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Das Olympische Bildungsmagazin

taz verzichtet auf Berichterstattung von der Leichtathletik-WM

Die Berliner Tageszeitung verzichtet aus Protest gegen das Akkreditierungsprocedere auf eine Berichterstattung von der Leichtathletik-WM, die kommende Woche in Berlin beginnt. Die Geschichte in eigener Sache wird als Politikschwerpunkt der taz verkauft: „taz sagt WM-Teilnahme ab“ (dort steht noch „Leitathletik-WM, aber das lässt sich korrigieren).

Die Kurzfassung:

taz bleibt draußen
Die Sportredakteure der taz, Andreas Rüttenauer und Markus Völker, haben sich um eine Akkreditierung für die Leichtathletik-WM bemüht, sie haben jedoch die „Einverständniserklärung zur Zuverlässigkeitsprüfung“ nicht unterschrieben beziehungsweise entscheidende Passagen gestrichen. Auf Zuverlässigkeit prüfen Polizei, Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst. Das ist unverhältnismäßig. Es fehlt eine Rechtsgrundlage, zudem werden Journalisten ohne Anhaltspunkte zu potenziellen Verdächtigen gestempelt.

Das Organisationskomitee hat den taz-Redakteuren daraufhin keine Akkreditierung ausgestellt. Sie können nicht aus dem Olympiastadion von der WM berichten. De facto wurde ihnen ein Beschäftigungsverbot erteilt. Die Rechtsabteilung der taz hat den Fall geprüft. Es gibt offenbar kein juristisches Mittel, dagegen vorzugehen. TAZ

Ich kann die Entscheidung verstehen, sich nicht diesen unsäglichen angeblichen „Sicherheitsüberprüfungen“ zu beugen bzw. zu unterziehen. Allerdings habe ich diese Erklärung im April bei der Abgabe der Akkreditierungsunterlagen unterschrieben. Ich fand es damals empörend, wollte es auch gleich bloggen und hatte die Unterlagen schon eingescannt. Hatte dann aber nach der Zwanziger-Sache keine Lust auf weitere juristische Auseinandersetzungen (diesmal auf einem anderen Gebiet) und habe mich deshalb für die partiell feige unterwürfige Variante entschieden. Zumal: Im Überwachungsstaat 2.0 des Wolfgang Schäuble wird man als Journalist in Berlin ständig aufgefordert, derlei Angaben zu liefern und Einverständniserklärungen zu unterschreiben. Ich weiß gar nicht, wie viele tausend Male ich bereits „überprüft“ worden bin. Das war bei der Fußball-WM 2006 nicht groß anders und wird – in kleinerem Format – selbst bei vergleichsweise drittklassigen Veranstaltungen des DOSB etwa in der Telekom-Dependance gern eingefordert. Bei der Fußball-WM waren die taz-Kollegen akkreditiert.

Zum Nachlesen, wer mag, kann sich am Original ein Urteil bilden: meine Einverständniserklärung (ich musste nur wenig schwärzen, denn fast alle Angaben stehen ohnehin online, zum Beispiel im Impressum und meiner Vita) und die sogenannte Datenschutzinformation zum Akkreditierungsverfahren

50 Gedanken zu „taz verzichtet auf Berichterstattung von der Leichtathletik-WM“

  1. Den DFB-Präsidenten als u.D. zu bezeichnen, hat den Hausherrn nicht für die Aufnahme in die „Datei Gewalttäter Sport“ qualifiziert? Ich bin enttäuscht.

  2. Stimmt, das habe ich mich auch gefragt. Außerdem: Warum hat denn der Problembär eine Akkreditierung bekommen, wo er doch andauernd einen falschen Namen verwendet???

    Ach ja, die TAZ macht es richtig finde ich und dass der Hausherr das unterschrieben hat, kann ich voll verstehen.

  3. Auf Grund der „Sicherheitsbedenken“ muss bitte auch noch mal das Stadion selbst sowie deren potenzielle Insassen mittels Einverständniserklärung zur Zuverlässigkeitsüberprüfung überprüft werde. Denn gesetzt den Fall, es gibt eine Entführung der beiden oben genannten,welche unter die Kategorie Terrorverdacht fällt, könnte die Bundeswehr das ganze eventuell abschießen. Oder die Nato…oder umgekehrt? Das Stadion die Bundeswehrinsassen… äh, hm? Hauptsache sicher.

