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Das Olympische Bildungsmagazin

Medwedjew bloggt zu Sotschi: Alles wird gut

Auch hübsch, der sportliche Neujahrsgruß von Dmitri Medwedjew auf seinem Kreml-Videoblog. Sotschi 2014? Alles wird gut. Aber schwer. Medwedjew war ja in den Ferien gerade wieder Ski fahren mit Wladimir Putin und Olympiaminister Dmitri Kosak in Krasnaja Poljana.

Die Sotschi-Passage verschriftet:

As you know, in 2014 the Winter Olympics will take place in our country. Now preparations have swung into full gear, as they say. We are constructing new facilities, creating new sports fields and sports venues. And we are doing all this despite the recent financial situation in the world and in our country, a situation which has, of course, deteriorated quite seriously because of the global financial crisis. But I think that is an area where we have no right to pinch pennies. Ultimately, people’s well-being – what we refer to as the nation’s health – depends on this.

9 Gedanken zu „Medwedjew bloggt zu Sotschi: Alles wird gut“

  1. wenn rußland von der finanzkrise (hier: rückgang der rohstoffpreise) noch weiter gebeutelt wird, könnte sotschi noch eine ganz bittere pille für medwedjew (vielleicht dann aber auch wieder putin) werden. nicht unbedingt in der afghanistan-liga, aber dennoch.

  2. Täusche ich mich, oder trägt Medwedjew hier die hochpreisige Kollektion eines deutschen Wintersportausstatters?

  3. kli, so waren sie schon immer. National, aber mit ihren westlichen Besitzständen protzend. Gehört zu ihren Image. Je höher in der Hierachie, desto schlimmer. Und Sotschi 2014 wird durchgezogen, koste es ,was es wolle. Environment war noch nie deren Problem. Da ähneln sich die Russen und die Amis übrigens sehr stark. Nur bei Georgien sehe ich ehrlich gesagt schwarz. Die müssen sie erst einmal ruhig stellen. Na ja, dafür wird die NATO schon sorgen.
    Sotschi jetzt noch einmal schnell besuchen, lohnt sich. Bald wird man den verträumten Schwarzmeerkurort nicht mehr erkennen. In jeder Beziehung. Sorry OT.
    Aber ich kehre schnell zurück.
    Mich würde von Jens mal interssieren, weshalb er Heike Drechsler in Schutz nehmen möchte. Ihre Geschichte – als Sportlerin achte ich sie sehr, nicht nur weil sie die Jahrhundertweitspringerin ist – ist ja mehr als typisch für eine ehemalige DDR-TOP-Athletin, die ihren Weg zum sportlichen Ruhm des vereinten Deutschland machen durfte. Ist keine Ironie !
    Prof. Franke hat sie sicher nicht nur beiläufig auf der Bonner Dopingkonferenz 2008 in seiner ihm eigenen saloppen Art „vorgeführt“.
    Übrigens wäre es doch sehr aufschlussreich, wenn deutsch-deutsche Athleten, die von beiden Systemen profitierten und sehr erfolgreich waren, sich an einer solchen Trainerdiskussion in der Öffentlichkeit beteiligen würden. Andreas Krieger hat – schlimm genug für ihn – die andere Seite der Medaille erfahren müssen, und steht deshalb mit seiner Last natürlich nicht für beide Seiten des Kindes von Saturn und Entoria. Eine ausgewogene Diskussion mit ausgewogenem Ergebnis erfordert die Beteiligung eines angemessenen Quorums aller Ex-Involvierten. Und daran krankt die Diskussion, seitdem sie begonnen wurde. Der Diskussion fehlt leider auch die verantwortungsvolle und kompetente Führung. Sie wird leider durch Einseitigkeit,Vorverurteilung und tendenziöse Information ersetzt. So kann es aber nicht gehen, wenn man an einem sachlichen Ergebnis interessiert ist. Wer wagt sich denn in die Bütt, wenn er schon vorher ausgepfiffen wird ? Da sollten doch die (sport)politisch Verantwortlichen einmal mehr nachdenken und die Voraussetzung für eine ausgewogenen Betrachtung des leidlichen Problems sorgen. Bisher habe sie auf Aktionismus gesetzt. Am besten kurz vor OS oder WM oder nach der Kürung von Sportler des Jahres. Perfect timing. Ein Schelm, der Arges dabei denkt.
    Der Schaden ist ja bekannt. Der Nachwuchssport tümpelt. Die Eltern talentierter Kinder schicken diese lieber auf die Straße zum Spielen und…. Gute und unverdächtige Trainer sind in anderen Professionen untergekommen oder im Ausland tätig. Ausländische Trainer sind Bundestrainer. Übrigens machen ehemalige DHfK-Absolventen aus Dritte-Welt-Ländern einen guten Job in ihren Ländern. Der Präsident des NOK Südafrikas spricht übrigens sehr gut Deutsch und hat ein Diplom der DHfK, wofür er sich keinesfalls in seinem Land schämen muss.

