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Das Olympische Bildungsmagazin

Das Hoffenheimer Modell

Im Fußball ist alles ein bisschen anders. Und in Hoffenheim sowieso. Vermeldet werden muss der Ausgang des Dopingkontrollfalls Hoffenheim.

Der DFB sagt:

Screenshot der PM auf dfb.de: "75.000 Euro Geldstrafe für Hoffenheim"

Screenshot www.dfb.de vom 16. März, 16.32 Uhr

Die gesamte Pressemitteilung:

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) unter Vorsitz von Hans E. Lorenz hat den Bundesligisten 1899 Hoffenheim zu einer Geldstrafe von 75.000 Euro wegen des Verstoßes gegen die Anti-Doping-Richtlinien des DFB verurteilt. Darüber hinaus wurde der Hoffenheimer Dopingbeauftragte Peter Geigle mit einer Geldstrafe von 2500 Euro belegt.

Bereits vor den Plädoyers des DFB-Kontrollausschuss-Vorsitzenden Dr. Anton Nachreiner und der Hoffenheimer Anwälte hatte Borussia Mönchengladbach seinen Einspruch gegen die Wertung des Bundesliga-Heimspiels gegen Hoffenheim (1:1) am 7. Februar 2009 zurückgezogen. Der DFB-Sportgerichtsvorsitzende Lorenz hatte dies dem Verein nach der Beweisaufnahme, in der elf Zeugen gehört worden waren, mit Hinweis auf die Einschätzung des Gerichts mit Nachdruck empfohlen.

Lorenz: „Kein Zweifel, dass der DFB konsequent gegen Doping vorgeht“

Hans E. Lorenz nannte als Gründe für die Bestrafung von Hoffenheim: „Die Beweisaufnahme hat ergeben, dass in diesem konkreten Fall kein klassisches Dopingvergehen – wie zum Beispiel Sportbetrug, Einnahme verbotener Stoffe zur Leistungssteigerung, Anwendung einer verbotenen Behandlungsmethode oder die Weigerung, sich einer Kontrolle zu unterziehen – vorliegt. Vielmehr handelt es sich um einen fahrlässig begangenen Verstoß gegen die Anti-Doping-Richtlinien des DFB, der auf einen Fehler des Hoffenheimer Dopingbeauftragten zurückzuführen ist. Dieser Fall stellt sich nicht als schwerwiegend im Sinne des § 7 Nr. 4 der DFB-Rechts- und Verfahrensordnung dar, so dass ein Punktabzug aus tatsächlichen und rechtlichen Gründen nicht in Frage kam.“

Weiter äußerte Lorenz: „Wir wollten den Fall weder bagatellisieren noch dramatisieren, um damit die eigene Glaubwürdigkeit im Kampf gegen das Doping zu unterstreichen. Es gibt keinerlei Zweifel, dass der DFB konsequent gegen Doping vorgehen und alle Regeln einhalten wird.“

Das Verfahren gegen die beiden Hoffenheimer Spieler Andreas Ibertsberger und Christoph Janker, die beim Spiel am 7. Februar in Mönchengladbach verspätet zur Dopingkontrolle erschienen waren, weil sie zunächst von den Verantwortlichen ihres Vereins nicht von ihrer Auslosung informiert worden waren, hatte der DFB-Kontrollausschuss bereits am 6. März mit Zustimmung des DFB-Sportgerichtes gemäß Paragraph 5 Nr. 5, Absatz 1 vorläufig eingestellt. Nach dem Ergebnis der mündlichen Verhandlung am heutigen Montag sieht die DFB-Sportgerichtsbarkeit keinen Grund dazu, das Verfahren wieder aufzunehmen.

Koch: „DFB-Präsidium wird sorgfältig analysieren“

Janker und Ibertsberger waren am heutigen Montag vor dem DFB-Sportgericht ebenso als Zeugen geladen wie Hoffenheims Manager Jan Schindelmeiser und Spielleiter Dirk Rittmüller, Dopingkontrollarzt Dr. Rainer Klischies und dessen Assistent Frank Cleve, Hoffenheims Mannschaftsarzt Dr. Pieter Beks sowie der Mönchengladbacher Mannschaftsarzt Dr. Heribert Ditzel.

