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Das Olympische Bildungsmagazin

We are family: Jean-Marie Weber, das IOC und die IAAF

„Who is who?“, Berliner IOC/ISL-Ausgabe, 14. August 2009

Ich weiß, das ist kein schönes Foto. Aber auf die Qualität kommt es gar nicht an. Nur auf die Dokumentation. Berlin, 14. August, 12.45 Uhr, Hotel Interconti, gemeinsame Pressekonferenz von IOC-Präsident Jacques Rogge und IAAF-Präsident Lamine Diack – unmittelbar nach der gemeinsamen Sitzung des IOC-Exekutivkomitees und des IAAF-Councils. Soviel zur Vorrede.

Wen sehen wir also auf dem Foto? Zumindest ein Mann vom Fach, sollte Stammkunden hier bekannt vorkommen. Schon erkannt oder: erraten?

Ich hatte ja unlängst angekündigt, dass Jean-Marie Weber – langjähriger ISL/ISMM-Zampano, Schmiergeldzahler und Mitglied der Olympic Journalists Association – in Berlin sein wird, u.a. um seinem alten Freund Lamine Diack unter die Arme zu greifen. Diack hat vorhin gerade verkündet, er werde 2011, dann wäre er 78 Jahre alt, noch einmal vier Jahre als IAAF-Chef verlängern (dazu später mehr). Jean-Marie wird’s freuen.

Ach ja, kurz noch die Auflösung, wer gemeinsam mit Jean-Marie Weber den Worten von Rogge und Diack lauscht.

Von links nach rechts:

  • Urs Lacotte (IOC-Generaldirektor)
  • Michael Kontos (Chicago 2016, Hill & Knowlton, als PR-Mann von Hill & Knowlton war er u.a. für das IOC und Pekings Olympia-OK tätig)
  • Christophe Dubi (IOC-Sportdirektor)
  • Bob Ctvrtlik (USOC-Vizepräsident, ehemaliges Mitglied der IOC-Athletenkommission)
  • Jean-Marie Weber (Bagman)
  • Christophe de Kepper (Büroleiter und Mastermind des IOC-Präsidenten)

Rechts daneben – habe ich leider nicht mehr im Bild, sah ich erst später – stand übrigens Gilbert Felli, Olympic Games Executive Director des IOC.

Und was ich zur Klarstellung gern noch sagen will: Es ist selbstverständlich reiner Zufall, dass die Herrschaften auf einem Foto vereint sind. Sie waren einfach nur zur gleichen Zeit am gleichen Ort.

Sie sind einfach nur Mitglieder einer großen Familie.

9 Gedanken zu „We are family: Jean-Marie Weber, das IOC und die IAAF“

  1. Nach unserer Diskussion vor kurzem würde mich ja mal interessieren, mit welcher Akkreditierung JM Weber zugelassen ist.

    Vielleicht kannst du ja nochmal ein Foto machen, wo er mit seiner „WM-Hundemarke“ mit dem Aufdruck „Journalist“ drauf ist?

    Wäre doch zu komisch, wenn er die mittlerweile als rechtswidrig eingestufte Datenprüfung bestanden – oder noch besser – umgangen hätte. Was angeblich ja nicht geht.

  2. Spezialkamera Weinreich: Bringt Unsichtbares an den Händen zum Augenschein. Darf geraten werden, um was es sich dabei handelt?
    Jedenfalls: Phänomenal!

  3. Ob als Journalist oder anderweitig akkreditiert: Wie ist Herr Weber durch Schäubles Sicherheitsüberprüfung gerutscht? War da wieder Geld im Spiel?

  4. Muss ein Herr Rogge sich prüfen lassen? Oder irgend jemand der anderen erwähnten Herren? Ich bezweifle es. Die WM ist schließlich eine Privatveranstaltung und der Veranstalter wird nur die überprüfen, die er will. Und wenn schon. Jean-Marie wird sicherlich kein schlechtes Zeugnis ausgestellt werden. Oder wurde er je zu einer Strafe verurteilt?

  5. Jean-Marie wird sicherlich kein schlechtes Zeugnis ausgestellt werden. Oder wurde er je zu einer Strafe verurteilt?

    Sind alle Personen in der (illegalen, aber trotzdem staatlich verwendeten) „Gewalttäter Sport“-Datei verurteilte Straftäter?
    Wohl kaum. Es genügt der Anschein.

    Der sollte bei JMW gegeben sein.

    Aus den von JW veröffentlichten Formularen:

    Es soll verhindert werden, dass Personen in sicherheitsrelevanten Bereichen tätig werden können, bei denen zu befürchten ist, dass sie eine Gefährdung für die Gesamtveranstaltung darstellen können.

    Achso, stimmt. Schmiergeldzahlungen gefährden den Sport ja nicht. Sie sind Teil des Systems.

  6. Ich verstehe Euch nicht. Diese ständigen Andeutungen und unasugesprochenen Unterstellungen. Dabei habe ich doch klargestellt, dass diese Sportkameraden nur zufällig derselben Familie angehören. Mann wird da reingeboren, Frau auch. Da kann man nichts tun.

    Aber die Art der Akkreditierung für Jean-Marie, die interessiert mich schon.

    Und: Er ist in Zug verurteilt worden, immerhin. Einen Berufungstermin gibt es übrigens seit wenigen Tagen: Im November.

  7. @Jens

    Aber die Art der Akkreditierung für Jean-Marie, die interessiert mich schon.

    Das Bild sagt in meinen Augen schon eine Menge aus. Lacotte und Dubi, die beide direkt beim IOC angestellt sind, haben diese netten Pässe um den Hals hängen. Die anderen scheinen das nicht zu haben und nicht zu brauchen. Als ob sich irgend ein Security-Fachmann erdreisten wird die Entourage des IOC Generaldirektors nach Pässen zu fragen.

    Einen Berufungstermin gibt es übrigens seit wenigen Tagen: Im November.

    Bist du da wieder vor Ort?

  8. Pingback: Der Sport braucht (wohl doch) eine Welt-Anti-Korruptions-Agentur : jens weinreich

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