    Jens, ob sie das nun unterschrieben haben oder nicht, sie stehen sowie auf irgendwelchen Listen, befürchte ich. Und gut für mich unbedarften Leser des Blogs, denn dass war mir bis heute nicht klar, dass diese Art von gesetzes- oder vielleicht sogar verfassungswidriger Kontrolle schon mit so viel Selbstverständlichkeit auch im Sport praktiziert wird.

  4. Nach Lektüre der pdf-Datei kam mir folgender Gedanke: Wenn die teilnehmenden Sportler mit der gleichen Sorgfalt von den Behörden durchleuchtet würden wie die Journalisten, wären solchen Veranstaltung vermutlich nicht mehr durchführbar. Aber vermutlich wird die illegale Beschaffung von Dopingmitteln nicht unter „Erkenntnisse aus dem Deliktsbereich Organisierte Kriminalität“ geführt. Und vermutlich würde niemand den Leistungsbetrug von Sportlern als etwas einstufen, was den Rechtsfrieden stört und sich „gewerbs-, gewohnheit-, serien, bandenmäßig oder sonst organisiert“ darum bemüht, sich zu Lasten nicht gedopter Sportler zu bereichern.

  5. Interessante Frage:
    Hat der werte Journalisten-Kollege JM Weber eine Akkreditierung? Schließlich hätte der wahrlich genug Dreck am Stecken, um da durch zu fallen.

  6. Jens, warum hast Du denn ausgerechnet Dein Geburtsdatum geschwärzt? Beim Geburtsort hätte ich es ja verstanden. (Hihi, kleine Gemeinheit unter gebürtigen Sachsen-Anhaltinern.)

  7. @ Thomas Seeholzer: You made my day!

    Eine wunderbare Frage. Witzig! Treffend! Und: realistisch!

    Denn: Natürlich werde ich Jean-Marie bei der WM treffen, sogar schon vorher, kommende Woche beim IAAF-Kongress und bei der IOC-Exekutivsitzung. Denn JMW ist ja, wie ich im Juni schrieb (ich glaube zumindest, das geschrieben zu haben) selbstverständlich in Berlin, um an der Seite von Lamine Diack zu helfen und nach dem rechten zu sehen. Er hat also eine Akkreditierung, keine Frage.

  8. Jens, warum hast Du denn ausgerechnet Dein Geburtsdatum geschwärzt? Beim Geburtsort hätte ich es ja noch verstanden. (Hihi, kleine Gemeinheit unter gebürtigen Sachsen-Anhaltinern.)

  9. @ Jürgen: Wie immer gut beobachtet!

    @ Christoph: Geburtsdatum geschwärzt? Wahrscheinlich aus Eitelkeit. Du kommst auch noch in das Alter. Vielleicht auch, weil es mit Schwärzungen spannender aussieht?

  10. Pingback: GH

  11. Ich kann ja verstehen, dass man als Berichterstatter beim G20-Gipfel eine Einverständniserklärung zur Durchleuchtung unterschreibt. Schließlich kann man im Konferenzgebäude dem US-Präsidenten vor die Füße laufen. Aber LA-WM? Soweit ich weiß, läuft Obama im Olympiastadion nicht mit.

  12. Pingback: guusvanholland

  13. Da mein Interesse an Leistungssport erloschen ist, bleibt mir nur eine traurige Erkenntnis: ohne Doping und Korruption im Leitungssport wäre der Hausherr einkommenslos.

  14. Diese Verdächtigung, mein lieber Rob, weise ich von mir. Ich könnte doch, wenn alles paletti wäre, einfach den Duzbruder mit Mikro am Spielfeldrand mimen, wie wär denn das? Oder ich würde PR-Texte für die FIFA schreiben.

  15. Die müssten das nur wollen (die entsprechenden Arbeitgeber). Aber oft reicht es ja nicht gut zu sein (gut und engagiert). Oder es ist gar hinderlich.

    Bin zwar nicht so pessimistisch anzunehmen, dass der Hausherr (indirekt) ausschließlich von Doping und Korruption lebt, aber ob er die Jobs kriegen würde, die er augenzwinkernd selbst ins Spiel gebracht hat?

    Außerdem sind ja (keine großartige Weisheit, aber trotzdem rinchtig) Stellen einfach auch mal (lange) besetzt. Nehmen wir mal den DFB: Da hat nun also dieser Ralf Köttker ein Loch gefüllt, auf lange Sicht, wie wir vermuten könnten. Oder würde so ein Verband auch eigens Stellen schaffen, um bestimmte Leute unterzukriegen?