Der für Rechtsfragen zuständige DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch, der auch Vorsitzender DFB-Anti-Doping-Kommission ist, äußerte nach dem Urteil: „Das DFB-Sportgericht hat sachlich in völliger Unabhängigkeit vom Präsidium des DFB entschieden. Das bedeutet umgekehrt für das DFB-Präsidium, dass es das Urteil des DFB-Sportgerichts zunächst sorgfältig analysieren wird. Angesichts der grundsätzlichen Bedeutung des Falles und unter Berücksichtigung der Unterwerfung des DFB unter den WADA-Code wird das DFB-Präsidium eingehend prüfen, ob es dieser Entscheidung des DFB-Sportgerichtes zustimmt oder von seinem Recht nach § 26 Nr. 1 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB Gebrauch macht und Berufung gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts einlegt.“

Gemäß § 25 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB kann Berufung innerhalb von einer Woche ab Verkündung – das heißt also bis einschließlich Montag kommender Woche – eingelegt werden.

83 Gedanken zu „Das Hoffenheimer Modell“

  1. Das ist peinlich bis zum geht nicht mehr.

    Wo ist beim Fußball der Unterschied zum Handball?!?!? Genau, es ist noch nichts herausgekommen…

    Komisch, das auch die Gladbacher Doping-„Vergehen“ just in dem Moment via Bild publik wurden, als sie den Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt hatten.

    Darf man hier eigenlich -Zitat: „Fußball *GELÖSCHT* DFB!!!“ Zitat Ende- schreiben?!!?

  2. Nein, schwicker, das darf man hier nicht schreiben. Bitte nicht. Deshalb werde ich es gleich mal aus dem Kommentar löschen. Verständnis für die Löschaktion setze ich voraus. Verständnis für den putzigen Ausgang der Affäre aber nicht.

  3. Volles Verständnis!

    Ich formuliere um:
    „Echte Fründe ston zesamme…“ (Die Höhner) ;-))

  4. Ey, immerhin 50% der maximalen Geldstrafe. Das ist also fast so, als wären die Spieler für 1 Jahr, also 50% der Mindestlänge gesperrt wurden. Das hätte nur noch putziger ausgehen können, wenn die Strafe 75.001 € betragen hätte, also „in der oberen Hälfte des Möglichen“ platziert gewesen wäre, aber so ist auch schön.

    (Btw: Ich finde es immernoch irgendwie komisch, dass der Vize auch Chef der Anti-Doping-Kommission ist. Könnte da nicht ein Interessenskonflikt vorliegen oder habe ich mich nur wieder irgendwo verwirren lassen?)

  5. @ Gua: Nun mal halblang. Lass Dich bitte nicht verwirren. Das ist doch völlig normal. Der Fifa-Vizepräsident Jack „the Ripper“ Warner ist schließlich auch Vizechef des Fifa-Finanzkomitees und Mitglied des Dringlichkeitskomitees, weitere Ehrenämter spare ich mir, das würde die Kommentarspalte sprengen.

    Also: Wo ist Dein Problem?

  6. Ich weiß es nicht! Irgendwie ist heute nicht mein Tag und ich glaube ich brauche mal wieder irgendeinen neuen FIFA- oder Olympia-Content um mich zu reseten.

  7. schranz_beckenbauer

    schon sehr ulkig (traurig), wenn man chronologie der kommentare zu dem verstoß betrachtet. mannschaftsbesprechung, trikot wechseln, machen alle bundesligisten so und am ende wußte niemand was von einer anstehenden kontrolle der betroffenen spieler, komisch. offensichtlicher kann man ja schon kaum mehr ein bauernopfer bringen, um gut aus der sache rauszukommen. aber so ist das…

  8. Wird jetzt nach dem Freispruch der Spieler und dem „Schuld“spruch des Klubs eigentlich die WADA loslegen?

  9. @gua:
    Wirklich halb? Der DFB schreibt ja von einem Maximum von 150.000 Euro für jeden Einzelfall

  10. Das „für jedem Einzelfall“ war mir nicht bekannt und dann wären es natürlich nicht 50%. Allerdings klingt für mich die PM auch so, als wurde aus den beiden Verfahren gegen die Spieler halt ein Verfahren gegen den Verein gemacht (und halt das gegen den Anti-Doping-Beauftragten, aber das ist ja was anderes), so dass das mit den maximal 150.000€ ja hinkommen würde, aber keine Ahnung.

