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Das Olympische Bildungsmagazin

Lausanne im Regen

Tja, aufregender sieht der Eingangsbereich des IOC-Hauptquartiers um diese Jahreszeit nicht aus. Rechts der neue Pavillon mit Cafeteria, der auch als Übergang zum alten Chateau de Vidy dient, wo IOC-Präsident Jacques Rogge sein Büro hat.

Eingang IOC-HQ

Gerade hat Richard Carrion (Puerto Rico) einige Worte zu den IOC-Fernsehrechten und zum Sponsorenprogramm verloren. Seine Botschaft, leicht simplifiziert: Irgendwie blöd, diese Finanzkrise, sonst könnten wir ein paar Milliarden mehr rausschlagen.

Man wird es gleich weltweit lesen können, die Kollegen von AP und Reuters hacken schon fleißig in ihre Laptops. Ansonsten sind kaum Berichterstatter vor Ort, nur die üblichen Verdächtigen: Phil Hersh von der Chicago Tribune durfte noch reisen, was angesichts dieser Meldungen nicht ganz selbstverständlich scheint (er hat sogar ein Rückflugticket), natürlich auch Alain Lunzenfichter von L’Equipe, Ed Hula von Around the Rings, Kollegen von Kyodo, der BBC und Holger Kühner von der ARD.

Eine Überraschung war, dass mich gleich hinter der Glastür mein alter Freund Jean-Marie Weber begrüßt hat. Der alte Samaranch war natürlich auch da. Tatsächlich. Dazu morgen mehr. Denn am 11. Dezember gibt es ein Jubiläum: Vor zehn Jahren plauderte Marc Hodler in diesem Glaspalast über Bestechungen und löste damit letztlich die größte Krise in der Geschichte des IOC aus.

Nachtrag, 15.25 Uhr: Die Kollegen werten das Flurgespräch mit Carrion aus.

So sieht es übrigens im olympischen Heiligtum aus, auch nicht sonderlich aufregend:

Journalisten bei der Arbeit im Tagungsraum des IOC-Exekutivkomitees, Dezember 2007

Aufregend sind nur die Themen und Fakten, die da so besprochen werden, aber davon bekommt man ja leider nichts mit. Jedenfalls, in diesem Raum tagt seit Jahrzehnten das IOC-Exekutivkomitee. Bei der letzten EB-Sitzung in Lausanne, im Dezember 2007, durften Journalisten dort rein, um ihre Beiträge zu schreiben, damals wurde der Presseraum für einen anderen Zweck gebraucht.

16 Gedanken zu „Lausanne im Regen“

  1. Danke, sehr schön! Doch musst du mit deiner Limo immer so tollkühn direkt vor der Pforte parken und den schwer beeindruckenden Pollern galant ausweichen?

  2. Viel Spass in Lausanne. War im September anlässlich meines Geburtstages da, und es ist echt ein schöner Flecken Erde.

  3. B.Schuss: Warum Lausanne, wenn ich fragen darf? Doch nicht etwa wegen des Olympischen Museums?

  4. Gott nein…

    es war bloss ein Stop im Rahmen einer kleinen Rundreise durch die Schweiz. Zürich, Sion im Kanton Wallis, Montreux, Lausanne, Bern.

    Das gute an der Schweiz ist, sie ist vielfältig, aber dabei so klein, dass man die größten Sehenswürdigkeiten innerhalb von 3 Tagen schafft.

    Wenn die jetzt noch den Euro einführen, könnte ich glatt da hin ziehen…^^

    Ach übrigens, wenn du mal in Zürich bist, und gut (um nicht zu sagen exzellent ) vegetarisch essen willst, ich empfehle das „Hiltl“ in der Sihlstraße. Angeblich das älteste vegetarische Restaurant in Europa. Großartige Rösti. Und kostenloses W-LAN. :-)

  5. Sehr interessanter Artikel in der morgigen SZ übrigens. Ich wünsche ja dem IOC, dass sie die Spiele nach Madrid vergeben und dann vom amerikanischen Fernsehen so richtig abgewatscht werden. Die Stadt Madrid hätte es ja mal verdient die Spiele ausrichten zu dürfen, als eine der wenigen Metropolen in Europa noch ohne Spiele in Ihrer Geschichte. Aber was da im Hintergrund läuft abgründig. Da zeigt das IOC seine hässliche Fratze.

    Nächstes Jahr verbringt ein Kumpel von mir ein Erasmus-Semester in Lausanne. Da werde ich dann den IOC-Komplex mal genauer betrachten können.

  6. zu Foto 2: Schicker Schreibsaal, muss ich sagen. Die braunen Schreibunterlagen parallel zur Tischkante ausgerichtet, alle Bleistifte angespitzt. Frisuren sitzen auch richtig. Und wer sitzt schräg links in der Ecke?

  7. @ B.Schuss: Äh, mmh, tja, wie soll ich’s sagen? Also, vegetarisch, ich weiß nicht. In Zürich wollte ich Dir eigentlich die Churrascaria Rincão empfehlen, Freischützgasse 14. Rodizio und so.

    @ kli: Meinst Du links hinten? Das ist Ed Hula (Around the Rings). Und auf dem Präsidentenstuhl doziert gerade Phil Hersh (Chicago Tribune).

  8. @Jens: keine Sorge, ich esse auch Fleisch. ^^
    Danke für den Tip. Du hasts nicht so mit vegetarischer Kost ?

  9. Holle, ich denke, dass ist die ganze sportjournalistische Kompetenz, die sich da über die Jahre angesammelt hat… ^^

    Wobei man sagen muss, auf solchen Akkreditierungsfotos sieht man immer scheisse aus. Ich hab letztens meine Fotos vom G8-Gipfle in Köln ’98 gefunden. Katastrophal. :D

  10. jetzt stell dein Licht nicht untern Scheffel.

    Ich bin jetzt kein Experte für Sportjournalismus, aber was ich so bisher von dir mitbekommen habe, leistest du wirklich hervorragende Arbeit.

  11. Pingback: Olympische Jugendspiele : jens weinreich

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