    Eine andere spannende, wenn nicht philosophische Frage wäre natürlich, ob Jens Weinreich die Seiten wechseln (PR machen) würde …

  16. was ist denn an der ‚heißen‘ spiegel geschichte dran, dass unter anderem verschiedene labore verschiede werte an 2009 werten ermittelt haben und proben nicht zugeordnet werden können.
    ein geschickter versucht, die öffentliche meinung zu gewinnen?

  17. @Juergen Kalwa: Dann wuerden ganz sicher die Sportsoldaten starten, vielleicht sogar allein, und alle Titel einheimsen. Die werden vom Dienstherrn schon sicherheitsueberprueft, und damit sind dann alle Bedenken ausgeraeumt, so dass es fuer eine weitere Ueberpruefung keine Notwendigkeit gaebe.

  18. Ist doch wohl ein Unterschied,einen Zettel zu unterschreiben für eine routinemäßige Sicherheits überprüfung,um in die PK und ans Buffet zu kommen und den Whereabouts mit täglichen Weckruf und Pipi machen vor einem Fremden?

    JW,
    Sie wissen hoffentlich,dass niemals alles paletti sein wird?
    Und langsam kommt ja alles raus,wie es im Olympischen Sport so ablief.
    Doping-Enthüllungen trüben Olympia-Jubiläum

  19. Pingback: canary in a coma

  20. Die Aufregung und die Aufgeregtheit von taz und Co. kann ich nicht nachvollziehen.

    Mich würde es eher unruhig machen, wenn Leute, die privilegierten Zugang zu nichtöffentlichen Bereichen haben, nicht überprüft würden.

    – Früher gab es für Journalisten den „amtlichen Passierschein“, der die Sicherheitsüberprüfung vor die Ausstellung des Presseausweises gelegt hat.
    – Heute kann sich jeder einen Presseausweis kaufen oder in wenigen Minuten am PC eine Redaktionsbestätigung basteln
    – Wenn ich einen Anschlag im Sinn hätte würde ich mich als Journalist tarnen (überall Zugang, viel technisches Gepäck)…
    – Nein,ich bin nicht paranoid
    – Und: Ja, ich bin selbst Journalist (seit gut 30 Jahren).

    Geht’s hier wirklich um Überwachungsstaat und Datenschutz oder um Eitelkeiten?

  21. @ Peter: Warum reicht nicht die Zugangskontrolle am Stadion. Ich weiss, auch da stellen sich Journalisten gern etwas an („eilig, eilig“). Fuer mehr sehe ich keine Rechtfertigung (auch nicht bei unprivilegierten Zuschauern im Sicherheitsbereich „Stadion“). Nein, der Veranstalter muss nicht wissen, wer Zuschauer ist. Und er muss auch nicht wissen, ob die Polizei einen Journalisten mal auf dem „Kieker“ hatte.

  22. wie nocheinjurist schon sagt, Zugangskontrollen ( mit Röntgen, Metalldetektoren, etc. ) gibt es doch sowieso, auch und besonders für die akkreditierten Damen und Herren ( wegen des Gepäcks ). Wie sollen die zusätzlichen Überprüfungen da noch mehr an Sicherheit bringen ?

    Besonders lustig finde ich ja, dass die Polizei dem BOC nur mitteiln darf, dass es Erkenntnisse gemäß der Kriterien gibt, aber nicht, was genau gegen die Person vorliegt. Wie soll das BOC da eine sinnvolle Entscheidung über Zulassung oder Nichtzulassung treffen?

    Abgesehen davon: für die blöde LA-WM interessiert sich sowieso kein Mensch, also warum der Aufstand ? ^^

  23. Pingback: Inkonsequenter WM-Boykott der taz at 30 Jahre taz

  24. Beim lesen musste ich zuerst an Pinochet und an die Umwidmung div. Stadien in Afghanistan denken, erst dann an Stasi … vielleicht nur eine Stadiumphobie.

    Wie ist das jetzt aber bei den Wettkämpfen der Marathonläufer und Geher? Da könnte ja sogar ein neuer Idiotae bzw. jeder andere beliebige Gefährter am Straßenrand stehen und berichten.
    Obwohl, dann stehen wieder so komische Typen rum. Die hab ich mal in meiner Jugend kennengelernt, als wir die sowjt. Atomraketen aus Ostsachsen verabschiedet haben. Wir durften da als Lehrlinge in GST Uniformen rumstehen und plötzlich steht da einer vor uns – mein erster Gedanke GESTAPO, bin ich jetzt in einem DEFA Film?(also ganz anders als der freundliche Stasi Spitzel von nebenan)- der hat sich dann auch so benommen, obwohl wir ihn nur freundlich aufgefordert haben sich gefälligst zu verpissen.