  11. Findet sich zB im Anhang der Anti-Doping-Richtlinien.

    Klar kann man jetzt klammern, daß ja der Verstoß die Nichtinformation der Spieler war. Anderseits wurden zwei Spieler nicht informiert. Da man die Info wohl nicht beim Gruppenknuddeln überbringt, müßten IMHO zwei Einzelgespräche geführt werden. Aber ich bin glücklicherweise kein DFB-Justiziar ;-)

  12. Jetzt dürften alle zufrieden sein: Janker und Ibertsberger, weil sie nicht gesperrt werden, Hoffenheim, weil 75.000 Euro locker zu verschmerzen sind, Geigle, weil 2.500 wohl auch zu verschmerzen sind (obwohl, was verdient man so als Dopingbeauftragter eines BuLi-Vereins?) und der DFB, der ja zweifelsfrei konsequent gegen Doping vorgeht. Aber warum dafür extra eine Gerichtsverhandlung ansetzen? Dieses Ergebnis hätten die Verantwortlichen bzw. Beteiligten doch auch beim Mittagessen in der SAP-Kantine erzielen können…

  13. @Thomas:
    Ich wollte das nicht bezweifeln, dass das da so irgendwo geschrieben steht und ich kann auch deine Gedankengänge nachvollziehen. Allerdings kann ich auch nicht sagen wie es nach der heiligen Sportjustiz hätte sein müssen, sondern nur kundtun, wie ich das aus der PM rauslese. Und findest du nicht auch, dass es prima zu der Geschichte passen würde, wenn da aus zwei möglichen Verfahren eines gemacht wurde? Sozusagen als „Tüpfelchen auf dem I-Tüpfelchen auf der Sahnehaube“.

    @HeavyHerb:
    Ich weiß zwar auch nicht, was so ein Anti-Dopingbeauftragter verdient, kann mir aber gut vorstellen, dass man ihn nicht mit Undank bestrafen wird, weil er die Schuld auf sich genommen eingestanden hat. Vielmehr denke ich, dass er dieses Jahr ein paar Taler (hmm, vielleicht so 2.500?) in seinem Osternest finden wird, wenn er Dienstag nach Ostern wieder arbeitet, weil ja schließlich seinetwegen zwei Spieler nicht gesperrt wurden. Das ist natürlich nur so eine Theorie…

  14. Was macht man also als dopender Fussballverein in Zukunft? Man koennte die Probe um 20 Minuten verpassen, koennte in der Zeit die Spuren „verwischen“, sich ein Bauernopfer (jemand unwichtiges wie bspw. der vereinseigene Dopingbeauftragte) suchen, dann sollte man sich ein paar Mal ziemlich entlarvend widersprechen und am Ende wuerde man dann 75.000 Euro aus der Portokasse zahlen… Mensch, da sollte sich der Radsport mal eine Scheibe von abschneiden…

  15. Sollte jetzt auch nicht so rüberkommen – der Link war nur dabei, weil ich den im Kommentar vorher unterschlagen hatte. Transparenz und so, du weißt ja ;-)
    Und zu deiner anderen Frage: nein, ich habe nicht vor, die Entscheidungen diverser Sportverbände zu verstehen.