    Aber vielleicht ist es eh zu spät, die ganze Gemengelage zu ordnen und struktiert zu considern. Da wurde von Anfang an zu sehr auf Prinzip „Einseitig“ gesetzt. Bewußt oder unbewußt, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls unverantwortlich. Das wäre dann sehr schade für alle Seiten, aber vor allem für die (Sport)öffentlichkeit.

    Die Causa Goldmann ist doch auch nur ein Mosaik im Flies. Nur in einer neuen Qualität. Der Betroffene hat eine Lobby, die sich in die Öffentlichkeit wagt. Damit hatte man nicht gerechnet. Aber vielleicht könnte es der Anfang einer ausgewogeneren Betrachtung im deutschen Sport zum Thema Doping sein. Beispiele gibt es ja bereits. Siehe Prof. Digl.
    Die Hoffnung stirbt also, wie so oft, zuletzt.

  4. Herbert: Ich will sie gar nicht in Schutz nehmen, ich versuche nur zu sagen, dass die Fälle Otto und Drechsler nicht über einen Kamm zu scheren sind. Drechsler hat ansatzweise akzeptable Einlassungen gemacht im Laufe der Jahre, finde ich. Nicht viel, aber dennoch um Lichtjahre von Otto-Göhr-und-hundert-anderen entfernt. Und auch weit entfernt von jenen neunziger Jahren (Stichwort: Meineids-Prozess gegen Berendonk). Das neue Umfeld mit Blondel als Bezugsperson tat sicher gut. Das sind so meine Eindrücke als Beobachter. Wenn Sie Lust haben, drei Texte dazu:

    Interview mit Heike Drechsler und Birgit Fischer

    Aktueller Bericht zum Olympiasieg in Sydney

    Interview mit Drechsler und Blondel

    Ich weiß, dass sich da noch viel mehr sagen ließe, aber wir schreiben hier ja kein Buch, sondern führen eine Diskussion.

    Nur noch eine Anmerkung zu Ramsamy: Er ist sogar mit einer Sächsin verheiratet. Allerdings ist er, nachdem sein Aufstieg ins IOC und sogar ins Exko perfekt war, schnell zum Opportunisten mutiert. Schon mal kritische Anmerkungen von ihm gehört?

    Das ist OT, wie der gesamte Doping-Teil. Wir sollten hier Schluss machen und zu anderen Einträgen wechseln.

  5. Danke für ihre Quellen, Jens. Dem Respekt und die Toleranz, mit der man Heike Drechsler begegnet, würde ich mir für viele andere auch wünschen. Dass sie politisch sehr involviert war, nehm ich ihr nicht übel. Dass sie versucht, sich daran vorbeizureden, sehe ich dagegen sehr skeptisch. Sie denkt halt an sich und hat vielleicht ein schlechtes Gewissen. Ist wiederum auch verständlich. Alain Blondels Einlassungen klingen mir – okay , er hat es als Franzose wesentlich leichter – sehr ehrlich und er triffts. Wie so oft weiß nur der Betroffene selbst, was eigentlich gelaufen ist. Wir kennen aber immer nur seine „offizielle“ Version. Das betrifft ja auch all die Sportler und Trainer, die aus verschiedenen Gründen beargwohnt werden. Da kann ich nur feststellen, dass man ihnen erst einmal glauben muss, sonst könnten wir die gesamte Menschheitskommunikation einstellen. Und natürlich gebührt die allen zustehende Unschuldsvermutung. Gut, bei Doping-Vergehen gilt die „strict liability“. Ist aber ein etwas anderes Thema.
    Was mir fehlt ist, besonders bei den sehr sensiblen und diffiziellen Diskussionen über Doping, dass jeder das gleiche Recht auf gerechten Umgang zugestanden wird. Und hier wird jedoch sehr selektiv, vielleicht nach Sympathie und politischen Geschmack, mit Sportlern und Trainern in Deutschland umgegangen.
    Der Leistungssport der alten BR steht eher selten im Focus der notwendigen Aufklärung. Birgit Dressels Tragik ist nur ein Beispiel. Nach Freiburg wagt man sich kaum zu gucken. Da wird es doch schon dem neutralen Betrachter peinlich, für wie blöd er da verkauft wird. Der Anti-Doping-Kampf wird politisch instrumetalisiert. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Die Medien spielen hier leider eine sehr polarisierende und oftmals nicht beobachtende und informierende, sondern unangemessen wertende Rolle.
    Fragen sich eigentlich auch Medienvertreter, welche Wirkung und Auswirkungen ihr Tun und Lassen auf die Stimmung unter den Leuten und im Land hat ? Fällt mir gerade so ein, da ich partiell die ausländische Sportpresse verfolge und weniger als bei uns solche medialen Kampagnen (moderat formuliert) g e g e n Sportler, ganz gleich aus welchem Grund, beobachten kann. Irgendwie scheint es da ein unausgesprochenes Agreement á la political corectness zu geben und schon wird sich in breiter Front aufgestellt gegen den ertappten Hauptsünder Nr.One. Empfinde ich nicht als guten förderlichen Journalismus. Aber auch hier gibt es – Sport sei dank ! – die rühmliche und mutige Ausnahme.

  6. Pingback: Sotschi 2014: PR vs Journalismus : jens weinreich

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