  25. Pingback: swordfish23 (swordfish23) 's status on Friday, 07-Aug-09 19:46:42 UTC - Identi.ca

  26. Pingback: sw23

  27. Programmhinweis. Ich wurde vom WDR-Medienmagazin zur taz-Sache befragt. Das Interview.

    Das Gespräch wurde aufgezeichnet. Natürlich hat die Kollegin mich auch gefragt, warum ich unterschrieben habe. Ich habe so argumentiert wie oben im Beitrag. Aus Platzgründen wurde diese Passage editiert. Geht in Ordnung, kann man ja hier nachlesen.

  28. Naja, für einen freien Journalisten ist das ja noch schwieriger von sich aus auf die „Startberechtigung“ zu verzichten – gerade bei einem Heimspiel.

    Die Boykott-Entscheidung für ein Medium ist etwas einfacher, aber in der Art der TAZ auch schon die Ausnahme, die absolute Ausnahme. Mal sehen, ob die WM wirklich gar nicht dort auftaucht.

    Bei der TAZ mag man sagen, dass sie nicht vor allen Dingen von Leuten gekauft wird, die Leichtathletik für unverzichtbar halten. Jedes Mainstream-Medium wird sich mit solch einer Entscheidung schwerer tun, weil es ja auch nach einer offensichtlichen Bevormundung des (zahlenden) Publikums aussieht.

    Weniger plakativ gibt es Quasi-Boykotts natürlich öfter. Ich meine die Fälle, in die der Verzicht auf Eigenberichterstattung und die evtl. nur Alibi-artige Berichterstattung über Agentur aus Kostengründen erfolgen …

  29. Zur Leichtathletik-WM entnehme ich der Pforzheimer Zeitung (Dienstag 4. August), dass es bei Bekanntgabe der WM-Nominierung seitens des DLV eine Kommunikationspanne gab.

    Kugelstoßer Marco Schmidt und acht weitere deutsche Ersatzleute hätten dieselbe Glückwunsch-Mail wie die tatsächlich für einen Start Vorgesehenen erhalten. Beitrag von Hans-Joachim Müller ließ sich im Netz nicht mehr finden.

    Tja, das mit der Nominierung ist manchmal ohnehin so eine Sache, z. B. auch beim Deutschen Turner-Bund:

    1) http://www.pz-news.de/Home/Nachrichten/Muehlacker/Verwirrung-bei-den-Faustballern-_arid,116609_puid,1_pageid,87.html

    2) http://faustball.siteboard.de/faustball-about706.html

    und für wahre Leseratten

    3) http://www.faustball-weser-ems.de/e4599/e4601/e4603/infoboxContent4605/2.Haupttext_VERHNGNISVOLLESSCHWEIGEN.pdf

    Schon blöd. Aber es passiert jha nicht erst jetzt und nicht nur bei Sportverbänden, dass die eine Hand … nicht weiß, was die andere tut etc.

  30. @ trebor

    Interessant an der Stellungnahme die Formulierung „Das Verfahren ist zwischen dem Land Berlin, dem Landeskriminalamt des Landes Berlin und dem WM-Organisationskomitee abgestimmt. Alle Maßnahmen sind zusätzlich vom Datenschutzbeauftragten des Landes Berlin bewertet worden, dessen Anmerkungen im Akkreditierungsverfahren berücksichtigt wurden.“

    Es suggeriert, der Datenschutzbeauftragte habe auch zugestimmt.

    Im heutigen taz-Artikel
    hingegen heißt es
    „Nach Ansicht des Berliner Datenschutzbeauftragten Alexander Dix ist das Verfahren dagegen nicht zulässig. „Es fehlt die Rechtsgrundlage dafür“, sagt Dix-Sprecherin Anja-Maria Gardain.“

    In dem Artikel steht auch, dass sowohl Hans-Christian Ströbele (B’90/ Grüne) als auch Petra Pau (PDS/ „Linke“) Kleien Anfragen zur Akkreditierungs-Praxis gestellt haben. Mal sehen, wie sich das Innenministerium, das bisher auf die Veranstalter verweist, äußern wird…

  31. Das ist krank. Aber man kann es auch so sehen: Durch den Satz „Beim Vorliegen von Erkenntnissen unterrichtet mich das LKA 574 schriftlich über diese Tatsache und bei welcher Behörde diese Erkenntnisse Ober mich gespeichert sind.“ erfährt man zumindest mal, ob es Erkenntnisse gibt. Wer weiß welche Jugendsünden noch irgendwo gespeichert sind, an die man sich gar nicht mehr erinnert.