  16. @Gua: hmm, daran habe ich noch gar nicht gedacht, aber in Anbetracht der Umstände hat die Theorie durchaus was für sich…

  17. Pingback: Zeuge einer großen Maskerade» Blogarchiv » Lex Hoffenheim

  18. Pingback: Chronologie des Hoffenheimer Dopingproben-Falls | catenaccio

  19. Hurra, jetzt ist der Sport endlich wieder sauber!

    War auch mal Zeit, dass uns gezeigt wurde, wie gut die Dopingkontrollen in der 1. Bundesliga sind. Die sind so gut, dass selbst zwei zu-spät-kommer bestraft werden. Oder zumindest der Verein, weil die denen ja nicht gesagt haben, dass sie dran sind.

    Schöner sauberer Sport, herrlich.

    Ich könnte kotzen. Oder nein, lieber lachen. So lächerlich ist das…

  20. Ich glaube nun nicht dass Fußball eine Insel der Seeligen ist was Doping betrifft. Aber mann kann sich durchaus fragen, ob es für den einzelnen Athleten so sinnvoll ist. Im Radsport, bei Biathleten, Schwimmern und Leichtatlethen, da verdienen jeweils ein paar Top-Leute richtig dick Geld, der Rest eher so lala. Also im Vergleich. Bei den Fußballern ist es doch eher so, dass da selbst in Liga 2 die meisten recht ordentlich verdienen. Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Topstars und Zweitliga Mitläufern. Aber nach einer grob 10 jährigen Karriere sollten die meisten bei nicht allzu dummer Geldanlage sorgenfrei leben können. Von daher scheint mir der mögliche Gewinn einfach nicht so groß zu sein, dass der Anreiz zu dopen – mal abgesehen von der Mannschaftssport Thematik – so groß ist.
    Nur mal so als Ansatz. Das heißt nun aber nicht dass ich glaube Doping (also richtiges kein Koks oder Hasch) würde es im Fußball nicht geben, ich glaube eben nur, dass der Anreiz zu dopen geringer ist als in anderen Sportarten. Was ich aber nicht beweisen kann.

  21. Es gab und gibt durchaus Fälle, wo Doping Sinn gemacht hat.

    Folgendes Beispiel aus der Bundesliga:

    Spieler X ist bereits in den mittleren Dreißigern, liefert auch keine großartigen Leistungen mehr ab und verletzt sich zu allem Überfluss auch noch schwer.
    Die Sommerpause über verschwindet er (nach eigener Aussage) in sein weit entferntes Heimatland, ist weder für den Verein noch für jemanden anders aus Deutschland noch erreichbar, Kontaktversuche wurden gemacht, blieben aber erfolglos. Der Verein geht hinter mehr oder weniger vorgehaltener Hand davon aus, dass der Spieler nicht wiederkommt.
    Der Spieler kommt aber pünktlich zum Saisonbeginn wieder. Mit Muskelbergen wie nie zuvor. Er spielt daraufhin die vermutlich beste Saison seines Lebens.

    In so ziemlich jederen anderen Sportart außer Fußball wäre der Spieler schon alleine, weil er monatelang nicht für Dopingkontrollen auffindbar war, gesperrt wurden. Und spätestens nach der extrem schnellen Heilung, dazu noch mit Muskelbergen, die er maximal innerhalb von 2 Monaten aufgebaut haben kann, hätten alle „Doping“ geschrien.

    Aber nicht so bei ihm. Er wurde für seine großartige Saison und die unglaubliche Genesung bejubelt.

    Nein, die Story ist nicht erfunden, sie hat sich genau so zugetragen. Nein, ich habe keinen Beweis, dass der Spieler zumindest in der Reha gedopt hat, daher schreibe ich auch den Namen nicht. Aber ich halte Doping in diesem Fall für deutlich wahrscheinlicher als kein Doping.

  22. also, ich habe den Fall ja nicht näher verfolgt, aber mir scheint das Urtei nicht sooo aus der Welt zu sein – immerhin ging es hier ja nicht um einen NACHWEIS von Doping (der natürlich sehr viel strenger zu ahnden wäre), sondern nur um ein etwas-zu-spät-kommen (20 Minuten?) zur Kontrolle.

    Dass in dieser Zeit „Spuren verwischt“ werden konnten – sprich: die Spieler gedopt waren, aber irgendwie wegen dieser kurzen Zeitdifferenz nichts mehr nachweisbar war – erscheint mir sehr weit hergeholt.

