird, weiter öffentlich sein sollen. Der Hintergrund für diese Forderung liegt – Achtung, Selbstreferenz, sorry – nicht zuletzt in diesem Blog, in dem zuletzt immerhin elf Sitzungen liebevoll und ausführlich begleitet wurden: „Notizen vom Sportausschuss“ genannt. Mit Dokumenten, Zitaten, Schilderungen und, ja, auch einigen Wertungen (immer schön kursiv). Das hat vielen nicht gefallen, auch nicht Dagmar Freitag (jedenfalls nicht immer, aber damals war sie ja noch Co-Sprecherin der Koalition gemeinsam mit Klaus Riegert/CDU).

Nun sagt sie im Namen der AG Sport der SPD:

Sportausschusssitzungen müssen öffentlich bleiben

Zur für den 25. November 2009 geplanten Konstituierung der Ausschüsse des Deutschen Bundestages erklärt die sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Dagmar Freitag:

Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages hat in der abgelaufenen Legislaturperiode grundsätzlich öffentlich getagt und Sportpolitik transparent gemacht. Sportinteressierte konnten die Standpunkte der Fraktionen live verfolgen, Journalisten konnten auf ungefilterte Originalstatements zurückgreifen. Die Arbeit des Sportausschusses und damit auch die Bedeutung der Sportpolitik wurden dank überregionaler Berichterstattung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. (…)

Frau Freitag (Vizepräsidentin des DLV/soviel Zeit muss sein) spricht gewiss auch für die Leser dieses Blogs. Danke! Sie wird ihre Gründe haben, das zu fordern. Denn FDP, CDU, BMI-Sportabteilung, Staatsekretär Christoph Bergner (CDU/BMI/NADA/SV Halle etc. pp.) und der DOSB – die große Sportfamilie – haben doch im Detail einiges dagegen.

Öffentlichkeit kann nerven.

Als Stammgast im Sportausschuss (mit Stammplatz in der zweiten Reihe rechts hinter dem Vorsitzenden und den Ausschuss-Sekretären) schließe mich ausnahmsweise der SPD-Forderung an, keine Frage. Die Sitzungen waren immer oft sehr lehrreich, wirklich.

Da wir aber in einer Parteien-Demokratie leben, lasse ich abstimmen:

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30 Gedanken zu „Dagmar Freitag sagt: „Sportausschuss soll weiter öffentlich tagen““

  1. Pingback: Jens Weinreich

  2. Es gibt Leser, die sind noch älter als ich. Transferleistungen sind bestimmt nicht jedermanns Sache.

  3. Wenn der Sportausschuss nicht mehr öffentlich tagen würde, sollte man mal Samaranch sen. fragen, was man da machen könnte. Der hat bestimmt noch ein paar alte Tricks auf Lager!

  4. apropos sportausschuss (auch wenn es nicht mehr so ganz taufrisch ist):
    da war/ist ja dem vernehmen nach meister gienger als neuer vorturner (pardon) im gespräch. so weit so gut. was mich dabei ernstlich gewundert hat war, dass es hieß, er müsse deswegen seinen dosb-vizeposten räumen. ich meine — was ist denn da los? gibt es für den ausschussvorsitzenden eine sonderregelung? speziell in kombination mit dosb-vizeposten? oder suchte man da nur nach einer eleganten begründung, um gienger beim dosb absägen zu können?

  5. hoppla! gienger bleibt dosb-vize.
    jedenfalls wird er nicht oberster sportparlamentarier

    demnach behält die spd den ausschussvorsitz. danckert wechselt aber in den haushaltsausschuss („die pflicht ruft“). in frage kommen daher die sportskameradinnen freitag und bätzing.

    aber heißt spd-vorsitz nun, dass die sitzungen öffentlich bleiben? andereseits gibt es im sportausschuss ja keine parteien, sondern nur die vereinigte sportfraktion.

  6. Ein unfassbar dämlicher, unjournalistischer Text, der sehr viel über den Zustand des deutschen „Sportjournalismus“ verrät.

  7. Walter, man achte auf die Feinheiten: Im Gegensatz zu Ihnen habe ich für diese Bemerkung Gänsefüsschen gewählt. Und was an diesem Beitrag so erschreckend ist, werde ich, wenn ich in Stimmung sein sollte, gern noch darlegen.

  8. Jens,ich freue mich auf Ihre Bemerkungen und merke mir die Gänsefüßchen,wenn ich mal anderer Meinung sein sollte;-)

  9. @Walter, Jens

    Der Sportjournalismus von dpa hat mich in der letzten Zeit selten erfreut. Wennn das ein Profi hier bestätigt, dann liege ich gar nicht so falsch.;)
    Allerdings finde ich den Beitrag inhaltlich ein bisserl seicht. Wenn Frau Freitag sportpolitisch erst einmal in die parlamentarischen Zwänge kommt, dann können die Vorschußlorbeeren schnell welken. Welche/r Vorsitz/ende hat denn die Courage ein Anti-Doping-Gesetz im Ausschuss zu pushen, wenn er/sie von vornherein weiß, wie es im Bundestag ausgehen wird ? Es sei denn, es ist der konsequente oppositionelle Auftrag dahinter.
    Aber warten wir doch den gewissen Dienstag ab, vielleicht kommt es ganz anders als man denkt.

  10. 1) Ich denke nicht mehr, dass es anders kommt.

    2) Sie hat weitere Gesetzesinitiativen im Bundestag versprochen.

    3) Ein Problem dieses Textes ist, dass dem DOSB quasi die Regierung und dem Ausschuss ein Beobachterstatus zugebilligt wird. Verkürzt wiedergegeben. Und das scheint mir doch sehr typisch für gewisse Autoren zu sein und für deren Demokratie- wie Journalismusverständnis.

  11. @Jens

    Ihrem 3)kann man nicht widersprechen. Und wenn sich dann die „Oberste Nachrichtenbehörde“ in solch eine Diktion verirrt,ist journalistischer respektive politischer Schaden sehr wahrscheinlich. Ich weiß zwar nicht, wie Nachrichten dort entstehen, denke aber, dass man da mehr Sorgfalt erwarten sollte. Es ist jedoch leider nicht das erste Mal, dass imho dpa „auffällig“ wird.

  12. Tja, sehr glücklich schaut sie nicht aus ….
    Wie geht denn der DLV-Vize-Posten mit dem Sportausschuss-Vorsitz zusammen?!

  13. Wenn der Vorsitzende des Sportausschusses in den Haushaltsausschuss wechselt – wann stehen dann die ersten Kindergärtnerinnen auf der Gehaltsliste der Bundespolizei?

  14. Pingback: Der neue Sportausschuss … : jens weinreich

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  16. Pingback: Bundestags-Sportausschuss schließt Medien aus: Mdb wollen sich nicht beim iPad-Spielen beobachten lassen … : jens weinreich

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