    OT: Ich finde es cool, das man aus Acrobat auch gescannten Text kopieren kann :-)

  32. Datenschützer bezeichnet WM-Akkreditierungsverfahren als rechtswidrig

    Artikel auf heise.de

    Der Berliner Landesdatenschutzbeauftragte Alexander Dix hat die Senatsinnenverwaltung der Hauptstadt aufgefordert, endlich eine angemessene Rechtsgrundlage für die „Zuverlässigkeitsprüfungen“ vor Großveranstaltungen wie der am morgigen Samstag startenden Leichtathletik-Weltmeisterschaft zu schaffen.

  33. Aber ob die taz damit richtig liegt, dass sie gar nicht erfolgreich klagen kann? Vielleicht haette sie die betreffenden, auskunftsfreudigen Aemter informieren koennen, dass die Redakteure faktisch gezwungen sind, aus beruflichen Gruenden zu unterschreiben, dass daraus aber materiell keine Zustimmung folgt, und dass man gegenueber den Behoerden darauf hinweist, dass die Einwilligung tatsaechlich verweigert ist, selbst wenn auf Papieren etwas anderes steht/

    Vielleicht laesst man die Behoerden dann noch erklaeren, dass sie die Daten nicht herausgeben — und wer es nicht erklaert, den versucht man durch ein Einstweiliges Verfuegungsverfahren zu „bitten“. So bliebe das BOC ein einfacher Empfaenger von belanglosen Unterschriften. Und die angebliche Flucht ins Privatrecht, die in den letzten Jahren tatsaechlich gaengiger geworden ist (weshalb sich auch einfacher auf chinesische Behoerden einpruegeln laesst, weil dort wirklich noch sehr viel staatlich ist — kleiner Exkurs) ist vielleicht erschwert.

    Kurz noch, natuerlich nur Meinung und keine Rechtsberatung, falls hier ueberspitze Anwaelte mitlesen…

  34. Pingback: Leichtathletik-WM, Tag 1 : jens weinreich

  35. Sehr geehrter Herr Wowereit,

    wieso kann eine GmbH in Berlin den Polizeipräsidenten auffordern, Daten beim BND abzurufen und ihm
    das Ergebnis mitzuteilen?
    In Telepolis konnte ich lesen: „Das BOC hat die Überprüfungen auch mit Diebstahlgefahr im TV-Zentrum begründet. Richard Meng, Sprecher des Berliner Bürgermeisters Klaus Wowereit, hat zudem auf die Anwesenheit vieler ausländischer Berichterstatter hingewiesen…“
    Trifft dies zu?
    Ist dieser Herr wirklich immer noch Ihr Sprecher?
    Wennn ja, warum?

    Vielen Dank für Ihre Antwort.

    Mit freundlichen Grüßen

    Helmut Lorscheid
    Journalist

  36. Pingback: Leichtathletik-WM, Tag 2 : jens weinreich

  37. Darf man es wenigstens ein klitzekleines bisschen lächerlich finden, wenn eine Zeitung, die sich am 05.08.09 darüber beschwert, „ohne Anhaltspunkte zu potenziellen Verdächtigen gestempelt“ zu werden, am 18.12.08 einen Artikel veröffentlicht, in dem der Trainer von Tobi Unger Usain Bolt ohne Anhaltspunkte zum Verdächtigen stempelt?
    Das heißt, er hat ja eigentlich schon knallharte Anhaltspunkte: Sein Schützling, damals 25 und im besten Sprinteralter hat ja, so der Artikel, bei den Olympischen Spielen 2004 den damals 17jährigen Bolt geschlagen. Harter Beweis, denn eventuell hat Unger damals auch Achtjährigen den Lolli geklaut oder alten Frauen den falschen Weg zur Kirche gewiesen.
    Was er allerdings verschweigt, ist, wie Bolt den jetzigen deutschen Spitzensprintern Helmke und Ernst, damals 18 und 17 Jahre alt, schon als 15jähriger Hänfling um zwei Klassen voraus ist. ( leider furchtbares Video)

  38. Pingback: blogazin » Blog Archive » Polizeiinterne Liste von unschuldigen UK-Bürgern aufgetaucht

  39. Weiß eigentlich schon jemand, wie das bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika sein wird? Ich meine die Methoden werden ja wohl ähnlich sein wie bei der Leichtathletik-WM aber kann man es sich leisten über die Fussball-WM nicht zu berichten?

  40. Pingback: Willkommen im Überwachungsstaat: die Alpine Ski-WM 2011 : jens weinreich

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