    Dass selbst ein vergleichweise kleiner Verstoß gegen die KONTROLLregeln, nicht gegen die DOPINGregeln selbst, mit 75 TEUR geahndet wird, halte ich da eigentlich für ok.

  23. Klingt doch milde gegenüber dem DFB, was da die Justitiarin der NADA Anja Berninger feststellt.
    Ob diese Verständnis gegenüber bestimmten anderen Sportarten aufgebracht worden wäre, bezweifle ich. Dem Radsport hätte man aber … Die unterschiedliche Kenntnis und damit auch Anwendung der Kontroll- und Dopingregeln scheint mir ein Riesenproblem hin bis zu den Verantwortlichen zu sein.

    Gehört zu den neuen Erkenntnissen auch, dass die Antidoping-Richtlinien im Fußball gelegentlich leger ausgelegt werden?

    Ich war ein wenig überrascht über die Kenntnisse über Anti-Doping-Bestimmungen und Verfahrensbestimmungen. . .

    . . . die fehlenden Kenntnisse, meinen Sie.

    Richtig, das Nichtvorhandensein von Kenntnissen. Darüber gibt es Gesprächsbedarf mit dem DFB. Die Personen, die für den Dopingkontrollablauf in den Vereinen und beim DFB zuständig sind, müssen über diese Kenntnisse verfügen.

    http://www.faz.net/s/RubBC20E7BC6C20

    Dazu noch ein zum Schmunzeln einladendes Interview von Witali Klitschko:

    Werden Sie im Training kontrolliert?

    Vom BDB (Bund Deutscher Berufsboxer, Anm. d. Red.) können sie jede Sekunde vorbeikommen, und eine Probe nehmen. Ich bin immer bereit, mich prüfen zu lassen.

    Passiert das?

    Bei mir hat nie jemand eine genommen.

    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0317/sport/0006/index.html

  24. Naja, die 75000Euro werden Hoffenheim nicht wirklich weh tun. Aber ich denke dass das eh gang und gäbe ist in der Bundesliga. Mal abwarten was in Zukunft noch auf uns zukommt in der Richtung.

  25. Recht drollig der Gedankengang bei kicker online, die DFB-Sportgerichts-Rechtsprechung haette die CAS-Rechtsprechung beeinflusst. Ist immerhin bedenkenswert, wenn das unaebhaengige CAS Ein-Jahres-Sperren aufhebt.

    Dass es fuer Fahrlaessigkeitstaten uebrigens 75.000 Euro Strafe gibt — ich kann mich nicht daran erinnern, im DFB-Bereich bereits von solchen Strafen fuer irgendeine Vorsatztat gelesen zu haben — finde ich ebenfalls bemerkenswert. Und mir fehlt auch bisschen in der PM, wie die Gladbacher nun ueberzeugt wurden, ihren Einspruch zurueckzuziehen. Immerhin haben sie dich damit (auch) des „Rechtsweges“ beraubt.

  26. Die Posen gehen weiter. Das Maß im Antidopingkampf wird ungleich bleiben. Als unlängst W. Klitschko locker mitteilte, er sei in seiner Profilaufbahn noch nie getestet worden, kam von anderen Sportarten kein verbaler Einwurf. Vom malträtierten Profiradsport hätte man zumindest ein kleines Handzeichen erwarten dürfen. Ergo, man hat sich also daran gewöhnt,dass die Einhaltung des WADA-Codes in den Sportarten sehr unterschiedlich überprüft wird.

  27. Nee, Ralf, ich tippe bei dem letzten Link auf Aprilscherz. Das Wort „positiv“ in Überschrift und letztem Satz ist zu fett. ;-)

  28. Danke für den Tip, Arnesen! Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. Das hier klingt auch irgendwie unglaubwürdig. Aber wer weiß, in Österreich scheint derzeit alles möglich zu sein…

  29. Kurier: Dopingskandal bei Rapids Europacup-Gegner

    Im Verein soll systematisch gedopt worden sein. Die Sperre von acht Spielern und des Betreuerteams wird empfohlen. Zyperns Verband sperrt aber nur die beiden Überführten für ein Jahr und den Trainer – der von seinem Assistenten beerbt wird – für zwei Jahre.

  30. ksta: Die Aufpasser der Stars

    Der DFB hat seine Anti-Doping-Richtlinien für die kommende Saison verbessert, nimmt aber weiterhin keine Blutproben. Der Verband setzt ab sofort in allen drei Profiligen Chaperons als Helfer bei den Dopingkontrollen ein.

  31. Sebastian Krause für dradio.de: mp3-Datei:

    Keine Dopingkontrollen daheim bei Fußball-Profis
    Sendezeit: 25.04.2010 19:18
    Autor: Krause, Sebastian
    Programm: Deutschlandfunk
    Sendung: Sport
    Länge: 05:57 Minuten

  32. Ronny Blaschke in der SZ: Ungestört beim Training

    Die Fifa konzentriert sich auf die Wettbewerbe. Zwei Spieler pro Partie aus jeder Mannschaft werden für die Kontrolle ausgelost. „Dopingsubstanzen würden sicherlich nicht am Spieltag genommen werden“, bemerkt Tim Meyer, seit 2001 in der medizinischen Abteilung des DFB.

  33. Thomas Bierling in der SZ: Drogenproblem im englischen Fußball – Kiffen, koksen, trinken

    Drogen wie Kokain oder Cannabis müssen im Fußball dagegen nur gemeldet werden, wenn der Test bei einem Wettkampf positiv ausfällt.
    […]
    Bei Manchester City, Liverpool, Fulham, Everton, Newcastle und anderen Klubs mussten nach dem Bericht von Channel 4 geplante Drogentests abgesagt werden – weil die Spieler nicht anzutreffen waren. Da die Tests aber nicht angekündigt waren, blieben sie folgenlos.

  34. Pingback: "Ich sage mit Überzeugung, dass im Fußball nicht gedopt wird" | Daniel Drepper

  35. Na, dann können wir ja ab sofort direkt Hans, den Heiler, der Manipulation verdächtigen, wenn Usain Bolt einen neuen Weltrekord läuft. ;-)

  36. Müller-Wohlfahrt … injects into affected areas: calves‘ blood, extract from the comb of cockerels, honey, plant extracts, goats‘ blood. Eyebrows have been raised at his methods, which he describes as „homeopathic,“ but he has enjoyed some spectacular results – most notably Olazabal winning the 1999 Masters after being cured of rheumatoid arthritis.

    Hier scheint ja die totale Übereinstimmung mit dem WADA-Code, insbesondere der Verbotsliste vorzuliegen. Mr. Howman hatte ja bei seiner Auslegung verbotener Methoden ausdrücklich von Menschenblut gesprochen. :D

    Vieleicht sollte man die Klientel von „Healing Hans“ befragen:

    Michael Jordan, Boris Becker, Andy Murray, Cristiano Ronaldo, the Brazilian Ronaldo, Jürgen Klinsmann, Jose-Maria Olazabal, Maurice Greene, Michael Ballack, Michael Owen, Steven Gerrard, Rio Ferdinand, Linford Christie, Kelly Holmes, Diego Maradona, Katarina Witt… Luciano Pavarotti even.

    http://www.independent.co.uk/sport/general/athletics/healing-hans-the-celebrities-favourite-doctor-2288488.html

    Ich kläre meine Zzweifel mal schnell selbst. Gegen einen Verdacht des Regelbruchs sprechen ausreichend:

    * MW ist Team-Arzt beim FC Bayern ( seit 1977) und in der Nationalmannschaft (seit 1996)
    * München liegt in Bayern und nicht in Thüringen
    * in der Patientenliste fehlt ein ganz bestimmter Name. :D

    Wie schizophren muss man denn noch werden, um sehenden Auges nicht erkennen zu wollen, dass es an durchgängig verständlicher Antidopingpolitik mangelt.

  37. Herbert,
    Ihre Spekulationen können Sie wieder einmal aufgrund Ihres Unwissens vortragen ;-D
    Ohne Müller-Wohlfarths Praktiken gutheißen zu wollen – er hat nicht Blut gespritzt, sondern Substanzen, die aus Blut gewonnen werden. Z.B. Actovegin, aus Kälberblut. War in anderen Ländern auch als Medikament nicht zugelassen, in Deutschland sind Actovegin-Amullen erst 2009 vom Markt genommen worden. Actovegin war laut Wada-Code mal verboten, mal nicht – obgleich im Zusammenhang mit diversen Dopingfällen stehend, bei der Tour de France gefunden etc.pp.
    Müller-Wohlfarth kam damit erstmals in Verruf, als er einen Spieler aus der französischen Nationalelf so behandeln wollte, 1998 vor der WM, auf Empfehlung eines französischen Bayern-Spielers. Denn in Frankreich war Actovegin nie zugelassen. Les Bleus haben dann durchgesetzt, dass der Spieler so nicht kuriert wird.

    jw würde sagen, selbstreferenzieller Link: Sperre wegen Besitzes von Infusionsbesteck?

    Der Russe ist dann gesperrt worden.

  38. Grit, ich werde Ihnen ja nicht Rang und Würden ablaufen wollen. ;)
    Ich spiegle nur wieder, was der Durchschnittsbürger so verstehen will und kann. Insofern kann man nachvollziehen, was unausgegorene Informationen für einen Effekt haben können.

    Aber noch eine Frage. Hat man denn schon jemals die Methoden von MW ernsthaft und institutionell in Zweifel gezogen ? Irgendwie scheint er mir doch doch auch in einer Regelgrauzone zu schwimmen.

    Aber mal ernsthaft, ich danke Ihnen für die aufklärende Information.

  39. Nee, in Zweifel gezogen bzw. richtig angeschaut hat das meines Wissens noch keiner.
    Auch kein Journalist. Schande über uns, dass mindestens die oben verlinkte ESPN-Story nicht in einem deutschen Medium erschienen ist.
    Auch ernsthaft gemeint.

  40. FIFA: Neue Wege gegen Doping

    Unterschiede bei den Biomarkern zwischen den einzelnen Tests sind allerdings noch kein Beweis für Doping, sondern lediglich Indiz für eine mögliche Manipulation. Sie sind aber hinlängliche Basis für Folgetests und die Aufnahme des Spielers in den internationalen registrierten Testpool, dem alle internationalen Spieler mit erhöhtem Dopingrisiko angehören, die von der FIFA deshalb besonders intensiv kontrolliert werden.
    […]
    Als erster internationaler Sportverband prüft die FIFA nun die Anwendung von Steroidprofilen. Grundlage für die Entscheidung zugunsten von Steroidprofilen waren die Ergebnisse umfassender Bluttests bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2002™ und der UEFA EURO 2008. Da keinerlei Blutmanipulationen festgestellt wurden, sind Blutprofile für den internationalen Fussball nicht zweckmäßig.

  41. Katrin Krabbe 1992 über ein Steroidprofil mit Clenbuterol (beta-2 Agonist) überführt? Das wäre ja eine ziemlich neue Nachricht.
    Ohne jetzt den Antidopingkampf der FIFA schönreden zu wollen. Aber vielleicht nehmen sie ja auch Urinprofile bei der FIFA ;-D

  42. fussballdoping.de: Dopingtests bei der EM haben Lücken

    Entweder die UEFA erhöht doch noch die Zahl ihrer Tests, ändert ihre Kontrollpraxis – oder bereits getestete Mannschaften wie die Deutschen haben bis zum Finale nichts mehr zu fürchten.
    […]
    Treffen Dopingkontrolleure in einem Trainingslager ein, haben die Spieler 60 Minuten Zeit, um zu erscheinen.
    […]
    [Die] Kontrollen im Ligabetrieb, etwa in der Bundesliga, sind um Längen schlechter. Wie erwähnt gibt es zum Beispiel keine Bluttests. Wer sich im deutschen Fußball mit dem Blutdopingmittel CERA dopt oder mit Wachstumshormon kann nicht erwischt werden.

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